• Nie Znaleziono Wyników

Der Baumeister, Jg. 25, Heft 3

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Der Baumeister, Jg. 25, Heft 3"

Copied!
32
0
0

Pełen tekst

(1)

DER BAUMEISTER

XXV. JAHRGANG MÄRZ 1927 H E F T 3

Haus May in Frankfurt a.M .-G innheim Ansicht von Süden, Großes Fenster

VOM NEUEN BAUEN IN FRANKFURT AM MAIN

I. H A U S MAY IN G INN HEIM b. F R A N K F U R T a. MAIN V o r w o r t d e r S c h r i f t l e i t u n g : M it N ach ­ fo lg e n d e m e r ö ffn e n w ir ein e R eih e von A u fsätzen , in d enen der G eist und die A rbeiten der F ra n k fu rter S ta d t­

verw a ltu n g d u rch einen selb st M itsch a ffen d en vorge­

tragen w erden.

D er U m sc h w u n g , in dem seit dem K rieg d ie A rch i­

tektur w ie unser gan zes ö ff e n tlic h e s Leben steh t, k o m m t in den B auten der S tad t F r a n k fu r t se it der N eu g esta l­

tu n g d es H och b a u a m ts im S o m m er 1 9 2 5 k la r zum A u s­

druck. N ic h t nur d ie g ro ß en ö ff e n tlic h e n G ebäude und d ie W o h n u n g sb a u ten zeigen n eu e F o r m g e b u n g ; der e in ­ h e itlich e G esta ltu n g sw ille des S tad trats und sein er M it­

arbeiter u m fa ß t alles, w as in der städ tisch en V erw al­

tu n g en tw o rfen w ird , D ien stg eb ä u d e, W o h lfa h r tsa n s ta l­

ten, S ch u len und tec h n isc h e B auten eb en so w ie d ie R e­

klam e, D ru ck sa ch en und F o rm u la re , W a r te - u n d B e­

d ü r fn ish ä u sc h e n und d ie G rü n a n la g en . D ie n eu e B au ­ w eise steh t h eu te in F r a n k fu r t im M ittelp u n k t der D is ­ k u ssio n . D ie se setzte ein , a ls der erste B au, der gan z aus d ieser G e sin n u n g en tstan d , zu A n fa n g vorigen Jah res fe r tig g e s te llt w urde, H au s M ay in G in n h eim .

H au s M ay ist ein E in fa m ilie n h a u s, d as im N orden der S ta d t a u f den R a n d h ö h en der N id d a n ied eru n g in denkbar g ü n stig ste r L age a n g e le g t ist. D er G ru n d riß ist so en tw ick elt, d a ß der W o h n ra u n j den g r ö ß te n und w ic h tig ste n T e il d es H a u ses b ild et. A rb eits-, E ß - und S c h la fz im m e r sin d a u f d a s n o tw e n d ig ste M aß b esch rän k t, d a m it der W o h n ra u m u m so g r ö ß e r sein kann. D er R a u m g e h t d u rch b eid e G esch o sse; es h errsch t dort ein e H e llig k e it, w ie m an sie so n st n u r im F reien g ew o h n t

(2)

Haus Mov in Frankfurt a. M. Her große W ohnraum

Kaum un d L a n d sch a ft e rsc h e in e n n ic h t m e h r d u rch W a n d und F e n sterv o rh ä n g e v o n e in a n d e r stren g g e tren n t, D as L ic h t kann u n g eh in d e r t v om L an d sch a ftsra u m in d en W o h n ra u m fließ en

ist. D a s riesige, teils versenkbare F en ster, das ein e v o lle ö f f n e t den A u sb lick über d ie V orebene a u f den T au n u s.

S ch m a lseite und ein S tü c k der L ängsw and e in n im m t, G ro ß e S ch ieb etü ren e r m ö g lic h e n es, den R aum in sich

R au m u n d A r b e itsw e g -Ö k o ­ n o m ie b e stim m en d ie A n o r d ­ n u n g des G ru n d risses h ei V er­

m e id u n g a lle r ü b erflü ssig en G angflächen u n d e in e zw an gs­

läu fige R a u m fo lg e : E in gan g,

T r e p p e , W C ., K ü ch e m it zw ei N e b e n g e la sse n , D u r c h r eic h e , W o h n ra u m m it G arten au s­

gang, A rb eitsra u m m it B ib lio ­ thek u n d d irek tem A u sg a n g zur H austü re.

® Grundriß Erdgeschoß

(3)

a b zu sch ließ en oder m it w eiten Ö ffn u n g e n A rb eitszim ­ m er, B ib lio th ek und E ß z im m e r m it ein zu b ezieh en zu ein em G anzen, d as dem C harakter ein er F lu c h t von

rep räsen tativen G e se llsc h a ftsr ä u m e n im Innersten w e­

se n sfr e m d b leib t. E in e sch m a le T rep p e f ü h r t zu r G a­

lerie. H ier ist ein P latz fü r d ie H a u sfr a u , w o sie bei

A u ffa llen d ist d ie g e g e n se itig e V er­

setzu n g d er R äum e in d e r F lä ch e u n d in d er H ö h e.

Zwar d ü rften au ch r ein praktisch e G rü n d e in erster L in ie fü r d ie g e ­ w ählte A n o r d n u n g A n la ß g e w ese n se in — auch d ie E in sp a ru n g an A u s ­

sch a ch tu n g und R a u m h ö h en (K eller. Querschnitt durch das W ohnhaus

M ä d c h e n z im m e r ,T e rr a sse n ) — , d o c h ist d ie a llg e m e in e , fo r m a le E n tw ick ­ lu n g vorn sy m m e tr isch G e sc h lo s ­ s en en zum a sy m m etrisch S y n k o p ie r ­ ten g e w iß — w e n n a u ch n u r rein g e fü h ls m ä ß ig u n d im U n te r b e w u ß t­

se in d e s E n tw e r fe n d e n — m it im S p ie le .

(4)

Grundriß des Obergeschosses

O b e n : D ie D u rch reich e ist sch a lld ic h t, abw asch bar un d zu le ic h te r U n t e n : Sta tisch seh r w ir tsch a ftlic h e A n o r d n u n g d er M ittelm a u er H and habu ng ein gerich tet. Im g e sc h lo ssen en Z u stand e ist sie im und g e r in g e R au m b reiten in R ic h tu n g d e r D a c h - un d D e c k e n k o n -

W o h n rau m n ich t stö ren d . stru k tio n . D ie S c h r iftle itu n g .

ihrer B e sc h ä ftig u n g d ie K inder in Ila u s oder Garten sehen kann, außerd em die V erbindung zu S ch la frä u m en und L u ftbad. — D a s E ß zim m er trennt ein e S ch ran k ­ w and von der K ü ch e, in w e lc h e die D u rch reich e m it d op p eltem V ersch lu ß e in g e fü g t ist. Im oberen G esch oß liegen die S ch la frä u m e der F a m ilie, das Bad und ein

k lein es G astzim m er. D ie se itlic h über der G arage g e ­ legen en M äd ch en zim m er sin d über ein e b eson d ere T rep p e zu erreich en .

D ie A u ß en w ä n d e sin d 3 8 cm starke B ack stein w än d e.

S ic tragen d ie M assivdecken. D a s D ach ist m it D u r u m - fix g ed ich tet, der tie fe r lie g e n d e T eil über der G arage

Haus May in Frankfurt a. M. D urchreiche vom Speisezim m er aus gesehen

(5)

Haus May in Frankfurt a. M. Lehnstuhl mit verstellbarer Rückenlehne

h at S eg eltu ch v o rh ä n g c und P la tten b ela g , um als S o n ­ nenbad zu d ienen. D ie R eg en rin n e lie g t innen h inter der h öh er g efü h r te n A u ß en m a u er und die W a ssera b ­ fü h r u n g g eh t d u rch d ie vor der W an d hängen d en R in ­ nenkästen und A b fa llro h re a u ß en herunter. D ie D ic h ­ tungen der A n sch lü sse sind in B lei a u sg efü h rt.

Im Inneren ist d ie gan ze E in r ic h tu n g so e in fa c h und g la tt geh alten , d aß d ie S au b erh altu n g m ö g lic h st g e r in ­ gen K ra ft- und Z eita u fw a n d erfo rd ert. An den S p err­

h olztü ren sitzen D rü ck er, d ie n ich t g ep u tzt zu w erden brauchen, d ie halb ru n d en G lasp latten d ah in ter lassen sich leich t ab w isch en . In d iesem H au s g ib t es k eine Schrän k e, von d enen und unter denen m an den Staub w e g fe g e n m ü ß te , alles das ist ein geb au t, jed er R aum b eh ält d ie e in fa ch en geraden B eg ren zu n gen von W ä n - den, B oden und D eck e. K ü ch e und W a sc h k ü c h e sind nach den G rundsätzen ration eller, S c h r itte und B ew e­

g u n g en sparender H a u sh a ltfü h r u n g m it ein geb au ten rau m an gep aß ten M öbeln und G eräten verseh en , alle tech n isch en E in rich tu n gen fu n k tio n ieren h ier tadellos, und d ie g r o ß e S ch ieb etü r zum E ß z im m e r lä u ft sp ielen d a u f den leisesten D ru ck . D ie g le ic h e S o r g fa lt tech n i­

sch er D u rch a rb eitu n g d u rch d rin g t je d e s ein zeln e Stü ck im H aus, jed en S tu h l und B eleu ch tu n g sk ö rp er, jed en S ch ran k und je d e s G itter.

D ieselb e F risch e, d ie d iese klaren R äu m e, M öbel, P rop ortion en s c h u f, b estim m t au ch d ie F arben. D ie h e l­

len T ön e der K alk lasu r a u f der gep u tzten W a n d sind beson d ers dazu an getan , den M auercharakter zu erh a l­

ten ; B ild er k ö n n ten a u f d iesen h ellen F lä c h e n , a u f denen d ie S on n en strah len ein a b w e c h slu n g sv o lle s F ar­

b en sp iel treiben, nur fr e m d und ü b e r flü s s ig ersch ein en . D er G a r a g c n flü g e l b ild et m it d em H au s ein en W in ­ k el, der sich der S o n n en seite zuw endet. H ier ist d ie T ü r vom W o h n ra u n i zu d em in zw ei T errassen a b fa llen d en G arten. D ie ob ere T errasse über der k lein en F u tter­

m au er m it dem u n a u fh ö r lic h w ech seln d en B lü h en der Stau d en , m it R o sen la u b c und P la n sch b eck en ist der W o h n g a rten . A m u n teren G artenrand verbinden sich in der E rsc h e in u n g d ie B ü sch e m it den B äum en des A b h an gs, der sich in der w eiten E bene vor den B ergen verliert.

G arten und H au s sin d ganz A usdruck ih rer B e stim ­ m u n g zu m W o h n en , und d ie z w in g en d e E n tw ic k lu n g der F assad en au s dem G ru n d riß , au s dem O rg a n ism u s verbindet d ieses H au s m it allen B auten der neu en B a u ­ g e sin n u n g . W e n n ein er von den vielen F ra n k fu rter Z au n gästen , die an je d e m S o m m erso n n ta g dort d raußen ihre K u n stb etraöh tu n gen a n zu stellen p fle g e n , sein U rteil so a u sg ed rü ck t h at: „ V o rn e ka F assad , im h in n e ka F assad , un d es so ll e A rch itek tu r s e i ? “ , so ist das der stärk ste B ew eis, w ie fern es dem E rbauer la g , fo r m a le A rch itek tu r zu m a ch en , und w ie n a tü rlich und u n g e ­ k ü n stelt h ier g eb a u t w urde.

E s hat sich ein A rch itek t sein H au s g esta ltet nach seinen p ersö n lich en W ü n sc h e n . A ber es is t sich er kein Z u fa ll, d a ß d ieses H a u s h eu te als T y p g elten k an n , und darin lie g t sein e B ed eu tu n g.

(6)

E n tw u rf B au bü ro d er L eip z ig er M esse- und A u s ste llu n g s -A .-G ., L eite r A rch . K räm er — E ise n k o n str u k lio n en M A N , W e rk G u stavsb u rg S o n stig e B a u a u sfü h ru n g en P h ilip p H o lzm a n n A .- G .. F rank fu rt — A u ß e r e G esta ltu n g E ise n fa ch w er k , W ä n d e in E d elp u tz

Leipziger Technische Messe, llallc 21 Fachausstellung „Brennstoff, Kraft, Wärme*1

AUS STELLEN G S- UND MESSEHALLEN

1. K o n s t r u k t i o n u n d D i m e n s i o n i e r u n g . E isen b eton , E isen und IIolz, allein oder in g em ein ­ sam er V erw en d u n g sind d ie h ä u fig ste n K on stru k tion s­

m aterialien fü r w eitg esp a n n te H a llen , w ie sie h eu te zu A u sstellu n gszw eck en oder fü r M essen V erw en d u n g fin d e n .

F ü r B auten, w e lc h e sch n ell und b illig errich tet w er­

den sollen zu vorüb ergeh en d en Z w ecken, und deren Ab­

bruch oder W egtran sp ort ins A uge zu fa ssen ist, d ü r fte H olz das beste M aterial sein. D ie geb räu ch lich en A b­

m essu n gen einer solch en H a lle sind etw a 8 0 — 1 2 0 m L änge, 3 0 — 4 5 m B reite und 2 0 — 2 8 m H öh e im M itte lsc h iff. D ie Breite w ird zw eck m ä ß ig erw eise in drei S c h if f e unterteilt m it 2 0 — 3 0 m breitem M ittel­

s c h if f . D er H öh en u n tersch ied zw isch en d em D a ch des S e ite n sc h iffe s und d em D a c h fu ß d es M itte lsc h iffe s so ll gen ü g en d P latz, etw a 3 — 5 m , fü r E in fü g u n g sen k ­ rechter F ensterscheiben au fw eisen . F u n d am en te und W id erla g er zur A u fn a h m e der bei freien , w e itg esp a n n ­

ten H allen o f t n ic h t u n b ed eu ten d en S c h u b k r ä fte w er­

den in E isen b eton a u sg e fü h r t. D er K u b ik m eter ver­

bauten R a u m es so lc h e r H allen w ird g eb r a u c h sfe r tig

— m it 4 — 8 M. a n g eg eb en . S ta tisc h b etrach tet, b esteh t d ie llo lz h a lle au s q u erg estelllen B in d ern in 5 — 1 5 m A bstand (letzterer h a t sich bei der H a lle f ü r L u ftfa h r t, D eu tva, M ü n ch en , n ic h t so n d erlich b ew äh rt w egen zu starker D u r c h b ie g u n g e n der P f e ile n bzw . K asten träger- z w isch cn k o n stru k tio n en ) in G itter- oder V o llw a n d k o n ­ stru k tio n , w ob ei d ie K n o ten p u n k te, der S te g u n d die G urten nach v ersch ied en en S y stem en a u sg eb ild et w er­

den k ön n en . D ie F ro n tw ä n d e bzw . d ie letzten B in d er­

fe ld e r erhalten W irid v erste ifu n g en in L ä n g srich tu n g der H a lle. B ei g rö ß eren D im e n sio n e n k ö n n en au ch d ie F ir stp fe tte u n d d a s D a c h der S e it e n s c h if fe m it W in d ­ v e r ste ifu n g a u sg eb ild et w erd en . S in d H olzbauten a u f D au er berech n et, w ie d as B erlin er H au s der F u n k ­ in d u strie, is t ein e P u tzv erk le id u n g in n en und a u ß en so w ie W ärm esch u tz der D eck en durch A n w en d u n g ein er

(7)

Laufkran für 20 Tonnen Nutzlast Schnitt durch die Halle

20 10*. UIIUMN

r \ ) O h . Hä Ltg.

Schnitt durch die Halle

(8)

W E R N E R V. , / E M E . NJ - / T R A ^ E

Lageplan

Leipziger Technische Messe. Halle 8 G roßm aschinenbau und Kraftfahrzeuge

E n tw u rf L eip zig er M esse- u n d A u s ste llu n g s -A .-G ., L eiter d er B a u a b teilu n g A roh. K räm er — O ie F a ssa d en w u rd en te ilw e is e m it O ld en bu rger B un tk lin k ern verb len d et, z .T . m it K eram ik d er B lu m e n fe ld -A .-G . in ^ e ld e n (M ark) g esc h m ü c k t.

F ü r d ie ü b rig en F lä ch en ist E d elp u tz -T erra n o v a v e rw e n d et

eigenen Innendecke unterhalb der eig en tlich en D a ch k o n ­ struktion zw eck m ä ß ig . B ei D auerbauten m u ß auch ganz besonders d a ra u f geseh en w erden, d aß die IIo lz- k onstruktion n ich t G eleg en h eit zu D efo rm a tio n en hat, durch w elch e W e tle r fe stig k e it und W ä rm eh a ltu n g so ­ w ie S tan d sich erh eit g efä h rd et w erden k ön n en . E in er­

BUWycN

seits is t h ierzu ein e r e g e lm ä ß ig e Ü b erw a ch u n g der K n o ­ tenpunkte u n d a ller S ch rau b en verb in d u n gen n o tw en d ig , a n d ererseits ein ab so lu t stan d sich eres, u n v erän d erlich es W id erla g er fü r h o rizo n ta le (S c h u b -) K rä fte. In der H a lle fü r F u n k in d u str ie (A bb. S eite 7 8 ) ist z. B . das gan ze S e it e n s c h if f in V erb in d u n g m it ein er sch w eren

J T R A d / E

(9)

II alle 8 Innenansicht

D ie A u sfü h r u n g d e r E isen k o n stru k tio n en la g in d en H ä n d en d er G u te H o fln u n g sh ü tte, O b erh a u sen ¡.R h e in la n d

eisen arm ierten B e to n -F u n d a m en tp la tte zur A u fn a h m e der S c h u b k r ä fte des D r eig elen k b o g en s b estim m t.

F ü r M essezw ecke w erden m eisten s D auerbauten er­

rich tet und bei g rö ß eren D im en sio n en m it T ra g g erü st in E isen und ein er ä u ß eren , m assiven V erk leid u n g in B ack stein , in a u sgem au ertem E isen fa ch w erk oder auch

— bei leich terer A u sfü h r u n g — in B a b itz u n d P u tz ver­

seh en . D ie überbaute F lä c h e p f le g t h ier g r ö ß e r zu sein , zw isch en 9 0 0 0 und 1 8 0 0 0 q m (M c ß h o f B resla u 9 0 0 0 q m bei 3 8 m freier S p a n n w e ite des M itte ls c h iffe s und 1 5 0 m L ä n g e; d ie A u sstellu n g sh a llen in B erlin am K u rfü rsten d a m m sin d n o ch b ed eutend g r ö ß e r ).

Querschnitt durch die Halle

6 9

(10)

I [ I i

1

i

1 ! 1 1

Leipziger Technische .Messe, Halle 9 Werkzeugmaschinen

D er E n tw u r f fü r d en V orbau stam m t von B a u r a f ilu sc li - D r esd e n , fü r d e n ü b r ig e n T e il v o m B a u b ü ro d er L e ip z ig e r M e s s e - u n d A u s s t e ll .- A G . A u ß e r e G esta ltu n g d es V orb au es in K u n ststein -M u sch clk a lk q u a d ern

D ie L eipziger H allen f ü r d ie T ech n isch e M esse haben fo lg en d e A u sm a ß e: H a lle 8, 1 9 5 m la n g , 4 4 m b reit, rund 8 5 0 0 q m , H ö h e des M itte lsc h iffe s i. M. 1 5 m , des S e ite n sc h iffe s 8 m , 3 S c h if fe . H a lle 9, 1 9 0 m la n g , 8 3 m breit, rund 1 6 0 0 0 q m , 5 S c h if f e , H ö h e des M it­

te lsc h iffe s zirka 1 8 m , d ie ä u ß eren S c h if f e haben n o ch ein e E m p ore; die Stützen zw isch en M itte ls c h iff und

2., 3. S e ite n s c h iff sind in E isen , d iejen ig en zw isch en 2., 3. u n d 4., 5. d agegen in E isen b eton . In den drei

■M ittelschiffen la u fen K räne fü r j e 2 0 t N u tzlast. D ie H alle 2 1 h at 1 5 5 m L änge, 4 4 m B reite und 1 8 m

H ö h e d es M itte ls c h iffe s bei drei S c h if fe n . Im M ittel­

s c h i f f lä u f t w ied eru m ein 2 0 -t-K r a n .

D ie N eb en rä u m e sin d b ei je d e r H a lle za h lreich vor­

han d en und in eig en en K o p fb a u ten o d er se itlic h u n ter­

gebrach t.

B ei P r o je k tie r u n g von M esse- und A u sstellu n g sh a llen , in denen K o je n ein zeln en A u sstellern z u g e te ilt w erden so llen , is t d a r a u f zu ach ten , d a ß d er B in d erab stan d ein V ie lfa c h e s der g ew ü n sch ten K o jen b reite ( 4 — 5 m ) b e­

trägt. D ie Q u e r a u fte ilu n g m u ß a u f d ie L ä n g e ein es A us­

stellu n g ssta n d es u n d d ie — p o liz e ilic h g e r e g e lte — B reite

» ' 3 0 0

Halle 9 — Grundriß des Erdgeschosses

(11)

Halle 9 — Schnitt durch die Halle

Bestirntere Einrichtungen: Unm ittelbare G leiseinführung in die Halle, 3 Laufkräne (Demag, MAN', Bleicher!) fü r 20 t Nutzlast

der V erkehrsbänder R ü c k sic h t n eh m en (sieh e S eite 7 4, G ru n d riß ). D ie T o re der H allen so llen m it den V er­

k eh rsbändern in g u ter V erb in d u n g steh en und g e ­ n ü g en d e B reite fü r E in la ß der F eu erw eh r a u fw e ise n ( 3 — 4 m ) . D ie A n la g e und A u sg esta ltu n g von T oren

haben w ir im J a n u a r h e ft 1 9 2 7 e in g e h e n d b eh an d elt.

J ed e H a lle m u ß a u ß en f ü r d ie F e u erw eh r von jed er S eite le ic h t erreich b ar u n d von ein er V e r k e h r sflä c h e u m ­ geben sein , d ie f ü r d a s B efa h ren w erd en d u rch F e u e r ­ lö s c h z ü g e b reit g e n u g ist.

Halle 9 Ansicht des A usstellungsraum es

Dio Eisenkonslruktionen in H ochhaustahl sind von Linke-H offm ann-Lauchham m er W erke, die Betonarbeiten f ü r G alerien usw. von einer Reihe von Eisenbetonfirm en u n ter Leitung von Keil u. Löser - Leipzig

(12)

i 11 it 11111_________ r ________ r _______ -r*

M . 4 : 2 0 0 0 .

Lageplan iler Technischen Messe in Leipzig 2. R a u m u n d A u s s t e l l u n g s g e g e n s t a n d .

D er A u sstellu n gsarch itek t w ird sich , bevor er an den E n tw u rf einer H alle heran geh t, d ie F ra g e vorlegen, w elch em Z w eck oder w elch en verschiedenen, g le ic h z e iti­

gen oder einander fo lg en d en Z w ecken d ieselb e dien en soll.

Ist der A u sstellu n gsgegen stan d sehr v ersch ied en artig oder w erden stets andersgeartete R a u m fo lg e n und -g r o ­ ß en gebraucht, ist es w o h l zw eck m ä ß ig , d ie H a lle w eit­

räu m ig u n d freig esp a n n t zu m ach en , um so d ie ¡Mög­

lich k eit zu geben, je nach R ed arf b elieb ig e E inbauten darin vorzunehm en. (L eip zig er M essehalle, M esseh alle in K iel und K ön igsb erg, g r o ß e A u tom esseh allen in B erlin.)

B ezü glich der W eiträ u m ig k eit sin d — beson d ers beim H olzbau — g ew isse G renzen sta tisch er N atu r in B inder­

abständen und -w eiten gegeb en . Aber auch d ie erh eb ­ lichen K osten, w elch e durch je d e sm a lig e n eu e E inbauten und deren W ied ere n tfern u n g dauernd a n fa llen , und der U m stand, d aß nur seh r w en ig e, ganz g r o ß e und w u c h ­ tige A u sstellu n gsstü ck e, w ie z. B. W erk zeu g m a sch in en , S c h iffsm a sc h in e n , M otoren aggregate und L ok om otiven ein e g r o ß e H alle a u szu fü llcn im Stande sin d , o h n e von der W eiträ u m ig k eit erdrückt und u n sch ein b ar gem ach t zu w erden, — lassen es o f t a n g ezeig t ersch ein en , dort, w o es sich n ich t a llein u m M assen au sstellu n g, u m M u­

sterm essen und ä h n lich es han d elt, d ie überbaute H a llen ­ flä ch e m it etw a 4 — 6 0 0 0 qm zu begrenzen. Im In ­ teresse g u ter ü b erseh b a rk eit m u ß bei H allen , w elch e im

ganzen w irken so llen , a u f das V erh ä ltn is von B reite, T ie fe und H ö h e b eson d ers g ea ch tet w erden. A ls g u te B eisp iele m ö g en h ier d ie A u sste llu n g sh a lle n in D ü s s e l­

d o r f (S eite 8 2 , u n ten , N r. 1 4 m it 2 3 ) , dann beson d ers d ie L u fth a lle und H a lle I in M ünchen g elten . E rstere sin d d r e is c h iff ig e H o lzh a llen m it 4 0 — 5 0 m G esam t­

breite (H a u p ts c h iffe 2 5 — 3 5 m ) u n d 8 0 — 1 0 0 m T ie fe , d ie letztere b esitzt T r a g g e r ü st au s E isen und A u ß e n ­ sch a le in E isen b eton . D ie g e sc h lo sse n e W ir k u n g des g ro ß en R a u m es w ird d u rch S c h a ff u n g ein er starken D o m in a n te seh r g eh o b en . S eh r g lü c k lic h e L ösu n gen w u rden in d ieser B ezieh u n g stets bei den M ünch en er A u sstellu n g en g e fu n d e n , d ie au ch ein e stark e Z u sa m ­ m e n fa ssu n g der vielen in der H a lle a u fg e s te llte n k le i­

neren A u sste llu n g sstü c k e zu ein em ru h ig en G esa m tb ild zu w eg e brachten. S eh r w ic h tig f ü r d as V erh ä ltn is von R a u m und A u sstellu n g sg eg en sta n d d ü r fte n au ch d ie A n ord n u ngen d er L ich tq u ellen u n d der G esa m to rien - lie r u n g d es B aues zur H im m e lsr ic h tu n g sein .

G ru n d regel s o llte sein , d a ß der B esch a u er in der B lic k r ic h tu n g a u f den A u sstellu n g sg eg en sta n d n ic h t durch L ich tq u ellen , w ed er T a g e slic h t n och k ü n stlic h e s L ich t, g e ­ b len d et w ird . A m besten is t d as in d irek te d if f u s e L ich t, w elch es d u rch fo lg e n d e G ru n d a n o rd n u n g w ie d e r h o lt be­

w irk t w u rd e: D ie S e it e n s c h if fe erh alten Z elt- o d c r S a t- le l(R a u p e n -)o b e r lic h te (S e ile n lic h t, w eil etw a in A u g en ­ h ö h e, h ier w e n ig e r zu e m p f e h le n ), d ie M itte ls c h iffe d u rch g eh en d e, sen k rech te L ich tb än d er zw isch en den B in ­ dern in 1 0 — 1 2 m H ö h e. O b erlich te oder zu sch m a le

(13)

senkrechte L ich tb än d er im M itte ls c h iff w irken leich t raum zerstörend und sin d überdies in A n lage und U n ter­

h altu n g teuer. D if f u s e s L icht w ird am besten erreich t durch P a r a lle lste llu n g der Ila lle n lä n g sa c h se zur N o rd ­ sü d rich tu n g , da zu den Ila u p tb esu ch sz eiten ( 9 — 6 U h r)

d ie ein fa llen d en S o n n en stra h len h ier k ein e d irek te B len ­ d u n g h erv o rru fen , — u n ter der V o ra u ssetzu n g , d a ß d ie S tirn seite nach S ü d en fe n ste r lo s is t oder d o ch n u r g e ­ d ä m p fte s L ich t e in lä ß t.

D ie S tru k tu r der u m sc h lie ß e n d e n W a n d flä c h e n und

Deutsche Ostmessc in Königsberg ' Gesamtansicht des A usstellungsgeländcs

(14)

Die Seite des Haupteinganges [Die Straßenübcrbrückungsanlage war vorhanden]

. ---

Ilaus der Technik, Königsbergo o

Sk. 7 :*tO0

¡j , . ui---ji,

‘2Vcj[/nny

Grundriß Erdgeschoß

Arch. D ipl.-Ing. II. H op p -K ön igsb erg

Vf» irr/ifuA/un r

(15)

der sich tb aren K o n stru k tio n steile (S tü tzen , T räger, U n ­ terzöge, B in d er) b estim m t in erh eb lich em M aß e den M aßstab der H a lle m it — eb en so w ie d ie F u ß b o d en a rt und d ie B reite der V erkehrsbänder.

E s ist sch w er, h ier a llg e m e in g ü llig e R ich tlin ien zu geb en ; w ir besch rän k en u n s d a ra u f, e in ig e g lü c k lic h e L ösu n gen zu n en n en : D a s H au s der F u n k in d u strie ver­

e in ig t ein e R eih e von V orzü gen in sich . D e r L ich tein ­ fa ll ist in d irek t in f o lg e A n o rd n u n g d u rch la u fen d er L ic h t­

q u ellen in g rö ß erer H öh e, d ie d u rch verputzte B in d er­

k o n stru k tio n en verdeckt w erden. D er h e lle , g le ic h f ö r ­ m ig e A n strich und d ie r u h ig e L in ie n fü h r u n g der B in ­ der und der E m p o ren ra m p e b e g ü n stig t d ie g le ic h m ä ß ig e H e llig k e it im R aum w ie au ch die E ig e n w ir k u n g der au s­

g estellten , m e ist fe in m a ß stä b lic h e n G egen stän d e. D ie A u sstellu n g sh a llen der G eso lei w aren in seh r le b h a fte r W e is e fa r b ig b eh an d elt, u n d zw ar in der W e is e , d a ß d ie son st k u lisse n h a ft w irk en d en V o llw a n d b in d er d u rch sen k ­ rech te F a rb streifen zu e in h e itlic h e m W ir k e n zu sa m m en ­ gezo g en sch ien en .

c%a//3 dcr&cfinifi. Gtxtvrfuitt.

Haus der Technik, Königsberg Innenansicht der großen Halle

Querschnitt durch die Halle

(16)

I

N A H R U N G S M IT T E L

I

Längenansicht Die neue Messehalle in Kiel

MASCHINEN

110,«.--- Grundriß Erdgeschoß

Entw urf Arch. B.D.A. Prinz - Kiel

sz,ao

(17)

Innenansicht der Halle

llallenqucrschnitt

D er F u ß b o d en in sch w eren T ön en (s c h a r f-r o te oder d unk elb rau n e K o k o sb esp a n n u n g , B eton b od en ) w irk t ein er fr o h e n , leich ten G esa m lstim m u n g seh r en tg eg en . A m besten bew ähren sich fü r d ie F u ß b ö d en h elle e in h e it­

lich e T ön e (n a tu rfa rb en e K o k os, B retter-T a feln in N a­

tu r fic h te oder F ö h re, P ark ett und vor a llem P la tten b e­

lä g e (S o le n h o fe n e r L ith o g ra p h iestein und S c h ie f e r m it 2 5 — 4 0 cm S eite n lä n g e (H a lle II in M ü n ch en ).

B reite V erk eh rsb än d er lassen sic h o f t w o h l k a u m ver­

m eid en , so vor a llem in den g ro ß e n M esseh a llen , in denen Z eit G eld bedeutet und jed e d er vielen sic h fo lg e n d e n , versch ied en artigen M essen in k ü rzester Z eit ein g erich tet Die neue Messehalle in Kiel

2 S,oo

(18)

Querschnitt durch die Binderkonstruktion

D ie g an ze H a lle ist in H o lz k on stru iert. D e r B in d e r b e steh t aus e in e m D r eig e le n k b o g e n , d am it v e rste iftem o b e r en G elen k . F ü r d ie starken S ch u b b ea n sp ru ch u n g en in fo lg e F e h le n s e in e r Z u g sta n g e w u rd e e in e sc h w e r e E isen b eto n p la tte u n ter das S e ite n sc h iff g e le g t

A u sfü h r u n g T u c h s c h e r e r A G ., O h la u b. B reslau

7 8

Haus tier Funkindustrie in Berlin Außenansichl Entw urf Prof, H einrich Straunier- Berlin

sein m u ß . In m eh r repräsentativen R äum en so llte m an n ich t allzu lan ge V erkeh rsstreifen m it w eiteren B o d en - flä ch cn w ech seln lassen, um das E in tö n ig e, K orrid or- m ä ß ig e zu verm eiden, w ie cs sich z. B, a u f der G esolei o ft sehr störend bem erkbar g em a ch t hat.

W ir lassen in der B e ila g e n o c h e in e k u rze Ü bersicht fo lg e n über e in ig e b ed eu ten d ere V e r ö ffe n tlic h u n g e n von A u sstellu n g en in d eu tsch en F a c h z e itsc h r ifte n der letzten

Z eit. II-

(19)

liau s der Funkindustrie in Berlin Innenansicht der Ausstellungshalle

D ie Ilolzk o n slru k tio n en w u rd en a u f G e h e iß d er B a u p o lize i fe u e r sic h e r ummantelt

G r u n d r i ß E r d g e s c h o ß i

T ' T ' T T

7 9

(20)

Rheinterrassen-Rcstuurant Festsaalfront Arch. Prof. Dr. W. Kreis

DER GESAMTPLAN DER „G ESOLEI“ IN DÜSSELDORF 1 9 2 6

V on P r o f. D r. W ILH ELM KR EIS - D r e sd e n VORBEMERKUNG (1er Schriftleitung: Nachdem die Ausstel­

lungsbauten in der Fachpresse des öfteren gebracht und besprochen worden sind, geben wir im Folgenden Gedan­

ken des Verfassers über die Organisation, Durchführung und die Leilidee großer Ausstellungen wieder. Die A bbil­

dungen stellen Ausstellungsbautcn des Verfassers dar.

D ie A nlagen der A u sstellu n g * - und M essestädte w ie d ie L eip zig er T ech n isch e M esse, F ra n k fu rter und K ö l­

ner M esse, D resd en er und M ünchener A u sstellu n g , ver­

danken ih re je tz ig e G estalt n ic h t e ig e n tlic h ein em vor­

g e fa ß te n und ausgebauten P la n , als vielm eh r ein er a ll­

m ä h lich en E n tw ick lu n g , w ob ei g r o ß e T e ile derselben w o h l in f o lg e ein es allgem ein en P la n es a u sg e fü h r t w u r­

den, o h n e indessen d ie E in h e itlic h k e it d es gesam ten O r­

g a n ism u s n och v o ll und ganz verw irk lich en zu k ön n en .

Im G egensatz dazu ist d ie M essestadt in K ö n ig sb erg und d ie A u sstellu n g sa n la g e in D ü sse ld o r f in w en ig en g ro ß en Z ügen n ach fe ste m P lan in str a ffe r O rd n u n g d u rch g e­

fü h rt. Man m u ß w o h l untersch eid en zw isch en d e n je n i­

gen A n lagen , d ie fü r im m er den G ru n d stock ein es R a u m - R eservoirs d arstellen , und den freib leib en d en F lä ch en , w elch e fü r d ie Z w eck e von E rw eiteru n gen bei b eson d e­

ren G elegen h eiten als B au p latz fü r v orü b ergeh en d e A us­

stellu n g sg eb ä u d e vorhanden sein m ü ssen . In D resd en hat sic h b e isp ie lsw e ise sch o n n o tw en d ig gezeig t, ein e g r o ß e V erk eh rsstraß c zu ü b ersp rin gen , u m a u f ein em je tz t dem S p o rtb etrieb d ienenden G elände ein e g r o ß e E rw eiteru n g d u rch fü h ren zu kön n en bei der G esu n d h eitsa u sstellu n g 1 9 1 1 . A u ß erd em w u rd e im Jah re 1 9 2 6 in D resd en ein g r o ß e r T eil d es sogen an n ten g ro ß en G artens zur G arten­

(21)

Rheinterrasscn-Rcstauranl KafTeesaal

Rlieinlerrassen-Reslauranl — Grundriß Erdgeschoß

b au -A u sstellu ng h in zu gezogen , w eil das G elände der stän­

d igen A u sstellu n gen n ich t im en tferntesten fü r d ie Be­

d ü rfn isse g ro ß er A u sstellu n gen ausreicht. D erartige Er­

w eiterungen sind indessen im m er N o tb eh elfe und bringen

leich t ein e Z ersplitterung und m an geln d e Ü b ersich t m it sich . E s ist b eisp ielsw eise ein g r o ß e r Ü belstand des vor lan ger Zeit viel zu klein a n gelegten A u sstellu n gsgelän d es von D resden, d aß durch d ie A n lage d es R estaurationsbe-

8 1

(22)

Uheinterrassen-Restaurant Weinrestaurant mit Blick auf den Rhein

Gesamtplan der „Gesolei“

1 Ö ste rr e ic h isch er P a v illo n , 2 P lan etariu m . 3 m it 6 D a u erb a u ten von P r o f. K reis. 5 E h r en h o f. 7, 8 W is se n s c h a ftlic h e A u sstellu n g . 9 m it 11 S o m ler a u sste lle r. 1 2 R h e in terra ssen -R esta u ra n t. 1 3 A u sstellu n g s-P o sta m t. 1 4 F eu e r w eh rtu r m . 14 m it 2 3 u, 2 5 A u sstellu n g s-

R estaurant. 2 8 - 3 8 V e r g n ü g u n g s-U n te rn eh m u n g e n . 3 7 D ü s se ld o r fe r H aus

Die Decke in Silber

(23)

D ie als v o r d e re K u lisse w irken d en S e iten flü g el d er M u seu m s- bzw. A usstellu n gsb au ten hab en ein en S o ck el aus K alkquadersteinen und K lin kerw an d m it a b w ech seln d v o r - un d rü ck sp rin gen d en K lin k erschichten. Fensterban d und flaches D ach erh ö h en n o c h d en E in druck

d es L a g ern d en , d es h o rizontalen B eton s. Im G egensatz hierzu ist das Planetarium vertikal hotont

triebcs und V ergn ü gu n gsviertels, w elch es frü h er bei k lei­

nem U m fa n g rich tig g eleg en w ar, fü r g r o ß e B egeb en h ei­

ten der Z u sam m en h an g e m p fin d lic h unterbrochen w ird.

G lü ck lich er ist in d ieser H in sich t der A usstellungspark

von M ünchen, bei w elch em d iese N ach teile viel w en iger in E rsch ein u n g treten, da d iese N ebenanlagen seitlich g e ­ legen d ie g r o ß e H auptverb in d u n gsp rom en ad e n ic h t un ­ terbrechen. Aber auch diese A n lage b ietet fü r besondere

Das Planetarium Ansicht vom Ehrenhof aus Arcli. Prof. I)r. W. Kreis

Planetarium — Querschnitt in der Nord-Siid-Richtung

8 3

(24)

Blick auf das Planetarium von der Terrasse der M useum sbaulen aus

Planetarium — Grundriß Erdgeschoß

8 4

(25)

Ehrenhof Blick auf die .Museumsbauten Arch. Prof. Dr. W. Kreis

V ergröß eru n gen n ich t d iejen ig e G eschlossenheit, w elche bei k ü n ftig en A usstellungen m it g rö ß tem Verkehr er­

w ü n sch t sind. Jedoch hat der M ünchener A u sslellu n gs- park vor allen übrigen den Ilau p tvorzu g eines durch den A u sstellungsbctrieb unberührten und zur E rh olu n g inner­

halb des A u sstellu n gsgelän d es schön gelegenen Parkes.*

E inen ä h n lich en V orzug gen iest das D ü sseld o rfer A us­

stellu n gsgelän d e, w elches durch die N ach b arsch aft und E in b ezieh u n g des H o fg a rten s den gleich en Vorteil w ie M ünchen au fw eisen kann. D ie besten A ussichten, eines der schönsten A u sstellu n gsgelän d e in vorb ild lich er W eise zur A bhaltung m ittlerer und g ro ß er A usstellungen an- legen zu können, bestand fü r Köln und ist dort in g e ­ w issem S in n e bereits bei der W erk b u n d au sstellu n g 1 9 1 4 verw irk lich t w orden. A llerd in gs waren dam als die stark auseinanderstrebenden Baugedanken vorübergehend ein H indernis der g ro ß zü g ig en Z u sam m en fassu n g. D ennoch w ar d ie W erk b u n d au sstellu n g im Grundgedanken der A u fte ilu n g des G eländes ziem lich g lü ck lich und hätte, w enn d ie M essebauten im S in n e einer V erw ertung als B eginn eines g ro ß zü g ig en A u sfü h ru n gsp lan es a u fg e fa ß t w orden w ären, fü r d ie Z u k u n ft noch im m er die schönste A u sstellu n gsanlage in D eutschland versprochen. A uch

* S ie h e T a fel 17 m it 2 0

jetzt wäre w ohl m it starken Ä nderungen unter A breißen verschiedener H allen dieses herrlich e G elände n och im m er seinen V orzügen entsprechend zu gestalten.

S eit der g ro ß en D ü sseld o rfer In d u strie- und K unstaus­

stellu n g 1 9 0 2 hat D ü sseld o rf unter F esth a ltu n g ein es äh n ­ lich w ie in K öln g u t gelegenen G eländes am R h ein , m it A n sch lu ß an den H ofgarten , nur in seh r beschränktem U m fa n g fe ste A usstellu n gshallen an gelegt und ist hierbei in seh r g lü ck lich er W eise ausgegan gen von ein em festen Kern, w elcher seitlich der H auptverbindungen gelegen war und in k einer W eise ein er späteren g ro ß zü g ig eren Be­

bauung V orgriff. A uch der P lan der groß en Ind u strie­

a u sstellu n g 1 9 1 5 hat hieran n ich ts geändert und konnte trotz seiner steckengcbliebenen A u sfü h ru n g in fo lg e des K riegsausbruches als G eneralprobe einer a u f klarer G rundlinie geplanten G estaltu n g dienen. E s stellten sich dam als die V orzüge dieses R aum es in einer k om p ak te­

ren A usnutzung heraus. A uch dam als hatte ich den G e­

sam tplan der A u sstellu n g a u fzu stellen und habe in G e­

m ein sch a ft m it P r o fe sso r F ritz B ecker einen nach städte­

baulichen R ück sich ten a u fg cstellten , a u f S tra ß en - und P latzw irku n gcn hinzielenden P lan d u rch zu fü h ren ver­

sucht. ln verkehrstechnischer H in sich t w ar dieser, viel­

leich t allzusehr nach ästhetischen W irk u n g en strebend, n ich t vollk om m en und bot nich t en tfern t d ie K larheit

8 5

(26)

der V erk eh rsord n u n g, w ie der jetzt d u r c h g e fü h r te P lan der g ro ß en A u sstellu n g 1 9 2 6 .

D a s n eu e u n d in D eu tsch la n d b ish er n o ch n ic h t in d iesem S in n e d u r c h g e fü h r te P ro g ra m m bestand in V or­

a u ssich t u n geh eu rer B esu ch erm assen darin, d aß ein e ab ­ so lu t d ie gan ze A u sstellu n g d u rch zieh en d e breite und g r o ß e V erk eh rslin ie m a ß g eb en d f ü r d ie G esa m tein teilu n g w urde. B eg in n en d vom H a u p tein g a n g und e in g e le ile t durch e in e se itlic h g e le g e n e seh r sch ö n e P ark an lage des H o fg a r te n s, fü h r t d ie V erk eh rslin ie zu n äch st a u f die F e sth a lle a ls den A u fta k t, w o au ch d ie E r ö ffn u n g und d ie K o n g resse sta ttzu fin d en h atten. Von h ier in breiter A n lage m it E in b ezieh u n g des von 1 9 0 2 her b estehenden und bereits vorhin gen an n ten ersten K o m p lex es b is zum K nie des A u sstellu n g sg elä n d es. H ier, w o sic h d ie H a u p t­

zu ström e in d ie A u sstellu n g tr e ffe n , w u rd e am b edeu­

tendsten V erk eh rsk n oten p u n k t au ch der H auptV erkehrs- platz ein g erich tet, m it den fü r d as P u b lik u m n o tw en d i­

gen P o st- und S a n itä tsstellen , V erk eh rsb ü ros u sw . H ier auch w urde ein H aup trestau ran t se itlic h d es g ro ß en Z u ges gegen den R h ein a n g eleg t, u n d am K n oten p u n k t d ieses V erkehrsgelenkes erh eb t sich der O rien tieru n g s­

turm der A u sstellu n g in ein er H ö h e und ¡M ächtigkeit, d aß er von ü berall her a ls W e g w e ise r d ien en kann.

V on hier aus b eg in n t nun d a sje n ig e G elän d e den R hein

e n tla n g , w elch es v o r lä u fig n och tie fe r lie g e n d im H och ­ w asserb ereich n otged ru n gen nur f ü r vorübergehende H allen ben u tzt w erd en k on n te, w elch es aber au ch zu-»

k ü n ftig , w enn h o c h g e le g t, fü r E rw eiteru n gen bei großen G elegen h eiten zu d ien en hat. D er V o rzu g d ieser H aupt­

e in te ilu n g ist, d ie M ö g lich k eit, so w o h l bei k lein em und m ittlerem U m fa n g der A u sstellu n g , R cstaurationsbetricb und F rem d en verk eh rsb etrieb an r ic h tig e r S te lle ohne S tö ru n g d es Z u sam m en h an ges der A u sstellu n g zu haben u nd bei g ro ß en G elegen h eiten den g r o ß e n Z usam m en­

h a n g zu erh alten , in d em d ie g r o ß e V erkehrsader die A u sstellu n g sh a llen e n tla n g fü h r t, o h n e d u rch ablenkende N eb en an lagen u nterbrochen zu w erden. D er g r o ß e Vor­

zu g b esteh t aber au ch darin, d aß d iese ein e g r o ß e Ver­

k ehrsader besser als ein e verzw eigte A n lage d ie O rien­

tieru n g zw in g en d m it sic h b ringt. A uch d ie A n la g e des H au p tverk eh rs- und d es H au p tu n terh ai tun g s - und Ver­

sa m m lu n g sp la tzes e rw eist sich a ls E rw eiteru n g dieser g ro ß en S tra ß e m it Ö f fn u n g nach dem R hein unschätz­

bar, eb en so d ie restlic h e A u fte ilu n g d es letzten E ndes des G elän d es a ls V erg n ü g u n g sp a rk . D ie A n la g e brachte a u ch die M ö g lich k eit, je d e V erg rö ß eru n g d er geplanten H allen zu erleich tern , j e n a ch F o r tg a n g der A n m eld u n ­ gen und fü h r te zu dem gu ten ü b ersich tlich en H a llen ­ system zw isch en F eu erw eh rtu rm und V ergn ü gu n gsp ark .

Ehrenhof Blick auf das Ausstellungsgebäudc

(27)

Die Ilheinhallc m it herabgelasscner Kuppel als Planetarium

Vorrauin der Rheinhalle Glasierte farbige Klinker Arch. Prof. Dr. W. Kreis

(28)

Modell nach dem Entwurf von Prof. Dr. W. Kreis zum Rathaus-Wettbewerb Düsseldorf

DIE WERBUNG AUF AUSSTELLUNGEN

D as A u s s te llu n g - und M essew esen hat in D e u tsc h ­ land nach dem K rieg e einen starken A u fsc h w u n g g e ­ n om m en und d ien t als G anzes der W e r b u n g fü r d eu t­

sch e K ultur und deu tsch e L eistu n g. N a tü rlich m u ß auch eine A u sstellu n g a u f w ir tsc h a ftlic h gesu n d em G runde ged eih en und w ird daher das K a u fm ä n n isch e neben d em rein idealen Z iele zu p fle g e n h aben: F ö rd eru n g des A bsatzes und U m satzes. D ie P rop agan d a f ü r ein e A u sstellu n g w ird m it den eig en tlich en V orb ereitu n gs­

arbeiten b egin n en , indem von ein er P ressea b teilu n g die T a g es- und F a ch p resse über alles W isse n sw e r te a u f d em la u fen d en geh alten w ird. A lle D ru ck sa ch en und S c h r if t­

stü ck e der A u sstellu n g sleitu n g so llen erstk la ssig in F o rm und M aterial sein. E in z u g k r ä ftig e s, ein d ru ck sv o lles Zeichen in M arke, S tem p el und P lak at trägt den G e­

danken, die Id ee der A u sstellu n g in d ie breiten M assen.

H ierd u rch w erden R ie se n e r fo lg e und B esu ch s-R ek o rd ­ z iffe r n w ie in M ünchen und D ü sse ld o r f g u t vorbereitet.

W äh ren d der A u sstellu n g ist Illu strierte P resse und F a ch p resse g le ic h m ä ß ig m it gu ten B eiträgen ü b er die b au lich e A u sg esta ltu n g und den Inhalt der A u sstellu n g zu versehen. A u f seh r g u te P h o to s ist G ew ich t zu legen , sie w erben am m eisten . P ostk arten m it G raphik und gu ten L ich tb ild ern , au ch — n ic h t a llzu g esc h m a c k lo se m — U lk so w ie ein e sch ö n e E h ren p la k ette so llte n n ich t f e h ­ len. E in A u sstellu n gsged en k b u ch f a ß t das k u ltu relle und w irtsch a ftlich e E rg eb n is der A u sstellu n g zu sam m en . R e­

k la m e innerhalb der A u sstellu n g hat als ob erstes G ebot:

G esch m ack volle Z u rü ck h altu n g, also k ein e L itfa ß sä u ­ len oder P ap p ep lak ate, über d ie m an sich a u f S ch ritt

u nd T r itt ärgern m u ß . D e sto besser w irk t d ie lebende R ek lam e. A u f der G esolei w u rd en d ie A usstellungskata­

lo g e n ic h t au s ein er B ude a u sg e r u fe n , sondern einige sch m u ck e, b efra ck te G estalten boten d ieselb en dem ein- tretenden B esu ch er d isk ret, s till, aber e in d rin g lich zum K a u fe an. D u rch d ie H allen zogen dann und w ann Boys u n d G irls in irg en d ein em D reß , a u f dem d ie b etreffende M arke verm erk t w ar, b elu stig en d fü r das A uge, scho­

n end fü r das O hr, je d e n fa lls b em erkbar, aber unauf­

d r in g lic h . L ich trek la m e d a r f n ic h t b len d en , so ll nur d if f u s e s L ich t geb en und m u ß seh r s o r g f ä ltig und ge­

sch m a ck v o ll b earbeitet w erden. S tä n d ig e A usstellungs- släd te w ie M ü n chen können ih r S ta d tb ild d u rch so rg fä l­

tig d u rch d a ch te und m itein a n d er verb undene B a h n h o fs­

p latz- und A u sstcllu n g srek la m e g e sc h ic k t en tlasten . Man u n tersch eid et h ier selb stleu ch ten d e R ek la m e und solche m it P r o je k tio n . B eid e lassen sic h neb en ein an d er an­

w enden an d o m in ieren d en S tellen und V erkehrsbrenn­

pun k ten . In F o r m reizvoller L aternen lä ß t sich auch e in d r in g lic h reden.

D ie A u sstellu n g sh a llen selb st so llten nur m it den ge­

zeigten G egen stän d en , m it deren g u tem , w irk u n gsvollen A u fb au , auch im B etriebe v o r g e fü h r t, w irken. Frem de R ek la m e w irk t h ier vernichtend. E s ist seh r schw er, aber lo h n en d , a lle A u ssteller zu b ew egen , a u f Z ettel­

ch en , B ild ch en , B lu m en a rra n g em en ts und K lubsessel zu verzichten. G ru n d lage fü r a lles ist der rich tige M aß stab : in der Farbe, im T o n w erl, in den D im e n s io ­ nen und M aßen, n ic h t zu letzt in der S c h r ift. II.

*

(29)

Rheinhalle (Planetarium) Umgang im großen Saal Arch. Prof. Dr. \ \ . Kreis

8 9

(30)
(31)

Museumsbau Rheinfront Arch. Prof. Dr. W. Kreis

9 1

(32)

Aussteli. Gewerbeschau München li)2 ’2 Arkadenhof in der Farbenschau Arch. Prof. Dr. W ilhelm Kreis

V erlag: G e o r g D. \Y. C allw ey - M ü nchen — S c h r iftle itu n g : R e g .-B a u m eiste r G .H a r b e r s -M ü n c h e n — D ruck: K ästner & C a llw ev in M ünchen

Cytaty

Powiązane dokumenty

Die nicht restlos in architektonische Form gezwungene Seele des Südens, ähnlich wie Süddalmatien oder Südost- spanien, könnte Sizilien auch genannt werden. Die

tor, einen Abschluß an der Isar erhalten. Die dritte Hauptforderung, die gestellt ist, wäre, daß der jetzt unwürdige Zugang über die scharf am allen Museum

Mit seinen einfachen Form en p aß t sich der Neubau der noch größtenteils unbebauten und noch landw irt­. schaftlich genutzten Umgebung an und bildet zugleich

St.-Martins-Kirche in München-Moosach Hauptachse mit Blick auf den Altar Architekt Baural 11... .Modell des ausgebauten

Wenn man dem Fachmann mit obigem im einzelnen vielleicht auch nichts sagt, was er nicht bereits gewußt zu haben vermeint, so liegt das Neue und das Wertvolle

Mitte Große Statue (Gips), bewegte Oberflächenkonstruktur Links rückwärts Liegende Figur (Gips) in Terrakottaton... Von links nach rechts: Sebastian, Kreuzigung, Him

Die P feiler und Fensterstürze treten in Schichten zurück und das M auerwerk zwischen den Fensterzonen zeigt ein Fischgrätenm uster, eines der hundert M uster, in

Siedlung Moosburg Links E rdgeschoß-G rundriß Mitte D achgeschoß-G rundriß Überbaute Fläche 56 qm , U m bauter Raum 322 cbm Rechts