• Nie Znaleziono Wyników

Die Zukunft, 26. Dezember, Jahrg. XXIII, Bd. 89, Nr 13.+```S

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Die Zukunft, 26. Dezember, Jahrg. XXIII, Bd. 89, Nr 13.+```S"

Copied!
40
0
0

Pełen tekst

(1)

Herausgehen

Maximilian

Hart-en-

Inhalt-

Sein

perersiepapw ...;U....................381

InDarum Vonulfked Knobloch ................391

Deutschetiedkr ...·...............·. ....400

Valuken undDevise-u vonLondon ..... .--....-·.407

Uachdruck verboten V

ErscheintjedenSonnabend.

Preisvierteljährlich5Mart dieeinzeer Nummer 50Pf.

pp

Berlin.

Verlag der Z ukunft WilhelmstraßeZa.

1914.

(2)

lagselte).

Friedlslottstls.2cl7.

Pernsxx Ztk.8740

u.9797

»Die

Zukunft«

(ltlfrecl

Weiner)

te.

verletzte

s.

Urneeh

list-erster-

-tlursslsnte

ourolr

slio

Intelgernrekwaltursg

Woelienselirill

der

serlln

sW.

68.

IEILAS

III IUKUNPF

BERLIN

sw- 48,

Wilhelmstr.

Za,

Fernspr.

Llltzow

7724.

bezogen,

Deutschland

unrl

llesterreiclt

Ill.

5.65,

pro lehr

M.22.Sll;

Ausland

M.

6.30.

pro lehr

M.

25.20.

shosmesnetltspkets

(vierteljäl-

rlielI

Nummern)

ls M.

5.—,

pro lehr

M.

20»·—;

unter

Kreuzbanck

seetellungen

nolirnen

alle

Buchhandlungen

uncl

Postenstalten

entgegen

sowie

tler

An- and Verkauf von Wertpapiere-: imPrivatvekkehrl

Mosse 82 sechs

Zahltgeschäkt

Berlin NW. 7- Unter den Linden 56

Famng Zentrum 12450-12452. Telegramme: Samossbanlc.

litten-;lturliirstemlamm les-ist, imllolelcumtierlanci.

Fernspreeh er:Steinplatz 9634-9630.

Stahlkammer mit Safesanlage.

·= Ul.lltllllltlttel’sgsäsizJvlllllllllllltllllellell=s

rnit0,006Iohjmbjrx Anregungsmjttel ersten Rang-es Rräktigemt

19’l’al)loi.lcsn=2,25M. 50 Tabletten = 7,50M. 200Tebletcen =25.-— M

UnTal-leiten =4,—M. 100Tubletten =13,50M. 500Tebletten =50,—Jl.

Literatur- versendet gratis: Elefanten-Apotheke,Berlin,Leipzigerstrasse 74.

sPRUDElsAlZ

VorNachahmungenunclFälschungenqwirdgewarntJ

Sehnlilieisck

Brauerei

Die Auszahlung der Dividende von ITOJOfür dasGeschäftsjahr l913jl4 erfolgtvom 16.Dezem—

her d.J.abin den gewöhnlichen-Geschäftsstunclen

an der Couponskasse der Deutschen Zahlt in Berlin W, Kanonjerstrasse 29-30.

sehnlilseiss« Braue-sei

setien -Gesellschaft L. Bo ehme.

(3)

LSJLI,

"-

«

DE«

«--- Zuki 1

«»—»-.

f JUN-

Der erste Papst.

bierusalemwachtnochWennderJudenheit wieder die Sonne -4’leuchtet,muß fürdasPassahopferdieersteGarbe derneuen

Gersteentkörnt,das einjährigeLammfürdasFestmahlbereitet sein-Hastighat sichsvonfrühbisspätindenHäuserngeregt.All- mählichverhalltnun derLärm.Derdreizehnte Nisantag istver-, lebt.LeisezitterndieOelbaumzweigeimNachtwindz leisesickert derKidron zuThal.AuchdasHäuflein,das der Galiläer von-

derAbendtafelausderStadtdes Tempelsbisins Vorwerk Geths semanegeführt hat, ist still geworden.Der Meisterbetetinseinemf Herzen; dieGesellenhabensichmüdhingestreckt.Da wirddieNacht plötzlichlaut-Fackelbrandlodert; schwereSchritteund rauheStims men nahen.HäscherdurchsuchendenHof. Tempelwächtermit Stä- v

ben,römischeLegionäremitSchwerten; anihrer SpitzeJudas aus Kariot. Derhatte,als Dreizehnter,mitdemMeister amTischge- sessenund denSchergennun denOrtgezeigt,wosieihnfahenkönn-

»ten, ohnedie Stadt aus demerstenSchlafzu wecken. Haftbefehlf vom Sanhedrin.Der Schreckrütteltdie Trägstenauf. Was ver-- möchtensiewiderdieBüttelschaar?DieAngstlichenfliehen.Einer, Simon Petrus aus Kapernaum,hateineWaffeundverwundet Malchus,den Diener deshöchstenPriesters. DochderMeister- wehret ihm; giebtselbstsich gefangenundläßtsich ohneWider- standinHanansHausführen. Jn dieserNachtnochwollen Ka- japhas,derHohepriester,und dessenallmächtigerSchwiegervater HanandenFeinddesaltenGlaubens verhören.NurPetrus ist seinemMeisterinsHausnachgeschlichen.DieNacht istkalt.Er möchtesichandemFeuer wärmen,vordemdieKnechtesichräkeln.

Da wirdererkannt. Einer sah ihnunter denGesellendes»Ver- 25

(4)

382 DieZukunft.z

letters«,derjetztvorKajaphas steht;einAnderer, alsinGeth- semane seine WaffedenMalchus traf.Fäusteballen sichgegenihn unddemschutzlosenLeibedräutLebensgesahr.Mitfeuchtsrostigen SchuppenbekriechtihndieAngst. Hier ists andersals draußen unter dervom Sonnenlicht strahlenden odersilbern gestirnten KuppeldesHimmelsdomesGanz anders alsinderfriedsamen Ebene amwarmen JordanbeckenGenezareth,alsausall denFel- dern,inderen FurchedergütigeSämann bisher seinKornge- streutundvondenen erfür seineTenne geerntet hat. Jn jedem Gewölbwinkel lauert hierderFeind; einer,wider dessenüber- mächtigeRoheitderGeist nichtswirkenkann. Wemfrommt hier Wahrhaftigkeit? Wie Schäflein, sprachinKapernaum einstder Meister, sende ichEuchmitten unter dieWölfe; darumsolletJhr ohne Falschzwarsein,wiedieTaubemmüssetanSchlauheitaber denSchlangen gleichen.Dämmert nicht draußenschonderTag, der dieNothwendigkeit solchenGebotes erweist?Nieschienver- schlagene Schlangenkunst nöthigen »Duschrittestmit dem Gali- läer dieStraße!«EineMagd sprichts.Eineandere :’»Nebendem JesusausNazareth hatDich meinAuge erblickt!« DenVekenner träfedas Schwert;schnellwohl, ehe nochderMenschenweltdas Lichtwiederkehrt, schlügeihnderHaßdesGesindeszuBoden.

Petrus leugnet. »MitDem,denJhrnennet,hatte ichnieGemein- schast.« Berleugnet mitSchwurundFluchdreimal denHerrn, demersich füralleLebenszeitangelobthatte.Nachdemdritten Abschwur grüßt aufdemHosderHahnkrähenddenerwachenden Tag undderHall dringtbisindas Gemach,dasKnechteund MägdeamHerdfeuer vereint.Dringt durchdieOhrmuschelschrill inPetersHirn undweckt dieErinnerung anWorte, die,aufdem Wegnach Gethsemane, Meister undGesellzueinandergespro- chenhaben. »Euchwerde ichbald nun,Allen,eiUAergernißsein.«

»UndwürdestAllenDues,so,Herr,dochnimmermehrmir."Selbst- gesälligeZuversichtziemtschwacherMenschheit nicht. »Dummk- mehrDir?Und geradeDu wirstindieserNachtnoch,ehederHahn- kräht,michdreimal verleugnen!«ScherztderHerr?Willerdes SchülersHerzprüfen?»Niemals,Undhingean einesWortes ZwirnmeinLeben,werde ich DichverleUgUeU!«Und hatsden- noch gethan;dreimal.Aus Furcht?UmsichdemWerkdes Men- schensohneszuerhalten? Keiner bedroht ihn mehr. Frei gehter.

Weintdrauszenaberbitterlich.UeberdesFleisches Schwachheit?

(5)

Der erstePapst. 383 HeldenhaltunghatdasErlebenibnnicht gelehrt. Jnderan- onuthigen,warmen Landsenkungam WestuferdesTiberiassees isterausgewachsen.DieFloraallerZonen gedeiht hier (nachder EIählUngdesJosephus)unter mildem Himmel. Bäume,diesonst nur imNorden fortkommen, ragen zwischenderstarren Pracht ItvpkschetPflanzenunddas unter sanfterSonne heimischeGe- sträuch trägtvomLenzbisindenWinter BlütheundFrucht.Der Blick siehtdenHermon sein weißes Hauptin denHimmel heben; dochinderEbene istsimmer warm undfastimmer spiegelndie

«Wasserdasreine Blau desunumwölkten Firmamentes. Fast immeksSturm,der dieJordanbettenzerwühlt, pflegtraschzuver- Zbrausen.DieWellenzerrinnen,desGestades Poren schluckenden Schaum undderParadiesesfriede kehrt denUfern desGaliläers Meeres zurück.Hierlebtsichsleicht.KeinharterKampfumsDa-

«sein,derander Seele Schwielenentstehenläßt. SchwereArbeit istnichtzuleisten.Jeden,dernichtganzmüßig bleibt, nährtder sischreicheSee. Sorgehatden Sinn derUferbewohnerniemals verdüstert.HeitereMenschen sinds,die inEintrachtmitderNatur kleben,vongriechischerVorstellungweltundderenZweifelsfragen nieerreichtwurdenundruhig,ohnegierendeHast,inssachtpochende Herzschlürfen,wasderTag ihnen bietet.Wenn siedasNetzaus- geworfenhabenunddieStrömung,dervomGebirgherwehende HauchdenKahnleiseschaukelt,träumensieStunden langvorsich hinundüben imTraum einbildnerischeKraft.Sind besser so für dieAufnahmeneuen Glaubens bereitet alsdievonfrühbisspät Thätkgem die,umdenGewinn nichtzuschmälern,desDenkens Faden nicht demGegenstandihrer Mühewaltung entknüpsen dürfen.VehaglicheMußegebarihnenSehnsucht, die, ohneheftige Gesten,wiemitzarterKinderhand nur,Heiligesbetastet. Unter solchen MenschenfühltJesus sichwohl.Von Nazareth hat ihn dasMißtrauenderSippschaft,Verwandter undOrtsgenossen, vertrieben. KeingroßesWunder gelangda(meldet Markus);

nur einzelneSiechewurden vonderVrest befreit. DerWunder zeugende Glaube wollteindieserHeimatherde nichtwachsen.»Der Davids Sohn?Dessen Familiekennenwir,Alle,ja;Eltern,Ge- schwisterundSchwager. KleineLeute. DerVater einZimmer-

mann zauchderBruderschwitztinengerFron.Undihnselbst sahen wirwerden zwissenzdaßeranderenJudenknaben imWesen glich, undkönnendeshalb,wollen auchnichtglauben,daß gerade ihm

25«

(6)

384 - DieZukunft-

plötzlichadelndeWeisheltundKraftzumHeilsbringerwerkwuchs-.

WoherkämesieEinem vonuns?« SowardringsumgeflüsterL Mutter undGeschwistersuchtenderLast solcherVerwandtschaft- durchdieAndeutung ledigzuwerden,derSinn desSohnesund-x Bruders seinichtrechtgesund.DieWuthdesnazarenischenPöbels willihnvomFelsgratstürzenJedenGroßen,denktderschlechtAuf- genommene,suchtderKlüngelderNächsteninseigeneMittelmaß-.

niederzudrückemVon seiner lächelnden Lippe fälltdas Wort:

»Schwereralsanderswo istsinderHeimathimKreisderSeinen, alsProphet Geltungzufinden.«Erverzichtet auf Zeichen,die Unglaubigendochnichts bedeutenkönnten,undwendetdenSchritt-.

wiederinsfreundlichereKlima vonKapernaum,woderGlaube- andas ReichGottes schon knospt.AmLiebstenweilt erhierim HauszweierBrüder,dieausBethsaidaindenNachbarortüber-«

gesiedelt waren.Andreas, derjüngere Bruder,führtdchömm-.

ling,denerwohlamJordanschoninJohannisGemeinde,desTäu- fers,sah,Petrus,den älteren,zu.DerhaustemitWeibundKindern,»

hatte auch seineSchwiegerbeisichzundAlletrachteten,dasHaus-- chendemGastzumHeimzumachen. Nirgends fandderLehrer sleißigere,gutenWillens vollereSchüler.DieBrüder blieben- Fischerundhatten dennoch stetsZeitfürdesMeistersWortunds Werk. Meine Lehre, sprichter,macht EuchzuMenschenfischerm Petrus unddieSöhnedes wohlhabenden Fischers Zebedaeus,.

JakobusundJohannes,werden seineLieblinge;ihnenvertraut eran, wasüber dasDenkvermögenund dieGlauuenskraftder- Anderen leicht hinausginge. Und vondenDreien ist ihm Petrus- derNächste.Ein Mann vonschlichtemMenschenverstaudundred- lichemWollen. Aufrichtig,auchwoesihmschadenkönnte.Jeder EntselbstungundHingabefähigznieaUf seinenVortheilbedacht;.

froh,wennersichimDienstquälendarf.Undimmerdabeimystis schemWahnfernund derMenschenschwachheitbaldbewußtDer bequemsteWandergefährte.DertüchtigsteLehnsmann.KeinHeld..

Und derMund dieses Treusten hatinderersten ernsten:

FährnißdenHerrndreimal verleugnet? Dener,aufdemWeg nach CaesareaPhilippi, deslebendigen Gottes gesalbten Sohn- genannthat? Damals sprachJesus zuihmk »Selig bistDu,Simon, Jonas Sohn;dennDieseshatnichtFleischUndVIUIDET Offenbaktp sondernmeinVater imHimmel.«GabihmZUMNSichGottes dem Schlüsselunddamit Gewalt, fürZeitundEwigkeit,fürErdeunds

(7)

Der erste Papst. 385 Himmel nach seinem Ermessenzu bindenundzulösen,zuschließen Und zuöffnen. Spielte, nach seinerPädagogengewohnheit,mit LdemWort undsagte: »Petrus heißestDu (Das ist:derFels);

undauf diesen Felsenwillichmeine Gemeine gründenunddie PfortenderHölle sollensienichtüberwäitigen.«HatimGrau des vierzehntenNisanmorgensderFels gewankt,denderMeister, -«derKennerallesirdischenWesens,für seine Kirchetragfähigfand?

Feuer hatteer, aberwenigFestigkeit,sagtDavid Friedrich Strauß,der imFrost hart gewordene Vernünstlerzerinnert an Petri HaltunginHanansHausund imStreit zwischenHeiden und JudenchristenundfragtmitmürrischemSpott, wodurch just

""-Dieserden«-RuhmderFelsenhaltbarkeitverdient habe. Glaublich dünktihn (weildieEvangelienüberlieserungandieserStelle ein- stimmigist),daßPetrus inderZeitdesUnheils schwach geworden sei;wahrscheinlichsogar, daßJesusdasallzueitleSelbstvertrauen .desJüngersmitstrafenderZunge geißelte;unglaublichaber und nur fürdenZweckderMythisirung ersonnendierascheFolgevon

VerkündungundThat.JnderdünnenLuft solcherHegelhöhekann Phantasie,daszarte Seelchen,nicht athmen.UndbeiRenan, der sfie sonstgern herbergt,istdiesmal keinObdach für sie.Dertadelt,

"sänftiglich,denFehldesJüngers,den»die guteNatur aber bald sdasUnrechterkennen ließ.«Das magentschuldigenzkannnicht

—erklären. Des Meisters JrrungnichtnochdesGesellen.

Petrus ists, der,mitdemMuthderEinfalt, dieDeutung schwerverständlicherGleichnisse heischt.DerdenHerrnanfleht, sichzuschonenund denMachtbereichderHohepriesterundSchrift- -gelehrtenzu meiden. DeraufdemBerggipfeldreiHütten bauen will, auf daßnebenMosesundEliain einerJesus wohne.Der smeint,siebenmaleinesBruders Sünde zuvergeben,sei wohlge-

·nug.Fragt,wasDenen werde,die,um demHerrnzufolgen,Alles verlassen haben. Nach JesuWeisungstracksaufdeMWUssekging- vordemWindstoßabererschrakund,daerzusinkensürchtete,den

«MeisterzuHilfe rief. Ueberallhin ihmnachfchritt,indiewüsteste Stätte undin den Vorraum desGerichtshauses. Nievonihmzu WeichenUvchjesichanihmzuärgernversprachUndvorjederProbe dochvonZweifelnangenagtward.Konnte es in demGemütheines JüngersimWirbel soneuen Erlebens dennanders sein?Die Elfbargenklüglich,wassievordesFührersAugekleingläubiger-

scheinen lassenkonnte ;nurPetrus schicktediebangen Zweifeldes

(8)

356 « DieZukunft.

Herzensauf seineZunge.Und Ehrlichkeit,diesichunvermummd hinauswagt, gefälltwahrhaftGroßen. Diesen,denktderHerr,, blendet Scheinnicht;nur dieLeistung überzeugt ihn,dendas schweigsame Gewerbe (SchwatzwürdedieFischeaus demNetz- bezirkscheuchen)gewöhnthat,derBeweiskraft desWortes zu mißtrauen.Jstereinmal überzeugt,dann hälterunddauert wie Felsgesteinzdann darfman dasHausderneuen Gemeine aufihn bauen. DasLeben ließeer,wenn dasOpfernöthig,wennsnützlich- wäre.Zwingt Nothwendigkeit,räth NützlichkeitnichtzumMar- tyrium,dann spartersich, ohne langesGespreiz,fürdieSache.

Derdienter, alsderHerrhimmelangefahren ist,inPontus,.

Kleinasien, Galatien, Kappadokien, Bithynien; dientihrinAns- iiochia,KorinthundRom nach bestemVermögen.Und ist lange- dasHauptder ins Weite wachsendenChristengemeinschaft.Kein Parteimann. Ein festdemHerrnAnhangender, derdessenWerk-«

erhaltenwill undinjederumdräuten Stunde deshalbzumFrie- den,zueinträchtigerSammlungmahnt. Zugütig vielleicht,um:

den Willen je hättenzu lernen. JndemDrang,alleWünschezu erfüllen, vielleichtzuschnellbereit,voneinem Grundsatzzuweichen undjeder Gruppezugewähren,was sieerbat.Sätzewerden aus Wörtern gefügtundWörier verschallen;wennnur geschieht,was derTag heischt. JhrStrenggläubigenkönntEuch vomJudengeist nicht lösenundfordertdeshalb lautdiePflichtzurBeschneidung?

Sollt sie haben.Du,Paulus,sagst,daßsie nichtdurchzusehenist?

Jchehreund liebeDeine Feuerseelezuinnig,als daß ich ihrer Warnungmein Ohrschließenkönnte. Nur keinenZwistinder- Christenheit!MagPaulus das pkaeputiumdesBekehrtenvor demMesser bewahrenund denälteren Glaubensgenossenins EvangeliumderVeschneidung pferchen:wenn nur desMeisters Bermächtniß sichmehrt. DieserHoffnunglebtPetrus. Zuerstin Jerusalem;dann,nachdemBeispieldesPaulus,denerwieeinen

neuen Heilandbewundert, aufPastoralreifen, dieihnüberPa-

lästinas Grenzenhinausführen,undspäter auf allenWanderun- gendesalsErbpslicht erkanntenApostolates Mit ihm zieht sein Weib,seine Gehilfin(soaltistdasUrbilddesverheirathetenEvan- gelienmissionars);undwoersfürsichundfürdenAnhangbraucht, wirfterauchwiederdasNetzausundfängtdenDarbendenwohls feilenSüßwasserfisch.PetrusundPaulushabeneinander geliebt- Nochals sieimJahr54inAntiochiazusammentraer,war die-

(9)

Der erste Papst. 387 FreudedesWiedersehens großundaufrichtig.DersanfteJuden- apostel trotztdemGesetzundspeistmit denGentiles,diePaul,der starkeHeidenmissionar,umsichschaart.Dakommen ausJerusalem dieBotendesJakobus,dersichdenBruder desHerrnunddas Oberhauptder zwölfJüngernennt,und künden,christlicherGottes- gelahrtheitdürfe sichnur Einerrühmen,der in derHeiligenStadt gewesensei,demApostelfürstenGehorsamgelobtundvonihmeincn Bestallungbriefempfangen habe. PriestergewaltoderGlaubens- rechtderfreienPers önlichkeit:zumerstenMalwird hierdieFrage gestellt,dieanderthalb Jahrtausende danachderKirchezum Ver- hängnißward,inihreGrundmauer denunkittbaren Spaltriß.

Giebt dasBewußtsein,Jesuserlebt,vonihmErleuchtungemp- fangenzuhaben,dasRechtzurPredigtoder bedarfesdazueines Erlaubnißscheines?DieNothderStunde fanddenSohnJonas abermals schwach.Friedenumjeden Preis: istseineLosungWes der mit den Boten desJakobusnochmitdenPaulinern mager hadern. Seine putzloseGradheitwürdevonBeiden überrannt.

ErverschanztsichinEinsamkeit; möchtees mitkeinerParteiver- derben; entschließtsichnach kurzemZaudern aber,denVerkehr mitUnbeschnittenen aufzugeben.Keingemeinsames Mahlmehr.

Entgemeinschaftung also:Exkommunikation. JnFlammengarben prass eltPauls Zornauf.,,SoDu,der einJudebist,heidnisch lebest, nichtjüdisch:warum willstDudieHeiden zwingen, jüdischzu . leben?«JnJefu istdasHeil,nichtin demGesetz;vondemhatuns Jesus befreit.PetriHerzistgewißmitdemZürnenden; doch die Zungeläßternicht für ihnzeugen. Gäbesonst jaamEnde gar Aergerniß.SchweigenundAbwartem nochimmer das Schick- lichstezwenn JakobsBotenfortsind,wirdman weitersehen. Die ApostelkonnteninStreitgerathenzhütetensichabervorendgiltigem Bruch.JmVereichderSyrerkirchemochte zwischendenParochien derBeschnittenenundUnbeschnittenenderGrenzstrichnoch sicht- barerwerden: dieHäupterderMissionen tauschtenvon Zeitzu Zeitfreundlichen Gruß. NichtvonPetrus wirdPaulalsTrüger geächtet. Petrus streichelt ihn.Umderheiligen Sachewillen.

SiebenJahrenach demantiochifchenNitualstreitistderFischer inRom-DieStadt,derenNei zGnostikerundMathematiker, Chal- däerundThaumaturgen allerArtanziehtundJsraelsreicheSöhne westwärts lockt, darf nicht länger ohne Pertreter derjerusalemi- schenGlaubensgemeinfchaftfein. ZogPetrus aus,umdenMagicr

(10)

888 DieZukunft.

Simon zuwiderlegen?TriebihnderGeist,demHeidenapostelzu .folgenunddiefalscheLehrezubesiegen,wie dasLichtdieFinster- niß,WissendieUnwissenheitbesiegt,und denLeidenden sein Heil- mittel anzubieten? Von Korinthher,wosein EiferdieJuden- christenzuneuer Zuversichtstärkt,kommternachRom; undfindet dortPaul. DenGegner,denerbewundern mußunddemersich

»inandächtigerLiebezuJesusverbunden fühlt.Densollerbekämp- sen;DendarfdiegrelleJudensprachedesTrossessogarschmähen.

Derbleibtdennochstets derBruderim Glauben andenGekreuzig- ten.Erstnach Peters Todetobtsich(inderApokalypse)dieWuthder Judenchristengegen Paulus ungehemmtaus. SolangePetrus

«

lebt, suchterdemlautestenhaßzuwehren.Erhatsleicht.Werin Rom,dervonderVorsehungzurWeltschicksalswiegebestimmten Stadt,derChristenkirche vorsteht, istvomAbglanzalterundneuer Herrlichkeitumleuchtet.DerFischer ahnt:dieWelthauptstadtmuß einstdieHauptstadtderChristenheitwerden. Und derJünger,der inihrenMauern herrscht,throntüberallen anderenAposteln.Ge- genihn waffnetsich auchdieKerntruppederUngläubigen.Welcher Römer ertrügedenAnblick dieserJudenchristen,denenSatan selbst dasNeichCaesarszuregirenscheint,dieNeros blinkendeResidenz Babylon schelten,mitverdüstertemAntlitz durchdieReihender fröhlichSchmausenden schleichen,denTempelnZerstörungsinnen

»und mitihremWeltuntergangwahn dieheitereLebensmorgens stimmungtrüben? Wer sichvomWirth sounterscheidet,mitdem schwarzenGespinnstseines Aberglaubens soalles Erreichbare umflort,ist jederSchandthatverdächtig.UnddasdunkleGewim- melbreitetsichvonTagzuTag. Wohletzogene Leute blickenver- ächtlichaufdieAsiatenundsprechendenNamen nicht aus,den dieSektesichgiebt.Das gemeineVolkheißtsieChristen(berichtet Tacitus); undaus dieser Masse wirbt siesichraschAnhang.Was willda werden-? Jstdieses Unkrautes Wurzelunausjätbar,da es,so oftmans mähte,üppigernur emporschießt?HofundGesell- schaft werden unruhig;desPöbelsArgwohnwirdaufdieFeinde derMenschheit gelenkt.DieChristensindBrandstifter,Brunnen- vergifter,Kinderschlächter;sieunterwühlendenragenden Sitzdes Kaisersund hetzendieSklaveninAufruhr. Unddiesetückische Brut habenwirvordenJudengeschützt?Henktsie;speit ihnen GeiferinsAntlitz;zeichnet ihrem gekreuzigtenKrüppelgotteinen EselskopflVergebens mahnt Paul,derObrigkeitunterthan zu

(11)

Der erstePapst. 389 seinundnoch denhärtestenDruckhinzunehmen. Lehrt Petersmilde GaliläerseeledieRuheals erste Bürgerpflicht.Rom hältBeide fürHeUchler.Hört,wieaus demDunkeldie HoffnungaufdasNas hendesMessiasemporstöhnt,emporjubelt; Dessen,der alsVe- sreierkommenwird;alsErlösergeknechteter Massen.Undist schon -entschlossen,denSchreckeninrother Fluthwegzuschwemmen.

Petrus suchtinseinenEpistelnan dieversprengtenChristen denVerdachtzuentkräften.»Haltet,alsFremdlinge,alsHeim- lose, aus ehrbarenWandel, damitAlle,dieEuchalsUebelthäter

«verleumden,Eure gutenWerke sehen.ZolletringsumJedemge-

’bÜhkeUdeAchtung;liebetdieBrüder;fürchtetGottzehretdenKö- nig.Zeiget Euchalsfreie Menschen;nichtalsSolche,denendie Freiheitnur,wie einMantel, bösesTrachten verbergenhilft.Und Ihr,Sklaven, seid unterthan Eurem Gebieter;nichtdemgütigen.

menschlich fühlendennur,nein: auchdem argen. Dennbegnadet ist,werfür feinenGlauben Ungerechteserleidet. Jesus, derfür Euch litt,seiEuchVorbild. Daergekränktward,kränkteerKeinenz vergaltMißhandlungniemitDrohung; stellteseine Sachedem gerechten Richter anheim. Seid fröhlichin demBewußtsein,das LeiddesHerrnmitzuleiden,undempfindetals Glück dieSchmäh- ung,dieEuch der-Name desGesalbten einträgt.«Vergebensspricht er. Als Nero am neunzehntenJuli64,umdas Schauspieldes Brandes vonTrojaselbstzuerleben,Rom ineinFlammenmeer gewandelthat,verdächtigterdieChristen,erpreßtihnen ausder FolterdasGeständnißderBrandstistungundläßtsieunterHöllem qualen verröcheln.Sind sienichtFeindederBilder, vondenendie Stadtgleißte?KündeteihreWeissagungnicht,dieMenschenwelt werde inFeuervergehen?Jauchzten nichtEtlichevon ihnen,als dieFlammenamLeibderKaiserstadtauszüngelten2Vrüstetensich indenWahn,dasProphetenwort seierfüllt?Sperrt sieinden feuchteftenKerlenWerftsiedenwildestenThicrenzumFraßvor.

SchnürtsieimAmphitheateranPfähleundlaßtdienacktenLeiber peitschen,bisdieFeuersbrunst dasFleischverzehrthat. Lebende Fackelnmögen uns, sterbende, leuchten.KeuscheChristenjnng- stauen schlePpther,reißt ihnendasGewand vondenfeinenGlie- dern,bindet ihrHaarandieHörnerwüthenderStiereundschleift sie.vortausendgierigenAugen, so durchdenCirkus.DieSchönsten wirddesKaisersMajestätselbstbeimgroßenGartenfestschändenz nichtMädchennur: auchJünglinge. JmFell einesNaubthieres

(12)

-

390 DieZukunftz

sättigtersichvorAllerlechzendemBlickanihnen.WiehochdieZahl Derer schwoll,dieso umkamen,ward niemals errechnet.Undvon Rom flogendieFunkendesstiebendenHassesbisnachKlein- asien hinüber.Ueberall wurde derChristverfolgt,angeschuldigt,.

als hostis deorum atquehomjnum,als humani generisinimicus zur härtestenPön verurtheilt. Mordete diesebrünstigeWuth,die ein irrer Komoediant aufgepeischthat,um von seinem caesarischun- geheuren VerbrechendieAufmerksamkeitabzulenken,auchdie ein- andernun seindlichenBrüder Peter undPaul? NächteNeroan ihnen, daßsieihmzweiLiebchen,eineSklavinUndeinenLustknaben, bekehrt hatten? Jm GötterheimistGewißheit.Menschenhandhat nur aufgezeichnet,.daßPetrus denMartyrtod starb; undwahr- scheinlich ist, daßPaulus das selbeSchicksalsand.DerFischeraus Kapernauin,derseinWeib hinrichten sah,wurde gekreuzigt;um noch imTod nichtzunahandengroßenNazarenerzurücken,bat erunderlangte, daßdieFüßean dieSpitzedesKreuzesgenagelt wurden undderKopsherabhing.Nie durfteerauchvonfernnur demMeisterähneln. Wollte nochsterbend,als Römerbischos,

nur desHerrntreuer Diener seinund derheiligenSachehörig.

Ob derToddieBeiden zurselben ZeitinseinSchattenreich riß?Den Sansten unddenStarken? Petrus, dersichinden Pslichtenkreisdes Judenmissionars beschied,undPaulus, der denSektenglaubenineineWeltreligion geweitet hat?DieLegende hatsiealsSterbende noch einmal«vereint. Undzu einander ge- hören sie,dieSchöpferdesneuen Rom,wieRomulus undNemus.

Mit desGlaubens SchildundSchwerthaben sieeinander den Boden streitig gemacht, jedeeroberte Fußbreite geschirmt; doch nieausgehört,iiberdieWälle desParteiwahnes hinwegeinander denGruß brüderlicherLiebezusenden.Beidebrauchtediejunge Kirche. JndemJudaeochristianismus (Peters), sagtRenamlebte derkonservative Sinn,.ohne dennichtsHaltbares wird ; in dem Hellenismus (Pauls) dieTendenzzumFortschritt,dieerstdas rechteLeben spendet. »AusdemKampf gegnerischer Gewalten entstehtdasLeben.Wo sichkeinLüftchenregtund Allesbeim Alten bleibt,istderTod ebenso nahwieimrasendenUngewitterder Revolution.« JnderZeitderLegendenbildunghabendieersten Jahrhunderte demHeidenapostel gehört.Paulus war,dergroße Theologe,bis inssechsteSäkulum der-Vollendet christlicherMeta- Physik.Dann,imMittelalter, verbleicht seinesNamens Glanz.

Cytaty

Powiązane dokumenty

men. Der muß, ehe der erste Schuß kracht, zwei Fragen deutliche Antwort suchen: Was will ich und was vermag ich wider den Feind?Kämpft er gegen eine Koalition,dann haktsichin die

Kein Wunder, daß dieser Generalgouverneur von der Szlachta geliebt wurde und daßlihreHoffnung ihn in das höhere Amt be- gleitete. Mirskij nährte die Hoffnung, so gut ers vermochte.

Vom Meer kommt die Botschaft, daß hölzerne Schiffe versenkt, eisernen die Flanken ausgerissen wurden und die Maschinenbe- diener in überkochendem Kesselwass er

Der Familienname ging später auf einen Hiottentotenstamm, dann auf eine Gruppe von Stämmen über. Jm Kapland war ihre Heimath ge- wesen. Bis 1840 wanderten sie nach Norden aus und

(Auch im Leben der Pölker wiederholt sich Alles. Sogar die jetzt so laut durchs Land schnaubende Klage über die Feldpost ist schon hundertJahre alt. Aus Schweidnitz schrieb der

Sessel lümmeln werde, brauchten sie nicht zu fürchten.Schlimme- res: dieLockerung desReichsgebälkes.Der heftigsteStreitD’Jsrae- lis gegen Gladstone hatte die Kluft zwischen

Krieg gegen Rußland, zum Schutz derNeutralität-, scheint mir für Ru- mänien eine Monstrosität zu sein, die selbst von Europa nichtver- standen würde.« (3weiJahre danach spricht

nur allzuhastig mitder Möglichkeit neuer Völkerwanderungsons dern vergißt auch, daß ein-auferstandenes Polen außer denMen- schen den Voden,der sie gebar, für sich fordern