Einfamilienhaus Schmitz-Egelhoff in Krefeld; Blick aus der Vogelschau a uf Haus und Garten
NEUE WOHNHÄUSER AUS DEM RHEINLAND
Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns Heuser, Düsseldorf
Die B e tra c h tu n g des W o h n sitze s d e r F am ilie Schm itz-Egelhoif in K re fe ld e r in n e rt a n die h u f
eisenförmigen B a u e rn h ö fe rh e in isc h e n u n d A a c h en er Landes u n d a n die v e rfe in e rte F o rm des a n ä lte s te römische T ra d itio n k n ü p fe n d e n g rö ß e re n fra n z ö si
schen L a n d h a u se s m it zw eiseitig u m m a u e rte m o d er dreiseitig v o n B a u te n u m ra h m te m V o rh o f. U n geheuer ru h ig u n d ab g esch ied en , fe st m it E rd e u n d Baumwelt v e rb u n d e n , so s te h t dieses w o h n lich e, das E rd g esch o ß s ta r k b e to n e n d e W o h n h a u s da, gleichzeitig b e h ä b ig in d e r B a u m a sse , a b e r zierlich und fein in d en E in z e lh e ite n des g e tü n c h te n B ack - steinm auerw erks, d e r S ä u le n m a ß e im W o h n h o f, d er Fenstersprossen u n d E is e n g itte rc h e n ; dies alles indessen o hne in s S pielerische zu g e ra te n .
Das E in fa m ilie n h a u s D r. R o h d e in D ü sse ld o rf s te h t zwar m eh r „ a n d e r S tr a ß e “ . Im m e rh in is t a u c h h ie r der W o h n h o f als W o lm te rra sse , e in g e sp a n n t zw i
schen W o h n z im m e rfro n t, W in te r g a rte n u n d G arage, angedeutet. D e r W o h n b e re ic h is t in e in em einzigen
R a u m e b esch lo ssen , d e n n d as W o h n z im m e r b ild e t m it W in te rg a rte n u n d S o m m e rte rra sse e in e rse its u n d d em S peisezim m er n a c h d e r S tra ß e n s e ite eine rä u m lic h e E in h e it. E s is t a u f m ö g lic h st g roße B lick lä n g e n W e r t g eleg t (11,00 z u 11,50 in !). E in g a n g u n d W irts c h a fts b e re ic h sin d ü b e rs ic h tlic h u n d s p a r
sam . I m O bergeschoß lieg en die S ch la fzim m er.
A u c h H a u s D r. B la s e n d o rf z eig t die G ru n d e le m e n te des w e std e u tsc h e n B a u k u ltu r k r e is e s : O rd n u n g u n d S y m m e trie im I f a u p tb a u u n d seine rä u m lic h e V e r
a n k e ru n g m it d e r U m w e lt. W eiß i s t v o rh e rrsc h e n d . D a c h , B alk en g esim s, F e n s te rlä d e n , d u n k le F a rb - p lia se am F e n s te rs to c k u n d d u n k le H a u s tü r e m it w eißen R a h m u n g e n u n te r s tü tz e n d iesen G ru n d to n . U m g e k e h rt h e rrs c h t im F ü n ffa m ilie n h a u s P o en sg en d as D u n k le d e r K lin k e rw a n d v o r, n o ch h e ra u s g eh o b en d u rc h d as W eiß d e r H a u s tü re , d e r F e n s te r lä d e n , de£ H olzgesim ses u n d d e r E rk e rra h m u n g . J a g d h a u s B re n d t zeig t th e m a tis c h e S ic h e rh e it d er G e s ta ltu n g in d e r freien L a n d s c h a ft.
Harbers
S I E B E N U N D D R E I S B AU S IG S T E R M E I JA H R G A N G / J U N I 1939 S T / HE FT 6 E R
173
Einfamilienhaus Sclimitz-Egelhojf, Krefeld, am Stadtivald ,,M a rien h o ffB a u ja h r 1935 Oben die Hofseite; auf Seite 174 die Giebelseite (Fotos: 0. Sölm- Düsseldorf)
Oben: Erdgeschoßgrundriß im Maßstab 1:500
Die Außenflächen sind als geschläm m ter Ziegelrohbau ausgefiihrt. Die D ach
flächen erhielten holländische „ S “ -Pfanncn. Zur Erreichung eines zarten Maß
stabes sind S tahlfenster F e n estracrittal zur Verwendung gekommen. Die B au
kosten betrugen ru n d 40000 RM.
Rechts: Grundriß Obergeschoß, M aßstab 1:250
Q U ER SC H n iT T
Querschnitt zum Haus Dr. Rohde im Maßstab 1:200 (a uf Seite 177)
Rechts: Ansicht des Gartenhöfchens mit Brunnen
Einfamilienhaus Schmitz-Egelhoff; Straßenfront
Das Erd- und Obergeschoß im M aßstab 1:200 Einfamilienhaus Dr. Rohde, Düsseldorf, am Gallberg. Die Straßenansicht mit Garageneinfahrt
Außenflächen u n d D achdeckung entsprechen der A usführung beim Einfam ilienhaus Schmitz-EgelhofF in Krefeld.
Es sind auch hier Stahlfcnster F enestra crittal verw endet, jedoch in Holzzargen. Die G esam tbaukosten beliefen sich im B aujahr 1936 au f ca. 30000 RM.
177
Einfamilienhaus Dr. Blascndorff, Diisseldorf-Meererbuscli. Straßenseite
,Baujahr 1936 (Fotos Schmölz-Köln)
Die Außenflächen sind in Zem entputz m it M incralfarbenanstrich ausgeführt. Das Dach wurde in hollän
dischen Pfannen gedeckt. D ie’H au stü re erhielt eine R ahm ung in W erkstein.
"— ———
mm
Erd- und Obergeschoß im M aßstab 1:250 und 1:200
Einfamilienhaus Dr. Blasendorff’, Diisseldorf-Meererbuscli. Gartenfront mit Terrasse; Baujahr 1936
Die B aukosten betrugen insgesam t 28000 RM. Insbesondere aus der Eingangsseite spricht (siehe Fensterdetail, Tafel 49) ruhige Zurückhaltung, u n te rstü tz t durch denm auergefaßten V orhof und die feincnTonw erte in der Fassade.
Grundriß des Dachgeschosses und Querschnitt im M aßstab 1:200
Die Außenseite erfährt eine gute m aßstäbliche Steigerung durch die verw endeten feinen Fenster- und Erkerprofile (siehe Detail au f Tafel 50) und kleinform atige besandete niederrheinische K linker. Die H austüre ist in der flächi
gen dunklen Fassade m it tiefer weißer Leibung zurückgesetzt und erhielt W erksteinschm uck und breite niedere Stufen. Im Sockel der R ückfront sind 6 Garagen eingebaut. Die B aukosten betragen insgesam t ca. 65000 RM.
Fiinffamilienhaus Poensgen, Düsseldorf, Rhcinallee; Straßenfront, a uf Seite 180 Gicbclscite; Baujahr 1936 (Fotos Schmölz-Köln)
Grundrisse von Erdgeschoß und Obergeschoß des Fünffamilienliauses Poensgen, Maßstab 1:250
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Querschnitt im Maßstab 1:250 Rechts: Blich a u f die Terrasse
Jagdhaus Otto Brendt, Brandenberg (Eifel). Ansicht von Süden
,Baujahr 1937 (Fotos Schmölz-Köln)
Die Fassaden sind m it bcsandeten, kleinform atigen H and-Strich-Steinen gem auert. Das D ach ist m it Roggen
stroh gedeckt. Es sind Stahlfenster in Eichenholzzargen verw endet
links Querschnitt, rechts Grundriß, Maßstab 1:250 u. 1:200, zum Jagdhaus Brendt Einzelheiten zum Fuß des Strohdaches
Jagdhaus Otto Brendt, Brandenberg (Eifel). Blick in die Diele
ERDGESCHOSS
Ansicht des Büroneubaues in Verbindung mit dem allen Bau Via Principe Umberto
IL NUOVO PALAZZO SOCIETÄ MONTECATINI
Architekt Gio Ponti mit den Ingenieuren Eugenio Soncini und Antonio Fornaroli
Als fü n fz ig jä h rig e J u b ilä u m sfe ie r d e r G esellschaft w u rd e am 28. O k to b e r 1938, d e r W ie d e rk e h r des E rn e u e ru n g sta g e s ita lie n isc h e n G eistes- u n d A rb e its lehens, d a s n e u e, 1500 M enschen fassen d e V erw al- tu n g s - u n d D ire k tio n sg e b ä u d e d e r „ M o n te c a tin i“ in M ailan d sein er B e stim m u n g ü b e rg e b e n , gleichzeitig als e rs te r u n d b e isp ie lh a fte r, m it allen E rru n g e n s c h a fte n d e r T e c h n ik a u s g e s ta tte te r B ü ro g ro ß b a u Ita lie n s.
N e b en d e r F a b r ik u n d d em L a b o ra to riu m s te h t als P ro d u k tio n s fa k to r g leich w ertig d a s B ü ro . E b en so w ie die A rb e it im W e rk d ra u ß e n soll die B ü ro a rb e it ein en
einheitlichen und charakteristischen Rhythm us
h a b e n , d e n n je d e r A rb e it, sei es in ein em B ergw erk o d er in e in er F a b rik , e n ts p r ic h t die eigene le ite n d e , v e rw a lte n d e u n d die W a re v e rte ile n d e z e n tra le S telle,
d ere n
Leistung elegant, schnell und genau
sein m uß. D B a u m e iste r b a t n u n d a fü r d e n g eeig n e te n Bereic das p a sse n d e I n s tr u m e n t zu schaffen, d e n n ein Büi lia u s is t zw a r au c h u m sc h lie ß e n d e r R a u m für ei gew isse Z a h l v o n B ü ro k rä fte n , D ire k to re n u n d Hil p e rso n a l, m u ß a b e r gleich zeitig eine große Z ahl v E in ric h tu n g e n b e rg e n , die e r s t die v o rg e n a n n te E g an z, S c h n e llig k e it u n d P rä z isio n d e r A rb e it ermi lieh en u n d sich ern helfen . D iese E in ric h tu n g e n kc n e n , als die P r o d u k tio n u n m itte lb a r fö rd ern d , £ F e rn sp re c h -, R o h rp o s t-, S ignal-, F euerlösch- u K o n tro lla n la g e n b e ste h e n o d er au ch m itte lb a r tri:sa m sein, so w eit als sie n ä m lic h b e s tim m t sind, <
Produktionsfaktor M ensch in beste Schaffensbed gungen
zu v e rse tz e n . W e r in d e r h e iß e n Jahres!in Ita lie n g e a rb e ite t h a t, w ird w issen, w as es
185
einen D ire k to r o d er fü r d e n B ü ro a n g e s te llte n h eiß en m u ß , s te ts v o n H itz e od er Scirocco w ä h re n d seiner gan zen A rb e itsz e it — o hne U n te rsc h ie d v o n R a n g u n d S te llu n g — b e fre it zu sein. M in d esten s den g leichen N u tz e n z ie h t a b e r d e r A rb e itg e b e r b ei ric h tig e r K lim a tisie ru n g d e r A nlage aus dem U m s ta n d , d a ß e rh e b lic h w en ig er K ra n k h e its ta g e u n d g e m in d e rte u n z u v e rlä ssig e , v e r s tä r k te r K o n tro lle b e d ü rf
tig e L e istu n g e n an fa lle n u n d d a ß die A rb e it au ch im V e rk e h r m it dem P u b lik u m freu d ig g e ta n w ird .
So ist die verschivenderische Ausstattung dieses Hauses m it hygienischen
,technischen und Freizeiteinrichtun
gen zwar die Verwirklichung und praktische Betäti
gung einer neuen sozialen Ordnung und W eltanschau
ung
,aber auch ein vorausschauender A k t kaufm änni
scher Klugheit.
E s lie g t d u rc h a u s im R a h m e n dieser A u fg ab e, w en n d e r B a u in seinen In n e n rä u m e n lic h t u n d fre u n d lic h , gefällig u n d s a u b e r w irk t.A lles is t ü b e rse h b a r. D u n k le W in k el h in te r A k tc n - sc h rä n k e n u n d sta u b ig e G estelle feh len v o llstä n d ig , w eil g en ü g e n d R a u m fü r die A b lag e v o n A k te n ,
P a p ie re n , B ü c h e rn in den a b sc h lie ß b a ren Wand
sc h rä n k e n u n te r d en F e n s te rn u n d Schalterfenstern v o rh a n d e n is t.
Dadurch verstellt auch nichts die ver
setzbaren Querwände.
O bw ohl viele g leich artig e R ä u m e b e ste h e n , so wird d o ch eine
rhythmische Folge von Raumgruppen
erle b t, e n ts p re c h e n d dem R h y th m u s d e r wohlorgani
sie rte n A rb e it: D ie E in g a n g s- u n d V orräum e, die A u fz u g sg ru p p e n als v e rtik a le V erkehrsw ege und die G änge als h o riz o n ta le V e rte ilu n g , so d an n die Büro
re ih e n d er Seitenflügel u n d die A bteilungsleiter-, D ire k to re n - u n d B e ra tu n g sz im m e r im baulich be
to n te n M itte lb a u , sch ließ lich a b e r die Freizeiträum e des „ D o p o la v o ro “ m it G em ein sch afts-, T u rn - und L a d e n rä u m e n .
D ie ein fach en u n d k la re n L in ien d er äu ß eren Ge
s ta ltu n g e n tsp re c h e n dem d u rc h d a c h te n inneren A uf- u n d A u sh a u . D a rü b e r h in a u s e n ts p ric h t aber die
Qualität
dieser G e s ta ltu n g in d em gewählten z a rte n M a ß sta b d e r G esim sab sch lü sse, d e r Fenster, E in g ä n g e u n d d e r n o b le n O b e rflä c h e n s tru k tu r vonVia Principe
Umberto. A n sicht des Bü-
roßügelbaues
Bekleidung der Straßenseiten des neuen Verwaltungs - Gebäudes mit graugrünem Apuanischen Cipollino - Marmor
Anschluß eines Seitenflügels
a nden Mittelbau; hinter der Hauskante treffen Putz- und Steinfassade
z u s a m m e nHoher Mittelteil
M armorplatte u n d F u g e d em G eiste d e r G esellsch aft und ihrer n a tio n a lv e rb u n d e n e n o b e rste n F ü h ru n g . Der bau lich en U m g e b u n g g eg en ü b er sin d die G e
setze w ohlw ollender R ü c k s ic h tn a h m e fe stz u ste lle n ,
"ie sie dem V e rh a lte n des g eb ild eten , w e rtv o lle n Menschen, gehöre er n u n e in er G efolgschaft od er d er Führung a n , sein e r U m w e lt g eg en ü b er e n ts p r ic h t:
Materiell
gesehen, e tw a in d en k o stsp ie lig e n b a u lichen V o rk e h ru n g e n b ei d e r G ru n d w a sse ra b se n kung,ideell
a b e r in d e r a u c h v o n d e r B au p o liz ei vorgeschriebenen E in h a ltu n g d e r a lte n G esim s- Fohen an d en S tra ß e n fro n te n , d e r W a h l eines edlen und w a rm leu ch ten d en F a s s a d e n m a te ria ls (g rau g rü n gedämmter a p u a n is c h e r C ipollino-M arm or) u n d schließlich in d en V o rric h tu n g e n (Iiä n g e g e rü ste ), die ständige S a u b e rh a ltu n g d e r F e n s te r- u n d F a s s a denflächen g e w ä h rle iste n .So ist erre ic h t, d a ß diese G e sc h ä ftsz e n tra le b e d e u tend und b e isp ie lh a ft in E rsc h e in u n g t r i t t , ohne m it Bauten h ö h e re r, r e p r ä s e n ta tiv e r u n d o b rig k e itlic h e r
O r d n u n g d u rc h die F o rm e n sp ra c h e ä u ß e re r od er
festlich beleuchtet
in n e re r G e s ta ltu n g k o n k u rrie re n zu w ollen, w ie dies frü h e r b ei v ielen B a u te n des H a n d e ls u n d d e r I n d u s trie d e r F a ll w ar.
In z w isc h en h a t sich d e r B a u im B e trie b v o ll b e w ä h r t u n d b e lie b t g e m a c h t. A u c h h ie r im n e u z e it
lich en ita lie n isc h e n V e rw altu n g s- u n d B ü ro b a u w ird n u n d em Ä s th e te n m ä rc h e n v o n d e r D u a litä t zw i
schen In g e n ie u rte c h n ik u n d a rc h ite k to n is c h e r G e
s ta ltu n g d e r G a ra u s g e m a c h t d u rc h das G e sa m t
e rleb n is des fertig en B a u w e rk s u n d die A r t d e r engen Z u sa m m e n a rb e it des g e sa m tv e ra n tw o rtlic h e n A rc h ite k te n G io P o n t i m it den S p e zialisten u n d In g e n ie u re n d e r einzelnen F a c h g e b ie te E u g en io Son- cini u n d A n to n io F o rn a ro li sowie m it d e r B a u le itu n g d e r „ M o n te c a tin i“ , P ie tro G iulio Bosisio u n d M it
a rb e ite r, im S inne des M u sso lin iw o rtes: „
W ir treten ein fü r den Gemeinschaftsgeist im Leben a u f Kosten der individuellen Abkapselung des Einzelnen. W ir ivollen dam it die M enschen jedoch nicht zu Ziffern herabtvürdigen, sondern nur ihrer Bedeutung im Staate entsprechend bewerten
.“Guido Harbers
189
Der Versammlungsraum des „Dopolavoro“. Marmorboden und Wände haben Marmorverkleidung aus rotem Porpli
gelegen an der
FmPrincipe Umberto
191
Zimmer eitles Abteilungsleiters mit Holzmöbeln im Mittelbau
Typischer Büroraum im Seitenflügel mit normalisierter Einrichtung
EVANGELISCHE KIRCHE IN BAD WIESSEE
Architekt Regierungsbaumeister Bruno Biehler-München
Auf d er K u p p e eines H ü g els in la n d s c h a ftlic h b e sonders re iz v o lle r G egend so llte d e r A rc h ite k t a u f einem n u r 20 m b re ite n , d a fü r a b e r la n g e n B a u p la tz ein G o tte sh a u s e rric h te n , d as b e i ein er im L aufe des J a h re s s tä n d ig w ech seln d en B e su c h e rz a h l zw i
schen 40 u n d 400 M enschen d o ch im m e r einen ge
fällten E in d ru c k m a c h e n so llte. W e ite r so llte n die Kranken des H e ilb a d e s W iessee k ein e T re p p e zu r Kirche zu steig e n h a b e n , in d e r K irclie m u sik alisch e D arbietungen gelingen u n d die H ü g e lk u p p e als A u s
sichtspunkt e rh a lte n b le ib e n ; eine V ielz ah l d e r Einzelaufgaben, die d e r e rfa h re n e B a u m e is te r dieses
K irc h le in s a b e r zu ein er v o ll ü b erz e u g e n d en Ge- sa m tlö su n g g e b ra c h t h a t.
D u rc h G ru n d s tü c k ta u s c h u n d B a u lin ie n ä n d e ru n g (siehe L a g e p la n a u f S eite 196) g elan g F rc ih a ltu n g u n d B e to n u n g d e r H ü g e lk u p p e d u rc h B a u m , R in g m a u e r u n d in die W iese g e b e tte te P la tte n tr e p p e (B ild a u f S eite 193). D e r I n n e n ra u m is t u n s y m m e tris c h u n d b e s itz t n e b e n d e r S o m m erk irch e eine a b tr e n n b a r e „ W in te rk irc h e “ . G u te W a n d b ild e r u n d h a n d w e rk lic h e E in z e la rb e it b e to n e n n u r d en hohen k ü n stle risc h e n W e rt dieser sc h lic h t g e h a lte n e n
L a n d k irc h e .
Harbers
193
• .
A nnem arie Nägelsbaeh schuf das Fresko an der H a u p t
seite nach Osten. Die Z iifcrnblättcr in Sgraffito an dem m it Lärchenschindeln gedeckten Zwiebelturm sind von K unstm aler H . Drewes.
(Alle Fotos: Grete Eckert-München) Längenschnitt der Kirche inWiessee, Maßstab 1:500
Evangelische Kirche in Bad
IViessee. Der Kirchenraum vom Altar aus gesehen Lage- und Bepflanzungs
plan im Maßstab ca. 1:800
Bildhauer W im m er ge
staltete das Bronzebek- ken der Taufkapelle und die Taube darüber in mitten von zwei Messing
leuchtern ebenso wie den Friedensengel aus Bronze über dem H aupteingang an der K irche-W estseite.
195
Evangelische Kirche Wiessee; der Ältarraum von der Winterkirche aus gesehen. Unten: Giltertürc neben der Kantel
Baulinienänderungsplan zur Sicherung der landschaft
lichen Wirkung (siehe Bild auf Seite 193). Es bedeuten:
Strichpunktiert = Baulinie bleibt unverändert, gestri
chelt = Baulinie ivird aufgehoben, ausgezogener Strich
=
neue Baulinie
Grundriß Erdgeschoß der Kirche im Maßstab 1:500
KLEINE KATHOLISCHE KIRCHE AM SPITZINGSEE
Architekt Alois Haindl-M ünchen
hoben am S p itzin g see , a m F u ß e d e r R o tw a n d , wo
> von den S ck lierseer u n d B a y risclizcller B ergen ie V alepp h in u n te r zu m T eg ern see g e h t, s te h t dies irchlein, m itte n im M ü n ch en e r „ S k ip a ra d ie s “ , l 1200 m H ö h e m a n g e lt es a n k ü n s tlic h e n B a u
stoffen, wie B e to n u n d E is e n ; es w u rd e n d a h e r fa s t au ssch ließ lich a m O rt geb ro ch en e S tein e u n d IIo lz v e rw e n d e t.
D as D a c h is t m it L ä rc h e n sc h in d e ln g ed eck t, das M au erw erk d e r A u ß e n w ä n d e u n d des T u rm e s is t
Mauertcerk: Bruchstein
,verfugt.
Dach und Giebel:
Schindeldeckung Grundriß und Schnitt im Maßstab 1: 200
C ß U N D Q / S S
197
C ,i£ B E lA N & C H T
Längenschnitt, Maßstab 1:200. Rechts Ostseite mit Glockenturm
Der Kircheneingang mit Schindelvordach
Blick a u f Holzdecke (lasierend gefaßt), Altarraum und Predigtkanzel; Wände des Kirchenraumes verputzt 199 Katholische Kirche am Spitzingsee. Links Weihwasserbecken, Mille Kanzel mit Schallspiegel
,rechts Sammelbüchse
in B ru c h ste in e n g e b a u t u n d a u sg e fu g t. A uch im K irchenraum e w u rd e d e r C h a ra k te r ein er B erg- kirche getro ffen . D ie In n e n w ä n d e w u rd e n v e r p u tz t.
Die H olzdecke r u h t a u f s ic h tb a re n H o lz p fe tte n in grüngrauem T o n e u n d e rh ie lt eine ro te A u fle istu n g . Als u n te r e r A b sc h lu ß is t ein O rn a m e n tfrie s a u f die Holzdecke g e m a lt. D ie F e n s te r sitz e n u n m itte lb a r
u n te r d en P f e ttc n . L e u c h te r u n d G itte r w u rd en h a n d g e sc h m ie d e t. D er D a c h ra u m im In n e rn i s t bis zu 8 m lic h te H ö h e a u s g e n u tz t. S eine S c h u b w irk u n g a u f die n u r 4 m h o h e A u ß e n m a u e r is t d u rc h s ta rk e M au erp feiler im In n e rn a u fg eh o b en . D as K irc h e n schiff m iß t 21 m zu 13 m . D e r T u rm is t 20 m
h o ch .
G.
/ / .Herrenhaus „ Weißer H of“: Wohnhalle
,Kaminplatz; gestaltet von Architekten Josef Bccvar und Victor Ruczka
,Wien
9
Herrenhaus „Weißer H ofil, Bauernstube; oben Blick gegen den Einbauschrank; auf Seite 200 unten der Gästeraum (Fotos J. Scherb-Wien)
EIN WETTBEWERB IN BURGHAUSEN
Die S ta d t B u rg lia u se n , eine d e r sc h ö n ste n a lte n niederbayerischen S tä d te , h a t t e ein en W e ttb e w e rb ausgeschrieben fü r die E r r ic h tu n g fü r P a r te ib a u te n und S chule. D ie A u fg ab e h a t ih re n b e so n d e re n R eiz indessen w en ig er d u rc h die eig e n tlich en B a u a u f
g ab e n als d u rc h die h ie rd u rc h g eb o ten en M öglich
k e ite n d e r s tä d te b a u lic h e n R a u m g e s ta ltu n g . W ir zeigen die A rb e ite n v o n R u d o lf F rö h lic h , dem e rsten P re is trä g e r, u n d P ro f. D ö llg a st, w eil diese w ohl die in te re s s a n te s te n L ö su n g en fü r die stä d te b a u lic h e
Ons
Vogelschaubild des Gesamtgcländes aus der preisgekrönten Arbeit von Architekt Rudolf Fröhlich-Burghausen
201
LaSeplan des 1. Preises im Maßstab 1:5000
( s i e h edas Schaubild auf Seile 201 unten)
Mitte Lageplan zur Variante (M . 1:5000), unten 2. Variante für den Bahnlwfplatz
Lageplan zum TVeltbewerbsentwurf (3. Preis) von Arch. Professor II. Döllgast ■ München
1. Preis. Platzbild an der Ilindenburgstraße (Variante). Mitte Ansicht der Variante gegen die Hindenburgstraße, 1:500
Lösung b ie te n . F rö h lic h
trennt
einzelne P la tz rä u m e an der H in d e n b u rg s tra ß e , a m B a h n h o f u n d am Schinaglplatz d u rc h die S chule, w ä h re n d D ö llg astB a h n h o fsp la tz u n d S c h u lh o f zu e in er ü b e rg e o rd n e te n rä u m lic h e n E in h e it
zusammenzieht
u n d n u r bei d e r K irch e einen k lein eren P la tz r a u m a n o rd n e t.G .II.
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Wettbewerb in Burghausen. 3. Preis Architekt Professor II. Döllgast- München. Oben Fliegerbild (Modell) unten Schrägbild von Westen (Fotos Anker- München)
Das P rojekt verfolgt die A bsicht, a u f einem ausgedehnten Areal R äum e ganz bestim m ter Begrenzung und formaler C harakteristik zu schaffen. Es sollte im N orden ein P latz entstehen, den ernste A rchitektur in gebundenen Maßen um säum t, dem langhin ziehende T reppenstufen, ein Boden aus großen S teinplatten, der hochum m auerte Hain, Brunnenhaus und F ahnenm aste besondere Auszeichnung geben. Im Südosten liegt eine locker begrenzte, durch Bepflanzung u. a. anlagenm äßig g estaltete Fläche. U m die B auabschnitte n ich t zu verwischen und zur besseren Kennzeichnung der besonderen Zwrecke sind die T rak te Tür Schule, Parteigebäude und Turnhalle isoliert gestellt.
