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Deutsche Bauzeitung, Jg. 61, No. 26

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DEUTSCHE BAUZEITUNG

MIT DEN BEILAGEN: STADT UND SIEDLUNG / WETTBEWERBE

KONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG / BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT

HERAUSGEBER: P R O F E S S O R E R I C H B L U N C K SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMSTR. FRITZ EISELEN Alle R echte Vorbehalten. — F ür nich t v erlan g te B eiträge keine G ewähr.

61. J A H R G A N G BERLIN, DEN 30. M Ä R Z 1927 Nr. 26

D eutsche Lande, deutsche Kunst.

Von Professor Dr. A lbert D r e s d n e r , Berlin. (Hierzu 7 Abbildungen.)

äg e B am b erg in T o sk a n a , so w ü rd e je d e r N o rm ald e u tsc h e es als B ildungs- u n d E h re n p flich t an seh en , es k en n e n zu lernen.

D a es a b e r in F ra n k e n liegt, so g le ite n au f dem g ro ß e n V e rk e h rs­

w ege B erlin— M ünchen a lljä h r­

lich T a u se n d e vo n R eisenden a n d e r S ta d t v o rü b er, ohne ihr a u c h n u r einen T a g zu schenken.

U nd w ir haben n ic h t n u r e i n B am berg. In H in sic h t au f R eichtum an schönen S tä d te n bleibt D eu tsch lan d h in te r keinem ä n d e rn L an d e zu rü c k , ja in m ancher B eziehung s te h t es se lb st allen v o ran . D enn n irg en d s sonst fin d et m an d ie M a n n ig fa ltig k eit a n S ta d tty p e n u nd S tad tfo rm en w ie bei uns. W ir haben F ü rs te n s tä d te ,

v on den g ro ß en g län zen d en H a u p ts tä d te n bis zu den Id y lle n der K lein resid en zen ; w ir h aben g eistlich e S tä d te u nd haben die freien R e ic h sstä d te, U n iv e rsitä ts stä d te , K o lo n ia lstä d te u n d L a n d stä d te , u n d w as sie an K u n stsc h ö p fu n g e n in sich fassen, von den T a g e n der R öm er u n d der K aro lin g e r bis h e ru n te r zum K lassizis­

m us des 19. Ja h rh u n d e rts, an K irch en u n d Schlössern, T o ren u nd B urgen, R a ts- u n d B ü rg erh ä u sern , an W e rk en d e r M alerei u n d B ildnerei: d as is t au ch h e u t noch nach so vielen S chicksalen, n ach so vielen V er­

lu sten d u rch K rieg, B rand, V erfall u n d P ie tä tlo sig k e it, u n ab seh b a r reich; das ist u n se r g rö ß te r u n d leben­

d ig ste r n a tio n a le r K u n stsc h a tz . W as für die deu tsch e S ta d t, das g ilt auch für d as d eu tsch e Dorf, das an V ielfä ltig k e it u nd Reiz seiner G estaltu n g k au m einen eb e n b ü rtig en N ebenbuhler fin d et; u n d w enn E n g la n d ,

Abb. 1. M a rk tp la tz in S ta rg a rd i. P. A us: S chm itt, M ittelpom m ern. D eutscher K u n stv erlag , Berlin.

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D än e m ark u n d Schw eden fü r ihre H erre n sitze au f dem L an d e b erü h m t sind, so b ra u c h t sich auch u n se r V a te r­

la n d m it d en seinigen keinesw egs zu v erste ck e n . A ber w ie unvollkom m en k e n n e n doch die D e u t:

sehen dies u n sc h ä tz b a re K u n ste rb e , dies g ro ß e lebende D enkm al d er G eschichte u n seres V olkes!

E s ist w ah r: es is t d am it b esser gew orden. M ehr als frü h e r w an d e rn die D eutschen je tz t in D eu tsch ­ land, u nd w as w ir an B am berg u n d W ü rz b u rg , an H ildesheim un d L üb eck besitzen, d as d rin g t allm ählich au c h ins B ew ußtsein w eite re r K reise ein. A b er für den, der d eu tsch es V olkstum in seiner K u n st su c h t u n d liebt, ist „rin g su m h er fe tte g rü n e W e id e “, und selbst G egenden, die als ärm lich und n ü c h te rn v erru fe n sind u n d ü b er die N a tu r u n d G eschichte n ic h t den Z auber breiten , w ie e tw a üb er die R hein lan d e, be­

reiten oft die schönsten Ü berraschungen. J a , in unserm a lte n D eutschland k a n n m an noch h e u t au f E n td e c k e r­

feinen Sinn fü r B ild w irk u n g , so n d e rn au ch d u rch g rü n d ­ liches k ü n stle risc h e s u n d k u n stg e sc h ic h tlic h e s V er­

stä n d n is aus, u n d m an fin d e t d a h e r hier D enkm äler, A n sic h ten u n d E in z elh e ite n , d ie m a n so n st vergebens su c h t u n d die g ro ß e n te ils v o n hohem W e rt u n d In te r­

esse sind. Ä hnliches g ilt fü r die B e g le itte x te , die in E in fü h ru n g e n u n d in e rlä u te rn d e n B em erkungen zu d en E in zelb ild ern b este h e n u n d d u rc h L ite ra tu ra n g a b e n e rg ä n z t w erd en . D u rc h w eg v on b e ru fe n e n F ach leu ten v e r fa ß t v erlieren sie sich n ic h t in ä s th e tisc h e S peku­

la tio n e n o d er w isse n sch a ftlic h e S tre itfra g e n , sondern g eben au f g esch ic h tlic h em u n d k u ltu rg e sch ic h tlich em H in te rg rü n d e eine e x a k te u n d zu v e rlä ssig e D arstellung d e r k u n stg e sc h ic h tlic h e n E n tw ic k lu n g u n d d e r k ü n st­

lerisch en E ig e n a rt des b e tre ffe n d e n L an d e ste ile s oder d er b e tre ffe n d e n S ta d t. So e n ts te h e n B ücher, aus d en en d as d e u tsc h e L a n d u n d V olk in seiner K unst m it ein er se lte n e n U n m itte lb a rk e it und E in d rin g lich k eit

Abb. 2. T rep to w e r Tor in N eubrandenburg. A us: B u r m e i s t e r , M ecklenburg. D eu tsch er K u n stv erlag , Berlin.

fü h rte n ausgehen! Die E rsch ließ u n g dieses v a te r ­ länd isch en K u n stsc h a tz e s is t eine A ufgabe ec h te r K u ltu rp o litik ; d enn V ate rlan d slieb e b le ib t ein leeres W o rt, w enn sie n ic h t L iebe zur H eim ate rd e is t u n d zu allem , w as d a ra u f g ew o rd en ist u n d lebt. Die K u n st in den d eu tsch e n L an d en ersch ließ en heißt, d as d eu tsch e V olk zu sich se lb st rufen.

D iese K u ltu ra u fg a b e is t es, d ere n sich in hö ch st erfreu lich er u n d d a n k e n sw e rte r W eise d er „D eu tsch e K u n stv e rla g “ in R erlin angenom m en h at. E r h a t ihr eine R eihe von V erö ffen tlich u n g en gew idm et, in deren M ittelp u n k t die S erie „D eu tsch e L an d e , d eu tsch e K u n st“ zu stellen ist. Diese Serie, die in schnellem F o rts c h re ite n begriffen ist, b e d ie n t sich für ihren B ild­

stoff in e rste r L inie d e r A ufnahm en, d ie von d er S ta a t­

lichen B ildstelle h e rg e ste llt w orden sind, u n d w as au f d ieser G rundlage an A b b ild u n g sm ate rial g eb o ten ist, d as erh e b t sich w eit über d as N iveau d e r bei u ns ü b ­ lich g ew o rd en en B ilderbücher. D enn die A ufnahm en d e r S taa tlic h en B ildstelle zeichnen sich n ic h t n u r d urch

sp rech en ; sie h t m an eines d a v o n d u rch , m öchte man am lie b ste n gleich zum W a n d e rs ta b e greifen, um die D en k m ä le r se lb st au fz u su c h e n — eine lebendigere W irk u n g k a n n m a n n ic h t w o h l w ü n sch en . Es ist erfreu lich , d a ß d a s p re u ß isc h e K u ltu sm in iste riu m , P ro­

vinzial- u n d S ta d tv e rw a ltu n g e n die B e d eu tu n g dieser S ch rifte n re ih e ric h tig e r k a n n t u n d ihre V eröffentlichung d u rch Z uschüsse g e fö rd e rt h ab e n , die es erm öglichten, d e n P re is d er B ä n d e u n g e w ö h n lich n ie d rig zu stellen.

N u r M ecklenburg h a t sich in d ie ser H in sic h t versagt.

E s sei eine Ü b e rsic h t d e r b ish e r erschienenen B än d e g eg e b en . D a ra u s w ird e rsic h tlich , d aß m an von B erlin als M itte lp u n k t vom E n g e re n sc h rittw eise zum W e ite re n v o rg e h t. So s te h t am A n fä n g e P o tsd am , dies g ro ß e D en k m al d es 18. J a h rh u n d e rts , d as B urkard Meier, d e r H e ra u sg e b e r d e r g a n z e n R eihe, beschrieben h at. E s sei d a b e i allg em ein b e m e rk t, d a ß die Bände n ic h t n u r A rc h ite k tu ra u fn a h m e n e n th a lte n , sondern die B a u w erk e a u c h in d e n Z u sam m en h a n g der L andschaft ein stellen un d fe rn e r a u c h S ch ö p fu n g en d e r Bildnerei, 226

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d er M alerei u nd des K u n sth a n d w e rk s b rin g en ; au ch an a lte n S ta d ta n sic h te n u n d P lä n e n , die d as W e rd en d er S tad to rg a n ism e n v era n sc h a u lic h e n , fe h lt es n icht. In fünf B änden lieg t die P ro v in z P om m ern v o llstän d ig vor; je einer g ilt Ost-, W e st- u nd M ittelpom m ern;

S te ttin und S tra lsu n d sind se lb stä n d ig b e h a n d elt w orden. O tto S chm itt, F ritz A dler u n d C arl F re d ric h haben die T e x te gesch rieb en . D as S cite n stü c k b ild e t d er sta ttlic h e B an d ü b er M ecklenburg, den der über W ism ar e rg ä n z t; d e r T e x t zu beiden sta m m t v o r W ern er B urm eister. S elb st den, d er m it M ecklenburg

D iese S ch riften reih e w ird nun d u rc h a n d e re V er­

öffen tlich u n g en des „D e u tsc h en K u n s tv e rla g e s “ in w illkom m ener u n d w e rtv o lle r W eise e rg ä n z t u n d e r ­ w e ite rt. So sc h lie ß t sich an den B an d ü b er P o tsd a m eine g an z e G ruppe v on B üchern, die die K u n stsc h ö p fu n g e n d er p reu ß isc h en K ö n ig ssta d t, ihre S chlösser u n d ihre G ärte n , zum G eg e n stä n d e haben.

E s sei d a ra u s b eso n d ers die au sg ez eic h n ete D a rste llu n g h erv o rg eh o b en , die H an s K a n ia der P o tsd a m e r B a u ­ k u n s t g ew id m et h a t. K a n ia zä h lt zu d en b esten K en n e rn der B a u g esc h ic h te P o tsd a m s; er g ib t n ic h t n u r

Abb. 3. S üdseite d er D orfkirche in H orst.

A us: Adler, W estpom m ern. D eu tsch er K u nstverlag, Berlin.

und P om m ern n ic h t g an z u n b e k a n n t ist, w ird der R eichtum a n K u n s ts c h ä tz e n ü b e rra sc h e n , den diese beiden L ä n d e r b ergen. A n eine k la ssisc h e S tä tte fü h rt d an n d e r schöne B and ü b e r H ildesheim , d as O tto B eyse b e sch rieb e n h at. V e rg e g e n w ä rtig t m an sich, daß diese n eun B än d e ü b er 700 A b b ild u n g e n e n th a lte n , so erm iß t m an, w elch e F ü lle von A n re g u n g en — schon rein q u a lita tiv gen o m m en — d a rin sich v e re in ig t. Z eit­

lich e r s tr e c k t sich ih re R e ic h w e ite v on d e r a ltg e rm a ­ n ischen V o rz eit (H ü n e n g ra b bei L a u te rb a c h a u f R ügen) bis zu r G e g e n w a rt; d e n n g eleg e n tlic h sind auch m oderne B a u te n v o n B e d e u tu n g ein b ezo g en w orden.

ein w isse n sch a ftlic h solide fu n d ie rte s B ild dieses m e rk ­ w ü rd ig en , vom B a ro k bis zur R o m a n tik reic h en d e n K ap ite ls d er G eschichte d er d e u tsc h e n B a u k u n st, so n d e rn er w eiß a u c h m it b eso n d erer F e in h e it h e ra u s­

zu a rb eite n , w orin die E ig e n a r t d ieser P o tsd a m e r B a u ­ k u n s t lie g t, d e re n F o rm e n d u rch w eg a b g e le ite t sind u n d die doch z u le tz t zu einem m it n ic h ts a n d e re m zu v erg le ic h e n d e n u n d seh r b e d e u te n d e n G anzen zu ­ sa m m e n g ew ac h sen ist. Die E n g lä n d e rin V ern o n L ee h a t einm al m it G eist die A u ffassu n g en tw ic k e lt, daß es d e r „g e n iu s loci“ sei, d essen K e n n tn is u n d leb en d ig e E rflih lu n g die sc h ö n ste F r u c h t u n d d as d a u e rh a fte s te

30. März 1927. 227

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Abb. 4. R ath au s in R ostock. A us: B urm eister, M ecklenburg.

Abb. 5. G iebelhäuser in der Liibschen S traß e in W ism ar. A us: B urm eister, W ism ar. D e u tsc h er K u n stv erlag , Berlin.

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E rleb n is allen R eisens sei: in K a n ia s B uch beg eg n et m an dem g cn iu s loci P o tsd am s.

E in en b eso n d eren E h re n p la tz ab e r v e rd ie n e n die beiden p ra c h tv o lle n B ände, die d er D eu tsch e K u n s t­

v e rla g “ ü b er die D om e zu N au m b u rg und zu B am berg h e ra u sg eg e b en h at. A uch hier is t die L eistu n g des P h o to g ra p h en als A u sg a n g s p u n k t an zu seh en . Die A ufnahm en, die W a lte r H eg e v on A rc h ite k tu r u nd S k u lp tu r d e r beiden K a th e d ra le n h e rg e ste llt h a t und von denen eine reich e A u sw ah l den B ildstoff d er B ände au sm ach t, ü b ertre ffe n alles, w as w ir bish er h a tte n , u nd

zeigen d as K ö n n e n des P h o to g ra p h e n in d er W ie d e r­

gabe von K u n stsc h ö p fu n g e n au f seinem Gipfel. W ilhelm P in d e r h a t fein sin n ig d a ra u f hingew iesen, d aß P h o to ­ g rap h ie n — b eso n d ers P h o to g ra p h ie n v on d ieser Q uali­

tä t — se lb st m eh r g eb e n k ö n n e n als die O riginale.

D er T ex t, d en er g e sc h rie b e n h at, ste llt voll g e ru n d e te S tudien vo n re ic h ste m G e h a lt d ar. P in d e r, d e r je tz t W ölfflins L e h rstu h l in M ünchen übern o m m en hat, ist n ic h t n u r ein er d e r fü h re n d e n d e u tsc h e n K u n s t­

h isto rik e r, so n d e rn au c h ein M eister des S tils u n d der S prache. E r s te h t den K u n s tw e rk e n n ic h t als k ü h le r A n a ly tik e r g e g e n ü b e r, w ie d er C hem iker sein en S toffen, so n d ern er s a u g t ihr strö m e n d e s L eb en in sich ein, u n d

w enige w issen vom W u n d e r u n d G eheim nis des K u n s t­

w erk s d u rch d as W o rt so viel zu v e rm itte ln w ie er.

Und so h ab e n d enn W o rt u n d B ild h ie r in der W eise zusam m en g ew irk t, d aß B ücher v on je n er se lte n e n A rt en tste h e n k o n n te n , die m an als leb en d e bezeichnen darf.

Die S chw esterdom e N au m b u rg u n d B am berg sind H eilig tü m e r d e u tsc h e r K u n st. N ic h t allein darum , w eil die B ildw erke, die sie um schließen, dem H öchsten gleich zu stellen sind, w as d as u nerschöpflich reich e

13. J a h rh u n d e rt h e rv o rg e b ra c h t h a t, so n d e rn m ehr noch au s dem G runde, w eil sich in ih n en die „d e u tsc h e

F o rm “, die schöpferische E ig e n a rt des d eu tsch e n M enschen m it v o lle n d e te r K r a f t u n d K la rh e it v e r ­ d ic h te t u n d v e rw irk lic h t hat. D arum sind u ns B am berg un d N au m b u rg m eh r als g ro ß e S eh en sw ü rd ig k e ite n ; sie sind für je d en D eu tsch e n — od er so llten es doch sein —■ eine L eb e n sa n g e le g e n h e it vom h ö ch sten R ange.

J e n e r g ro ß e U n b e k a n n te von N au m b u rg — w ir k e n n e n sein en N am en n ic h t u n d w e rd e n ihn w ohl nie k e n n e n ­ lern en , a b e r seine P e rsö n lic h k e it s te h t in v o lle r P la s tik v o r u n se rn A ug en — g e h ö rt zu den D eu tsch en , an d e n e n w ir u ns allen k en n e n - u n d fin d e n le rn e n sollten.

E s w erd en v iel zu v ie l B ü ch er in D e u tsc h la n d v e r ­ ö ffe n tlic h t; die Z ahlen d e r d e u tsc h e n B ü c h e rp ro d u k tio n

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sind ersch reck en d . W as d arin fru c h tb a r ist, w ird nur zu leicht vom Ü berflüssigen, G leichgiltigen u nd selbst S chädlichen ü b e rsp ü lt u n d in den H in te rg ru n d g e ­ d rä n g t. D as deu tsch e K u n stb u c h , d as sich im A us­

lande lange eines trefflich en R ufes erfre u te, h a t do rt viel von seinem A nsehen v erlo ren , seitdem sich sk ru p e l­

lose G esc h äftig k e it d a ra u f gew orfen h at. A ber W e rk e wie die, m it denen w ir u ns hier b esch äftig en , sind I .eistungen, die uns E h re m achen. M an w ü rd e sie irrig beurteilen, w ollte m an sie der k u n stg e sch ich tlich e n

F a c h lite ra tu r zu re ch n en . Ih re n w irk lic h en W e rt d eu te t d as a lte schöne G o e th e -W o rt: „W a s du e re rb t von deinen V ä te rn h a s t, e rw irb es, um es zu besitzen “.

G egen die M echanisierung, d ie u n se r L eben au f allen S eiten b ed ro h t, k ö n n e n w ir u n s k a u m b esser schützen, als indem w ir die W e rte u n d K rä fte , die u n ser V olk seit J a h rh u n d e rte n in se in er K u n s t au fg e sp e ic h e rt hat, der G e g e n w a rt zu fü h ren u n d in ih r e rn e u t w irk sam machen.

D arin lie g t die S en d u n g d e r h ier b esp ro c h en e n V er­

ö ffentlichungen*). —-

Abb. 7. Innenhof der H eilg e istk irc h e in S tralsund.

A us: Adler, S tralsund. D eu tsch er K unstverlag, B erlin.

Die Bauten der Deutschen Theater-Ausstellung Magdeburg 1927.

Gesamt-Entwurf Arch. Prof. A l b i n m i i l l e r , D arm stadt; S tadthalle: Arcli, B aurat G ö d e r i t z , Magdeburg.

egenüber der Stadt, auf der von Strom- und Flutelbe gebildeten großen Insel, liegt das einzigartig schöne A usstellungsgelände in­

mitten prächtiger Parkanlagen. Dort fanden schon die ersten Magdeburger Ausstellungen statt, die „Miama“ und die „Biene“. Die seinerzeit für diese Schaustellungen errichteten provi­

sorischen Hallen mußten von Prof. A l b i n m ü l l e T , dem A rchitekten der Theater-Ausstellung, in das neue U nter­

nehmen mit einbezogen und ausgebaut werden. Sie zeigten der eigentlichen Zufahrtstraße die Kehrseite. Der m äch­

tige auf die „R otehorninsel“ führende neue Brückenzug, die

„Ebert-Brticke“, verlan g t nun aber eine andere Gruppierung

*) I n d e n Z u s a m m e n h a n g d i e s e r D a r l e g u n g e n g e h ö r t a u c h e in H in ­ w e i s a u f d i e R e i h e , d i e d e r „ D e u t s c h e K u n s t v e r l a g “ u n t e r d e m T ite l

„ D e u t s c h e K u n s t “ h e r a u s g i b t . D i e B e s t im m u n g d i e s e r H e f te is t, a ls F ü h r e r b e i B e s i c h t i g u n g v o n B a u d e n k m ä l e r n z u d i e n e n . D i e L o k a l l i t e r a t u r an s o l c h e n F ü h r e r n i s t in v i e l e n F ä l l e n z u w e i t s c h w e i f e n d o d e r z u o b e r ­ f lä c h li c h . H i e r i s t d i e A u f g a b e z w e c k m ä ß i g g e lö s t , i n d e m d i e V e rfa s s e r, d u r c h w e g h e r v o r r a g e n d e K e n n e r d e r b e s c h r i e b e n e n B a u t e n , i n k n a p p s te r F o r m d i e a l l g e m e i n e n g e s c h i c h t l i c h e n A n g a b e n m i t t e i l e n u n d d a n n auf e in e m R u n d g a n g e g e l e i t e n . E r s c h i e n e n s i n d b i s h e r u . a . H e f te ü b e r d ie P o t s d a m e r S c h l ö s s e r , d e n D o m z u M ü n s te r , d a s M ü n s t e r z u A a c h e n , S ch lo ß B r ü h l u n d K l o s t e r C h o r i n . —

230

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der Baumassen. Darum wurde ein zweiter, großer Platz, das eigentliche „Forum " der Ausstellung, geschaffen, während der Platz am See der Erholung und dem Restaurationsbetriebe dienen wird. Die große Stadthalle, die Kunsthalle, das Bühnenhaus, das Verwaltungsgebäude und die Turm anlage umschließen einen Raum von erheb­

lichen Abmessungen.

Nicht, weil es sozusagen Mode geworden ist, daß Aus­

stellungen einen Turm haben, wurde dieses 60 m hohe Bauwerk geplant, sondern aus architektonischen und aus­

stellungstechnischen Gründen und dann, weiL Magdeburg tatsächlich einen leicht besteigbaren Aussichtsturm ge­

braucht, der einen Ausblick auf S tadt und Elbniederung gestattet. Der Turm wird zwischen der mächtigen, 21 111 hohen Stadthalle und den flachen Ausstellungsbauten das Gleichgewicht hersteilen. Außerdem aber benötigt die Ausstellung ein weitldn sichtbares Signal, schon deshalb, weil die Gebäude alle in eine Mulde eingebettet hinter hohem Baumwuchs v ersteckt liegen. Auf einer Grund­

fläche von 9 x 9 m erhebt sich der Turm bis zur ersten Aussichtsterrasse auf 45 m in Eisenbeton mit Ambi-Hohl- stein-Mauerwerk. Bekrönt wird er von einem 15 m hohen

Helme aus Luxfer-Prismen in Eisenrahmenwerk. Inner­

halb dieses Glashelmes befindet sich ein Erfrischungsraum, der durch Aufzug und eine bequeme Treppe erreichbar ist. Die Stelle des Aufzuges ist außen durch hochstrebende Lisenen an der Südostecke des Turm es kenntlich, während an den anderen Ecken die A ussichtsfenster der Treppen­

podeste sachgemäß gestaffelt sind. Der Turmhelm soll bei Dunkelheit von innen erleuchtet werden, so daß in V er­

bindung m it den Lichtschlitzen des Aufzuges und den Fenstern der Treppe eine eigenartige Lichtw irkung erzielt werden dürfte. Am Fuße des Turm es befindet sich der schlichte, ebenfalls aus Glasprismen erstellte Haupteingang mit den Kassenschaltern. Anschließend das V erw altungs­

gebäude. Ein Pfeilerum gang, der mit übernommen wurde, verbindet die geräum igen A usstellungshallen miteinander.

In den Hallen zur Rechten werden die historischen, wissen­

schaftlichen und künstlerischen Abteilungen zu finden sein, die in Bildern, Modellen und Tabellen eine Übersicht geben über die Entw icklung des Theaterw esens vom Griechentum bzw. vom M ittelalter bis zur Neuzeit. Die Hallen zur Linken stehen der T heaterindustrie einschl.

Film und Rundfunk zur Verfügung. In der Mitte dieser Hallenanlagen steht das 18 m hohe Gebäude der V ersuchs- bühne, wo alle Neuerungen der Theaterm aschinerie und -Beleuchtung sowie auch V eranstaltungen von Farblicht- Musik stattfinden sollen. Mit den zur Linken liegenden Ausstellungshallen verknüpft ist die Abteilung „Raum ­

kunst“, die zur Kunsthalle überleitet. In letzterer sollen Meisterwerke der bildenden K unst, soweit sie sich m it dem Theaterleben auf und hinter der Szene befassen, zur Schau gebracht werden. Auf die Kunsthalle folgt das von früheren Ausstellungen übernommene kleine Lichtspiel­

haus, das zur M arionettenbühne um gestaltet wird. W eiter­

hin befinden sieh dort kleinere Ausstellungshallen, ein Theatermuseum, die K ioskestraße, Läden und die lang­

gestreckten Hallen der Brandschutzabteilung. Zwischen letzterer und der Kunsthalle erhebt sich in der Achse des Haupteinganges als verbindendes Glied das „Pferdetor“, symbolisch als Zugang zu Zirkusvorführungen und ähn­

lichen vergnüglichen Dingen des — nun einmal unentbehr­

lichen — Festparkes. Dieses Pfeilertor wurde von P ro­

fessor Albinmüller m it voller Absicht so gestaltet, wie das von ihm entworfene Darm städter „Löw entoi“, weil hier seine den Raum abschließende, aber doch den Verkehr nicht hemmende Form am besten geeignet erschien. Und wes­

halb soll man nicht die gleiche Lösung noch einmal bringen?

Auch die Griechen wendeten häufig genug dieselben Säulen­

stellungen an und die Gotiker immer wieder ihre Spitz - bogen, Fialen und Pfeilerbündel. — Zu erwähnen ist noch

die Halle des Theatermalsaales, wo dem Publikum gezeigt werden soll, wie eine Bühnendekoration entsteht. Alle diese Gebäude, einfach und schlicht, sind eingebettet in zwanglose, gärtnerische Anlagen und umrahm t von einem herrlichen alten Baumbestände.

Als größter Baukörper steigt am Elbufer die mächtige, von B aurat Gödeiritz in Eisenklinkern geschaffene S tadt­

halle auf, bei deren Errichtung Professor Albinmüller das Amt eines künstlerischen Beirates bekleidet. Sie enthält bei 21 m Höhe und rd. 5600 <im Grundfläche (vorläufiger Teilbauabschnitt) einen großen, 3000 Menschen fassenden Saal mit Bühne, Emporen,- W andelgängen, kleineren Sälen und den dazugehörigen Neben- und W irtschaftsräum en.

Festvorstellungen, Kongresse u. dgl. werden hier s ta tt­

finden. Auf der obigen Abbildung steht im V ordergründe die Stadthalle, dahinter liegt als Repräsentationsplatz das Forum, rechts erhebt sich der Aussichtsturm, links ist das

„Pferdetor“ angedeutet, der Eingang zum Vergnügungspark.

Alle diese V eranstaltungen und Anlagen werden zeigen, daß die S tadt Magdeburg dem um fangreichen Unternehmen einer „Deutschen Theater-Ausstellung“ gewachsen ist.

Oft hört man die Frage: „Wie kommt Magdeburg zu dieser A usstellung?“ — Nun, weil dort eben der Entschluß dazu gefaßt und zur Reife gebracht wurde. Man kann nämlich auch die Gegenfrage stellen: „W eshalb haben die großen Theaterm etropolen nicht vor Magdeburg diese T at u nter­

nommen?“ — G esam tbild der T h eater-A u steilu n g in M agdeburg.

Arch. P ro f. A l b i n m ü l l e r , D a rm stad t; für die S tad th alle Arch. B a u rat G ö d e r i t z , M agdeburg.

30. März 1927. 231

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V erm isch tes.

D ie A r c h ite k tu r au f d e r G ro ß e n B e rlin e r K u n s ta u s ­ s te llu n g 1927. Vom 30. April bis 30. September findet im Glaspalast am Lehrter Bahnhof gleichzeitig, aber getrennt, eine Kunstausstellung des K artells der Vereinigten Ver­

bände bildender Künstler Berlins, dem zehn Gruppen an­

gehören, und die Juryfreie Kunstschau statt. Im Rahmen des K artells wird der „ R i n g “ unter Leitung von A rchitekt Hugo H ä r i n g und M i e s v a n d e r R o b e wechselnde Ausstellungen veranstalten. Nach Mitteilung der Tagespresse soll dabei auch das Thema der Berliner Straßendurchbrüche behandelt werden. —

L ite ra tu r.

D ie B a u k u n s t B re sla u s. Ein architektonischer Führer.

Im Aufträge des Schlesischen Bundes für Heimatschutz herausgegeben von Richard K o n w i a r z . Geschichtliche Einleitung von Bernhard S t e p h a n . 136 Bilder und Zeich­

nungen, Plan der A ltstadt und Plan des zukünftigen S tadt­

gebietes. Breslau 1926. Verlag Graß, Barth & Comp.

(W. Friedrich), Breslau 1. In Ganzleinen geb. 5 M. — Das kleine Büchlein bringt nach einer kurzen, rein ge­

schichtlichen Einleitung die bauliche und architektonische Entwicklung Breslaus, des südöstlichen deutschen K ultur­

zentrums. Trotz der gedrängten Zusammenfassung besticht die feinsinnige Art der Behandlung der Baudenkmäler, die mit der Entstehung und Entwicklung des Stadtgrundrisses beginnt, den Reichtum hochwertiger alter Bau- und W erk­

kunst zeigt und bis in die neueste Zeit hineinreicht.

Gute und durchaus einwandfreie Abbildungen von Stadtplänen, Grundrissen, Innenräumen, Ansichten und Einzelheiten der Bauwerke belegen die interessanten Aus­

führungen. Auch der geschmackvolle Einband, dessen Titelzeichnung Erich Murcken entworfen hat, darf nicht un­

erwähnt bleiben. So bildet das Bändchen m it seinem Inhalt und in seiner Ausstattung eine wertvolle Bereicherung der Fachliteratur über alte, historische Städte. —

Dr.-Ing. A. Wedemeyer.

Gotische und barocke Holzkirchen in den Karpathen­

ländern. W. R. Z a 1 o z i e c k y. 124 S. Gr. 8°. Wien, Krystall-Verlag G .m .b .H . Preis 0000 M.

Der Verfasser bringt außer einer größeren Zahl von Lichtbildern auch eine stattliche Reihe maßstäblicher Grundrisse und Schnittzeichnungen von jenen vielfach sehr reizvollen, teils vertraut, teils frem dartig anm utenden Holz­

kirchen, die meist am Ende des 17. und im 18. Jahrhundert entstanden sind. Die Aufnahmezeiichnungen sind für den Fachmann das W ertvollste an der vorliegenden Arbeit; sie erleichtern den Vergleich mit den deutschen und skandi­

navischen Holzkirchen, deren Kenntnis uns besonders Burgemeister und Seeßelberg verm ittelt haben.

Mit jenen Bauten stimmen fast alle Karpathenkirchen im Grundriß überein, abgesehen von einer unbedeutenden Zahl zentraler Anlagen von russischem Charakter. B e i a l l e n H o l z k i r c h e n i s t e i n h o h e r R a u m a u f m e i s t q u a d r a t i s c h e r G r u n d f l ä c h e d e r K e r n d e s G e b ä u d e s ; dieser Bauteil liegt zwischen der V or­

halle mit Turm und dem Chorhause, die beide schmäler sind als der Mittelbau. Die Dreiteilung des Grundrisses spiegelt sich entweder im Aufbau wider, oder sie wird unterdrückt.

Das ist auch bei den K arpathenkirchen der Fall. Teils werden hier Turm gerüst und Mittelbau, zuweilen auch der Chor, unter einem Satteldach zusammengefaßt, so daß der Turm wie ein Aufbau auf der Dachfläche erscheint, teils er­

hält jeder Bauteil seine eigene Überdachung. W ährend in Deutschland und Skandinavien in letzterem- Falle der Mittel­

bau und das Chorhaus meist S a t t e l d ä c h e r erhalten, er­

hebt sich in einigen Gebieten der K arpathen über jedem Bauteile, auch über dem Turm, ein pagodenförmiges Z e l t - dach mit mehrfachen, wagerechten Unterteilungen und einer Kreuzspitze. Der Mittelbau beherrscht nicht selten die ge­

samte Anlage. Überraschend ist aber auch hier die Ähnlich­

keit mit der Hiterdal-Kirche in Norwegen.

Nach alledem erscheint die vom Verfasser vor­

genommene Trennung nach b a s i l i k a l e n und z e n ­ t r a l e n Anlagen bzw. M i s c h t y p e n innerlich nicht be­

gründet. Ebensowenig vermag die äußere Erscheinung allein den Titel des Buches „ G o t i s c h e und b a r o c k e Holzkirchen“ zu rechtfertigen, zumal sie sich' zeitlich au ß e r­

ordentlich nahestehen und aus jüngerer Zeit stammen Die Bezeichnungen h at der V erfasser wohl hauptsächlich des­

halb gewählt, weil er diese Kirchen nur als Nachahmungen der monumentalen Steinbaukunst gelten lassen will, dem Holzbau eine selbständige Entwicklung von altersker ab­

spricht und ihn als ländliche V olkskunst ablehnt. — Wenn es sich nur um Übertragungen aus dein Steinbau handelte, dann w äre es nicht zu erklären, daß in einem weiten Gebiete

von Skandinavien bis zum Balkan durch viele Jahrhunderte hindurch bei so verschiedenartiger Steinbaukunst uns im großen und ganzen immer wieder derselbe Typus entgegen­

tritt. Auch die profane H olzbaukunst h at aus sich heraus eigene Stile gebildet, diese jahrhundertelang bew ahrt und die konstruktiven Vorstellungen geschaffen, die den späteren Meistern des Steinbaus zug-ute gekommen sind Die sehr überlegen vorgetragenen Ansichten des Ver­

fassers, die einer politischen Färbung nicht entbehren, ver­

mögen das festgefügte Gebäude baugeschichtlicher Tat­

sachen nicht zu erschüttern. — Fr.

W ettbewerbe.

Der Wettbewerb um den Erweiterungsbau der Reichs­

kanzlei in Berlin ist nunm ehr mit F rist zum 14. Mai d. ,J.

ausgeschrieben für alle deutschen A rchitekten, die zur Zeit in Berlin ihren W ohnsitz bzw. ständige Niederlassungen haben. Außerdem sind 7 ausw ärtige Architekten, deren Namen in der Ausschreibung nicht genannt werden, zur Beteiligung besonders eingeladen. Ausgesetzt sind: ein I. Preis von 7000 M., ein II. Preis von 5000 M.. zwei lil. Preise zu je 3500 M., drei IV. Preise zu je 2000 M.; für evtl. 3 Ankäufe je 1200 M. Im Preisgericht: die Architekten Ministerialrat B e h r e n d t ; M inisterialrat H i e c k e : Geh.

B aurat Dr.-Ing. Ludw. H o f f m a n n ; Prof. Bruno P a u l , sämtlich Berlin, und Senator S tadtbaurat E l k a r t , Hannover; außerdem R eichskunstw art Dr. R e d s l o b , K unstschriftsteller Dr. O s b o r n , Berlin. Ersatzpreis­

richter: Prof. E. B l u n c k , Prof. G e s s n e r , K unstschrift­

steller Fritz S t a h l . Berlin. Unterlagen gegen 3 M. von der Reichskanzlei, Berlin W 8, W ilhelmstraße 77. —

Wettbewerb Gemeindehaus Trossingen. Ausgeschrieben unter den in W ürttem berg ansässigen A rchitekten mit Frist zum 25. April d. J. I. Preis 2500. II. Preis 1700, III. Preis 1200, IV. Preis 900, V. Preis 600 M. Ankäufe Vorbehalten.

Unterlagen gegen 5 M. vom Schultheißenam t Trossingen.—

W ettbewerb W ohnhaus-Typenbauten in Moskau. Der Moskauer Sowjet h at die E ntscheidung über zwei seit 1925 laufende Ideenwettbewerbe für W ohnhaus-Typenbauten vor kurzem getroffen. Die Aufgabe umfaßte den Entwurf von 3 Typen für Familien mit eigenem Haushalt, und zwar ein zweistöckiges W ohnhaus, ein Reihenhaus von l/t> bis 2 Stockw erken und ein drei- oder vierstöckiges Wohnhaus mit mindestens drei W ohnungen auf jedem Stockwerk. Die vierte Aufgabe schließlich sollte ein W ohnhaus für 750 bis 800 Personen mit gem einsamer H auptküche usw. (Kommune- liaus) schaffen. Es w aren insgesam t 240 Entwürfe ein­

gegangen. Die Entw ürfe des Berliner Arch. Alexander K l e i n und seines M itarbeiters, Dipl.-Ing. Ernst S e r c k , w urden für alle vier Bauten preisgekrönt. Nach den Ver­

gleichsberechnungen des Preisgerichts sind die Reihen- Einfamilienhäuser am w irtschaftlichsten. —•

Bei dem Wettbewerb zur Erlangung von Vorentwürfen für einen Bebauungsplan der Gemeinde Merkstein fiel der I. Preis auf den Entw urf mit dem Kennw ort . . G r o ß m e r k ­ s t e i n“. Verf.: Arch. Dipl.-Ing. V iktor S c h m i t t und Reg.-Bauführer Heinrich E s s e r . Aachen; der II. Preis auf den E ntw urf m it dem K ennw ort „ F l u r 5“, Verf.: Reg.- Bauführer Otto B o 11 e , Aachen. J e einen III. Preis er­

hielten das K ennw ort „ B o d e n s t ä n d i g “. Verf.: Prof.

Emil F a h r e n k a m p , Düsseldorf, und Beigeordneter A rthur B r o c k e , Mülheim a. d, Ruhr, und das Kennwort

„E n t w i c k 1 u n g “, Verf. Arch. Adolf D a h l e n , Alsdorf.

In einem engeren W ettbewerb der Gemeinnützigen W ohnungsbaugenossenschaft „Bauhütte“, Lübeck, erhielten den 1. Preis der Entw urf „B lickpunkt“, Verf.: Otto S c h w e i n f u r t h und Otto ‘S i e b e r t . Ein weiterer Entwurf, „W ohnplatz“, derselben Verfasser w ar vom Preis­

gericht an 2. Stelle gesetzt, m ußte aber von der Preis­

verteilung ausscheiden, da nur die Einreichung eines Ent­

wurfes von jeder Firm a vorgesehen war. Den II. Preis er­

hielt der Entw urf „G artenstadt“, C. von L a d i g e s , den III. Preis der E ntw urf „4 S tandpunkte“, W. S c h ü r e r , sämtlich in Lübeck. —

ln dem engeren W ettbewerb zur Erlangung von Ent­

würfen für die Erweiterung des Städtischen Krankenhauses in Lüneburg waren 10 Entw ürfe eingegangen. Es erhielten den 1. Preis die A rchitekten D i e s t e l & G r u b i t z , Hamburg, 11. Preis die A rchitekten P u l s & R i c h t e r , Hamburg, Hl. Preis A rchitekt R e i t h , Lüneburg. —

In h a lt: D eu tsch e L ande, d eu tsch e K unst. — Die Bauten d er D eutschen T h e a te r-A u sstellu n g M agdeburg 1927. — Ver­

m ischtes. — L i t e r a t u r . W ettb ew e rb e . —

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G .m .b.H . in Berlin.

Für die Redaktion verantwortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B ü x e n s t e i n , Berlin SW 48.

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