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Deutsche Bauzeitung, Jg. 61, No. 36

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(1)

DEUTSCHE BAUZEITUNG

MIT DEN BEILAGEN: STADT UND SIEDLUNG / WETTBEWERBE

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG / BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT

HERAU SG EBER: P R O F E S S O R E R I C H B L U N C K SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMSTR. FRITZ EISELEN Alle Rechte V orbehalten. — Für nicht verlangte Beiträge keine Gewähr.

61. J A H R G A N G BERLIN. DEN 4. MAI 1927 Nr. 36

N euzeitliche Lichtspieltheater.

I. D er P rim u sp alast in G logau.*) A rchitekt: Dipl.-Ing. H e m p e l , Glogau.

Von S tadtbaurat G r i e s i n g e r , Glogau. (Hierzu 10 Abbildungen.) e g e n w ä rtig b e fin d e t sich das

L ic h tsp ie lth e a te rw e se n noch in ein er b e d e u tu n g sv o llen u n d v iel­

v ersp re c h e n d e n E n tw ic k lu n g . Die d eu tsc h e F ilm in d u strie is t m ehr u n d m e h r b e s tre b t, k ü n stle risc h h o ch steh e n d e K in o stü c k e zu sch affen ; in te c h n isc h e r H in­

sic h t w ird v ielfach A u ß e ro rd e n t­

liches g ele iste t. W e itg e h en d e E n tw ic k lu n g sm ö g lic h k e ite n lieg en noch vor. Man b ra u c h t n u r a n d as h e u te noch n ic h t g elö ste P roblem d er farb ig en W ie d e rg a b e d e r B ild streife n o d er an die V erb in d u n g des g e sp ro c h e n e n W o rte s m it d er b ild h a ften D arste llu n g zu denken.

B e so n d ers in d er G ro ß s ta d t h a t d as K ino für w eite K reise d e r B e v ö lk e ru n g eine s ta rk e A n zie h u n g sk raft.

A b er a u c h in d en m ittle re n u n d k le in e re n S tä d te n e r­

fre u t sich d a s L ic h tsp ie lth e a te r im m er g rö ß e re r B e­

lie b th e it. Schon je tz t w ird es vielfach von einem

g ro ß en T eil d e r B ev ö lk e ru n g dem S p re c h th e a te r v o r­

gezogen. M it d e r w e ite re n V ervollkom m nung d e r B ild­

streifen in k ü n stle risc h e r u n d te ch n isc h e r H in sic h t w ird die V orliebe für das L ic h tsp ie lth e a te r noch zunehm en.

D iese E rsc h e in u n g m ag im In te re s se d e r a lte n T h e a te r­

k u ltu r b e d a u e rt w erd en ; d er S iegeslauf des K in o ­ th e a te rs w ird sich jedoch n ic h t a u fh a lte n la ssen ; er ist zum T eil in d er g eistig e n E in ste llu n g u n d L eb e n sau f­

fa ssu n g u n se re r Z eit b eg rü n d e t.

Mit d e r E n tw ic k lu n g des F ilm w esens g e h t der B au n eu z eitlic h er L ic h tsp ie lh äu se r H an d in H and. A uch in G logau a. d. O der, einer a u fstre b e n d e n S ta d t von 27 000 E in w o h n ern , is t v o r k u rzem n a c h den P län e n des A rch. D ipl.-Ing. H e m p e l ein neues L ic h tsp ie lth e ate r, d er P rim u sp a la st, e rric h te t w orden. D er in te c h ­ n isc h er u n d k ü n stle risc h e r H in sic h t b em erk en sw e rte B au soll in F o lg en d em n ä h e r b esch rieb en w erden.

*) V e r g l. J a h r g a n g 1925, S 573, U f a - T h e a t e r , B e r l i n ; 1926, S. 89, P i c a d i l l y , B e r l i n ; S . 329, C a p i to l , D r e s d e n ; S. 353, C a p i to l , B e r l i n ; S . 689, K a m m e r l i c h t s p i e l e , C h e m n itz . —

Abb. 1. L ich tsp ielh au s „ P rim u s p a la st“ m it W o h n h au sg ru p p e in Glogau.

(2)

H O F

¿(mííE-R zinne«-

fERKÄUFSRAOM

yORö*1

Als B a u ste lle w a r eine am K önig- F rie d ric h -P la tz g eleg e n e B a u lü c k e g e ­ g eb e n (L a g ep lan , A bb. 4, u n ten ). Die ein h eitlic h e W irk u n g des P la tz e s w urde d u rc h diese B a u lü c k e m it dem hohen B ra n d g ie b e l d es N a c h b a rh a u se s seit lan g em s ta r k g e s tö rt. D ie S ta d t w a r d a ­ h e r g ern b e re it, die ih r g eh ö rig e B austelle fü r den B au eines L ic h tsp ie lth e a te rs in V e rb in d u n g m it einem W o h n g e b äu d e her­

zugeben. D er V e rk a u fsp re is w u rd e auf 10 M. fü r 1 fe s tg e s e tz t m it der M aß­

g a b e , d a ß er e r s t im F a lle ein er sp äteren V e rä u ß e ru n g d es G ru n d s tü c k s fällig wird.

Die A n lie g e rb e iträ g e w u rd e n g an z erlassen.

D er A rc h ite k t w a r v o r die A ufgabe g e s te llt, eine B a u g ru p p e zu schaffen, die e in erseits die v o rh a n d e n e h äß lich e B ran d ­ m a u e r d es ho h en N a c h b a rh a u se s v er­

d ec k en , a n d e re rs e its d en v erh ä ltn is­

m äß ig n ie d rig e n B au des L ichtspiel­

th e a te rs v o rte ilh a ft zu r G eltu n g bringen m u ß te. E in e Ü b erb a u u n g des Z uschauer­

rau m e s k a m d e r h o h en K o ste n wegen n ic h t in F ra g e .

D er K ü n stle r h a t die B a u au fg ab e in g e s c h ic k te r W eise g elö st. A n den B ran d ­ gieb el des N a c h b a rh a u se s le h n t sich das v ie rg e sch o ssig e W o h n g e b ä u d e an ; das er­

heblich n ie d rig e re L ic h tsp ie lh a u s lie g t m it d e r L ä n g ss e ite a n d e r N e b e n stra ß e ; der H ö h e n u n te rsc h ie d zw isch en b eid en B au­

k ö rp e rn is t d u rch einen zw eigeschossigen Z w ischenbau, d e r im E rd g e sc h o ß die E in­

g a n g s h a lle e n th ä lt, v e rm itte lt, so d aß eine d u rc h a u s ein h eitlic h e u n d städ teb au lich w irk u n g sv o lle B a u g ru p p e e n tsta n d e n ist (Abb. 1, S. 305).

E rh e b lic h e S ch w ie rig k e ite n v e ru r­

sa c h te die G rü n d u n g d e r G ebäude. Durch die B a u ste lle fü h rte ein z u g e sc h ü tteter a lte r F e s tu n g s g ra b e n , so d a ß die F u n d a ­ m e n te g rö ß te n te ils bis zu ein er T iefe von 7 m u n te r S tra ß e n o b e rk a n te a u f den guten B a u g ru n d h in a b g e fü h rt w erd en m ußten.

D ie G rü n d u n g erfo lg te d u rc h M auerpfeiler, die zu r A u fn ah m e d es K ellerm au e rw e rk s d u rch M auerbögen m ite in a n d e r verbunden w urden.

D as L ic h ts p ie lth e a te r e n th ä lt im g a n z en 800 S itzp lätz e, v on denen 585 P lä tz e a u f d as P a r k e tt u n d 215 auf das R a n g g e sc h o ß ein sch ließ lich d er Logen en tfallen . D as P a r k e tt ist, w ie d e r G rund­

riß A bb. 3, oben, zeig t, u n m itte lb a r von d e r K a sse n h a lle a u s zu g ä n g lic h . A n diese schließen sich d ie K le id e ra b la g e u nd der E rfrisc h u n g sra u m an. E in e b re ite T reppe fü h rt v o n d e r K a ss e n h a lle n ach dem R a n g g e sc h o ß (Abb. 2, oben). D urch die A n o rd n u n g b e s o n d e re r A u sg ä n g e ist eine ra sc h e E n tle e ru n g d es T h e a te rs au ch bei sta rk e m A n d ra n g g e w ä h rle iste t. Eine neu z eitlic h e in g e ric h te te B ühne m it O rc h esterra u m fü r 15 M usiker u n d den erfo rd e rlich e n N eb e n rä u m e n erm öglicht A u ffü h ru n g en a lle r A rt. D ie B ühne kann in e in fa c h ste r W e ise d u rc h ein e Über­

b rü c k u n g d es O rc h e ste rra u m e s so v er­

g rö ß e r t w erd e n , so d a ß sie a u c h zu r Ab­

h a ltu n g v o n K o n z e rte n u n d G esa n g sd ar­

b ie tu n g e n g rö ß e re n U m fanges b en u tzt w erd en k a n n . D er V o rfü h ru n g sra u m ist ü b e r d en L o g en d es R a n g g esc h o sse s a n ­ g e o rd n e t u n d d u rc h eine b eso n d ere T reppe zug än g lich .

B e so n d ers b e a c h te n s w e rt is t die K on­

s tru k tio n d e r E m p o re. D er 14,10 m i. L.

Abb. 2 u. 3.

Ober- und Erdgeschoß- Grundriß. (1: 400.)

Abb. 4. Lageplan der Gesamtanlage.

(Maßstab 1 : 4000.)

306 Nr. 36.

(3)

b reite Raum des Znschauerhauses ist d u rch eine von der Firm a W a lte r R ü d e . N ie d e r­

lassung Breslau, n a c h d em E n tw u rf ihres Oh -Ing Dipl.-Ing. R u d o lf H a h n , a u sg e ­

f ü h r t e E isenbetonkonstruktion ohne S tü tz e n

f r e i überspannt w o rd e n .

Die K onstruktion b e s te h t a u s zw ei völlig getrennten B a u te ile n D e r e rs te T eil umfaßt die vorderen drei S itz stu fe n d e r Empore. D ie bogenförmig a u s la d e n d e n S e ite n te ile sind nicht als T ra g k o n s tr u k tio n ausgebildet. so daß die B a lk e n a e h se n g e ra d lin ig verlaufen und sieh k la r e s ta tis c h e V erhältnisse er­

geben. D er H a u p tträ g e r d e s e rste n Bau­

teiles is t ein Z w illin g sb alk en . v o n dem eine 15 “ starke P la tte a u s k ra g t, d ie d ie vor­

dersten S itzreih en u n d d ie 85 ':;a hohe Brüstung trägt.

Der zw eite B a u te il b e s te h t aus zw ei Hauptbalken, d ie u n te r d e r 4. u n d 7. Sitz­

stufe liegen. Z w ischen b eid e B alken ist eine durch Rippen v e r s tä r k te P la n e gespannt.

Die 4. Sitzstufe is t in e in e r B re ite von 1.50 31 als P la n e zwischen K ra g b a lk e n ausgebüdet.

In jeder L ä n g sw a n d is t ein 7.5 31 la n g e r V erteilungsbalken a n g e o rd n e t, so daß die AuGagerdrücke g le ich m äß ig a u f d a s 3S starke M auerw erk ü b e r tr a g e n w erd en . Die Enteransicht d e r E m p o re is t als w a g e re c h te D ecke au sg e b ild e t w orden.

D ie ganze T ra g k o n s tru k tio n is t in d e r kurzen Zeit v o n IS A rb e its ta g e n fertig g e - steEt worden. B eide B a u te ile w u rd e n in je einem A rbeitstag b e to n ie rt.

D ie Abb. 7 zeigt die B ew ehrung des Hauptträgers: au f Abb. S sind die rück­

wärtigen A uslezer ersichtlich, die unter den vorderen B alken des zw eiten Bauteiles greifen.

Die D a c h k o n stru k tio n d e s Lichtspiel­

hauses ist n a c h dem S ystem Tuchscherer aussreführt. D ie m it einem o v alen kuppel­

a rt i r e t M ittelfeld v erse h en e R abitzdecke des Z uschauerraum es ist a n der freitragenden D ac h k o n stru k tio n a u fg e h ä n g t.

D ie in n e re A usstattu n g d es T heaters ist bei aller E in fa c h h e it vornehm und gediegen.

D er Z u sch a u errau m ist in zarter grauer F arb e g eh a lte n , d ie Stuckornam ente sind in Silber a b g e se tz t. In kräftigem G egensatz hierzu ste h t d ie pfauenblaue Farbe des B ü h n e n v o rh a n rs. der Stoffdekoration der F en ste r u n d Türen und der Polsterung des G estühls Abb. 9 u. 10. S. 309\

D as ovale M ittelfeld der D eck e des Zu- schauerraum es ist mit einer indirekten ver­

schiedenfarbigen B eleuchtung versehen, w o­

durch eine stnnm nngsvofle W irkung erzielt w erden k a n n . A uch die d ek orative Be­

krönung d e r F enster und Türen kann durch indirektes Licht erheUt werden.

D ie K assenhalle und die K leiderablage (Abb. 5A sind kräftig rot gestrichen, während der Erfrischungsraum (Abb 6 eine grüne F arb e e rh a lte n hat. D ie D eck e und die A rc h ite k tu n e ile d ie se r R äum e sind gran und m it S ilber ab eesetzt. D ie Stückarbeiten sind von der Fa. K unstm aler Ambrosius S e i d e l , L ie g n itz , d ie M alerarbeiten unter d er L eitu n g dieser Firma durch Glogauer U nternehm er ausgeführt worden.

Im I. Obergeschoß d es an d as L icht­

sp ie lth e ate r anschließenden W ohngebäudes ist ein m o d ern es C afé eingerichtet worden

A b b . 5 ( o b e n ' . E i n g a n g s h a l l e m i t B ü c k a u f d i e E m p o r e n t r e p p e . A b b . 6 ( r e c h t s ) . E r f r i s c h a n g s r a a m .

4. Mai 1927.

(4)

(G rundriß Abb. 2, S. 306). G egen den K ö nig-F riedrich- P latz ist dem R aum a u f die ganze L änge ein A ltan v o rg ela g ert, der b esonders im Som m er g e rn b e n u tz t w ird un d einen schönen A usblick au f die P a rk a n la g e n g e s ta tte t. D as Café h a t einen o ran g e fa rb ig e n W a n d ­ an stric h erh alten . Die P feiler u n d D ecke sind g rau , w äh ren d die F e n ste rb e h ä n g e die W a n d fa rb e zeigen.

Die k rä ftig e n ab e r fein abgestim m ten F a rb tö n e geben dem R aum eine ü b era u s vornehm e W irk u n g .

Die beigegebenen A bbildungen lassen erk en n en , d aß es dem A rc h ite k ten m u sterg ü ltig g elungen ist, die Z w eckm äßigkeit d e r R äum e in ein w irk u n g sv o lles u nd vornehm es G ew and zu kleiden.

Zum S chluß sei ein V erzeichnis d er am B au des

„P rim u sp a lastes“ beteilig ten U n tern eh m er u nd H a n d ­ w erk er angefügt.

E r d - u n d M a u r e r a r b e i t e n : Ed. H a l i n ' s Wwe. Baugeschäft, Glogau; Z i m m e r a r b e i t e n : A.

S c h i l d a n , Baugeschäft, Glogau; E i s e n b e t o n ­ a r b e i t e n : E duard M i c h a e l G. m. b. H., Glogau, W"alter R ü d e , Breslau, A. H o f f m e i s t e r , Glogau;

D a c h k o n s t r u k t i o n : T u c h s c h e r e r A. G., Breslau; S t ü c k a r b e i t e n , M a l e r a r b e i t e n u n d I n n e n d e k o r a t i o n : A. S e i d e l , Kunstm aler, Lieg nitz; M a l e r a r b e i t e n : Theod. G e i ß l e r , Glogau, K l e i n & G e i ß l e r , Glogau; T i s c h l e r a r b e i t e n : N R ö r i g , Bau- u. Möbeltischlerei, Glogau, Ed. H a h n ’ s Wwe., Glogau, C. M ü l l e r , Bau- u. Möbeltischlerei, Lüben.

F S c h u l z , Bau- u. Möbeltischlerei, Glogau; G e s t ü h l : O t t o & Z i m m e r m a n n , Gestühlfabrik, W aldheim i. Sa.;

E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g : W. T h u m , Glogau;

Z e n t r a l h e i z u n g : W. Z i m m e r s t ä d t , Breslau;

K i n o a p p a r a t e : R. G r a s e m a n n , Glogau; B ü h ­ n e n e i n r i c h t u n g : K a u t z & P e ß l e r , Liegnitz. —

Abb. 7. V erlegen der E isenbew ehrung des H a u p tträ g ers für die K rag p latte n der 14,10 m freig esp an n ten Em pore

aus E isenbeton.

Abb. 8. A nsicht der rü c k w ä rtig e n A usleger des K ra g p la tte n h a u p tträ g e rs. S ch alu n g und B ew ehrung der

H a u p tträ g e r und V e rb in d u n g srip p en des M ittelteiles.

Neuere Untersuchungen über Raumakustik und Schallisolation.

Von H. K r e i i g e r , Professor a. d. Techn. Hochschule Stockholm.

erfasser hat auf dem bautechnischen Labo­

ratorium der Technischen Hochschule Stock­

holm verschiedentlich Untersuchungen über Zimmerakustik und Schalldämpfung v o r­

genommen, Fragen, die augenblicklich aktuell sind und von mehreren Forschern in ver­

schiedenen Ländern behandelt werden, und ist hierbei zu einer Ansicht gekommen, die sich nicht ganz mit den all­

gemein geltenden Anschauungen deckt. Es sei mir deshalb gestattet, meine Ansicht über diese Fragen vorzubringen und an der allgemeinen Diskussion teilzunehmen.

Die Ergebnisse der Untersuchungen von Sabine, die außerordentlich aufklärenden Charakters und von grund­

legender Bedeutung sind, sind jedoch nicht als durchaus feststehend anzusehen. Ich will dieselben keinesfalls ver­

kleinern, sondern hierm it ihren großen W ert noch ganz besonders hervorheben.

Sabine stü tzt sich in seinen U ntersuchungen auf drei H auptgrundsätze:

1. Die Zeiten eines Nachhalls sind an allen Punkten eines Raumes fast gleich.

2. Die Zeiten des Nachhalls hängen kaum von der Lage der Schallquelle ab.

3. Eine schallabsorbierende Schicht ist, was die Ein­

wirkung auf die Zeit des Nachhalls anbetrifft, unabhängig von ihrer Lage im Raum.

Die beiden ersten G rundsätze dürften ihre Richtigkeit für kleinere und m ittelgroße Räum lichkeiten haben, aber ich habe bei unm ittelbaren U ntersuchungen gefunden, daß bei Räum en von 3000 m3 oder darüber die Zeiten für den Nachhall an verschiedenen P unkten um 20 bis 30 v. H.

verschieden sein können, ohne daß m an diese Erscheinung mit der besonders ungünstigen Form des Raumes in Ver­

bindung bringen könnte.

308 N r. 36.

(5)

Abb. 9. Blick auf die E m pore.

Abb. 10. Z u sc h au e rrau m m it B lick auf die Bühne.

Der Primuspalast in Glogau.

schiedenen Stellen des Fußbodens und der W ände zu ver­

wenden und dabei gefunden, daß es keine unwesentliche Rolle spielt, wo man das Material anbringt. Die Ein­

schränkungen, die Sabine u nter P u n k t 3 durch die Be­

merkung „unter norm alen V erhältnissen“ macht, geben dem Satz eine gewisse D ehnbarkeit, aber in den von mir untersuchten Fällen handelte es sich nur um „normale Verhältnisse“.

4. Mai 1927.

t > 5 seh r sch lech te A k u stik 5 > t > 3 sc h lech te „ 3 > t > 2 b e fried ig en d e „ 2 > t > 1,5 gute „ 1,5 > t > 0,5 seh r gu te „

Diese A ngaben scheinen mir bei der Sprache richtig, denn dabei muß man die Zeit des Nachhalls niedrig halten, dam it das Ohr die einzelnen Silben auffassen kann.

309 Auch habe ich festgestellt, daß durch eine V er­

schiebung der Schallquelle ein bedeutender Einfluß auf die Zeit des Nachhalls ausgeübt w erden kann.

W as den dritten P u n k t anbetrifft, so habe ich Gelegen­

heit gehabt, in einem größeren Raum absorbierendes Material in Form von Teppichen und Vorhängen an ver-

Die hier angeführten Beobachtungen zeigen, daß die angegebenen Grenzen der verschiedenen Qualitäten der A kustik mehr ineinander übergehen, als man früher aDnehmen zu dürfen glaubte.

Die gebräuchlichsten Angaben für die Qualität der A kustik sind folgende (t = Zeit des Nachhalls):

(6)

Wenn es sich um Musik handelt, so liegen die V erh ä lt­

nisse jedoch etwas anders, denn hierbei ist es nicht' von gleicher Bedeutung, ob ein gewisses Zusammenfließen der

Töne stattfindet. _ .

Deshalb dürfte es notwendig sein, beispielsweise einen Konzertsaal so zu bauen, daß die Zeit des Nachhalls größer wird, als in einem Saal, in dem nur gesprochen werden soll.

Einzelne Angaben in der neueren amerikanischen F ach­

literatur deuten darauf hin, daß man sogar direkte W erte für verschiedene Zeiten des Nachhalls für Säle ver­

schiedener Größe angibt. Man gibt dam it längere Zeiten für den Nachhall in größeren Räumen zu. doch auch für sehr große Räume nie längere Zeiten als_ 2,5 _Sek.

Ob diese Angaben in der Schwierigkeit in großen Räumen eine kurze Nachhallszeit zu erlangen, ihre Begrün­

dung finden oder ob die etwas längeren Zeiten aus wirklich akustischen Gründen angegeben werden, ist nicht ersichtlich.

Meiner Ansicht nach sind die angegebenen Nachhalls­

zeiten für Musik zu gering und ich will nachstehend die Gründe für meine Auffassung angeben, die mir übrigens durch praktische Versuche bestätigt worden sind.

Ein durch ein Instrum ent hervorgebrachter musika­

lischer L aut bildet keine reine sinusförmige Schwingung, sondern ist sehr verw ickelter Natur. Ein solcher Laut besteht nämlich meist aus einer großen Anzahl ver­

schiedener Frequenzen, wobei die höheren Frequenzen die niedrigeren überlagern.

Wie Versuche gezeigt haben, werden Töne ver­

schiedener Frequenzen von den W änden verschieden stark absorbiert. Wenn deshalb, durch Bedeckung der W ände eines Raumes mit stark absorbierendem Material, die Zeiten des Nachhalls bis auf 1 bis 2 Sek. herabgesetzt werden, so werden gewisse Frequenzen schneller als andere absorbiert, der Laut wird daher schon bei der ersten Reflektion den ihm typischen Klang verlieren. Gleichzeitig hervorgerufene Frequenzen eines einzelnen Lautes werden also in v e r­

schiedenem Maße absorbiert. In der Praxis kann es deshalb Vorkommen, daß in einem gewissen Raum gewisse Instrum ente anderen gegenüber zurückgesetzt werden, und daß sogar die Musik ihrer Klangfülle verlustig gehen kann.

Es läßt sich vielleicht denken, daß man durch Ver­

wendung eines gewissen schallabsorbierenden Materials, das in geringerem Grade höhere Frequenzen absorbiert, eine besonders gute Akustik erzielen kann und daß diese also nicht nur von der Zeit des Nachhalls abhängt.

Im allgemeinen gelten vorliegende Angaben, über die Möglichkeit, für verschiedenes Material Töne zu absor­

bieren, für Frequenzen, die auf der Tonskala ziemlich weit voneinander entfernt liegen, wie z. B. bei Sabines V er­

suchen auf 128, 256. 512. 1024 usw., oder 297, 569, 968, 1038, 1095, 2190. 2485, 2640, 2890 und 3210 bei anderen Versuchen, die in Nr. 526 der „Scientific Papers of the Bureau of Standards“ beschrieben worden sind. Es wäre von großem Interesse, innerhalb eines mehr begrenzten Zwischenraums, von beispielsweise 600—1200 Schwingun­

gen in 1 Sek., jede fünfundzwanzigste Schwingung, also 600, 625, 650, 675 usw., zu untersuchen.

Es wäre doch sehr interessant festzustellen, ob man bei kurzen Intervallen innerhalb einer Oktave geringere Variationen der Absorbtion erhält, als wenn man einzelne Frequenzen mit großen Intervallen untersucht.

Mit oben Angegebenem will ich meine Ansicht dahin festlegen, daß die b i s h e r i n d e r L i t e r a t u r z u r E r z i e l u n g e i n e r g u t e n A k u s t i k i n K o n z e r t ­ s ä l e n a n g e g e b e n e n Z a h l e n f ü r N a c h h a l l ­ z e i t e n v o n 1,5 b i s 2,5 S e k . z u n i e d r i g a n g e s e t z t s i n d .

Meiner Ansicht nach ist bei musikalischen Tönen eine Nachhallzeit von 3,0 bis 3,5 Sek. wünschenswert, doch dürften hier noch weitere Untersuchungen vonnöten sein.

Was die Schallisolation anbetrifft, so habe ich mit Apparaten (beschrieben in Ingcniörsvetenskapsakadem iens Handlingar Nr. 38) eine größere Anzahl Untersuchungen vorgenommen, um die S tärke der Schallisolation einer Anzahl Wände, Balken, Fenster und Türen festzustellen.

Tn Amerika und Deutschland h at man verschiedentlich ähnliche Untersuchungen angestellt und sich dabei mehrerer verschiedener Frequenzen bedient, da bekanntlich jede K onstruktion verschieden gegen verschiedene Ton­

höhen isoliert und dabei am ungünstigsten gegen die Frequenzen, die in der Nähe der Eigenschwingungen liegen.

Meiner Ansicht nach ist es deshalb falsch, sich bei Versuchen Tonhöhen mit großen Intervallen zu bedienen, besonders wenn Versuche nur für Oktaven wie 256, 512 1024 usw. vorgenommen werden.

Es kann dann Vorkommen, daß eine gewisse K onstruk­

tion, was die Schallisolierung anbetrifft, gerade für diese Frequenzen sehr günstig ist, w ährend eine andere K onstruktion gerade sehr ungünstig w irken kann. Beide K onstruktionen w erden dann falsch beurteilt. Es ist des­

halb richtiger, die Isolierungsstärke einer K onstruktion für eine große Anzahl innerhalb einer Oktave dicht neben­

einander liegender Frequenzen zu untersuchen. Diese Oktave soll naturgem äß in der Höhe gewöhnlich gesprochener Laute liegen, wenn es sich um Isolation für normale W ohnhäuser handelt. Bei meinen Versuchen habe ich mich deshalb nahe beieinander liegender Frequenzen von 600, 625, 650, 675, 700 usw. bis 1200 Schwingungen in 1 Sek. bedient.

Es h at sich gezeigt, daß man beispielsweise eine sehr viel größere V ariation der Isolierungsstärke einer Wand bei Frequenzen 625 und 650 als bei 512 und 1025 erhalten kann.

Unter B erücksichtigung der Eigenschwingungszahl einer W and ist anzunehmen, daß man einen genaueren D urchschnittsw ert der Isolationsfähigkeit der W and erhält, wenn man eine ganze O ktave durcharbeitet, an statt sich auf einzelne Frequenzen m it großen Intervallen zu beschränken.

Da um fangreiche P rüfungen an verschiedenen Orten vorgenommen werden, w äre es höchst wünschenswert, wenn diese F rage zur E rörterung gestellt würde. Die in verschiedenen Laboratorien ausgeführten Arbeiten würden außerdem sehr viel wertvoller werden, wenn sie nach ein­

heitlichen Richtlinien ausgeführt würden.

Eine w eitere Frage, die auch besprochen werden sollte, ist die, wie man die S tärke der Schalldämpfung angeben sollte. Im allgemeinen wird der W ert für die Größe einer Schalldämpfung oder eines Schallwiderstandes als der um gekehrte W ert der Schalldurchlässigkeit angegeben.

Wenn beispielsweise eine W and ein Millionstel Teil eines Lautes, der auf der anderen Seite der W and hervorgerufen wird, transm ittiert oder durchläßt, so sagt man, daß die W and einen Schallw iderstand von ß — 1 000 000 hat.

Da man der Ansicht ist, daß die Auffassungsgabe des Ohres sich in logarithm ischer Linie bewegt, pflegt man als Isolationszahl log ¡x an sta tt /< anzugeben.

Bei Untersuchung einer W and, bestehend aus 10 cm dicken K oksschlackenplatten und m it 16 Putz auf beiden Seiten, habe ich folgende W erte für den Schallwiderstand [x für verschiedene Frequenzen n bei direkten Messungen eihalten:

n = 600 tx= 621000 lo g /t = 5,79

» = 625 = 382 000 jj 5,58

rt = 650 = 605 000 5,78

y> = 675 61200000 7,79

V = 700 = 3630 000 55 6,56

n 725 = = 1788 000 55 6,25

V : 750 = 628000 5,80

» = 775 = 447 000 55 5,65

i) = 800 = = 370 000 55 5,57

825 = 449 000 5,65

r> 850 = 982 000 = 5,99

n = 875 2935 000 = 6,47

n = 900 = 7675 000 = 6,88

n 925 195 000 5,29

950 = 290 000 = 5,46

n = 975 332 000 5,52

= 1000 = 56 000 n = 4,75

n = 1025 = 205000 = 5,31

V = 1050 - 657 000 = 5,82

n = 1075 = 648 000 5j 5.81

V = 1100 720 000 = 5,86

» = 1125 - 321 000 n = 5,51

= 1150 = 58 000 ---- 4,76

yy= 1175 14 000 4,15

V = 1200 V= 151 000 5,18

Hieraus geht hervor, daß die W and ein besonders günstiges Isolationsergebnis bei einem Ton m it 675 Schwin­

gungen zeigt und ein weniger günstiges bei einem Ton m it 1175 Schwingungen. Da gewöhnliche Laute aus ver­

schiedenen Frequenzen zusam m engesetzt sind, so kann man gerechterweise einen D urchschnittsw ert der erhaltenen W erte annehmen, denn man kann unmöglich eine ver­

schiedene Bewertung verschiedener Töne vornehmen.

Berechnet man den D urchschnittsw ert /t sämtlicher Frequenzen, so erhält man

mittel = 3414 000; und log fx mütel = 6,53

Berechnet man dagegen den D urchschnittsw ert von sämtlichen log ¡x, so erhält man naturgem äß einen anderen Wert, und zwar das Mittel von log n — 5,72, was einem W ert von n — 526 000 entsprechen würde.

Meiner Ansicht nach ist es richtiger m it dem Loga­

rithmus des D urchschnittsw ertes als m it den D urchschnitts­

310 N r. 36.

(7)

w erten der Logarithm en zu rechnen, denn der erste stellt den D urchschnittsw ert der d ire k t gem essenen physika­

lischen W erte dar, w ährend die Logarithm en lediglich einen unsicheren W ert der physiologischen Auffassungsgabe be­

deuten.

In Amerika wird in den mir bekannten Fällen der

reclinung der Sehallisolationsstärke der W and solche ein­

zelnen W erte zu berücksichtigen.

Ich habe deshalb bei Bewertung von Schallisolations­

stärken derartig hohe W erte und gleichzeitig entsprechende nidrigste W erte abgerechnet. In vorliegendem Falle habe ich daher n = 675 und n = 1175 oder die entsprechenden

U / -

':JJ r 0

f 't 4 t ' -

R e isesk iz ze n von S tu d ie n ra t D ip.-Ing. H. L i c h t w a l d . Rathaus in Michelstadt.

Mittelwert der Logarithm en zugrunde gelegt. Das kann möglicherweise dann von Vorteil sein, wenn einzelne große Unterschiede, wie beispielsweise in vorliegendem Fall ix — 61 200 000 für n = 675, bei einer solchen D urchschnitts­

berechnung mehr ausgeglichen werden.

Sollte eine W and für eine oder zwei einzelne Perioden eine ganz besondere Isolationsstärke zeigen, z. B. derart, daß die Isolationszahl für diese Frequenzen mehr als 50 v. H. der Summe säm tlicher Isolationszahlen ausmachen würde, so liegt natürlich keine V eranlassung vor, bei Be-

^-W erte 61200 000 und 14 000 abgerechnet Die so k orri­

gierten W erte werden dann

(x m = 1050 000; log /x m = 6,02.

Die Mittelzahl von log /x in der Tabelle bleibt dagegen ziemlich unverändert, ob die W erte der angegebenen Frequenzen m itgerechnet werden oder nicht.

W ählt m an die eine oder andere Weise, um die D urch­

schnittszahl zu bestimmen, so muß m an verschiedene G renzen für die verschiedenen Klassen festsetzen.

4. Mai 1927. 311

(8)

Da Verfasser sich dafür bestimmt hat, sich der Durch­

schnittswerte der unm ittelbar gemessenen ^-W erte als Aus­

druck der Schallisolationsstärke einer W and zu bedienen und den Logarithmus dieses Mittelwertes nur zur V erein­

fachung der Ausdrucksweise benutzt, so wurden folgende Klassen für Schallisolation aufgestellt: _

K l. ,1- W e r t e S c h a l l i s o l a t i o n l o g /» - W e r t e

I « > 1 0 0 0 0 0 0 0 0 a u s s e r o r d e n t l i c h g u t lo g f i > 8

U 1OOOOOOOO>0> 10 000 000 s e h r g u t 8 > l o g j t > 7

I I I 1 0 0 0 0 0 0 0 > ^ > 1 0 0 0 000 g u t 7 > lo g ft > 6

IV 1 0 0 0 0 0 0 > * > 5 0 0 0 0 0 z ie m li c h g u t 6 > lo g i i > 5,7 V 5 0 0 0 0 0 > / i > 200 000 w e n i g e r g u t 5,7 > lo g n > 5,3 V I 2 0 0 0 0 0 > / i > 100 000 s c h l e c h t 5,3 > l o g j t > 6 ,0

V I I 1 0 0 0 0 0 > / t s e h r s c h l e c h t 5 ,0 > l o g / t

F ür die Klassifizierung der Schallisolation ist es von großer Bedeutung, auf welche A rt und Weise die Zahlen dieser Isolation errechnet worden sind. —

V erm isch tes.

Leipziger Siedlungswoche vom 9. bis 12. März 1927.

Ergänzend zu unserem Bericht über die Leipziger Sied­

lungswoche, dessen Schluß wir in der Nr. 9 der heutigen W irtschaftsbeilage bringen, lassen wir über die V or­

bereitung der bedeutsamen Tagung hier einige Hinweise folgen, die uns von wohlinformierter Seite zur Verfügung gestellt wurden.

Der Urheber des Gedankens einer Siedlungswoche in Leipzig, der Verbindung zwischen der Vortragsreihe mit der Internationalen Städtebauausstellung und einem wissen­

schaftlichen Lehrgang, war S tadtbaurat R i t t e r . In seiner Hand lagen die Verhandlungen mit den V ortragenden und über die Städtebauausstellung sowie die Leitung der sämt­

lichen Veranstaltungen. Herrn S tadtbaurat R itter standen zur Seite Herr L i n d n e r vom Stadterweiterungsam t und Herr Dr. S c h m i d t vom Meßamt sowie die Abteilungs­

vorstände des Hochbauamts und Stadterweiterungsam ts in Leipzig.

Die „Internationale Städtebauausstellung“ wurde ver­

anstaltet vom R at und vom Meßamt der S tadt Leipzig unter Leitung des Deutschen Archivs für Städtebau, Siedlungs- und Wohnungswesen und unter Mitwirkung der Internationalen Wohnungs- und Städtebaugesellschaft, London, der Freien Deutschen Akademie des Städtebaues, Landesgruppe Sachsen, sowie anderer Körperschaften.

Neben Herrn Regierungsbaumeister L a n g e n erwarb sich besonderes Verdienst um die Ausstellung Herr Regierungs­

baumeister P r i e s .

Es ist geplant, diese Internationale Städtebauaus­

stellung als W anderausstellung auch anderen Großstädten zugänglich zu machen.

Sowohl die Vorträge der Siedlungswoche wie des an­

schließenden „W issenschaftlichen Lehrganges über das deutsche Siedlungswesen in Stadt und Land“ und das beste Material der „Internationalen Städtebauausstellung“ werden demnächst in einem großen W erke herausgegeben. Es wird einen ausgezeichneten „ R u n d b l i c k ü b e r d e n d e r z e i t i g e n W o h n u n g s b a u “ geben. —

Die deutschen Techn. Hochschulen im Winterhalbjahr 1926/27. Die Zahl der Studierenden an den Techn. Hoch­

schulen einschl. Danzig betrug im vergangenen W inter­

semester 22 932, dazu noch 4467 Hörer und Gastteilnehmer.

Die Zahl der Studierenden, auf die einzelnen Hochschulen verteilt, ergibt folgendes Bild:

H o c h s c h u l e Ges.-Zahl Architekten Bauingenieure

Aachen ... 1096 65 101

B e r l i n ... 4198 289 348

B raunschw eig . . 944 69 104

B r e s l a u ... 955 38

D a n z i g ... 1574 117 236

D arm stad t . . . . 2432 212 260

D r e s d e n ... 2414 179 238

H annover . . . . 2044 144 274

K arlsruhe . . . . 1231 115 171

München . . . . 4205 283 501

S tu ttg a rt . . . . 1839 248 196

22932 1721 2467

Von den einzelnen Fachgebieten sind hier nur die beiden uns zunächst liegenden, der A rchitektur und des Bauingenieurwesens, besonders aufgeführt. Die Studieren­

den des ersten Faches machen nur 7,5 v. H., des zweiten nur 10,8 v. H. der Gesamtzahl der Studierenden aus, während Maschinenbau mit Elektrotechnik 12 546 S tu­

dierende, das ist 54,7 v. H., zählte. In der Zahl der 312

Studierenden für A rchitektur wird Berlin von München beinahe erreicht, und auch S tu ttg a rt ist ihm nahegerückt, bezüglich der Zahl der Bauingenieure geht München aber Berlin weit voraus und auch in der Gesamtzahl der Studierenden ist es ihm noch etwas überlegen. Das hat seine Ursache allerdings hauptsächlich in dem starken Besuch der Abteilung der allgem einen W issenschaften mit 677 Studierenden. Dazu kommen noch Studierende der Land- und Forstw irtschaft mit 222. Demgegenüber haben allerdings die in München nicht vorhandenen Abteilungen für Schiffbau, H üttenkunde, Bergbau in Berlin zusammen 601 Studierende. Gegenüber dem vergangenen W inter­

semester sind die Gesamtzahlen der Studierenden wenig abweichend, während sich seit 1913/14 die Zahl mehr als verdoppelt, im Maschinenbau einschl. E lektrotechnik fast verdreifacht hat. In der F a k u ltä t für Bauwesen (Archi­

tektur- und Bauingenieurwesen) erreicht die Zahl der Studierenden diejenige von 1913/14 noch nicht wieder, was bei dem Darniederliegen der B autätigkeit in den letzten Jahren ja begreiflich ist. —

XII. Kongreß für Heizung und Lüftung in Wiesbaden 1927. Nach dreijähriger Pause wird der K ongreß vom 8. bis 12. Sept. d. J. in W iesbaden tagen. Es sind Berichte in Aussicht genommen, in denen Minist.-Rat H u b e r für den Bauausschuß, Präsid. Prof. Dr. med. P f e i f f e r für den Lüftungsausschuß, S tadtbaurat W a h l für den Heizungs­

ausschuß über die Arbeiten dieser Ausschüsse berichten werden. F erner sind neun V orträge über Heizungs- und Lüftungsfragen vorgesehen, u. a. ein solcher von Arch.

Prof. S c h a c h n e r , München, über „ B e z i e h u n g z w i s c h e n A r c h i t e k t u n d H e i z u n g s f a c h ­ m a n n “. Im übrigen werden Fernheizung und Städte­

heizung, Zentralheizung von Klein- und Mittelwohnungen die Hauptthemen bilden. Es sind Besichtigungen in Aus­

sicht genommen, nam entlich eine solche einer Sammelheiz­

zentrale für 400—500 W ohnungen, Ausflüge in den Taunus und zum Schluß eine Rheinfahrt. —

L iteratur.

Deutscher Reichsbahnkalender 1927. Herausgegeben von Dr.-Ing. Dr. Hans B a u m a n n , Berlin. Konkordia-Verlag, Leipzig. Preis 4 M. —

Der mit Geschick und Liebe bearbeitete Kalender zeigt auf 121 Seiten in bunter Folge in getönten und teils farbigen Bildern alles W issenswerte über die Deutsche Reichsbahn. W ir erblicken Städte- und Landschaftsbilder, Brücken und dahinrollende Züge, Bahnhöfe und Ver­

waltungsgebäude und anderes mehr. Mit den Leitern der Reichsabhn werden wir im Bilde bekanntgem acht. Die knappen, aber erschöpfenden Erklärungen unter den Ab­

bildungen lassen einen tiefen Blick in den Aufbau und die Zusammensetzung der Reichsbahn tun. Zu bedauern ist, daß nicht die Schöpfer der Bauwerke genannt sind. — Swrt.

Tote.

Dr.-Ing. E. h. Adolf Haag, Berlin t- In seinem Hause in Nikolassee ist am 20. d. M. in höherem Lebensalter der Ingenieur Dr.-Ing. E. h. Adolf H a a g , früher D irektor der Philipp Holzmann A. G., Berlin, verstorben, ein fähiger Ingenieur, der sich besonders mit Fragen der Druckluft­

gründung, insbesondere mit dem Tunnelvortrieb mit Schild im Grundwasser, befaßt hat, das bei städtischen Unter­

grundbahnen Vorkommen kann. Der V erstorbene hat neu­

artige Vorschläge auf diesem Gebiete gem acht, um der Schwierigkeiten Herr zu werden, die durch die Luftdruck­

differenz im Tunnelquerschnitt oben und unten bei wag- rechtem V ortrieb auftreten. Im Berliner Arch. und Ing.- V erein w ar er ein beliebtes Mitglied. Infolge Kränklich­

keit hatte er sich aber schon seit längerem vom öffent­

lichen Leben zurückgezogen. — W e ttb e w e r b e .

Wettbewerb W alderholungsstätte Strullendorf. Als N achtrag zu dem in Nr. 34 gebrachten Ergebnis teilen wir mit, daß cand. arch. K arl F i s c h e r , München, Mitarbeiter der mit dem II. Preis, K ennw ort „R egnitz“, ausgezeichneten A rbeit ist. —

In dem internationalen W ettbewerb für eine Brücke über den Njemen (s. Nr. 28 vom 6. 4. 1927) ist als Mit­

verfasser des mit dem I. P reis gekrönten Entwurfes . . G e r a d e B r ü c k e “ die Firm a D y c k e r h o f f & W i d - m a n n A. G., Biebrich a. Rh., zu nennen. —

In h a lt: N e u zeitlich e L ic h ts p ie lth e a te r. I. D er P rim uspalast in G logau — N euere U n te rsu ch u n g e n ü b er R au m a k u stik und S ch alliso latio n . — V erm ischtes. — L ite ra tu r. — T ote. — W ett­

bew erbe. —

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G .m .b.H . in Berlin.

Für die Redaktion verantwortüch: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B ü i e n s t e i n , Berlin SW 48.

Nr. 36

Cytaty

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