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Gemeinnüstziges Volksblatt.f
1806. ,
Strafen aufdie Uebertretungendesv
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Stempeledikts.
er beh«Gnadenfachen,Kauf-, Pacht-und
- Miethkontrakten,bey TestamentenundEhe- siilmngendasvorgeschriebeneStempelpapier nicht gebraucht,soll-außendemErsatze,der demStaate entzogenenAbgabe;zu demdoppelten Betrageder- selbenverurtheiltwerden. Eben»die»seStrafeerle- genKaufleute,die ihreHandlnngsbüchernicht stempeln lassen;
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»Wer bey Gesuchenund Verhandlungenvor
GerichtenundObrigkeiten,ilygleichenbeyKommt-«- ten sichdesvorgeschriebenenStempelbogensnicht bedient,muß ihn nochbeybringen,undeinenTha- lerStrafe für jedenUebertretungsfallentrichten;
Wer beysolchen Verhandlungen dievorgeschrie- bene Vollmachtnicht gebraucht, entrichtetdiese
Strafe doppelt. »
WemvonEhegatten, Seitenverwandten,"oder FremdeneineErbschaftoder Vermächtniß"zufållt, muß binnen dreyMonaten den vorgeschriebenen
O Stem-
202 Instiner derKontrebanden.
Stempelerlegen, «ode«rdenselbenzurStrafevier- fachentrichten.
--"II.Strafen derKontredandenundDes -«« ·. frandationem
WerWaaren oderSachen,derenEin- oder Aus- fuhredurchlandesherrlicheGesetzeverboten ist,die- semVerbotzuwiderinsLandbringt,oder ausdem Landesclzafft,»dermachtsichdesPerbrechentzder Kontrebandesschukdtg,und wird«außerderEinbü- ßungundKonfiskation-deerarcren undSachen,
mitGeld-oderLeibesstrasebelegt. » Wer beyderEin-oderAusfahreansicherlaus- ter Waarendie gesetztenZoll--oder»-Arciseabgaben nichtentrichtet,-oderdieWaaren unrichtigangiebt, derbegeheteine Defraudation,undwirdebenfall- außerderKonsiscationmit Geld- oderLeibesstrasen
belegt. s
Kaufleute,welcheihrezumHandelan-- nnd einzuführendenWaaren den-denZöllennnd derAcrise entweder garnicht, oder.,inAnsehungderBesclgafs, fenheit, derMengeoderdescWerthrsvorsetzlichun- richtigangeben; itngleicheiiSchifferundFrachtfuhrs leute, welchedenZoll-und Accise-Aemtern vor-«- setz-lichausweichen, unrichtigeoderunvollständige Frachtbriefewissentlichvorzeigen, oder.auf dem Frachtbriesenicht besindlichevon ihnen zugeladene Waaren nicht angeben, sollen härteralsandere PrivatpersonenamGeldeoderLeibegestraftwerden.
Der auseinerUebertretung des Gesetzesentste- hende VerlustderWaare trifft jedesmaldenEigen-
«
thümer,- undesmacht dabeykeinenUnterschiedso
« 11.StrafenderKontrebandetu aoz oherdie Uebertretungselbstbegangen,oderob sie durchseineAngehörigenundinseinemDienste ste- hende Personenverübet worden. Kausteute, Ju- den,SchifferundFrachtfuhrleute,Müller,Brau- er-,BranntweinbrennerundFleischermüssenfür ihre im HausebefindlichenEhegattenundAnver- wandten undfür ihr Gesinde ohne Unterschiedhaf- ten;,
f
andere Personen haftennur für ihreGatten
undKinder. ; -
Niemand darfsichderVisitationderdazubestell-
ten-»und vereideten OfsiciävkenbeyVermeidunghar- kee«Skkgfegenxziehenioderkvidersetzem. :- kf
»Ein««jederohne«Unterscizied,erseyEinheimis scherToderFremd-er,derbeyVerübungeinerKon- trebandeoderDefrandation geladenesGewehroder
anderegleichschädlicheWerkzeugezumWiderstande gegen dieOssiciantenbeysichführt,soll,,außerder verwirktenordentlichenStrafe, mit dreyjährigein Festungsarrestebestraftwerdens.Wersichaberdes- Gewetzrsgegen dieOssicianten,dieihn anhalten wollen,wirklichbedient, hat zehnjährigeFestUUSSYs strafeverivirkt. Wer einen Beamten wirklichver- wundet oderstarksefchädiget,solllebenswierigeFe- stungsstrafeleiden, beywirklicherfolgterTödkung aberalseinMörder gestraftwerden.
Niemand, der zollbareWaaren führt,darf zumNachtheildes Zolls, innerhalbdesZoll-distrikts, vonderordinairen Zollstraßeabweichen,undNei- benwegezurVermeidungdesZollo suchen.Auch da, wo zurUnterhaltungder Landstraßenund BrückeneinWege-oderBrückengeldfestgesetztist, darfkeinNebenweggesuchtwerden.JederNei- sendeistschuldig,sichanderZdllstättezurEntrich- tungdessolls, auchungekadekhzu melden,und diebeysichführenden’ .WaarenO2getreulichanzugeben.
. Auch
204 Ill.UeberdieBanart rniiLehmziegelm
»«Auchderjenige,»demeine-Befre.yu»ngzuStarken kommt, istvonvderMeldungimZolliimtenicht
»ausgenommeanWer innerhalbdes Zolldistrikts aufNebenwegendieZollståttevorbey gegangenist, sollalseinZolldefraudantkriminalischbestraftweis
«
dem Eben dasgilt MichinAnsehungdes«festge-
« ehren Wegs- Fahr-und Brückeiigeldes.Zolldes
krank-erneuen
eines Privatberechtigtenwerdennach Vorschrift seinesPrivilegiumssgeahnden-· -
»M.UeberdieBauartmitgetrocknetenLehm-
. » ziegeluundFeuersoljrgxxendenLehmschins»—- deldeichet.
«DieimmersichtbarerwerdendeAbnatzniedesHol- zesinunsermVaterlande machtesnothwendig,auf möglichsteErsparungbedachtzuseyn.Eineun-
glaublicheMengeHolzistbisher beydemBauen, besondersderWohn-und Wirthfchaftsgebäudeder Landlente verschwendetworden. Sie werdengröß-
;fremhjeilgvonFachwerknufgeführt,und dieFächer der stehenden Holzwände,werden ausgestacktspund
mitLehmstrohumwunden. XWiewenig dauerhaft
- dieseGebäudesind,wievielHolzdieunaufhörlichen Reparaturen derselbenerfordern,wieleichtsievom Feuer Verzehrtwerden,lehrtdietraurige Erfahrung zurGenüge.Auchkönnensiewegender-sehrDün- nenWände imWinter dereindringendenKälte nicht widerstehenunderfordernalsoungleichmer HolzxzurHenqu zumaldaderLnndmannglaubt,
Ich"durchDieWohn-eineheiß-eundStubeWirthschaftsgebäuderechtgutlichzudes Land-thun.«
manno müssennichtkostbar, sovielmöglichfeuer- sicher-
xu.UebersdiezPauartmitLehmziegeln.zo- «
Hchzeyim Winken-partieseyn,und-ohne besondere ReparakureneineslgngeZeitdauern. Allediese Ex- genschastenhabendieVongetrocknerenLehmziegeln -t.rbaueten-undmitLehmschindeldächernVersehenen
Gebäuden « - - -
. .1)Siekostenwenig. IndenmeistenGegen- ben unsererMarkistderLehm«inMengeund leicht zuhaben-,wiewohlerin densandigenGegendenoft TkiefunterdemSande steht.»Der La·ndwirth-kann
»zu,gelegener ZeitdenbenöthigtenLehmindieGe- genddes vorzunehstnendenBauesnachnnd nach selbstanfahrety Strohheiteralkzchselbst,undeiy -
.- einzigerindieserArbeit abgerichtekerMann"kann—
garbald dessenGesindeoderTagelöhnersoweit bringen,daßsie beymüßigeneTagen, undwenn
sonstnichts-erheblicheszuthun vorfällt,dieLehm- ziegelnndechindelnVerfertigen.BloßdieSteine und derKalk zudenFundamentenmacheneine besondereAusgabe; dochgiebteoinVielenGegen- OM HauchFeldsteine,»-diebloß zusammenzubrin- genund anzufahrensind,undan hohenOsten- wo demWassereinleichterAbsiußznverschaffenist, könnenauchdieGrundmauernstattdesKalksmir Lehm««anfgemauertunddieAusgabefürKalkerspa
ret werden« ( s «
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» 2)DaßVon LehmziegelnohneHolzaufges- suhrteWändeund«mirLehmschiudecygedeckkeDa· —- chergegendas Feuer mehrSicherheitgeben,als unserehölzernenznxieScrohundRohrgedecktenGe- bäude,fälltVonselhstindie Augen.-Die ausdem SparrwerkruhendenLehmziegelwidersetzensiehdem«- -DnrchdringendesFeuers bisaufdasHolzeine
lange Zeit,indessendieLösclgnngsmiktelherdeygei sksgqffkwerdenkönnen;»d»·ageget1-Stroh-nndRohr-.
dacherbepderEntzündungdesgeringstenTheils
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kos«Ill. ueberdieBauartsinii -Lehmziegeln.
derselbenaugenblicklichganzinFlammensiehet-;
und dieGefahr aufdieumstehendenGebäudever- breiten.
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Z)DadieWändeder von Lehmziegelnausge- mauerten Gebäude mehrals einmal so dick sind, alsdieWändevonFachtoerk,»inwelchewegender sichdarin hervorthuendenkleinen Spaltungenan demeingetrocknetenHolzedieKälteleicht eindrin- gen konnt so istbegreiflich-,daßdieWohnziinmesr in’jenenwärmetseynmüssenund folglichungleich weniger Heizungomaterialienerfordern. ;
4)Alleneuere Erfahrungenhabenesbestätiget, daßder«Lehm;wenn ernur nichtVonsiehender, oder.
allzulangewirkendeesNässeleidet, gegenalle;
andere inwirknngender Luftvotiaußerordentlich langer Dauer sey, und daßmanbeygehörigerVor- sichtmitdiesemMateriale diefestestenGebäudeaus«
führenkann.
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AlledieseVortheilesolltenbilligdenLandmann bewegen,von seinergewohntenschlechtemBauart abzugehenund die besseiseZu erioählen,diesich durch soVieleVorzüge ·empsiehlt.Eine-hinein chensdeAnleitungzuderselben,dieich-ausder Schrift des-HerrnOberbaurathsGilly: Beschrei- bung der»Feuer abhaltendenLehmschindeldåcher nnd·derBauart mitgiefrocknetenLehmziegeln,mit-.
theilenwills, wirdsürdasgemeinnützigeVolksblatt zweckmäßigseyn.
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Derbeste-Lehmist der, der,wenn er-»geknetet, inzeinen Klumpengebraaztkundgebranntwird, einegiensilicheFestigkeiterhsält»z·-"F:Lehm’,der zuge- brannten Ziegelntauglichist;E«-tau"g-tauchzuLehm- sziegelmNur der sehrmagereundxmit Vielem
SandevermischteLehmistnichtsosicherdazuzuge-
·brauchen,alsderfetterez -- E
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Jll.Ueberdie-BannermitLehmzieaeltn207 Essist zan nicht«nothwe«ndig,aberdochgut, daßderLehmzudenLehmziegelnimHerbfieausge«
grabenwerde, damiterdenWinter hindurchaus- wittern könne.. Nachdemer gehörigmitWasser erweichtwordemmischtmanNoggenstroh,welches kaa dreyZoll lang aufderHåckselladegeschnitten worden, undbesondernFlachs-oderHanfscheben darunter, nnd läßtesgutdurcheinander treten.
Alsdannwerden von-dieserMasseineinerhölzernen- Form, wiediegewöhnlichenzumZiegelstreichem Ziegelgestrichen,diegetrocknett»1»Zolllang,«Fä. Zollbreitund6Zollhochsind,weshalbdieFornx etwai- Zoll- längerund i Zollbreiternnd höher« seyn muß;alsdas vorgedachceMaaß,weilder nasseLehmnachdemAnstrocknenschwindenDiese Lehmziegellegtman aufeinen mitSand bestreuten Platzeinpaar Zollweit auseinanderzum Trock-
Mtb UUDstellstsie,wenn sieetwas betrocknetsind, W diehohe-Kante, damit auch dieandere Seite betrockene. Hieran stelltman fie aufzweyneben einander auf.dieErdegestreckteLatten,einigeZoll ans einander,damitdieLuft auf allenSeitender Ziegeldurchstreichenkann. So setztmanachtbis zehn ReihenZiegelaufeinander:,s und wennman filenichtunter einem aufallen Seiten offenen Schuppenanfstellenkann;fobreitetman überdie LehmikegelStrohdergestaltaus, ..daß»dieEnden desselbenaufbeydenSeiten herüberhängen,und legtein mit Steinen befchwertessBrett darauf.
AuchmüssendieReihenderZiegelsoweitaus einan- derstehen,daßdasvondemStrohe herablaufende RegenwassereinerReihenichtdieandere erreiche.
DerFrühlingundAnfangderSommersistdiebeste JahkszeitzurAnfertigungderLehmziegel.
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zps .»In.Ueber die Bauart mitLehmziegelm
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Bey trockenerWitterungsind dieLehmiiegelin«
dreybis vierWochen durchaustrocken,nnderhalten,«
wenngehackteoStroh undbesondersFlachoscheben ingehörigerMengedazugenommen werden,seine
«
solcheFestigkeit,daßmannichtimStandeist, mit demHammerstückweifeetwas davon
sloszugmenz
sonderndiezum Verbande nöthigenkleinern tücke müssenmit einerSage geschnittenwerden, daher
man wohl-thut,dergleichenabsichtlichformenztt fassen. Sie könnenauchaufdem
»
unebenstm Wege, ohne«Be,sorgnißdes Zerbrechenogefahren werden«Esist dahervortheilhaft,wenn Wasser inder-NähederLehmgrubevorhandenist,dieZie- gelsgteirhbeniselbigerzumachen,und hernachge- trocknet«- zurBaustellezufahren. « i
Das Fundament einesronLehmpatzeuspaufzud. führendenGebäude-!muß so tief gelegtwerden,als esdieBeschaffenheitdes Grundes erfordert. Da·
inan Landgebåude..VernünstigerWeise nichtauf AassetnBoden.aufführt;so isteineTiefedesFun- damento von-I zbis·2»Fußhinreichend Ueberder Erdemuß eswenigstensIFFuß hochsehn;die Breite desselbenrichtetsichnachderDickesderaufzus-- führendenWände, so daßesaußerhalbetwa zwey Zoll vorspringt.:Innerhalb kannesmitder-Wand
.gleich-seyn.Hatman Feldstesine,soführtmandass Fundatnent damit auf, wonicht, sofwerden ge- brannte Steine dazugenommen; auchmüssenauf denFeldsteinendie zweyoberstenSchichtenauchvon gebrannten Steinen sey"n,damit dieFeuchtigkeit, WelchesichiandenFeldsteinenanhängt,dieLehm-, wand nicht erreichenkönne. « J ’
UmKostenzuersparen, kanndafFundament mitLehm,stattdesKalksz ausgemauertwerden;
jedochist letzterer-inallemBetracht besser
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Ill.UeberdieBaum mitLehmzieaelmso-
Die DickederAußenwändeeineseinstockigenmäßig breiten Wotzugebåndeskann Iz Stein dickxseyuzs bet)Scheunenabermußsiezwey Stein seyn.Schei- demåndebrauchennur einen Stein starkzuseyn;
DochistesgutderMittelwand ,wodieBalkenauf- liegenunddengrößtenDruckausüben,dieStärke«
von anderthalbStein zugeben. Uebrigenswer-·
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dendieseWändeebensomit LehmimVerbandegejs mauere, wieman die vongebraunkenSteinenfmit Kalkmörtelaufführet,undist dabeyfaufmöglichst schmaleFugennnddahinzusehen,daßTkeüberall mit Lehmausgefülletsiuerdenzdoch-läßtman M Fugenander äußernFlachederWände wegenmeh-
rerer Halkbarkeitdes anzutragendenKalkbewurfs
offen.
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IndenOeffnungenwerdengefalzteZargenzu EinschlagenderThürenvonvierZoll starken Boh- IEUeingesetzt,undüberdieselbenmüssendieSteine bogenförmig.gestelltoder Gewölbegeschlossenwer- den.
«
JndieFensteröffnungenkönnenauchderglei- chenZargenkommen;esistaberbesser,wenn man dieFensterebensomit einemAnschlagmauert, wie diemassiven, an welchender Fensterrahmzustei- henskommtmed-mit Bankeisenbefestigtwird. Die
«
Fensteröffnungenwerdeninwendigmiteinein flachen Bogen, ausniendigabermit einem scheidrechten Gewölbegeschlossen;nur müssendie untergestellten GewölbescheibenundSiege-nichteherherausgenom-
menwerden, alsbisallesvölligtrockenist. »
. DasDachwirdaufMauerlakken aufgerichtet-, theils-umdie—Balken inihrer.richtigeliLageaufzu- bringen, theilsaberaUchUlUdenDruckDerBal-
kenaufdieWänd"e««gleichförmigerzuvertheilen, Weshalbesauchgutist,MauerlattenaufderMit- telwandanzubringen.
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Dachmuß Iäbis»23« .
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no Ill.UeberdieBauart mit«-Lehmziegeln.
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Fußübergebauetwerden,jum dielangen Wände der Gebäude gegen den anschlagendenRegenzu«,
schützen.Die Giebelwände undDachgiebelaber, wenn letzterenichtdurchWalmendächerganz, oder durchhalbeWalmenditcherzumTheilwegfallenkön- nen, sind, besonders nachAbendundMitternacht-, derWitterung sehr ausgesetzt Man kannalsoden
nachdersWetterseitegekehrtenobernDachgiebel nachdergewöhnlichenArtausstackenund ansieh- ,in"en lassen,und andern Giebelbalken einrecht breites Schlagbrettanbringen, das mitThxerge- dichtetist, wodurchdieuntere Giebelwand gegen sden anschlagendenRegengeschütztwird. Soll til-ers beyeinem Feuer abhaltendenDacheauch aufFeuersicherheitbeyden Giebeln gesehenwer- den; so führeman dennachderAbendfein gerich- teten Giebel ganz Von gebranntenSteinen auf.
Will man aberbeyScheunenund Ställen diese Kostennichtanwenden; so macheman das Ge-
.«bäudeum einGebindlänger, setzedas letzteoder Giebelgebindaus hölzernemiteiner Schwellever- seheneoderauf massivePseiler,undfachedenobern Giebel mitMauersteinenaus; die untere vonLehm- petzenaufgeführteWand wirddadurchvölliggegen denAnfallderWitterung gedeckt,und man erhält einenüberbauetenRaum,unter welchenman Acker- geräthschastenoder andere Sachenstellenkann.
,
Vom innern Ausbau derLehmhäuseristweiter nichts anzumerkemalsdaßdieFugenindenZim- mernglattausgestrichen,dieWände mitreinem Lehm abgeriebenund miteinerKalkschlemmeüber- szogenwerden. Daß man auchmit Lehmsteinen ebenso sichereundfesteGewölbe machenkann,als mit Mauersteinen«,hatdieErfahrung unbezweifelt
Noch
ein-Ueberdie Baum Lebmiieaeln«an Noch istderaußereUeberzugoderHeils-Apr derLehmhäusekübrig,um siegegendieEinwirkun- gen derNüssezuschätzen.fDas einfachstes-Miteet ist,daßMan dieFugen außerhalbetwasties offen« läßt,einen gutzubereitetenKaikmösrtelrechtstark
«anwirft, sodaß selbigerindieoffenenFugenein- dringt,undselbigensodannmit demReibebretteauf dieWandsiåchestark abseibts:Eine andereArtde- desAbputzesist wohlfeil,-«leichtzumachenundhält sichgut. Man reinigetdieLebmpasenund Fugen mit einemaltenabgestutztenBesen-vonalleinStau- » be, feuchtersie an, stoirftssiexmitLehm, worunter weichesund turzeoStrohgemengtist,aus, und reibtallesunterwiederholtemAnsprengenmitWas- sergerade. Wenn derLehmetwas übertrocknet, abernochweichist,stößtman mitdemabgestutzten Besenüberalldichtnebeneinander Löcherein-,
. wirfteinen mitrechtgrobemSandebereiteten Kalt-—
mörtelan,»undreibtihnin dieLöcherein. Wenn dieser uebelrzugtrocken ist,- weißerman ihn noch-
mals mitKalt ab. , . « s - " .
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Die Anfertigungder Lebmschkudeknzu W .DächerngeschiehetansfolgendeArt. Die Arbeiter machensicheinen Tisch-vonviereingegrabenenFü-» ßen,-mitseinemausgelegtenBlatt,dasVonBret- keM zufammengeschlagenwird. Aufdem. Tische wird,einesechsZollhohe—O.nerteiste,ineinerEnt- fernung-von«d.erKante, dienach-der Längedes
Strohesbestimmtwird-,-Eangeschlagemnndzubev- denSeiten werden auchdergleichenLeisten"2-—;«bis 3Fußvon einander befestigt,denn breiter dürer dieLehmschindelnichtfeyns Auf diesenTischbrei- ttet man zusammengedrücktesStrohdreysZoxllhoch dergestalt-aus,daßdieWurzelendenan diesbintere
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Querteiste,dieAehrenendenaberüberdenRand
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VII I
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212 Ill.Ueber dieBanartmit-Lebmziegelnx desTischec,um ein Viertelder LängedesStrohes AberragenuJstdasStrohgut.geebnet, so legt man sovielvon dem erweichtenLehmdarauf, daß» dieHälftedesStrohes etwakeinenZoll hochdamit übertragenwird,worauf-gesmit demStreichholze ausgeglichenwird. Dann nimmt derArbeitee einendrein-Fußlangen-seinenZolldickenStockvon
"-gespaltenemKienensholze,dergleichenStöcke vorkä-
-
thigangeschafftseynmüssen,legt ihnan derKante
«
des Tischesguerüberdas-Stroh, sodaßeran jedemEnde dreyZollhervorragt. ZweyArbeiter nehmensodanneinen andern Stock, fassendamit
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die herabhangendenerhrenenden des Strohes,-"
-schlagen.·eslüberdenzzuerst gelegten Stock, und und streicheneinen-ZolldickenLehmüberdasüber- geschlageneStroh,welchessichmit der-zuerst auf- geschlagenen Lehmsiächeverbindet, woran der·
vLehmüberall inderDickevoneinemZoll ausgegli- chenwird. Der Stock bleibt inder-fertigenSchin- delstecken,nnd wirdandenEnden,dochinnerhalb derSchindel,«mitStrohhalmenumwunden.
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Nun fchiebteinArbeiter einen Stock unterder LehmschindeldurchundfaßtmitjederHandandas eine-Ende diesesund desin derSchindelsteckenden Stocke-; ein gandererArbeiterfaßtdie.behdenan- dernEnden,undsotragensiedieSchindelan den- kzum TrocknenbestimmtenOrt, und legen sie auf dievorhinmitStrohbedeckte Erde. Auf diese Schindelkönnennochvierzehnandere gelegtwer- den,dieobersteaberwirdmit Stroh bedeckt,um dasAufreißenundAbblätterndesLehmsvonder Sonnenhitzezuve·r«hüten.,- - « - . Jn einemTage könnenzweyArbeiter ein,bis nnd4einviertel SchockdergleichenLehmsthindeln verfertigen.I :· .
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- . » Nun
in. ueoirsdiessnaaarem;t«Leheizieaet-i.·213 g---Nun werden·nocle"--ssdgenannteSkrdhpktppenan-
gefertigt,wovon vier Stück auf-eine zwevxnnd eine-nhalben FußbreiteSchindelgehem--Bon diesenSkwhpuppen,welchedreyFuß-—langund ane unterstenEndeachtZolldickseyn müssen,werden
«aneinenStocksovieldichtaneinander geschoben,
« daß siedie Breite einer Schindelausmachen«
Dann werdensiemitStrohbändernverbundenund
«anderunt-ern Seite ebenfallseinendZolldick mit Lehmüberstrichen.Sind dieSchindelnundPup- pen-trocken,sowirdzurAnfdecknngssderselbenauf
e retten-« -
IF-
sasvgncckfdie
vier Fußauseinander stehendenSparren nach gewöhnlicherArt einenFußweit miteingeschulttenenodergespaltenenLatten belattet undaus-dieAusschieblingeeine Diele« mitzweyzölli- gerAusladungvor dem Ballenkopf aufgenagelt worden, so reichteinHandlangerdemandern auf demDacheeineSchindel7von Strohpuppenzu, welcheer»mit dem dsurchsteckendenStockean jedemEndemitWeidenan die dritte Lattebefesti- get. Wenn nun diedreyunterstenLatten, und das-Brett mit Strohpuppen bedecktworden, so»
wirdeineetwa ein-enZolldickeLage Stroh recht gleich-undeben darübergelegt,und dieeinzelnen hervorragendenHalme, vermittelsteinesBeils,da6 -- rnanunterhält,und miteinem Knüppel abgeschla- gen,damitdieBorde gerade und-eben werden.
«
NunwirdeineReiheLehmschindelaufdievierte Lattebefestigt,so
·
daßdiegelehmteSeite unten kommt. Diese Reihe Lehmschindelnmußmitden,
ZuerstausgelegtenStrohpuppeneine gleicheKante, ausmachen,damitdas Regenwasserohnebisan Ist Traufbrett ztt gelangen- sabkköpfelnkanns
, Diese SchindelnindererstenReihemüssendaher
einen
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3147 m. UeberdieBanart mitLelzmziegeim
«
einen halbenFußbreitlängerangefertigtwerden.. Jstdie-vierte Latte ganz mitSchindeln belegt,«so wird auf-den folgendensinsebenderArt-fokkgefah.
Um :;D;iesLehmscizindelnmüssenan denSeiten scharfzusammengezogenwerden ,so daß sie sichin envas7überdeckeii. Diedrenyollzujeder Seitedek
Lehmschindelnheraus-stehendenStöcke werden sc neben einander verbunden, daßman immerden Stockder einenSchindelüber den Stockderzip-y-
ten überbindet. -- s « ·
Die letztenReihenderSchindelnvonbeyden
v
Seiten desDachs lassen obenan derForsteine Oeffnung,.-..welch.emit Stroh und Lehmausge-
.glichen, führt-selbigeaber eineSattelschindelüber- geiegt2wird.«DieseForstschindeiniwerdemnachdem dieAehrenvom Stroh abgeschnittenworden, zwey
.»ZolldickmitLehmtüchtigüberstrichemWenn zir-
,-vor diebeyden letztenReihenSchindeln,soweit dieForstschindelnaufselbigeüberreichen,mitLehm bestricbensind, werden-dieForstschindelnmitder gelehmtenSeite unten tüchtig angedrückt,und
auch nochaußerhalbmit-Leim bestrichem« «
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.
An der Giebelseitewerden die Lehmschindeln
mitStrohpuppen, stattder beydenRöhrdächern gewöhnlichenWindlatten, bekleidet. Vorausge- setzk,.daßdieLattenzwölf ZoxliüberdieGiebelspars
ren hervorragen,und daßneun Zolldavon schon mitLebnziegelnbedecktsind;sowerden dieübrigen
, . dreyZollmitzweyhaselnenStöckenvon einer und
der andern-Seite besiochten.Dann flechtetman
,einenFuß langeund dreyZolldickeStrohpuppm sechsZollxauseittander,eineüberdie andere,und bindet siemit Weiden an dieLatten und andie
«
StöckeMNLehrmfchiudelmDie äußereSeiteder
Lehmverstrichen, Lattenwirdhierantüchtigmit
— .
— wodurch