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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 24, H. 4

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Technik und Wirtschaft

Monatschrift des Vereines deutscher Ingenieure. VDI-VerlagGm bH, Berlin N W 7

24. Jahrgang

Das Einkaufswesen bei der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft

Von Dr.-Ing. E. h. G. H A M M E R , Berlin

D ie D eutsche R eichsbahn-G esellschaft is t n ich t n ur der w eita u s g rö ß te A u ftr a g g e b e r der deutschen W ir ts c h a ft, sondern der ganzen W e lt. S ie m u ß a u f G ru n d der R eichsbahngesetze ihren B etrieb u n ter W a h r u n g der In te re sse n der deutschen V o lk sw irt­

s c h a ft nach k a u fm ä n n isc h e n G ru ndsätzen fü h r e n u n d die R eichsbahnanlagen dem jew eilig en S ta n d e d er T e c h n ik en tsp rech en d g u t u n terh a lten , erneuern u n d w eiter en tw ickeln . D ie E in k a u fso rg a n isa tio n der D eutschen R eichsbahn-G esellschaft verd ien t daher das In te re sse w eitester K reise.

Allgemeines

Schon bei Übernahme der Privatbahnen in Staatsbesitz wurde der W ert der von ihnen vorzunehmenden Einkäufe, Leistungen und L ieferungen fü r die W irtschaft als be­

sonders w ertvoll angesehen. So äußerte sieh z. B. der M inister fü r H andel und Gewerbe bei den Verhandlungen über die V erstaatlichung der Preußischen Bahnen, mit der im Jahre 1879 begonnen wurde: „Durch Übernahme der Bahnen wird der Staat in hohem M aße Arbeitgeber der Industrie. E s ist seine vornehmste A ufgabe, in dieser Stellung konjunkturregelnd zu wirken, also in schlechten Zeiten das A bsinken der K onjunktur kurve durch A u f­

rechterhalten seiner Bestellungen zum mindesten abzu­

fan gen .“

Dieses Interesse fü r die W irtschaft wurde auch im Staats­

vertrag vom 30. A p ril 1920 über den Ü bergang der S taats­

eisenbahnen a u f das Reich durch E in fü gen des § 23 be­

sonders bekundet. D anach wird das Reich bei der V er­

gebung von L ieferungen und A rbeiten fü r die R eichs­

eisenbahnen die Unternehm er im gesam ten Reichsgebiete nach gleichen Grundsätzen berücksichtigen und dafür Sorge tragen, daß Industrie, Handwerk und H andel in der gleichen W eise, w ie es bisher die V erwaltungen der Länder getan haben, herangezogen und in ihrer E ntw ick­

lung gefördert werden.

Sowohl nach der V erordnung über die Schaffung eines U nternehmens „D eutsche Reichsbahn“ vom 12. Februar 1924 als nach den Reichsbahngesetzen vom 30. August 1924 und vom 13. März 1930 übernimmt die Deutsche R eichs­

bahn-G esellschaft auch die Rechte und Pflichten des Reichs, die sich aus dem oben angeführten $ 23 des S taats­

vertrages ergeben. Sie hat ihren Betrieb unter W ahrung der Interessen der deutschen V olksw irtschaft nach k au f­

männischen Grundsätzen zu führen lind muß die R eichs­

bahnanlagen nebst den Betriebsm itteln und dem sonstigen

Zubehör au f ihre K osten nach den Bedürfnissen des V er­

kehrs sowie nach dem jew eiligen Stande der Technik gut unterhalten, erneuern und w eiter entwickeln.

In folge des U m fanges der Reichsbahnanlagen ist die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft nicht nur weitaus der größte A uftraggeber der deutschen W irtschaft, sondern der ganzen W elt. Je größer ihr Einfluß als Abnehmer ist, desto größere Verpflichtungen besitzt sie aber auch der W irtschaft gegenüber; im besondern darf sie ihre M onopol­

stellung und die ihr dadurch gegebene Macht nicht ein­

seitig zum Schaden der W irtschaft ausnutzen, während sie anderseits dieser nicht au f K osten der Allgem einheit ungerechtfertigte V orteile bieten kann.

Die Grenze zwischen der A usnutzung der Reichsbahn durch Unternehmer oder einer solchen der Unternehmer durch die Reichsbahn ist nicht immer einfach zu finden; daher wird trotz noch so wohl überlegter Ausschreibungen ge­

rade bei Lieferungen, an denen viele Unternehmer beteiligt werden müssen, die wirtschaftlich richtige Preishöhe nicht immer allein nach dem Zahlenergebnis einer Ausschreibung festgesetzt werden können. Gerade heute, wo der H unger nach Arbeit die Rücksicht auf w irtschaftlich vernünftige Preisstellung • oft ausschaltet, ist besondere Vorsicht ge­

boten; deshalb hat die Reichbahn auch nicht die V er­

pflichtung, Angebote anzunehmen, welche in offenbarem M ißverhältnis zur Leistung stehen. Der Zuschlag ist auf das Angebot zu erteilen, das unter Berücksichtigung aller Umstände (z. B. Frachtlage usw .) als das w irtschaftlichste für die Reichsbahn erscheint.

Auch die V erteilung der A ufträge, sei es zeitlich, sei es örtlich, muß unter Beachtung der verschiedensten Gesichts­

punkte vorgenommen werden. W as die zeitliche V erteilung anbelangt, so sorgt die Reichsbahn nach K räften fü r einen gew issen K onjunkturausgleich, während die richtige ört­

liche V erteilung schon durch die Dezentralisation der B e­

schaffung sichergestellt ist. D ie immer noch wieder auf- tauehende Annahme, daß der § 23 des Staatsvertrages jedem früher fü r eine Staatsbahn liefernden W erk ein Recht au f einen bestimmten Arbeitsanteil gäbe, und daß dieses W erk, wenn es preislich nicht mehr mitkommt, doch noch gew isserm aßen Pensionsansprüche geltend machen könne, kann ernstlich schon deshalb nicht zutreffen, w eil das kaufm ännischen Grundsätzen nicht entspricht. Es ist aber auch volkswirtschaftlich nicht vertretbar, unw irt­

schaftlich arbeitende W erke künstlich zu erhalten. H ier darf die Reichsbahn den natürlichen A usseheidungsprozeß besonders dann nicht hindern, wenn der betreffende In ­ dustriezweig eine fü r den gewöhnlichen B edarf viel zu hohe L eistungsfähigkeit besitzt. D ie Reichsbahn hat im Gegenteil der deutschen Industrie zu helfen, daß sie sich dem A uslande gegenüber w ettbew erbsfähiger macht. D ies liegt im Interesse Deutschlands und damit auch der D eut­

schen Reichsbahn; denn die Einnahmen der Reichsbahn würden noch w eiter zurückgehen, wenn bei Nachlassen der

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W eltkrise die W ettbew erbsfähigkeit D eutschlands noch mehr in den H intergrund gedrückt werden sollte. A ußer­

dem hat die Reichsbahn besondere Pflichten a u f den Ge­

bieten, wo sie ein B estellm onopol besitzt, w ie bei der Lokom otiv- und W aggonindustrie, bei den Signalbau­

anstalten, bei den Oberbaustoffe herstellenden W erken und ähnlichen Spezialindustrien, deren sie dauernd bedarf, und die sie daher stets in einem solchen U m fange, w enn bei schlechter K onjunktur auch nur n otdürftig, beschäftigen m uß, daß ihr B ed arf bei guter K onjunktur und damit eintretendem größeren B ed arf sicher und b illig gedeckt w erden kann.

Umfang und Größe der Aufträge

D ie A u fträge der Reichsbahn betrugen in den Jahren 1926 ... 1 4 2 2 M ill. RM 1927 ... 1 798 1928 ... 1 5 0 8 1929 ... 1 5 1 7 1930 ... 1 4 1 9

V on den G esam taufträgen der öffentlichen H and (R eichs­

ressorts, R eichspost, Reichsbahn, Länderregierungen), die das W irtschaftsleben beeinflussen, werden im M ittel etw a 60 v H allein durch die Reichsbahn der W irtsch aft zu­

geführt. Leider bewegen sieh die A ufträge zur Zeit in stark absteigender Linie, w eil die Reichsbahn von dem N ieder­

gan g der W irtsch aft am stärksten betroffen wird. Zudem vergrößern die K apitalarm ut und die überm äßig hohen Zinssätze die D rosselung der A ufträge noch w eiter, so daß gegenüber dem Jahre 1927 ihr R ückgang sich auf über 0,75 Mrd. RM fü r 1931 stellen dürfte, nachdem mit H ilfe des A rbeitsbesehaffungsprogram m s der Regierung fü r 1930 der A u ftragsu m fan g noch a u f 1,4 Mrd. RAI ge­

halten werden konnte. D iese Herabm inderung der A u f­

träge ist dadurch bedingt, daß der G esellschaft die not­

w endigen finanziellen R eserven fehlen; denn in den ver­

gangenen Jahren w urde jede Ansam m lung solcher Reserven trotz der Schonjahre des D aw es-Planes durch Herabsetzung der T arife oder durch Erhöhung der Gehälter und Löhne verhindert. D ie nach dem R eichsbahngesetz vorgesehene Rücklage von 500 Mill. RM ist zum größeren Teil dadurch erreicht worden, daß die Vorräte der Deutschen R eichs­

bahn, die nach der Eröffnungsbilanz noch rd. 632 Mill. RM betrugen, bis Ende des Jahres 1930 um rd. 400 Mill. RM herabgem indert wurden, so daß der größte Teil der Reserven also nicht aus Überschüssen des Betriebes besteht. D ie hohen B elastungen der Reichsbahn durch die R eparationssteuer, eine R eihe von politischen Lasten und die besondere Steuer, die als V erkehrssteuer von den a u f der Reichsbahn beförderten Personen und Gütern erhoben wird, lassen eine Ansam m lung von R eserven um so w eniger zu, als durch den K raftw agen der Reichsbahn eine immer steigende K onkurrenz gemacht wird. In fo lg e­

dessen w ird die B efruchtung der W irtsch aft durch A u f­

träge nur m öglich sein, w enn fü r eine entsprechende finan­

zielle U nterstützung oder E ntlastung gesorgt wird.

Organisation

D ie L eitung des E in k au fs der D eutschen R eichsbahn liegt in den H änden der E inkaufsabteilung der H auptverw al­

tung. Indessen wird hier nicht unm ittelbar eingekauft, sondern sie bedient sieh dazu zunächst der zentralen E in ­ kaufsstellen :

Reichsbähn-Zentralam t fü r E in k a u f fü r Preußen-H essen ( RZE) ,

Gruppenverw altung Bayern (Zentral-M asehinen- und Z entral-Bauam t) fü r Bayern,

R eiehsbahndirektion Dresden fü r Sachsen, Reichsbahndirektion Stuttgart fü r W ürttem berg, R eichsbahndirektion K arlsruhe fü r Baden.

Daneben sind die geschäftsführenden Reichsbahndirek­

tionen fü r das W erkstättenw esen, auch die R eiehsbakn- direktionen selbst und unter diesen w ieder die Ä m ter fü r gew isse E inkäufe zuständig. (V gl. die Ü bersicht a u f S. 87) . D ie H auptverw altung beschäftigt sich nur m it den grund­

sätzlichen Beschaffungsfragen, besonders im Zusammen­

hang mit der K onjunkturgestaltung und der A rbeits­

beschaffung; sie nim mt grundsätzlich S tellu n g zu A b­

schlüssen mit Syndikaten und Verbänden, sie entscheidet bei A uslandsgeschäften und behandelt die A llgem einen V or­

schriften fü r das V erdingungsw esen und die A llgem einen Lieferbedingungen. Im übrigen regelt sie die B ew irt­

schaftung der w ichtigen Betriebs-, Oberbau- und W erk­

stoffe, der Fahrzeuge und der w ichtigen Geräte und E r­

satzteile, indem von ihr besondere B eschaffungspläne an die zuständigen E inkaufsstellen herausgegeben werden.

V on den zentralen B eschaffungsstellen werden grundsätz­

lich Börsen- und Syndikatsw aren, die ihrer N atur nach beim E inkauf in einer H and zusam m enzufassen sind, be­

schafft, ebenso N orm teile und W aren, die in großer Menge und gleicher A usführung gebraucht werden, da diese bei der Zusam m enfassung billiger erhältlich sind. Im all­

gem einen g ilt der Grundsatz, daß Sorten, bei denen der Jahresverbrauch den W ert von etw a 50 000 RM übersteigt, von den zentralen B eseliaffungsstellen eingekauft werden sollen.

V on den 10 Gruppenbeschaffungsstellen, die m it den Reichsbahndirektionen Zusammenfällen, unter die das W erkstättenw esen des ganzen R eiches a u fg eteilt ist, wird z. B. das W erkholz beschafft im G egensatz zu den H olz­

schwellen, die als Oberbaustoffe zentral ein gek au ft werden.

Im übrigen kaufen diese Stellen fü r ihre Gruppe diejenigen Gegenstände, die ihnen nicht von den zentralen B e­

schaffungsstellen zugew iesen werden. V on den R eichsbahn­

direktionen, die m inderw ichtige E inkäufe auch von ihren Ämtern oder D ienststellen vornehmen lassen können, werden hauptsächlich die Bauausführungen vergeben, aber auch Einzelbesehaffungen fü r ihren G eschäftsbereich, wobei bei­

spielsw eise wieder fü r die Steinschlagbeschaffung die Reichsbahndirektionen, in denen sich die Steinbrüche be­

finden, geschäftsführend sind fü r die D irektionen, denen das Steinm aterial zugeführt werden muß.

Früher waren die Beschaffungszuständigkeiten der ein ­ zelnen Stellen auch nach Geldwerten gegliedert. D as ist jetzt nicht mehr der F a ll, w eil fü r die w ichtigsten K ä u fe Beschaffungspläne seitens der H auptverw altung heraus­

gegeben werden und die B eschaffungsstellen innerhalb dieser P läne die E in k äu fe selbst vornehm en können.

Nur bei ganz w enigen Teilen haben sich die zentralen Beschaffungsstellen m it dem R eichsbahn-Zentralam t für E in k au f dahin geeinigt, daß der gesam te B ed a rf durch das Reichsbahn-Zentralam t fü r E in k a u f vergeben wird. So schließt z. B. bei den Schienen dieses einen M antelvertrag ab, innerhalb dessen die ändern zentralen B eschaffungs­

stellen ihren B ed arf m it dem L ieferer selbständig ab­

w ickeln. A uch säm tliche W agen werden vom R Z E ein­

gek au ft, w eil als V erkäufer die D eutsche W agenbau­

vereinigung au ftritt. A uch sonst findet eine Zusamm en-

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Gliederung der Beschaffungsstellen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft

B e s c h a ffu n g s s te lle n B e isp ie le f ü r d ie Z u s tä n d ig k e it d e r B e s c h a ffu n g s s te lle n

B e z e ic h n u n g B e re ic h F a h r z e u g e

E r s a t z ­ s tü c k e fü r F a h r z e u g e

B e trie b s ­ sto ffe

B a u ­ sto ffe

O b e r ­ b a u ­ sto ffe

S to ffe fü r e le k ­

tris c h e A n la g e n

W e rk s to ffe D r u c k ­ sach en , S c h re ib ­

un d Z e ic h e n ­

w a re n G e r ä te

u n d W e rk z e u g e

M a sc h in e n u n d m a s c h in e n ­

a rtig e A n la g e n

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1. R Z E

2. Z M A M ü n c h e n \ Z B A M ü n c h en 3. R B D D re s d e n 4. R B D K a rls ru h e 5. R B D O l d e n b u rg 6. R B D S c h w e rin 7. R B D S t u tt g a r t

P re u ß e n - H e s s e n B a y e rn S a c h s e n

B a d e n O ld e n b u rg M e c k le n b u rg W ü r t t e m b e r g

D a m p flo k ., T e n d e r , P e rs o n e n -, G e p ä c k - u.

G ü te rw a g e n , e le k tris c h e L o k o m o ­ tiv e n u n d T rie b w a g e n

R a d s ä tz e , s e lte n e r, g e b ra u c h te L o k o m o tiv - teile, alle g e n o rm te n E r s a tz s tü c k e u n d A u s­

ta u s c h b a u ­ teile

K ohlen, ö l e , P u tz w o lle , G lü h la m p e n , K a rb id , L a m p e n ­ z y lin d e r, M e ta llw e ic h ­ p a c k u n g

O b e r ­ b a u ­ sto ffe au s E isen u.

H o lz ­ s c h w e l­

len

T e l e g r a ­ p h e n ­ s ta n g e n

W a lz e ise n , S c h ra u b e n , B olzen, N ie te , R o h re , R a d re ife n , B re m sk lö tz e , R o s ts tä b e , K u p fe rsto ffe , L a g e rm e ta ll, Z in n , G las, G u m m i- und D ic h tu n g s ­ sto ffe, W e b sto ffe , F a rb e n

S c h ie n e n ­ k r a f trä d e r , B a h n m e is te r­

w a g e n , Z u n g e n ­ s p e rre n , O b e r ­ b a u g e rä te , F u n k g e r ä te , B e ttw ä sc h e , H a n d tü c h e r, R e c h e n ­ m asc h in en , F eilen

P r ü fs tä n d e f ü r A c h se n

B

c 3

<0 -Cu CA<u ja

c CU C-D.

3 o

1. R B D A lto n a

2. R B D B erlin 3. R B D B re sla u 4. R B D K assel 5. R B D D re s d e n

6. R B D K öln 7. R B D K ö n ig s b e rg 8. R B D S t u tt g a r t 9. M a te r ia lb e s c h a f ­

f u n g s in s p e k tio n M ü n c h en u. N ü r n ­ b e r g

10. R B D K a rls ru h e

A lto n a , H a n n o ­ v e r, M ü n s te r (W e s tf.), O ld e n ­ b u r g , S c h w e rin B erlin , O s te n , S te ttin B re sla u , O p p e ln K asse l, F r a n k , f u r t a /M ., M ain z D re s d e n , E r fu r t, H a lle , M a g d e ­ b u r g

K ö ln , E lb e rfe ld , E s s e n , T r ie r K ö n ig s b e rg (P r.) W ü r tte m b e r g A u g s b u rg , L u d ­ w ig s h a fe n , M ü n ­ c h e n , N ü r n b e r g , R e g e n s b u rg , W ü rz b u r g B a d e n

A lle E r s a tz ­ s tü c k e fü r F a h rz e u g e , s o w e it n ich t z e n tra le B e sc h a ffu n g v o rg e s e h e n

B re n n h o lz , S a u e r- u n d W a s s e rs to ff, R in d s ta lg , B e se n ,.S e ife , S tre ic h h ö lz e r

*) RE RE RF RE RE RE Di ih

B esch afft 5D B e rlir }D B resl 3D E rfu r }D H a n n SD K öln SD M aina e ü b rig e e n eig en

W e rk h o lz , M e s s in g ­ sto ffe, H e m m s c h u h ­

te ile , S c h a ­ m o tte s te in e , L e d e rs to ffe , D e c k e n a n ­ stric h s to ffe in g s s te lle n hi

f. d. RB

m f. d. RB

f. d. RB o v e r f. d. RB f. d. RB f. d . RB n R B D e n ur en B ezirk .

D ru c k ­ sa ch e n S c h re ib ­ un d Z e ic h e n ­

w a re n J)

e rfü r sine Den A lto Den Bres Den E rfu Den H a n Den E lb e Den F ra n ld d ie C

L e h ren , W a a g e n , B ü rs te n , Z a n g e n , S c h r a u b e n ­ sc h lü sse l, B o h re r, G e w in d e ­ s c h n e id z e u g e

:

n a , B erlin, S lau, O p p e ln , r t, H a lle , Ma n o v e r, K assel rfe ld , E sse n , k f u rt a. M ., j V -B a y e rn b

F e ld - u n d W e rk b a h n ­ lo k o m o tiv e n ,

M eß - u n d P r ü f ­ m asc h in en

e ttin u. R Z A O s te n g d e b u rg

M ü n s te r K öln M ain z, T r ie r

^schaffen fü r

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D ie 30 R e ic h s b a h n d ire k tio n e n je f ü r ih re n B ereich , u n d b e z ü g lic h k le in e re r B e s c h a ffu n g e n , d ie v o n ih n en e rm ä c h tig te n A e m te r u n d

N o r m a ld ie n s ts te lle n

A z e ty le n , H a h n ­ sc h m ie re , A b o rtp a p ie r, E n ts e u ­ c h u n g sö l, G la s p a p ie r, K u p fe rp o le , V ie h salz

S ä m t­

liche B a u ­ sto ffe

Kies u.

s o n s ti­

ge B e t­

t u n g s ­ sto ffe

Säm tl.

S to ffe f.

ele k tr.

A n lag en m it A u s ­ n a h m e d e r T e l e g r a ­

p h e n ­ s ta n g e n

v e rz in k te r E is e n d ra h t, H a n f g u r te , W ä rm e ­ s c h u tz ­ m a tr a tz e n , P f e rd e h a a re , W a ld w o lle

A lle n ich t fü r z e n tra le o d .G ru p p e n - b e s c h a ffu n g v o r g e s e h e ­ n e n G e r ä te

Alle n ich t f ü r z e n tra le o d .G ru p p e n - b e s c h a ffu n g v o r g e ­ s e h e n e n M a sc h in e n

arbeit der einzelnen Beschaffungsstellen statt; sie hat sieh einzelnen Reichsbahnbezirken zentral verwaltet werden, bewährt und einem gew issen W ettbewerb Raum gegeben, und über die l a u f e n d ein Überblick über die jew eiligen der eine K ontrolle des E rfolges der kaufmännischen Tätig- Stoffbestände und deren Bewegung vorliegt. E s werden keit der einzelnen Stellen gestattet. hier zum ersten Mal die Buchungen des Lager-Ein- und

l . . , H A usgangs und der Abrechnung des Verbrauchs gleich-

agerw ir SC a zeitig m it der K ontrolle der w irtschaftlichen Verwendung Die Vorräte an Stoffen, Ersatzstücken und G eiäten w eiden (jer g^offe sowohl m engenm äßig als auch nach Geldwerten in Lagern untergebraeht, die je nach ihrei Bedeutung in jn ejnem einheitlich in sich verbundenen Buchungssystem H aupt- und Nebenlager untei teilt sind. F ü i die Be- durchgeführt. A lle diese A rbeiten werden im H ollerith­

schaffungen ist eine fortlaufende Übeiw achung dei Vor- Lochkartenverfahren ausgeführt und gestatten einen Über­

räte notwendig, um einerseits dem jew eiligen Bedarf ent- blick über die Bestände und Bewegungen an Oberbaustoffen sprechen zu können und anderseits fü i die Menge dei ^ gesamten Reichsbahnbereich, wodurch die notwendigen einzukaufenden Gegenstände einen Anhalt zu haben. D ie Unterlagen für die zentralen Beschaffungen gegeben sind.

Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft ist fortlaufend bemüht, y ersuche, auch bei den Werkstoffen und Ersatzteilen die Zahl der Lagerstellen zu vermindern, w eil damit selbst- — hier in geänderter Form — die Vorräte schnellstens tä tig die Vorräte gesenkt werden können, dei Zinsendienst zu erfassen und den Zu- und Abgang mit H ilfe der Loch­

verringert wird, w eniger Ladenhüter verbleiben und ge- karten zu verrechnen> sind eingeleitet worden, ringere Verwaltungskosten entstehen. Je geringer die Zahl

der Lager ist, um so besser ist auch die Übersicht über Ls wird zentral darüber gewacht, daß die Beschaffungen die Bestände. Bei Gegenständen, die in sehr vielen Ab- dem B edarf nach M öglichkeit angepaßt werden und ein m essungen Vorkommen, ist man dazu übergegangen, statt mög lichst großer Umschlag in den Lagern erzielt wird, der Gruppe z. B. Schienen, die Sorte, d. i. Schienenform Anderseits muß aber die Reichsbahn einen zeitlichen Kon- und Länge, einzeln mit Nummern zu bezeichnen und Sorten- junkturausgleich vornehmen. So z. B. kommt es der m äßig — statt in der Gruppe zusam m engefaßt sowohl Kohlen- und Steinindustrie hauptsächlich darauf an, er- in der Lagerbuchführung als auch in der Verbrauchs- höhte Lieferungen zu gewissen Zeiten, in denen sie sonst rechnung naehweisen zu lassen. einen geringen Absatz haben, zu erhalten. Die Kohlen- Am vollkommensten sind diese Verbesserungen der Lager- industrie bedarf eines erhöhten Bezuges während der Wirtschaft bei den Oberbaustoffen durchgeführt, die in den Sommermonate. Die Reichsbahn trägt dieser Sachlage da-

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durch Rechnung, daß sie während der M onate M ai bis A ugust im allgem einen eine Mehrmenge von etwa 1 M ill. t abnimmt, zumal da sie sich dadurch den V orteil sichert, daß dann im H erbst die von ihr selbst benötigten K ohlen­

w agen firr den allgem einen Verkehr frei werden. A nder­

seits legt die Steinindustrie besondern W ert darauf, in den Zeiten, in denen die Straßenbauverw altungen ihre H öchst­

m engen beziehen, soweit angängig von Eisenbahnaufträgen entlastet zu werden.

Andere Industriezw eige müssen au f eine m öglichst gleich­

m äßige B eschäftigung a u f lange Sicht W ert legen beson­

ders dann, w enn die H erstellung ihrer technisch hoch­

w ertigen E rzeugnisse z. B. Lokom otiven und W agen sehr vieler U nterlieferer bedarf und nur in gew issen S p ezial­

fabriken m öglich ist. B ei einem B ed arf von jährlich etwa 7 bis 800 000 t eisernen Oberbaustolfen legt die W alz- werkindustrie den H auptw ert ebenfalls a u f Übertragung m öglichst gleich großer M onatsmengen, so daß bereits im H erbst m it der L ieferung der fü r das Frühjahr benötigten Oberbaustoffe begonnen wird. B ei den H olzschw ellen, die m indestens 6 M onate lagern m üssen, um vor der Tränkung lufttrocken zu werden, sind z. B. schon die M engen, welche im Jahre 1932 gebraucht werden, eingekauft worden, so daß hier rd. ein Jahresbestand a u f Lager liegt. Um der allgem einen A rbeitslosigkeit nach M öglichkeit zu steuern, sind gew isse A u fträge vergeben worden selbst dann, w enn die Teile nicht unm ittelbar gebraucht wurden. Im beson- d em w ar fü r die M onate Januar/F ebruar d. Js. angeordnet worden, daß der A uftragsu m fan g trotz des w esentlich zu­

rückgegangenen V erkehrs gerade in diesen Monaten mög­

lichst keine Einschränkung erleiden solle, so daß hier nicht unbedingt notw endige Lagervorräte angesam melt wurden.

Auch sonst sind gew isse N otstandsaufträge herausgegeben worden, doch fü h rt der außerordentlich starke Rückgang der Einnahm en dazu, daß diese mehr und mehr eingestellt w erden müssen.

D ie an zu liefem d en Gegenstände werden a u f die E inhaltung der L ieferbedingungen durch Abnahmebeamte gep rü ft.

D iesen obliegt auch die Bauüberwachung und die Abnahme von H albfabrikaten und Stoffen der U nterlieferer. D ie Organisation ist so durchgeführt, daß bestimmte örtlich um grenzte Abnahmeämter gebildet sind, zu deren Bezirken bestim m te W erke gehören. Im ganzen sind 11 Abnahme­

ämter gebildet worden. Sieben sind dem Reichsbahn-Zen­

tralam t fü r E in k au f unterstellt, während die übrigen vier in München, Stuttgart, Karlsruhe und D resden ihren Sitz haben. Insgesam t sind über 100 Abnahmebeamte tätig.

Einkaufsverfahren

D as E inkaufsverfahren der Deutschen Reichsbahn ist durch eine am 1. 1. 1930 versuchsweise in K ra ft gesetzte V er­

di ngungs Vorschrift fü r L ieferungen oder Leistungen (V V L ) neu geregelt worden, nachdem im A p ril 1927 die vom R eichsverdingungsausschuß herausgegebene V er­

dingungsordnung fü r B auleistungen ( VOB) fü r ih r ganzes Gebiet eingeführt w orden war. D ie V V L stellt zwar noch keine endgültige R egelung dar, w eil auch hier der Reiehs- verdingungsaussehuß noch fü r alle Behörden gü ltige V or­

schriften herausgeben wird. D ie B edürfnisse der D eut­

schen Reichsbahn und die Rücksicht a u f ihre im B esch af­

fungsw esen tätigen Beam ten verlangten aber eine beson­

dere E ntscheidung durch klare Zusam m enstellung der fü r die V ergebungen m aßgebenden V orschriften. Öffentliches

Aussehreiben, beschränktes A usschreiben und freihändige V ergebung sind die drei V erdingungsarten, von denen nach bestim m ten Leitsätzen jew eils die anzuwenden ist, die im E in zelfalle die w irtschaftlichste ist.

Normung, Typung, Austauschbau

K aum eine V erw altung ist so a u f die N orm ung eingestellt wie die Eisenbahnverw altung. D er Ü bergang der F ahr­

zeuge in andere Bezirke verlangt zunächst schon eine ein­

heitliche S chienenentfem ung, dann eine Lrngrenzung des lichten Raumes und der Fahrzeuge, einheitliche K u p p ­ lungen usw. usw. (Technische E inheit im Eisenbahnwesen)..

Die Fahrzeuge selbst bedürfen der N orm ung, um sie besser und billiger unterhalten zu können. Schon in den 70er Jahren finden 'wir in P reußen die ersten Normen fü r Lokomotiven. V om Jahre 1910 ab beschaffen die im Staatsbalinwagenverbande vereinigten deutschen Länder­

bahnen ihre säm tlichen G üterwagen nach einheitlichen Zeichnungen. Im K riege, in dem sich die V erschiedenheit der Lokom otiven sehr nachteilig bemerkbar machte, wurde die erste deutsche Einheitslokom otive entw orfen. Aber erst nach dem Ü bergange der Bahnen a u f das Reich wurden einheitliche Typen fü r alle Fahrzeuge der R eichs­

bahn aufgestellt und damit eine w esentliche Beschrän­

kung der Form en erreicht. Dem neueren Stande der Technik entsprechend wurden im Benehm en m it der In ­ dustrie neue N orm en und T ypen entw ickelt, fü r die zu­

gleich eine so genaue F ertigun g fü r E inzelteile vorge­

schrieben wurde, daß sie m iteinander w ahllos ausgetauseht werden können (A ustausehbau). D am it wurde nicht nur die Zahl der fü r die Fahrzeuge nötigen E rsatzteile ver­

mindert, sondern es sinken auch die A usbesserungskosten, die Lagervorräte werden kleiner und die B eschaffungs­

kosten geringer, w eil nunmehr größere M engen der E inzel­

teile eingekauft w erden können.

Förderung der wissenschaftlichen Forschung N icht nur fü r die Fortentw icklung einheitlicher, neuzeit­

licher Lieferbedingungen, sondern gerade auch fü r die Entw icklung der Fahrzeugbauform en besitzt die Deutsche Reichsbahn eine R eihe von V ersuchsanstalten. F ü r die P rü fu n g der Lokomotiven, W agen und Brem sen is t je ein Versuchsam t eingerichtet, fü r die P rü fu n g von Stoffen und w ichtigen A rbeitsverfahren eine technisch-m echanische und eine chemische V ersuchsanstalt, eine V ersuchsgießerei, eine ’S ersuchsabteilung fü r L agerfragen und eine solche fü r Schw eißerei. A ußerdem w erden an bestim m ten Stellen der R eichsbahn gew isse A rbeitsgebiete zusam m engefaßt, z. B. alle H olzfragen in S tuttgart, Farb- und A nstrich­

fragen in Dresden usw. D ie erforderlichen V ersuche w er­

den z. T. in unmittelbarem A u fträge der H auptverw altung, z. T. au f V eranlassung von K onstruktions- oder B etrieb­

stellen durchgeführt. Dam it D oppelarbeit verm ieden wird, ist die E inleitung neuer V ersuche nur dann statth aft, w enn die dafür zuständige Stelle ihnen zustimm t. Dadurch wird vermieden, daß Erfinder und Erzeuger neuartiger Stoffe nach dem Fehlschlage eines V ersuches bei einer Direktion sich m it E rfo lg an eine andere R eichsbahn­

direktion wenden können.

A u f allen vorgenannten Gebieten hat die Zusamm en­

fassu n g der A ufgaben zu den besten L ösungen g e fü h lt, und die E rfo lg e zeigen sieh in der Senkung der A usgaben zum N utzen der D eutschen Reichsbahn und dam it der A ll­

gem einheit. [1008]

88

(5)

I Das Einkaufsystem der Regierung in USA

Allgemeine Grundsätze und Richtlinien Von N. F. H A R R IM A N , W ashington

V orsitzendem des B u n d esausschusses für Beschaffungen;

Stellvertr. L eiter des Obersten Ausgleichsam tes der B u n d es­

regierung der Vereinigten Staaten;

Mitglied des V ereines deu tscher Ingenieure und der Am erican S ociety of M echanical E n g in e e rs 1)

Durch die Annahme des H aushalts- und Rechnungs­

legungsgesetzes vom Jahre 1921 wurde der Präsident der V ereinigten Staaten zum ersten Mal in der Geschichte dieses Landes das tatsächliche Geschäftsoberhaupt der Bundesregierung. B is dahin hatten die einzelnen M ini­

sterien (E xecutive Departm ents) und die selbständigen Unternehmungen der Bundesregierung nicht als Glieder eines Ganzen gewirkt, sondern waren unabhängig vonein­

ander. Eines der w ichtigsten Probleme, denen sieh der Präsident in Ausübung dieses Gesetzes gegenüber sah, war die N otwendigkeit, gew isse Organe fü r einen planm äßig geregelten Geschäftsverkehr zwischen den verschiedenen V erwaltungszw eigen einzurichten.

Oberstes Ausgleichsamt für den Geschäftsbetrieb der Bundesregierung

Um die W irtschaftlichkeit im laufenden Geschäftsbetrieb der Bundesregierung zu fördern und die Leistungen zu steigern, hat der Präsident durch Verordnung vom 27. Juli 1921 ein Oberstes Ausgleichsamt (C hief Coordinator) ins Leben gerufen. Dieses hat unter der Oberaufsicht des Leiters des H aushaltam tes alle A ngelegenheiten des zwi­

schenamtlichen Zusammenwirkens in der laufenden Tätig­

keit der einzelnen V erwaltungsabteilungen zu regeln, die sieh in A usführung der Anordnungen des Präsidenten und der Beschlüsse des K ongresses ergeben.

Schaffung zwischenamtlicher Verbindungsorgane

A u f Anordnung des Präsidenten setzte der Leiter des Haushaltam tes eine A nzahl zwischenamtlicher Ausschüsse ein, deren A ufgabe es ist, gew isse Tätigkeitsgebiete der einzelnen M inisterien (Executive D epartm ents) und der selbständigen W irtschaftsbetriebe der Bundesregierung zu studieren. Die Ausschüsse, die sich unmittelbar oder mittelbar mit Beschaffungen befassen, sowie ihre A u f­

gaben sind im folgenden aufgeführt.

Verkehrsausschuß der Bundesregierung Der Verkehrsausschuß wurde durch Verordnung vom 10. Oktober 1921 eingesetzt, zu dem Zweck, Sparm aßnah­

men und eine R eform des Geschäftsbetriebes in der P er­

sonen-, Frachten- und Paketbeförderung bei den einzel­

nen V erwaltungsabteilungen und selbständigen . W irt­

schaftsbetrieben der Bundesregierung herbeizuführen.

Der Ausschuß besteht aus je einem Vertreter aller A b­

teilungen, die einen Personen- und Frachtenverkehr unter­

halten. Er überprüft die jew eilig angewendeten V er­

fahren in V erbindung mit allgemeinen Verkehrsproblemen, stellt eine einheitliche K lasseneinteilung der Transport­

güter der Bundesverwaltung auf, berichtigt irrtümliche

') V erfasser der B ücher „Prin cip ies of Scientific P u rch a sin g “ und ..Standards and Standardization“, beide erschienen bei der Mc Graxv-

K lasseneinteilungen und bearbeitet alle Fragen der V er­

lade-, H afen - und Schleppgebühren sowie der Beförde­

rungstarife im allgemeinen. E ine w eitere A ufgabe des Ausschusses ist es, darüber zu wachen, daß die D ienst­

handlungen der einzelnen bundesamtlichen V erw altungs­

stellen nicht einander überlappen und dadurch in Verkehrs­

angelegenheiten Parallelarbeit geleistet wird. Auch stellt der A usschuß eine Zentrale dar, welche die sieh ergeben­

den Frachten unter den verschiedenen Transportunter­

nehmungen zweckmäßig verteilt.

Bundesausschuß

für Beschaffenheitsvorschriften

Der Bundesausschuß für Beschaffenheitsvorschriften be­

steht aus je einem V ertreter solcher V erwaltungszweige, die sich mit dem E inkauf von W erkstoffen oder der B e­

stellung von W erkleistungen befassen. Der Ausschuß unterhält einen Vollzugsausschuß, bestehend aus je einem Abgeordneten der zehn M inisterien, der U. S. Shipping Board Merehant F leet Corporation, der Panam akanal­

verwaltung und des allgemeinen Beschaffungsausschusses, da eine K örperschaft von geringerer M itgliederzahl für die Bearbeitung der laufenden Geschäftsangelegenheiten geeigneter erschien als der Gesamtausschuß. A ufgabe des Ausschusses ist es, A usführungsvorschriften fü r W erk­

stoffe und von W erkleistungen zu ermitteln, festzulegen und öffentlich bekanntzumachen. W o irgend angängig, bringt der Ausschuß solche V orschriften in Überein­

stimmung mit denen des besten Handelsgebrauches. Im Zusammenhang damit stellt er einheitliche Benennungen und Größennormen auf, um einen reibungslosen A us­

tausch von Lieferungen und zusammengehörigen Teilen zu ermöglichen, die aus verschiedenen Bezugsquellen her­

rühren. Seine weitere A ufgabe ist eine Begrenzung der Typen, sowie der vielfältigen Sorten und Größen von Erzeugnissen, die zum B edarf der R egierung gehören.

E i n h e i t l i c h e B e s c h a f f u n g s v o r s c h r i f t e n f ü r L i e f e r u n g e n . E s ist ein allgemein anerkannter Grundsatz, daß der Wettbewerb sich zugunsten des K äu ­ fers auswirkt. Um einen W ettbewerb au f breiter Grund­

lage herbeizuführen und zu erhalten, ist es erforderlich, daß alle Gegenstände des B edarfes so eingehend be­

schrieben werden, daß die Lieferer genau wissen, um was es sich handelt, und dementsprechend wirklich zutreffende, nach einheitlichen Gesichtspunkten aufgestellte Angebote abgeben können. Ohne ausführliche Beschaffenheits­

vorschriften ist der ehrliche Bieter dem hinterhältigen preisgegeben, und der R egierung geht der N utzen verloren, den sie aus E inkauf in freiem W ettbewerb billigerweise erwarten darf.

Wirtschaftlichkeit durch einheitliche Beschaffenheitsvorschriften

Eines der schwierigsten Probleme der öffentlichen V er­

w altung, wie auch der P rivatw irtschaft ist die Abschätzung des V erhältnisses von Qualität zu Preis. E in E inkauf auf Grund von Angeboten, die au f gut abgefaßten B e­

schaffenheitsvorschriften beruhen, begrenzt das Feld solcher Abschätzungen nach unten und oben; Erzeugnisse zu hoher Qualität werden durch das V ergleichen der Preise und zu minderwertige durch die unterste Qualitätsgrenze der Beschaffenheitsvorschriften ausgeschaltet.

V e r f a h r e n d e s A u s s c h u s s e s f ü r B e ­ s c h a f f e n h e i t s v o r s c h r i f t e n . D er Ausschuß

89

(6)

verfährt bei A u fstellu n g von Beschaffenheitsvorsehriften in folgender W eise: D er V ollzugsausschuß berät darüber, fü r welche W aren solche V orschriften notw endig er­

scheinen, und übergibt dann den Gegenstand einer tech­

nischen K om m ission, bestehend aus R egierungssaeh- verständigen des einschlägigen Gebietes zur D urchprüfung aller V orschriften über die Beschaffenheit des betreffenden A rtikels, die bei der R egierung und bei der P rivatw irt­

schaft jew eils im Gebrauch stehen.

T e c h n i s c h e K o m m i s s i o n e n d e s B u n d e s ­ a u s s c h u s s e s f ü r B e s c h a f f e n h e i t s v o r ­ s e h r i f t e n . D ie große V ielfä ltig k eit der W aren liefe­

rungen an die Bundesregierung ergibt sich aus der nach­

stehenden Liste von 73 technischen Kom m issionen (in der R eihenfolge ihrer E insetzung a u fg estellt), die damit be­

traut sind, B eschaffenheitsvorsehriften fü r den W aren­

bedarf der R egierung festzulegen:

Schmiermittel und flüssige Brennstoffe; Anstreichfarben und Öle; H olz; S e ife ; Gummi und Gummiwaren; Leder und Lederwaren; Lebensmittel und Viehfutter; feuerfeste Steine;

elektrotechnische Artikel; Metalle; Werkzeuge für das Bau­

gewerbe; Betten und Schlafkojen; Feuerlöschflüssigkeiten;

Sterilisier-Apparate; Seilerwaren; Installationsartikel; Tex­

tilien; Drahtseile; Stoffe für geteerte Dächer und zum Im­

prägnieren; Köhren und Rohrformstüeke; Armaturen; Fuß­

bodenbelag (außer Textilstoffen) ; Linoleum und Holzzement;

Stoffe für Wärme-Isolierungen (außer feuerfesten Steinen) ; Dichtungs- und Verpackungsstoffe; Bürsten und Besen; Hand­

feuerlöschgerät; feuer- und diebessichere Schränke; Glas­

waren; Porzellan; Steingut; Emaille-Waren; Fenster- und Spiegelglas; Ziegel und Fliesen; Stoffe zum Konservieren von Holz; Büchsenkonserven; Bremsbelag; Tinten und Schreibmaschinen-Farbbänder; Portland- und Roman-Zement;

Kalk und Mörtel; einbruchsichere Geldschränke; Sicherheits- Laufbrücken für Schiffe und auf Land; Straßenbau- und Pflastermaterial; Kühleinrichtungen; Leim ; Telephone;

Schleif- und Poliermittel; Desinfektionsstoffe; Gaze und Ver­

bandsstoffe ; Handwerkszeug; Schrauben, Bolzen und Muttern;

photographische Artikel; Büromöbel; Behälter für Schiffe;

handelsübliches Wäge- und Meßgerät; Thermometer; Tiseh- und Küchengerät; Kleidung (außer militärischer) ; Insekten- V ertilgungsm ittel; Nähmaterialien; chemische Erzeugnisse aller A rt; Haar für Matratzen, Kissen und Polsterwaren;

Schutzbrillen; Helme usw .; Funkgerät; medizinische und chirurgische Instrumente, Geräte und Stoffe; Einrichtungs­

gegenstände und Werkstoffe für Gießereien; Lehren; Farben;

Zelte und Ausrüstungsgegenstände dazu; Wäscherei-Einrich­

tungen und Zubehör; Drahtsiebe und Metalltuch; Akkumula­

toren ; Motorfahrzeuge; Feuerlöschgerät (von Hand zu be­

dienen) ; Kontrolluhr-Anlagen; elektrisch und pneumatisch betriebene Uhranlagen; Rettungsgerät, Kugel- und Rollen­

lager.

D ie technischen K om m issionen wurden in Erkenntnis der Tatsache ins Leben gerufen, daß im allgem einen A n ­ sichten, die aus dem Zusammenwirken mehrerer sachver­

ständiger Personen entstehen, gegenüber denen von E inzelpersonen den V orrang verdienen, wie gut diese auch sein m ögen. M einungsverschiedenheiten werden am besten in zw anglosen K onferenzen ausgeglichen.

E i n h e i t l i c h e s S c h e m a f ü r B e s c h a f f e n ­ h e i t s v o r s c h r i f t e n . D er Bundesaussehuß fü r B e­

schaffenheitsvorschriften hat ein Schema aufgestellt, dessen sich alle technischen Unterausschüsse bei der A bfassung der V orschriften, w enn irgend angängig, zu bedienen haben. D ieses Schem a w ird ständig in E inklang m it den jew eilig besten V erfahren der P rivatw irtschaft und den tatsächlichen E rfordernissen der R egierung gehalten.

G r u n d s a t z b e i d e r F e s t l e g u n g v o n B e ­ s c h a f f e n h e i t s v o r s e h r i f t e n . B ei der F est­

legung der Beschaffenheitsvorschriften fü r L ieferungen an die Bundesregierung trachtet der A usschuß, die A nforde­

rungen der R egierung mit den Produktionsverhältnissen in einer W eise in Übereinstim m ung zu bringen, die sowohl dem A uftraggeber als auch dem L ieferer gerecht wird und ihnen verständlich ist. Im L aufe der Zeit werden alle Lieferungen an die Bundesregierung a u f zw eckm äßigen Q ualitäts- und Leistungs-N orm en beruhen. Bisher wurden 681 solche Normen, die alle w ichtigen W aren um fassen, öffentlich bekanntgem acht.

B e s c h a f f e n h e i t s v o r s c h r i f t e n e r l e i c h ­ t e r n d e n E i n k a u f . D ie Benutzung der von dem Bundesausschuß fü r Beschaffenheitsvorschriften aus­

gearbeiteten Normen hat den zahlreichen amtlichen Stellen der Bundesverw altung, in deren W irkungskreis der W areneinkauf fä llt, diesen sehr erleichtert, da die E in ­ käufe nunmehr in Ü bereinstim m ung m it allseitig gültigen V orschriften hinsichtlich ihrer A rt erfolgen müssen. Dieser V organg hat das in E rm angelung eines besseren geübte V erfahren ausgeschaltet, eine gegebene W are dadurch zu kennzeichnen, daß sie m it dem handelsüblichen Namen für ein hinlänglich bekanntes E rzeugnis und der abgegriffenen Phrase „So und so oder gleich artig“ umschrieben wird.

E i n k a u f n a c h L e i s t u n g s - o d e r N u t z u n g s ­ g r a d . Die Bundesregierung als G roßeinkäufer hat natür­

lich ein starkes Interesse daran, w ie sich die zu beschaffen­

den W aren im Gebrauch verhalten. E s w ird daher ein besonderes Gewicht darauf gelegt, w enn irgend möglich, die erforderte L eistung vorzuschreiben, statt physikalische E igenschaften, chemische Zusam m ensetzung oder H erstell- verfahren, Forderungen, die oftm als nur m ittelbar m it den verlangten Leistungen im Zusamm enhang stehen. E inkauf a u f Grund des Leistungs- oder N utzungsgrades bezweckt, den A nschaffungspreis im V erhältnis zur Leistungseinheit au f ein M indestm aß zu bringen, ob es sich nun darum handelt, den P reis von A utom obilreifen nach Fahrkilo­

metern, W erkzeugstahl nach dem Gewicht des Spanabhubs je M inute oder eine Glühlampe nach B rennstunden zu be­

messen.

Der N utzungsgrad ist der M aßstab, nach dem der W ert eines Stoffes oder eines Fertigerzeugnisses beurteilt werden soll. E r wird am besten durch das V e r h ä l t n i s d e r t a t s ä c h l i c h e n L e i s t u n g z u m A n s c h a f ­ f u n g s p r e i s zur D arstellung zu bringen sein.

Beschaffungsausschuß der Bundesregierung Der Beschaffungsausschuß wurde durch eine Verordnung vom Jahre 1921 (veröffentlicht durch Rundschreiben Nr. 25) eingesetzt, um dem Obersten A usgleichsam t zu ermöglichen, ein Zusamm enwirken der einzelnen M iniste­

rien und selbständigen Bundesbetriebe bei Beschaffungen herbeizuführen. Er besteht aus je einem V ertreter der M inisterien und Bundesbetriebe, die zu E in k äu fen er­

m ächtigt sind; sodann einem V ertreter des A usschusses fü r B eschaffenheitsvorschriften als V erbindungsglied zw i­

schen den beiden K örperschaften und einem V ertreter des Obersten R eehnungsam tes, der eine zw anglose V erbindung m it diesem A m t aufrechterhalten soll.

A u f g a b e d e s A u s s c h u s s e s . D er A usschuß soll ein planm äßiges, zw ischenam tliches B eschaffungsw esen sch affen :

(7)

1. E in k au f von M aterialien, A usrüstungsgegenständen und W aren im allgem einen zu dem fü r eine be­

stimm te Qualität niedrigsten Preis.

2. A usschalten der Parallelarbeit und daraus ent­

stehender Zeit- und Kostenvergeudung.

3. E inführung w irtschaftlicher Beschaffungsverfahren.

Der Ausschuß untersucht und p rü ft durch seine ver­

schiedenen, später namentlich aufgeführten Fachgruppen die in den einzelnen Regierungsäm tern und Betrieben im Gebrauch stehenden Beschaffungsmethoden zwecks V er­

besserung dieser Methoden. E r bestimmt die Fälle, in denen es praktisch und w irtschaftlich erscheint, die A n­

schaffungen von zwei oder mehreren Ämtern zusammen­

zulegen, derart, daß das den Umständen nach für den vorliegenden Zweck bestgeeignete Am t den gemeinsamen E in k au f vornimmt.

A r b e i t s p r o g r a m m d e s A u s s c h u s s e s . Die R ichtlinien, die den Ausschuß bei Ausübung seiner T ätig­

keit leiten, sind in der Verordnung, die ihn ins Leben rief, aufgeführt oder werden in Beratungen des Ausschusses entwickelt. E s sind kurz die folgenden:

1. Die einheitliche Regelung des Beschaffungswesens ob­

liegt allein dem Ausschuß, die tatsächliche Durchführung der Beschaffungen erfolgt jedoch außerhalb, jew eils durch eine bestimmte R egierungsabteilung (wie im Vorstehenden erw ähnt). E s ist als unzweckmäßig erkannt worden, eine einzige Stelle mit den Beschaffungen für die Gesamt­

regierung zu betrauen, da eine solche zu schw erfällig arbeiten würde und den besondern Erfordernissen der verschiedenen Verwaltungszw eige nicht voll gerecht werden könnte. Eine Samm elstelle für jede Spitzenabteilung der Bundesverwaltung ist die weitestgehende Zentralisation, an die gedacht werden konnte.

2. H ochspezialisierte Erzeugnisse werden vom A us­

schuß gewöhnlich nicht beschafft. Beschaffungen solcher A rt obliegen den einschlägigen Ressorts der Bundesverwal­

tung. D ie Beschaffung von W aren, die in zwei oder mehreren A bteilungen gebraucht werden, wird einer be­

stimmten A bteilung zugewiesen. Dieser einkaufenden A b­

teilung fä llt es im allgemeinen auch zu, die betreffenden W aren zu prüfen, um zu verhindern, daß dies in jeder A bteilung gesondert geschieht.

3. Der Ausschuß dringt darauf, daß W arenbestellungen fü r sofortige Lieferung, sofern Lagermögliehkeit besteht, in großen, w eit voraussehauend festgelegten Mengen aus­

gegeben werden, im Gegensatz zu der Methode, mit einer B estellung nur den B edarf eines kurzen Zeitraumes zu decken. E s ist ein Erfahrungsgrundsatz bei Beschaffungen, daß in der Mehrzahl von Fällen der P reis um so günstiger ist, in je größeren Mengen die W are bestellt wird.

G l i e d e r u n g d e s A u s s c h u s s e s . D ie Tätigkeit des Ausschusses wird vorwiegend durch Unterausschüsse aus­

geführt : einen U nterausschuß fü r die eigentliche Be- schaffungstätigkeit, einen fü r vorbereitende Nebenarbei­

ten, die W arenkomm ission und einen U nterausschuß für W erkleistungen. Jedem Unterausschuß ist ein bestimm­

ter W irkungskreis zugeteilt. D ie dem Gesamtausschuß überwiesenen A ngelegenheiten werden an die U nteraus­

schüsse zur Bearbeitung und Berichterstattung w eiter­

geleitet. D ie Gliederung nach Arbeitsgebieten ist die fo lg e n d e :

U n t e r a u s s c h u ß f ü r B e s c h a f f u n g s t ä t i g ­ k e i t . A llgem eines: Beschaffungsprogramm; Beschaffungs­

grundsätze; Beschaffungsgesetze und Verordnungen, be­

stehende und in A ussicht genommene Entscheidungen, Auslegungen.

Arbeitsvorgänge: Organisation; V erfahren; Personal;

U tensilien; Büros; M aterial und Formulare.

U n t e r a u s s c h u ß f ü r v o r b e r e i t e n d e u n d N e b e n a r b e i t e n . Vorbereitende und N ebenarbeiten:

A nforderungen; Beschaffungsvorschriften; Ablieferungen;

Prüfungen; L agerung; Auszahlungen.

Bezugsquellen: Adressenkartothek, E ignung von Lieferern, gegenw ärtige und voraussichtliche; beanstandete Lieferer.

U n t e r a u s s c h u ß f ü r W e r k l e i s t u n g e n . B e­

förderungsw esen: Personen und Frachtgüter; L uftpost, K raftw agen, Eisenbahn und W assertransport.

W erkleistungen: Verkehr; Licht und K ra ft; Liegen­

schaften; verschiedene persönliche Leistungen.

W a r e n k o m m i s s i o n . W a ren : Studium der B e­

schaffung und E inteilung in Beschaffungsklassen; Fach­

ausschüsse fü r W arengruppen.

W i r k u n g s k r e i s d e r W a r e n k o m m i s s i o n . Der W arenkommission sind folgende A ufgaben zugeteilt:

Studium und endgültige Festlegung der vorteilhaftesten Besehaffungsart von allen W aren, die von zwei oder mehreren Verwaltungsabteilungen oder Betrieben ge­

braucht werden.

Studium der M arktlage und W eiterleitung aller Nach­

richten, die das Beschaffungswesen berühren, an dem Bundesausschuß fü r Beschaffungen und andere daran inter­

essierte Ressorts.

Organisation der Warenkommission

D ie W arenkommission gliedert sich in acht Fachaus­

schüsse. Die W arenklassen, die in den Arbeitsbereich dieser Fachausschüsse fallen, sind den W arengruppen des In- ventar-Beschaffungskataloges entnommen und setzen sich in kurzer Übersicht wie fo lg t zusammen:

Fachkommission 1. Erzeugnisse der chemischen Industrie.

L. Zellulose und Erzeugnisse daraus; O. Chemikalien; P. Rei- nigungs- und Polierstoffe; U. Drogen und Medikamente;

X. Sprengstoffe; BB. Gase; TT. Anstrichfarben, Pigmente, Lacke und Waren daraus.

Fachkommission 2. Landwirtschaftliche Erzeugnisse. B. Tiere;

C. Tierische Erzeugnisse; N. Bodenfrüchte und Waren daraus;

Y. Obst; Z. Erzeugnisse aus Obst; EE. Spezereiwaren;

LL. Lebende Tiere, Geflügel und Erzeugnisse aus Seetieren;

PP. Fleisch und Fische; EEE. Tabak und Tabakwaren;

HHH. Gemüse; III. Erzeugnisse aus Gemüsen.

Fachkommission 3. Maschinen. A. Land- und Wasserflug­

zeuge, Luftschiffe; D. Handwaffen; E. Geschütze; F. Kessel, Dampfmaschinen und Behälter; S. Koch- und Heizapparate, Kessel und Öfen (nicht elektrisch) ; GG. Instrumente;

0 0 . Werkzeugmaschinen; WW. Röhren und Rohrformstücke, Installationsgerät; XX. Pumpen; AAA. Waagen; GGG. Werk­

zeuge; KKK. Fahrzeuge.

Fachkommission 4. Verschiedenes. G. Bücher und Druck­

sachen; H. Besen und Bürsten; KK. Leder und Lederwaren;

UU. Papier und Papierwaren; YY. Gymnastische und Sport­

artikel; ZZ. Gummi und Gummiwaren; FFF. Toilettenartikel.

Fachkommission 5. Elektrotechnische Erzeugnisse. I. Kabel und isolierte Drähte; W. Elektrotechnische Apparate;

OC. Dynamos und Motoren; HH. Isoliermaterial.

Fachkommission 6. Textilien. K. Leinenwaren; T. Seiler­

waren, Zwirn und Erzeugnisse daraus; V. Kurz- und

91

(8)

Galanteriewaren; JJ. Wirkwaren, Netze- und Webwaren;

BBB. Kleider und Uniformen; CCC. Kleiderstoffe;

DDD. Textilprodukte.

Fachkommission 7. Baustoffe. M. Keramische Erzeugnisse;

AA. Möbel; DD. Glas und Glaswaren; FF. Eisenwaren;

MM. Bau- und Schnittholz; N N . Erzeugnisse aus Schnittholz;

LLL. Holzwaren.

Fachkommission 8. Brennstoffe und Mineralien. Q. Kohle und Kohlenprodukte; B. Teer und Teerprodukte; QQ. Metalle;

SS. Mineralien und Waren daraus (nicht metallisch) ; W . Erdöl und Waren daraus.

Jeder dieser Fachausschüsse besteht aus drei Personen.

D en V orsitz in ihnen führt je ein M itglied des B undes­

ausschusses fü r Beschaffungen, die zusammen die W aren­

kom m ission bilden. D ie ändern zwei M itglieder der F ach­

ausschüsse sind Fachleute, die aus den V erw altungs­

abteilungen und Bundesbetrieben ernannt werden.

Wer gilt als zuverlässiger Lieferer?

A ls zuverlässiger L ieferer g ilt eine Person oder F in n a , die 1. ihre E ign u n g als solche erweist, entsprechend den Ge­

setzen oder gesetzlichen Bestim m ungen, die den E in k au f der betreffenden A rtikel regeln,

2. die allen E rfordernissen des Lieferungsausschreibens nachkommt,

3. die die zu liefernden W aren entweder selbst herstellt oder damit einen regelrechten H andel treibt,

4. die in der Lage ist, den L iefervertrag zu erfüllen und 5. die nicht schon vorher einen L iefervertrag ähnlicher A rt m angelhaft oder unvollkommen erfüllt hat oder mit der E rfü llu n g in V erzug geraten ist.

D ie Tatsache, daß die Bundesregierung der größ te E in ­ käufer der W elt von Rohstoffen und Fertigw aren ist, so­

wohl w as M engen w ie V ielfä ltig k eit der E inkäufe an­

belangt, w ird in der Öffentlichkeit nicht allgem ein erkannt.

D ie fü r solche E inkäufe jährlich ausgegebenen Summen belaufen sich a u f 300 bis 350 M ill. $. D ie L iste der B e­

schaffungen enthält fa s t jeden im H andel bekannten A r­

tikel, aber auch viele, die nicht im Handelsverkehr sind, z. B . solche fü r m ilitärische und besondere V erw endungs­

zwecke der Bundesregierung. Sie u m faß t ungefähr 100 000 verschiedene W aren, fü r die etw a 16 000 m ögliche B ezugs­

quellen in F rage kommen.

Allgemeine Grundsätze für Beschaffungen D ie M öglichkeit, W aren von bestimm ter A rt zu günstigen Preisen einzukaufen, um damit eine gesicherte N achfrage zu befriedigen in einem A usm aße, das allen Ansprüchen gerecht wird, gestattet die beste A usnutzung des L iefer­

marktes.

D er E inkäufer, der m it großen geschlossenen B ed arfs­

m engen a u f tritt und über genügende V orräte verfügt, um eilige B estellungen a u f ein M indestm aß herabsetzen zu können, kann die bestm öglichen P reise erzielen. D ie V or­

räte m üssen aber anderseits so bemessen sein, daß sie einen raschen A bsatz gew ährleisten.

D ie R egierung der V ereinigten Staaten kann die M öglich­

keiten, die ihr riesiger W arenbedarf ihr gew ährt, nur dann voll auswerten, wenn sie in der Lage ist, ihren B ed arf zeitlich zusam menzulegen, den A bsatz ihrer V orräte zu regeln und die überzähligen V orräte einer A bteilung einer ändern zu überweisen, bei der K n ap p h eit besteht.

D as w eitaus w ichtigste Problem im B esehaffungsw esen der B undesregierung ist, das W irken der einzelnen m it der Beschaffung betrauten Organe so harmonisch zu gestalten, daß eine M assenwirkung ihrer vereinigten K a u fk ra ft durch einheitliches V orgehen erzielt w ird, ohne daß durch Ge­

m einschaftskäufe die E inkaufsorganisationen der ver­

schiedenen A bteilungen einem B edarfsdruck seitens ihrer eigenen A bteilung ausgesetzt sind.

G r u n d l e g e n d e R i c h t l i n i e n . W enn die vor­

stehend angeführten G esichtspunkte zutreffend sind, so ergibt sich daraus logiseherw eise, daß die Bundesregierung grundsätzlich in der L age sein m uß, die B eschaffungs­

organe m it allen ihren U nterorganen einheitlich zu leiten, derart, daß ihre vereinigte K a u fk ra ft zur A usw irkung gelangt, in allen F ällen , wo die V orteile eines solchen V erfahrens die m it dem G em einsehaftskauf fü r die ein­

zelnen Teilnehmer verknüpften U nbequem lichkeiten über­

wiegen.

Um dieses Streben w irksam zu gestalten, ist es erforder­

lich, daß alle R egierungsabteilungen ein Beschaffungs­

programm fü r den B ed arf an ständig gebrauchten W aren aufstellen. E in solches Program m , stets unter Berück­

sichtigung eintretender Ä nderungen a u f dem Laufenden gehalten, erm öglicht eine V oraussicht über die eintretenden B edarfsanforderungen und ist zugleich ein Schutz gegen die A nhäufung von V orräten. Im allgem einen verlangt die Bundesregierung L ieferung frei Bestim m ungsort, außer in F ällen, wo sie T arifvergünstigungen fü r W arentrans­

porte genießt, da angenomm en w ird, daß dies am vor­

teilhaftesten ist, und zwar w eil:

1. der Lieferer dadurch fü r die richtige L ieferung, für Fehlm engen und Schäden, die während des Transportes entstehen, verantw ortlich gemacht w erden kann,

2. die R egierung der mühsamen und zeitraubenden A rbeit des N achprüfens von Frachtdokum enten und der Zahlung der Frachtgebühren enthoben ist.

K a s s e n s k o n t o . In den A n fän gen des B eschaffungs­

w esens der B undesregierung w urde der M öglichkeit, K assenskonti in A bzug zu bringen, nur ungenügende B e­

achtung geschenkt, da m an die Bedeutung dieser A n­

gelegenheit nicht erkannt hatte. H andelsüblich ist ein K assenskonto von 2 v H bei 10 Tagen Z iel und netto K asse bei 30 Tagen Ziel. W enn der K äu fer davon keinen Ge­

brauch macht, zahlt er 2 v H fü r 20 Tage, w as einem Zinssatz von 36 v H im Jahr entspricht. D ies ist eine hohe Präm ie fü r m angelnde B eachtung der Zahlungsbedin­

gungen. D as erwähnte V ersäum nis ist nunmehr nach­

geholt, K assenskonto w ird abgezogen, wodurch sich wert­

volle E rsparnisse ergeben.

B e z u g s q u e l l e n . D er B undesaussehuß fü r B e­

schaffungen untersucht die L eistungsfähigkeit von Firm en oder Einzelpersonen, die eine E in tragu n g in die Listen erstreben, a u f Grund deren die E inladungen zu A ngeboten fü r L ieferungen ergehen, und berät seine M itglieder darüber. V on allen solchen Bewerbern w erden B ank­

referenzen verlangt. Obgleich die A usschließung eines schuldhaften L ieferers seitens einer A bteilung nicht fü r die Gesamtheit der R egierung G eltung hat, so benach­

richtigt doch der A usschuß zur V orsicht seine M itglieder von solchen V orfällen . D as vorerw ähnte V erfahren erw eist sich sow ohl fü r die R egierung als auch fü r die Ge-

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