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Deutsche Bauzeitung, Jg. 69, H. 45

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Deutsche Bauzeitung

Berlin SW 19 W ochenschrift fü r n a tio n a le B a u g e sta ltu n g • B a u te ch n ik 6. Nov. 1935 R aum ordnung und S tä d te b a u • B a u w irtsc h a ft • B a u re ch t DBZ Heft 45

UIUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIM

Der A rch itekt und d a s H andw erkliche

O b e r b a u ra t Dam m

H a n n o v e r

Es soll bei d ieser Fra g e durch au s mit o ffen en Karten gespielt w e rd e n : So berechtigt an sich d e r stete H inw eis auf das alte h an d w erk lich e S ch a ffe n ist, auch dort gibt es Ausnahm en von d e r R e g e l; b ekanntlich sch läft bis­

weilen selbst H om er. A b e r w e n n , w ie Beisp iel 1 zeigt, auch der eine o d er a n d e re M eister die G re n z e n seines Handwerks in d e r G e staltu n g sfre u d e bedenklich über­

schritt und w ie hier als Steinm etz „zim m e rm an n sm äß ig "

formte, so kommt ein so lches A b w e ich e n von d e r klaren Linie vollendeten Könnens meist aus einem Ü b e rm aß und Übermut im Beherrschen des H a n d w e rk lic h e n ; es ist mehr eine K raftp ro b e, zu z e ig e n , d a ß man d a s in Stein auch kann, w as d e r a n d e re in H o lz vo llb rin g t. Das rein T e c h ­ nische, in Richtung guter h a n d w e rk lich e r A rb e it gesehen, versteht sich d a b e i dennoch im m er von selbst, d. h. G e ­ simse, W a sse rsch rä g e n und o rd e n tlich e A nschlüsse sind als etw as S elb stverstän d lich e s trotzdem in bester O rd ­ nung.

W enn unsere Z eit ihre baukünstlerischen Launen spielen läßt, so ist zum eist g e ra d e d ieses w ich tig e H a n d w e rk s­

technische nicht in O rd n u n g . So w a r es zu r Z eit der leidigen F la c h d ä c h e r (siehe D B Z , H eft 14, Seite 267), so w ar es auch noch im A u g e n b lick d e r ersten W ie d e r­

besinnung a u f d as sch ü tzen d e D ach . N iem an d w ird sich als H ausbesitzer w ü n sch en , die v ie le n Ü b e rh än g e und A n ­ schlüsse unterhalten zu müssen. A b e r auch sonst hat die Baukunst d e r „p e rsö n lich e n N o te " zu e in er V e rn a c h lä ss i­

gung des h an d w e rk lich G esu n d e n und Z w e ckm ä ß ig e n geführt, die aus u rsp rü n g lich er Fa h rlässig k e it nunmehr oft geradezu zu e in e r au sg e sp ro ch en en U nw issenheit über handw erkliche N o tw e n d ig ke iten geführt h at. Und so stehen w ir heute le id e r h äu fig tro tz a lle r g ro ß en W o rte vor b edenklicher M ä tz c h e n b a u e re i, d ie kaum noch etw as vom h an d w erklich G u ten w issen w ill, ja v ie lle ich t z u ­ weilen nicht einm al ah n t, d a ß es so e tw a s gibt o d er einmal geg eb en hat.

G e w iß hängt d a s nicht zum w en igsten mit dem V e r­

fall alles h an d w e rk lich e n Kö nnens ü b e rh au p t zu sam m en;

für wen a b e r ist n ach d e r Trennung des Baukünst­

lerischen und d e r Bau leitu n g von d e r A usführung die Kenntnis und g e n a u e B efo lg u n g h a n d w e rk lich e r G ru n d ­ gebote w ich tig e r als fü r den v e ra n tw o rtlich e n G e sta lte r und kulturlich am ein d rin g lich sten v erp flich te ten S ch ö p fe r von Bauten selb st? Leid er ist a b e r v ie le s , w a s a u ch heute noch entsteht, nichts w e n ig e r a ls h an d w erk lich gut.

Grund g en u g , Um schau zu halten und sich R ech en schaft zu g e b e n ; v o r allem zu seh en , w o A b h ilfe nötig ist.

1 S te in m e tz a rb e it, d ie d en S te in a b w e g ig in H o lzfo rm en b e h a n d e lt.

D e r h a n d w e rklich ja m m e rv o lle A n b a u , d e r sich in d ie V o rd e rflä c h e des G ie b e ls d rä n g t, stam m t natürlich a u s d e r Z e it v ö llig e n h a n d w e rk ­ lichen V e r fa lle s

W ir hören ta g tä g lich , w ie sehr d e r A u sd ru ck unserer Z eit und unseres neu im A u fb au und in der Reinigung be g riffe n en deutschen W e se n s der G e m e i n s c h a f t s ­ g e d a n k e ist, dem a lle Eig en brö telei sich unter­

zuo rdnen hat. N o ch sind w ir h erzlich w e it von diesem Z ie le , d as einm al als etw as S elb stverstän d liches sich e in ­ stellen muß, e n tfe rn t; w ir sind es nam entlich in d e r B au ­ kultur. Erst kürzlich ist d a ra u f hingew iesen (D BZ, H eft 34, Seite 671: „V e ra n tw o rtu n g sb ew u ß tes B a u e n "); v o r­

lä u fig muß noch immer mehr o d e r w e n ig e r san fter b e h ö rd lich er D ruck d a fü r so rgen , d a ß B au g ru p p en , die bestimmt sind, eine au sg e g lich en e Einheit zu bilden, w enigstens straß en seitig als solche g e w äh rleiste t sind.

A n den Rückseiten kann man trotz dieser Bestrebungen noch a lle rle i W u n d e r erle b e n , m anchen W ir rw a r r und m anchen h an d w erklich en Fehler (Bild 2). Es ist technisch und h an d w erklich fa lsc h , 60 bis 80 cm breite W alm vo r- sprünge zu m achen, w e il sie sich nur unter viel H a ck e re i und unter ä u ß e rste r Zusam m endrängung d e r G e fa h re n ­ punkte in d e r D ach h au t decken lassen. Es ist fa lsc h , bei u n serer fro stg eseg neten W itteru ng A b fa llro h re w a a g e ­ recht und in so ungeschickten Biegungen über die Schutz-

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2 E in e Rückseite von E in f a m ilie n h a u s g ru p p e n . H a n d w e rk lich schlechte E in z e lh e ite n (R e g e n ro h re , S ch u tz d a ch a n sch lü sse , D a c h v o rsp rü n g e , S ch o rn ste in fü h ru n g usw .)

4 Noch so g u t g e m e in te r k ü n stle risch e r Schm uck k a n n e rh e b lich z u r E n tste llu n g e in e r S ch a u s e ite a u s e d le m B au sto ff b e it r a g e n , w e n n h a n d ­ w erk lich falsch g e d a c h t und g e sta lte t ist. D ie T rie fb a h n e n d e s S ch m u tze s v e ru n sta lte n d e n Bau fü r im m er

w ä n d e h in w eg zu leiten , die die N a ch b a rn nach w ie vor g e g e n e in an d er au ffü h ren . Das w erd en die nächsten W in te r schon dartun. In künstlerischer Beziehung hat sich eine wüste Unordnung entw ickelt. Erst ist der eine und bald d a ra u f ein an d e re r aus der Reihe getan zt, in­

dem er der Behö rd e Schnippchen schlug, so d a ß auch dem vo rsch riftsg em äß vo rh er Fragend en nicht gut das a b ­ gesch lag en w e rd e n konnte; zum al es die H interseite ist, die ¡a selbst im Landhausviertel bei uns als etw as gilt, w o

a lle bösen G e iste r lo sgeiassen w e rd e n können. N ur eine gew isse Einheitlichkeit d e r D ach au fb au ten ist auch hier noch unter unsäglichem A u fw a n d an gutem Zureden und D ruck erreich t, o bw o h l sie nach den Verkaufsbedingungen ein e G ru n d fo rd e ru n g für das g a n ze Aussehen w a r. Das sind Beo b ach tu n gen , die man in allen deutschen G auen m acht und d a rü b e r hinaus erst recht.

A b e r bleiben w ir beim H a n d w e rklich e n . O hne irgend­

w elchen w irtsch aftlichen Z w a n g , w ahrscheinlich als eine gew isse Laune und Z ie re re i, w ird es immer mehr Brauch, die T rep p en w a n g en nur halbsteinig , so g ar verputzt, aus­

zuführen (Bild 3). Es ist d as ein g ro b er handw erklicher D e n kfe h le r; denn noch so gute A bdeckung von oben schützt nicht vo r dem Eindringen von Feuchtigkeit an an d e re r S te lle ; solche halbsteinigen W an g en sehen nach w enigen Jah re n schon so aus, w ie Bild 3 zeigt. Nicht eine e in ze ln e trifft man a n , sondern straßenw eise sind sie a u fz u z e ig e n . Das d a rf kein verantw ortungsbew ußter Unternehm er und kein Baum eister ausführen und dem nichtsahnenden Bauherrn zum uten; der Architekt d arf es am allerw en ig ste n an o rd nen .

D er A rch ite kt kann beim G estalte n im ganzen und in den Einzelheiten g a r nicht genug Bedacht auf beste h an d w erk lich e D urcharbeitung le g e n ; das lehrt Bild 4.

W o sie unterbleibt, zieht ja h rela n g Regen und Schmutz seine verunstaltende Bahn und friß t seinen W eg immer tie fer, oft so g ar unter S ch äd ig u n g des inneren G efüges.

Das zeig t sich besonders im Beispiel 11. Stellt nicht dieser G ie b e l ein g e ra d e zu tolles Beispiel für unseren G eg en sta n d d a r? Es ist alle s vere in t: eine für die G e g e n d ungeeignete B au w e ise , unzulängliche, ja falsche Brüstungsabdeckungen, u n zw eckm äßig e Fensterladen­

ba u a rt u. a . m. Die B ilder w erden gezeigt, damit die für die Führung d e r V e rb ä n d e verantw ortlichen Köpfe bald ig st W e g e suchen und fin den , den Nachw uchs, aber auch die V o lksw irtsch aft vo r ähnlichen M ißerfolgen zu

5 T ro stlo se s A u s s e h e n e in e s E in f a m ilie n h a u s e s w e n ig e J a h r e nach d e r E rrich tu n g du rch h a n d w e rk lic h fa lsc h e s D e n k e n und A u sfü h re n (K a lk ­ sch lem m e, S o h lb a n k a b d e c k u n g , F e n s te r lä d e n I)

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bei je d e r A u fg a b e besonders gekannt und berücksichtigt w e rd e n . D asselbe gilt fü r den Beton, d e r sich nach w ie vo r räch t, w enn man ihm nicht durch Ausdehnungsfugen sein N atu rrech t g e w äh rt. Immer w ie d e r w ird d ieser alte Fehler b e g an g e n , obgleich man die h äß lich en Folgen nach Hunderten von Fällen am W e g e zäh le n kann. Der A rch itekt d a rf sich niemals a u f den A usführenden v e r­

la sse n ; er muß auch hierin der Führer sein. „W o z u der L ärm !" fra g t man sich, w enn man vo r dem nächsten B ei­

spiel steht und in der Backsteinschichtung immer neue

6 Ein eb en so b e trü b e n d e s Stück B a u k u ltu r a ls S ie d le r s e lb s t h ilf e g e g e n Bausünden d e s A rch ite k te n (v e rg l. B ild 5)

7 Die V e rb in d u n g v o n E ise n u n d B eton w ill h a n d w e rk lic h ü b e rle g t se in !

bewahren. Es w ird zu v ie l a u f Kosten a n d e re r herum ­ geprobt; w eg mit d e r persö n lich en N o te als S ch ru lle!

Die w ertvolle persö n lich e H a n d sch rift stellt sich ungesucht ganz von selbst ein, w enn jem and e tw as kann. Die W irt­

schaft verlan g t mehr denn je g e d ie g e n e Bauten und Wohnungen, die die geringste U nterhaltungslast b e­

dingen. Bürge ist in erster Linie d e r A rch ite kt. W a s nützt es, w enn nun d e r N ä ch ste , durch den M iß erfo lg gewarnt, an d e re W e g e sucht (w e iß e Stein e, dam it man das A bblättern nicht so sieht, au s V o rsich t d a rü b e r eine Zementschlemme, um dann mit d e r Kalkschlem m e die v e r­

loren g e g an g en e B acksteinfugung v o rz u tä u sc h e n ; die kleine künstlerische N o tlü g e w ird „Stru ktu r g e tau ft), w o ­ bei schon an d e r Pro be beim geringsten Stoß die Schlemme w ie d e r a b b lä tte rt? Ist d as w irtsc h a ftlic h e r als ein ordentlicher Putz, ist es e tw a sch ö n e r? W a s soll m.t solcher A usführung an d e r W e tte rse ite eines fre iste h en ­ den Sied lerh au ses w e rd e n , d a s so g a r bei einem V e r ­ p u t z nach einigen Ja h re n bereits so aussieht, w ie Bild 5 zeigt? Kann man sich w u n d ern , w enn die v e rzw e ife lte n Siedler sch lie ß lich , o hne noch la n g e zu fra g e n , zu S elb st­

hilfemaßnahmen ü b e rg eh e n , w ie in Bild 6 ?

Auch sonst gibt es h an d w e rk lich vie l zu b eden ken . Es macht w a h rlic h keinen guten Ein d ruck, w enn an einem großartigen A m tsg eb ä u d e d er S o cke l von künstlerisch w ohlüberlegten und reich d u rch g eb ild e ten eisernen Standleuchten so au ssch au t, w ie Bild 7 erkennen lä ß t.

Die V erbleiu n g a lle in ist kein sich eres Schutzm ittel für alles; auch die A u sd eh n u n g skrä fte des M etalles müssen

8 H e ru m p ro b e n ist b eim K lin k e rb a u b e s o n d e rs b e d e n k lic h . Es ist v o rg e k o m m e n , d a ß S o c k e lw ie d ie s e r u n ter d e n Fe n s te rn w e g e n m a n g e l­

h afte n E in b in d e n s v ie le M e ter la n g p lö tzlich h e r a u s fie l. D ie F u g e n d e r E in f rie d ig u n g sind schon sta rk a u sg e w a sc h e n

9 B a u h e rr und V o lk s w irts c h a ft k ö n n e n v e r la n g e n , d a ß A rc h ite k t und A u s fü h re n d e r d a s H a n d w e rk lic h e ih re r A r b e it s o rg fä ltig e r ü b e r le g e n , a ls es in d ie se m B e is p ie l g e sch e h e n ist

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1 0 Z u s a m m e n h ä n g e n d e G rü n flä ch e n a ls V o rg ä rte n kö n n en e in e a u s ­ re ich e n d e und schö ne G e sta ltu n g se in . S ie sind es a b e r nicht, w e n n d ie B o rd k a n te n h a n d w e rk lich und technisch sch le ch tsin d , s o d a ß s o fo rtS ta c h e l- d rä h te nötig sind o d e r E in fa ssu n g strü m m e r b e se itig t w e rd e n m üssen

A ufreg ung en erleb t, bis zum Fenstersturz des Erd ­ geschosses so g ar vier- bis fünfm al (Bild 8). Das un­

g ew ö hnliche S o cke lg efü g e — das an den Erkerecken doch w ie d e r verlassen w erd en mußte, w o llte man nicht han dw erklich g a r zu Bedenkliches w a g e n — beginnt bereits an „R a ssig ke it" ein zu b üßen , w e il die unterdrückten Stoßfugen, die hier w a a g e re c h t lieg en , beginnen, au s­

g ew asch en zu w e rd e n , w a s mit der Z eit noch schlim mer w erden w ird . W e r aufm erksam die Ja h re hindurch den Backsteinbau b e o bach tet hat, w e iß g a n z g e n au , d a ß es sich in diesem Fa lle nicht um A usblühen der Fuge o der des Steins handelt, sondern, w ie gesagt, um nichts als A usw aschung.

H a lb e Einfriedigungen liegen oft a u f d e r S tra ß e , n a ch ­ dem der Frost das M a u e rw e rk d e r P feiler und So ckel unter dem Putz zerstört h a t; a b e r der alte h an d w erklich e Fehler scheint unausrottbar (Bild 9 und 10). M uß es w irk ­ lich erst in die Bauordnungen aufgenom m en w erden — die doch keine Lehrbücher des Bauens sein so lle n !, d a ß

man solche M a u e rw e rk skö rp e r mit Vo rsatzb eto n stampft o d er g e w issen h aft aus K linkern mit den nötigen Siche­

rungen (A b d ecku n g !) a u sfü h rt? Die Einfriedigungen sind ü b erhaupt eine S a ch e fü r sich. N u r das eine hier noch, w e il d e r G ru n d g e d a n k e richtig, a b e r die Ausführung so h äufig falsch und fü r den Bestand verh än gn isvoll ist: G e ­ w iß ist d e r schlichte, im g ro ßen durchgeführte einheit­

liche G rü n stre ife n etw as G u tes, w enn er richtig gemacht w ird . Bei ein er Backstein kan te ist d as, w ie alsbaldige Erfah ru n g zeig t, nicht d e r Fa ll. Die Zerstörung der Bord­

kante setzt schnell ein. Ebenso ungünstig w ie die Back­

steinkante w irkt sich a u f die D au e r die gemauerte S ch w e lle unter V e rp u tz aus (Bild 10). Deshalb ist der G ru n d sa tz selbst keinesw egs zu verdam m en. Denn ein b r e i t e r W e rkstein so ckel mit dahinter gepflanzter le b en d er H ecke hat sich durchaus b ew äh rt. W o er sich a b e r w egen d e r Ö rtlich ke it nicht em pfiehlt, muß man eben w ie d e r zu Z äu n en seine Zuflucht nehmen.

N irgend s räch t sich d e r M an gel an H andw erkserfah­

rung beim A rchitekten mehr als beim Klinkerbau.

D arü b er ist schon genug gesp rochen und geschrieben w o rd en . Um so erstau n lich er ist es, d a ß das G rundsätz­

liche oft noch immer u nbeachtet bleibt, zumeist aus un­

gen ü g en d er Kenntnis des Baustoffes und seiner Er­

haltungsbeding ung en, v o r allem a b e r aus Unkenntnis der h an dw erklich en N o tw en dig keiten des Klinker- und Back­

steinbaus. Es ist g e w iß nicht schön, wenn Bauten bald nach d e r Fertigstellung einen Schutzanstrich erhalten müssen. D azu w ird dann d e r A rch itekt vom verärgerten Bauherrn nicht mehr gehört. Besser ist, es wird alles so vo rb e d ach t, d a ß sich solche M aßnahm en erübrigen. Auch d e r A rch itekt, nein g e r a d e der A rchitekt, soll handw erk­

lich richtig und gut b a u e n ; von ihm muß auch zu alle r­

erst die Besserung unserer m anchm al recht bedenklichen Ausführungsgew ohnheiten kom m en; darum w ird er gut tun, erst dann nach neuen A usdrucksform en und -arten zu fah n den — v e rg le ich e Bild 11 und 12 — , wenn ihm das H a n d w e rk lich e so in Fleisch und Blut übergegangen ist, d a ß es ihn vo r Irrungen schützt, deren Folgen ihm noch sch m erzlich er sein müssen als die geldlichen dem B a u h e rrn ; denn sie rühren an fach lich e s G ew issen und beru fliche G eltu n g !

11 u n d 12 B a ck ste in k u n ststü ck e , d ie d e m M a u e rw e rk se h r g e fäh rlich w e rd e n k ö n n e n , w e il sie d ie Z e rstö ru n g d e r w ich tig e n A u ß e n h a u t e r­

le ich te rn . D a s H a n d w e rk lic h e w ird d a m it g e ra d e z u v erh ö h n t

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Die A b lehn ung d e r W o h n u n g szw an g sw irtsch aft

D er Erla ß des R e ich sarb e itsm in iste rs

W ir teilte n b e re its in d e r W irts ch a ftsu m sch a u d e s v o rig e n H eftes (S e ite 883) m it, d a ß sich d e r R e ich sa rb e itsm in iste r g eg en d ie W ie d e re in fü h ru n g d e r W o h n u n g sz w a n g s w irts c h a ft a u sg e sp ro c h e n h a b e . W e g e n d e r b e so n d e re n W ic h tig k e it v erö ffe n tlich e n w ir h ie r d e n v o lle n W o rtla u t d e s E rla s s e s (S 14 8948/35 vom 5. O k t o b e r ) . D ie S ch riftle itu n g .

Der A n trag des H errn O b e rb ü rg e rm e iste rs der S tadt München a u f W ie d e re in fü h ru n g d e r W o h n u n g szw a n g s­

wirtschaft ist a u f d e r R eich sw o hn u n g sko nferen z am 24. September mit den V ertretu n g en d e r Län d er und der beteiligten Reichsressorts ein geh en d erö rte rt w o rd e n . Ich selbst hatte mich in meinen einleiten den A u sfü h ­ rungen gegen ein e W ie d e re in fü h ru n g d e r W o h n u n g s­

zwangswirtschaft au sg e sp ro ch e n . A ls Ergebnis der A u s­

sprache ist festzu stelle n, d a ß die V e rtre te r d e r Länder und der Reichsressorts sich m einer A n sich t ang eschlo ssen haben. Die A b lehnung erstreckte sich au ch a u f die von dem Herrn O b e rb ü rg e rm e iste r d e r S tadt M ünchen in seinem Schreiben vom 22. Ju li 1935 v o rg e sc h la g e n e ein­

geschränkte Form ein er W o h n rau m b ew irtsch a ftu n g . Die G rü n d e , die gegen die W ie d e re in fü h ru n g der W ohnungszw angsw irtschaft sp rech en , sind im w esen t­

lichen fo lg e n d e :

Die W o h n u n g szw an g sw irtsch a ft, also d as Recht der Gemeinden, leersteh end e W o h n u n g en zu b e sc h la g ­ nahmen, dem H au sb e sitze r einen M iete r zu zu w eise n und, soweit e rfo rd e rlich , einen Z w an g sm ietvertra g a b z u ­ schließen, ist von dem H au sb esitz immer mit Recht als ein besonders sta rker Ein g riff in seine aus dem Eigentum sich ergebenden Befug nisse em pfunden und a u f das schärfste bekäm pft w o rd e n . D ie R eichsregierung hat durch die A u ß e rkra ftse tzu n g des W o h n u n g sm an g e l­

gesetzes mit dem 31. M ä rz 1933 zu erkennen g eg e b en , daß sie nicht b e ab sich tig t, die frü h ere Politik in d ieser Hinsicht w e iter fo rtzu se tze n . Die erneute Einführung einer Besch lagn ah m em ö glich keit von W o h n u n g en w ü rd e daher eine g ru n d sä tzlich e Ä n d eru n g der bisherigen Stellung der R eich sregieru n g be d eu te n , deren A u s­

wirkungen sich nicht nur a u f den zu n äch st unm ittelbar betroffenen H au sb esitz b eschrän ken w ü rd en . Bei der engen Verbu n den h eit von H a u sb esitz und R ealkredit

D B Z -K u rzau fg ab e 14 Auflösung

Für die Lösung d ieser A u fg a b e erhielt A rch itekt A l f r e d H a y n , M a g d e b u rg , den 1. Preis. Sein Entw urf (Abbildung) brin gt ein e d eu tlich e Sch eidu n g zw isch e n

w ü rd e die W ie d e ra u fn a h m e d e r früheren Z w a n g sw irt­

sch aftsp o litik g e g e nü b er dem H au sb esitz von stärkster Rückw irkung a u f den R ealkredit sein. Dies kann a b e r w eiterhin eine G e fä h rd u n g der W o h n u n gsbau po litik der Reichsregierung zu r Folge h aben . Bei d e r N o tw e n d ig ­ keit, den W o h n u n g sb au , durch den allein die W o h n u n gs­

knapph eit beseitigt und ein e W o hnungsnot verm ieden w e rd e n kann, mit allen M itteln zu fö rd e rn , muß jedoch je d e M aß nah m e u n terbleib en , die geeign et sein kann, hemmend a u f die p rivate Initiative bei dem W o h n u n gs­

bau e in zu w irken .

Hinzu kommt, d a ß die W o h n u n g szw an g sw irtsch a ft kein g eeign etes Mittel d arstellt, um die durch die Zunahm e d e r W o h n u n g skn ap p h eit entstehenden Sch w ierigkeiten zu beseitig en. In G em ein d en mit g rö ß e re r W o h n u n g skn ap p ­ heit ist es auch bei ein er behördlichen Verteilung der fre i g ew o rd en en W o hnungen nicht m öglich, die A n ­ sprüche a lle r W ohnungsuchenden zu b e fried ig e n . Dies führt zu ein er Enttäuschung d e r W ohnungsuchenden und zu A n g riffe n gegen die T ätig keit d e r W o hnungsäm ter.

Ich d a rf hier nur an die unerfreulichen Z ustände e r­

innern, die sich in dieser Hinsicht in der N ach krie g sze it en tw ickelt hatten. S ch ließ lich w ü rd e die W ie d e re in fü h ­ rung ein er W o h n rau m b ew irtschaftun g auch eine starke Verm ehrung des Personals der G em ein d everw altu n g e n zu r Fo lg e h ab e n , die zu ein er unerwünschten Belastung d e r G e m ein d eh au sh alte führen müßte.

A us den d arg e leg ten G rü n d en kann ich mich d a h er nicht en tsch ließen , für eine reichsrechtliche Regelung ein ­ zutreten, durch w e lch e w ie d e r eine G ru n d la g e für eine W o h n u n g szw an g sw irtsch a ft durch die G em ein d en g e­

sch affen w ü rd e. Ich bitte, dem Herrn O berb ü rg erm eister von M ünchen von d ieser Entscheidung Kenntnis zu g eb en .

Die Entscheidung über die im übrigen von dem Herrn O b e rb ü rg e rm e iste r der Stadt M ünchen noch an g eregten M aßnahm en d a rf ich Ihnen ü berlassen . Dies gilt ins­

b eso ndere auch für die A n reg un g w egen A ufhebung der b aye risch en Lockerungsverordnungen zum M ietersch u tz­

gesetz und Reichsm ietengesetz.

g e z . F r a n z S e l d t e

W o h n - und Speiseraum einerseits, S ch la frau m , B ad und Küche an d erseits. Der G ru n d riß ist k la r, die Räume liegen richtig zu e in a n d e r. Die V erbesseru n gen im G ru n d riß und im A u fb au sind mit sparsam en Mitteln erreicht. Das Ä u ß e re ist ein fach und an stän dig.

Den 2. Preis erhielt Baum eister E r i c h V o g e l , W e i­

m ar. D er G ru n d riß ähnelt dem jenigen des 1. Preises. Der Entw urf zeich n et sich g leich falls durch schlichte und sau b ere G estaltu n g aus.

E rw äh n en sw ert ist auch die A rb e it des A rchitekten O tto M artin , G a u tin g bei M ünchen, dessen G ru n d riß z w a r nicht g a n z b e fried ig t, der a b e r im A u fb au (z. B. Blum en­

fen ster statt Erker) be ach ten sw e rte V e rsu ch e zeig t, W ü n sch e des Bauherrn in eine vernünftig e Bauform zu kleiden .

U nberücksichtigt blieben a lle Lösungen, die ein au s­

g eb au tes D ach g esch o ß v o rsa h e n , d a sich die V o rsch lä g e , w ie w ir sch rie b en , mit „w e n ig e n A b än d e ru n g e n b e ­ gnügen sollten.

891

(6)

Eine v o rte ilh a fte A rb e itsw e ise fü r W irtsch aftsp län e

D r.-In g . L e o n h ard t

Le ite r d e r L a n d e sp la n u n g s ste lle A n sb a ch

Die bisher veröffentlichten V o rsch lä g e zu r Darstellung von W irtsch a ftsp lä n en , die a u f G ru n d des R eichsgesetzes zu r Erschließung von W o h nsied lungsgeb ieten vom 22. Septem ber 1933 aufzustellen sind (siehe DBZ 1934, Heft 36, und 1935, Heft 35), sollten hauptsächlich Z ah l und A rt der Plan zeich en fü r die versch ied e n e Fläch e n ­ nutzung und die versch ieden en Besitzverhältnisse klären . Die einheitliche Regelung der P lan zeich en w ird wohl nicht mehr lan g e a u f sich w arten lassen.

Die fo lgenden Zeilen befassen sich nicht mit dieser Fra g e. Die a u f den A bbildu n gen gezeig ten Plan zeich en können somit ohne w eiteres durch an d e re ersetzt w e rd e n . Es handelt sich hier um die rein w erkstattm äßig en H e r­

stellungsverfahren der Pläne. S o viel mir bekannt, w ird d as hier zu schild ernd e V e rfah re n an d ersw o noch nicht an g ew en det.

Zuerst ist festzu stellen, w elch e n A nforderungen ein W irtsch a ftsp la n genügen m uß:

1. Er soll leicht zu v e rv ie lfä ltig e n sein.

2. M an soll — auch ohne fa rb ig e Behandlung — schon a u f dem Ro habzug mit H ilfe der Planzeichen erkennen können, w e lch e Flächennutzung für das dargestellte G e ­ lä n d e vo rgesehen ist. Die sp ätere Behandlung mit Farbe soll nur die P lan ze ich e n deutlicher hervorheben.

3. Je d e r technisch nicht vorgeschulte Verw altungs­

beam te soll sofort für ein in Fra g e kommendes G rund­

stück die zu g elasse n e N utzung ab lesen können.

4. Mit H ilfe eines der p ausfäh ig en Blätter der Landes­

aufn ah m e soll sowohl der W irtsch a ftsp la n selbst, als auch der B esitzp lan (V e rw altu n g sp lan ) und etw a auch noch an d e re no tw end ige P läne hergestellt w erden können.

1 P a u s p a p i e r b l a t t d e r B a y r is c h e n L a n d e s a u f n a h m e , u rsp rü n g lich 1 : 5 0 0 0 , h ie r a u f ■/» v e r k le in e r t , M a ß s ta b d e r A b b ild u n g a ls o 1 :1 5 0 0 0

(7)

Hierzu w u rd en nach versch ied e n en V o rversu ch en an der Lan desplan u n gsstelle bei d e r Regierung von O b e r­

und M ittelfranken fo lg e n d e V e rfa h re n en tw ick e lt:

Als U nterlagen dienten p a u sfä h ig e Blätter der B a y e ri­

schen Lan desaufn ahm e im M a ß sta b 1 ¡5000 (Bild 1). In Gegenden, die keinen d e ra rt klein gestückelten G ru n d ­ besitz h ab e n , ist d e r M a ß sta b 1 : 10 000 besser geeignet.

Die zum W irtsch a ftsp la n geh ö rig en Blätter w e rd e n in der gleichen G rö ß e w ie die B lätte r d e r Landesaufnahm e als Ein zelb lätte r g e ze ich n e t (V o rteil d e r kleinen Blatt­

größe bei der A u fb e w a h ru n g der U rzeich n u n g en ).

Das Blatt d e r Lan d esaufn ahm e w ird a u f ein er w e iß en Unterlage befestigt und d a rü b e r ein zw e ite s Blatt Pau s­

papier gespannt. N u r a u f diesem zw e iten Blatt w erden die aus Strichen zusam m eng esetzten Plan ze ich e n in B le i­

stift, die Punktzeichen mittels Z e llh o rn raste r und Borsten­

pinsel in g ra u e r Fa rb e und d as künftige N e tz der S tra ­ ßen mittels s c h w a rz e r Tusch e ein g etra g e n (Bild 2).

Man erhält so ein e Reihe von Blättern, die nur die Entwurfseinträge en th alten . Je d e s d e r Blätter w ird nun mit dem zu g eh ö rig en p a u sfäh ig en Blatt d e r Lan d e sa u f­

nahme zur D eckung g e b ra c h t und am R ande an w enigen Stellen durch K le b estreifen verb u n d en . Von diesem Doppelblatt w e rd e n nun die nötigen Lichtpausen her­

gestellt. Diese Ein zelpau sen w erden vom Buchbinder zum G esam tp lan zusam m engefügt.

D as v o rlieg e n d e Beispiel nähert sich z w a r in einigem einem G e n e ra lb a u lin ie n p la n (H au p tb e b au u n g sp lan). Dies rührt jedo ch nur d avo n her, d a ß dort eine mehr ins ein­

zeln e gehende A ufteilung nötig w u rd e, w e il die B e b au ­ ung schon sehr stark fortgeschritten w a r.

Für den Besitzplan (V erw altu n gsplan ) w ird das gleiche V e rfah re n an g ew en det.

D as V e rfah re n erfüllt somit die an fan g s aufgeführten Forderungen und hat noch fo lg en d e w eiteren V o rte ile :

1. Die Besitzgrenzen sind trotz der P lan zeich en überall zu erkennen. Der technisch nicht geschulte V e rw altu n g s­

beam te kann rasch die für jedes G rundstück zu g elasse n e Nutzung ab lesen , vor allem , wenn die P lan zeich en durch Fa rb e noch leichter unterscheidbar gem acht sind.

2. Die P lanzeichen können, w eil sie au f einem eigenen Blatt eingetragen sind, leicht ab g e ä n d e rt o d er erg än zt w e rd e n , ohne d a ß die em pfindliche Zeichnung des K a ­ tasterblattes beschädig t w ird .

3. Der W e rk p la n (Büroplan) braucht nicht fa rb ig b e­

handelt zu w e rd e n , w e il die Plan zeich en auch s c h w a rz ­ w e iß le sb ar sind.

4. Die A rb e it des Zeichners w ird stark h erabgesetzt.

5. Die Karten blätter sind mehrmals ve rw e n d b ar.

2 W ir r s c h a f t s p la n , e b e n f a l ls a a f P a u s p a p i e r . D e r P la n w ird m it dem z u g e h ö rig e n B latt d e r L a n d e s a u fn a h m e z u r D e ck u n g g e b ra c h t. V o n d e m D o p p e lb la t t w e r d e n d ie n ö tig e n Lich tp a u se n h e rg e s te llt.

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Das O lym p ische Dorf d e r W e h rm ach t

Hauptmann Fürstner

K o m m a n d a n t d e s O ly m p isc h e n Dorfes

Berlin rüstet für das g rö ßte sportliche Ereignis der W e lt, die XI. O lym pischen Spiele 1936, und w ir Deutsche w erd en unseren Stolz d arein setzen, bei dieser Veran staltu n g im Rahmen deutschen Lebens und deutscher Kultur unseren Beitrag zum olym pischen G e d a n ke n abzustatten und ihn in Reinheit und Schönheit zu verkünden. Deutschland hat ein Recht, dieses Fest mit allem G la n z e auszurüsten, der Deutschlands G rö ß e und der W eltgeltu ng des Festes ent­

spricht.

A ngesichts d e r großen V o rzü g e ein er gem einsam en Unterbringung der Teilnehm er, w ie sie zum erstenm al von A m erika bei den letzten O lym pischen Spielen im Ja h re 1932 in Los A n g eles gesch affen w u rd e, hat sich Deutsch­

land für verp flichtet geh alten, den olym pischen Käm pfern der W e lt 1936 die gleich e G astlich ke it zu bieten. So hat die W ehrm ach t des Deutschen Reiches, um d as ihrige zum G elin g e n der O lym pischen S p ie le b e izu trag e n , au f W unsch des Führers den Bau und die V e rw altu n g eines O lym pischen Dorfes übernom men, in dem rund 3000 männ­

liche Teilnehm er untergebracht w erd en so llen. Bei der sportfreudigen Einstellung d e r deutschen W e h rm ach t ist die G e w ä h r g eg eb en , d a ß unsere G ä s te eine muster­

gültige und allen W ünschen entsprechende W ohnstätte vorfinden.

N ur 20 W agenm inuten vom W esten Berlins entfernt, an d er großen Fern verkeh rsstraße H am burg-Berlin, liegt ein herrliches Stückchen deutscher Landschaft. W a ld und W a s s e r, H eid e und W ie s e , re izv o lle Hügel mit altem Baum bestand, ein W ild - und V o g e lp a ra d ie s, ein G e lä n d e v o lle r A bw echslung — das ist die Stätte des O lym pischen Dorfes, w elch es nun seiner Vollendung entgegensieht.

M it der Planung und Durchführung der Bauten ist vom Reichskriegsministerium R egierungsbaum eister a .D . W e r ­ n e r M a r c h beau ftrag t w o rd en , der sich mit den A r­

chitekten Dr. S t e i n m e t z , W a l t e r M a r c h und dem G arte n arch ite kte n Professor W i e p k i n g - J ü r g e n s - m a n n zu einer A rbeitsg em ein sch aft zusam m engeschlos­

sen hat. Das G e lä n d e des O lym pischen D orfes hat eine G ru n d flä ch e von 550 000 qm, von denen nur ‘ / i o bebaut ist. O b w o h l bei d e r Anordnung der H äu sergru pp en au f die Bedürfnisse der Verteilung an die N atio nen bereits Rücksicht genommen w u rd e, und o bw ohl in jedem ein ­ zelnen H aus je d e r ein zeln e B ew o h ner das G e fü h l haben w ird , d a ß g e ra d e e r es glücklich getroffen h ab e , ist bei der Bestimmung des O rte s fü r jedes H aus w ie d e r die g rö ßte Rücksicht a u f Baum bestand und Lan d sch afts­

g e p räg e genommen w o rd en . W a s aus den Lichtbildern nicht ohne w eiteres zu ersehen ist, sind die tausend w ich ­ tigen Einzelheiten der Sch affu n g der W e g e , d e r V e r­

legung der Leitungen für Lichtstrom, Fern sp rech er, G a s , W a s s e r, A b w a sse r und die Vo rkehrungen für die G e su n d ­ h eitspflege und die Feuersicherheit.

Am Eingang zum O lym pischen D o rf w ird d as E m p ­ f a n g s g e b ä u d e mit V o rfah rt lieg en , w e lch e s nach innen das D orf gegen die B erlin-H am burg er S tra ß e a b ­ sch ließt. Im Em p fang sg eb äu d e befinden sich a lle Räum ­ lichkeiten, die den persönlichen und v e ra n staltu n g sm äß i­

gen Bedürfnissen der S p o rtgäste dien en , w ie Em pfangs­

räum e, G esch äftszim m e r des Kom m andanten w ie der M an n sch aftsfü h rer, Fern sp rech ze lle n , H a lle d e r N atio n e n , Kasse, W a c h e , V erkeh rsam t, Ban k, Post, G e p ä c k a b lie fe ­

rungsraum , versch ied e n e Läden und eine Besucher-G ast­

stätte.

In unm ittelbarer N ä h e des Eingangs beginnen die U n t e r ­ k u n f t s h ä u s e r , die in w eitem Umkreis die gan ze A n ­ la g e umsäum en. Es sind 140 S teinhäuser, zum größten T eil ohne O b e rg e sc h o ß , blendend w e iß verputzt mit leuchtenden roten Z ie g e ld ä ch e rn . Jed es Haus hat 8 bis 12 Zim m er, einen G em ein sch aftsrau m mit V e ra n d a , au ß er­

dem W a sch -, Brause- und Knetkureinrichtung und einen A u fw ä rte rra u m . Jed e s Zim m er hat zw e i Betten.

U nw eit des Eingangs liegt das H i n d e n b u r g - H a u s mit e in er g rö ß eren A n za h l von S älen für Versammlungs- und V o rtra g sz w e ck e d e r ein zeln en M annschaften. Hier haben auch Fech ter, Ringer und Boxer Übungsgelegen­

heit.

Im N o rd en der D o rfa n la g e befindet sich das große, drei­

stö ckige W i r t s c h a f t s g e b ä u d e mit 38 Küchen und eb ensoviel S p e ise sä le n , Räum lichkeiten für die Küchen­

v e rw altu n g , W ä sch e v e rso rg u n g , Lebensmittellieferung, A n ­ gestellte, G ä rtn e re i, Fe u erw eh r, W ag en räum e usw. Vom D ach bietet sich ein h errlicher Blick über das ganze O lym ­ pische Dorf.

Ein eig e n e r S p o r t p l a t z , genau nach den M aßen d e r K am pfbah n a u f dem Reichssportfeld mit Sporthalle und Schw im m bad dient den Übungen. Südlich anschlie­

ßend erhöht ein künstlicher S ee den landschaftlichen Reiz d e r G e s a m ta n la g e . Am R ande des Sees befindet sich ebenso w ie im Schw im m bad und im W irtschaftsgebäude ein finnisches S ch w itzb a d (S au n a).

In d e r M itte des D orfes liegt, eingerahm t von großen S tein blö cken , der T h i n g p l a t z mit einer herrlichen B irken g ru ppe. U nw eit d avo n die „B a stio n ", in der kalte G e trä n k e eingenom m en w e rd e n können. Auch das Ä r z t e h a u s mit einer Reihe von Behandlungszimmern und eig e n e r Z a h n a rztste lle ist nicht vergessen w orden.

Um zum A u sd ru ck zu bringen, d a ß sich g an z Deutsch­

land g e w isserm aße n im O lym pischen D orf w iderspiegelt, w ird jedes Unterkunftshaus den N am en einer deutschen S tadt erhalten und a u f den A u ß e n w än d e n w ie im G e ­ m einschaftsraum mit einem V o rw u rf aus dem kulturlichen o d er w irtsch aftlichen Leben d ieser Stadt bem alt w erden.

So ist schon jetzt fü r alle s V o rso rg e getroffen, um un­

seren G ä ste n den A u fen th alt so angenehm w ie möglich zu gestalten. Die gesam te B ew irtschaftung übernimmt mit seinen reichen W e lte rfa h ru n g e n der Norddeutsche Lloyd. Es ist vo rg e se h en , d a ß jedes Land möglichst seinen eigenen Koch mitbringt. Die Unterbringungskosten ein­

sch lie ß lich V e rp fle g u n g , W ä s c h e und Beförderung be­

trag en für die G ä s te 6 RM je K o p f und T a g . A u ß e r den die je w e ilig e L an d e ssp ra ch e beherrschend en A u fw ärtern , von denen immer z w e i in jedem Haus die Bew ohner zu betreuen h ab en , w ird je d e r N atio n ein deutscher O ffiz ie r und ein aus jug en dlich en Spo rtlern bestehender Ehren­

dienst zu g eteilt, deren M itg lied er schon seit geraum er Zeit in den frem den S p rach en au sg e b ild et w e rd e n , um ihren ausländ isch en K am e rad e n in je d e r W e is e getreue Berater und H e lfe r zu sein.

So w ird die spo rtliche A u slese a lle r V ö lk e r der Erde im O lym pisch en D o rf in h erzlich ster K am e rad sch aft der deut­

schen W e h rm ach t G e ist und H altung des neuen Deutsch­

land kennenlernen.

(9)

Modell des Olympischen Dorfes in Berlin-D öberitz. Rechts unten die Eingangsbauten, darüber Gem einschaftsbau mit Festhof. Links oben W irtschaftsgebäude

Zwei Luftbilder von den Olympischen Dörfern für Berlin 1936 (B ild : Reichssportblatt) und Los A ngeles 1932 (unten)

8 9 5

(10)

Die Arbeitsgemeinschaft „O ly m ­ pisches D o rf" besteht aus den Architekten W e rn e rM a rch , G eo rg Steinmetz, W a lte r March und G arten g estalter W iepking

t

Die W o h n h äu ser der Kämpfer sind in eine vorsorglich gestaltete Landschaft eingefügt

Eingangsseite eines W ohnhauses

G arte n se ite mit Eingang zum Tagesraum

8 9 6

(11)

Übersicht über einen Teil der W o hnhäuser in verschiedenen Bauzuständen

Die Kopfseiten der in Reihen aufgestellten W o h n h äu ser

!

Eine Trin khalle im G a rte n , die „B a stio n " genannt

8 9 7

(12)

if I:

1 « .*.*« ■ '¡V.

W a n d b ild e r an den W ohnhäusern. O ben A ußenm alereien am Hause „Erfu rt", unten W an d m ale re i im raum des Hauses „W e im a r"

Blick aus einem Gemeinschaftsraum in den G arten

Z 3 T Gemeinschafts-

(13)

Die Innengestaltung der W o h n h äu ser (M odell) Blick in ein W ohnzim m er für zw e i Käm pfer

Innenansicht der W ohnhäuschen zu den Olympischen Spielen in Los Angeles

8 9 9

(14)

Finnisches Schwitzbad (Sauna) am künstlichen See. Die Lage am W a s s e r ist durch finnische Badesitte bedingt

Das Bad eh au s w äh ren d des Aufbaues

Blick in den Innenraum des Schw itzbades

9 0 0

(15)

Das seiner Vollendung entgegengehende G e ­ meinschaftshaus. Zukünf­

tiger Festhof und M ittel­

bau mit Haupteingang

Das im Bau befindliche W irtschaftsgebäude.

Blick in den Innenhof.

Links H auptgebäude, rechts Anschluß des S e i­

tenflügels

I

Unten:

Blick von einer W o h n ­ hausgruppe au f die G a r ­ tenseite des W irtschafts­

gebäudes

901

(16)

A rb eiten junger A rchitekten

W ir bitten a lle jungen Fachg en o ssen um Einsen d un g en. G e e ig n e te A rb e iten w e rd e n veröffentlicht

Die Südseite (G artenseite)

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Der O stgiebel

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Die N o rd seite (Straßenseite)

Das Haus ist gedacht für eine kleinere G a rte n ­ vorstadt in N orddeutschland. Das sehr hohe Dach erlaubt eine gute Ausnutzung des B o den ­ raumes. A lle Zimmer des Dachgeschosses konnten bei üblichen Abmessungen lotrechte W ä n d e erhalten. Es ist der Versuch unter­

nommen w o rd en , die T rep p e in die Mitte des H auses zu legen. Sie erhält direktes Licht durch das O b erg escho ß . In Einzelheiten kann der G ru n d riß gew isse V eränderungen erfahren.

So läßt sich d as Blumenzimmer mit der K le id e r­

a b la g e zu einem Arbeitszim m er vereinig en, das vom W in d fan g o d er Flur zugänglich sein kann. Bei einer G ru n d fläch e von 126 qm b e ­ trägt der umbaute Raum etw a 880 cbm , w a s bei 22 M ark ¡e cbm eine Bausumme von etw a 20 000 M ark ausmachen w ü rd e.

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Heinz Hampe, Dresden

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(17)

V e rk e h r und Siedlung

Siedlung ist ein e V e rb in d u n g von W o h n rau m und Boden. Siedlung fu ßt a u f L a n d a rb e it; a b e r sie soll auch andere E rw e rb sa rb e it erm ö glich en . D er S ie d le r ist d es­

halb ab h än g ig von Einrichtung en, d ie ihn seinen B o den ­ raum genügend erreich en la ssen , a b e r au ch von Ein rich ­ tungen, die ihn mit a n d ere n Erw e rb sg e b ie te n richtig v e r­

binden, und d ie ihn an den kulturlichen und sonst a u f dem Lande nicht gut v e rfü g b a re n W o h lta te n d e r N a c h b a r­

städte und des g a n ze n Landes teilnehm en lassen. N och mehr. A lle Sied lu n g beginnt mit Einrichtungen für die Erschließung des S ied lu n g sg e b ie te s. Ein erh e b lich e r Teil aller dieser Einrichtungen sind V e r k e h r s e i n r i c h ­ t u n g e n .

Die V erkehrseinrichtung en für die Sied lu n g betreffen 1. die notw endigen V e rk e h rsa n la g e n fü r die Errich ­ tung der Sied lu n g, z . B. L a n d stra ß e n ;

2. die O rtsstra ße n und Fe ld w e g e in der S ie d lu n g ; 3. die V e rb in d u n g sw eg e zu den a u ß e rh a lb der S ie d ­ lung gelegenen Erw erbsstätten der S ied lu n g , zB D urch­

gangsstraßen, R a d fa h rw e g e ;

4. die Verbin du n g zu den A b satz- und Kulturstätten d ie ­ ser Räume, zB A u sfa lls tra ß e n , Eisen b ah ne n , K raftve rke h rs­

linien usw., für G ü ter-, Personen- und N a ch rich te n ve rkeh r.

Anders au sgedrü ckt betreffen die V e rke h rsfrag e n der Siedlung

1. die Erschließung d e r S ied lu n g ,

2. die la n d w irtsch a ftlich e A rb e it d e r S ie d le r (als Selbst­

versorger),

3. die n ich tlan d w irtsch aftlich e A rb e it der S ie d le r (in der Industrie),

4. den zu sä tzlich e n A b s a tz d e r S ie d le r, 5. die zu sä tzlich e V erso rg u n g der S ie d le r.

W ährend die Ersch ließun g der Sied lung von der G ü te der einm aligen V e rk e h rsa n la g e n a b h ä n g t, die aus A n la ß der Erschließung g e sch a ffe n w o rd en sind, sind die übri­

gen V erkeh rsfrag en b e w eg lich zu lösen. T atsä ch lich hängt die Erschließung d e r Sied lu n g von ö ffentlichen Körpern ab, da die S ied le r heute im allg em ein en w irtsch aftlich zu schwach sind, als d a ß sie au s eig e n e r K ra ft siedelten.

Sowohl die S ch affu n g des S ied lu n g slan d es w ie die A u f­

teilung an die S ie d le r bedin g t v o rw e g hau ptsäch lich Straßenkosten und W e g e a u sso n d e ru n g e n S tra ß e n ­ kosten für den Z u g an g des Sied lu n g sg eb iets und seinen Anschluß an die b e sied e lte Um gebung, W e g e a u sso n d e ­ rungen h au ptsäch lich für den Z u g an g von den Hofstätten zur Feldflur.

A ufgaben d e r Ko stendeckung für S tra ß e n b a u und S tra ­ ßenverw altung treten a lso von A n fa n g an bei allem Sie dein stark hervo r. D as w a r frü h e r z w a r auch s o ; a b e r bis ins 18. Ja h rh u n d ert w a re n g e ra d e die V e rk e h rsa n la ­ gen, die sich im S tra ß e n b a u ersch ö p fte n , durch Fron dienste der S ie d le r billig zu b auen — w enn auch erst n a c h der Besiedlung .

Erst seit dem 19. Ja h rh u n d e rt ist die S ied lu n g sfrag e nicht mehr ein e rein la n d w irtsc h a ftlich e A u fg a b e , son dern eine V erb in d u n g von la n d w irtsc h a ftlich e r S eß h aftig keit mit la n d w irtsc h a ftlich e r o d e r n ich tlan d w irtsch aftlich er Lohnarbeit. D er se ß h a fte L a n d a rb e ite r w a r d as Z iel der Siedlung im O sten und N o rd e n , d e r la n d g e b u n d en e In dustriearbeiter d a s Z ie l in Mittel- und W e std e u tsch lan d . Die V e rkeh rsein rich tun g en fü r den seß h aften Lan d­

arbeiter, d e r d ie A b w a n d e ru n g nicht mehr liebt und den W a n d e ra rb e ite r e rse tze n so ll, w a re n u n bed eu ten d . D a ­ gegen mußten fü r den la n d g e b u n d en e n In d u striearb e iter

Pro fesso r Dr. re r. pol. H ellm uth W olff, H alle Eisenbahnen, Straß en und R ad w eg e g e sch affen w e rd e n , nicht zu vergessen die V erbesserungen im N a ch rich te n ­ verkeh r für die Sied lungsgebiete. Denn w a s in a ltla n d ­ w irtsch aftlichen G eb iete n die sinkenden E rzeu g erp re ise b ew irkten, das taten in den neuen hauptsächlich die Lockungen der S ta d t; beide entvölkerten d as fla c h e Land.

So hat eigentlich erst das 19. Jah rh u n dert die län dlich e Bevölkerung vo r lebensw ichtige V e rke h rsfrag e n gestellt.

In den A n fän g e n dieser so zialen Umgestaltung w u rd e die Bedeutung der V e rke h rsfrag e noch deutlich gesehen.

H einrich von T h ü n e n hat 1825 a u f sie gründlich und sinnvoll hingew iesen.

Dann a b e r kam der „Lib eralism u s" und d e r „In d iv i­

dualism us", mit den verschiedenen Umstürzen von 1830 bis 1848, aus den Städten aufs Lan d ; jed er w a r sich jetzt der nächste. Der Einzelne h alf sich so gut er konnte, oft au f Kosten der an d eren.

S o lan g e die Bevölkerung w uchs und der A b sa tz ins A u slan d gleich zeitig zunahm,* w a r keine fü h lb a re Not d a rau s entstanden. A b e r als das A u slan d sich von deut sehen landw irtschaftlichen Erzeugnissen freim ach te (haupt­

sächlich durch verb illigte Lebensmittel aus Ü b ersee), brach die deutsche Landw irtschaft — zuerst in den G ro ß b e trie ­ ben, dann auch in den M ittelbetrieben zusam m en, und der Kleinbetrieb ging zu industriellem N e b e n e rw e rb über o d er zu r H eim arbeit au f dem Lande, die vo rh er unmög­

lich gew esen w ä re . A u f dieser G ru n d la g e sind die sch w e­

ren N ö te unserer ländlichen Bevölkerung in den letzten 50 bis 60 Jah re n entstanden.

N icht bloß die sinkenden Preise, sondern auch die Lockungen der Stadt entvölkerten das fla ch e Land und führten zu M enschenverdichtungen, die a u f die D auer nicht gut tun konnten. T atsä ch lich verm inderten sich die Erw erbsm öglichkeiten in den Städten in dem selben A u g e n ­ blick, in dem die Einw o hnerschaft nicht w e iter la w in e n ­ m äßig an w uch s, w ie das — besonders in fo lg e des W e lt­

krieges und am Ende der Scheinblüte nach ihm — je d e r­

mann sich tb ar w u rd e. So besteht nun die N o tw en dig keit, um zusiedeln und neu zu siedeln.

H ierb ei sprechen Verkehrsgesichtspunkte stärker mit, als es bei der Landflucht vo r dem W e ltkrie g e der Fall w a r.

Denn dam als zielte alles a u f Zusam m enballung der M en ­ schen und ihrer Erw erbstätten hin, vo r allem d e r g e w e rb ­ lichen in den Städten. Es lag hier eine starke A n zieh u n g s­

k raft der Stadt zu gru n de, dem der d a m alig e A u sbau der Verkehrsm ittel nur ein fach zu folgen brauchte.

Heute muß verstreut gesied elt w e rd e n , w o b e i a b e r nicht eine einheitlich w irke n d e K raft zu r Verfügung steht, w e il die Räum e, die aufzusuchen und zu besiedeln sind, nicht ein fach am R ande der bisherigen E r­

w e rb ske rn e, sondern au ß ero rd en tlich ungleichm äßig über d as Land verstreut liegen und nicht a lle a u f einm al e r­

re ich b a r sind.

Denn w ir müssen zu r Siedlung geeignet m achen 1. M o orlan d durch K u ltu rarbeit,

2. W atte n m ee re durch Tro cken leg u n g , 3. die H affs durch A bsch n eid en von O stsee, 4. W a ld la n d durch Rodung,

5. Fluß u ferlan d durch U ferverb esserun g , 6. G u tslan d durch A u fteilun g ,

7. zersplittertes Bau e rn lan d durch Zusam m enlegung usw.

H ierb ei treten a lle A rten des Verkeh rs in Erscheinung, d. h. a lle s , w a s mit Perso n en verkeh r, G ü te rv e rke h r und N ach rich te n ve rk e h r zu tun hat, und entsprechend a lle s,

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w a s V e rke h rsw eg e, Verkehrsm ittel und V erkeh rstätig e b e­

trifft.

In den bisher bodenm äßig nicht genutzten G eb iete n sind es vo r allem die n e u e n S t r a ß e n , die z w e c k ­ m äßig an g eb ra ch t w erden müssen. Da es sich um mehr als 2 y2 M illionen H ektar Land in N o rd deu tsch land von Pillau bis Sylt (einschließlich der M oore in der Lüneburger Heide) handelt, d. h. um N e u lan d , das an etw a 10 bis 12 verschiedenen Stellen au f 700 bis 800 km Entfernung verteilt liegt, so ist ein richtiges W e g e n e tz zu sch affen , das nicht bloß innerhalb des N e u lan d es den V e rke h r v e r­

mittelt, sondern auch den A nschluß an die schon b e sied e l­

ten A ltg eb iete sichert.

W e g e n der A usbreitung des K raftw ag e n ve rk eh rs sind heute g an z anders geartete Straßen zu bauen als einst bei der Erstbesiedlung o der auch als vo r etw a 100 Ja h re n , a ls die neue politische Landkarte Deutschlands einen zeitw eise ausgedehnten Lan dstraßen bau auslöste.

L a n d s t r a ß e n mit 4'/2 bis 5 m Fahrdam m breite sind heute eine Unm öglichkeit, wenn die neuen G e b ie te z e it­

gem äßen A nschluß an das g ro ß e V erkeh rsstraßen n etz haben sollen. Da in Deutschland durchschnittlich au f 100 qkm 46 km Landstraßen liegen , in rein la n d w irtsch a ft­

lichen G eg en d en etw as w e n ig e r, so dürften zu r verkeh rs­

m äßigen Erschließung der genannten N e u län d e reien (auf 100 qkm meistens 30 km Landstraße) 7500 km Landstraße neu erfo rd erlich sein und zu sätzlich noch 1500 km R ad ­ w e g e , an die die frühere Zeit so gut w ie nicht g e dach t hat, w eil das R adfahren für die g e w e rb lich tätigen S ie d ­ ler und für ihre kulturliche Bed ürfnisbefriedigung durch die Städte erst seit einem halben Jah rh u n d ert eine eig e n ­ tümlich deutsche V e rke h rsfrag e ist.

Die „ F e l d w e g e " für den Z ug an g der Felder vom H o fe aus w erden sich d ag eg en von selbst bilden. D aß d ie Feldstücke nicht zu w eit vo n ein a n d er lieg en , w ird hoffentlich ausreichend bei der Landvergebung beachtet w erd en . W e rtvo lle A usführungen h ierüber macht Dipl.- Ing. Rudolf H o f f m a n n , Berlin, in der „R e ich sp la n u n g ", O rg an des H auses der Reichsplanung, Heft 2/3 1935.

O b auch E i s e n b a h n en in die neuen Sied lungs­

gebiete gelegt w erden sollen, w ird sich verm utlich erst sp äter zeig en . A b e r der l i n i e n m ä ß i g e K r a f t v e r ­ k e h r w ird von A n fan g an notwendig sein, da es im gan zen um fast 3 M illionen M enschen geht, die nicht für sich bleiben dürfen. A n d ere Verkehrsm ittel, vom N a c h ­

richtenverkehr ab g eseh e n , w e rd e n im übrigen kaum a ll­

gemein e rfo rd erlich sein. Jed o ch müssen natürlich Post, Rundfunk usw. au sreich en d an g e le g t w e rd e n .

Im einzelnen ist d a fü r zu so rgen , d a ß der neue Hof möglichst feld n ah lie g t; es w ird a lso — w ie einst vor 1000 und noch mehr Ja h re n — für ein e streum äßige A n lag e der S ie d le rh ö fe einzutreten sein. Eigentliche D o r f - s t r a ß e n w erd en also kaum entstehen.

Dem gem äß w ird die Planung gew isse strahlenförm ige G ru n d zü g e a u fw eisen müssen, dam it der A nschluß der S ie d le rh ö fe an D u rch g an g sstraße n , die die Verw altung s­

und G esch äftske rn e d ieser G e b ie te untereinander und mit den nächsten Städten ve rb in d e n , sichergestellt ist.

W o g a n z g ro ß e S ie d le rg e b ie te vo rlie g e n , ist allerdings das G le ich la u fe n der S traß en oft nicht bloß für die A u f­

sch ließun g , sondern auch für den A n schlu ß am zw e ck­

m äßigsten.

H ier w e rd e n w ohl auch D o rfstraßen sinngem äß an­

gelegt w erd en und durch H o fw eg e a u f der Rückseite der Hofstellen nützliche Verbindung mit der Feldflur erhalten müssen.

V ie lle ich t haben auch K a n ä l e m i t k l e i n e m Q u e r s c h n i t t , besonders in den G eb iete n mit Trocken­

legung, neue Berechtig ung , da die Versorgung mit künst­

lichen Düngemitteln und S aatg u t eine Lebensfrage der erfo lg reich en Lan d arb eit ist.

In den an d eren G e b ie te n sind a b e r w ohl Schmalspur­

bahnen besonders am Platze .

Denn d a ß es in den neuerschlossenen Siedlungsgebie­

ten zum großen Teil um m a r k t f e r n e H o f s t e l l e n geht, ist unverm eidlich. Da sie nicht lagebegünstigt sind, so müssen sie verkeh rsm ä ßig begünstigt w e rd e n . Für die S ie d le r ist d a b ei entscheidend, d a ß sie nicht nur geeig­

nete G ü terverkeh rsein rich tu n g en bekommen, sondern auch gute (und billige) Personenverkehrseinrichtungen.

A n d e rn fa lls setzen w ir die neuen Sied lu n gsgebiete der­

selben G e fa h r au s, der einst die A b w a n d eru n g vom Lande v ie lfa c h zum V e rd e rb en w e rd e n ließ , dem W u nsche, in die Stadt zu zie h e n .

So hängen mit der Siedlung g ro ß e und vielseitige V e r­

kehrsfragen zusam m en, ein e T a tsa ch e , die von unseren hau ptsäch lich fü r die Um siedlung gesch affen en L a n d e s ­ p l a n u n g s s t e l l e n ja längst erkannt ist, a b e r nicht bloß fü r die Um siedlung, sondern fast noch mehr für die N eusiedlung gilt.

N e u e B ü ch e r

Lieferung übernimmt die Deutsche Bauzeitung, Abteilung Buchvertrieb, Berlin S W 19

A n l a g e u n d T e c h n i k d e s K l e i n g a r t e n s . Unter M itarb eit von H. Steinhaus, W . H eintz, E.

Som born, Frz. Tinkl. Mit Plänen des Reichsheimstätten­

amtes der N S D A P und DAF. Mit 107 A b b ild u n g en . Deutsches V e rlag sh a u s Bong & C o ., Leip zig. Steif­

geheftet 1,50 RM. (83)

Es dürfte nützlich sein, wenn der Architekt, der viel mit Sied lu n g sfrag en , insbesondere a b e r mit den Frag en der Lauben- und Kle in g ärten , zu tun hat, in dieses Büchlein hineinschaut. Es berichtet über Planung , W irtsch aftlich ­ keit, G e rä te und B ew ässeru n g , über die A n la g e und Technik des Kleingartens. Bildm äßig w ird d as Büchlein insbesondere durch die Pläne des Reichsheimstättenamtes bereichert. Die Besonderheiten der K le in sied lu n g sb ew e­

gung im n atio n also zialistisch en S taate finden Beachtung.

Die A n w en d u ng der neuzeitlichen G arten tech n ik w ird ein ­ gehend erläutert, desgl. die technischen Hilfsm ittel, die für

den S ied le r in Fra g e kommen. Abschnitte über G a rte n ­ möbel und G arten ein rich tu ng en , über G a rte n p lä n e und ein Sachverzeichnis schließen d as anspruchslose, a b e r für vie le Fä lle (insbesond ere fü r den Kleingärtner) sicher

hilfreiche Buch a b . Böckler

B e l a s t u n g e n u n d B e a n s p r u c h u n g e n i m H o c h b a u (Stah l, H o lz und M a u e rw e rk ). 14. berich ­ tigte, mit neuen Erlassen versehen e A u sg a b e . 62 Seiten mit 5 A b b ild u n g e n . DIN A 4 . 1935. V e rla g von W il­

helm Ernst & Sohn, B erlin . E in ze lp re is (geheftet) 2 RM.

P o sten preise: 10 Stück 18,50 RM usw. (170) Das H eft, d as in 14. A u sg a b e erscheint, enthält die V o r­

schriften über Belastungen und Beanspruchungen im H o ch bau für S tah l, H o lz und M a u e rw e rk . Die vom Deut­

schen N o rm en au sschu ß (A usschuß fü r einheitliche tech­

nische Baupolizeibestim m ungen) au sg e arb e itete n neuen

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Vorschriften sind zusam m en mit den Einführungserlassen des Preußischen Finanzm inisters v e rö ffe n tlich t. H ierb ei handelt es sich um fo lg e n d e E rla s s e : V o rsch riften für die zulässige Belastung des Bau g ru nd es im H o ch b au , Be­

lastungsannahmen im H o c h b a u , Prüfung s ch w ie rig e r sta­

tischer Berech n u n gen , Z ulassu n g n euer B au sto ffe und neuer B au w eisen , B a u p o liz e ilic h e Bestimm ungen über

Feuerschutz. E.

V e r k e h r s f r a g e n . So nd erh eft 10 (Juli 1935) der

„Süddeutschen M o n a tsh e fte " mit einem G e le itw o rt vom Reichsminister Freiherrn von Eltz-Rübenach. 64 Seiten.

V e rla g : Süddeutsche M o natsh efte G . m. b. H ., M ünchen.

G eheftet 150 RM. (181)

Verkehrsfragen w e rd e n hier in au sg ezeichn eter A rt b e­

handelt, zunächst die inländischen V e rke h rsfrag e n — die Schaffung eines m ustergültigen V erke h rsn e tze s als sta a t­

liche A u fg a b e , die G ru n d sätzlich ke it neuzeitlicher V e r­

kehrspolitik, A u fg a b e n k re is und Leistungen der Deutschen Reichsbahn, d e r N ach rich ten verkeh r d e r Deutschen Reichs­

post, der M ittellan d k an al und die deutsche Binnen- und Überseeschiffahrt. Besonders hervo rzu h eb en sind z w e i Arbeiten über „K ra ftv e rk e h rsp o litik im Dritten Reich" und

„Deutschlands neue A u to stra ß e n ". In dem A u fsa tz „ P ro ­ bleme des deutschen Luftverkehrs" w ird über die ü b er­

seeische A rb e it d e r Deutschen Lufthansa berichtet. Zum Schluß w ird in übersichtlicher Form die ostasiatische V e r­

kehrsfolge, die Erschließung A frik a s und in h e rv o rra g e n ­ den Darstellungen d e r Luftverkehr über dem Eism eer und die Rolle der g ro ß en W a s s e rs tra ß e n in d e r W e ltp o litik aufgezeigt. So w ird dieses vie lseitig e und an re g e n d g e ­ schriebene Heft nicht nur den V erkeh rsfach m an n , sondern auch die A llg em ein h eit fesseln . Kaem pfert

D a s R e c h t d e r R e i c h s k u l t u r k a m m e r . Unter M itw irkung d e r Kam m ern herau sg eg eb en von Dr. Karl-Friedrich S ch rie b e r, S a c h b e a rb e ite r in der Reichskulturkammer. Band 2 (1. Ja n u a r bis 30. Juni 1935). 160 Seiten . Ju n ker & D ünnhaupt, V e rla g , Berlin.

5,50 RM. (177)

In Heft 32 d e r D eutschen B au zeitu ng (Seite 640) sind w ir auf den ersten Teil dieses Buches ausführlich ein geg an -

M ä n n e r vo m Bau

P r o f e s s o r D r. J o s e f S c h m it z , G e ­ h e im e r B a u ra t und D o m b a u m e iste r, M itg lied d e r P re u ß isch e n A k a d e m ie d e r K ü n ste, w ird am 8 . N o v e m b e r 7 5 J a h r e a lt. E r e rb a u te d ie Kirchen St. A d a lb e r t und St. Jo se p h in W ü r z ­ b u rg , St. P eter und St. An ton in N ü rn ­ b e rg , d ie Jo se p h sk irch e in K ö n ig s­

h ü tte, d ie A n n a k irc h e in G la d b a c h

gen. W a s dam als grundlegend g esagt w u rd e, gilt auch für den jetzt vo rliegenden 2. B an d . Er um faßt die G e ­ setze und Vero rdnungen, die am tlichen Anordnungen und Bekanntm achungen der Reichskulturkam m er, der Reichskam m er der bildenden Künste, der Reichstheater­

kummer usw. Im A nhang ist die am 15. Juli erlassen e A no rdnung, den Schutz des Berufes und die Berufsau s­

übung des Architekten b etreffend , ang efügt. Ein Sach- w o rtverzeichn is schließt die Schrift a b . Sehr.

D i e z e n t r a l e n O r t e i n S ü d d e u t s c h l a n d . Eine ökonom isch-geographische Untersuchung über die G esetzm ä ß ig ke it der Verbreitung und Entwicklung der Siedlungen mit städtischen Funktionen. Von W a lte r C h ristalle r, Erlan g en . Mit 7 A bbildungen und 5 K a r­

ten b e ila g e n . 262 und 70 Seiten. 1933. V e rla g von G u sta v Fischer in Je n a . 14 RM. (442) N icht nur Erdkundler, sondern auch G esch ich tsfo rsch er, G e sellsch aftsw issen sch after, V o lksw irtsch after und Zähl- w issen sch after w erd en sich mit dieser grundlegenden A rb e it beschäftigen müssen. Dem Staatsm ann bietet sie w irtsch aftsw issen schaftlich e U nterlagen für einen zw e ck m äß ig e n V e rw altu n g sa u fb au des S taates und eine d as S taatsleb en vere in fach en d e N eu gliederu n g des Deutschen Reiches. Die im ersten Teil der Schrift v o rg e trag e n e Lehre kann auch als „S tan d o rtleh re der städtischen G e w e rb e und Einrichtungen" bezeichn et w e rd e n ; sie w ü rd e dam it Thünens Stando rtlehre der la n d ­ w irtsch aftlichen Erzeugung und W e b e rs Industrie-Stand­

ortlehre e rg ä n ze n . Sehr.

W ir le se n _______________________

im „G e m e in d e ta g ", H eft 20, ein e A u fsa tz re ih e über die Behandlung d e r A rb e itsu n w illig e n . Von einem der V e r­

fasser, S tad trat G ra e m e r, Bonn, w e rd e n bereits gen au e Vorschläge über die A n la g e und die Kostendeckung von B ew ahru n gssiedlu n gen fü r A rb e itsu n w illig e gemacht. W ir g eb en die in b a u lich e r Hinsicht wichtigsten Teile des A u fsa tz e s w ie d e r:

Je w eiter d e r K am p f gegen die A rb e itslo sig ke it fo rt­

schreitet, desto mehr g e lan g e n die B e z irksfü rso rg e v e r­

bände, nam entlich d e r g rö ß e re n S tä d te , zu d e r Erkennt­

nis, d a ß d as Problem des Kam p fes gegen die A rb e its­

losigkeit sich nicht lösen lassen w ird , ohne die H e rb e i­

führung von en erg ischen M a ß n a h m e n , die gegen die asozialen Elem ente e rg riffe n w e rd e n müssen.

Der § 20 d e r V e ro rd n u n g über die Fü rso rg ep flich t sieht die V erbring ung a s o z ia le r Elem ente in ein e vom Lande als geeignet erkan n te A n stalt o d e r sonstige A rbeitsein - nchtung vo r.

Die F ü rso rg e v e rb ä n d e b eschreiten den W e g der

A ntragstellung a u f V erbring ung in ein A rbeitshaus nicht gern.

Diese Lücke kann geschlossen w erden durch eine M a ß ­ nahm e, die der Vo lkserzieh u ng im n atio n also zialistisch en S ta a t besser entspricht, und z w a r durch die S chaffung von Bew ahrungsko lo nien in den grö ß eren Städten. Die K o lo n ie soll eine Z w ischenstation sein zw isch en dem A rb eitsh aus und zw isch en den a so z ia le n M enschen, denen es an M o ra l, Ehrgefühl, G em ein sch aftsg eist und S o rg ep flich t für sich und ihre Fam ilien m angelt, und die desh alb in die Ko lo nie ein gew iesen w e rd e n , um zu b ra u ch b are n M itgliedern der V o lksgem einschaft erzo g en zu w e rd e n .

D er g ro ß e Unterschied zw ischen A rb eitsh aus und B e ­ w ah ru n g sko lo n ie besteht d a rin , d a ß die Einw eisung der g a n ze n Fam ilie in die B ew ah ru n gsko lo nie geschieht, d a ß die Fam ilie gezw u n gen ist, unter A u fsich t zu arb eite n .

Z ur Durchführung der so zialp o litisch en Fürsorge ist es e rfo rd e rlich ,

a) d a ß d ie B ew ah ru n gsko lo nie g ru n d sätzlich aus dem

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