Gemeiznnütziges
VolksblattApril 180«o..
I. Gesetzefürden BürgerstandL
Das
Bürgerrechtwirdin derRegeldurchdenMagistratdesOrtsertheilt. .
"
Werein bürgerlichesGewerbein derStadt treibenwill,mußsichum dasBürgerrechtbewer- benunddenBürgereidleisten. "
Nur den«Bürgern, nichtaber-den übrigen EinwohnernkommenRechteund Nutzungenzu, welchederBürgerschaftverliehenworden«·Jedes-.
Orts Verfassungsbestimmt,sln welchemVerband- nissedieBürgersandengemeinschaftlichenNutzun- genTheil habenunddiegemeinschaftlichmggste
tragend —
JederBürgerist schuldig,öffentlicheStadt- ämter,denenerverstehenkann,zuübernehmen;
auchisterilmNothfallederStadt zu andernpet- sdnlichenDienstenverpflichtet,Handwerkdienste
abernnentgeltlichzuleistennichtschuldig.· NeueungewöhnlicheDienstekannderMagi- sttat ohneEinwilligungderBnrgerschaftnichtsek- dern,nochdieArtderVertheilungandermDies site auchvonGew- und
gndern.BeyträgenzUr-die
«1;5»4l;Gesetzefür den«Bürgerstand.
Bürgerschaftkannaber-auchkeineBeyträgeohne Einwilligungder Obrigkeitunter sich bestimmen
und sammeln. · ·
« Wer an einenandern Ort hinziehet,verliert dadurchdasBürgerrechstxin»der-;"derlassene»ie«SUP- undwenn erIeserhalten will,««somuß er»«bin"n«en JahrundTagnach seinem AbzugebeydemMa-
«
gistratdarum»anhalten.;Wer«fü·rehrloserklärt wird,.»verliertdasBürgerrechtJandere Verbrechen ziehen diesen Verlustnur alsdann nachsich,wenn die Kriminalgesetzees ausdrücklichverordnen.
Wittwen odergefchiedenenicht fürdenschuldigen TheilerklärteEhefrauennemen an denbürgerli-
-chen Rechten ihrer gewesenenMänner so lange Theil,alsfie ihrenStand nicht verändern..-»
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. DemMagistratgebührtialsBorstehernsder BürgerschaftdieAusübung»der.Stadtpolizey, in AnsehungwelcherauchdieerimirtenEinwohnerder Stadt seinerAufsichtunterworersind;ermuß überdieBeobachtungderPolizeyordnungenhalten, und dienach selbigenverwirkten Geldstrafen einzie- hen. Eristberechtigt,dieunstreitigensAbgaben
- derStadt und andere Beyträgezudengemein- schaftlichenspLasteneinzufordern.Eristschuldig,
dieRechtederStadtgemeinewahrzunehmenund zu vertheidigen-,"das Kämmereyvermögender Stadt zuverwalten, und unter seinerAufsicht stehetdieVerwaltungdesgemeinschaftlichenBer- mögens, dessen NutzungendenMitgliedernder
ürgergemeinezukommen.
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sDieverschiedenenArten derbürgerlichenGe;«"
werbeund diedamitverbundenenRechteundPflich-
tensindan jedem OrtedurchZunft-undJnnungss artikel unddurch-;Polizeygesehe-bestimmt.Jeder, der einsolches-Gewerbetreibenwsil,"mußsichum
. - «
den
n.Vol- nn Vettern-i- is-
heuInhalt dieser Vorschriftenbekisuninern,.undsisn .-zivezifelhaftenFällen sichdurchdieObrigkeitoder
andereSachverständigedarüberbelehrenlassen;
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H.Von den Eigenschaftenund Pflichten
.
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eines«gntenHirten.«
DemerstenAnsehennachscheintzueinemViehhik«. ten weder vielGeschicklichkeit,nochFleißFxfordertzu« werden, AnderneinigeAnfanrksamkeiysdamitdai ViehunterdeinWeiden nichtSchadenthue-,-oder sichunter einander verletze,auchkeinStückvon
derHeerdeverlorengehe,dazuhinreichend-zuseyn.
—HatderHirteaberkeineandere Eigenschaften,so isteineHeerdeschlechtversorgt.-Ein tüchtig-er Hirtemußnichtnur gewisseKenntnisseUnd Ge- schicklichkeitenbesitzen,sondern erhatanchverschie-·
denePflichtenzubeobachten.
DieKenntnisseund Geschicklichkeiten,dieein- guterViehhirtehaben muß,-sindvon verschiedener Art. Zuvörderstmußer;eineKenntnißderNa- tur unddefmanchserleyZufälle derjenigenViehart haben, dieihmanvertrauet worden ist. Ohne dieseKenntnißkanner,wenn einem Stück Vieh- wiesolchesnichtselkeng·efch«iehek,plötzlicheinunss fallzustößt,demselben nichtzuHülfe kommen,"
undaus dieserUrsachegeht ofteinStück desbesten
Vieheoverloren.« «» .
ZweytensmußeintüchtigerHirtedieverschie- denen EigenschaftendesGrasesund derKräuter
kennen,um seine Heerdevondenen, die ihrer Gesundheitschädlichsind, zurückzuhalten.v Eine genaueEinsichtindieKräuterkundekannman frev-
L2 lichv»
355 u. Von deuViel-hinein lichvoneinem Hirtennichtverlangen;Aufmertk«
samkeitundeinelangeErfahrungmüssenhierindie besten Lehrmeisterseyn. Besonders sindj diese KenntnissedenSchäfernund ihren Knechtennö- thig,dadieseViehartnichtnur mehrernZufällen unterworfen ist, sondernesauchunter-den Kräu- ternunsleräsernsehrvielegiebt, die ihrer Gesund- heit nichtzuträglichund ihrer Natur zuwidersind.
In Schwedensind daher eigeneSchäfersthulen»an-
gelegt,inwelchenjunge diesemStande gewidmete Leute in allendenDingen, diezueiner richtigen PflegeundWartungderSchafeerforderlichsind, unterrichtetwerdens Indessenwerden tüchtige Schäfer wohl mehrdurch-ErfahrungalsdurchNr-
» geln gebildet,nnd wenn dieKinder derSchäfer
.dieHandthierungihrerVäterwählen,fopflanzen sichdieindiesemGewerbedurchdieErfahrungge- sammeltenKenntnissevon denVäternaufdieKin- derfort..Sind dieSchäfermit ihrenSchafeu
im Gemenge,somuntere siederEigennutzdesto mehr auf, sichdiegehörigenKenntnissezuer-
swerben. « x -
NirgendsistdasVieh schlechterversorgt,als wo man nicht füreine jedeVieharteinen eige- nenHirten hat, sonderndasselbezumTheilVon Kindern, undzwar hier-unddazerstreuetgehütet wird. Hieraus mußnothwendigviel Nachtheil entstehen.Das ViehwirddurchdieUnachtsrims keitundUnerfahrenheitder. Kinderin die größte Gefahr gesetzt,dieWeidemurhwilligverschwendet,
Und·auchdenFeldern mancherScheideangerichtet;
«
zugeschweige-»daßdieKinder dadurchvonder Schule abgehaltenwerden· Hieraus ergiebtsieh dieRegel, daß jedeViehart ihren eigenen Hirten haben, unddieserdienöthigenKenntnissebesitzen müsse.
»
Die
u. VondenViehhirten 157 DieVornehmstenPsiichkeltder Hirtensind
folgende. «
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t) Ein jeder Hirte mußdasunter seiner Heu habende Vieh nichtnur nach seinerNatur nnd
«
«
Beschaffenheitkennen, sondern auch,wenn erein emeinhirte ist,. eigentlichwissen,wemeinJedes Stück zugehöre.Ein Stückist faulundtrage, dao andere raschund munter;feins frißt gierig, dasandere langsam-;eins istruhigundfriedfertig, dasandere unt-erträglichundstößig. Diese beson- dern EigenschaftenmußeinaufmerksamerHirte bep eineinjeden Stück Viehzuerforschensuchen,da-
mit er es darnach behandelnkönne...·Weißer
nicht,welchemWirtheinjedesStückViehzuge- shört,sokannernicht,wieesdochauchzuseinen Schuldigkeitenmitgehört,wenn er etwaaneinem
oder demandern Stück einenZufall bemerkt,solches
dein Eigenthümeranzeigem Da jedesStück Vieh gewisseUnterscheidungszeichenhat, woran s-erkanntwerden kann, -sowird einetwasauf- merksamer Hirte diese Kenntnißbald erlangen
können. «
« .
2)DerHirte muß dendeinMus -und Ein- treiben desViehes behutsam verfahren. Ermuß dasViehnichtzustark laufen lassen, sondernes mitlangsamenSchrittenaufdieWeide bringet-,
Und auchaufgleicheArtwieder nach Hausezu- rückführenDurchm demViehe beodemAus- und Eintreiben verstattete Laufenund Nennen, kann es,wiedietäglicheErfahrunglehret, nicht nur mancherleySchadenleiden, sondern eswird auchzusehr erhitzt, welchesihm,sowohlunmit- telbar vor, alsauchnachdemFressenhöchstschäd- lich ist. VeydenSchaerist dieses Erhitzenam sorgfältigsteninvermeidåmEinemgeschicktenHir-
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Izss » .-ll.VondenVithhirtem,
teth besonders-:wenn er·einen gutabgerichteten Hund hat, derdievorlaufendenStückeanhalten Undwiederzurückbringenkann,wirdsolchesauch denden zahlreichstenHeerdenundunbändigsten
«Vieharten wohl möglichfallen. « · Z) MußderHirtezurechter Zeitdaserforder- licheZeichenzumsAüjskVeibenigrben.zDieGemein- hirtenmüssendieseOrdnungbeobachten-, damitdie
,· Mägdedas Viehvorhergehörigbesorgenkönne-n.
.- lange diesesvor dem«wirklichen Austreiben geschehenm-üsse,—-kommtauf-diemehrereoderge- ringereGrößedes Dorfsan. .. «
«- 4)DerGemeinhirtemußdasViehnicht eher auszdetanrfe treiben, biserdieganzeHeerde
» zitssakstkmenshatsDnrch dassNachtreibendesvers ßzätetenViehesgeschiehetmanelzeelrdissichgdew
und-dasVieh wirddabseyleichtzübertkrisebewJ Bile innßvor demDorseeinordentlicherSammelplatz fürdasViehseyn, auswelchemderHirteesin Empfangnehmenzmuß.Wergar--zuksaumseli-g, äst,hatessichsselbst»·zuzt«tschreiben,,wenn«derHirte nicht längerwartet ,»indem erdafürSorgetragetr muß,daßdieHeerde, «-be,sonderskdes-«Morgens,
wenxiegerStückewegennichtzu lange hungern
. F)Ein.«guterz.H«ir»temuß die-rechte-Ein-treibe-;
zeit,sowohldesMittag-ski-wos-diesschlichist,als auchdesAbends«beobachten.-Aus-vielen Orten- wodieWeidenah-ebendemDorfeist, kommevss JkgzKühedesMittags nach Hause-: geniolken zuwerden«Runist esnicht gnt,.·kdsaßsdiesso-.
gleich«gefclziehet,wenn das Piehsnochin voller älBallungkist,vsondernmanmußeserst sichetwas erholen lassen. DerHiete muß-alsonichterstam
.vollen Mittaginder größtenHitzeMich-Hausekom-
.« »
men,
-
II, VonsdenzzPiehhirten.- 159
men«,Merns-geg—enejcßxihrmit demViehedaseyn, dgmjesesgenugsamezzeithabesichzuerhole-»und auchdas Melkenjmit-Beqnemlichkeitgeschehen könne BendetnEintreibenzurAbendzeit, muß- derHirtesichnachdenverschiedenenJahreszeitens Und»der
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darin gewöhnlichenWitterung richten.
Die Erfahrung lehret,, daßdasViehimFühl-en—
TM besten frißt,wenn das Gras sichdurch den Thauvon der densTagJuberausgestandenenSon-.
nenhitze wiederzuerfrischenlanfängczaberesist Mckzbekannt, daß »die«Abeudkälkeindenspätern JahreszeitendemViehe .--.m"ch«,t.zuxtåglichist..
denheißen Sommertagen..kann...daherderHärte-.
spat aufzderWeide bleiben;indenerstenFräs-»
lingstagenundimHerbstehingegenmußer wegen dernachSonnenuntergangsichgemeiniglichäußern-«
dernmerklichenKältefrüherein.treiben. « - ,
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6)DerHirte mußdasViehnichtalleinflei-;
ßig,«sondern auchzuLgehörigerZeit.tränken»
Nichts«-istallenArtendes Viehesschädlicher,als wenn ess-.Mansgelan Wasserleiden muß.Man istauchjetztüberzeugt,daß, besondersbean Rind-;
viehe,dieverabsäumtesteißigeTrank-unsunddas Tränkenmit»Hnnreinern·."stxzasserxeineUrsachder Viehsenchejsey. Niemals mußdas Vieh durch Laufen-undTreibenerhitzt-seyn,wenn eszumWas-F sek geführtwird. Wiegefährlichdiessey,ergiebt sichandemBeyspielderPferde.Freylichist nicht- aufallenHüiungsplähenGelegenheitdazuvorhan- den, dadas Wasser ost sehr weit,.,e«nt»ferntist..
Auch aufdieEigenschakodess.Wassers kommtviel - an, wenn dasTränkendemViehenichtgefährlich-
werden soll.EinHirte, deredasViehansjedeno Pfützeoder-aus·morastigenSumper sausen läßt-L kommtsein-erPflichtschlechtnach.DieViehweide
«
L4 hat
160 . II- VondenViel-hinein
—
got-einenandseeingroßender Nähe ist.Vorzug,woDaseinFlußSpringwasser,-Bachoderist nicht sogut,weileszuvielKältebey sichfuhrtz besonders sinddieSchafe sorgfältigdavorinAcht
zunehmen. s « «
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7)DerHirte mußdieHeerdesichnichtweiter verbreiten lassen,alser-siebeobachtenkann. Ge-
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wöhnlichlassendieHirten, sobaldsie ausdemHü- tunggplatzeangelangetsind,daoViehnach seiner Willkührlaufen,legensichhinundschlafen,oder stricken.Die lthern bleiben dochnochimmer munterfund sehensichbisweilen nachderHeerde um. Das VerbreitendesViehesaufderWeide istzwar ansichdemselbennützlich;aber derHirte muß dochkeinStückausdenAugen verlieren, sont« derndiezuweit abstreifenden durchdenHundzu- rückholenlassen. Geschiehetdies nicht, sokann- dasVieh nichtnur mancherleySchadenanrichten, sondernesgehetauchwohlgar einStück,dassich verirrt« hat, besondersvon denSchafen, verloren.
8)Endlichistesaucheine wichtigePflicht desHirten,daßerdieausdenHütungsplätzenan-«
geordnetenSchonungenheilig Halte,undsienicht eher,»bis siewiederausgegebenworden :«sind,be- treibe. Hierunter sind nichtnur dieSchonungen indenWäldernzu verstehen,die desjungen Holz- aufschlageswegenangelegt sind, sondern auchdie SchonörteydiebilligaufallenHütungsplätzenver-
fügtwerdenmüssen,um dadurchdemweit-enden Vieheimmer frischesGras zuverschaffen.Eine gewisseunvernünftigeGierigkeit nachGras und Futterverleitet diemeisten Hirten, dieseScho- nungenbeyallenGelegenheitMzu«übertrelen,ob siegleichzumoffenbaren BestendesBiehesveran-
Xsialtetworden sind. Besondersgeschiehetdies, Wenn
m. MittelgegendenSchweifunrei-den Armen- tot wenn mehrereHirten-»Hemit-ihrenHeerden-zube-
treibenbefugtsied--«
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Ill. EinsicheresMittel gegendasSchwi-
.
henunter denArmen.
Eristbekannt,wasdas Schwitzenunter denAr- menbendemArbeiten, bet)dem Tanzenundau.
dernErhitzungen, bei)dem Spatzierengehenfür eineunangenehme«Sacheist,und«was für Scha- den esmit Fleckenan den Kleidern verursacht.
Wohl eher istein ganz neues stossen-"unvseidenee
«
KleidimEkhitzenbeydemTanzedurchSchwitzen verdorbenworden. Wollte man Mittel wider diesesSchwihen gebrauchenoder esäußerlichzu vertreibensuchen,sowürdeesderGesundheitsehr nachtheiligseyn. Ein Pulver aber,daswederden«—- Schweißzurücktreibt,nochderGesundheit schäd-' lieh.»ist,sonderndenSchweißnur-äu stehziehen-.
daßernichtin dieKleider treten , noch solchede- sieckenkann,-darfmitSicherheitgedwnrhtwerdem
«nnd dazudient folgendes Pulver-;
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Man roche NewtueinemTopfzu einem dicken Muß,s·und läßt ihnalsdann ausfühlenund ant-
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quellen.Wennererkaltet unddick ist, thut-man ihnin einereineServiette,undläßtihnunter der Rollebreit und trockenrollen-. Alsdann nimmt man den Reißet-thenheraus,snnd wenn erin«
derLuftVollendsrechttrockengeworden«ist",sostöß-
man ihnimMorselsofeinalssmöglich,undschlägt
dasklareMehldurcheinseinesHaarsiebdurchaus bewahrt-esauf.
DiesesMehlistnun dasPulver, welchesunter dieArmegestreuetwerdeanuß,5 eheman zuschwitzen-- all-
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162 »»· IV.DieVerderbiiebeSpielfucht.
anfängt.Es treibt den
Skweiß«nichk,.zukück,daß eine Krankheitdaraus ent ehenkönnte,sondern- esverhütetdurch seine sehranziehende·Trockenheit, daßdieKleidernichtdurchgeschwitztwerden. Am bestenkthnkman,«wenn -.eiian.jkleineKüssenvonfei- ner mürberLein-wand»macht,siemitdiesemPul- veranfülletund funterdieArmelegt.
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Spielsuchtzein2Qi1elle.desszjVer-J-
—derbens für-«VielesFamilien.
FolgendeErzählungdienet dazu, dasLasterderz- SpielsnchtinsseinerH,åßl-ichkeit,Stärke und Un-
,hegwingbarkeitdarzustellem- »sp,» .«.
JensMarkgrafthmn Baden lebte--aufzz;einem,
-Dorfes-nichtweit-von Basel-einjemgesEhepaar, dasbeyseinerVerbindungeinGegenstanddesRei- des allerNachbarn, einigeJahre langeinVor- reurfxihrerSchadenfreude,undendlichwieder ein- Beyspiel allgemeinerErbaung war. Derjunge Mann-. kamfrühzeitigin den-«Besitzseinesansehn-;
lichenBauerguts,«welches ihm sei-nVater inder
wriheilhaftestenVerfassunghinterließ.Dieserhatte ismsmevsdamnsgesehen,daßseineKühedieschönsten- imDorfe, seineKlee·-»UndGetreidefelderdieset-,- kesten,seinWeinbergundBaumgartenam besten- nnterhaltenwaren. Auf seinenan eisnanderigrensz zendenFeldernstandeninlangenReihendieschön-;
stensNußbsåumeund.-Obstbäume,-die einenbete-acht- lichenErtraggaben.- «
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Jakob (so hießderjungeBauer)sahesichsn.un;.«
ernstlichnacheiner Gehülsinum, undda seine WahlalleinfVkmihmabhing,-so»folgteerseiner«Nei-»
guan Und heiratheteein-hübschesBauermädcigens
aus
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1v—.-Die.»..eeedentiche«Spinne-en zsz auseinem»benachbart,en»DOka-«das Graf-EGGELING längstauserkohrenzhckkhUNDDaskhmVon-Herzens- gutwar. Rose(sohießdiejungeFrau)warfüe ihrHauswesenebensomirksaniundgeschäftig,wie
lJakobinBetreibungderLandwirthschaftundin
«-DemVortheilhaftenAbsatz ihres Ertrages. iszAlle zlebendtheiltensie-einander·mit,»wassiedeanag ubergethanhattenund-berechnetendendarausvzu hoffendenGewinn. «Rose,hatte»fünfhundercGul- Deneingebracht;diesetnurdenznnGelangujxgeines scheuenStückeMeldung-gegebeneswelche-Jakobs Gute abging,Und-eine sehr svvptheslbafgekYMbessee rung desselbenwarzsp Alle,Nachbarnsahenselzeec dazunnd,,beneidetendasjungePaar,welchessicle abernichtdarum zubekümmernschienund-muthigz fortfuhr,seineguteWirthschastund-Verbesserun- genfortzusetzen,worüberesjedochdieerlaubte-ex AnnehmlichkeitendesLebens«-zu,».genießen;ni»rl3;.-V.e»r,s»
gaß.zStatt daß andere Bauern desSMMCSS indieSchenke—gingen,-.indeßskdieWeiberund Kin- der,derselbenzuHauseWassertrinken MWFW bliebJakobzuHause bey seinemlieben-Weibeek-UW theiltemitihr»denGenußirgendein-erErquickung- diesie,sich«.-ohne,großen-Auifwgndverschaffenkomp- geu.»Ee-p»siegtedannseinenObst-undKuchengarten undszbeschäfcigkesichmieseinerBaumschute,oder- ernahm seineRechnungenvorzspdieerOsietainder Ordnungzuerhaltensuchte-»inspivelchersein-Vater
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siehinterlassenhatte»Bald-bekamernocheineau- genchmeBeschäftigungdazu-,denn seineBosege- bahr ihm einenwackernJungen,fdenergernsaus- seinen Armenherumtrug«. · .
« So wahrundrein sindetman hauslicheeGluck
nur selten, wieinder.Wohnungdieserglücklichen Landleu-kk».·-Wer hättenicht glauben« sollen-, daß
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m ev. Dievieren-ichsSpanische einsolchesGlück»immerdauern müßte?Undwer sollte nicht irauern, daßMenschen,»die imBesitze desselbensind, sichdurchLeidenschaftenverleiten lassen,esgegeneinBlendwerk auszuopseru "
Jakob hatte von seinemVater einengewissen erlaubten Stolz geerbt,derwohlhabenste,ordent- lichste und thätigsteBauer im ganzen Dorfezu .seyn."Ob sichnun gleichzuBehauptung dieser Ansprücheauch Wirthschaftlichkeitgesellenmußte, sokonnteman dochnicht sagen, daß sie denminde- stenAnstrichvon Geizgehabthätte.Jakobwar
.nicht-nur bemühet,dieseVorzügeinseiner Fami- tiezu-erhalten, sonderner(glaubteauch sienoch vermehrenzumüssen...Der heimlicheNeid seiner Nachbarn, diesich zuweilenlautüberihn lustig machten, daßerso zusammengeizeund desLebens niefroh werde,spornte ihnnurnochmehr dazu an, ausVergrößerungseinerGrundstückeund aus Verbesserungseiner Umständebedachtzuseyn.»Er
«
schienindem Krappbau, beydem sichdieElsasser Bauern sowohl befanden,einuntrüglicheoMittel zufinden,das zudiesemZiele führte,und begab sich daher selbstindas Elsaß,um hinlängliche Kundschastdavon einzuziehen. Hierward erzu seinem Unglückmit Bauern bekannt,die von der Lotteriesuchtangestecktwaren , und deren einer
nichtlange vorher eineTernegewonnenhatte- Jakobwurde dadurchhingerissen,seinGlückleben- fallszuversuchenund verlor. Der VerlustWar ihm unangenehm,unddaerihn nichteinbüßen wollte,soverstärkteervonZeitzu-ZeitseinenEin- sah. Zuweilengewann er einmal einenAuszug,
und dadurchwurdeerimmer aufdasneue auge-
--i:euert.Seine Rose schienwenigvondiesemBe- ret-
«1v.Die verWÆ. ISPWUIHY Its-S reichernngemittelzndessemUndließesihm merken-, ohnesichdarüberzuereiferm « ;
DaJakobden Krappbau bensichgleichiu- szGroßen-eingeführthatte,sokonnte dekrjährliche
Ertragvon seinen Grundstückennicht ansehnlich schn,weilerdenGewinn davonerstinvierJahren zu erwartenhatte. Das ObstwollteeinigeJahre hintereinander nicht gerathen,welchessonsteineni erheblichenTheil seiner Einkünfte tin-machte.Er sahesichalsovonZeitzuZeitgenöthigt,»etwas zn borgen,und geriethunvermerktin-Schulden,
die er, wenn ihmdas Glückgünstigseyn würde, mitdem gehosstenGewinn, oderdochwenigsten- mitseiner Krappbauerndtezubezahlendachte.Er triebdemnachdasLotteriespielimmerernsthafter-,
nndnun mußteauchseinschönesStückWaldung herhalten,um ihnindenStand zusetzen,bey jederneuen Ziehnngimmer mehrereNummern zu besehen,umwenigstensseinembisherigenVerluste wieder den-zukommen.
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Liebe-rJakob, sagte ihmRoseeinerSonntag-, ichdächte,dnvergäßestdasz tpcksVFIschvjsVer- loreuKast,undfestest nicht Mehrits diebetruglichc-
-Lotterie. Sieh, e-hardichschoninSchuldengei seht,nndwirddichnochtieferhineinb.ringen.Der liebe Gotthatteundsoreichlichgesegnet,,daß wir mehr hatten,als alleunsereNachbarn;wir waren sovergnügtdabei),weil wiresuns angelegen seyn ließen,daszuerhalten,was ernndgegebenhatte-,
und wirsahen, daßessichdurch unserSchasseg
nnd Thun wirklichvermehrte.s·Mir istesimmer, alskönnteeedem liebenGottnichtgefallen,wenn
man ohneMühennd Arbeit reichwerden will.
- Setzedochnichtwiederin dieLotterie,lieberJakob!
UnserschönesHolz hat sie schonverzehrt,nndsitt
s den
-
gis-H stv. DieVerderblicheSpietfnchi.
denKrabp shastduauchschondasmeisteGeldweg-;
Du;siehstja, derliebe Gottwillesnichthaben-;
Wir wollenschonsehen-Wie wirdurchFleißund Sparsamkeitunsern Schadenwiederersetzen.Jch dindiriinnier gefolgt,-«folgespdumirauch einmal, mein guter«-dek;db·!·-Dåbey streicheltesie ihmdie Backen,snnd bemühekesich-·ihmdas-Herzleicht
fanweisen-«-
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Jakobfühltewohl, daßseineFrau Rechthatte, aber er-konnte feinen Verlust nichtsoverschmerzen, daßerzuseinerErsetzungdaseinzige Mittel, was
ihm-möglichschien,-gänzlichhätteaufgebensollen-.
Auchhatte eo«jadiesemund jenem zuweilengeglückt, enoasaiiisehnlicheozugewinnen-,warum sollteer nichtdienämlicheHoffn«un«ges-habendürfen-?Der EhrgeizodervielmehrdieSchamvor seinenNachz» barnsgabsseinenGründen vollends das Uebergeå wicht; dochgelobteer seinerFrau, alsdann nie
« wieders-zin--dieLotterieeinzusetzen,wenn ernur ein- maldiese-Scham ausgewetzthätte. Roseschlich sich trauiiggvon seiner Seite-, überließ sichihren
sinstern Ahndungsenund dachte mit schwerem-Her- zens "an-"die«"·ersten glücklichenZeiten ihresEhe-
ständesd4’ « «"
-Soleher·Austriae gab esz·inehrere.RoseVer- anlaßtesie-nieVonselbst","sondernnütztebloß-die.
Gelegenheiten,diesichihr dasrboten, zumalivenn sie ihrenMann nachdenkendsand,unddann«st.hat·
sie-immer freundlichdabey,und ließ nie-einen Vorwurfüberihre«Lippen?
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kommen;«De"mo·hnge- achtetstrichJakob seine-rFranz-sovielernur im-»
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mer konnte-,«-«immermehr MO-UUdfdkeSchenke;
wo sein Hangzur-Lotterie-noch-genåhrtwurde,- ward seinbeständig-erZusiuchtsvrbErnahman Kurier-spielenTheil,»um-sieh-zuzerstreuen,snnd ·
...««.« Ver-