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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 3, H. 3

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TECHNIK UND

WIRTSCHAFT

M ONATS CHRJFT DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE »REDIGIERT UHERAUSGEGEBEN VON DR-HERMANN BECK U N D D -M E /E R .

3. JAHRG. MÄRZ 1910 3 . HEFT

DIE INDUSTRIALISIERUNG CHINAS.

Von $>r.<3na. Dr. WALDEMAR KOCH, Charlottenburg.

(Schluß vo n S eite 93.)

B ev o r ich zu r S c h ild e ru n g -d e r V erhältnisse des B erg b au es und einiger b e so n d e rs w ic h tig e r Industrien ü b erg eh e, seien noch ein p a a r g anz k u rz e B e ­ m erkungen ü b er das iiir den Aufbau einer Ind u strie so w ichtige G e l d w e s e n in C hina g e s t a t t e t 1)

C hina h a t als einziges L and d er E rd e eine K u p f e r w ä h r u n g , deren M ü n zein h eit d er so genannte C ash, heute den W e r t von 0,18 P fg h a t G röße und K u pfergebalt en tsp rech en diesem W e rt, und das G ew icht einer auch nur m äßigen Sum m e ü b e rs te ig t die K ö rp erk räfte eines M annes. 100 M w iegen 135 kg. D as eigentliche W äh ru n g sm ittel ist daher, ab g eseh en vom den kleinen Z ahlungen des täglichen L ebens, u n b rau ch b ar. Die ins L a n d kom m enden A usländer, die an g rö ß e re M ünzeinheiten g e w ö h n t w a re n , em pfanden die K upferm ünzen als unbequem . Sie b eg an n en an der K üste S ilberm ünzen ein­

zuführen, zu n äch st v o n den Philippinen aus sp an isch e C aroluistaler; h eu te sind b eso n d ers die m ex ik an isch en D ollar in Umlauf. N eben ihnen gibt es jedoch noch 3 A rten a n d e re r au slän d isch er und 5 A rten chinesischer D ollar. D er G ro ß h an d el in China b ed ien t sich als Zahlungsm ittel ü b erh a u p t nicht d es g e ­ m ünzten G eldes, sondern einer W a re , des S ilbers in B arren fo rm . Einheit des W e rte s ist im g esam ten G esch äftsleb en d e r T ael, d er als G eg en stan d nicht v o rh a n d e n ist, so n d ern nur d er V errech n u n g dient. A ber leid er g ib t e s davon n i c h t e i n e E inheit, sondern h u n d erte, in S h a n g h a i den S hanghai-T ael, in Tientsin den T ien tsin -T ael usw . D as S c h a tz a m t re c h n e t n ach K uping-Taels, die Zoll­

b e h ö rd e n ach W aik w an -T aels. S elb st in e i n e r S ta d t h at fa s t je d e r G e­

sch äftszw eig w ie d e r eine b e so n d e re Einheit. Allein in C hungking re c h n e t man m it 60 v ersc h ie d e n e n T a e ls.2)

*) A usführliche A ngaben ü b e r W äh ru n g , B an k w esen , F inanzen und K apital­

k ra ft C hinas sind in m einem d em n äc h st im V erlage v o n Ju liu s S p rin g er, B erlin, erscheinenden B uehe: Die Industrialisierung C hinas, enthalten.

2) M orse, T ra d e and A dm inistration of the C hinese E m pire S. 146.

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ABHANDLUNGEN

Schließlich läuft noch P a p ie rg e ld in g ro ß e n M engen um, d as von den e in ­ heim ischen W ec h se lg e sc h ä fte n und an d e re n m e h r k aufm ännischen F irm en au s­

geg eb en w ird , In d er R egel ist e s u n g ed eck t, und die in C hina a rb e ite n d e n ausländischen B an k en nehm en e s nicht an, s o n d e rn v e rla n g e » Silben.

S chon diese k u rz e n B em erk u n g e n geben ein Bild von der a u ß e rg e w ö h n ­ lichen V e rw o rre n h e it und S ch w erfällig k eit des S y ste m s. N och g rö ß e re N ach­

teile allerdings h a t der U m stand z u r Folge, daß d e r g e sa m te V e rk e h r im großen sich au f S ilb e rw e rte n au fb au t.

Die g ro ß e se it J a h rz e h n te n an h a lte n d e E n tw e rtu n g des S ilb ers und die fo rtw ä h re n d e n S ch w an k u n g en des S ilb e rp re ise s sind fü r C h in a m it a u ß e r­

o rd en tlich en V erlu sten an N atio n alv erm ö g en v e rb u n d e n u nd e rs c h w e re n ü b erd ies den A b re c h n u n g sv e rk e h r und den g e sa m te n H andel ungem ein, so- daß eine R eform d e r W ä h ru n g v o n allen B eteilig ten d rin g e n d g e w ü n s c h t w ird und v o rau ssich tlich auch in n ä c h s te r Zeiit kom m en w ird . W id e rsta n d leisten n u r die B e a m te n und die B an k en , die beide bei dem fo rtw ä h re n d e n W echseln un d V e rre c h n e n a u sg e z e ic h n e te G esc h ä fte m achen.

Die B a n k e n in C hina sind fa st säm tlich P riv a tb a n k e n ; ihr Einfluß auf den K a p ita lm a rk t ist nu r gerin g , da sie in d er H a u p tsa c h e n u r m it eigenem K apital a rb e ite n , ohne zu v e rs u c h e n , das Geld' a n d e re r zu n ü tz lic h e r A rb e it heran zu zieh en .

Von ausländischen B anken ist die H o ngkong & Shianghai B an k in g C o rp o ­ ration m it m eh r als 9 1 M ßlionen M arb e ite n d e m K apital am b e d e u te n d s te n ; ih r folgt die R u sso C h in ese B a n k m it 65 M illionen M, w ä h re n d die ü b rig e n , d a r ­ u n te r die D e u tsc h -A sia tisc h e B an k m it rd. 26 M illionen M a rb e ite n d e m K apital,, e tw a gleichviel G esch äfte m achen. Die b e d e u te n d ste chinesische B an k is t die Y u en-T ung-B ank, die auch das g an ze K assen w esen d e r S e ezo llv erw altu n g , erledigt. Von g ro ß e r T ra g w e ite dü rfte die G rü n d u n g d e r R e ic h sb a n k se in , eines m it 30 M illionen M g ep lan ten U n tern eh m en s, dem eine K onzession auf 30 J a h r e e rte ilt w o rd e n ist. E s g ed e n k t in säm tlich en V e rtra g sh ä fe n , P r o v in ­ zial-, B ezirk s- u nd K re ish a u p tstä d te n Filialen zu e rr ic h te n ; d o ch h a t d er C hinese anfangs im m er se h r in die B re ite g eh en d e P lä n e .

Noch sei b e m e rk t, daß C hina auch B ö rsen b esitzt, und z w a r W a re n b ö rse n im Innern, die dem U m satz in S ta p e lw a re n dienen, und an d e re . In S h a n g h a i b e fin d e t sich eine a u slä n d isc h e B ö rse , die dem E ffe k te n v e rk e h r d ien t, d e r in ­ folge d e r d o rt allg em ein v o rh a n d e n e n S p e k u la tio n s su c h t ziem lich le b h a ft ist, fe rn e r eine ch in esisch e , die in d e r H a u p tsa c h e M e ta llb ö rse , S ilb e rb ö rs e , ist.

Die e rs te F e s ts e tz u n g d e r K u rse fin d et m o rg e n s um 6 U hr s ta tt. F e r n e r b e ­ sitz e n die ch in esisch e n B a n k e n für den V e rk e h r u n te r sich ein C le a rin g h o u se , d a s v o n ih re r G ilde a u s e in g e ric h te t w o rd e n ist.

Die F i n a n z e n C hinas sind in ein em se h r sch lech ten Z u stan d e, Als un­

m itte lb a re E innahm equelle für die R eg ieru n g , d eren A u sg a b e n 1901 rd. 243 M illionen M b e tru g e n , sind n u r die S eezö lle v o rh a n d e n ; sie sind jed o ch von v o rn h e re in für den Z in sen d ien st und die T ilgung d e r A nleihen und K rieg s­

e n tsch äd ig u n g en bestim m t. Ih re V e rw a ltu n g liegt d a h e r vollk o m m en in H änden v o n A u slän d ern aller N ationen, m it ein em E n g lä n d e r an d e r Spitze,, solange E ngland den e rs te n P la tz im a u sw ä rtig e n H andel C hinas einnim m t.

D ank d er eh rlic h e n V e rw a ltu n g d er A u slän d er h a t C hina b ish er säm tlich e Z ah lu n g sv erp flich tu n g en an d as A usland erfü lle n können und w ird;

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DIE IN D U STRIA LISIERU N G CHINAS 131 seine A nleihen, ab g eseh en voii denen für E isenbahnen, 1925 g etilg t haben, w o­

durch große Sum m en für A ufgaben frei w erd en , an d eren L ösung m an h eu te m an g eln d er M ittel w e g e n nicht denken kann. F ü r ihre übrigen B edürfnisse ist die R eg ieru n g nun auf die P ro v in z e n an g ew iesen , und hier h e rrs c h t eine g erad ezu unglaubliche M iß w irtsch aft: A ussaugung des V olkes auf d er einen Seite, V e rsch w en d u n g und U n tersch lag u n g d e r E in n ah m en auf d e r an d eren S eite. N ur ein B ruchteil d er E rträ g n iss e g elan g t in die R eichskasse. Jam ieson, eine A u to ritä t in F in an zfrag en C hinas, h a tte gelegentlich des A nkaufes von L and1 für E isenbahnen G elegenheit z u b ere c h n e n , daß die P ro v in z H o n an an G ru n d ste u e r m indestens 36 M illionen M, v erm u tlich 84 Millionen M au f­

b ra c h te .3) Zur A blieferung gelan g ten 9 M illionen. E r sc h ä tz t den in ganz C hina au fg eb rach ten B efrag auf 1350 M illionen M. E benso nim m t Sir R o b e rt H a rt in seinem B e ric h t ü b e r die F in an zo rg an isa tio n an, daß C hina durch R e­

form en in d e r V erw altu n g d en E rtr a g auf 1200 M illionen M ste ig e rn könne.

F ü r die S a lz ste u e r w e rd e n e tw a 190 M illionen M g e z a h lt und 40 M illionen M abgeliefert.

Die E innahm en der g esam ten V erw altu n g w e rd e n w ie folgt g e s c h ä tz t:4) Z e n tra lre g ie ru n g 285 M illionen M

P ro v in z ia lre g ie ru n g e n 485 „ „ G em ein d e v erw altu n g en 117 „ „ 887 M illionen M

Den w irklich ein g ezo g en en B e tra g sc h ä tz e n K enner auf das D reifache. Sind a b e r a u ch die F in an zen C hinas h eu te in einem sc h lech ten Z ustande, so g eh t doch k lar h e rv o r, daß die F in a n z k ra ft au ß ero rd en tlich groß ist. Ein L and, das A ussicht h at, durch R eform en in der V e rw altu n g ein e S teig eru n g d e r jährlichen E innahm en um 1000 M illionen M, vielleicht m ehr, zu erzielen, schließt zw eifel­

los die M öglichkeit einer g ro ß artig e n E ntw icklung in sichi, se lb st w en n U m fang und A nsprüche so groß sind w ie hier. D abei ist die S ch u ld en last v e rh ä ltn is­

mäßig g erin g ; sie b e tr ä g t w enig m ehr als 2)4 M illiarden M, und zum Teil steh en ihn A ktiven in E isenbahnen, E innahm equellen in doppeltem- Sinne, g eg en ü b er.

L eg t m an den M aß stab Ja p a n s g e g e n w ä rtig e r A nleihen an, so v e rm a g das viel reich ere C hina eine S ch u ld en last vo n 40 M illiarden M zu trag en . Im m erhin ist C hina bei dem jetzig en Z ustande d er V erw altu n g , der F in an zen und d es K ap italm ark tes zu r E rschließung d er g roßen R eich tü m er des L an d es d u rc h ­ aus auf die Hilfe des Aauslaindes angew iesen. Die B etätig u n g ausländischen K apitals w ird jedoch außenordentlich e rs c h w e rt d urch die A bneigung des C hinesen gegen alle frem den U nternehm ungen, w o fü r im n äch sten A b sch n itt ein p a a r b eso n d ers b e w eisk räftig e B elege g eg eb en w e rd e n .

B ergbau.

D er C hinese b rin g t dem A bbau von B o d en sch ätz en g ro ß es In te re ss e e n t­

gegen und h a t ihn- seit Ja h rta u s e n d e n b etrieb en . Im K leinbetrieb ist e r ein e n icht se h r große, a b e r regelm äßige Einnahm equelle, die g e ra d e den Be­

w o h n ern ein ig er so n st s e h r a rm e r P ro v in z e n das L e b e n erm öglicht. M an w eiß auch se h r w ohl, daß im G ro ß b e trie b erhebliche G ew inne zu erzielen sind, ist a b e r nur ausnahm sw eise in d er L age, das für der N euzeit en tsp rech en d e

3) Jo u rn al of N. Ch. B r. R o y al A siatic S o ciety , 1895.

4) M illiard, A m erica and the F a r E a ste rn Q uestion S. 314.

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5 3 2 ABHANDLUNGEN

B e trie b e erfo rd erlich e K apital aufzubringen, zum al ü b erall e rs t B ahnen zur E r­

schließung e rb a u t w e rd e n m üßten. A n d e re rse its s trä u b t m an sich in C hina leb h aft, im B e rg b a u w e it m e h r n o ch als auf a n d e re n W irtsc h a fts g e b ie te n , a u s ­ ländische U n te rn e h m u n g e n zu zu la ssen 1, und h ierin is t die R e g ieru n g m it den P ro v in z e n einig, w ie am b esten die v e rs c h ie d e n e n E n tw ü rfe e in e s B e rg re c h te s zeigen, die in den le tz te n J a h r e n v erö ffe n tlic h t w u rd e n . C hina h a tte die S chaffung eines B e rg b au g esetzes' 1902 in ein em V e rtra g e m it E n g lan d v e r ­ sp ro c h e n , in dem es als fü r b e id e T eile nützlich a n e rk a n n t w u rd e , daß die einheim ischen B o d en sch ätz e m it au slän d isch em und ch in esisch em K apital g e ­ h eb e n w ü rd e n . D er E n tw u rf eines G e se tz e s ersc h ie n 1904, s c h e ite rte a b e r an

•dem E in sp rü ch e des diplom atischen Korp-s in P ek in g . In d e r T a t h a n d e lt e s sich in diesem F all um ein G e se tz g e g e n den B erg b au . Z u n ä c h st is t das S c h ü rfe n se h r e rs c h w e rt. W ird e tw a s gefunden* so k a n n d e r G ru n d eig en ­ tü m e r, d, h. vielfach d er S ta a t, d a s A b b a u re c h t g eg en E rs ta ttu n g d e r S ch ü rf- k o ste n e rw e rb e n . K om m t es d ag eg en w irk lich zum A bbau, so v e rla n g t die R eg ieru n g 50 vH vom W e r te d e r F ö rd e rm e n g e v o rw e g , fe rn e r 10 vH des R ein g ew in n es sow ie A usfuhrzölle und Steuern* so daß n u r in selten en Fällen ein G ew inn e rz ie lt w e rd e n könnte. Ein d e ra rtig e s G e se tz w ü rd e A u slän d er einfach ausschließen, und so bleib t v o rläu fig a lle s beim A lten, obw o h l die R e ­ g ie ru n g d rin g en d G eld b ra u c h t. S hansi, die a n B o d e n sc h ä tz e n re ic h s te G e­

gend, ist die ä rm ste P ro v in z des L an d es. D abei g e h t d e r W id e rs ta n d k e in e s­

w e g s v o n d er g ro ß en M enge aus, die in den n eu en B e trie b e n e in e n lo h n en d en E rw e rb finden w ü rd e ; es sind die Notabeim, die R eichen, die v e rs u c h e n , d u rch planm äßiges H e tz e n au slän d isch e U n tern eh m u n g en unm öglich z u m ach en , In d e r H a u p tsa c h e g eh t d a h e r d er B e trie b in d e r g leich en W e ise w e ite r, w ie e r schon v o r J a h rh u n d e rte n üblich w a r. T ech n isc h ist d er B e rg b a u s e h r w en ig en tw ick e lt. Ein so g u te r B e rg m a n n d e r C hinese u n te r a u slän d isch e n S te ig e rn ist, ein eb en so sc h le c h te r U n te rn e h m e r is t er. In d er R egel h e r r s c h t d e r R a u b ­ bau. Von W a ss e rh a ltu n g v e r s te h t m an se h r w enig. K om m t m an bis zum G ru n d w assersp ieg el, so w ird die G rube v e rla sse n . E rs t in den le tz te n Ja h re n , seitdem m eh r und m eh r M aschinen ins L a n d g ek o m m en sind, ste llt m an m it­

u n te r kleine P u m p e n und D am pfw inden auf. Tiefbohrungem sind in C hina fa s t u n b ek an n t. N ur Ln S z e c h w a n kom m en sie v o r, w o m an z u r S alzg ew in n u n g ein B a m b u sg e stä n g e b en u tzt, in d as m an ein V entil e in b a u t Zu w irk s a m e n M aschinen fehlt das Geld. O ft fehlt dem B e sitz e r auch die L u st, s e lb s t die G ru b e a u sz u b e u te n ; er g e s ta tte t dann B erg leu ten gegen eine b estim m te re g e l­

m äßige Zahlung oder gegen einen A nteil an d e r F ö rd e ru n g den A bbau. In an d e re n G eg en d en , z. B. in K w angsi, g elten S c h ä tz e d e r E rd e fü r v o g e lfre i; n u r z a h lt m an dem G ru n d b e sitz e r ein e jährliche- A bgabe von e tw a 7 M. Die R eg ieru n g v e rs u c h t je tz t, d en heim ischen B e rg b a u auf -eine tech n isch h ö h e re S tufe zu b rin g en , indem sie B erg sch u len b e g rü n d e t u nd für die V e rb re itu n g d e r K en n t­

n is zeitg em äß er B e trie b ste c h n ik so rg t.

In v ielen F ällen h a t die N atu r den A bbau nicht allzu- sc h w ie rig g em ac h t.

Auf den A n th razitfeld ern Yu-nn-ans, d eren g ro ß e r Reichtum- b e re its e rw ä h n t w u rd e ,Ä) fö rd e rt m an fa s t reg elm äß ig au s S tollen, die 1,30 m hoch und selten m ehr ais CO bis 70 m tief sind. M an tr e ib t lieber einen neuen S to ß en . An

°) V ergl. den A b sch n itt R ohstoffe, N-r. 2 d ie se r Z eitsch rift S. 76.

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DIE IN DU STRIALISIERUN G CHINAS 133 ihren E ingängen sind gelegentlich V entilatoren au fg estellt. Die Flöze sind1 ungefähr 1 bis 2 in s ta rk und in g ro ß er A nzahl v o rh an d en . K ahle k o ste t, auf ein B o o t v e rla d e n , e tw a 4 M /t uind kom m t bis S hanghai. In H o n an la g e rt die B raunkohle, w ie z. B. in L ushan und Ineben, in v ielen 2 bis 3 m sta rk e n S chichten, die m an in den T ä le rn oft ohne w e ite re s sehen kann. Die größte Tiefe, in d er h ier g e a rb e ite t w ird , ist 65 m. G ruskohle w ird gleich an O rt und S telle zu K oks v e rb ra n n t. Im C hin g -w h a-F eld e sind1 e tw a 1000 G ru b en im B etrieb und noch w e it m ehr v e rla sse n . O ft liegen 10, 12 S c h ä c h te dicht b eieinander, die säm tlich e tw a 1,60 m w e it sind und eine von 8 M enschen b e ­ trieb en e F ö rd e rsc h a le en th alten . Die zehn g rö ß ten fö rd ern vielleicht jed e 70 t täglich, d e r ganze B ezirk 2 bis 300 000 t jährlich, da der A b satz h ie r ziem lich leicht ist. D er P re is d er Kohle an d e r G rube is t rd. 3,60 M /t, auf 80 km E n t­

fernung 12 M /t. N irgends a b e r ko m m t Kohle in d erartig en M engen vo.r w ie in Shansi. D as g a n z e K ohlenfeld liegt auf einem H ochfeld und ist deshalb zu^

n äch st nich t seh r leicht zugänglich. A ber so g ar die 1O0 m tiefen G ru b en sind vollkom m en tro ck en . D as H auptflöz ist 4 bis 10 m sta rk . H au p tp lätze sind T aiy u an , P in g tin g C how und T shechow fu. D er P re is d er Kohle b e tr ä g t am S ch ach t 1,80 M, auf 50 km E ntfern u n g 10 M und auf 100 km 17 M. J e d e s W e rk kan n d a h e r n u r auf die n äch ste N ach b arsch aft als A b satzg eb iet rech n en , doch sc h ä tz t m an die G esam tfö rd erm en g e im m erhin auf jäh rlich 1700 000 t.

In Chihli und S h an tu n g , den beiden K üstenprovinzen, b e tre ib e n A usländer den A bbau. Die F löze in Chihli sind bis zu 45 m sta rk , a b e r oft v e rs e tz t. Die F ö rd e rk o ste n b e tra g e n hier in norm alen Fällen nach oberflächlicher S chätzung 6 bis 8 M / t

E isen w ird oft in u n m ittelb arer N ach b arsch aft der Kohle g efö rd ert. In m anchen G egenden ist d e r A bbau so einfach, daß der Landmaran vielfach nach B eendigung d e r E rn te auf seinen F eld ern zu g rab en beg in n t und die faustgroßen E rzklum pen dann an die S ch m elzereien v e rk a u ft, ü b e r die im A bschnitt H ü tten w esen b e ric h te t w ird. Die A b sa tz v e rh ä ltn isse fü r E isen erze sind re c h t g ü n stig ; J a p a n d eck t seinen g a n zen E isen b ed a rf am o b eren J a n g tsz e . K upfer w ird in Y unnan und K w eichow a b g e b a u t; doch reich t die jährliche G ew innung von 5 bis 600 t nich t im e n tfe rn te ste n hin, den infolge der K upferw ährum g großen B ed arf z u befriedigen. D er A bbau ist hier in pnivaten H änden, doch muß das g an ze g e fö rd e rte E rz zu dem fe s te n P re is e vo n 320 M /t a n staatlich ko n zessio n ierte A ufkäufer ab g eg eb en w e rd e n , d1. h. es w ird e in e se h r hohe S teu er erhoben. E b en so gehen v o n dem in d e r gleichen G egend gew onnenen S ilber zw ei D rittel an die R egierung. S ilber und ebenso Gold sind in China knapp. D as le tz te re w ird m eisten s aus dem- S a n d e v o n F lüssen, zum Teil a b e r auch durch B e rg w e rk sb e trie b aus Q u a rz g ä n g e n gew onnen^ w ie b e ­ sonders in Chihli") und S hantung. H ier finden sich viele chinesische G ruben, von denen sich ab er infolge unw irtschaftlichen B etrieb es nur die reichsten b e ­ zahlt m achen. A ber auch ein englisches U n tern eh m en in W eihaiw ei stellte den B etrieb w eg en m angelnden E rfolges ein. Die G änge sind 15 bis 35 cm stark , ln d er R egel w ird n u r bis auf den G ru n d w assersp ieg el b e ru n terg eg an g en , der auf 6 bis 60 m T iefe liegt; die m eisten S ch äch te sind nur 6 bis 15 m tief. Von ihnen aus g e h t man s e itw ä rts , a b e r nur eine sehr geringe S tre c k e , denn in

®) F a r E a ste rn R ev iew , O cto b er 1904.

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134 A BHANDLUNGEN

6 ni E n tfe rn u n g w ird b e re its ein n e u e r S c h a c h t m e d e rg e b ra c h t. Hodz z u r A uszim m erung w ird fa s t g a r n ic h t v e rw a n d t. D as E rz w ird m K ö rb en n ach oben g e tra g e n und d o rt gem ah len und auf T isch en v o n 1,50X0,60 m g e w a sc h e n , täglich u n g efäh r ein Z e n tn e r. W asc h g o ld fin d et sich im Chihli m e ist in T ä te rn und in den B e rg e n v o rg e la g e rte n F e ld e rn in S c h ic h te n v o n 0,60 bis 1,20 m S tä rk e . M an e rz ie lt e tw a p ro cbm E rd e für 30 bis 50 P fg Gold. D as G old- w a s c h e n w ird h ie r b e re its se it J a h rh u n d e rte n b e trie b e n . D ie G oldausfuhr T ien tsin s b e tru g 1902 14 M illionen M, doch ste llt sie n u r einen k le in e n T eil d er P ro d u k tio n d a r. D er A bbau ist dabei s ta rk g e h in d e rt durch die E rp re s su n g e n , w elch e die B eam ten an den K o n z e ssio n ä re n v e rü b e n . O ft sin d die E ig en ­ tü m e r d er G ru b e n s e lb s t nicht in d e r L ag e, d a s z u r F ö rd e ru n g n o tw en d ig e K apital aufzu b rin g en . Sie v e rm ie te n dan n a n e in e n U n te rn e h m e r, d e r da­

g eg en v e rp flic h te t ist, ih n en das G old zu einem f e s tg e s e tz te n n ied rig en P re ise zu v e rk a u fe n ; das m eiste w ird je d o c h u n te rsc h la g e n . Q u eck silb er7) findet sich h a u p tsäch lich in K w eichow . Die g rö ß te G ru b e ist die v o n W a n S han C h ang, die angeblich se it 1358 b e trie b e n w iird; d och g esch ieh t d e r A b b au s e h r un sy stem atisch . P u lv e r is t in C h in a erfu n d en w o rd e n , a b e r zum S p ren g en v e rw e n d e t m an es hier e rs t se it 30 Jahnen, eine T a ts a c h e , die c h a ra k te ris tis c h fü r den ch in esisch en G eist ist. Die B o h rlö ch er sind se lte n tie fe r als 35 cm, die M enge des a b g e sp re n g te n G estein s s c h w a n k t z w is c h e n 50 und 100 kg.

E in T eil d er G ruben w ird v o n G esellsch aften a b g e b a u t, die a n d e re n sind öffentlich, ln den le tz te r e n h a t je d e r nur 9eine W e rk z e u g e , S p re n g m itte l usw . m itzu b rin g en u nd d arf fö rd ern , w ie und w o e r w ill. E r ist n u r v erp flic h tet, das E rz in b e stim m te n H ü tte n v e ra r b e ite n zu lassen!, w o ihm fü r d a s A rb eiten in ä rm e re n G ru b en 20 vH , in re ic h e re n 40 vH als G ew in n an teil o d er S te u e r ab g ezo g en w e rd e n . D as gleiche V e rfa h re n h e rr s c h t auch in m an ch e n der p riv a te n G ruben, in a n d e re n jed o ch L o h n arb eit.

D er A bbau v o n S a lp e te r w ird in einigen' P ro v in z e n b e trie b e n , die auch einen d e ra rtig e n T rib u t n ach P e k in g zu schicken h ab en . S o lan g e m an ihn a b e r n u r z u r H erstellu n g v o n P u lv e r v e rw e n d e t, ist d e r B e d a rf tr o tz d e r B e lie b t­

h eit des F e u e rw e rk s zu g ering, um einen le b h a fte re n F ö rd e r b e trie b h e r v o r z u ­ rufen. D ag e g e n w ird S alz in s e h r g ro ß en M en g en g e w o n n en , b e s o n d e rs in S z e c h w a n , w o m a n die Sole aus tiefen B o h rlö c h e rn h e ra u s h o lt u n d in g roßen K esseln m ittels N a tu rg a s e s v erd a m p ft. D er B e trie b ist im g a n z e n R eiche R egierungsm onopol, um d ad u rch die E rh e b u n g d e r S te u e r zu v ere in fa c h e n . D as V ork o m m en von P e tro le u m is t m eh rfach fe stg e ste llt w o rd e n , w ie z. B. in S z e c h w a n und K ansu, a b e r z u einer F ö rd e ru n g ist e s in k ein em F a lle g e ­ kom m en. In Shensi, n ahe an d er G ren ze d er P ro v in z H onan, w a r ebenfalls eine Q uelle gefunden und die A u sb eu tu n g an g eb lich im V erein e m it e in e r d e u t­

sch en F irm a in A ngriff g en o m m en w o rd e n . D ie R e g ieru n g setzte' d am als die A ufhebung des V e rtra g e s du rch , und d er G o u v e rn e u r ließ s e lb s t d u rch einen ja p a n isc h e n In g en ieu r b o h ren . Auf 75 m T iefe e rh ie lt m a n an fan g s ein G e ­ m isch von 50 vH E rdöl und W a ss e r, s p ä te r fa s t n u r noch W a s s e r. D am it w a r die N eugierde vorläufig b efried ig t. Die R e g ieru n g b e a b sic h tig t, junge L e u te im A uslande B e rg b a u stu d ieren zu lassen , und hofft, m it ihnen b e s s e re E rg eb n isse zu e rz ie le n . C hina k a n n w a rte n . Die E rsch ließ u n g soll d an n im S ta a ts b e trie b

7) F a r E a ste rn R ev iew , D ezem b er 1907.

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r

erfo lg en . M an s c h ä tz t d as e rfo rd e rlic h e K apital auf 300 000 bis 900 000 M.

die F ö rd e rk o ste n auf 45 M /L

A ußer diesen) nein chinesischen B erg b au g esellsch aften sind au ch einige m ittlere U n ternehm ungen v o rh an d en , an denen A usländer b eteilig t sind; so eine Q u eck silb erg ru b e in K w eichow m it d eutschem , ein K o h len b erg w erk in C hinghsing (Shansi) m it ebenfalls d eutschem , ein a n d e re s K o h len b erg w erk in Liu-ching (Ghihli) m it belgischem K apitalanteil. Auch in Sham tung b e u te t eine ch in esisch -d eu tsch e G esellschaft die K ohlengruben in I-hsien m it E rfolg aus.

D as K apital is t in diesem Falle zu 40 vH in d e u tsc h e n H änden. Alle b ish er g e ­ n an n ten U n tern eh m u n g en sind kleine o d er m ittle re B etrieb e. D ie R egierung h a t sich z w a r bem üht, auch g rö ß e re B etrieb e ins L eb en zu rufen, indem sie z. B. W e rk e in K w angsi und K w an tu n g auf 5 J a h r e von A b g ab en b e fre it hat.

A ber e s ist kein b e so n d e re r Erfolg e rz ie lt w o rd e n . Nur ein rein chinesisches B erg u n te rn e h m e n w ird in großem ’ Stile b etrieb en , die P ing-hsiang-K ohlengrube in K iangsi.s) Sie w ird seit 1898 a b g e b a u t und dient der V erso rg u n g d e r sp äter noch zu e rw ä h n e n d e n H a n y a n g -S ta h lw e rk e , denen a u ch noch1 die T ay eh - E isen g ru b en an g eg lied ert sind. Die F ö rd erm en g e b e tr ä g t 1000 t auf den T ag und kan n auf 3000 t g e ste ig e rt w e rd e n . Z ur Zeit w ird in 2 F lö zen auf 50 m und 150 m T iefe g e a rb e ite t. D er H au p tstö ß en ist 900 m la n g und w ird von elek trisch en L o k o m o tiv en b efahren. D er H au p tsc h a c h t h a t 2,60 m> D u rch ­ m e sse r und ist 120 m tief. M an s c h ä tz t den K o h le n v o rra t auf 300 Millionen t, w o v o n d e r g rö ß e re T eil durch Stollen, d e r R e st durch e in e n 200 m tiefen S c h a c h t a b g e b a u t w e rd e n kann. D er g rößte Teil1 der F ö rd e ru n g w ird in 174 K oksöfen so fo rt v e ra r b e ite t und dann durch die B ahn nach C huchow und von d o rt zu B oot n ach H an k o w g eb rach t. A ngegliedert sind eine K ohlen­

w ä sc h e , eine B rik ettfab rik , eine F a b rik fe u e rfe ste r S teine, G ießerei usw . D er g an ze B etrieb ru h t in den H änden v on d e u tsc h e n B erg in g en ieu ren . H u n d erte von K ohlengruben, die m it den allerein fach sten M itteln arb eiten , befinden sich in d e r N ach b arsch aft.

Die ausländischen U n tern eh m er hab en infolge vo n R än k en und S ch w ierig ­ keiten, die ihnen die chinesischen B eh ö rd en tr o tz v o rh e r e rte ilte r K onzession m ach ten , den B e trie b w ie d e r einstellen o d er m it g ro ß en V erlu sten verk au fen m üssen. Nur ein Beispiel h ie rfü r! A rchibald L ittle, ein seh r sa c h ­ v e rs tä n d ig e r E n g län d er, b eg an n 1898 im V ereine m it e in e r A nzahl ch in esisch er T eilh ab er, die K iangpei-G ruben in der G eg en d des oberen J a n g ts z s m it gutem E rfolge zu b e a rb e ite n .9) S p ä te r stellte es sich h erau s, daß A rb eiterm an g el die E rb au u n g e in e r S ch m alsp u rb ah n zum Kialing, einem N ebenflüsse des Ja n g tsz e , n o tw en d ig m ach te. H ierzu w a r die G en eh ­ m igung des W aiw upu, des A u sw ärtig en A m tes, erfo rd erlich , die 1904 auf fol­

g en d er G rundlage e rte ilt w u rd e . E s w u rd e eine englisch -ch in esisch e G esell­

schaft, die K iangpei T ing C oal & I-ron M ining Co. L td., m it einem K apitale von 1 500 000 M g eg rü n d et, d e re n A nteile zur einen H älfte am englische, zu r and eren an chinesische K aufleute fielen. Die G esellschaft e rh ie lt auf 50 J a h re das R echt, in dem K iangpei-R egierungsbezirke d en B e rg b a u auf B isen und Kohle zu

betreiben,

m ußte sich a b e r für den G ru n d e rw e rb einer M ittelsgesellschaft,

DIE IN D U STRIA LISIER U N G CHINAS 135

s) B erich t des englischem H an d elsattach es.

°) N orth C hina D aily N ew s, Juli 1909.

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13b ABHANDLUNGEN

der P ao fu C om p., bedienen, die h ierfü r 2% vH des B ru tto e rtra g e s e rh ielt.

W e ite re 5 vH e rh ie lt die R e g ieru n g für die E rteilu n g d er K onzession, fe r n e r 25 vH des R ein g ew in n es, der n ach V erteilu n g ein e r D ividende v o n 8 vH v e r ­ blieb. A bbau du rfte nur d o rt b e trie b e n w e rd e n , w o seit 30 J a h r e n n ic h t von C hinesen g e a rb e ite t w o rd e n w a r. A ber so fo rt b e g a n n e n S ch w ierig k eiten . Von am tlich er S eite w u rd e n z u n ä c h st die C hinesen a b g e sc h re c k t, sich m it K apital zu beteiligen. S od an n w u rd e d e r chinesische D ire k to r d e r G esellsch aft v o r die V erw altu n g sb e h ö rd e gerufen, um die K o n zessio n su rk u n d e v o rzu leg en , die ihm g e w a lts a m a b g en o m m en w u rd e ; e r s e lb st w a n d e rte w e g e n B eihilfe zum ungesetzlichen B e rg b a u d u rch e in e n A u slän d er ins G efängnis, au s dem m an Om e rs t 6 W o ch en s p ä te r geg en Z ahlung v o n 15 000 M entließ. Den H a u p ttru m p t ab e r sp ielte m an aus, indem m an 1908 zum S chein eine m it n u r w en ig en L eu ten a rb e ite n d e chinesische G esellsch aft im gleichen B e z irk e zuließ und dann d er K iangpei Co. den B au in der N a c h b a rsc h a ft u n te rsa g te , u n te r B e ­ rufung auf die K lausel b e tre ffs d'er 30 J a h r e . D en B au d e r B a h » h a tte m an schon v o rh e r n a c h E in treffen des M ateriails fü r 13 km h in te nt rieben. D am it w a r die G esellsch aft lahm gelegt, und alle B em ü h u n g en d e r e n g lisc h e n K on­

suln in S ze c h w a n und des G e san d ten in P e k in g sc h e ite rte n an den A usflüchten, V erzö g eru n g en , am p assiv e n W id e rsta n d e d e r C h in esen . So b lieb 1909 n u r die R ück g ab e d er K onzession übrig, bei d er jedoch die A k tio n ä re n o c h n ich t die H älfte ih res V erlu stes e rs e tz t erh ielten . D er F all ist c h a ra k te ristisc h für C hina und zeigte in w elch k ra s s e r W eise m an sich hier ü b e r R e c h t und Billig­

k eit h in w eg setzt. N ur v o r d e r g e p a n z e rte n F a u s t h a t d er C hinese A chtung, im B ew u ß tsein sein er e ig en e n U nfähigkeit.

A us diesem G ru n d e h ab en die d e u tsc h e n U n tern eh m u n g en in S h a n tu n g g lü ck lich erw eise u n te r w e it g ü n stig eren V erh ältn issen g e a rb e ite t. S h an tu n g en th ält neben Kohle und E isen a u c h K upfer, silber- und g o ld h altig es Blei, G old, fe rn e r G ips, T o n und B au stein e. U n te r dem N ach d ru ck e, m it dem die E r w e r ­ bung T sin g tau s v o r sich ging, w u rd e g leichzeitig eine K onzession fü r B a h n ­ bau ten einschließlich d er B e rg b a u g e re c h tsa m e in n erh alb v on 16 km auf je d e r S eite d er B ahn g e w ä h rt. D iese le tz te r e w u rd e au f die S h a n tu n g - B e rg ­ bau g esellsc h aft ü b e rtra g e n . Ih re F eld er liegen bei W eih sien und P o s h a n und erg eb en z u r Z eit jährlich e tw a 220 000 t K ohlen, vo n den en die H älfte im Innern, ein V iertel in T sin g tau , d er R e st an d e r K üste v e r b r a u c h t w ird . D as H auptflöz ist 4 m s ta r k ; d er W asserzu flu ß b e tr ä g t 0,3 cbm in d er M inute. Es a rb e ite n e tw a 3000 M ann, d avon 2500 in W eihsien. Die F ö rd e rk o s te n b e ­ tru g en 1905/06 5,14 M /t. In d er N ähe v on P o sh a n in T ie sh a n findet sich auch M a g n e te ise n e rz , so w ie K alkstein, d e re n A b b au w o h l m it d e r Z eit in An­

griff genom m en w e rd e n w ird . A uch die D eu tsch e G e sellsch aft fü.r B e rg b a u und In d u strie im A uslande h a t viel A u fseh lu ß arb eiten v o rn e h m e n la sse n und b e u te t einen G o ld q u arzg an g im M an sh an -G eb irg e aus. K ein esw eg s h a t es S h an tu n g völlig an W id e rsta n d fehlen lassen. D ie Notabefln bildeten eine B ergbau-S chuitzvereinigung, doch b em ü h te sich die P ro v in z ia ilv e rw a ltu n g in d er T a t, d er d eu tsch en R eg ieru n g keinen G ru n d zu B e sc h w e rd e n zu g eb en , da m an fü rc h te te , dabei den k ü rz e re n zu ziehen. So h a t d e r G o u v e rn e u r die g e ­ n an n te V ereinigung k u rz e r H an d aufgelöst.

Das g a n z e G eb iet des B e rg b a u e s ü b erb lick en d , sieh t m an, daß C h in a ü b e r riesen h afte u n g eh cb en e S c h ä tz e v e rfü g t. Z w a r w ird schon je tz t d e r B erg b au

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DIE IN DU STRIA LISIERU N G CHINAS 137 viel b e trie b e n , und die F ö rd e ru n g auch der k lein en W e rk e ist, alles zu sam m en ­ genom m en, erh eb lich . A ber w e ita u s das m eiste h a r r t d er Erschließung, unend*- Iich vieles noch d er E n tdeckung. D enn noch heute b e ru h t fa st unsere g an ze K enntnis d er G eologie auf den fast 40 J a h r e zurückliegenden m eisterh aften F o rsch u n g en R ichthofens. A usländische G esellschaften haben m ehr oder m inder g roßen E rfolg und im m er lebhaften W id e rsta n d gefunden. V or der Schaffung eines liberalen B e rg g e se tz e s und dem Aufgeben der ausländerfeindlichen Politik e rsc h e in e n die A ussichten auf ein E m porblühen des B erg b au es gleich n u ll Die Schaffung n eu er U n ternehm ungen sollte sich je d e r ausländische K apitalist seh r reiflich ü b e rle g e n ; u n te r heutigen V erhältnissen kann m an im allgem einen nur a b ra te n .

Hüttenw esen.

Die V erh ü ttu n g vo n E rz e n ist in C hina seit Ja h rh u n d e rte n b etrie b e n w o rd en . Eisen w ird b e so n d e rs in S h an si10) in K leinbetrieben h erg estellt, w o leich t v e rh ü ttb a r e s , re in e s E isen e rg e b e n d e s E rz, a u sg e z e ic h n e te K ohle und fe rn e r alle A rten T on zu T iegeln usw . v o rh an d en sind. V e ra rb e ite t w erd en nur solche E rze, die k ein er Flußm ittel bedürfen. Die A nlagekosten einer kleinen S ch m elzerei und G ießerei b e tra g e n nur e tw a 50 M und sind deshalb u n sch w er durch A usgabe v on A nteilen aufzubringen. D er Schm elzofen der C hinesen be­

ste h t aus einer l ' A X 2 A m großen g en eig ten E bene, d eren beide L ängsseiten durch 1,20 m dicke L eh m w än d e eingenom m en w e rd e n , w ä h re n d sie an der d ritte n Seite und nach oben hin offen bleibt. Die v ie rte S eite w ird durch eine kleine H ü tte gebildet, die den hölzernen, d o ppeltw irkenden, q u ad ratisch en G e­

b läsezy lin d er und die zw ei L eute, die seinen Kolben schieben, aufnim m t. D er H e id w ird nun z u n ä c h st m it einer S chicht fau stg ro ß er S tü ck e Kohle bedeckt, auf die m an e tw a 150 aus feu erfestem T on gefo rm te T iegel von 35 bis 40 cm Höhe und 15 cm D u rch m esser stellt, die ein G em enge von Kohle und g e­

m ahlenem E isen erz en th alten . Die Z w isch en räu m e w e rd e n mit Kohle aus­

gefüllt, und ebenso ist eine D eckschicht v o rh an d en . M anchm al ist der H erd auch doppelt so groß, oder es w ird eine zw eite S chicht Tiegel au fg esetzt. D er Ofen w ird sodann a n g e ste c k t und W ind eingeblasen, bis die H itze groß genug ist und der n atü rlich e Zug genügt. M an m ach t zw ei A rten von R oheisen, ein­

m al G ießereiroheisen und fe rn e r solches, das w eiterh in zu Flußeisen v e r­

a rb e ite t w ird. Im e rs te re n F a lle w e rd e n die Tiegel zu r Zeit der s tä rk s te n H itze herau sg en o m m en und der Inhalt in flache P la tte n h a rte n E isens au s­

g egossen. Im zw eiten Falle läßt m an den H aufen 4 T a g e lang glühen, w o rau f m an die T iegel berau sn im m t und zersch läg t. D er P re is des e rz e u g te n Eisens b e trä g t e tw a 75 bis 135 M /t. Die jährliche E isenproduktion Shansis wuirde von R ichthofen auf 24 Millionen M b e w e rte t.11) Auch S z ech w an b e sitz t E ise n ­ h ü tte n ; H unan liefert v o rw ie g e n d Schm iedeisen. In H onan h a t die E isen­

erzeu g u n g gelegentlich d er T h ro n b esteig u n g des B eg rü n d e rs d er Mandschui- d y n a stie ein Ende genom m en. Die günstige L age der F eld er in L ushan läßt sie jedoch von g ro ß er W ich tig k eit für C hina e rsc h e in e n .

Von den m odernen E isen h ü tten w erk en en tstan d das e rs te anfangs deT neunziger J a h r e des v erflo ssen en J a h rh u n d e rts in H anyang (H ankow ). C hang-

l0) R ichthofen, L e tte rs on Shansi.

11t Picht.hofen. C hina II S. 491.

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138 ABHANDLUNGEN

C hih-T ung, d er große, e b e n v e rs to rb e n e chinesische S ta a tsm a n n , w u rd e zu je n e r Z eit b e a u ftra g t, die E isen b ah n frag e zu. lö sen . E r b eg an n als w e it A us­

sc h a u e n d e r, d er eine u nbequem e A ng eleg en h eit au ch n ich t u n g e rn e tw a s hin­

a u sz ö g e rte , m it d er A nlage eines g ro ß en W e rk e s z u r H erstellu n g vo n E isen ­ b ah nschienen, das, aus H ochöfen und W a lz w e rk b e ste h e n d , 1893 v o llen d et w u rd e .12) E isengruben besaß e r selb st, die e tw a 120 km w e it e n tfe rn t la g e n ; g ro ß e S c h w ie rig k e ite n b e re ite te jed o ch die B eschaffung d es B rennstoffes. M an su ch te die g a n z e P ro v in z Iiu p e h n a c h e in e r g e e ig n e te n K ohle a b und m ußte schließlich K oks aus E u ro p a einführen. Als 1896 d e r P o s tm in is te r zum D ire k to r des W e rk e s e rn a n n t w u rd e , g ela n g e s ihm, in P in g -h a ia n g in K iangsi, n ah e d er G re n z e H upehs, g e e ig n e te K ohlen g ru b en zu ersch ließ en , v o n w o au s die Kohle h eu te z u n ä c h st 100 km m it d e r B ahn und vo n d o rt aus m it B o o te n n ach H a n y a n g g e b ra c h t w ird . D as H ü tte n w e rk a rb e ite te jed o c h n ich t allzu gut, und m an e rric h te te a n S telle des a lte n W e rk e s ein völlig n eu es. Die drei H ochöfen v e rm ö g e n täglich b is zu 450 t R oheisen zu e rz e u g e n , d a s zum T eil in drei S iem en s-M artin -Ö fen zu S ta h l v e r a r b e ite t w ird , zum T eil n u r d urch die B e sse m e ra n ia g e g eh t. W a lz e n stra ß e n sind fü r S ch ien en , T rä g e r, B leche und W inkeleisen v o rh a n d e n . M it A u sn ah m e d e r W a lz e n s tra ß e n is t d er A n ­ trieb ü b erall elek trisch . D ie L eitu n g lieg t in H än d en v o n n o rw e g is c h e n In g en ieu ren , frü h e r w a re n B elgier die L e ite r des U n tern eh m en s. Die z u g eh ö rig en E isen g ru b en in T a iy a (H upeh), die m ittels e in e r 24 k m lan g en B ahn W a sseran sch lu ß h aben, v e rm ö g e n jährlich rd. 1 Million t zu liefern.

E s finden sich d o rt B ra u n e is e n ste in , M a g n e tit un d H ä m a tit. D er G eh alt b e tr ä g t bis zu 75 vH , die K o sten des E rz e s in H a n k o w 4,50 M /t. 1907 w u rd e n m o n atlich e tw a 5000 t R o h eisen au sg e fü h rt, m eist n a c h J a p a n und in einem F alle n a c h den V erein ig ten S ta a te n . Ein a m e rik a n isc h e r K o n su la tsb e ric h t b e m e rk t d a rü b e r : „D er einzige F all ein e r L ieferu n g n ach dem A tlantischen O zean, v o n dem ich a u th e n tisc h e K enntnis e rlan g en k o n n te, b e trifft ein e L ad u n g v o n 1500 t, die am 5. Juni 1907 v o n H a n ­ k o w u n m itte lb a r n ach B ro o k ly n v e rsc h ifft w o rd e n sind. D er P re is b e tru g in B ro o k ly n angeblich 74 M /t einschließlich 20 M für F ra c h t v o n Hasnkow zum B estim m u n g sp latze. D iese T a ts a c h e ist v o n so w e ittra g e n d e r B ed eu tu n g , daß sie die A u fm erk sam k eit d e r E ise n in d u strie in den V e re in ig te n S ta a te n v e r ­ dient. Die V erschiffung einer W a re w ie R o h eisen 1000 km den J a n g ts z e hin­

u n ter, von H an y in g zum M e e r und dan n 23 000 km w e ite r ü b e r S u e z so w ie seine A usladung in N ew -Y o rk im W e ttb e w e rb e m it am erik an isch en P re is e n ist ein sch lag en d es B eispiel d er heu tig en H an d elsen tw ick lu n g . N atü rlich ist dies n u r durch die T a ts a c h e erm öglicht, daß O zeanschiffe m it 5J4 m T iefg a n g H a n y a n g fa s t zu je d e r J a h r e s z e it zu e rre ic h e n v e rm ö g e n und so die V e rfra c h ­ tu n g vo n e tw a 2000 t ohne U m ladung g e s ta tte n , so w ie d ad u rch , daß E isen in C hina in g ro ß en M engen gefunden w ird u n te r gün stig en V e rh ä ltn isse n , w a s Kohle und A rb e it betnifft.“ A ugenblicklich b e re ite t m an eine V erschiffung vo n 50000 t v o r. Die P ro d u k tio n b e tru g 1907 n u r 70 000 t R o h eisen , doch hoffte m an fü r 1908 auf m in d esten s die doppelte M enge. G ru b en und H ü tte n w e rk schlossen sich 1907 z u einem U n tern eh m en m it 25 M illionen M K apital, d as sieh ausschließlich in chinesischen H änden befindet, zusam m en.

12) F a r E a ste rn R e v ie w , Juni 1908.

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r

Auch die beiden an d eren m o d ern en E ise n h ü tte n w e rk e beschäftigen sich m it d e r H erstellu n g vo n S chienen. Die T o n g sh a n -W e rk e in Chihli stehen u n ter englischem Einflüsse. Die T a y e h -W e rk e in H upeh w e rd e n v o n japani­

sch en Ingenieuren geleitet. Sie p ro d u zieren ebenfalls gro ß e M engen Eisen und S ta h l und h a b en u. a. die Schienen d er Shanghai-N ingpo-B ahn g e lie fe rt S tellen alle drei W e rk e im w esen tlich en B e sse m e rsta h l h er, so fehlt es k ein es­

w e g s an A nlagen z u r E rzeu g u n g ganz h e rv o rra g e n d e n S tahles. D ies sind die kaiserlich en A rsenale in T ientsin, H a n y a n g und K iangnan (Shanghai), in denen G esch ü tze kleinen und g ro ß en K alibers bis hinauf zu 50 t G ew ich t an g efertig t w erd em Den n o tw en d ig en S tah l e rz e u g e n alle drei W e rk e in S iem ens- M artin-Ö fen, z. T . w ohl auch in T iegelöfen. N äh eres ü b er sie ist n och in dem A b sch n itt ü b er die m e ta llv e ra rb e ite n d e n Ind u strien en th alten .

An M etallh ü tten b e ste h t die H unan H ua C hang Sm elting Co., ein chinesi­

sch es U ntern eh m en , das A ntim on v e rh ü tte t. E s b e sitz t ein M onopol für die P ro v in z H unnan und genießt für die e rs te n fünf J a h r e S teu erfreih eit. M eh rere H ü tte n w e rk e befinden sich in H an k o w und dienen ebenfalls d er V erhüttung v o n A ntim on-, Blei- und Z inkerzen. E in es v e ra r b e ite t in 12 S tunden 75 t E rze.

Q u eck silb erh ü tten finden sich seit la n g e r Zeit in K w eichow . Sie b etre ib e n die V erh ü ttu n g gegen einen A nteil am E rtr a g e ; die R e to rte n e n th a lte n V ertiefun­

g en , in denen sich der Teil des Q uecksilbers sam m elt, d er dem H ü tte n w e rk e z u fä llt Die G ebühr b e tr ä g t bei reichen E rzen 40 vH , bei arm en 20 vH. F e rn e r e rh ä lt die R eg ieru n g v o n den W e rk e n , die R ohstoffe aus öffentlichen G ruben v e ra rb e ite n , für den T ag und die R e to rte drei U nzen Q uecksilber.13) D er E in satz b e tr ä g t e tw a 25 k g ; als H eizstoff dient Holz. Bei reichen E rzen w ird d e r R ü ck stan d gem ahlen, geschläm m t und dann noch einm al v e r h ü t te t Im g a n z e n v e rlie rt m an e tw a 30 bis 40 vH.

C hinas H ü tten in d u strie b e ste h t aus einer s e h r g roßen A nzahl von K lein­

b e trie b e n , fe rn e r a b e r auch aus einigen großen zeitgem äß ein g erich teten W e rk e n , die ihr D asein nicht ausländischen, so n d e rn b eso n d ers großen von d er R eg ieru n g au fg ew an d ten M itteln v e rd a n k e n . So sind die A ussichten einer w e ite ie n E ntw icklung auf diesem G ebiete re c h t günstig, nicht zum w en ig sten dan k dem R eichtum an R-ohstoffen.

M etallverarbeitende Industrien.

Die M e ta llv erarb eitu n g ist in C hina seit a lte n Zeiten b e k a n n t und h a t sich bis zu einem g ew issen G rad entw ickelt. An die E rzeu g u n g des Eisens -schlossen sich G ießereien, N agelschm ieden, D rah tzieh ereien an. G rößere W e rk e w a re n nicht v o rh an d en , doch fand n atu rg em äß eine ö rtlich e K onzen­

tr a tio n in d en Eisen p ro d u zieren d en G egenden s ta tt. S o w e is t N an-tsun in Shansi h u n d erte solch k lein er W e rk s tä tte n au f; T a i-y a n g v e rs o rg te frü h er -das g an ze R eich m it N ähnadeln, die w eicfy biegsam und ohne P o litu r w a re n und d a h e r leicht durch ausländische E rzeu g n isse v e rd r ä n g t w u rd en . F ein er S tah l w ird in H w aiking zu S c h w e rte rn , R asie rm e sse rn u nd M essern v e r ­ arb eitet. M an b en u tz t dabei h e u te z. T. europäischen S tahl, m a c h t ihn je ­ doch e tw a s w eich er.

M o d ern e W e rk e en tw ick elten sich teils au s den R e p a ra tu rw e rk s tä tte n , teils aus den A rsenalen. M it d er Einführung der D am pfschiffahrt, von m odernen

DIE IN DU STRIA LISIER U N G CHINAS 139

1S) B lackburn, M ission to C hina II, S. 103.

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140 ABHANDLUNGEN

F a b rik e n alle r A rte n und v o n E isen b ah n en kam auch1 das B edürfnis n ach W e r k ­ s tä tte n zu r A usführung vo n In sta n d se tz u n g sa rb e ite n . S olche e n tsta n d e n b a ld ü b erall en tlan g d er K üste, den F lüssen und den B ahnen. E isen b ah n g c sell- sch aften legten v ersch ied en tlich von v o rn h e re in W e rk s tä tte n im g rö ß e re n M aß stab an, die bald den N eubau aufnahm en. A n d ere U n te rn e h m u n g e n ge­

lan g ten allm ählich bis z u diesem 1 G rad e d e r E n tw ick lu n g . H eute w e rd e n D am pfm aschinen, K essel, L o k o m o tiv en , E isen b ah n w ag en , M aschinen, B rü ck en und D am pfschiffe im L an d e g e b a u t. Alle g rö ß e re n F a b rik e n steh en u n ter e u ro p ä isc h e r L eitung. N eben ihnen b e s te h e n a b e r in g ro ß e r Zahl m ittle re und kleine chinesische W e rk e , b e ss e re S ch lo ssereien , diie sich sä m tlic h Engineeir und B o ilerm ak er nennen und jeden A u ftrag ausfü h ren , den m an ihnen am vertraut,.

so gut und so sch lech t w ie sie k önnen, in d er R egel m niedrigen P re ise n . M anche von ihnen liefern auch einfache M aschinen, w ie Ö lp ressen , R eissch äler„

B au m w o llrein ig er usw ., doch sind diese- m eist n o c h sch lim m er als die am L e b e n sd a u e r schon alles u n te rb ie te n d e n jap an isch en E rzeu g n isse. Im m erh in kom m en sie dem in C hina infolge m a n g elh after K enntnis d er B e trie b sb e d in ­ g ungen m eh r als a n d e rs w o em pfundenen B ed ü rfn is n a c h billigen M aschinen entgegen.

Von den S ch iffb au g esellsch aften ist die g rö ß te die 1901 g e g rü n d e te S h a n g ­ hai D ock & E ngineering Co., die m it einem K apitale v on 20 M illionen M a rb e ite t. Sie b e sitz t fünf D ocks, v o n denen das g rö ß te 170 m lan g ist und alle- D am pfer aufzunehm en v e rm a g , die nach S h an g h ai h inaufkom m en können.

Auf den W e rfte n w e rd e n K üstendam pfer, R ad d am p fe r, L eichtex, S ch lep p er,.

B ark a sse n , B ag g er, S c h w im m k ra n e usw . g eb au t. Auch fünf J a n g tsz e -D a m p fe r des N o rd d eu tsch en L loyds und d er H am b u rg -A m erik a-L in ie w u rd e n hier au sg efü h rt. Säm tliche S chiffsm aschinen, fe rn e r P u m p en , W e rk zeu g m asch in en ^ u rtfe ste M aschinen usw . w e rd e n in der M asch in en fab rik h e rg e s te llt, d eren H a u p tw e rk s tä tte 60X 44 m m ißt und m it L a u fk ra n e n und allen m o d e rn e n A r­

b eitsm asch in en a u s g e rü s te t ist. D asselbe ist bezüglich d er N e b e n w e rk s tä tte zu sag en . Die K esselschm iede b e sitz t eine h y d rau lisch e N ietanlage, die S chm iede einen 4 t-D am pfham m er. Die V erw altu n g des U n te rn e h m e n s liegt in H än d en von u ngefähr 50 E u ro p ä e rn , zu m eist E n g län d ern . Die W e rk e , die 1904 12 vH D ividende v e rte ilte n , hab en in den letzten J a h r e n u n te r E in w irk u n g des fla u e n F ra c h te n m a rk te s w en ig er erfo lg re ic h g e a rb e ite t.

Von den so nstigen W e rk e n S h an g h ais sei n o ch ein nein ch in esisch es e:r- w ä h n t, das vo n N icolas T su, in dem nicht -ein einziger E u ro p ä e r angeste-Mt ist,, d agegen m e h re re in F ra n k re ic h au sg eb ild ete ch in esisch e Ingen-ieuire. D er B e­

sitz e r und L e ite r des U n tern eh m en s ist n ebenbei C o m p ra d o r d e r fra n z ö sisc h e n B ank. Es w e rd e n e tw a 400 A rb e ite r b esch äftig t. Die W e rk s tä tte n sind leidlich e in g erich tet. G eb au t w e rd e n k lein ere D am pier m it M aschinen und K esseln, o rtfe ste B etrieb sm asch in en 1, W erk z e u g m a sc h in e n , P r ä g e ­ m aschinen für die K aiserlichen M ü n zan stalten , P re s s e n , e isern e B rü ck en , P e r ­ s o n e n w a g e n (z. B. für die S hanghai-N ingpo-B ahn) usw . D as U n tern eh m en ist m ehr M asch in en fab rik als W e rft. In d er N ähe S h an g h ais befinden sich die K iangnan D ock & E n g in eerin g W o rk s, die ursp rü n g lich e in e n Teil des K iang- n a n -A rse n a le s d a rste llte n , h e u te z w a r äußerlich ein p riv a te s U n tern eh m en sind, a b e r doch u n te r d er L eitu n g eines A dm irals steh en . Sie b esch äftig en e tw a 2000 L eu te, b esitzen ein D ock vo n 120 m L änge, W e rft, M asch in en fab rik ,

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DIE IN D U STRIA LISIERU N G CHINAS 141

K esselschm iede, G ießerei usw . D er Sch-erenkran v e rm a g 60 t zu heben. G e­

b a u t w e rd e n kleinere D am pfer, M aschinen u. a.; B etrieb sleiter ist ein E n g ­ länder. M an tr ä g t sich augenblicklich m it dem G edanken, die W e rft im großen M aßstab auszubauen^ um h ier einen Teil des neuen Plottenp'rogram m s au s- zu fü h ren . Ob dies w irklich in den n äch sten J a h r e n geschehen w ird , ist a b e r eb en so zw eifelh aft w ie das F lo tten p ro g ram m selbst. A ußerhalb S hanghais finden sich W e rft- und D ockanlagen noch in A m oy, in T ongku am H aiho, w o ö u tte rfie ld & S w ire, eine große R eederei, eine A nlage für eigenen B ed arf b e ­ treiben, sow ie auch in C anton, w o die chinesischen- W erkstätten- kleine D am pf­

b a rk a s se n liefern. In T sin g tau b e sitz t b e so n d e rs die deutsche R egierung große, solide D o ck an lag en ; fe rn e r ist eine P riv a tw e r f t v o rh an d en , auf der kleinere Schiffe g eb au t w e rd e n . Die W e rk s tä tte n d e r E isenbahnen haben n atu rg em äß einen en g eren W irk u n g sk reis, da sie fa s t ausschließlich d e r B e­

friedigung eig en er B edürfnisse dienen. Sie w e rd e n gleichzeitig m it dem Bau d e r B ahn angelegt, so daß eine g rö ß ere Einheitlichkeit der A nordnung infolge d e r g enauen K enntnis d er s p ä te r v o rh an d en en A nsprüche erzielt w e rd e n kann.

Am b e d eu te n d sten sind die W e rk e der O stbahnen in T ongshan; die jährlich etw a 500 G ü te r- und P e rs o n e n w a g e n hersteilen, außerdem auch L okom otiven.

Die S elb stk o sten ein er solchen b e re c h n e te m an 1898 auf 32 000 M. T y p und G ew ich t sind dabei leid er nicht a n g e g e b e n ; doch ist zu bem erk en , daß bei dem L o k o m o tiv au ssch reib u n g en englische W e rk e 56 000 M v e rlan g ten , w ä h re n d die A m erik an er mit 37 000 M den Z uschlag erhielten.

G eb au t w u rd e n zu- dieser Z eit jä h rlic h :14)

D er W e r t der A nlagen b e tru g 1898 e tw a 1 Million M ; übrigens w u rd e in T ongshan b e re its 1880 -eine L o k o m o tiv e h erg estellt, jedoch in den W e rk s tä tte n d er dam als noch chinesischen C hinese M ining & E ngineering Co., die ein e B ahn für K o h len tran sp o rt nötig h a tte , w äh re n d die R egierung die E infuhr von L o k o ­ m otiven u n tersag te , durch die m an auf d er norm a-lspurigen, fast heim lich ge­

b au ten B ahn die b isher zum Z iehen b e n u tz te n M aultiere e rs e tz e n w ollte. M an k o n stru ie rte d ah er aus einer alten Damp-fwlnde und sonstigem G erüm pel eine L okom otive, die tatsäch lich a rb e ite te und so der P io n ier w e stlä n d isc h e r M a­

schinen w u rd e . D iese „ R o ck et of C hina“ b ra c h in der T a t den B ann.

Die z w e ite G ruppe vo n W e rk e n dieser K lasse um faßt die S ta a ts w e rk ­ stä tte n , die A rsenale. Solche b e steh en in S hanghai (K iangnan), T ientsin, H ankow (H anyang), N anking, F ooohow , C anton und C hingtu. Ein A nstoß z u ih re r E n t­

w icklung und ihrem A usbau w a r v-or allem d as W affen ein fu h rv erb o t, das die G ro ß m äch te nach dem B o x erau fstan d e erließen. Am b esten eingerichtet sind die W e rk e in S hanghai und H ankow . D as K iangnan-A rsenal b esch äftig t e tw a 3000 A rb e ite r, die sich auf P u lv e rfa b rik , G ew eh rfab rik , P a-tronenfabrik, G e- sch-ü tzfab-rik und S ta h lw e rk v erteilen . B enesford fand schon 1898 e tw a 70 G e­

schütze Ln A rbeit, die er in einem sicherlich ü b erleg ten U rteil als allen e u ro ­ A rb eitsw ag en

10 t-W ag en 20 t- „

P e rs o n e n w a g e n I. K lasse

146 216 10 10 10

14) B eresfo rd , B reak -u p of C hina S. 33.

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142 ABHANDLUNGEN

p äisch en E rz e u g n isse n eb en b ü rtig b e z e ic h n e t Ich sa h eine A nzahl R o h rrü c k ­ lau fg esch ü tze m it k o m b in ie rte r F e d e r- und K a ta ra k tb re m se , die als K ruppsches M odell voT geführt w u rd e n , fe rn e r ein 23 cm -S ch iffsg esch ü tz, M odell A rm ­ stro n g . Im g an zen w a r e n e tw a 30 G esch ü tze v o rh a n d e n ; g e a rb e ite t w ird jedoch z u rz e it n u r w enig, da angeblich die M odelle e rs t die Billigung des K rieg s­

m inisterium s finden m üssen. A uch die G e w e h rfa b rik w ird z u rz e it neu e in ­ g e rich tet. U n te r den so n stig en d o rt g e b au te n M asch in en sind n och die m o­

d e rn e n h y d rau lisch -p n eu m atisch en V e rsc h w in d e la fe tte n zu nen n en . G eleg en t­

lich w ird auch fü r P riv a te g e a rb e ite t; so sind die L e itu n g s ro h re d es W a s s e r ­ w e rk e s d er C h in e se n sta d t S h an g h ais h ie r g eg o sse n w o rd e n , die T o n n e für 100 M. D ie tec h n isc h e B e trie b sle itu n g lieg t in H än d en v o n z w e i E u ro p ä e rn . D ieselben G ru p p en v o n E rz e u g n isse n finden w ir in H a n y a n g . Die L e istu n g s­

fäh ig k eit d ieses W e rk e s b e tr ä g t 15 G esch ü tze im M onat, 50 M a u s e rg e w e h re und 50 000 P a tr o n e n im T ag . Die d e u ts c h e n B e a m te n sind h ie r d u rch ja p a n i­

sche, im S ta h lw e rk e d u rch n o rw e g isc h e B e a m te e r s e tz t w o rd e n . T ien tsin be­

s itz t ebenfalls e in e g u t e in g e ric h te te W e rk s ta tt, in d e r auch M aschinen, D am pf­

kessel usw . h e rg e s te llt w e rd e n . B e trie b sle ite r ist ein E n g län d er. B ezeich n en d fü r ch in esisch e V erh ältn isse ist d as G ehalt, d as dem D ire k to r, ein em h ö h eren chinesischen B eam ten m it g ro ß en R e p rä se n ta tio n sp flic h te n , g e z a h lt w ir d ; e s b e tr ä g t 450 M m onatlich und v e rw e is t den E m p fän g e r g e r a d e z u auf U n te r­

schlagungen. In N anking sind die A nlagen ebenfalls gut, a b e r die L eitu n g ist chinesisch und die E rzeu g n isse d a h e r auch. C a n tó n b e s itz t ein e F a b rik fü r M a u s e rg e w e h re , die g eleg en tlich a b e r a u c h a n d e re A rb e ite n a u s f ü h r t S o sind M aschinen, K essel und T ra n sm issio n e n d er d o rtig e n P u lv e rfa b rik in ihren W e rk s tä tte n a n g e fe rtig t w o rd e n . F o o c h o w h a t in d e r H a u p tsa c h e n u r eine W e rft für M arin efah rzeu g e, die m an ebenfalls e r w e ite r n m öchte. Die W a s s e r ­ v e rh ä ltn is s e v e rb ie te n jedoch den B au g rö ß e re r Schiffe.

Die m e ta llv e ra rb e ite n d e In d u strie C hinas b e s te h t h e u te Ln d er H a u p tsa c h e noch au s W e rk e n , die für den B ed arf des B e sitz e rs a rb e ite n . Die a n d e re n d e r B efriedigung des allgem einen B e d a rfe s d ien en d en W e r k e h ab en m it dem ü b e r­

m ächtigen W e ttb e w e rb au slän d isch e r F a b rik e n z u rech n en . Ihne A b sa tz m ö g ­ lichkeiten sind d a h e r b e s c h rä n k t und die n o tg e d ru n g e n e F o lg e ist V ielseitig k eit und Z e rsp litte ru n g d er F ab rik atio n . S p ezialfab rik en sind selten . E ine so lch e ist in K inkiang im B a u ; sie ist zu r H e rste llu n g v o n B lech b ü ch se n fü r die S ta n d a rd Oil C om p, b e stim m t; ein e w e ite r e sind die J a n g ts z e E n g in eerin g W o rk s, die b e so n d e rs für den B au e is e rn e r B rü c k e n b e stim m t sind^ ih re E n t­

w ü rfe h ie rfü r a b e r sch ein b ar noch d u rc h gefällige H a n d e lsh ä u s e r b ez ie h e n m üssen. F a s t alle g rö ß e re n U n te rn e h m e n w e rd e n in te c h n isc h e r B ezieh u n g von A u slän d ern g e le ite t. D ie gesch äftlich e L eitu n g liegt a b e r, a b g e se h e n v o n ausländischen U nternehm ungen!, regelm äßig in H än d en v o n C h in esen . Die k lein eren U n tern eh m en a rb e ite n d u rc h w e g o hne frem d e H ilfe; in d er H a u p t­

sa c h e fü h ren sie n u r R e p a ra tu re n , M ontagen u sw . aus. G eleg en tlich g reifen sie auch die H e rstellu n g eines S o n d e rg e g e n s ta n d e s auf, d er dann ein em frem d ­ ländischen M odelle n a o h g e a h m t w ird , d a es ein U rh e b e rre c h t n o ch n ich t gibt.

S o gibt e s in S h an g h ai ein W e rk , d as D ru c k e rp re s s e n n a c h dem M u s te r d e r am erik an isch en S c h ra u b e n h e b e lp re ss e h e rs te llt. E in z w e ite s fe rtig t T e le ­ g ra p h e n g e rä t, ein d ritte s P r e s s e n zu r V e ra rb e itu n g v o n B a u m w o llsa a t an. Alle d iese W e rk e sindv so u n b ed eu te n d sie au ch je tz t se in m ögen, zw eifelso h n e die

(15)

r

G ru n d lag e für die s p ä te re M aschinenindustrie. D iese ist h eu te nur aus dem G rund unm öglich, w eil der M asch in en b ed arf noch nicht se h r groß, du- g eg en der W e ttb e w e rb des A uslandes infolge d e r niedrigen Zölle se h r sta rk is t; fe rn e r fehlt es vollkom m en an ch inesischen T ech n ik ern , die leidlich b ra u c h ­ b a re E rz e u g n isse zu k o n stru ie re n und in w irtsc h a ftlic h e r W eise h erzu stellen v erm ö g en . Schließlich fehlt e s auch an e n tsp rech en d ausgebildeten A rb e ite rn ; M e ta lla rb e ite r beziehen in S hanghai Löhnen w elch e die in an d eren G e w e rb e - zw eigen g e z a h lte n um ein vielfaches ü b ertreffen . D abei sind1 sie selten w irk ­ lich verläßlich. Ein g u te r M asch in en sch lo sser w ird h e u te m it 3',50 M fü r den T a g b e z a h lt und leistet dafür nicht e n tfe rn t so viel und so g u te A rb eit w ie ein ausländischer. Aus diesem G ru n d e w ird sich d e r M aschinenbau noch lange auf ein er seh r n ied rig en Stufe b ew eg en , w e n n e r a u ch s ic h e r m it steig en d er E ntw icklung an A usdehnung zunehm en w ird . A ber w ä h re n d 1 in ein ig en an d eren P ro d u k tio n sz w e ig e n se h r w ohl in a b s e h b a re r Z eit die M öglichkeit eines erfolg- reichen W e ttb e w e rb e s für C hina v o rlieg t, kom m t e r hier g a m ic h t in F rag e.

Textilindustrie.

C hina b ie te t d e r E n tw icklung e in e r T ex tilin d u strie g ü n stig e B edingungen.

Z unächst d er B au m w o llv erarb eitu n g , D er B ed arf ist groß, denn B aum w ollstoff ist die in C hina übliche K leidung. An B a u m w o llw a re n w e rd e n jäh rlich noch für 110 Millionen M e in g efü h rt; sie kom m en v o rw ieg en d aus England; den V er­

einigten S ta a te n , J a p a n un d Indien. A b er noch 70 vH d e r E in w o h n er kleiden sich völlig, 30 vH teilw eise in einheim ischen Stoffen. B aum w olle w ird im Ja n g tsz e -T a le und auch an d e rsw o in g ro ß e r M enge a n g e b a u t und bild et einen w ichtigen G egenstand d e r A usfuhr; auf ihre B eschaffenheit bin ich g eleg e n t­

lich d er B esp rech u n g d er Rohstoffe n ä h e r ein g eg a n g en .15) Die k u rze, h a rte F a s e r m a c h t es z u rz e it allerdings unmöglich, feinere G arn e als Nr. 16 h e rz u ­ stellen, in der R egel g eh t m an nu r bis 12 oder 14. Mit d er E ntw icklung der L a n d w irts c h a ft w ird ab e r w ohl auch die G üte des M ateria ls steigen. V ersuche e in e r deutschen F irm a h ab en allerdings b isher zu keinem E rgebnis g e fü h r t Aber auch die R eg ieru n g b em ü h t sich, in dieser R ichtung zu w irk en .

Die E rzeu g u n g vo n B aum w ollstoffen ist in China se it lan g en Z eiten als K leingew erbe, m e h r noch als e in e den F ra u e n zufallende häusliche V errich ­ tung b e trie b e n w o rd e n . D er ganze H andel in S h irtin g usw . ist auch heute noch völlig in H än d en von C hinese», die den E infuhrhändler m eh r und m ehr z u rü ck d rän g en . N euzeitliche A nlagen w u rd e n z u n ä c h st h a u p tsäch lich v o n B eam ten e rric h te t, die, um W e ttb e w e rb fern zu h alten , ängstlich d a rü b e r w a c h te n , daß es v e rb o te n blieb, M aschinen ohne b eso n d ere E rlau b n is einzu­

führen, o d e r daß A usländer W e rk e e rric h te te n . D er F ried en von Shim onoseki (1895) m ach te diesem Z ustand ein E nde. V o rh er w a re n sech s Spinnereien mit 183 000 Spindeln, außerdem e tw a 1000 W eb stü h le v o rh an d en , fa s t alle in H änden von B eam ten, ab e r von E u ro p ä e rn geleitet. 1900 gab e s b e re its 15 W e rk e m it 479 000 Spindeln und 2250 W c b stü h le n ; davon sta n d e n 5 u n te r vollständig e u ro p äisch er V erw altung.

Von diesen W e rk e n , die 1900 fa s t alle seit v ier J a h re n im B etrieb w a re n , w a r nich t ein einziges im stande g ew esen , A bschreibungen in d er erforderlichen Höhe v o rzu n eh m en . Ein R eingew inn w u rd e nirg en d s erzielt. D ies lag b e ­

DIE IN DU STRIALISIERU N G CHINAS 143

15) Vgl. S. 77.

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