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Die Zukunft, 28. November, Jahrg. XXIII, Bd. 89, Nr 9.

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XxllL Jahrg. perlityden 28.Youembek1914. Ye.9.

Herausgehen

Maximilian Heerden.

Inhalt:

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Uachdruck verboten.

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Erscheint jedenSonnabend.

Preisvierteljährlich5"Mark.- die einzelne Nummer 50,Pf.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

WilhelmstraßeZa.

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Literatur vers-sendet graus- Eletnnten-Apotltel(e,Berlin,Leipziger strasse 74.

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Die Schlachtder Schatten.

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P .-reiWochennachdenSiegen aufdemlinkenSaaiuferist,1806,

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VonaparteinBerlin. SchlimmerenSchreckenalsaufdem Weltmeer einem SchiffleinderSturm wirddemPreußenstaat Frankreichs Feindschaftbereiten:dieDrohung feines Aufrufes zumKriegsoll raschWahrheit werden.NochkannerderKönigin Luise,dieervorfeinen Soldaten dertollenArmida verglichenhat, nichtselbstdenSchimpfinsAntlitzfpeienz sie istmitihremMann inGraudenz.Das Zollernlandabersollunter demTrittdesJms perators beben.Preußen, schreibterandenTürkensultan,istvon derErdeverschwunden.AnLouis,dendergroßeVruderzumKönig vonHollandgemacht hat,ermüssegeschwindzehntausendNieder- Iänder nachDeutschland schicken;Ostfriesland besehen;inEmdten allesVisiten oderPreußen Gehörigewegnehmen; und dieHollän- derkräftig schröpfen. »Denengehtsnicht schlecht; sie habenalles iGeldvon Europa. DieEngländerwerden ihre Küste jetzt nicht -angreifen.Thun sies,indieserJahreszeit,dann holen sie sichnur PrügelDoch siewerden,wie immer,diePlünderungallererreich- barenKolonienbequemerfinden.DukennstdiePolitik dieserBan- denicht!«Erfurt,Magdeburg,Küstrin,StettinsindinderHanddes :Feindes,Vlüchei-sCorps hat dieWaffengestrecktundimWesten derOderstehtkeinpreußischerFeidsoldatmehr.Schonsinddie neuenProvinzenverloren,den LänderndiesseitsvonderWeichsel hundertzwanzigNiillionenMarkabverlangt,überall dieschwarz- weißen Schiagbäumeaus der Erdegerissenworden. Jm Schloß

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256 - DieZukunft.

derHohenzollernhaustderMann, der zumGrafenChaptalge- sagthat:»Es-unsoderfechs FamilienhabensichderThroneEuro- pensbemächtigtund knirschennun, weil einKorseneben ihnen sitzt.Nurdurch Gewaltkannichmich halten.NurunterjochteMon- archenwerdenfich gewöhnen,inmirJhresgleichenzusehen.Wenn ich nichtgefürchtetwerde, istsmit miraus..Königeaus altemGe- schlechtführenKriege,um eineFestungzunehmen odereinePro- vinzeinzuverleiben.Fürmichhandeltsichsimmer umSein oder Nichtsein.Jnnenundaußen stütztmichnur dieFurcht,dieichden Menscheneinflößezweichtsie,dannzerbrichtmein Thron.«Auch Berlin sollvorihm zittern. SeinWink schleudertdieVictoria vom Vrandenburger Thor. Verbietet,den Rock desKönigsanzuzie- hen.Nimmt denRegimentern dieWaffen,Adlerfahnen,Trom- petenundTrommeln. DasRegimentderGendarmes, einstder StolzderHauptstadt,mußohneWaffen,inzerrissener,verschlisse- nerUniform überentkräftetenLeibern, durchdieStraßeUnterden Linden marschiren:daswandelnde Abbild PteUßifchenElends.

Jn Potsdam huldigtBonaparte dem Genius Fritzens»Derwar einKerl! Aber derHofvon heutelRette GesellschafttEinem großenMann hatte dieseFamilie:undläßt sein Grab ohnewür- dige Zier!«DenRock unddenDegendesKönigsschickterdenpas riserJnvaliden; nur eineStanduhr behälter..AlsLasCasessie inLongwood(Sankts Helena) aufdemKamin desGefangenen sieht undsragt,warum Napoleon nicht auchFriedrichs Degenbe- halten habe,hörterdieAntwort: »Ichhatte ja Meinen«; undfein OhrläppchenwirdvonderHanddeshochmüthtglächelndenKais sersgezwickt.DieMehrheitderBerliner hieltsichstillinihren HäusernodersputetesichaufderStraße;siehatte dieMahnung nichtvergessen,diePfarrerErman andeutete, alseramThorzu demGewaltjgensprach,einChrist dürfe nichtlügen,ihm seider- EinzugdesFeindeseineFreude.DerhebtdieAchseln.Wasist ihmPreußen?DenBritenleun willerw-ürgen; alleinoderin Jagdgenossenschaftmit-RassenundTürken.Ameinundzwanzig- sten November 1806schreibter,imberliner Schloß,denErlaß-.

derjedenHandel,VerkehrsBriefwcchfelmitEnglandverbietet- dieVriteninfelnunter Vlockaderecht stelltUndbefiehlt,alleaus Englandund dessenKolonien kommendenWaaren inBeschlag zunehmen tundalleEngländer,dieineinem von Franzosen

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DieSchlacht der Schatten. 257

oderderenVerbündeten besetztenLandgesundenwerden,als Ge- sangenezubehandeln. TrotzdeminTilsit RußlandundPreußen, später auchDänemark undSpanien indenEntschlußzurKonti- nentalsperregezwungen wurden,blieb siesastunwirksam,weil der Schleichhandelnichtzuhemmenwar undsich nichteinmalvon dem ErlaßausFontainebleau (Oktober 1810)einschüchternließ,der alleenglischenWaaren mitschneller Bernichtungbedrohte. Für Frankreichwars nützlich,daß seinMarkt nicht mehreinStapels Platz englischerWaare seinkonnte.Das Sperrsystem, sagtEhaptal,

»bewirktesolcheEntwickelung unseres Gewerbes,daßesaufden meisten Gebieten dieHöhederenglischen Leistung erreichteund aufeinzelnensienochübertraf.Leinwand undNanking lerntenwir so gut machenwieJndienzunddieserZweig unsererWirthschaft verdorrte erst,als dasGesetzvomJahr1814denindischenWaaren wiederdas Marktthoraufthat.« Demeperator,derdieEinfuhr- erlaubnißschließlichverkaufte, brachtedieKontinentalsperre in demeinenJahr1810hundertsünszigMillionenFrancsindieleere Kasse. Dochden Briten hat sie nirgends beträchtlichenSchaden gestiftet.ObHerrLloydGeorge nichtdaran gedacht hat, daßder EntschlußausVerlin,vomUeberwinderPreußens,Deutschlands, kam und daßdiejetztvonEnglandgegen dasDeutscheReich be- schlosseneHandelssperre allmählichebenso undicht werdenkann?

NeunJahre nachdem berliner Dekret:zweiterPariserFriede.

VomHaus desPreußenkönigsfunkelteamAbendnachdem Ein- zug dieInschrift: Parcere Subjectisetdebellare superbosl Ahnte Friedrich Wilhelmschon, welcheMilde erdemBezwungenen ges währen müsse?Seinem LandgabderVertragvom zwanzigsten November 1814nurSaarlouis,Saarbrücken,dasRecht,Luxem- burgzubesetzen,undeinewinzige EnfchädigungvondenKriegs- kosten.NachVelleAlliance hatteStein denElsaß fürDeutschland geheischt. DieseForderungließetjetzt fallen;Weilek»dieüblen FolgenderAbtrennung eines sogroßenLandstückes«fürchtete?

Das war derGrund, denerindenoffiziellen Erörterungenan-

gabzangebenmußte:umnichtzubekennen,daßVritenund Nussen dieEinverleibungnichtduldenwürden. Erkonntenichteinmal Frankreichs Verzicht ausMaubeuge undGivetundaufdie»rein offensiven Punkteaam oberen Rheinerwirken. Derpreußische KronprinzschriebanseineSchwester:»Es scheint, daßdassüd-

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licheFrankreichunangetastet bleibt-Das istgräulich;anganzEls undLothringen habeichniemals zu denken gewagt,weil ichweiß, wie esbeidergleichen Verhandlungen zugehtzundvielleichtwäre esauchnichtgutgewesen.Aberalle Grenzfestungenmußten durch- aus genommen odergeschleiftwerden. Und davon sprichtkein Menschals diePreußen; welcheswieder unüberlegtundschäd- lich ist. Dochgenug dervermaledeiten Politik!«JederPreuße mußsieamTag desFriedensschlussesundderErneuungdesBiers bundes (England,Oesterreich,Preußen,Nußland)sonennen.Da- « für hatte Deutschlandgesochten, geblutet?Rappoltsweiler heißt wiederNibeauvillez derElsaßunddas alteLotharingienbleiben französischAusRückertsempörtemserzenstürmtderRuf: ,,Wird unserSiegszug denn zurFlucht? GanzFrankreichhöhntuns nach.UndElsaß,Duentdeutschte Zucht,höhnst auch!Oärgste Schmacht«Blücherwettert demfaulenFrieden in dieKäsfratze:

»TrotzallenAnstrengungenstehtPreußen,stehtDeutschlandimmer wieder alsderBetrogenevorderWelt! NußlandundEngland sinduns in Allem zuwider.NeidundPokitik bietensichdieHand.

MitWellington binichinnigFreund; ob wiresbleiben werden, wirddieZeitlehren. Jchbleibe aufkeinenFallhier. Undwenn

LudwigderAchtzehnte mich auchzurTafel einlud,sobinich doch nichthingegangenundhabebeikeinemFranzosen eineSuppege- nossen.«AusderselbenTonart brumthritz AugustLudwigvon derMarwitz:»Das istdienichtswürdlgsteKonvention,diejege- schlossenwurdei Wir mußten unsere deutschen Länder zurück- nehmen. Abervon solcherGesinnungwar nirgends eineSpur zufindenalsinderpreußischenArmee.UndnachderKonvention folgtedasGaukelspielderHeiligenAlliance imTugendlager.«

DaßAussenundBriten denDeutschendasReichsland weigern, istarggenug. Aerger,daßderHerzog vonWellington jetztObers befehlshaberdereuropäischenArmee heißt. Vritanien hater- langt,wases"wollte: einunzufriedenes Festland, dessenVormacht undVormund derihmvorgelagerteJuselstaat sichfortanwähnen darf. Und sein Totfeind hockt,hinter englischenWärtern,auf Sankt-Helena:imKäfigderJnfeLvonder ausAdmiralWillaus mez mitseinem GeschwaderimSeptember1805denVernichtung- streichgegen Englandführensollte«(AusSaint-Cloud sandte NapoleonihmdenGeheimbefehl,von derBasisdieserJnselaus

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DieSchlachtderSchatten. 259

vierzehnMonate lang Kreuzfahrtenzuunternehmen. DerPlan desKaisersdünkt unsheutedasVorbild desvon demdeutschen KaPitänKarl von Müller, ohne Kohlen-sundProviantstation, mit einemKreuzer-,dem»Emden«, ausgeführten. »Sie haben volleFreiheit,auf jede Weise sichLebensmittel undTrinkwasser zuverschaffenundaufallenMeeren, an allenKüstendemFeind jedenerdenklichenSchadenzuthun.Seine KauffahrerundFi- scherbootemüssenJhnrn Nahrung und Heizstoffliefernund dieKostenJhres Streifzuges decken. Unser einzigesZielist, dieEngländerzuschädigen;mitstarkenStreichen odermitlei- sen Stichen. Unser BefehlverpflichtetSie,jedes dazu taugliche Mittelohne langeVedenklichkeitanzuwenden.«)DiesenSatanas haben dieFestlandskrieger mitVritenhilfe niedergerungen. Hät- tenihreFührerauf dieseHilfeverzichtet, nicht,um denKampf aszkükzemeinihmfremdes WesenindenBund aufgenommen, hätten sie doch,aus bescheidenemStolz,gerufen:Wirhelfenuns selbsttWeil sies nicht wagten, brüsten-.England sichindasAmt eines Europäerheilandszhandelte es, als habedieLöwen- tatzeden alten Kontinent vondemkorsischenTiger befreit.Und wiewahrtman dieHerrschaftübereinen·Erdtheil,aufdemnur einewinzigeParzellenochdemHerrschaftheischergehört?Nur durchVerhetzungderLandbesitzerzdurch Zettelung,diedenMäch-s tigstenallenSchwächerenverdächtigt,verfeindet.EinJahrhundert lang ists gelungen. Wenn wirjetztdieErkenntniß wirken, daß Vritanien nicht europäischeGroßmachtist, daßes inAustralien, Kanada, Indien,Südpersien,Egypten,inAegersundKasferns ländern besehlen,inEuropasMachtgeschäftabernichtherrisch dreinreden darf,isteinHauptzieldesgroßendeutschen Krieges

»wicht- Ein AbschlußvonderArt deszweitenPariserFriedens wäreschlimmeralseineNiederlage, von der dieVolkskraft sich inneue Wucht aufzuraffenvermag. UndsolcherAbschlußkönnte unswiederGenossenverpflichten,die demWerkfremd sindund derenAnspruchbald lästigerwürde als der des Kanalvetters.

Fünf LustrennachdemTagderpariserSchmachwirddem SchoßderVritenkönigindiePrinceß Royal entbunden,die das Volk, nach Cobdens Wort,»dieTochterAllenglands«nennt. Sie wirddieFraudesPrinzenFritzWilhelm von Preußen,des KaisersFriedrich.DeraltePalmerstonfindetdenEhebund-den

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InteressenbeiderLänder und denallgemeinen Europasnützlich.« Umdie KroneseinerTochternichtzugefährden,bleibtEngland 1864und70 neutral. DochdieHerrschastsristderBritin ist noch um einen TagkürzeralsBonapartes nachdemAusbruchaus Elba. (,,SiesprichtzuHausnur Englisch,dieSprachedesaus- erwähltenVolkes,und möchte,imVerein mitihrerMutter,weils EnglandVortheil verheißt,uns indauernde Entsremdungvon Nußland bringen. Deshalb derPlan, deninPetersburgver- haßtenBattenberger,denSohneiner Polin,zumEidam zuwäh- len.DieEngländerdulden keinenAuslandseinfluß. Wiraber sollen ihrenhinnehmen. Wirgelten ihnenebenals eineunter- geordneteRasse,derenVestimmungist, ihnendienstbarzusein.«

AlsosprachBismarck.) DerEnkel,derSohn Victoriens kämpft jetztgegen denSchattendesOheims,demeinFranzosenkönig, LouisPhilippe,das ersteSchießgewehrinsSpielzimmerschenkte.

GegendenBetter,nachdessenAusnahmeindenOrdender Ritter vomSchwarzenAdler er,imWeißenSaaldes Kaiserschlosses,die alteQueenundihrHaus gepriesen, imRock desVritenadmirals an dieWaffenbrüderschaftvonWaterloo erinnert unddieHoff- nung bekannt hat,dieEintrachtderenglischen Flotteund des deutschen Heereswerde demErdball denFriedenerhalten.

Balkanska Zaritza.

WieeinSeisenbläschenländlichharmloserHosenmätzeistin mancherdeutschenZeitungderPlanbetrachtetworden,denVals vkanbundunter Jtaliens Vorsitzzuerneuen. YGeschwätzmüßigek DreibundssöldnerzinRomkümmertkeinErwachsenersichumsolche Kinderei.«WennMarchese diSan Giuliano nochlebte,wäre die AbsichtaufItaliens Vorsprung in denOsten Vielleichtnicht jetzt schonwahrnehmbargeworden. DochderschlaueMarchese,der sichin derletztenLebensstundedemZielfeinesWunschesnah, dieEroberungWestalbaniens und dieHerrschaftüber dasAdria- ilscheMeergesichertglaubendurfte, isttot:unddie Erben seines Wollens brauchen einBanner, um dassicheinzumAngrisfkräf- tigesundlustigesHeer schaarenläßt.DerBerufromanochelles nischerKultur zurLüftung, Erleuchtung, SittigungdesOkientsz diesesFeldzeichenist, schonweilesvonAlter grau ward,Vielen heilig.Alsonicht Kinderei,sonderneinehrwürdigerPlan. Ein-

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DieSchlacht derSchatten. 261 zelnerklugen KaiservonByzanz,dieihrOströmerreichdurcheinen Bund mitWestromschützenunddieaus Asieneingedrungenen Barbarenstämmeunter demSpringquellrömischsgriechischerKuls turläutern wollten.DerP-lan StephansDus chan,desgroßenSer- benzaren,der dieEinungallerBalkanvölker undihrVündnißmit derRepublik Venedig erstrebteund denPapstbat, ihnalsden FeldhauptmannderChristenheitgegen Eindringlinge undUn- gkäUbigeanzuerkennen.DieGlaubenskluft,das SchismaderEu- ropäerkirchen,verschlingtdenGedankens-Bann eineneue Zeitihn nocheinmal gebären?Von West her stemmtRoms Abscheuvor jederGemeinschaftmitderSplitterkircheorthodoxerGriechenund Slawen sichgegen solche Möglichkeit;inOstersticktdieHinlages rungderSultanshorde alle KeimefreienChristenlebens. Spät erst,als dieTürkei endlichzuversiechen scheint, stehtmit den Völkern,aus denen ereinstsproßte,deraltePlan wieder auf.

JndenBirnen derYpsilantiundKarageorg zuerst. Auch Ludwig Kossuth,derErzfeind Oesterreichs,tändelt mindestensmitihm.

ZuMichael Obrenowitsch,dernoch nichtSerbenfürstist, sagter inLondon,imOrientkönne nichtRuhewerden,ehe Serbien,Kroa- tien, Moldau undWalachei (Rumänien),vielleichtauchVulgas riemVosnien undMontenegro mitUngarnzu einemSchutzbund gegenOesterreichundNußlansdVereint seien; undmanchesZu- fallswortverräth,daß auch seinVlickderHeimathMazzinis und Garibaldis zugewandtwar. Ludwigs Sohn Franz,deritalisirte Magyar, hätte,alsParteiführerundMinister,denPlanzuför- detU(Unddamit denmagyarosslawischenFrieden vorzubereiten) vermocht,wenn seinWille nichtvonGenüßlingssuchtzerweicht worden wäre. Zumersten MalleuchtetedieGunstderGestirne dem ehrwürdigenPlan. DerKroat Pawitschitschgewann ihm Garibaldis SohnRicciotti. DieSchwiegersöhneNikolas von MontenegroerstiegendieThronevon JtalienundSerbien,die kaßfürstenstühlehinterdemBaldachindesWeißen Zaren.Rom verständigtesichmitBelgradüber denBau derEisenbahn,deren Strang vonder Donau bisandie Adria führensollte; mitPe- tersburgüberwichtigeresWollen. »Erst dieZukunftwirddie ganzeBedeutungdes italosrussischenEinvernehmenserkennen lehren«:Herr Tittoni sagts,nochalsMinister,aufMonte Ci- torioz undin derNeichsduma unterstreichtherr szolskij dick den

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262 DieZukunft.

SatzdesKollegenundFreundes.Zuvor schonließ»ein Lateiner-«

inParis einVucherscheinen,das,unter demTitel»Une make-dä- ration orientale«,dieEinungderBalkanstaatenunter italischer Spitzeempfahl.Makedonien undAlbanien (ohnediePinduswa- lachen,die derlateinischeWalacheseinemVaterland Rumänien zudachte) sollten,alseinStaat,einem Savoyerprinzen unterstellt werden und alleBalkanhäupterdemKönigvonItalien, alsihrem Schutzherrn,dieKaiserkroneanbieten. UeberderSophienkirchein Konstantinopelwürde dann dieKreuzstandartederSavoyerwe- hen; dieStadtKonftantins aber,fammtdemthrakischenGelände- einFreistaat werden, dessenGeschäfteeinKaiserlicherStatthalter leitet.JederBalkanstaat bleibtselbständig;behält seineDynastie, Fahne,Armee,diplomatischeVertretung. Aller Staatssprache istdieRoms.Datagt auchderersteReichsrathz istKonstantinopei dem neuenVund gesichert,dann fällt ihm dieEhrezu,dieReichss botenzuherbergen. Nach siebenJahrhunderten schautEuropa- wiedereinlateinischesOstkaiserreichAehnlicheBorstellungenhat- tenGaribaldi undCattaneo,Lamartine unndtor Hugo,Miche-.

let undGambetta zurGründungeiner Ligabestimmt,dieGrie- chenland (mit Kandia),Serbien (mitVosnien undderHerzegos wina),Numänien,Montenegro,MakedosAlbanien,Konstantin-.- opel (mit Thrakienals Freistaat),Armenien undKleinasien(mit denInseln)in einen Staatenbund, ungefähr nachdemMuster desDeutschenVundes von1815, verknüpfen sollte. Mitbehutsa-

merer Klugheit paßte Herr Loifeau(»MEPHij adkiatkquellden-

altenPlan neuemBedürfnißan. DieserFranzosekommtaus dem Willenskreis derLegaNazionale undderDante-GesellschaftDie Oesterreicherhattenihn,weiler allzulautfürdieSüdslawen sprach, ausgewiesem dieseThatsacheverbürgte ihmdenherzlichstenEm- pfanginItalien. »DasersteWillkommensworthörte ichvonder LippeCrispiszergabsichnichtnurliebenswürdig,sondernalsech- tenBezauberer.«UndCrispis FreundelehrendenKömmlinger- kennen,unter welchemHimmel,auf welchenWegendas »gröszere Italien«zusuchenift.-AlbaniendarfdenRömern nichtauch,wie schonTunesien,weggeschnapptwerden.Wenn dieHäeriman nedigundBrindisi,stattdenWettkampfgegen TkkestUndFiume aufzunehmen,noch tieferversumpfemwirdanJtaliensKüstedie Adria zumGefängnißgraben. FürdieHerrschaftzweierGroß-

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DieSchlachtderSchatten. 263 nächteist diesesMeer zuschmal.»Im SchoßderLateinerwelt reistneue Orientfrucht.«DieGründungeines oströmischenKai- ierreichesstießeaufWiderstandz scheint Herrn Loiseau auch nicht. nöthig,wenthalien Valona unddenKanal vonOtranto,Aiba-s nienunddieJllyrerinselnhat.Dannbrauchts nurnochdenEisen- ftrang,derdieFruchtseinesBodens undseinesFleißesvonAns Iivariin den warmen undindenkaltenOrient,überdenHaemus nachKleinasiemdurchVessarabiennach Großrußland trägtund vondortundausAsiens fernerenSchatzkammern Rohstosfeund Waaren zurückbringt.Seltsam, daßeinFranzosesosprach;daß ihn nichtdieFrageschreckte,ob ein über beideFlankender Adria herrschendes,alsSchutzmachtüber denValkan vorgerecktethas iienvonTripoliundderBarka nicht nachTunesien,Algerien, vielleichtgarnachEgyptenblickenwerde,da in dendreiLändern dochdieitalischenSiedleran ZahlundnüchternerEmsigkeitschon fast allen«anderenvoraus sind.Vismarck wolltezwischenFrank- reichundJtalien Mißtrauensäen,aiser1866anMazzinischrieb: ,Unter Verwandte istdasMittelländischeMeer nichtzutheilen.

In ihm muß Italien herrschen; seine KüstensindumsDoppelte längeralsdiefranzösischenundgegen Livorno, Genua,Neapel, Palermo, Ancona,Venedig,Triest kommenMarseilleundTou- lonnicht auf.VolkundNegirungmüssenimmer andieSicherung italischerMittelmeerherrschaftdenken.« VierJahrezuvor hatte ProudhonanMacchiavells Wortüber dienatürlicheFeindschaft derNachbarnerinnert undseinen Landsleuten zugerufen: »Sta- liensoll,nachdemWillen seinerSöhne,inderenGedächtnißdas Bildgroßer,dramatischbewegterGeschichtelebt,sichindenRang derstärkstenGroßmächteheben,seinem SzepterdanndasPapst- thun( unterwerfenund derHortallerkatholischenChristenwer- den.«Auchallerorthodoxen,diein Numänien, Griechenland unddenSlawenstaatenleben? Wir sehen,wiebreitzwischen rechtgläubigenund römischenSerben (Kroaten),dieauchaus demzweitenGrab ihrernationaienFreiheitdochinGemeinschaft aufzuerstehenhoffen,derGlaubensspalt gewordenist.Undnoch lehrtkeinZeichen,daßderfünfzehntePapstBenedikt demZielzu- strebt,dasSchisma derWeltkirchen zuschließen.Freilich wissen wir,aus derGeheimgeschichtederValkankriegeundaus demru- mgjnischenGrünbuch,wiefestDiplomatenkunstzwischenRom und

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264 - DieZukunft.

Bukarest,derHauptstadt lateinischerOrthodoxie,diefeinenFäden geknüpfthat;auch fürderenBerlängerungnachVelgrad undAthen ward seitdem gesorgt. SchondieMöglichkeiteinerTürkenrenaiss sance(diedaswichtigste,ttächtigsteEreignißunsererKriegszeit wäre) rufturalteWünscheausderGruftoderTraumiviege.Greift VulgarienindenVölkerstreiteinundläßtsichvomSerbenhaßdie Jrontwählen,dann wirdRumänien nicht stillbleiben. Wirsind derEntscheidungnah:und dürfen heute schongewißfein,daßsta- lien(dessenSchreiberundZeichnerDeutschlandsVolk, Kriegs- herrnund Heer täglichmitrohestemhohnüberschütten)auf seine Orientpläne niemals, auch nichtnachfriedlichemErwerbdesTrens tino,verzichtenwerde.An dergestern nochturkosalbanischenKüste reichtdemhellenenderNömerdieHandWird endlich wahr,was, vor zweiJahrtausenden,Lucius Aemilius Paulus nachseinem Siegüber dieJllyrerhoffte:derOrient vomStrahl graecoslatinis schenGeistes übersonnt?Danndürfte auchdergreise,odyssischver- fchlagene HeldvonCetinje nachharterHeimsuchungsichnocheines Erlebnissesfreuem was ·erinseinemDrama »DieValkanzaritza«

zugestalten versuchte,würdeWirklichkeitundseinevierteTochter, Elena,Königinvothalien,wüchsein dasAmt,das derdichtende Wladika derschönenheldinDanitsazuschkkebiHotchtdieinLibyen mächtigeSektederSenussi,dielangenur derLosungdesinder dunklenTiefedes Uadai thronendenMahdi folgte, demRufdes KhalifenzumHeiligen Krieg,dann wird nocheinmalumTripos litaniengekämpst.NichtvonJtalernund Türken allein. Undnicht nuranderSyrtenküsteundam NordostrandderSahara.

Die Rassen.

Das alteOstreichder Lateiner zerschellteschon nacheinem Lebensjahr:als seinRominalherr, Balduin vonFlandern,bei AdrianopelvondenVulgarenbesiegtundgefangenwurdeKönnte eineneues,unter festeremSchirmgegendräuendeFeindschaft undohneblinkendes Aushängeschildlängerwähren?Die Ant- wort hängtam SchicksalcRußlands Strebt esindasErbe der Hordengroßkhanezurückoder,westwärts,indieFlugbahnder Palaeologenadler? SeineEntfremdung vonDeutschlandist,frei- lichnicht hinterdemhübschlackirtenZaun kritischer Neutralität,er- reichtworden ;undSirNobertMorier, der den»ungeheuerlichen

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ringsum nur Schaden stiften konnte). Herr Church,Präsident der pittsburgerCarnegiesGesellschaft und Biograph Cromwells, hat sie verfaßt und an den Professor Schaver,den Schöpfer

men. Der muß, ehe der erste Schuß kracht, zwei Fragen deutliche Antwort suchen: Was will ich und was vermag ich wider den Feind?Kämpft er gegen eine Koalition,dann haktsichin die

Vom Meer kommt die Botschaft, daß hölzerne Schiffe versenkt, eisernen die Flanken ausgerissen wurden und die Maschinenbe- diener in überkochendem Kesselwass er

Der Familienname ging später auf einen Hiottentotenstamm, dann auf eine Gruppe von Stämmen über. Jm Kapland war ihre Heimath ge- wesen. Bis 1840 wanderten sie nach Norden aus und

(Auch im Leben der Pölker wiederholt sich Alles. Sogar die jetzt so laut durchs Land schnaubende Klage über die Feldpost ist schon hundertJahre alt. Aus Schweidnitz schrieb der

Sessel lümmeln werde, brauchten sie nicht zu fürchten.Schlimme- res: dieLockerung desReichsgebälkes.Der heftigsteStreitD’Jsrae- lis gegen Gladstone hatte die Kluft zwischen

Krieg gegen Rußland, zum Schutz derNeutralität-, scheint mir für Ru- mänien eine Monstrosität zu sein, die selbst von Europa nichtver- standen würde.« (3weiJahre danach spricht

nur allzuhastig mitder Möglichkeit neuer Völkerwanderungsons dern vergißt auch, daß ein-auferstandenes Polen außer denMen- schen den Voden,der sie gebar, für sich fordern