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Der Baumeister, Jg. 33, Beilage, Heft 2

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BEILAGE ZUM »BAUMEISTER“

FEBR. 1935 ® M O NATSHEFTE FÜR BAUKULTUR UND BAÜPRAXIS • H E F T 2 GRUNDSÄTZLICHES UBER KLEINE KÜCHEN IN GROSSEN HÄUSERN

E rlä u te rt an einem E n tw u rf von Prof. W a lte r M. K e rstin s - B e rlin

D ie Küche des Hauses K . im Erzgebirge zeigt einen neuen Versuch, die höchsten Ansprüche an H ygiene, Technik und praktische Arbeitsweise zu erfüllen. D er Bauherr, ein Fab rikan t m it ganz besonderem Spürsinn für technische Neuerungen auf jedem Gebiet, stellte. Bedingungen: N ur eine Hausangestellte für alle A rb eit — eine größere Zahl von Gästen soll im Laufe einer Viertelstunde ein gutes M ahl vorgesetzt bekommen können — alle w irklich zeitsparenden technischen Neuerungen sollen verwendet werden.

U nter dem großen Fenster m it dem B lic k au f Hauseinfahrt und Pförtnerhaus liegt der H auptarbeitsplatz. H ier werden die Speisen vorgerichtet. E s ist alles in greifbarer Nähe, links die Vorräte und die dazu nötigen Geschirre, rechts Wasser.

Von diesem Arbeitstisch kommen die vorbereiteten Speisen m it einem G riff in oder au f den Herd, der eigens gebaut werden mußte, w eil es eine Kom bination von Gas und Ele k triz ität nicht gab. W ieder m it einem G riff werden die fertigen Speisen au f den Durchreichcschrank gebracht, angerichtet und dann durch die Schiebetür gereicht. Dasausdem Eßzim m erkoinm ende

Geschirr wird gleich vom Anriehteraum aus durch ein D reh­

fenster auf die Spültischplatte gesetzt. Im allgemeinen spüll man m it der Heißwasserbrausc; die Benutzung der eingebauten am erikanischen Spülm aschine lohnt sich nur bei ganz großen Geschirrmengen. E in laufendes Ban d, eigentlich nur als tech­

nischer Spaß hinzugefügt (gibt es heute noch Technik ohne laufendes B a n d ?), w ird w ahrhaftig täglich benutzt und beför­

dert während des Spiilens das fertig getrocknete Geschirr wieder zu seinen Schränken zurück, durch das Drehfenster sogar in die Anrichte bis an den durchgebauten Speisezimmer - schrank.

D er „K ü ch cum o tor“ m it seinen vielen Maschinen ist gar nicht beliebt, w eil das An- und Abm ontieren und Säubern der M a­

schinen fast ebensoviel Z eit beansprucht wie die H andarbeit.

Ein e fabelhafte W arm luftheizung versorgt alles m it Frisch lu ft, saugt aber auch über dem H erd die Kochdünste ah und aus den Trockenschränken für Geschirrtücher die feuchte Lu ft.

An Quadratm etern ist diese Küche klein, sie w ird aber allen Ansprüchen des großen Hauses gerecht.

Arbeitsplatz zum Verrichten der Speisen, Gem üseputzen'usw.

U nter den Tischschubladen befindet sich eine herausziehbare Platte , an der man sitzend arbeiten kann. — Rechts oben ist eine Ecke des Gewürzschränkchens sichtbar. — Rechts, nicht mehr sichtbar: W asserleitung, neben der ein elektrischer H andtrockner eingebaut ist.

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18 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE HEFT

Spiilseite

Anrichtenseile Um die W aage herum gruppiert sich alles, was zum Kochen

nötig ist. Aus der Speisekammer (T ü r links) und dem Frigidaire kommen die V orräte und Speisen eventuell über die W aage zum Arbeitstisch. B e i den Glasschütten für die H andvorräte ist auch gleich Kochbuch und Schreibblock, und zum Anrühren sind Schalen und Löffel .in Schrank

und Schubladen greifbar.

! Ë Seite m it ff Arbeitstisch“ *

Sitzecke für Hausangestellte. Uber der Truhenbank ist ein W andschränkchen für Schreibzeug und Liebesbriefe ein­

gebaut. Num m erntafel der Zim m erklingcln und elektrische U h r liegen ebenfalls in der W and. E in e kleine Besenkammer (links neben dem Sitzplatz) hat automatische Innenbeleuch­

tung und ist außer von der Küchenseite auch vom F lu r

aus zugänglich. Küche, des Landhauses K . G ru ndriß. Arch. P ro f. K erstin g

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HEFT 2 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE B 19

K le in e K ü clie im großen H aus.

Architekt P ro f. Kersting- B e rlin

B lic h von der K üche in die Speisekam m er.

D as H olztiirchen schließt die Kellertreppe ah Z u r Abb. lin k s : Rechts Ewar-Spültisch-Trockenschrank geöffnet; links unten M üllschlucker

m it W asserspülung. Das gebogene Roh r am Handwaschbecken ist ein eingebauter Heißluft- Handtrockner. Das Kristallgeschirr steht au f einem Transportband.

DIE WIEDERGEBURT DER BAUGESINNUNG

Von Dipl.-Ing. W . Sch alt, Arch. B D A ., H anau

„M it der baulichen Verschandelung unserer Dörfer und Städte muß endlich Schluß gemacht w erden!'' (Staatssekretär Pg. Feder auf der Tagung der Freien Akadem ie für Bauwesen,.M ünchen, 28. Sept. 1934.) E in großes W o rt in zwölfter Stunde; begeistert aufgenommen

von all denen, die seit Jah re n einen aufreibenden K am p f um die Baugesinnung führen, einen, wie es schien, aussichtslosen K am p f auf verlorenem Posten. W ie au f allen Gebieten der W ir t­

schaft und K u ltu r ein Überm aß an Freih eit zur Verwilderung und D isziplinlosigkeit geführt hat, so im besonderen auf dem des Bauwesens. W ährend aber die meisten anderen krankhaften Überspitzungen des Liberalism us sich heilen lassen, mag es auch Ja h re oder Jahrzehnte dauern, werden die Bausünden als steinerne Zeugen den geistigen Niederbruch der letztvergan­

genen Dezennien noch nach zehn Generationen erschreckend dokumentieren. Dabei ist nicht allein an das gedacht, was unter dem Schlagwort Baubolschewism us, nicht im m er zu Recht, abgetan wird. Zu denken ist dabei an jene Unzahl Schandm äler, die täglich geplant, genehmigt und gebaut werden, die in zu­

nehmendem Maße unsere Landbezirke verunstalten und immer von neuem Lücken in die Geschlossenheit und das organische

B ild unserer Dörfer und Kleinstädte reißen. Dieser Prozeß geht von der Masse unbem erkt vo r sich, vollzieht sich legal unter der Aufsicht unserer Baubehörden, und man beliebt, die frechen Produkte dieser Baustüm perei in das Gewand des Steildaches und mehr oder m inder kitschiger Spießerrom antik zu kleiden.

Die Bauherren aber, seien es A rbeiter, Angestellte, Handw erker, K aufleu te oder Akadem iker, sie bewundern diesen steingewor­

denen Unfug, und so reiht sich Sp ießervilla an Sp ießervilla, bar auch des letzten Restes von baulicher und handwerklicher A n ­ ständigkeit.

Hunderte von sogenannten Architekten und Planverfertigern w etteifern in der Erfindung plum per M otive, und den B a u ­ behörden sind die Hände gebunden. W urde in einem oder dem anderen F a ll ein ablehnender Bescheid wegen Verunstaltung gegeben, so pflegte man sich früher beschwerdeführend an die Regierung, womöglich m it Unterstützung eines befreundeten Abgeordneten, zu wenden, der seinerseits einen B rie f an den

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B 20 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE HEFT 2

M inister schrieb, und in neun von zehn Fällen wurde der mutige Versuch eines verantwortungsbewußten Baubeam ten im Keim erstickt, ein neuer W echselbalg von B au wurde errichtet und Böses gebar fortzeugend Böses.

Heute ist das Rezept ein anderes, da es geschäftige Briefschreiber im Reichstag nicht mehr gibt. M an wendet sich beschwerde- führend an den G auleiter und berichtet, der und jener Bau rat sabotiere m it einem ablehnenden Baubescheid die A rbeits­

beschaffung, zu der man m it seinen guten Spargroschen als tüchtiger Volksgenosse das Seine beitragen wolle, und cs ginge doch nicht an, daß man in einer Volksgem einschaft schlechter behandelt werde als der pp. Volksgenosse, der noch vor zwei Jah re n ein ähnliches Bauvorhaben errichtet habe. E s wird ein­

gegriffen, man schließt ein Kom prom iß in einer Zeit, die K om ­ promisse ablehnt, und ein neues bauliches Schandm al entsteigt dem Boden.

Bauen ist, wie alles verantwortungsvolle Tun, Sache der Ge­

sinnung jener, die dam it befaßt sind. In früheren Zeiten war W ohlanständigkeit in diesen Dingen Gemeingut aller, und die Bauherren gingen in ihren Ansprüchen nicht über das hinaus, was ein von Geschlecht zu Geschlecht in den strengen Regeln der Überlieferung geschulter Stand von Bau- und Handwerks­

leuten schuf.

D aß diese Regeln gut waren, beweisen die Bauten aller Zeiten bis um 1870, und ihre Kennzeichen sind in erster Lin ie wahre Sachlichkeit und Unterordnung des einzelnen Baues unter die Gesamterscheinung von Straße oder Stad t, dann aber auch M aterialgerechtigkcit, handwerklich einwandfreie D urchfüh­

rung, feinste Behandlung aller Einzelheiten, Anspruchslosigkeit der Gestaltung und, nicht zuletzt, Einh eitlich keit des M aß­

stabes.

In der Erfüllung dieser Voraussetzungen ruht das Geheimnis der Schönheit ungezählter Dörfer und Städte, die, Edelsteinen gleich, aus dem Grunde unseres Heimatbodens aufleuchten. M an wird nicht müde, diese Orte zu durchwandern, und wenn sich auch die wenigsten Menschen Rechenschaft geben können über das W oher dieses Zaubers, entziehen kann sich ihm keiner, der nur ein Fünkchen Gefühls in seinem Herzen bewahrt.

Dem behäbigen Bauernhaus in Bayern, dem monumentalen Bürgcrgiebcl fränkischer Kleinstadt, dem Hause des Kaufherrn in einer Hansestadt, dem vcrschieferten Hause in bergischen Landen, dem herben Backstcingicbel des norddeutschen T ie f­

landes wie dem Fachwerkhaus in Niedersachsen und Thüringen, ihnen allen ist eines gemeinsam: der Adel anständiger Gesin­

nung !

60 Ja h re Baufreiheit haben eine Überlieferung von 1000 Jahren vernichtet und den letzten Rest von baulichem Gemeinsinn aus dem Herzen der Bauherrn und Bauleute ausgerottet.

E in e r schier unerschöpflichen Ph antastik verkitschter Archi- tektenhirnc entspringt täglich eine F lu t der unmöglichsten Ge­

bilde des Raumes, der Körper und M otive, und diese finden begeisterte Aufnahm e bei einem Publikum , das, ganz gleich ob Arbeiter- oder Bürgerkreisen entspringend, sich in den Anfor­

derungen an das lächerlichste Kleinhaus überbietend, die Ge­

schäftigkeit der Planverfasser immer aufs neue zu den tollsten Verirrungen aufpeitscht.

E in Handwerkerstand, bar jeder Eh rfu rch t vor seiner Ü ber­

lieferung, versieht diese sogenannten Häuser m it dem m iß­

verstandenen Zierat irgendwelcher Vorlagen einer geschäfts­

gewandten Industrie, und so entsteht eine T rad ition des K it ­ sches, die m it ihrem verpestenden G ifthauch an der Schwelle der dritten Generation angekommen ist, hinter sich alles orga­

nisch gewachsene Leben erstickend.

H ier stellt eine kleine, todesmutige Käm pferschar, die in nim m er­

müdem Ringen dieser W elle von U nrat zu widerstehen versucht.

W enige Architekten sind es, die, durchdrungen von dem B ew u ßt­

sein schwerster Verantwortung kommenden Zeiten gegenüber, bei jedem kleinsten Bauauftrag einen zähen K am p f um die Sicherung einer anständigen Gestaltung des Grundrisses, des Körpers und der Einzelheiten kämpfen.

W enige Baubeam te sind es, die noch nicht von der Unpersön­

lichkeit des Behördenvertreters ergriffen sind und sich m it­

verantw ortlich fühlen für die bauliche Erscheinung unserer Zeit und daraus die K ra ft und den M ut schöpfen, die Machwerke stümpernder Auch-Architekteu einfach zu verbieten. W enige Handwerker sind es, die, mit heiligem E ife r von der Sendung ihres Berufs ergriffen, dem W erke ihrer H and das B lu t ihres Herzens m it auf den W eg geben in eine ferne, ferne Zukunft, um dereinst Zeugnis abzulegen vom Geist seines Schöpfers.

W enige Bauherren endlich sind cs, die Herzensbildung und E in ­ sicht genug besitzen, sich m it ihren W ünschen zu bescheiden und unterzuordnen dort, wo sie ein W e rk zu errichten gebieten.

Selten sind diese Bauherren, die aus dem berechtigten Stolz über die wirtschaftliche Leistung die Verpflichtung ableiten, dieser Gesicht und geistigen G ehalt zu geben, die auch kom­

menden Geschlechtern das an Bewunderung abringen werden, was ihnen heute an W erten mitgegeben w ird. Selten sind diese Bauherren, die einen feinfühlenden Baum eister rufen, tüchtige W erkleute heranziehen und sich w illig dem höheren Gebot eines

ordnenden W illens fügen. :

Diese wenigen Baum eister, H andwerker, Bauherren und T reu­

händer des Staates sind es aber, in deren H and die W ied er­

erweckung einer Baugesinnung liegt, die den geistigen Um bruch unseres Zeitalters, in Stein geformt, hineinzustellen berufen ist in die Zukunft der Jahrhunderte.

D ie Verantwortung aus dem baulichen Gestalten der N ation gegenüber ist riesengroß, und nur der kann sich ihrer voll bewußt sein, der in Ehrfurcht vor der Baugesinnung unserer Vorfahren steht, die Mühe nicht scheut, in deren Geist einzudringen, und den M ut aufbringt, in gleichem Geiste weiterzuschöpfen.

A lle, die guten W illens sind, haben die Pflich t, das Schaffen dieser W enigen m it allen M itteln zu fördern und sich m it diesen zusammenzuschließen zu einer Gem einschaft jenes Geistes, der, in dem festen Boden der Überlieferung wurzelnd, besessen von seiner revolutionären Sendung, berufen ist, das Gesicht unserer Zeit in Stein zu formen.

Dann werden nach dem W illen A dolf H itlers diejenigen die ent­

scheidende Führung erhalten, die ihre Gesinnung in den Jah re n des Niedergangs bewiesen haben.

(In diesem Zusammenhänge ist auf die Ausführungen von A r­

chitekt Gondrom im H auptteil auf Seite 45 u. f. hinzuweisen.

Die Schriftleitung.)

DIE ZEHN BAU GEBOTE DER STADTVERWALTUNG STUTTGART

Zur Durchführung nationalsozialistischer Grundsätze auf dem 1.

Gebiete des Städtebaus hat Oberbürgermeister D r. Strölin in Zu­

sammenarbeit m it hervorragenden Bausachverständigen für die Bauenden und ihre Architekten folgende zehnGebote aufgestellt:

Denke beim Bau en daran, daß D u nicht a lle in bist, sondern daß D u Rücksicht a u f D eine N achbarn zu nehmen hast. N ur wenn auch auf dem Gebiet des Bauwesens der national­

sozialistische Grundsatz: „Gem einnutz geht vor Eigennutz“

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HEFT 2 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE B 21

aufs schärfste zur Durchführung komm t, w ird der Gesam t­

heit und dam it letzten Endes auch dem Einzelnen am besten gedient.

2. N im m bei D einen Bauabsichten Rücksicht a u f die Landschaft.

E s kommt darauf an, Baukunst und N atu r in ein harm oni­

sches V erhältnis zueinander zu bringen. D ie Haushöhe muß zum Berghang gut abgestimmt sein. E in einzelnes Gebäude kann die Schönheit eines ganzen Stadtbildes zerstören. Am schönsten baut, wer es versteht, die N atu r durch sein B a u ­ werk so wenig wie möglich zu verdrängen.

3. S e i einfach und schlicht in der äußeren Gestaltung Deines Hauses. D ie G leichartigkeit der Hausform en bildet den Reiz der alten Stadtbilder. Sie verdanken ihre schöne W irkung der Baudisziplin ihrer Zeit. Trotzdem gibt städtebauliche E in h e it noch genügend Spielraum zu individueller Gestal­

tung. ^

4. Stelle die Längsseite D eines H auses gleichlaufend zum H ang, dann fügst D u D ein Haus am besten in die Landschaft ein.

E s ist billiger zu bauen als bei Querstellung zum Hang. D ie beste Gebäudeform ist das langgestreckte, schmale Haus.

5. Bevorzuge ein einfaches und ruhiges D ach. E s ist schön und b illig in der Herstellung und Unterhaltung.

6. Verm eide die Dachwohnung. Das D ach ist notwendig als Schutz gegen die W itteru ng , nicht aber als H ülle für die

W ohnung. D ie Dachwohnung ist eine M ißgeburt, im Sommer heiß, im W in te r kalt. Sie ergibt unglückliche Raum form en und unschöne Dachausbauten, die eine dauernde Quelle von Dachschäden bilden. D ie Dachwohnung ist am meisten der Fliegergefahr ausgesetzt. Ih re scheinbare B illig k e it w ird durch zahlreiche Mängel m ehr als aufgewogen.

7. U titcrlasse plum pe Anbauten. Unförm ige E rk e r und Balkone zerstören die ruhige Erscheinung des Hauses und das Ge­

sam tbild der Straße. D ie aufgewendeten Kosten stehen meist in keinem Verhältnis zuin angestrebten Nutzen.

8. Gestalte auch die Umgebung D eines H auses so, daß eine G a r­

tenstadt entsteht. Verbirg dich nicht hinter düsteren E in ­ friedigungen, die das Straßenbild schädigen. E rh a lte und mehre den Baum bestand. Grün soll vorherrschen vor Stein und M auern. Grünflächen sind die Voraussetzung fiir frische L u ft, die w ir zum Leben brauchen.

9. Ziehe zu D ein er Bauabsicht einen guten, treuhänderisch tätigen Architekten bei. Dieser w ird D ich über die an D ein Haus zu stellenden künstlerischen und technischen Anforderungen be­

raten. E r ist M ittle r zwischenBehörde,Unternehm er undD ir.

10. H ilf m it an der Verschönerung des Stadtbildes. Trage dazu bei, daß durch eine im Gesam tbild einheitlich wirkende

Stad t ein geschlossener Volksw ille und die innere V olksver­

bundenheit zum Ausdruck kommen.

ZWÖLF LEITSÄTZE FÜR DAS BAUEN IN FRANKFURT AM MAIN

D ie Stadtverw altung veröffentlicht hierm it zw ölf Leitsätze für das Bauen in Fran kfu rt a. M ., die wegweisend für die künftige H ausbautätigkeit sein sollen, doch verdienen die Leitsätze auch außerhalb des örtlichen Kreises Beachtung, w eil sie die Grund­

gedanken, die im Geiste der neuen Zeit das Bauen unter den Gesichtspunkt der Gemeinschaft stellen, vorbildlich und über­

zeugend darstellen. Sie besagen:

1. D e r Städtebau ist das S in n b ild der Volksgemeinschaft und das dauerhafteste Denkm al eines Zeitalters. D ie auf uns herüber­

gekommenen Stadtbilder früherer Jahrhunderte zeugen ebenso f ü r hohes Können und gesundes Em pfinden jener Zeiten, wie die nach Steinbaukastcn-M anier errichteten Mietskasernen und uferlosen Steinwüsten des 19. Ja h r ­ hunderts gegen dieses Zeitalter zeugen, wo wahre Volksge­

m einschaft und K u ltu r verloren gingen und alles von ge­

schäftlichem Geist beherrscht war.

2. N ie ist der Bauende Alleinherrscher; im m er ist er Glied eines Ganzen und dam it dem Ganzen verpflichtet. Darum nehme er Rücksicht auf seine Umgebung. E r suche seinen Stolz nicht im A uffallen, sondern in der dienenden Einordnung.

Städtebauliche Ein h e it beruht au f Verw andtschaft der bau­

lichen Grundformen und E in h eitlich keit der Baustoffe und Baufarben. D am it ist sie auch Ausdruck einer einheitlichen W eltanschauung und gleichgestim m ter Gebräuche und B e ­ dürfnisse. Diese E in h e it da, wo sie zerstört wurde, wieder zu finden, ist die Sehnsucht und Aufgabe unserer Zeit.

3. D a die lebendige künstlerische Überlieferung im Bauen hinter uns abgebrochen ist, so daß w ir uns nicht au f sie stützen können, haben w ir es schwerer als unsere Ahnen.

Das M usterbuch des „Geschäftsreisenden in Bauform en“

ist nicht im stande, eine verlorene Überlieferung zu ersetzen iind ist auch kein W eg zu neuer Gestaltung. Darum gehe m an nicht m it vorgefaßten Meinungen an heutige B a u ­ aufgaben. M an suche vielm ehr G rundriß, G estalt und B a u ­ stoff aus den Aufgaben zu entw ickeln, die dem zu errichten­

den Hause gestellt sind. M an lasse G estalt und Ausdruck

sich aus der erhofften besten Dienstleistung des Bauwerkes entwickeln. Das Haus wird dann vielleicht noch nicht ein Kunstw erk, aber sicher ein ehrlicher Ausdruck seiner Zeit sein. K u n st ist Gnade — E h rlich k e it aber ist Pflich t, K u n st am Beginn w ar im mer einfach und herb. W ir stehen an einem Beginn.

4. Als Lösung der gestellten Aufgabe suche man im m er die einfachste Form . D ann ist zumindest die Gefahr der E n t­

gleisung geringer und ganz sicher der Endbetrag der B a u ­ abrechnung niedriger.

5. D a, wo sie am Platze sind, bekenne man sich ehrlich zu den Baustoffen, die unser technisches Jahrhun dert bietet. Denn nicht die Technik verd irb t die K u ltu r, sondern der Mensch, der die Technik falschen Zielen dienstbar m acht. K e in B a u ­ stoff ist an sich schön oder unschön, aber jed er kann es werden, je nachdem, ob er richtig oder falsch eingesetzt w ird. M an sei daher H err und nicht Kn echt des Stoffes und unterwerfe sich nicht der Technik um ihrer selbst willen.

6. E in e der H auptqucllen baulicher En tartu n g unserer S ta d t­

bilder ist die ,,In fla tio nder Dächer. Seiner N atu r nach ist das D ach W etterschutz und Regenhaut, nicht aber D eck­

m antel für ein verkapptes weiteres Wohngeschoß. Deshalb sind Dachwohnungen im mer m inderw ertig: Dächer als W ände von Dachwohnungen m it übertriebenen Aufbauten, Durchbrechungen, Baikonen u. a. sind im m er unschön, teuer und nur m it Schw ierigkeiten dicht zu halten. Zuerst denke man bei Gestaltung der Dachform an die N achbarschaft und an die einfach anschauliche Tatsache, daß kein B au te il für das städtebauliche Gesam tbild einer Stad t w ichtiger ist als das Dach, sein Deckungsstoff und seine Farbe. M an vergesse auch nicht, daß das übertriebene Steildach aus wesentlich anderen Voraussetzungen als den heute gegebenen entstanden ist und daß das Mansardendach nicht zufällig auch „Fran zos“

genannt wird.

7. B e i Dachgestaltung und Ausstattung des Daehraumes darf der Luftschutz nicht vergessen werden. D er ganze Dachraum

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B 22 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE HEFT 2

soll möglichst leicht zugänglich und aufgeräumt sein, einen feuerbeständigen Fußboden und ein m it Feuerschutzanstrich versehenes Holzwerk haben. Auch soll ein Kellerraum von vornherein als Luftschutzkeller ausgebaut werden. Gern h ilft in diesen Fragen die Luftschutz-Beratungsstelle.

8. M ehr als mancher denken mag, bindet auch die Straßen­

einfriedigung Glied an Glied zur K ette. Überschüssiges B a u ­ geld w ird besser für das Innere des Hauses aufgewandt, als für eine aus verschiedensten W erkstoffen zusammengesetzte überladene Einfriedigung. D ie einfachste Einfassung ist meistens auch die schönste, die erfreuendste jedenfalls ist die lebende Hecke. Auch die Schönheit der werkgerecht gefügten Mauer läßt sich wieder entdecken. Doch denke man an Straßenecken daran, daß die Augen eines Kraftw agen­

führers nur auf 1,20 M eter Höhe liegen und daß es vielleicht einmal einem Menschen das Leben retten kann, wenn die Eckeinfriedigung über dieser Höhe durchsichtig gestal­

tet ist.

9. Man zerstöre nicht die Schönheit einer Stadt durch über­

triebene, geschmacklose und kulturlose grobe Reklam eein­

richtungen m arktschreierischer A rt. W erbetechnisch gut über­

legte, vornehme und künstlerisch w ertvolle Reklam e läßt sieh von benachbarter Reklam e weniger leicht bis zur W ir ­ kungslosigkeit überschreien als eine Reklam e, die ihre W ir ­ kung in Plum pheit, unnötiger Häufung und Farbengrcllheit sucht. Massen haftigkeit stößt ab, unnötige Wiederholung ermüdet. Das M arkenschild gehört nicht an die Außenwand oder Einfriedigung des Hauses. Auch die W erbeanlage erhält ihr Gesetz für Form , Gliederung und Farbe vom Gesamt- bauwerk, von seinen Baugliedern, M aßverhältnissen und

seiner farbigen Haltung. Man stelle rechtzeitig vor Auftrags­

erteilung den Bauantrag und berate sich frühzeitig m it dem Bauam t.

10. Von Anfang an lasse man sich beim Bauen auch von einem befähigten und bewährten freien Architekten a h Treuhänder beraten. Die angemessene Entschädigung für seine H ilfe ­ leistung bei Planung und Baudurchführung lohnt sich reich­

lich. M an besuche die Planausstellungen und wähle sich nicht den lauten Schreier, sondern den stillen Könner zum Helfer.

11. V or Einreichung eines Bauantrages, ja sogar vor dem K a u f des Grundstückes seien zuständige Stellen (Bau am t, B a u ­ polizei, Städtische W erke) befragt, ob auf dem gewählten Gelände unter Beachtung der vorliegenden städtebaulichen Planungen und der Bauordnung die Bauabsicht nach A rt, Um fang und Gestalt durchführbar ist und ob nicht unver­

hältnism äßig hohe Erschließungs- und sonstige Nebenkosten vorauszusehen sind. V iel Ärger und G eldverluste können dabei erspart werden. Die Flu re des Rathauses führen m it übersichtlichen Wegweisern den Besucher zu allen hierfür wichtigen Dienststellen.

12. Der nationalsozialistische Staat, der auf Ein- und U nterord­

nung, D isziplin und Rechtlichkeit aufgebaut ist, w ird D iszi­

plinlosigkeit im Bauwesen nicht dulden. Bauen ohne v o r­

herige Genehmigung wird es nicht mehr geben. Bau ten und Bauteile, die von genehmigten Plänen abweichen, werden zwangsweise entfernt oder geändert werden. Auch die Berufs- gemeinschaft wird den Berufsschädling, der gegen Treu und Glauben handelt und Eigennutz vor Gemeinnutz stellt, zu brandmarken wissen.

DIE FREIE MEISTERLEHRE ALS GRUNDLAGE ALLER KUNSTERZIEHUNG

l'anvort der S ch riftle ilu n g : Im H in b lick auf die Bedeutung der Erziehungsfrage im Baugewerbe und der Architektenerziehung geben w ir den nachfolgenden Ausführungen gerne Raum , zunächst ohne eigene Stellungnahme dazu.

B e i allen Sorgen um das Gefüge unserer K u ltu r dürfen w ir das zentrale Problem der Technik nicht außer acht lassen. N ie dürfen w ir vergessen, wie sehr auch die Industrietechnik in jeder W eise zu den Ursachen der W eltkrise gehört. Solange es uns nicht gelingt, sic vollkom men zu bändigen, in unseren D ienst zu stellen, wird immer die Gefahr eines technischen Im perialism us bestehen bleiben, mag sich dieser in Kriegen oder sonstwie äußern!

Solche Bändigung liegt auch im Interesse der Technik selber, denn sonst könnte — nein, müßte cs dahin kommen, daß einst die verzweifelten Massen nicht mehr wie früher im K ap italisten, sondern im Ingenieur ihren Feind sehen.

W ir müssen uns dann aber auch entschließen, im Ingenieur nicht mehr den H errn, sondern einen Diener der K u ltu r, in der Technik eine Erscheinungsform und nicht den S in n des Lebens zu sehen.

Zw ar ergibt sich dann die Notwendigkeit, der Industrietechnik ganz feste Grenzen zu ziehen, vor allem aber w ird man die anderen, von der Technik bisher verdrängten oder bedrohten Lebensäußerungen stärken müssen; und zwar nicht nur das Bauerntum in allen seinen Ausprägungen, sondern außer ihm überhaupt den m it der Hand schaflenden Menschen, vom „e in ­ fachen“ Handwerker bis zum „fre i“ schaffenden Künstler.

Dies kann gewiß nicht allein au f Grund von irgendwelchen Gefühlsregungen geschehen, sondern zunächst muß gedanklich gründliche V orarbeit geleistet werden. Und zwar werden sich unsere Gedanken weniger m it der jetzigen Rolle des H and­

werkertum s (im weitesten Sinne) in der Volksw irtschaft be­

fassen, sondern w ir müssen versuchen, einen Standpunkt zu finden, von welchem aus man einen genügend weiten Überblick hat, um das Verhältnis der verschiedenen Produktionsm ethoden, ihren Nutzen und Schaden am Volkskörper abwägen zu können.

Unsere Erwägungen werden weniger von der V olksw irtschaft (unter dem Aspekt der R e n ta b ilität!) bestim m t sein, als v ie l­

mehr von der Einsicht, daß es eine Lebensnotwendigkeit für das Bestehen der deutschen K u ltu r ist, die verschiedenen Zv'eigc des Handwirkens so zusammenzufügen, zu verflechten, daß die K u n st sich auf der breiten Grundlage eines Handwerks aufbaut.

N u r in diesem Sinne kann und sollte man von einer erstrebens­

werten Volkskunst sprechen. Die Hoffnung, daß die Äußerungen des Genies von allen oder den meisten M itlebenden verstanden werden könnten, und die Forderung an alle K ü n stler, sich allge­

m einverständlich auszudrücken, beruht wohl au f Illusionen, von denen v 'ir uns befreien müssen, so schön sie sein mögen.

E s ist vielleicht kein Zufall, daß in dem Jahrhun d ert, in dem das schöpferische Kunsthandwerk von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zusammengeschrumpft ist, der analysierende Kunsthistoriker die Verm ittlung zwischen den Leistungen des Genies (und der Talente!) und dem Publikum übernommen hat.

Nach diesen Feststellungen w ird man es verstehen, wenn der Verfasser als Silberschmied bei seinem P la n vom K unsthand­

werk ausgeht. Außerdem bew irkt es die Lage des K unsthand­

werks, daß sich die folgenden Vorschläge leicht auf seine beiden Nachbarn übertragen lassen, allerdings weniger leicht auf das

„einfache“ Handwerk als auf die „fre ie “ K unst.

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HEFT 2 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE B 23

D ie schwierige Situ ation unserer bildenden K u n st ist zwar gewiß zu einem wesentlichenTeil weltanschaulich bedingt und bedeutet den Übergang von einem malerischen Zeitalter in ein plastisches

— zu einem w eit größeren T eil resultiert ihre K rise aber aus dem Z erfall m it dem Handw erk.

Erfreulicherw eise spielt nun bei unserer jungen Künstlergenera­

tion das Bem ühen um das H andw erk eine recht große, wesent­

liche R olle. Und die Bem ühungen sind nicht nur bei freien Künstlern, sondern gleichermaßen auch bei Kunsthandwerkern festzustellen.

Denn es unterliegt ja keinem Zw eifel: auch das Kunsthandw erk hatte sich oft recht w eit vom H andw erk entfernt — wie w eit, sieht man daraus, daß das W o rt „Kunstgew erbe“ in den daran um ernsthaftesten interessierten Kreisen zu einem negativen W ertu rteil geworden w ar. Allgem ein kann man wohl sagen, daß ein gewisses Sich-genial-gebärden des Durchschnittes, ein un­

bändiges W uchern der dekorativen Elem ente, manchm al ohne eigentliche Ornamente — allein durch Herausstellung, Über­

betonung eines Form m ätzchens, eine Vernachlässigung der Technik bei gewollt technischem Aussehen — , daß dies alles Anlässe zu dem W e rtu rteil „kunstgew erblich“ waren.

H ieraus erhellt ohne weiteres, daß das Kunstgewerbe so seine M ittlerrolle zwischen K u n st und H andw erk nicht erfüllen kannte.

E s ist der K u nst nicht genügend Boden — und dem Handwerk nicht genügend Befruchtung gewesen. Von der Fortsetzung oder gar Schaßüng einer volksm äßigen T rad ition konnte unter diesen Um ständen überhaupt keine Rede sein.

U nd hieran haben auch leider die Schulen nichts geändert, um gerecht zu sein: konnten sie wohl wenig ändern. Denn

1. Können im allgemeinen die Schulen keine handwerkliche Aus­

bildung verm itteln, die der früher im freien H andw erk üblichen gleichzusetzen wäre, da sie als Schulen notwendigerweise nicht so im Leben stehen wie draußen die W erkstätten.

2. D ie Zahl der Schüler, welche die eigentliche Rechtfertigung der Schulen und des für sie aufgewandten Geldes bedeuten, also der w irklichen Begabungen, ist im m er gering und nicht zu ver­

größern.

3. D er (gegenüber einer Handwerkslehre sehr bequeme) Besuch von Kunstgewerbeschulen ist zu einem wesentlichen T e il für das Bürgertum zu einer snobbistischen Angelegenheit geworden.

„M a n “ geht in die Schulen, um „sich m it K u n st zu beschäf­

tigen“ , aber nicht um zu arbeiten.

4. In einer Schule kann die Ausbildung nicht so differenziert werden, wie sie es m uß, dam it nicht der künstlerisch weniger Begabte von seiner eigentlichen Begabung, dem Handwerk, ferngehalten wird.

5. Kom m en verhältnism äßig recht große Beträge an die Fest­

besoldeten, während viele ebenso tüchtige Leute auftrags- und m ittellos dasitzen.

6. Sind die Kunstgewcrbeschulen eine m it R ech t getadelte M ischung von Schulen und privaten W erkstätten, sozialisiertem und privatem Betrieb.

7. Liegen von seiten der Schulen keine Pläne vor darüber, was die Schüler, wenn sie ausgelernt haben, anfangen sollen, wie ihnen da geholfen werden kann, w ie sie sozial eingegliedert werden können.

W enn solchermaßen die bisherige Erziehung versagt hat, dann g ilt es für uns, zu überlegen, wie (m it denselben oder, wenn nötig, m it geringeren M itteln als bisher) an Stelle der jetzigen E r ­ ziehung eine bessere gesetzt werden kann. Je d e r Tag kann eine Stad t vor die Notw endigkeit stellen, ihre Schule aufzulösen.

M öchte in keinem F alle mehr die Auflösung einer Kunstgewerbe­

schule das Aufhören der Pflege von K u n st und Kunsthandwerk überhaupt bedeuten!

W ir fordern danach also, daß die künstlerische Erziehung erst einm al so aufgebaut w ird , daß

1. jeder handwerklich begabte junge Mensch zunächst eine handwerkliche und

2. erst nach dieser und au f dieser fußend jeder darüber hinaus auch noch künstlerisch Begabte eine künstlerische Ausbildung erhält.

Alles andere ergibt sich erst nach diesen Forderungen, ist ohne deren Erfü llu n g Utopie.

D ie M ittel, die vom Staa t (und den Gem einden!) bisher für die Schulen verw andt würden, werden nun zu zwei D ritteln etwa an freischaffende tüchtige M eister so ve rteilt, daß diese für die G arantie des Existenzm inim um s sich verpflichten, Lehrlinge ganz besonders gründlich auszubilden.

In W irk lich k e it würde das etwa so aussehen: E in e Stad t richtet zehn Kunsthandw erkern (und K ü n stlern !) eine W e rk sta tt ein und garantiert ihnen das Existenzm inim um ; außerdem gibt sie zehn Schülern ein monatliches Stipendium von 100 R M . Schließ­

lich sieht sie für größere Aufträge jäh rlich in ihrem E ta t 10 000 M.

vor. D ie Berechnung dieser Ausgaben ergäbe:

24000 R M . an M eister

12000 R M . für Schülerstipendien 10000 R M . für Aufträge

46000 R M .

Sollte keine W erkstätteneinrichtung vorhanden sein, so käme dazu noch eine einm alige Ausgabe, welche aber wohl innerhalb einiger Ja h re so getilgt werden könnte, daß man den M eistern Gelegenheit gäbe, die W erk statt nach und nach zu erwerben.

Das wäre auch fü r den Garanten schon wegen der Abnutzung, Reparaturen usw. das Günstigste. M an m üßte den Schützlingen nur 225 R M . anstatt 200 R M . garantieren und verrechnete diese neuen 25 R M . als Am ortisation des Betriebskapitals: im Ja h re 300 R M . W enn 3000 R M . für die Einrichtun g vorgeschossen sind, könnte der M eister in zehn Jah ren im Besitze seiner W e rk ­ statt sein.

D er jährliche E ta t würde in diesem F a lle 49000 R M . betragen.

M an vergleiche diese Summe m it dem E ta t wohl säm tlicher Kunstgewerbeschulen und mache sich den erreichten E ffe k t k la r:

1. Zehn K ü n stler können schaffen.

2. Diese K ü n stler haben Gelegenheit, nicht nur vorzugsweise theoretisch, sondern praktisch ih r Können zu beweisen. Das aufgewandte Geld w ird direkt in W erten sichtbar. E in e solche H ilfe ist keine W ohlfahrtsm aßnahm e, wie sie des öfteren von Künstlern und Kunstfreunden gefordert w urde!

3. Jed er M eister bildet mindestens zwei Lehrlinge gründlich aus.

Diese lernen in den W erk stätten mehr und in einer vie l lebens­

näheren W eise, als cs je in einer Schule m öglich wäre. Durch den Lehrzwang fallen alle, denen es kein E rn s t m it dem H an d ­ werk ist, fort.

4. Diese A rt der Pflege von K u n st und H andw erk bleibt nicht nur Großstädten Vorbehalten, sondern manche kleinere, ja K lein stad t würde die M itte l aufbringen können, um fünf Kü nstlern so das Schaffen zum mindesten zu ermöglichen.

Solche D ezentralisation kann nur segensreich w irken und er­

m öglicht es grade Städ ten m it kultureller Vergangenheit (z. B . Soest, Bam berg), etwas für ihre kulturelle Gegenwart zu tun.

5. Zehn besonders begabten, aus den W erkstätten hervorgegan- genen Gesellen w ird die Gelegenheit gegeben, an guten Schulen (s. u.) ihre handwerklichen und künstlerischen Fäh ig ­

(8)

B 24 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE HEFT 2

keiten zu erweitern. D aß diese Schulen nun im allgemeinen nicht mehr in der H eim atstadt sein werden, ist wohl vom Erzieherischen aus nur zu begrüßen. M it 18— 20 Jah ren ge­

hört ein junger Mensch sowieso in die W e ll und nicht ins Elternhaus.

6. Den Künstlern, welchen kein regelmäßiges Existenzm iniinuin garantiert wurde, kann durch Erteilung von einzelnen A u f­

trägen aus dem Fond von 10000 R M . geholfen werden.

7. Dies w ird besonders dann der F a ll sein, wenn sich jemand auf Grund m ehrjähriger regelmäßiger Unterstützung durch­

gesetzt hat, so daß er im allgem einen der H ilfe nicht mehr bedarf, sondern nur zeitweise. So erm öglicht solcher W e rk ­ stättenaufbau eine vie l größere L a b ilitä t, während eine Schule notwendig recht stabil ist. Is t jem and „du rch“ , kommt ein neuer Junge an die Reihe.

8. Schließlich steht dann auch das Verhältnis des Nachwuchses in einem gesunden, organischen Verhältnis zu den vorhan­

denen und möglichen W erkstätten, während in den beliebig großen Klassen der Kunstschulen (m it dem einzigen Auslese­

prinzip der „Begabung“ ) nur zu leicht und zu oft vollkom m en planlos ein Künstler- und Kunsthandw erkerproletariat er­

zogen und großgezüchtet wird.

W as geschieht m it den geschaffenen W erten ? Soll nur oder vo r­

wiegend für Museen gearbeitet werden? N ein! — A b er:

1. D ie Künstler werden bei Bauaufgaben der Städte, Ind ustrie­

werke und vor allem der K irche system atisch m it Aufträgen bedacht.

2. Die Städte lassen ihre ganzen repräsentativen Aufgaben:

Preise, Ehrengaben usw. nur noch von Künstlern schaffen;

3. ebenfalls werden die in der Stad t beheimateten Vereine, Facli- schaften, Organisationen und W erke dazu verpflichtet. D am it w ird ein vollkom m en verkitschtes Gebiet der Produktion wieder an den Künstler gebracht.

4. D ie tägliche Verbindung m it der Um welt w ird durch einen genossenschaftlichen Verkaufsladen hergestcllt. E s ist für den Kunsthandwerker räum lich und zeitlich sehr schwierig, neben der W erk statt einen ständigen Laden aufrecht zu erhalten.

W enn alle Künstler zusammen eine Vertriebsstclle haben, ist ihnen auch nach dieser Seite weitestgehend geholfen.

Die angegebenen Zahlen erheben keinen Anspruch auf Genauig­

keit. D ie W irk lich k e it mag und w ird bestim m t in vielem anders aussehen, als der Verfasser es in vorstehendem Beispiel kurz umrissen hat.

Aber ohne Realisation der Grundgedanken — das ist unsere feste Überzeugung — ist die so dringend notwendige Reform der Kunsterziehung illusorisch und dam it die Fortsetzung bzw. Schaffung einer völkischen Tradition aufs äußerste ge­

fährdet.

M it der Reform der Schulen a llein ist es nicht getan. D a sie aber nicht losgelöst von unserem Vorschläge vorgenommen werden kann, — nein! auf diesem zu basieren hat, soll sie in großen Umrissen angedeutet werden.

M an übertreibt wohl nicht, wenn man zunächst feststellt, daß zwei D ritte l der Schulen verschwinden und nach obigem Beispiel um gewandclt werden können. A lle Schulen sind deshalb noch nicht überflüssig, weil uns seit der Rom antik unsere einheitliche Trad ition verlorengegangcn ist und w ir eine solche, wenn über­

haupt, dann am ehesten in engem Erfahrungsaustausch gem ein­

sam erarbeiten können. Hierzu können Schulen die richtigen Zentren werden.

Die Zahl der Schulen, ihr Auf- und Ausbau m üßte wohl durch Reichsgesetz festgelegt werden, und zwar etwa nach folgenden Grundsätzen:

1. In jeder Provinz genügt im allgemeinen eine „A kadem ie“

oder „Kunstgewerbeschule“ . Diese w ird von künstlerisch be­

gabten, ausgebildeten Gesellen nach der Lehre besucht und g ilt vor allem künstlerischen Zielen, also auch weitestgehend der „freien K u nst“ .

2. D er Pflege des Kunsthandwerks dienen vor allem die M anu­

fakturschulen bzw. Manufakturen. D arunter sind zu v e r­

stehen gemeinwirtschaftliche W erkstätten, die entweder, wie die Berlin er Porzellanm anufaktur, nur ein Gewerbe ausüben, oder wie die „W erkstätten der Stad t H alle“ (welche leider im lctztenSoinm er so sehr verkleinert wurden) mehrere H and ­ werkszweige umfassen. In diesen W erkstätten arbeiten sowohl Lehrlinge als auch Gesellen unter Leitung von M eistern. Die Zahl dieser Schulen festzulegen scheint im Moment schwer, jedenfalls w ird man sie gerne dort aufbauen, wo die Tradition eines Handwerks in Gefahr ist, verschüttet zu werden.

3. D ie Fortbildungsschulen können wohl so W eiterarbeiten, wie sie es jetzt tun — abgesehen natürlich von den politisch be­

dingten Lclirplanänderungen. Sie hätten allerdings einen T eil der Aufgaben der Kunstgewerbeschulen (Abendkurse für Handwerker) zu übernehmen.

4. Dasselbe g ilt von den Fachschulen (deren es wohl reichlich viele g ib t! die isolierte Ausbildung eines Handwerkers ist nicht unbedingt zu befürworten!). Sie haben (neben den M anufak­

turen) die Erziehung des künstlerischen Nachwuchses zu leisten; das Beste wäre es schon, wenn man überhaupt eine Schule zu einer ausgesprochenen Industrieschule umgestoltete (etwa in der A rt des Bauhauses). Denn bei aller Skepsis gegen den Industrialism us: die Aufgaben, und auch die künstleri­

schen, welche uns die Technik stellt, müssen gelöst werden.

In dieser W eise muß die deutsche Kunsterziehung um gestaltet werden. E s gehört zum Wesen aller noch wachsenden, lebendigen K u ltu r, daß w ir über ihr künftiges Gesicht nur wenig aussagen können, ja daß w ir zu ihrem eigentlichen W achstum m it dem W ille n nicht gar zu vie l ausrichten können. E s geht uns m it ihr so wie m it einem Samenkorn, bei dem w ir nicht genau wissen, ob eine und welche Blum e aus ihr hervorwachsen w ird. W as w ir aber ebenso wie bei einem Samenkorn, einer Blum e können, ist:

die notwendigen Grundlagen dafür schaffen, ihr Boden und

Nahrung geben. W olfgang Tüm pel

DIE RAUMFRAGE BEI GASANLAGEN

V on Dipl.-Ing. H erm ann A . Herzfeld D ie Aufstellung von Gasgeräten und die Verlegung von Gaslei­

tungen ist theoretisch in jedem Raum möglich. Zur Berücksich­

tigung der behördlichen Vorschriften und der technischen E rfo r­

dernisse sind aber unter Um ständen besondere Maßregeln oder bauliche Veränderungen notwendig. Ob diese sich lohnen oder besser ein anderer Raum gewählt wird, selbst bei umfangrei­

cherer Installation, ist eine Frage der W irtsch aftlich keit und Zweckm äßigkeit, die von F a ll zu F a ll entschieden werden muß.

Zu beachten sind folgende ausschlaggebende Gesichtspunkte. In feuchten und säurehaltigen Räum en ist das Verlegen von Gas­

leitungen (diese müßten wenigstens vollständig isoliert werden) und die Erstellung von Gasgeräten unstatthaft. Dasselbe g ilt

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HEFT 2 DER BAUMEISTER / FEBRU AR 1935 / BEILAGE B 25

von unzugänglichen oder schwer zugänglichen Räum en, auch bei selbsttätiger Bedienung der Geräte. Sehr kalte, nicht frost­

sichere Räum e sind zumindest nicht geeignet und erfordern besondere Vorsicht, desgleichen sehr zugige Räum e. Staubige und schmutzige beeinträchtigen die H altb arkeit der Geräte und ihren einwandfreien Betrieb , außerdem w ird die Stau bver­

schwelung gesteigert, deren N achteile bekannt sind. Danach ist also die Lage des Raum es von Bedeutung (Feuchtigkeit, K ä lte , Zug, Unzugänglichkeit), und das ist auch der F a ll hinsichtlich der Geschoßhöhe, der Entfernung von Zuleitungs- oder A n ­ schlußleitungen, von Abzugskanälen bzw. Schornsteinenusw.

Die Beschaffenheit des Raum es, d. h. der Raum wände, spielt unter Um ständen eine R o lle, und zwar nicht nur bezüglich der Tragfähigkeit von an der W and m ontierten Gasgeräten. Sind die W ände leichter entzündbar (H olz, Holzverkleidung, Stoff­

tapeten), so erfordern alle Geräte m it W ärm estrahlung, z. B . Heizöfen m it hoher Obcrllächentem peratur, eine Schutzvorrich­

tung (W andblech, Asbcstisolation) oder genügenden Abstand von der W an d. Dünne und kalte W ände sind nicht zur A ufhän­

gung von Geräten geeignet, obgleich ihre Benützung manchmal nicht zu umgehen ist. Sehr dichte W ände (z. B . ganz holz­

getäfelte Räum e, Büros, Sitzungszimmer o. ä.) machen eine gründliche Prüfung nötig daraufhin, ob die Transmissionsmög­

lichkeit noch ausreicht. Durch die W ände, Fenster und Türen erfolgt bekanntlich in jedem Raum ständig die sogenannte natürliche Transm ission. Sie ist zum einwandfreien Betrieb erforderlich. Denn durch den bei der Verbrennung im Gasgerät entstehenden A uftrieb, die Abführung der Abgase und die E n t­

nahme der Verbrennungsluft aus dem Raum e ■würde m it der Zeit ein Unterdrück im Raum e entstehen, wenn die Transmission in solchen dichten Räum en wesentlich geringer als im Norm al­

falle (stündlich etwa einm aliger Luftw echsel) ist. D am it wäre dann im ungünstigen F alle der einwandfreie Betrieb gefährdet.

E s müssen dann entweder Belüftungsöffnungen vorgesehen oder die Frisch lu ft unter Verwendung eines geschlossenen Gerätes unm ittelbar von außen zugeführt werden. D ie gleiche U nter­

suchung, auch der Größe der Fenster (die ja für die Transmission besonders w ichtig sind), ist notwendig, wenn der Stunden-Gas­

verbrauch (Anschlußw ert) der aufzustellenden Geräte sehr hoch ist, z. B . Heizkessel, Groß-W arm wasserapparate. Auch der gegenteilige F a ll einer sehr undichten W an d kann bei ungünsti­

gem W in d an fall von Ein flu ß sein. D a dies aber seltener vor- komm t, sei hier nur darauf hingewiesen.

D ie Größe des Raum es ist bei Gasheizöfen selbstverständlich unm ittelbar m it ausschlaggebend für die W a h l des Gerätes.

Sie spricht auch bei der W ah l des Geräteplatzes m it und bei der gesamten Planung. Ferner aber spielt sie eine R olle in der Abgas- fragc. Dies hat sich in einigen Vorschriften des Deutschen V e r­

eins von Gas- und W asserfachm ännern ausgewirkt. So dürfen gewisse Geräte (Schnellw assererhitzer, Großküchenherde usw.) nur bei bestim m ter Höchstleistung, unter bestim m ten B en u t­

zungsverhältnissen und bei bestim m ter Raum größe ohne Abzug erstellt werden, dam it in jedem F alle hygienisch einwandfreier Betrieb gewährleistet ist. Aus gleichem Grunde ist auch für Badezim m er, wenn sich der A pparat darin befindet, eine M in­

destgröße von 12 cbm, möglichst aber 20 cbm Raum inhalt vo r­

geschrieben, denn W arm wasserautom aten und Badeöfen haben im mer einen größeren Anschlußw ert. Ferner sollen Badezim m er wenigstens 1 Fenster nach außen haben, bei solchen unter 20 cbm sind in der T ü r Belüftungsöffnungen vorzusehen, und zwar oben und unten von je 150 qcm Fläche.

In großen Räum en sind auch oft die Leitungen lang, vor allem die Abzugsleitungcn.

Diese erfordern dann besondere Vorsicht und eventuell ein ent­

sprechendes M aterial, m öglichst kein Blcchrohr. Die Höhe des Raum es kann ungenügend sein. D er Badeofen z. B . muß wegen des Auslaufs in einer gewissen Höhe über dem Fußboden ange­

bracht werden. Über dem Badeofen soll nach der V orschrift zur Überwindung des dem Auftrieb entgegengesetzten W id e r­

standes im G erät ein senkrechtes Rohrstück von bestim m ter Länge (m eist 50-75 cm) eingeschaltet werden. Berücksichtigt man die Bauhöhe des Gerätes und den Abzugsrohrbogen oben, so ergibt sich schon eine gewisse erforderliche Raum höhe, zumal wenn noch eine Rückstrom sicherung vorgesehen werden muß, die bei älteren Apparatetypen nicht im G erät eingebaut ist. D ie waagerechte Strecke der Abgasleitung nach oben in den darüber­

liegenden Raum zu verlegen, w ird selten möglich sein. N otfalls muß ein anderer A pparatetyp gewählt werden. Im übrigen sind so niedrige Räum e ja nicht allzu häufig.

Schließlich ist noch die Ausstattung des Raum es bzw. die A rt der Benutzung zu beachten. Feuergefährliche Stoffe im Raum e erfordern besondere M aßregeln bei der In stallatio n oder Spezial­

geräte (Garagenofen). In Räum en m it starkem öffentlichen Verkehr sind die Geräte vor der Bedienung durch Unbefugte zu schützen, etwa durch entsprechende W a h l des Platzes, durch Anordnung abnehmbarer Hähne oder Unterverschlußsetzen derselben o. ä. Größere Einb au ten in Räum en oder Einrichtungs­

gegenstände sprechen bei der Berechnung der Größe von Gas­

heizöfen m it (K irch en ). Überhaupt müssen G erät und In s ta lla ­ tion im mer dem Raum und seiner Benutzung angepaßt sein.

SCHNELLE ERMITTLUNG DES WIRTSCHAFTLICHSTEN BALKENQUERSCHNITTES FÜR HOLZDECKEN

Seit dem 1. 9.1933 g ilt für die Bemessung von Holzdeckenbalken das N orm blatt D IN 1052. Nach dieser V orschrift müssen die Balken auf die Biegungsbeanspruchung, die im m er a = 90 kg/cm2 ist, und auf die Durchbiegung hin, die nicht mehr als 1/300 der Stützw eite betragen darf, berechnet werden, und zwar muß stets diejenige Berechnungsart gewählt werden, die den größeren Balkenquerschnitt liefert. E in Nachprüfen der beiden Berech­

nungsarten hat gezeigt, daß die Berechnung meist auf D urch­

biegung vorzunehmen ist, da sie größere Balkenquerschnitte ergab. Aus diesem Grunde wurde vom A W F ein neuer Rechen­

schieber

S R 724 ,,Holzdeckenbalken ( DurchbiegungJ “ 1) herausgegeben, der in den meisten Fällen völlig genaue Ergeb­

nisse liefert. N u r in ganz seltenen Fällen , und zwar bei großen Lasten und sehr kleinen Lichtw eiten , näm lich wenn q . e kg/m

!> 37,97 b cm und zugleich w in m < 0,1693 h cm, ist das Ergeb­

nis ungenau. Dann em pfiehlt es sich, eine Nachrechnung nach der Form el auf Biegung:

o zul. q ■ e • w 2 13,78 4 < 9 0

(wobei W in cm3 das W iderstandsm om ent ist) vorzunehmen.

H ierbei leistet gute Dienste der Rechenstab S R 714 „H o lz b al­

kendecken (Biegung)“ 2).

1) Z u b e z ie h e n b e im B c u t h - V c r la g , B e r l i n S W 19, D r e s d c n e r s tr . 97, u n t e r d e r B e s t e ll n u m m e r S R 724.

2) Z u b e z ie h e n s. J ) u n t e r d e r B e s t e lln u m m e r S R 714.

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B 26 DER BAUMEISTER / FEBRUAR 1935 / BEILAGE HEFT 2

Der neue Sonderrechenschieber S R 724 „Holzdeckenbalken (Durchbiegung)“ gestattet m it einer Zungeneinstcllung die Erm ittlu n g des w irtschaftlichsten Balkenquerschnittes. W ie bereits oben erwähnt, genügt es in den meisten Fällen, die H olz­

deckenbalken auf Durchbiegung zu berechnen. Aus diesem Grunde wurde die Form el für Durchbiegung dem Stabe zu­

grundegelegt, und zwar J = 0,4522 ■ q ■ e • w 3. In dieser Form el bedeutet

J = Trägheitsmoment in cm4, q = Gesamtbelastung in kg/m2,

e = Balkenabstand in m.

w = Lichtw eite (nicht Stützw eite).

Der Rechenstab ist außerdem so aufgebaut, daß m an unm ittel­

bar den Balkenquerschnitt3) ablesen kann, und zwar für Halb- hölzer und Balken. B e i Benutzung des Rechenstabes ist also ein Nachschlagcn in Tabellen nicht nötig.

3) D ie im R e c h e n s t u b e in g e tra g e n e n B a l k e n q u c r s c h n il t e w u r d e n a u s V o r n o r m c n , b e h ö r d lic h e n V o r s c h r ift e n u n d d u r c h U m f r a g e n e r m it t e lt .

BREITE FENSTER MIT FAHRBAREN ZWISCHENPFOSTEN

Von A rchitekt M a x M ü lle r, B erlin Bei diesem Fenster, das im Prinzip zur Faltfenstcrgattung

gehört, liegt der V orteil darin, daß die faltbaren Flügelglieder an fahrbaren Zwischenpfosten angeschlagen sind, wodurch eine bessere und vie l stabilere Funktion erreicht w ird. Auch hängt die gesamte zusammenhängende Flügelpartie nicht mehr an Rollwagen, die in stark belasteten oberen Schienen- bzw. Träger­

konstruktionen laufen. Die beigefügten Zeichnungen sind in ­ stru ktiv genug, um dem Baufachm ann alle Einzelheiten zu erläutern.

Die Abb. 1-3 sind Anwendungsbeispicle bei einfachen sechs­

teiligen Fenstern und einem vierteiligen Doppelfenster. Nach Abb. 1 (Fensteransicht und Q uerschnitt) geht beim Öffnen des Fensters die gesamte sechsfliigeligc Konstruktion nach der Seite.

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Abb.1 l :!j

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Abb. 2

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Abb 3

Ein e andere Anordnung gibt die Abb. 2 (Q uerschnitt), bei der je eine H älfte (drei Flügel m it einem Pfosten) nach jeder Seite genommen wird. Dieser Lösung ist der Vorzug zu geben, wenn die beiden m ittleren Flügel als allgemeine Lüftungsflügel, die dann Schlagleisten und Baskülverschluß erhalten, verwendet werden sollen und die beiden Seitenpartien meist geschlossen bleiben und nur selten mitgeöffnet werden. W ährend sich zwi­

schen zwei Pfosten im mer zwei zusammengekuppelte Flügel befinden, die sich nach dem Innenraum zu Zusammenlegen, hängt bei diesem Fenster dann an jeder Seite noch ein Mittcl- fliigcl einzeln am fahrenden Pfosten. B e i ungerade geteilten

Fenstern läßt sich der bei der paarweisen Anordnung übrig­

bleibende einzelne Flügel, bei sonst geschlossenem Fenster, als Lüftungsllügel verwenden. Es geht nach den vorhergehenden Erläuterungen jede Fensterteilung, ob gerade oder ungerade, in Anwendung zu bringen. Verschlossen werden die Fenster durch Baskülverschlüsse (s. Abh. 4 u. 5) an den zusammengekuppelten

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H ügeln, die dadurch im geschlossenen, gestreckten Fenster­

zustande, gegen den Blendrahmen liegend, festgestellt werden.

B ei ungerade geteilten Fenstern erhält der einzeln bleibende Flügel Oliveneinreiber.

Doppelfenster sind so zu konstruieren, daß sich die äußeren H ügel nach der einen, die inneren Flügel nach der anderen Seite schieben (vgl. Querschnitt Abb. 3).

Die D etails sind in den Abb. 4 (beim geschlossenen) und 5 (beim

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HEFT 2 DER BAUMEISTER / FEBRU AR 1935 / BEILAGE B 27

geöffneten Fenster) erschöpfend dargestellt. Als einfaches Fen ­ ster (Abb. 1 u. 2) kann dasselbe auch m it doppelter Verglasung, indem die Flügel Doppelrahmen bekommen, hcrgestellt werden.

Hingewiesen werden muß noch darauf, daß die m it Laufschuhen versehenen Pfosten, für ihre Bewegung im Verlaufe der Fenster­

öffnung, einen Spielraum zum Blendrahm en von etwa 3 mm haben. In geschlossener Fensterstellung ist da, wo die Pfosten

KURZBERICHTE

D ie W irtsch aftlichkeit der Holzbauweisen

Ein e erhöhte Verwendung deutschen Holzes für Wohnungs­

bauten liegt in volksw irtschaftlichem Interesse. Diesem Ziel näherzukommen, w ird ein Ü berblick über die W irtschaftlichkeit der verschiedenen Holzbauweisen wesentlich erleichtern. Einen solchen gewährt das neueste H eft der „M itteilungen des Fach ­ ausschusses für Holzfragen“ (N r. 9), in dem die Ergebnisse über planm äßige „Untersuchungen über die W irtsch aftlich keit höl­

zerner W andkonstruktionen“ m itgcteilt werden, die m it U n ter­

stützung der „S tiftu n g zur Förderung von Bauforschungen“

vorgenommen worden sind. U ntersucht wurden 53 H olzbau­

weisen, näm lich 8 Blockbauweisen, 27 Fachwerkbauweisen m it Ausfachung (und zwar m it Verputz, ohne Verkleidung, m it ein­

seitiger und beiderseitiger Verkleidung), 15 Fachwerkbauweisen ohne Ausfachung (und zwar m it einfacher oder doppelter V e r­

schalung außen und innen und m it einfacher Schalung in meh­

reren Schichten), sowie 3 Tafelbauweisen. D ie Untersuchungs­

ergebnisse beantworten zwar noch nicht alle Fragen, sind aber trotzdem recht bemerkenswert. D ie beiden Fragen, die bei Holz­

bauweisen im Vordergrund stehen, beziehen sich auf die B a u ­ kosten und den W ärm eschutz. In d ritter Lin ie kommt dann die Feuersicherheit. Über die Baukosten finden sich Angaben aus verschiedenen Ländern (es sind z. B . auch Bau ten aus Norwegen und Schweden als M aterial verw endet), verschiedenen Städten und Jah ren . Sie betreffen teils ganze Häuser, teils sind sie als M ittelw erte aus einer W an d oder als Einheitspreise für einen Quadratm eter W andfläche errechnet. Ohne weiteres verständlich- ist, daß Holzbauten in den nordischen Ländern, wo das Holz zu Hause und der Ziegelstein verhältnism äßig teuer ist, billiger sind als M assivbauten. Besonders b illig sind Fachwerkwände ohne Ausfachung, die eine beiderseitige Holzverkleidung be­

sitzen. D ie W erte für den W ärm eschutz sind zum T e il am aus­

geführten Bauw erk erm ittelt, zum T e il rechnerisch festgestellt.

Blockbauten stellen sich in bezug au f W ärm eschutz günstiger als Ziegelbauten, während Skelettbauten wärm etechnisch un­

günstiger sind. Besonders gut ist der W ärm eschutz bei Fach ­ w erk m it Ausfachung, insbesondere wenn für diese Zellenbeton verw endet w ird, m it beiderseitiger Verkleidung, sowie m it Aus­

fachung und Verkleidung. B e i diesen Konstruktionen w ird sogar die W ärm ehaltung der Ziegelwand wesentlich übertroffen, ohne daß deshalb die Baukosten im mer höher sein müssen. E in e P rü ­ fung der Feuersicherheit ist nicht erfolgt, w eil alle Bauarten m it Holzschalung und Innenputz ausreichende Sicherheit gegen Entflam m ung bieten. Im Gesamtergebnis bestätigen die ange- stellten Untersuchungen, daß es eine ganze Reihe von Holzbau­

weisen gibt, die in bezug au f die W ärm ehaltung günstiger sind als die 38 cm starke W an d und sich trotzdem hinsichtlich der Kosten billiger stellen.

D ie Preisverhältnisse am Bau m ark t

D ie Einsetzung eines Rcichskom m issars fü r Preisüberwachung, der es als seine Aufgabe bezeichnet hat, den Anlaufprozeß der deutschen W irtsch aft von Hemmungen zu befreien, die sich aus

stehen, in PfosteDbreite der Blendrahm en um die gleiche Differenz verstärkt, so daß der Bewegungsspielraum erst beim Verschieben der Pfosten entsteht (vgl. auch Höhenschnitt Abb. 5).

( Bem erkung der Sch riftleitu n g : D ie vorstehend beschriebene Fensterkonstruktion ist patentrechtlich nicht geschützt und zur Verwendung freigegeben.)

eigennützigen Preisfestsetzungen ergeben haben oder noch ergeben, hat der „B a u w e lt“ (1934, N r. 46) Veranlassung gegeben, die Preisverhältnisse am Bau m arkt einer Untersuchung zu unterziehen. D ie grundsätzliche Ansicht des Preiskommissars geht dahin, daß, wenn sich A rb eiter und Angestellte m it der heutigen Lohnhöhe abfinden müssen (trotz der Erhöhung der Preise für landw irtschaftliche Erzeugnisse), von Betriebsführern, K aufleu ten und Handw erkern das gleiche Opfer verlangt ■wer­

den kann und muß, zumal bei den wichtigsten preisbildenden Einflüssen keine Änderungen eingetreten sind (keine Erhöhung der Betriebskosten, w eil keine Erhöhung der Zinsen, Steuern und Löhne erfolgt ist). H ierzu stellt die „B a u w e lt“ nach den von ih r getätigten Preisveröflentlichungcn fest, daß seit dem 16. M ai 1934 (Verordnung des Reichsw irtschaftsm inisters, durch die säm tliche Preiserhöhungen an eine Genehmigungs­

pflicht gebunden sind) m it einer Ausnahm e keine Preiserhöhung für w ichtige Baustoffe vorgekommen sei. D ie einzige Ausnahme ist das H olz, dessen Ausgangspreis sehr tie f lag, bei dem die Preissteigerung infolgedessen sehr ansehnlich ist. Nach den Erm ittlungen der „B a u w e lt“ sind die Preise für Mauersteine nach verschiedenen Schwankungen heute wieder au f dem früheren Stand angelaugt, während die Preise für Gips, Stab ­ eisen und Bauglas unverändert sind, diejenigen für K a lk etwas, diejenigen für Zem ent und Linoleum wesentlich gesunken sind.

Ohne Veränderung sind auch die Löhne der wichtigsten Gruppen der Bauarbeiter. Von diesen Ergebnissen abweichende Fest­

stellungen ergeben sich aus den Zusammenstellungen über den Index der Baustoffe und Löhne au f Grund des Durchschnittes von 15 Großstädten, wie sie von dem In s titu t für K o n ju n k tu r­

forschung bzw. dem Statistischen Reichsam t regelmäßig ve r­

öffentlicht werden. W ährend nach den Aufstellungen der „B a u ­ w elt“ die Preise für die Baustoffe „Ste in e und Erd en “ nicht gestiegen sind, hat sich der Index nach den vorher genannten Zusammenstellungen von 70,9 (Ja n u a r 1933) au f 73,7 (Oktober 1934) erhöht. Nach den gleichen Zusamm enstellungen ist im gleichen Zeitraum eine Erhöhung eingetreten beim Ind ex für Baucisen von 83,7 au f 86,4, für Preise für fertige Arbeiten der Baunebengewerbe von 71,5 auf 77,4, für Schnittholz von 57,7 gar auf 79,3, für die Baukosten insgesamt von 71,6 auf 75,8.

Ungeachtet dieser Preissteigerungen komm t die „B a u w e lt“ zu dem Ergebnis, daß au f dem Baum arkt Preisänderungen, die einen E in g riff des Preiskom m issars für Preisüberwachung hervorrufen könnten, nicht zu verzeichnen sind. W ährend die behördlich genehmigten Holzpreiszuschläge den D urchschnitt nach oben beeinflussen, verbessern verschiedene Preisnachlässe (z. B . für Zement, Linoleum , K a lk ) den D urchschnitt nach unten. W enn sich w irklich auf dem freien M arkt Neigung zu Preissteigerungen zeigen sollte, sei cs Sache der örtlichen Preisüberwachungsstellen, dafür zu sorgen, daß solche Bestrebungen auf ihre Berechtigung hin gründlich untersucht werden.

N euartige W ohnbauförderung in M ünchen

D ie Stadtverw altung in München fördert den privaten W o h ­ nungsbau durch Zuschüsse und Gebührenerlaß. Jed e r Bauherr,

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B 28 DER BAUMEISTER / FEBRU AR 1935 / BEILAGE H EFT 2

der in der inneren Stad t eine Baulücke durch ein Wohngebäude ohne Rückgebäude ausfüllt, das im Höchstfälle 10 Wohnungen enthalten darf, erhält zunächst einen Zuschuß zu den Baukosten in Höhe der Gebühren, welche der Bauherr innerhalb 5 Jah ren nach Fertigstellung des Neuhaus für Gas, elektrischen Strom , K a n a l, W asser, Straßenreinigung, Hausunratabfuhr, Treppen­

beleuchtung und Beleuchtung von K eller und Speicher zu entrichten hätte. D ie anfallenden laufenden Gebühren werden nicht erlassen; dagegen tritt zu dem Baukostenzuschuß der E rla ß einm aliger Gebühren, die aus Anlaß des Bauvorhabens anfallen, z. B . für Baupolizei, Vermessungsamt, Anschluß von K an al, W asser, Gas und Ele k triz ität, Straßenkosten usw. W enn ein Bauherr an diesen Vergünstigungen teilhaben w ill, dürfei die zu errichtenden Wohnungen nicht mehr als 2— 4 W ohn' räum e besitzen, die nicht mehr als 40— 75 qm Wohnfläche haben. A u f Grund eines Durchschnittsbeispiels errechnet sich, daß der Zuschuß für ein solches Haus 2475 M . beträgt, während 4385 M. an Gebühren erlassen werden. W erden 50 derartige Häuser errichtet, so hat der Münchener Stad trat einen Gesam t­

zuschuß von 123750 M . zu leisten und einen Gesamtgebühren­

ausfall von 219250 M. zu tragen, insgesamt also für eine Summe in Höhe von 343000 M . aus eigenen M itteln aufzukommen. G.

VonijW ohnungsicesen in der Schw eiz

Die Schweiz hat schon seit längerer Zeit keine Wohnungsnot mehr. Am 1. Oktober 1934 standen z. B . in Zürich 2 ,8 % aller W ohnungen leer; nach den Veröffentlichungen des Züricher Statistischen Am tes sogar 2,93% , w eil dieses auch diejenigen leerstehenden W ohnungen m itzählt, die bereits für einen späteren Term in verm ietet sind. D ie Folge dieses verhältnis­

mäßig großen Leerwohnungsbestandes ist, daß die M ieten ständig sinken. Dies wird aber möglicherweise einen Einflu ß auf dcnyWohnungsstandard haben, da bei weiterem Sinken der M ieten die sehr gute Ausstattung, wie sie im allgemeinen bei den W ohnungen in der Schweiz zu finden ist — auch die kleinen W ohnungen, z. B . der Baugenossenschaften, sind fast alle m it Zentralheizung, Warm wasserversorgung usw. versehen — nicht

durchgehalten werden kann. G.

Lino leu m ist billiger

Im A p ril 1934 waren die Preise für Linoleum letztm als gesenkt worden. Das hatte einen bemerkenswerten M ehrverbrauch zur

Bembe-Parkett

S t a b f u ß b ö d e n

Folge. A lle einschlägigen Betriebe sind dauernd vo ll beschäftigt.

Das hat der Linoleum industrie Veranlassung gegeben, die Preise ab Ende 1934 neuerdings um 5 % zu senken. Das ist die sechste Preissenkung für Linoleum seit August 1930. G.

M arktregelung bei der Zem entindustrie

Anfang des Jahres 1934 war in der Zem entindustrie eine M arkt­

regelung vereinbart worden, die erst nach sehr langen Verhand­

lungen und unter M itwirkung des Rcichswirtschaftsm inisters zustande gekommen war. Die Vereinbarungen waren am 1. März 1934 in K ra ft getreten und sind am 30. Novem ber 1934 wieder abgelaufen. A u f Grund neuerlicher Verhandlungen sind die vier Zem entverbände auf ein Ja h r verlängert worden. D er Absatz an Zem ent ist weiterhin unverändert gut. A u f Grund dieses Umstandes und der erfolgten Verständigung rechnet man m it einer neuerlichen Erm äßigung der Preise zu Beginn des neuen

Jahres. G.

D ie Aufgaben des Architekten im D ritten Reich

Ü ber dieses Thema verbreitete sich der Vorsitzende des Bundes Deutscher Architekten, Prof. Lörcher (B e rlin ), in einem V ortrag in Pforzheim im Zusammenhang m it einer Betrachtung des neuen Berufsschutzgesetzes, das der Redner als ein Gesetz zum Schutze der Baukultur bezeichnete. Nachdem nunmehr die Baukunst als die M utter der Künste ihren Schutz gefunden habe, dürfe sie um so weniger die Schwesterkünste vergessen, die zur Vollendung dessen unentbehrlich seien, was der A rch i­

tekt schafft. B ei allem aber, was die A rchitekten schaffen, müßten sie bedenken, daß sie in 10, 20 und 100 Jah re n nach dem beurteilt würden, was sie in Stad t und Land geleistet haben. D ie Architekten dürften daher auch auf die Gestaltung der kleineren Bauvorhaben nicht verzichten, w eil gerade in kleinen Dingen die Zukunft zu gestalten sei. G.

Eingliederung des Deutschen Werkbundes in die Reichskam m er der bildenden Künste

In Fortsetzung der ständischen Zusammenfassung der künst­

lerischen Berufe ist der Reichskam mer der bildenden Künste nunmehr auch die Geschäftsstelle des Deutschen W erkbundes eingegliedert worden. Die Bezeichnung „A rc h ite k t D W B .“ ist dam it gegenstandslos geworden. D ie meisten M itglieder des W erkbundes waren übrigens bisher schon M itglieder der

MAI N Z - M E R G E N T HE ! M E R P A R K E T T F A B R I K G . M. B . H . v o r m a l s A. BEMBE / BAD MERGENTHEIM

A n g e b o t e k o s t e n l o s u n d u n v e r b i n d l i c h

WIRUS-SPERRPLATTEN

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