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Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 15. Jg. 1927, 25. November, Heft 47.

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DIE

NATURWISSENSCHAFTEN

H E R A U SG E G E B E N VON

A R N O L D B E R L I N E R

U N T E R B E S O N D E R E R M I T W I R K U N G V O N HANS SPEMANN IN F R E I B U R G I. B R . ORGAN DER GESELLSCHAFT DEUTSCHER NATURFORSCHER UND ÄRZTE

U N D

ORGAN DER KAISER W ILHELM-GESELLSCHAFT Z U R FÖRDERUNG DER WISSENSCHAFTEN V E R L A G V O N J U L I U S S P R I N G E R I N B E R L I N W 9

H EFT 47 (S E IT E 921— 936) 25. N O V E M B E R 1927 FÜNFZEH NTER JAHRGANG

I N H A L T : Über das Grundproblem, der angewandten Geo­

physik und den elektrischen Nachweis von Erdöl.

Von He i n r i c h Lö w y, W i e n ...921 Be s p r e c h u n g e n :

Na e g e l i, O., Allgem eine Konstitutionslehre in naturwissenschaftlicher und medizinischer B e­

trachtung. (Ref.: K . Touton, W iesbaden) . 928 Ko b o l d, H., Stellarastronomie. (R ef.: R olf

Müller, B e rlin -P o ts d a m )...931 We g e m a n n, Ge o r g, Grundzüge der m athe­

matischen Erdkunde. (R ef.: O. Baschin, B e r l i n ) ... 932 Hi r s c h, J . Se t h, Physikalisch-technische Grund­

lagen der Röntgentherapie. (R e f.: R. Glocker, S t u t t g a r t ) ...932 Ma r k, H ., Die Verwendung der Röntgenstrahlen

in Chemie und Technik. (Ref.: P. P. Ewald, Stuttgart) ...932

Bü l t e m a n n, A., Dielektrisches Material. (Ref.:

W. O. Schumann, M ü n c h e n ) ... 933 He s s, Vi k t o r F., Die elektrische Leitfähigkeit

der Atm osphäre und ihre Ursachen. (R ef.:

W erner Kolhörster, B e r l i n ) ... 933 De Th i e r r y, G., und C. Ma t s c h o s s, D i e W ässer­

kraftlaboratorien Europas. (R e f.: L. Prandtl, G ö t t i n g e n ) ...934 Hi b s c h, J. E ., Erläuterungen zur Geologischen

Übersichtskarte des Böhmischen Mittelgebirges und der unm ittelbar angrenzenden Gebiete.

(R e f.: W . Eitel, Berlin-Dahlem) ... 935 Be y s c h l a g, F . , und IW. Sc h r i e l, Kleine geo­

logische K a rte von Europa. (R e f.: S . v. Bub- noff, B r e s la u ) ...935 Ju v e t, G., Mecanique analytique et theorie

des quanta. (R e f.: H. A. Kram ers, Utrecht) 936 Fö p p l, A ., Vorlesungen über Technische Mecha­

nik. 3. Bd. R ef.: Th. Pöschl, Prag) . . . 936

V E R L A G V O N J U L I U S S P R I N G E R I N B E R L I N W 9

Soeben erschien:

E d e l r a s s e n des W a l d e s

E i n W e g w e i s e r z u r Z u c h t w a h l f ü r F o r s t m ä n n e r u n d J ä g e r

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v o n

W alter Seitz

Preußischer Forstmeister Havelberg

*

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(2)

II D I E N A T U R W I S S E N S C H A F T E N . 1927. H eft 47. 25. November 1927.

D I E N A T U R W I S S E N S C H A F T E N erscheinen wöchentlich und können im In- und

Auslande durch jede Sortim entsbuchhandlung, jede P ostanstalt oder den Unterzeichneten V erlag be­

zogen werden. Preis vierteljährlich für das In- und Ausland RM 9.— . Hierzu tritt bei direkter Zustellung durch den V erlag das Porto bzw. beim Bezüge durch die Post die postalische Bestellgebühr. Einzelheft R M 1.— zuzüglich Porto.

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Klischee-Rücksendungen erfolgen zu Lasten des Inserenten.

V e r la g s b u c h h a n d lu n g J u li u s S p r in g e r , B e r lin W 9, L i n k s tr . 2 3 / 2 4 Fernsprecher: Am t Kurfürst 6050— 53. Telegrammadr.: Springerbuch.

Die Gewinnung von Erdöl

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Bergw erksdirektor Gottfried Schneiders

M it 295 Textabbildungen. X, 363 Seiten. 1927. Gebunden R M 32.—

Tief bohr wesen, Förderverfahren und Elektrotechnik in der

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D ipl.-Ing. L . Steiner

Berlin

M it 223 Abbildungen. X, 540 Seiten. 1926. Gebunden R M 2 7.

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Von

B. Schweiger

Bohnngenieur

M it 55 Textabbildungen. VII, 107 Seiten. 1927. R M 9._

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Erdölfeldern, ihre Ursachen und Bekämpfung

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Dipl. B ergin genieur Dr. phil. W alter Kauenhöwen

Privatdozent für angewandte Geologie und Erdölbergbau an der Bergakademie Clausthal M it 54 Textabbildungen. E tw a 130 Seiten. E tw a RAI 8.—

Erscheint Ende 1927

V E R L A G V O N J U L I U S S P R I N G E R I N B E R L I N W 9

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DIE NATURWISSENSCHAFTEN

Fünfzehnter Jahrgang 25. November 1927 Heft 47

U ber das Grundproblem der an gew an d ten G eoph ysik und den elektrischen N achw eis vo n E r d ö l1.

V o n He i n r i c h Lö w y, W ie n . D ie p h y sik a lisc h e E rfo rsc h u n g des E rd in n ern

h a t die A u fg a b e , m it H ilfe v o n In stru m en ten , die sich ü b e r d em E rd b o d en b efin d en , d ie B e sc h a ffe n ­ h e it des d a ru n te r b efin d lich en G estein s b is zu m ö g lich st gro ß en T iefe n zu e rm itteln . D a s In s tru ­ m ent, d as b e i d er elektrodynam ischen Erderfor- schung b e n ü tz t w ird , is t ein Sen d er e le k trisch er W ellen u n d ein e A n te n n e, die au s h o rizo n ta l ü b er d em E rd b o d en a u sg esp a n n ten D rä h te n b e ste h t.

W erd en in ein er solch en B o d e n a n te n n e e le k trisch e S ch w in gu n g e n erregt, so e reig n e t sich e tw a s Ä h n ­ liches, w ie w en n m an in der F in ste rn is eine L a m p e a n z ü n d e t: E s w ird h ell in den u n terird isch en R ä u ­ m en und m an sieh t die d arin b efin d lich en S u b sta n ­ zen : nicht m it den A u g e n n atü rlich , die fü r e le k tr i­

sch e W e llen b lin d sind, u n d a u ch nicht alle S u b ­ stan zen , sondern n u r jen e, die fü r ele k trisch e W e l­

len u n d u rch lä ssig sind. E s is t gen au so w ie b eim g ew ö h n lich en L ic h t : a u ch d a seh en w ir n u r die u n d u rch sich tig e n S u b sta n zen , w äh ren d die L u ft, d ie d o ch den g rö ß ten T eil unseres S eh rau m s a u s­

fü llt, w egen ih rer D u rc h sic h tig k e it u n sich tb a r b le ib t. D ie erste F ra g e , d ie sich h ier erh eb t, is t a lso : W e lch e v o n den in d er E rd k ru ste a u ftr e te n ­ den S u b sta n zen sind fü r ele k trisch e W e llen d u rc h ­ lä ssig u n d w elch e sind es n ic h t? D a s w a r denn a u c h die erste F ra g e , die ich stu d ierte, als ich im J a h re 19 10 d as P ro b lem d er e le k tro d yn a m isc h en E rfo rsc h u n g des E rd in n ern a u fro llte. Ic h h abe die A u fg a b e a u f in d ire k tem und d irek te m W e ge g e lö st:

A u f in d irektem , indem ich die elek trisch en M a te ria l­

k o n sta n te n (D ie le k triz itä ts k o n s ta n te und L e it ­ fäh ig k e it) d er G estein e und E rz e b e stim m te ; und a u f d irek te m W ege, in d em ich vo n B e rg w e rk e n a u s die A u s b re itu n g ele k trisch er W ellen d u rch G estein stu d ierte. D a s E rg eb n is d ieser V ersu ch e, d ie ich in d er P h y sik a l. Z eitsch r. 1910, S. 697;

1 9 1 1 , S. 1001 und 19 12 , S. 397 und in den A n n . d.

P h y s. 19 1 1 , S. 125 besch rieb en habe, la u te t: D ie G estein e sind, sofern sie kein W a sser od er E rz e n t­

h a lten , fü r e le k trisch e W e llen d u rch lä ssig und

— tro tz der großen p etro g rap h isch en M a n n ig fa ltig ­ k e it — v o m e lek trisch en S ta n d p u n k te so äh n lich , d a ß sie in sg esa m t als ein e in h eitlic h er Iso lato r, ein h om ogenes D ie lek trik u m , angeseh en w erd en kön nen . In den u n terird isch en R ä u m en , die w ir m it e lek trisch en W ellen erhellen, sp ie lt also das tro ck en e G estein eine an alo ge R o lle w ie die L u ft im Seh rau m . T ra g e n w ir uns die W e rte der in H E A V is iü E s c h e n c-gr-s-Einheiten g e m e s s e n e n

1 Nach einem, am 18. März 1927 im Berliner Bezirksverein Deutscher Ingenieure gehaltenen Fest- vortrag.

e lektrisch en L e itfä h ig k e ite n (ö) a u f einer A ch se (F ig. 1) auf, so fallen säm tlich e G estein e in das In te r v a ll v o n o bis 1 o3, w äh ren d die w asser- und erzfü h ren d en G estein e in dem w eit abliegen d en In te rv a lle i o 8 bis i o 18 liegen. D e r in O h m gem essene

jO^ . M

VViclerstcin.cl zu — --- is t fü r ällo G estein e grö ß er o

a ls i o 10 O hm , also ein Iso lierw id ersta n d , w äh ren d W a sser und E rz eine m eta llisch e L e itfä h ig k e it h ab en . D ie h ier und im folgen d en b e n u tz te U n te r­

sch eid u n g v o n ,,G estein “ und „ E r z “ is t nicht m it der in d er P e tro g ra p h ie ü blich en id e n tisch : U n te r

„ G e s te in “ versteh en w ir v o n unserem e lek trisch en S ta n d p u n k t aus n u r trockenes G estein , d. h. G e ­ stein , dessen P o ren und Z w isch en räu m e m it L u ft

Wasser Gestein _____________________ . Epz ,

0 103 108 1° 13 ß

Fig. 1. Pauschalanalyse.

a n g e fü llt sind, und rech n en h ierzu a u ch alle M ine­

ra lien und E d e lste in e und ein ige in d er P e tro ­ g rap h ie als „ E r z e “ b e zeich n ete S to ffe : z. B . B rau n - und R o teise n stein . A ls E r z bezeich n en w ir hier n u r die elektrisch leitfähigen E rze , z. B . die M a gn et­

eisenerze, K u p fererze , B le ig la n z, M o ly b d ä n g la n z.

D ie T a tsa ch e , d a ß säm tlich e in d er E rd k ru ste a u f­

treten d en G estein e u n d E rz e e n tw ed er in d as sehr tie f liegen d e In te r v a ll 0 = 0 bis i o 3 od er in das sehr h o ch liegen d e In te r v a ll 0 = i o 8 bis i o 13 fallen , m u ß m an als einen glü ck lich e n Z u fa ll b e trach ten , a u f d em die M ö g lich k eit ein er e le k tro d yn a m isc h en E rfo rsch u n g des E rd in n ern b eru h t. W ä re au ch das g ro ß e Z w isc h e n in te rv a ll 0 = i o 3 bis i o 8 m it G e­

stein en od er E rz e n b e se tzt, d an n m ü ß te m an vo n A n b e g in n an einem G elin gen der A u fg a b e zw eifeln .

So a b er is t schon v o n d iesem S ta n d p u n k te aus eine p ra k tis c h ga n z b ra u ch b are Pauschalanalyse des E rdin nern in trockenen Gebieten m öglich . D ie M essu ng kan n a u f zw ei versch ied en e A rte n v o r ­ gen om m en w erd en : M an b e n ü tz t den Sen d er e n t­

w ed er n u r zu m E rh ellen der u n terird isch en R ä u m e und b e tr a c h te t die d arin b efin d lich en S u b sta n zen m it einem k ü n stlich e n A u g e , e tw a ein em R a d io ­ em pfän ger, d er die v o n jen en S u b sta n zen re fle k ­ tierte n W ellen a u fn im m t. O d er aber, m an b e n ü tz t den S ender au ch zu m N a ch w eis der u n terird isch en S u b sta n zen . M an v e rw e rte t hierb ei die b ek a n n te p h y sik a lisch e T a tsa ch e , d a ß die S ch w in gu n gen eines e lek trisch en O szillato rs v o n d er M a te ria l­

b e sch affen h e it d er U m g eb u n g b e e in flu ß t w erd en . D erselb e O szilla to r (Sender) sc h w in g t ra sch er o d e r

Nw. 1927 69

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9 2 2 L ö w y : Grundproblem der angewandten Geophysik und elektr. Nachweis von Erdöl, f Die Natur­

wissenschaften la n g sa m er, stä rk e r od er sch w äch er, je n a ch der

B e sc h a ffe n h e it d er S u b sta n zen , d ie sich in seiner U m g e b u n g oder ,,Reichw eite“ b efin d en . M an kan n also d u rch M essu ng sein er Eigenfrequenz (E ig en ­ w ellen län g e), sein er zeitlich e n D äm p fun g od er sein er Schw ingungsam plitude (bei u n g e d ä m p ften S c h w in ­ gu ngen) A u fs c h lu ß ü b er d as M a te ria l d er U m g e ­ b u n g e rh a lten . D a s o p tisch e A n a lo g o n w ü rd e d arin b esteh en , d a ß ein e L a m p e ih re F a rb e od er H e llig ­ k e it ä n d e rt, w en n sie in ein e an d ere U m g eb u n g g e b ra c h t w ird . W e n n dieses o p tisch e A n a lo g o n n ic h t jed erm an n , sondern n u r den F a c h le u te n b e­

k a n n t ist, so is t d er G ru n d : d a ß die „ U m g e b u n g “ od er „ R e ic h w e ite “ , d. i. die D ista n z , au s w elch er ein e B e ein flu ssu n g n och b e m e rk t w erd en kan n , vo n d er G rö ß e n o rd n u n g d er W ellen län ge, also bei L ic h tw e lle n su b m ik ro sk o p isch ist. B e i e le k tri­

sch en W ellen län gen v o n 100 u n d io o o m h in gegen is t jen e T a ts a c h e eine gleich sa m gro b sich tb a re.

Im fo lgen d en b e n u tzen w ir a u ssch ließ lich die zw e ite M eth od e, w o b ei die E ig e n w e lle n lä n g e oder D ä m p fu n g d er B o d e n a n te n n e b e stim m t w ird . In tro c k en en G eb ieten , w o in fo lg e des M angels an N ied ersc h läg en die E rd k ru ste n orm alerw eise vo n R e g e n w ässern frei ist, w ird also je d e sta rk e V e r ­ g rö ß eru n g d er E ige n w e lle n lä n g e od er D ä m p fu n g a u f d as A u ftr e te n v o n G ru n d w asser o d er E r z d eu ten . D e r v o n m ir b ish er ein gen om m en e S ta n d ­ p u n k t w a r d er fo lg en d e : E s w erd en p rin zip iell n u r seh r s ta rk e Ä n d e ru n g en d er zu m essenden G röß en in te rp re tie rt, d. h. w ir b esch rä n k en uns d ara u f, n u r seh r au sg ed eh n te u n d n ic h t zu tie f liegen d e L e ite rflä c h e n n ach zu w eisen , w o b ei die A u sg e d e h n t­

h e it u n d T ie fe im m er re la tiv z u r W e llen län g e zu b eu rteilen is t und m it dieser, d u rch Ä n d e ru n g der A n te n n en län g e , b e lie b ig v a r iie r t w erd en kan n.

F ern e r w ird p rin zip iell u n en tsch ied en gelassen, v o n w elch e r B e sc h a ffe n h e it die L e ite rflä c h e ist, ob W a sse r od er E rz . — D a s is t d er Stan dp unkt der Pauschalanalyse, den ich v o n m einer e rsten P u ­ b lik a tio n b is zu m einer 1920 ersch ienenen S c h rift

„ E le k tr o d y n a m is c h e E rfo rsch u n g des E rd in n ern und L u fts c h iffa h r t“ (m it einem V o rw o rt vo n R i c h . v . M i s e s , W ien , M an zsch e V erla g s- und U n iv e rsitä tsb u c h h a n d lu n g , S. 7 u n d 8) ein ge­

nom m en h ab e. In sb eson d ere h a b e ich se it m einer ersten P u b lik a tio n im m er w ied er d a ra u f h in ge­

w iesen, d a ß ein e e le k tro d y n a m isc h e E rfo rsch u n g des E rd in n ern n u r in trockenen G eb ieten m ö glich ist, d . h. d o rt, w o nicht sch on in gerin ger T iefe ein w e it au sg ed eh n tes und zu sam m en h än gen d es G ru n d w asse rsy ste m v o rh a n d e n ist. D ie E r d ­ k ru ste, a ls G an zes, k a n n m an a ls eine K u g e l­

sch ale b e tra c h te n , die fü r e lek trisch e W ellen eb en so d u rch lä ssig ist w ie eine G lask u g e l fü r L ic h t.

D iese K u g e l ist a b er vo n ein er seh r dünnen, u n ­ d u rch sich tig en L a c k sc h ic h t b e d e c k t: d as sind die ob ersten , v o m R egen w asser d a rc h trä n k te n B o d e n ­ sch ich te n . In m anch en G egen den , den S tep p en un d W ü sten , is t die u n d u rch sich tige S c h ic h t a b ­ gesp ru n gen : H ie r ist der A u s b lic k n ach unten frei;

die M eth od e d er e lek trisch en S ch w in g u n g en k an n

h ier an g ew en d et w erd en . N u r n eb en b ei sei d aran erin n ert, d a ß in solchen W ü ste n g e b ie te n ein ige d er w ic h tig ste n E rd ö lla g e rs tä tte n d er E rd e sich v o r ­ fin d e n : n ä m lich die E rd ö lla g e r in B a k u und im Embagebiet, sow ie jen e im Irak.

K urze Zeit nach meinen ersten Veröffentlichun­

gen (19 10 — 1912) begann eine größere Zahl von Physikern und Geologen sich ebenfalls m it der elektrischen Erforschung des Erdinnern zu be­

schäftigen. Ich will nur die wichtigsten Nam en au f­

zählen und benutze hierbei das kürzlich erschie­

nene B uch von R. Am b r o n n, „M ethoden der an­

gewandten G eophysik“ (Dresden und L eipzig 1926, bei Steinkopff). A ls erster ist C. Sc h l u m- b e r g e r zu nennen, der 1912 m it seinen Arbeiten begann, während G. Le im b a c h und R . Am b r o n n in ihren ersten Veröffentlichungen lediglich R efe­

rate m einer Arbeiten geben und erst später eigene W ege einschlagen. Sc h l u m b e r g e r ist der erste Vertreter des sog. „Strom linienverfahren“, das in der Folge so viele Bearbeiter gefunden hat. Hier­

bei wird ein Strom feld in der Erdkruste erregt, das bei homogenem Untergründe einen bestim m ­ ten normalen V erlauf h at und bei Vorhandensein von Inhom ogenitäten (z. B. von Erzlinsen) von dem normalen Verlauf abw eicht und hierdurch eben die In h o m o g e n itä t anzeigt. W ährend Sc h l u m b e r g e r m it Gleichstrom arbeitet, schlägt Be r g s t r ö m (1913) die B enutzung von W echselstrom vor. M it d em S tro m lin ien ve rfa h ren beschäftigen sich ferner: Lu n d b e r g (1918), Na t h o r s t (1919), Ge l l a (1921), Su n d b e r g (1922) u. a. M it dem GELLAschen „ El b o f“ -V erfahren befassen sich J. Ko e n ig s b e r g e r und R. Kr a h m a n n, dessen Schrift über „D ie A nw endbarkeit der geophysi­

kalischen L agerstätten -U ntersuchungsverf aliren' ‘ (H alle 1926) ich kürzlich in der Zeitschr. f. angew.

Mathem. (1927) besprochen habe. D as Strom ­ linienverfahren ist im Gegensatz zu der von m i r angegebenen M ethode der elektrischen Schwin­

gungen in feuchten G eg en d en a n w en d b a r, da j a ein elektrisch gu t leiten d es M ilieu die Vorausset­

zung für die Ausbildung des Stromfeldes ist.

W ä h ren d ich a b er den S ta n d p u n k t der P a u sch a l­

analyse ein n ah m , tra te n jen e A u to re n m it dem A n sp rü ch e au f, E r z u n d E rd ö l, ja so ga r K o h le n ach w eisen zu kön nen . N u n is t k la r, d a ß eine D etailanalyse im feu ch ten M ilieu eine v ie l sch w ieri­

gere A u fg a b e d a rs te llt als im tro ck en en . W ill m an z. B. E rz n ach w eisen , so h e b t sich dieses vo n ein em feu ch ten U n terg ru n d v ie l u n d e u tlic h er a b als v o n ein em tro ck en en . D a s gleich e g ilt, w en n m an E rd ö l in d ire k t au s d em V e rla u f d er S a lzw a sse r­

h o rizo n te n ach w eisen w ill, die sich v o n d em sü ß ­ w asserfü h ren d en G estein v ie l w en iger d e u tlich u n tersch eid en w ie v o m tro ck en en G estein . W ä h ­ ren d m an in tro ck en en G eg en d en zw isch en S u b ­ stan zen zu u n tersch eid en h a t, deren e le k trisc h e L e itfä h ig k e ite n in die w eit au sein an d erlieg en d en In te rv a lle a = o b is i o 3 b zw . 0 = i o 8 b is i o ia fallen, m uß m an im feu ch ten M ilieu zw isch en S u b ­ stan zen u n tersch eid en , die in dem g leich en In te r -

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Heft 47. ] L ö w y : Grundproblem der angewandten Geophysik und elektr. Nachweis von Erdöl.

25.11. 1927J 923

v a ll o = i o 8 bis i o 13 liegen. M an sieh t n atü rlich sch lech ter im feu ch ten M ilieu, w eil die K o n tu ren

— w ie b e i N e b el — u n sch a rf w erden . L ä ß t m an sich d a ra u f ein, seh r k lein e U n tersch ied e der zu m essend en G röß en zu in terp retieren , so e rh eb t sich die F ra g e , o b denn das ü b e rh au p t a u f e in ­ deutige W eise m ö glich ist? B e i der a u ß e ro rd en t­

lich en K o m p lizie rth e it der geologischen V e r h ä lt­

nisse is t d as ja g a r n ich t sicher. D iese F ra g e nun, u n ter w elch en B ed in g u n gen eine e in d eu tig e A n a ­ ly se des E rd in n ern m ö glich ist, k a n n m an das Grundproblem der p hysikalischen Erderforschung nennen. Seine L ö su n g b ild e t die erste V o ra u s s e t­

zu n g fü r eine D etailanalyse des E rd in n ern und der A n sp ru ch , E rz od er E rd ö l oder g a r K o h le n ach w eisen zu kön nen , h ä n g t in der L u ft, solan ge jen e F ra g e n ic h t b e a n tw o rte t ist. In W ir k lic h k e it h a b en a b er die gen an n ten F o rsch er dieses P ro b lem nicht gelöst, ja sie h a b en sich ü b e rh a u p t n ic h t ern stlich d a m it a u sein an d erg esetzt O ffen b a r v e r ­ sprechen sie m ehr, als sie h a lten können. H ierau s e rk lä rt sich au ch , w aru m in ih ren P u b lik a tio n e n im m er w ied er d er H in w eis a u f die n otw en d ige Z u sa m m e n a rb e it m it den G eologen a u fta u c h t.

N a ch K . Fr i e d l, der kürzlich über die A n w en d u n g des SuNDBERG-Verfahrens z u m Nachweis v o n E rd ö l b e ric h te t h a t, m üssen solche U n tersu ch u n ­ gen „ u n b e d in g t” v o n einem G eologen g e leite t w erden, „ d e r ü b er die G eologie der b etreffen d en G eg en d gen au B esch eid w e iß “ („ P e tro le u m “ B erlin -W ien , 19 2 7 ,8 . 189). A u c h in dem B u c h e v o n R . A m b r o n n ü b er die ,,M ethoden der angewandten G eophysik“ su ch t m an v e rg eb lich n ach einer L ö ­ su n g des G ru n d p rob lem s. S t a t t dessen s tö ß t m an a u ch hier, an d er en tsch eid en d en S telle (1. c., S. 6 u n d 7), a u f den R a t zu r Z u sa m m en a rb eit m it den G eologen. Ic h m eine aber, d a ß nicht Z u ­ sam m en arb eiten , sondern im G e g e n te il: E m a n ­ z ip a tio n v o n diesem Z u sam m en arb eiten , d. h.

E m anzipation von der Geologie die A u fg a b e der a n g ew an d ten G eo p h y sik ist. E r s t dann w ird es m ö glich sein, die F o rsc h u n g in jen e w e ita u s g e ­ d eh n ten G eb iete h in ein zu tra g en , fü r w elch e keine oder n u r seh r d ü rftig e geologisch e K a r te n vo rlieg en , w o also das g rö ß te B e d ü rfn is n a ch ein er g e o p h y si­

kalisch en U n tersu ch u n g vo rh a n d en ist.

Ic h gehe nun d aran , zu zeigen, d aß m it H ilfe der M eth od e der ele k trisch en S ch w in g u n g en eine D etailanalyse des E rdin nern in trockenen Gebieten m ö glich is t und verlasse d a m it den S ta n d p u n k t der P a u sch a la n a ly se , den ich bish er im m er e in ­ genom m en h ab e. Z u n ä c h st form u liere ich die B e ­ d in gu n gen , u n ter w elch en ich das G ru n d p ro b lem gelö st habe.

Ic h u n tersch eid e in d er E rd k ru ste 5 v e rsc h ie ­ dene S u b sta n zen :

1. tro ck en es G estein ,

2. die ö ld u rc h trä n k te S tu fen fo lg e, 3. sü ß w asserfü h ren d es G estein , 4. salzw asserfü h ren d es G estein , 5. erzfü h rend es G estein .

U n te r „tro c k e n e m G estein " ist alles verstan d en ,

w as nicht u n ter die K a te g o rie n 2 bis 5 fä llt. A ls

„ E r z “ w erd en n u r d ie ele k trisch leitfä h ig e n E rze b ezeich n et, w äh ren d die nicht leitfä h ig e n E rz e zu m

„ tr o c k e n e n G e s te in " g erech n et w erd en . W enn w ir in d er E rd k ru ste n u r 5 versch ied en e S u b sta n zen u n tersch eid en , so ist d a d u rch der G ra d der G en a u ig ­ k e it b estim m t, bis zu w elch er w ir die D e ta ila n a ­ ly s e treib en w o llen : W ir ve rzic h te n beisp ielsw eise d ara u f, zw isch en G ra n it und G neiß zu u n tersc h ei­

den. B e stim m e n d fü r die A u sw a h l der o b ig en 5 K a te g o rie n is t d er U m sta n d , d a ß sie d u rc h m a r­

k a n te U n tersch ied e d er elektrisch en M a te ria l­

k o n sta n te n (D ie le k triz itä tsk o n sta n te « und L e it ­ fä h ig k e it o) geken n zeich n et sind, w ie m an aus der fo lgen d en Z u sa m m en stellu n g ersieh t:

|| 1. Trocken 2. Öl 3. Süßwasser |4- Salzwasser 5- Erz

« f 7

O ) IO 3

7 < < 80 IO 3

80 | 80

IO 8 j IO 11

< 80 I O 13 D ie W e rte fü r tro ck en es G estein und E rz e sind M ittelw erte , die m einer A b h a n d lu n g in den A n n . d.

P h y s. 19 1 1 , S. 125 entn om m en sind. D ie W e rte fü r sü ßw asser- u n d salzw asserfü h ren d es G estein sind dieselben, die A . So m m e r f e l d (A nn. d. P h y s.

28, 665. 1909) und J. Ze n n e c k (A nn. d. P h y s. 23, 846. 1907) in ih ren U n tersu ch u n gen ü b er die A u s ­ b re itu n g der e lektrisch en W ellen längs der E rd o b e r­

fläch e b en u tzen . E in e n äh ere E rlä u te ru n g bed ü rfen die W e rte fü r die ö ld u rc h trä n k te S tu fe n fo lg e :

D iese w ird v o n Er n s t Bl u m e r in seinem B u c h e „ D ie Erdöllagerstätten. Grundlagen der Petroleumgeologie“ (S tu ttg a rt 1922, b ei E n ke) fo lgen d erm aß en b esch rieb en : „ Ü b e r a ll is t es d e r­

selbe regellose W ech sel v o n T o n en , S ch ieferton en , M ergeln, san d igen T onen, S anden, K a lk e n , g e ­ leg en tlich K o n g lo m era te n und selb st K o h le n , w o ­ b ei Z u sam m en setzu n g und M ä c h tig k e it der ein zel­

nen B e sta n d te ile v o n O rt zu O rt rasch ändern, a b er die to n ig en G estein e der G esam tm asse n och s ta r k überw iegen . D a s G an ze is t einem rie sen h a ft öl-, gas- u n d w asserd u rch trä n k ten S ch w a m m e v e r ­ g le ich b a r; in den S and en und K a lk e n liegen die g roben M aschen dieses S ch w am m es, die sich leic h t und rasch en tleeren lassen; in den to n ig en S tu fe n sind diese M aschen so fein, d a ß E rd ö l od er E r d ­ gas oder S a lzw asser fest m it dem G estein v e rk n ü p ft erscheinen und n u r ä u ß e rst sch w er und la n g sa m a b geg eb en w erden . S a lzw asser is t in jed e r ö l­

füh ren d en S tu fen fo lg e n och v ie l v e rb re ite te r a ls E rd ö l und fü llt alle die P oren und L ü ck en , die n och n ic h t d u rch E rd ö l oder E rd g a s ein gen om m en sind. E s d u rc h trä n k t w ie E rd ö l und E rd ga s, so­

w oh l S ch iefergestein als S an d e und K a lk e , z e ig t ab er in diesen versch ied en en G estein sgru p p en d ie­

selbe V ersch ied en h eit des V erh a lten s. D e m e n t­

sprechen d erb o h rt m an die groß en S a lzw asser­

zu flü sse n u r in S and en oder K a lk e n , d a das S a lz ­ w asser w ie das Ö l in den to n ig en S ch ieferg estei­

nen n u r sch w er k reist und m it denselben a ls B e rg fe u c h tig k e it gleich sam fest v e rk n ü p ft is t “ ( Bl u m e r, 1. c., S. 144).

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924 Lö w y: Grundproblem der angewandten G eophysik und elektr. Nachweis von E rd öl, f DieNatur- L Wissenschaften E rd ö l u n d S a lzw asser erfü llen also die P o ren

u n d Z w isch en räu m e d er ö ld u rc h trä n k te n S tu fe n ­ fo lge, g leich g ü ltig , o b d ie S ch ich ten a u s k o m p a k tem M a te ria l (Tonen) o d er a u s loserem M a te ria l (San- den, K a lk e n ) g e b ild e t sind . N u r d a ß im loseren M a te ria l d as Ö l le ic h te r b ew eg lich is t u n d d a h er aus diesen S ch ich ten (den sog. „ p r o d u k tiv e n H o ri­

zo n ten “ ) gew on n en w ird .

Sin d die S ch ich ten s tä rk e r o d er sch w äc h er ge w e llt, so tren n en sich E rd ö l u n d S a lzw asse r n ach ih rem G e w ic h t : d as sch w erere S a lzw asse r w a n d ert a b w ä rts, d as leich tere E rd ö l w a n d e rt a u fw ä rts und re ic h e rt sich in den S ch eiteln , den sog. „ A n t i ­ k lin a le n “ , an. A u c h in T a fe llä n d ern b e ste h t eine d em A n tik lin a lfa k tu m d er F a lte n la g e r a n alo ge T a ts a c h e . A ls „ T a fe llä n d e r " b e ze ich n et m an b e­

k a n n tlic h je n e w e it au sged eh n ten R eg io n en der E rd k ru ste , w o die G estein ssch ich ten u n g e stö rt geb lieb en sind u n d ih re u rsp rü n glich e h o rizo n ta le L a g e ru n g b e ib e h a lten h ab en . G leich w o h l is t au ch in T a fe llä n d ern ein u n d d erselbe H o riz o n t an einem O rte ö lh a ltig , a m and eren s a lzw a sse rfü h re n d :

„ D e n n ,“ w ie B l u m e r (1. c., S. 224) h e rv o rh e b t,

„ d ie a u ß e ro rd en tlich san ften N eigu n gen , die selb st im T a fe lla n d e Vorkommen, genügen, u m Ö lw a n d e ­ ru n g en zu ve ra n la ssen .“

In den san d igen u n d k a lk ig en H o rizo n te n d er ö ld u rc h trä n k te n S tu fe n fo lg e fin d e t die T re n n u n g v o n E rd ö l u n d S a lzw asse r stets s ta tt. In den d azw isch en h egen d en k o m p a k te n T o n sch ic h ten je ­ d o ch sind zw ei F ä lle m ö glich : E n tw e d e r sind die P o ren rä u m e zu sam m en h än g en d und d ie F lü ssig ­ k e iten kön nen sich in diesen, w en n a u ch lan gsam , b e w e g e n : d an n h a t a u ch hier, eben so w ie in den p ro d u k tiv e n H o rizo n ten , d as E rd ö l im L a u fe der g eologisch en Z e iträ u m e sich v o m S a lzw asse r g e ­ schieden . O d er a b er: die P o ren rä u m e h ä n gen nicht a u f größ ere S tre c k e n zu sam m en , die F lü ssig k e ite n sind nicht frei b ew eglich , h a b en sich also nicht tren n en kö n n en u n d die P o ren d er to n ig en S ch ich ­ ten sind am O rt des E rd ö lla g e rs so w o h l von E rd ö l w ie v o n S a lzw asse r e rfü llt. In diesem F a lle , w elch e r d er normale sein d ü rfte , b e fin d e t sich d a s S a lzw asse r in n e rh a lb eines isolieren d en M e­

d iu m s (von tro ck en em G estein u n d E rd öl) in einer V e rte ilu n g , die r e la tiv zu r W e llen län g e u n serer B o d e n a n te n n e jed e n fa lls als eine seh r fein e b e­

zeich n e t w erd en k an n . D a s Salzw asser, das sich am Orte des Erdöllagers in den kom pakten H orizonten der Stufenfolge befindet, erhöht daher nu r die D ielek ­ trizitätskonstante, nicht aber die Leitfähigkeit.

V erg le ich e n w ir die ö ld u rc h trä n k te Stufenfolge m it tro ck en em G estein , so w ird die D ielektrizitäts­

konstante des ö lfü h ren d en G estein s am O rte des E rd ö lla g e rs grö ß er sein, und z w a r u m so grö ß er, je re ich e r d er S a lz Wassergehalt in den tonigen S ch ich ten ist. D ie ele k trisch e L e itfä h ig k e it h in ­ gegen is t d ieselb e und h a t, a u ch bei reich em S a lz ­ ge h a lt, den W e r t eines g u te n Iso lato rs.

D iese B e tra c h tu n g e n , die z u r B e g rü n d u n g der fü r die ö ld u rc h trä n k te S tu fe n fo lg e a n g egeb en en W e rte d er M a te ria lk o n sta n te n dienen sollen, h a b en

n a tü rlic h einen b lo ß h y p o th e tis c h e n C h arak te r.

A b e r diese H y p o th e se , d a ß d ie P o ren in k o m ­ p a k te m T o n gestein n ic h t a u f ein ige h u n d e rt M eter

— en tsp rech en d d er E ig e n w e lle n lä n g e d er B o d e n ­ an te n n e — Zusammenhängen, is t d o ch seh r p la u ­ sib el. A u ß e rd e m m u ß m an sich d a rü b e r k la r sein, daß d as eine H y p o th e s e ist, d ie n ic h t im L a b o ­ ra to riu m , sondern n u r in d er N a tu r g e p rü ft w erden k a n n . E in e B e stim m u n g d er M a te ria lk o n sta n te n im L a b o ra to riu m is t d e sh alb p ra k tisc h un m öglich , w eil die G estein sp ro b en d ie L ä n g e v o n einigen h u n d e rt M etern h a b en m ü ß te n .

D ie 5 v o n uns u n tersch ied en en H a u p tb e s ta n d ­ teile od er E lem en te d er E rd k ru ste sind also, w ie m an sieh t, d u rch d e u tlich e U n tersch ied e d er e le k tri­

sch en M a te ria lk o n sta n te n g ek en n zeich n et. Sie tre te n im E rd in n ern in den v ersch ied en sten geo ­ m etrisch en K o n fig u ra tio n e n a u f und die F ra g e ist, o b ein ein d e u tige r S ch lu ß v o n d er e le k trisch en M essu ng a u f die K o n fig u ra tio n m ö glich ist. Im allg em ein en is t diese F ra g e sich er zu vern einen.

M esse ich z. B . die E ig e n w e lle n lä n g e d er B o d e n ­ an ten n e, so w ird ein e kleine E rzlin se au s k leiner E n tfe rn u n g ceteris p arib u s den gleich en M eß w ert e rg e b en w ie ein größ eres E rz la g e r au s größerer E n tfe rn u n g . N u n sind a b er n ic h t alle m öglich en K o n fig u ra tio n e n in gle ich e r W eise p ra k tisc h w ich ­ tig , u n d es lie g t d a h e r nah e, die A u fg a b e d ad u rch zu ve re in fa ch e n , d a ß m an die F o rd e ru n g d er ein ­ d eu tig en In te rp re tie rb a rk e it a u f die M enge der p ra k tisc h w ich tige n K o n fig u ra tio n e n ein sch rän k t.

A ls p ra k tisc h w ic h tig w ollen w ir fo lgen d e K o n ­ fig u ra tio n en h e rv o rh e b e n :

1. E s b e fin d e t sich u n te rh a lb d er B o d en an ten n e un d in n erh alb ih rer R e ic h w e ite n u r tro ck en es G e­

stein .

2. In n erh a lb d er R e ich w eite b e fin d e t sich eine ölfü h ren d e S tu fe n fo lge .

3. U n te r einer D e c k sc h ic h t v o n tro ck en em G e­

stein b e fin d e t sich in b elieb iger T iefe d eine hori­

zo n tale , bis an die G ren zen d er R e ic h w e ite oder d a rü b e r h in au sreich en d e S ch ich t vo n Süßw asser.

4. D ieselb e K o n fig u ra tio n w ie 3 fü r Salzwasser.

5. D ieselb e K o n fig u a rtio n w ie 3 fü r Erz.

U n te r „ R e ic h w e ite “ v ersteh en w ir, w ie bereits erw äh n t, jen e engere U m g eb u n g d er A n ten n e, in n erh a lb w elch er das d arin b efin d lich e M aterial die S ch w in g u n g en d er A n te n n e noch b eein flu ß t.

D ie R e ic h w e ite ein er A n te n n e v o n ein igen 100 m is t sich er k lein er als ein W ü rfel v o n 1 km S eiten ­ länge, in dessen M itte lp u n k t die A n te n n e (gleich­

g ü ltig in w elch er L age) sich b efin d e t. D a s fo lg t a u s den B a llo n v e rsu ch en ü b er die A b h ä n g ig k e it d er A n te n n e n k a p a z itä t v o n d er B o d en d istan z, die ich 1922 m it der Zeppelingesellschaft in F rie d ­ rich sh afen g e m a c h t h ab e (P h y sik a l. Z e itsch r 1925, S. 644).

D e r zu bew eisen d e S a tz la u te t:

M it H ilfe der M ethode der elektrischen Schw in­

gungen ist es möglich, aus 2 M eßwerten, die an einem un d demselben P u n k te der Erdoberfläche bestimmt werden, in eindeutiger W eise festzustellen, ob das

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Heft 47. ] L ö w y : Grundproblem der angewandten G eophysik und elektr. Nachweis von Erdöl. 925

23 . x i . 1927J

darunter befindliche Gestein einer hervorgehobenen K onfig u ra tion angehört.

D ie zw ei an dem selben O rte vorzu n eh m en d en M essu ngen kön nen beispielsw eise die M essu ng d er E ig e n w e lle n lä n g e ^ u n d der zeitlich en D ä m p fu n g <5 d er B o d en a n ten n e sein. Ic h b e h au p te a ls o :

Säm tliche den hervorgehobenen K onfigurationen zugeordneten Wertepaare (^> d) sin d untereinander und von sämtlichen den restlichen K onfigurationen zugeordenten Wertepaaren (^> $) verschieden. V o n den den restlichen Konfigurationen zugeordneten W ertepaaren (l, <5) wird nicht behauptet, daß sie untereinander verschieden sind.

E h e ich diesen S a tz bew eise, w ill ich a b er seinen geologisch en Sin n erklären , d. h. ich w ill zeigen, d a ß d ieser S a tz n ich ts anderes b e sa g t a ls:

I n Tafelländern kann m an m it zwei am selben Orte vorgenommenen elektrischen M essungen das Vorhandensein und die T ie fe von E rz- und E rdöl­

lagern sowie von süßem und salzigem G rund­

wasser bis zu beliebig großen T ie fe n in eindeutiger u n d direkter W eise feststellen.

Z u n ä ch st is t k la r, d a ß die K o n fig u ra tio n e n 1 u n d 2 im T a fe lla n d e eben so w ie im F a lte n la n d e a u ftre te n kön nen . F ü r d as T a fe lla n d k e n n zeich ­ n en d sind jed o c h die K o n fig u ra tio n e n 3 b is 5. Is t n äm lich leitfä h ig e s M a te ria l vo rh a n d en , so w ird es im T a fe lla n d e n orm alerw eise in den K o n fig u ra tio ­ nen 3 b is 5 a u ftr e te n : E s m u ß horizontal g e sc h ic h te t sein, d a — w ie Bl u m e r h e rv o rh e b t — „ A u g e und W a sserw a g e in diesen w eiten G eb ieten k a u m m ehr im stan d e sind, S ch ich ten n eig u n g en fe s tzu s te lle n '‘

(1. c., S. 222). E s g e n ü g t ferner, n u r eine ein zige L e ite rs c h ic h t in B e tr a c h t zu ziehen, d a j a alles, w as u n te rh a lb des o b ersten leitfä h ig e n H o rizo n tes sich b e fin d e t, e le k trisch a b g esch irm t ist. D ie le it­

fä h ig e S ch ich te b ild e t also die u n tere B e gre n zu n g d er R e ic h w e ite u n serer B o d en a n ten n e. A u c h die B ed in g u n g , d a ß die le itfä h ig e S c h ic h t b is an die G ren zen d er R e ic h w e ite heranreich e, is t im T a fe l­

la n d e e rfü llt, d a es h ier n orm alerw eise nicht v o r ­ k o m m t, d a ß eine S c h ic h t d u rch V erw erfu n g en oder sonstige S tö ru n g en in n e rh a lb d er gerin gen A u s ­ d eh n u n g d er R e ic h w e ite (d. h. in n erh a lb 1 qkm ) in zw e i od er g a r m ehrere T eile z e r stü c k t ist. D iese B e sc h rä n k u n g is t sp eziell fü r den N a ch w eis vo n E rd ö l gan z u n b ed en klich , d a die A u sd eh n u n g d er S a lzw asserh o rizo n te bei T a fe lla g e rn u n v e rg leich ­ lich grö ß er als iq k m ist. In den V erein ig te n S ta a te n v o n A m e rik a z. B . b e tr ä g t sie: im M id k o n tin e n t­

g e b iet v o n K a n s a s und O k lah o m a 30 000 b is 40 000 q km , in d er a p p a la ch isch en Ö lregio n 200 000 q k m .

M it F a ll 1 — 5 sind in sbesond ere alle K o n fig u ra ­ tio n en e rfa ß t, die b eim N achw eis von E rdöl in T a fe l­

län d ern in B e tr a c h t kom m en . N äh ere ich m ich einem Ö lg eb ie te im T a fe lla n d e, so k ü n d ig t sich d as d a d u rch an, d a ß K o n fig u ra tio n 1 (oder 3 od er 5) in K o n fig u ra tio n 4 ü b e rg eh t. E n tsp rech en d den eben m itg e teilten n u m erisch en D a te n b le ib t n u n ­ m ehr K o n fig u ra tio n 4 ü ber w eitau sged eh n te F lä c h en hin erh alten . N u r an ve re in ze lte n S tellen, d ie d u rch einen sehr leisen A n s tie g der S alzw asser­

fläch e (kleine V errin g e ru n g v o n d) a n g ek ü n d ig t w erden , g e h t K o n fig u ra tio n 4 in K o n fig u ra tio n 2 über. D a s sind die O rte d er T a fe lla g e r.

Ic h gehe n u n m eh r an den B ew eis des F u n d a ­ m en ta lsa tzes.

K o n fig u ra tio n 1 u n d 2 e n tsp ric h t d em F a ll, d aß ein e le k trisch er O szilla to r in einem h o m ogen en D ie le k trik u m e in g e b e tte t ist. V o m L u fth a lb ra u m , der j a b ei a llen K o n fig u ra tio n e n v o rh a n d e n ist, d ü rfen w ir absehen. W ir b e n u tzen d as allg em ein e T h eorem , d as Ma x Ab r a h a m aus d er Ma x w e l l - sch en T h eo rie a b g e le ite t h a t, und d as b esa g t, d a ß die E ig e n freq u e n z (v = 4 - j und die zeitlich e D ä m p fu n g <5 des O szillato rs u m g ek eh rt p ro p o rtio n al der W u rz e l aus der D ie le k trizitä ts k o n s ta n te s sind (A nn. d .P h y s. 66, 435. 1898). V ergleich en w ir also K o n fig u ra tio n 1 m it 2, so w ird w egen

M a rk ie rt in F ig . 2 d er P u n k t 1 die M eß w erte (d, /.) fü r tro ck en es G estein (K o n fig u ra tio n 1), so lieg en die fü r die ö ld u rc h trä n k te S tu fe n fo lg e (K o n fig u ra tio n 2) g elten d en W e rte a u f d er v o n P u n k t 1 zu P u n k t 2 füh ren d en H y p e rb e l 00 ) u n d z w a r u m so n äh er dem P u n k te 2, je größ er der S a lzw asse rg e h a lt d er ö ld u rch trä n k ten S tu fe n fo lg e ist. P u n k t 2 e n tsp ric h t d em M a x im a lw e rt der D ie le k tr iz itä ts k o n s ta n te d er ö ld u rc h trä n k te n S t u ­ fen fo lg e. D a S a lzw asser w egen des A n tik lin a l- fa k tu m s n u r in den tonigen S ch ich tk o m p lex en des Ö llagers e n th a lten sein kan n , und d a ferner die to n ig en S ch ich ten , w ie Bl u m e r h e rv o rh e b t, in d er ö ld u rch trä n k ten S tu fe n fo lg e s ta r k ü b er­

w iegen, so fo lg t, d a ß sich am Ö lla g e r d ie M e ß ­ p u n k te in der N ä h e vo n P u n k t 2 h ä u fen w erden . ,,In G len n p o o l in O k lah o m a z. B . is t d er A n te il der S ch ieferm asse au f 80— 90% g e sc h ä tzt w ord en “ (Bl u m e r, 1. c., S. 137). A u s der L a g e des M eß ­ p u n k tes a u f der H y p e rb e l sch ließ en w ir also a u f das V e rh ä ltn is des v o n T o n en und S ch iefern erfü llten V o lu m s zu d em v o n S an d en u n d K a lk e n erfü llten V o lu m d er ö ld u rc h trä n k ten S tu fen fo lge. E in em und d em selben H y p e rb e lp u n k t en tsprech en sehr ve rsch ied e n a rtig e S tu fen fo lgen , die a b er alle d u rch denselben m ittleren W e rt d er D ie le k tr iz itä ts k o n ­ s ta n te g e k en n zeich n et sind. D iese M ehrdeutigkeit dü rfen w ir in K a u f nehm en, d a in erster L in ie der M itte lw e rt d er D ie le k trizitä ts k o n s ta n te v o n p r a k ­ tisch er W ic h tig k e it ist. D ie ser M itte lw e rt n äm lich is t ein M aß fü r die Ergiebigkeit des Öllagers'. Je grö ß er die M ä c h tig k e it d er p ro d u k tiv e n Ö lh o rizo n te ist, um so w eiter rü c k t d er M e ß p u n k t a u f der H y p e rb e l vo n 2 gegen 1, ohne 1 seh r n ah e zu k o m ­ m en.

M an w ird es als einen N a c h te il em pfin d en , d a ß a u f d as V o rh an d en sein v o n E rd ö l au s dem V o r ­ han d en sein d er nicht p ro d u k tiv e n (tonigen) S ch ich ten d er ö ld u rc h trä n k ten S tu fe n fo lg e g e ­ schlossen w ird . V ie lle ic h t, w ird m an ein w en den ,

(8)

926 L ö w y : Grundproblem der angewandten G eophysik und elektr. Nachweis von Erdöl. \ Die Natur- [wissensc haften b efin d en sich die p ro d u k tiv e n H o rizo n te in u n z u ­

g ä n glich e n T iefe n . D a s is t je d o c h nicht m öglich , w eil d ie san d igen (p ro d u k tiven ) H o rizo n te stets über den to n ig en (n ich t p ro d u k tiv en ) lieg en . Ic h s tü tze m ich h ier a u f eine T a ts a c h e , die Bl u m e r

fo lg en d erm a ß en b e sc h re ib t: „ D i e Vergröberung des K ornes, die Versandung nach oben, ist eine überaus bezeichnende E rscheinung einer ölführenden Stu fenfolge; sie h ä n g t zu sam m en m it d er a ll­

m äh lich en A u s fü llu n g des ein stigen M eeresb ecken s d u rch die S e d im en ta tio n , m it d em N ä h errü ck e n d e r K ü s te n , b is sch lie ß lich d as ga n ze zu m h eu tig en F e s tla n d e w u rd e " (1. c. S. 15 1).

D ie K o n fig u ra tio n e n 3 — 5 en tsp rech en dem F a lle , d a ß d er O sz illa to r in einem D ie le k trik u m e in g e b e tte t is t (wie b ei d er K o n fig u ra tio n 1 und 2), d a ß a b er in d er D is ta n z d eine h o rizo n ta le, zu r O szilla to ra ch se (d. h. zu r B o d en an ten n e) p arallele L e ite rflä c h e vo rh a n d e n ist. N a c h A . So m m e r­ f e l d w ird d u rch d as M a te ria l d er le itfä h ig e n S c h ic h t h a u p tsä c h lic h d ie z e itlich e D ä m p fu n g <5, v ie l w en iger die E ige n w e lle n lä n g e X des O sz illa to rs b e ein flu ß t. S in d s u n d o die M a te ria lk o n sta n te n d er L e ite rsc h ic h t, so is t in erster A n n ä h eru n g :

/ u n d g b ed eu ten monotone F u n k tio n en d er A r g u ­ m en te. X is t v o m M a te ria l d er L e ite rs c h ic h t u n a b ­ h ä n g ig und w ä c h st m it - r ; sein W e r t w ird also led ig lich d u rch d as P r o fil der Leiterschicht b estim m t.

<5 w ä c h s t m it , u n d ° .

d s

D ie F u n k tio n e n / u n d g sind n a tü rlic h a u ch v o n d em M a te ria l % der isolieren d en D e c k s c h ic h t a b h ä n g ig u n d geh en fü r d = 00 in die d em rein d ie lek trisch en F a lle (K o n fig u ra tio n 1) e n tsp rec h en ­ den W e rte Xx und <5X über.

F ü r ein b e stim m te s M a te ria l (d. h. fü r k o n ­ sta n te W e rte v o n s und o) der le itfä h ig e n S ch ich t, w’ä ch st ö m it X, d a ja au s (2) d u rch E lim in a tio n

v o n d . .

« - * ( * - t ) (3) fo lg t, w o h e b en falls eine motonone F u n k tio n d er A rg u m en te X und — b e d e u te t u n d d er „ A n fa n g s ­ b e d in g u n g “ :

»i = » ( * . . - f ) (4) gen ü gt.

W en d en w ir das G esa g te a u f die K o n fig u r a tio ­ nen 3 — 5 an, so fo lg t a u s (4), d a ß die 5 — X-K u r v e n fü r S ü ß w asser, S a lzw asser u n d E r z fü h ren d es G estein alle v o m selben P u n k te (<5X, Xx) ausgehen , d a ß sie gem äß (3) alle m it X an steig en und d aß w egen

die E rz k u rv e über d er S a lzw a sse rk u rv e und diese über der S ü ß w a sserk u rv e lieg t. D ie K u r v e n m üssen also d en in F ig . 2 a n g ed eu teten V e r la u f haben.

D ieses E rg eb n is e rh a lten w ir oh n e n äh ere K e n n t­

nis d er F u n k tio n e n / und g, in d em w ir n u r von ih rer M onotonie und der A n fa n g sb e d in g u n g fü r d == 00 G eb rau ch m ach en.

D u rc h das D ia g ram m , F ig . 2, w erd en säm tlich en hervorgehobenen K o n fig u ra tio n e n versch ied en e W e rte p a a re (X, ö) zu geo rd n et, und es b le ib t noch zu bew eisen, d a ß diese W e rte p a a re v o n allen , den restlichen K o n fig u ra tio n e n zu geo rd n eten W e rte ­ p aaren (/., (5) versch ied en sind. W ir m üssen also alle u n ter den h ervo rgeh o b en en F ä lle n 1 — 5 nicht e n th a lten en K o n fig u ra tio n e n b e tra c h te n u n d b e ­ ginnen e tw a w ie fo lg t:

D ie R e ic h w e ite od er engere U m g e b u n g unserer B o d en a n ten n e is t en tw ed e r au ssch ließ lich vo n d ielektrisch en S to ffe n e rfü llt o d er sie ist es nicht.

W ir b e tra c h te n zu n ä c h st den ersten , rein dielektrischen F a ll. A u ß e r den b eid en u n ter den h ervo rgeh o b en en K o n fi­

g u ra tio n en e n th a lten en F ä lle n 1 und 2, b le ib t nur n o c h eine M ö g lic h k e it:

d a ß das D ie le k trik u m ein belieb iges G em en ge vo n

1 u n d 2 (d. h. v o n tro c k e ­ nem G estein und einer ö ld u rc h trä n k te n S tu fe n ­ folge) ist. N u n is t a b er die ö ld u rc h trä n k te S t u ­ fen fo lg e ih rerseits ein G e ­ m enge v o n rein ölhaltigem u n d ölhaltigem Gestein

m it fe in verteiltem Salzwasser. D a jed o c h zw isch en rein ö lh a ltig em und tro ck en em G estein ein kau m m e rk b a re r U n tersch ied d er D ie le k tr iz itä ts k o n s ta n ­ ten b esteh t, so liegen o ffe n b a r a u f d er H y p erb el au ch alle, d em G em en ge v o n K o n fig u ra tio n 1 und 2 entsprech en d en, M eß p u n k te. D u rc h diese M ehr­

deutigkeit w ü rd e d er direkte N a ch w eis vo n E rd ö l ern stlich in F ra g e g estellt, w en n n ic h t das b ereits erw äh n te F a k tu m b estän d e, d a ß in der öldurch- trä n k te n S tu fe n fo lge die p io d u k tiv e n H o rizo n te stets über den n ic h t p ro d u k tiv e n liegen. A ls o : au ch in dem un gü n stigeren d er zw e i m öglich en F älle, d a ß n äm lich in d em G em en ge die ö ld u rch trä n k te S tu fe n fo lg e unterhalb des tro ck en en G estein s lieg t, m üssen —■ falls ein a u f E rd ö l h in d e u ten d er M eß­

p u n k t in der N a c h b a rs c h a ft v o n P u n k t 2 gefu n d en w u rd e — a u ch produktive, d. h. sandige Ö lh o ri­

zon te in n erh alb d er R e ic h w e ite liegen, d a die san d igen S ch ich ten in der ölfü h ren d en S tu fen fo lg e s te ts ü b er d en to n ig en S ch ich ten g e la g ert sind.

W ir b e tra c h te n n u n m eh r den F a ll, d a ß die R e ic h w e ite d er B o d e n a n te n n e nicht a u ssch ließ ­ lic h v o n d ielek trisch en S to ffe n e rfü llt ist. D a n n ist e n tw ed er eine bis an die G ren zen d er R e ich w eite h eran reich en d e S c h ic h t v o n le itfä h ig e m M aterial (W asser o d er E rz) vo rh an d en , o d er das is t nicht d er F all.

Fig. 2. D etailanalyse.

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