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Die Zukunft, 26. April, Jahrg. XXVII, Bd. 105, Nr 29.

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XXVII.Jahrg. Berlin, den 26. April 1919 Nr. 29

ie Zukunft

Herausgeber

Maximilian Harden

IN H A L T

Ja oder N e i n ? ..., ,

Nachdruck verboten

E r s c h e in t j e d e n S o n m a b e n d

Preis vierteljährlich 10,— Mk., das einzelne Heft 1,— Mk.

BERLIN

V erlag der Z u k u n f t

Großbeerenstraße 67 1919

Seit

75

(2)

Abonnementspreis(vierlelj&hrllch) M. 10, pro JahrM. 40.—; unter Kreuzbandbe. Alleinige Anzeigen-Annahme 2ogen, Deutschlandund OesterreichIKI. 10.85, pro JahrM. 42.60; AuslandM. 11.30, pro JahrM. 45.20. **er^°C^en8C|y|3^c”^-pg|g-pftUnur <*ur#*1 BestellungennehmenalleBuchhandlungenund Postanstaltenentgegensowieder BerlinW 9 Potsdamer Strasse23a VERLAGDIRZUKUNFT, BERLINSW. 47, GroBbeerenstraDe67, Fernspr.LOtzow7724. Fernsprecher Amt Kurfürst 419. Sgo72 tfrdß&nacfier

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B E R LIN W 8 |

A n - u n d V e r k a u f von W e r tp a p ie re n j

K o ste n lo se A u skun ft^ertellun g j

iEIHnn-HUTH

B E R L I N W

„Der Ratfje’. er auf dem Kapitalmarkt“

lie fe rt seinen B eziehern u m so n st das am tlich e S ten erk u v sb latt a ller d eu tsch en B örsen. A u sk ü n fte ü b e r K rieg san leih en , Renten, Aktien S teu ern , Venni'>£eii.san]af?e B estellu n g bei je d e m l ’o sta in t oder der G e sch äftsste lle B erlin VV 8, F ric d ric h s tr 161.

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Orten, I n -u. Ausland. Erledig, v. Vertrauenaangelegenheit |ed. Art. Krmlttal.eto.

„ Auskunf ts - Schütz11

s. lang. Ja h re n d. la Ref., Inanspruchnahm e von B ehörden anerkannt anb ed in g t zuverlässig, besttnform lerte, d. elg. direkte V ertretungen organia. 8p«Z.-Autltunftel 1. R*s., Berlin W, Touentzlenatr. 3 (a. W ittenbergplatz). Teleph. Steinpl. 9468.

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Berlin, den 26. April 1919

Ja oder Nein?

T ^ \ e r A n tw o rt auf die höfliche Bitte, zu Em pfang der Ur*

k ün d e des von den W estm ächten vereinbarten Prälim i­

narfriedens Bevollm ächtigte nach Versailles zu schicken, wäre,

■yvenn ich m itzuentscheiden hätte, der folgende Satz angefügt w ord en: „ D a auf der in beiden Lagern angenom m enen Beding#

liste vornan die Ford erun g steht, d aß Friedensverträge im Licht derO effentlichkeit zu erörtern u n d abzuschließen seien (E rster P u n k t in der Rede des Präsidenten W ilso n vom achten J a n u a r 1918), und da der Deutschen Republik, die w eder m it M ilitärgew althabern noch m it Selbstherrschaft Einzelner fortan zu rechnen hat, .E rörterung4 (discussion) u n d ,Frie*

densverhandlung* (peace negociations), in ausgesprochenem G egensatz zu stum m er K apitulation (su rrender), unzwei*

deutig (in der N o te des Staatssekretärs Lansing vom drei­

undzw anzigsten O k to b e r 1918) zugesichert w orden ist, er#

sucht die R egirung der R epublik die verbündeten u n d ver*

b u n d en en M ächte um die A ngabe des Tages un d O rtes, an dem diese V erhandlung, deren U m fang nach V ereinbarung zu begrenzen sein w ird, beginnen kann.* D er, leider, ver*

gessene Satz m u ß nachgetragen, vor dem O h r der W elt m uß dem R ath der Vier (W ilso n , Clem enceau, Lloyd G eorge,

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76 Die Zukunft

O rlan d o ) die Frage gestellt w erden, ob er die verpflichten#

den Z usagen vom Jan u ar u n d O k to b e r 1918 halten o der brechen u n d wie er den B ruch rechtfertigen wolle. M it einem W itzchen (B estallung von G eheim räthen, Subalternen u n d D ienern ) w ar die höllisch ernste Sache nicht abzuthun. M it flinkem Prankenschlag hats H err Clem enceau weggeschleu*

dert. Seine D u p lik , die F orderung, in Versailles D eutsche zu sehen, deren V ollm acht V erhandlung ü b er „die Friedensfrage im G anzen“ erlaubt, löscht aber nicht die B edingung (vom achtzehnten A p ril) aus, „die deutsche D elegation müsse sich durchaus in den G renzen ihrer A ufgabe halten “. D e r Nach#

trag ist also noch nöthig. D ie unklaren W o rtw in d u n g e n der zweiten berliner A n tw o rt bieten keinen zulänglichen Ersatz.

D as O sterfest wäre niem als gew orden, was es den Men»

sehen, w eltlich u n d kirchlich from m en, ist, w enn es der heid*

nischen Frühlingsfeier, die der A u fersteh un g aus W inter#

Starrheit, der E rneuu n g alles von N a tu r gew ollten Lebens galt, nicht neuen Sinn, tiefer in die Seele einzuw urzelnden, gespendet hätte. A us dem Ostara*Fest, einem T heil uraltem B auerkultes, dem alle F ru ch tbark eit heilig, alles d ü rr Sterile Teufelsw erk war, ist das Fest einer G lau b en sg eb u rt gewor#

den. D e r m ilde M ann aus G alilaea, der seine Lehre, allen G ew alten der Ju d en sek ten u n d des Röm erstaates zu T ro tz, bis ans K reuz gelebt, nicht n u r in w ohlfeilen W o rten die Botschaft von Recht un d Sittlichkeit v erkündet hat, ersteht aus der Felsgruft. Ein W u n d e r? Seit der Z eit des Elias h at die Ju d e n h eit m anche E rzählung von W u n d e rn gehört.

D ie hallten durchs O hr, w u rd en au f Papyros verzeichnet, hafteten aber nicht tief in den H erzen. W ie die Lehre, so braucht, um für die D au er zu w irken, auch das W u n d e r Einen, der m it seinem L ebensblut d afür zeugt. U n d der M ythos th u t wie, heute noch, der weise D ram atiker, der seinen H aup tg ed anken aus dem W esen d e r dazu tauglichsten M enschengestalten zu entw ickeln, in Leuchtkraft zu heben strebt. W o d u rc h w ürde die G ew alt eines G laubens klarer erkennbar als dadurch, d a ß er aus unreiner Tiefe aufsteigt u n d dennoch die W e lt, T häler u n d G letscher, ero b ert? D ie

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Ja oder N ein? 77

"Weisheit des M y th o s w ählt das einst befleckte Seelengefäß eines W eib es zur Schöpfstätte neuen G laubens. M aria, das v o n zelotischem u n d bourgeoisem T u g en d d ü n k el mißach#

tete W e ib aus dem D o rf M agdala, m eint, den Auferstan#

d e n e n zu sehen, glaubt, ohne sich d urch B etastung über#

zeugen zu w ollen, an seine L eiblichkeit: u n d so ungeheuer is t die Suggestivkraft ihrer In b ru n st, so to tb ereit die Tapfer#

k e it ihres Zeugnisses, d a ß ihr allgew altiger G lau b e die Jünger, d ie G aliläergem einde in ihren B ann zw ingt, die W e lt aus träg er G ew o h nheit in den G lau b en an eine neue G o tth eit au frü ttelt, d aß die u n au sro d b are G lau b ensgew iß heit einer in R einheit strebenden Frau die W u rz e l einer M enschheit#

religion w erden kann. D er V orstellungskreis einer G em einde, d ie d en W e ltu n te rg an g n ah w ähnte u n d m it B ew ußtsein aus- sterben, n u r fü r ein Jenseits noch sich läutern wollte, w eitet sich; denn ih r Stifter, der G esalbte, G ekreuzigte, ist, in G e ist u n d Fleisch, auferstanden. A lso ist W ie d e rg e b u rt m öglich;

also lo h n t es, fü r ein Leben (u n d D as h e iß t: W irk e n ) au f d e r E rde sich zu bereiten, Ziele zu setzen, Ideale zu pflanzen, D e r B o d e n ,d e rzu v o r Flugsand, aus Indien, Babylon, Griechen*

la n d hergew ehter, schien, w ird fest u n d kann die Pfeiler der Brücke tragen, die Paulus, der gro ß e P olitiker des Christen#

th u m s, von G alilaea nach Rom , von der Sekteneinöde in die W e lt der M acht, des fru ch tbaren G eisterringens, schlägt.

In B oston, nach seiner H eim k ehr von der Pariser Kon#

ferenz, h at P räsident W ilso n , m it der W u n d e r w irkenden B eredsam keit seines starken u n d deshalb von eitler Beifall#

su c h t freien H erzens, die um w andelnde, luftreinigende Kraft des G laubens gepriesen. D ie M enschen (so, ungefähr, sprach

«r) haben an uns, an A m erika erst g lauben gelernt, seit w ir d en W o rte n die T h a t folgen ließen, seit sie sahen, d aß wir, ohne die Spur vo n Selbstsucht, ohne für uns Sondervortheil zu ertrachten, in K reuzfahrergesinnung unsere M änner u n d

«unsere ganze W irthschaftm acht für die Sache der Mensch#

heit einsetzten u n d nicht, wie Viele gem eint hatten, dem Kam pfe fern blieben, um „bessere G eschäfte zu m achen“ . Seitdem (D as, denke ich, w ollte er sagen) ist in dem alt«a E rd th eil n euer G laube u n d dieM enscheit d a if w ieder hoffen .

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78 D ie Zukunft

D a ß in D eutschland noch nicht Frü h ling neuen G lau*

bens w erden w ill: darin sehe ich ein verhängnißvolles H in*

d ern iß D a u e r verheißenden Friedens. U n d ich m öchte m it größ erer Beredsam keit, als m ir w ard, auf dem ganzen Erd*

iu n d alle M enschen gu ten W illens aufrufen, m it der G lu th ihrer H erzen die Luft, die W eltatm osp h äre so innig zu durchs w ärm en, d aß der E inzug dieses nicht n u r den D eutschen noth w endig en , nein: dieses dem Kosmos unentbehrlichen F rühlings erm öglicht, beschleunigt wird. Lehret D eu tschland an M enschheit g laub en : sonst sinkt, m indestens, Europa,, sinkt vielleicht alles E rdreich der w eißen Rasse in N acht.

M ir fehlt in den bosto n er Sätzen des P räsidenten ein>

Z w ischenglied. N ic h t das A uge, scheint mir, nicht der A n ­ blick am erikanischer Leistung hat die den Vereinigten Staa*

ten gesellten V ölker ü b erzeugt, sondern der in der Tiefe, in dem G ew im m el der G edrü ck ten u n d M ißachteten auf*

b lü h en d e W ille zum G lau b en an selbstlose H in g eb u n g in den D ienst d er edelsten Sache. V or den B egünstigten, Pri*

yilegirten haben die A rm en, deren R itterthum H a n d a rb e it ist, alltäglich gleichförm iger M aschinenkult, erfühlt: H ier ist ein in unserer kapitalistischen, industrialisirten Z eit Neues- u n d aus diesem Keim kan n feste M enschengem einschaft, kann die Internationale der Seele erwachsen. Am erikas nir*

gends zuvor vollbrachte Leistung w urde auch in D eutsch*

land erblickt. D o ch was w ar die Folge? „Sie merken, d a ß E ngland u n d Frankreich geschlagen w erden, und kom m en ih n en zu H ilfe, um die nach E uro p a verliehenen M illia rd e n zu retten.“ So sprach der H o f, die R egirung (die, so lächer*

lieh es dem K enner klingt, wie aber aus Briefen beider W iU heim u n d aus Reden der „Staatsm änner“ zu beweisen wäre,, bis ans Kriegsende d arauf schw oren, d aß „W ilso n sein e Seele dem G ro ß k a p ita l A m erikas verkauft h ab e“); so sprach das belogene, betrogene V olk. Ich schrieb dam als, se lb st nach einer N iederlage wären E ngland u n d Frankreich k e in e schlechten S chuldner für den G läubiger, der w arten kann*

englische Schuldscheine im m er noch so sicher wie, nach- einem Sieg, deutsche K riegsanleihe; u n d ein Volk, das einer»

Aiesenhaufen von M illiarden hinw ürfe, seine Mä nne r blu*

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Ja oder Nein? 79

<$en, seine Frauen u n d K inder w einen ließe, um einer nich t schm erzhaften Schuld nachzulauferi, m ü ß te so aberw itzig dum m sein wie ein M ann, der eine N o rd p o lex p e d itio n rüstet, bezahlt, ausreisen läßt, weil er g eh ö rt hat, in Franz*Josephs*

Land sitze Einer, der ihm m it einen T ausendm arkschein durch«

g egangen ist. Vergebens. D er W ille zum G lau b en fehlte.

Er fehlt noch heute. D em V olke K ants u n d G oethes ist so lange eingeredet, m it so verschm itzter K u nst eingebildet w orden, alle anderen V ölker seien n u r von dem M o to r

•der Selbstsucht, der H ab g ier, des N e id e s auf D eutschlands Kraft zeugenden Fleiß getrieben, bis es, erstens, dieser Legende geglaubt u nd , zweitens, sich b e m ü h t hat, selbst n u r dem Befehl des Eigennutzes zu folgen, n u r im V orth^il -den Polarstern zu sehen. Ein deutsches Sprichw ort sagt: „ M it d en W ö lfen m uß m an h eulen “ . Sind w irklich (auch H o b b es ttats ja geglau bt) ringsum n u r W ö lfe : ei, so heulen w ir eben recht laut, noch lauter als siel A llzu schnell hat m ans gelernt. N u r die „L eistung“ zählte noch; D as nur, was

■Gewinn u n d Z ins brachte. D as preußische, im m er m ehr noch s u v erp reußen d e D eutschiarid w urd e als der Zw eck u n d die K rone der W eltsch öpfu n g betrachtet. Es war, als habe die herrschende K lasse, der ein W a ld n u r H o lz u n d W ild , d e r M ensch n u r H errschaftgefährte oder W erkzeug, Früh*

lin g sw u n d er n u r für die V orschätzung des Ernteertrages w ichtig ist, nie in Tassos Ferrara die Sonne eingesogen, nie von Beethovens K langhim alajas ins G elob te Land der M enschenb rüd ersch aft geschaut u n d erkannt, wie feste Fäden die W u rzeln des G erm anengeistes an die anderer Stämme binden . D ie „L eistung“ , p rivater u n d nationaler Z in s u n d G ew inn w urde gew altig. A b e r die Seele ver*

arm te, fühlte b ald nich t m ehr, d a ß sie darbe u n d welke, u n d h alf ü ber Zw eifel sich m it dem T ro st hinw eg, der Brite sei „K räm er“ , der A m erikaner „D ollarjäger“ , Frank*

reich nichts als T heater u n d L usthaus u n d alles Erdvolk

"von N e id au f D eutschlan d bis au f die K nochen zerfressen.

D e r A cker w ar fü r die Form el von dem „Vernichtung*

w illen“ bestellt, m it der die M ilitaristen dann, ohne Neu*

in v estiru n g von G eisteskapit.il, die K riegskosten deckten.

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BO Die Zukunft

D ie G ew äh ru n g des W affenstillstandes konnte, s o furchtbar h a rt seine B edingungen w aren, beweisen, d aß die Feinde an V ernichtu ng D eu tsch lan d s auch dan n n ich t dachten, als sie erreichbar schien. D as begreift eine M in d e rh e it ernstlich G erechter. D ie tie f überw iegende M ehrheit nim m t gläubig auf, was die w eder ausgestorbenen noch ohnm ächtig gew ordenen M ilitaristen ih r sagen: d a ß w ir nicht besiegt, nich t geschlagen, nich t vo n der F urcht vor einer Heeres*

katastro ph e zu W affenstillstan d gezw ungen w ord en sind, sond ern, w eil kein Sieg m ehr zu erstreiten u n d auch d e r Feind, endlich, zu V ernun ft gekom m en war, einen V ertrag an geboten haben, d er uns die Pflichten u n d Rechte d e r

„V ierzehn P u n k te “ zuw eist, den die E n ten te n u n aber,, da w ir uns freiw illig w ehrlos gem acht haben, schnöd, u n ter dem stillen Segen A m erikas, breche. A lso ist der „Ver*

nichtungw ille“ deutlich erw iesen; also w aren die Mili*

taristen im Recht. D as ist O effentliche M einung. In d en von K arl M arx u n d seiner Lehre beherrschten Schichten w ird diese M ein u n g noch d u rch den Z u satz ergänzt, d a ß d er K apitalism us, der V ater aller E rd ü b el u n d überall, u n ter verschiedenen M asken, gleich bösartig, wie er den K rieg veru rsacht habe, n u n h altbaren Frieden h indere.

Public opinion. W ö lfe ringsum : also m u ß m an heulen.

U n d m an h eult. L auter als je to b t die W u th gegen die E ntente, grim m iger als je k nirscht die von A m erika ent#

täuschte H o ffnu n g. N o c h w eiß N ie m a n d anders als aus w irr w echselnden Preßm eldungen, welche B edingungen in Versailles gestellt w erden sollen. A b er nich t n u r in Reden applaussüchtiger M inister u n d in dem O sterei des H errn E bert fände m an das G e lü b d e : „ W ir unterzeichnen n u r, was gerechte V erständigung bringt, n u r die (v o n uns zu inter#

pretirend en ) V ierzehn P unkte, lehnen aber schroff A lles ab, was d arü ber hinausgeht.“ Eine jeden schöpferischen G eistes bare, n u r a u f die B ayonnettes ihrer S öldner u n d auf die Pflichttreue u n d G eschäftserfahrung der alten B ureaukratie gestützte R egirung, in d er die am K rieg M itschuldigsten sitzen, der die eigenen Parteigenossen nicht vertrauen u n d deren M ach t m it der T ragw eite ihrer M aschinengew ehre en­

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Ja oder N ein? 81 d e t, bläst täglich in die Flamme, die sie selbst angezündet h at. Sie verheim licht die A k ten ü b er die G enesis des Krie*

ges, sagt nicht, wie Entsetzliches du rch die grausam e Kriegs»

führu ng , durch O k k u p a tio n u n d V erw üstung die V ölker ge* litten haben, die jetzt E n tschädigung fordern, sie m ahnt nicht an die Sühnpflicht, so n d e rn n äh rt den V olkszorn ü b er die tückischen V ernichtungpläne der Feinde. W aru m n ic h t?

G ew issenlosen ists w illkom m ene G elegenheit zu A b len k u n g d er V olksstim m ung von O p p o sitio n . W e r einen harten Frie*

d en unterschreibt, kom m t in G efahr, das A m t, seine fette P frün d e zu verlieren. W e r sich w eigert u n d die Last offi*

z iellerA b leh nu ngderN atio n alversam m lu n gzu schieb t,schein t

„energisch“, h at alle M ilitaristen au f seiner Seite u n d kann sich für ein W eilchen, vielleicht noch länger halten. U n d hofft? obendrein, die du rch M ißw irthsch aft zerstörte Reichs*' einheit vo n Z ornesgem einschaft w ieder gefestigt zu sehen.

T rachtet, A lle, sie u n d m it ihr die M enschheiteintracht du rch Freude zu festigen! D eutschland, an dessen w unden Leib, wie an dem eines Pestkranken, jetz t jed en T ag eine neue Beule a u fb ric h t, dessen Soldaten auf offener, heller Straße gestern gestohlene W aare, D iam anten u n d Schnür#

senkel, zu K auf anbieten, das hungernde, tanzende, stöhnende, hazardirende, m euternde, strikende, b e w u ß t ins C haos um*

geform ten Bolschew ism us gleitende D eutschland m uß ge*

sunden, d arf nicht, im H erzen E uropas, ein in Menschen«

altern u nlöschbarer E iterh erd w erden. D u rch Kanäle u n d G ebirgsschluchten, spät w ohl auch d urch O zeane w ürde das G ift sickern. D as m uß selbst der G allierzorn des alten H e rrn Clem enceau begreifen, den ich einm al den im G u te n wie im Schlechten p reußischsten aller Franzosen genannt habe, dem ab er, u n ter dem Schädel des keltischen H äu p tlin g s, u n ter dem Z ahn des Tigers, in der B rust ein M enschenherz pocht. K ann Frankreichs W irth sch aft ohne Ersatz der von allzu ungestüm en K riegern zerstörten K ohlenfelder nicht athm en: w ir m üssen ihm den Ersatz, ausreichenden, liefern.

D o c h m an entsage dem Plan, ein Stück urdeutschen Landes k ü n stlich in Frankreichs Leib einzusplittern u n d deutsche .M enschen zu zwingen, fünfzehn Jahre lang oder gar längei

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82 D ie Zukunft^

u n ter Frem dherrschaft zu hausen. Erw eisliche und erwiesene Schuld m üssen w ir,schon um rein von ihr zu w erden,sühnen.

D o ch m an m uthe dem deutschen Land nicht Sühne zu, die ü b e r M enschenkraft geht. U n d wärs auch „R echt“ , d aß D eu tsch lan d A lles ersetzt o d er bezahlt, was Frankreich, was Belgien durch den Krieg verloren hat: dieses Recht ist unter unserem H im m el nicht m ehr auszum ünzen. Ein Volk, das ge*

zw ungen w erden soll, Jahrzehn te h in d u rch für Frem de zu arbeiten, machts wie Einer, der unabw älzbare Schuldknecht««

schaft erben soll: es entzieht sich, durch V erzicht auf sein Recht, auch der entsetzlichen Pflicht. Langfristige T rib u te, wie sie in Roms H och zeit U nterw o rfen en auferlegt w urden, sind in m oderner Z eit nicht m ehr erträglich. D as V olk, dessen Ar*

beitertrag auf unabsehbare Z eit frem den W o h lsta n d m ehren soll, w ird M ü ß ig a n g oder U m stu rz aller O rd n u n g vorziehen.

In diesen G edankenkreis g ew ö h nt sich D eutschlands V olk. Sein G eldzeichen ist um m indestens drei V iertel ent«»

■werthet. D ie erste, nothw endige R ohstofflieferung, die es a u f fünf M illiarden M ark veranschlagt hat, w ürd e n u n fünf#

zehn kosten: u n d nach solchem A u fw an d wäre das F ertig­

fab rik at au f dem W eltm ark t nicht m ehr konkurrenzfähig.

D e m Feld fehlt Salpeter, dem Bauer ^.ckergeräth un d Pferde;

d ie V iehställe sind leer. D eu tsch land s W e lt geht unter.

A u s dieser Sorge keim t w ieder ein Sektenglaube. D as W e rk des Paulus soll ausgetilgt, der K om m unism us des U rchristenglaubens w iederhergestellt w erden. D a das A lte d och dem V erderben gew eiht ist, w erde ein völlig N eues.

D a der K apitalism us überall gleich m itleidlos seiner Raub*

g ier frö h n t, w erde er m it S tum pf u n d Stiel ausgejätet.

V o llb rin g en wirs, nicht an A siens G renze, sondern in D eu tsch lan d , so folgt das P roletariat aller Länder u n d die verheißene W e ltre v o lu tio n w ird E reigniß.

Sprechet, G efährten W ilso n s, zu diesem V olk; nicht n u r zu D enen, die es regiren oder die Z ufallsgunst eines T ag es nach Versailles schickt. Füllet die von Lenin, T rotzkij

& Co. geschaffene Form m it edlerem Inhalt und sprechet, schleunigst, u n ü b erh ö rb ar laut, zu dem vielfach m ißleiteten, d o ch zu hohem W e rk heute noch tüchtigen u n d im Kern

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Ja oder Nein? 83

^ u te n deutschen V olk. Saget ihm, nicht rauh, was seine Führer gesündigt, was seine Söhne deshalb zu sühnen haben. Stellet Eure Pflicht u n d die N o th der G eschädigten, ab e r auch den edlen Sinn Eures W elto rd n u ng plan es ihm vors A u g e u n d zeiget ihm , nicht allzu fern, den Tag, der ihm das T h o r in die G em einschaft V ersö h nter öffnet. „V on Recht u n d G erechtigkeit zu reden, ist leicht; oft aber schwer, das W o rt in T h a t um zuw andeln“ : D as hat Präsident W ilson

»uf Roms M o n te C itorio gesagt. A uch aus diesem W o rt w erde T h atl D as kann, nach W ilson s A usspruch, n u r von

«einer noch nie erschauten U neig en nü tzig k eit u n d R einheit des W o llen s erw irkt w erden. Bew ahret in der grö ßten Schicksals*

s tu n d e noch diese T ug en d en, lasset sie in Versailles, an dem T isch, w o F ran k lin eine unvergilbbare U rk unde unterschrieb, die«Feder führen: u n d zw inget d adurch D eutschland in den G la u b e n an M enschheit zurück. D ie schlug der W a h n u n d die n u r um s N ächste flackernde W u th d u n k ler H irne ans Kreuz.

D ie aber, als Inbegriff höchsten Strebens d er G eister u n d H erzen , w ard auch gesalbt, in neuem Licht vom T h ro n Filter G o tth e it zu strahlen. Sie ist nicht to t, kann nicht ste rb e n ; glaubet: sie lebt! B esudelt nicht mit unedlem W u n sch die W iege des V ölkerbundes! Sorget, d aß A llen, auch den Sündern, O stern w erde, das neuer Glaubensgemein»«

schaft G ew iß heit verbü rg t unci in dessen M orgenro th p u r­

p u rn der unsterbliche G eist der H um anitas aufersteht.

Auf die Bitte der New York World, der in den Vereinigten.

Staaten größten Zeitung, habe ich diesen Artikel, den zweiten einer gewünschten Reihe, geschrieben; uncf, d a in den uns feind­

lichen- Ländern zum ersten Mal wieder eine deutsche Stimme sprechen durfte, zu beweisen versucht, daß auch bei uns das Streben in Gerechtigkeit, in Erkenntniß des eigenen Fehls und die Bereitschaft zu würdiger Sühne nicht ausgestorben ist.

Aus der Rede, die Herr Grumbach, der Abgeordnete des H aut Rhin, auf der Internationalen Sozialistenkonferenz hielt:

„Wie standen und wie stehen die Dinge für uns Elsässer' und Lothringer, und besonders für uns elsässische Sozialisten ?

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84 D ie Zukunft*

Jahrzehinte lan g g eh ö rt u nser Fall zu den gefährlichsten K on­

flik tsp rob lem en. D a ich au s tiefster Seele hoffe, daß er in d er Z uku n ft en d lich au sgesch altet sein wird, fü h le ich m ich h eu te verpflichtet, vor d en Vertretern der Internationale kurz zu schildern, w elc h e s unsere S tellu n g im Elsaß vor dem K rieg war, beim 1 A usbruch d es Krieges, im K rieg selb st und heute. V or dem Krieg hatten wir ein Z ie l: aus unseren gan zen Kräften dazu»

beizutragen, daß die K riegsgefahr n icht durch die elsaß-lothrin­

g isc h e Frage gesteigert w ürde, A lles zu thun, w as zur B e ru h ig u n g d ien en k onn te. U n d da haben 'wir uns v o r keinen A ngriffen, d ie g e g e n uns gerichtet w urden, gefü rchtet. W ir ließen von. der ein en w ie v o n der anderen. Seite d ie schlim m sten V erleu m d u n g en über uns erg eh en . Ich selb st habe mich Jahre lan g von der nationalistischen P resse Frankreichs beschim pfen lassen m üssen,, w eil ich e s gew a g t hatte, d en Satz a u sz u sp r e c h e n : ,Lieber m ö g e Elsaß-Lothringen deutsch bleiben, als daß es durch einen von Frankreich um Elsaß-L othringens w illen provozirten K rieg w ieder französisch w ürde.' D a s allein war auch d er Sinn jener W ahlen, die im Jahr 1911 zum Landtag und 1912 zum R eichstag in Elsaß-Lothringen stattfanden und i :ar N ied erlage der nationali­

stischen Partei füh rten . K einem 1 M enschen fiel damals ein, d ie Frage zu stellen, daß d er W ah lau sgan g die B ed eu tu n g haben sollte, den W illen d er Elsaß-Lothringer festzu legen , b ed in g u n g lo s d eu tsch b leib en zu w ollen, auch für d en Fall, daß D eu tsch lan d einen K rieg provozirte, also gerade für den Fall, der wirklich eingetreten ist. D esh alb hattet Ihr M ehrheitsozialdem okraten au f Eurem Parteitag in W ü rzb u rg n icht das gerin gste Recht, Euch au f unsere Landtags- und R eichstagsw ahlen zu berufen»

um v on einem Elsaß-Lothringen zu sprechen, das d eu tsch b leib en w ollte. S o w en ig Ihr d as R echt hattet, in der sozial­

dem okratischen Presse gew isse Artikel zu citiren, d ie im Lauf d es K rieges in d en b eiden sozialdem okratischen Blättern von Straßburg und M ülhausen, d er , Freien Presse' und der ,M ül­

h au ser V olk szeitu n g', ersch ien en sin d, als B ew eis dafür, daß d ie elsaß-lothrin gisch en Sozialisten d eutsch fü h lten . D en n in W irk­

lichk eit m uß tet Ihr d arüber unterrichtet sein und w äret Ihr Jarüber unterrichtet, daß d iese an geb lich ,elsässischen' Blätter sch on längst nicht m ehr vo n d en elsässischen G en o ssen , die sie früher leiteten, redigirt w urden. Ihr m ußtet w issen und wußtet, daß d ie elsässisch en Redakteure en tw eder in D eu tsch land inter­

n e t o d er im Elsaß im G efän gn iß saßen und daß an ihrer Stelle zu verlässige Leute au s H am bu rg o d er Berlin in die Redaktion-

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Ja oder Nein? 85

Stuben unserer b eiden Parteiblätter gesetzt w ord en w aren. U n d Ihr habt Euch einer grob en F älsch u n g sch u ld ig gem acht, als Ihr die Artikel d ieser N ich telsässer zu G u nsten Eurer T h e s e citirt habt. A ber Ihr habt au ch an d ere Irrführungen auf d em G ew issen , die n och viel schw erer w ieg e n ! H abt Ihr d och ge­

w isse A bstim m un gen in d en elsässisch -loth rin gischen Bezirks­

tagen und im' Landtag als B ew eis dafür angeführt, daß auch d ie E rw ählten d e s elsaß-lothringischen V olk es sich au f d en d eu t­

sc h e n Standpunkt g estellt haben.

Dem' offiziellen S tenogram m E ures Würzburger Parteitages z u fo lg e h aben Sie, G e n o sse H erm ann Müller, w örtlich erklärt, ' ,der Landtag, d er au f G run d d es allgem einen, gleich en , direkten

und g eh eim en W ahlrechts g ew äh lt ist, und d ie Bezirkstage haben sich1 für die A u ton om ie im Rahm en d es R eiches erklärt'. Muß- ich Ihnen wirklich G eh eim n isse verrathen, M üller, um S ie darüber aufzuklären, w ie so lc h e M anifestationen zu Stand geb rach t w u rd en ? «Muß ich Ihnen hier v o r d er gesam m ten Internationale bew eisen , daß sie eitel L u g und T rug g ew esen sin d ? Muß ich Ihnen erzählen, daß selb st M itglieder, und zwar seh r bekannte M itglieder Ihrer Partei, sich d azu herbeigelassen haben, im K riege d e n H andlanger Seiner M ajestät zu spielen, d ie berliner R egiru n g dadurch zu unterstützen, daß Sie nach Straßburg reisten, um1 den V ersuch zu m achen, unsere d o rtig en G en ossen zu einem 1 R iesen b etru g im Parlam ent zu veranlassen? W issen Sie n ich ts v o n d er R eise S üd ek um s nach Straßburg? (M üller ru ft: N ein !) D e sto b esser für Sie. A ber d ieses N ein zeigt mir, w o h in e s im 1 K rieg m it Eurer Partei gek om m en war, zeigt mir, daß fü h ren d e Sozialdem okraten hinter dem Rücken der Partei­

leitu n g D in g e thaten, fü r d ie d ie W elt die G esam m tpartei ver­

antw ortlich m acht und verantw ortlich m achen darf. S o hören, Sie d e n n ! S üd ek um ist 1917 nach Straßburg gek om m en, nach­

dem! B eth m an n -H ollw egs ,N o th kennt kein G eb ot-D ip lom atie' in d ieser H in sicht versagt hatte. Er kam nach Straßburg, um1 d ie d ortig en G e n o ssen zu bestim m en, im Landtag ein e R esolu­

tion zur A nn ahm e z u bringen, in d er au sgesp roch en w erd e:

E lsaß-Lothringen w o lle deu tsch bleiben, (Z w ischenrufe: U n ­ g lau b lich ! U n erh ört!) o b sch o n er g a n z g u t w ußte, daß D ies ein e L ü ge gew esen wäre. D a s w ar ein e Erpresserpolitik im Rahm en der dam aligen V erhältnisse; und als so lc h e w urde e s im Elsaß auch em p fu n d en . Südekum hat sich in d er en ergisch ­ sten W eise bem üht, an sein Ziel zu gela n g en ; aber er m ußte schließlich w ied er abziehen, o h n e Etw as erreicht zu haben. Euch

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•86 Die Zukunft

aber, die Ihr hier sitzt und die Ihr die selb e Partei vertretet, zu d er Südekum geh ört, frage ich, ob e s Euch erstaunlich vor­

kom m t, daß d ieser V orfall in den H erzen u n d in den G ehirnen d er elsässisch en G en o ssen Haß säte und tiefstes Mißtrauen, zu rückgelassen hat, ein Mißtrauen, das auch dann noch fort-

•wirken wird, w enn es n icht m ehr gan z gerech tfertigt ist.

D o ch w en n Sie auch nichts von der Reise S üd ekuins g e­

w u ß t h a b e n : war e s d en n m öglich, daß Sie an den Ernst, an die W ahrhaftigkeit jen er M anifestationen in den elsässischen .Bezirkstagen und im elsaß-lothringischen Landtag glaubten, d ie Eure R egirun g funkentelegraphisch der ganzen .Welt m itgetheilt hat, um sie irr zu fü h ren ? W u ßtet Ihr d enn gar nicht, w ie all D as au f B efehl organisirt w u rd e? D a sitzt d er Präsident d es elsaß-lothringischen Landtags, Herr Dr. Ricklin, ein gar arg schw ank en d er Herr, d er obrigkeitlichen S tröm ungen gern n ach - giebt, w enn er hofft, von ihnen auf d ie H öh e getragen zu w erden, in seinem Bureau. Plötzlich klingelt das T elep h on . ,H ier Statt- halterpaLais. Seine D urch lau ch t d er Statthalter bitten den P rä­

sidenten, sich zu ihm b em ü h en zu w ollen .' U nd der Herr Präsident setzt sch leu n ig st seinen höch sten H ut auf und fährt hinüber zum Statthalterpalais. In w eichen Sesseln b egin nt die U nterhaltu ng. ,Sie w issen, Herr Präsident, w ie die Lage imi Land ist und daß ich g eg e n ü b er den Militärs oh nm äch tig bin. Ich m uß Sie darauf aufm erksam m achen, daß die D in g e n och schlim m er w erden können, w enn n ich t eine klare, d eu tlich e K u n d g eb u n g zu G u nsten D eu tsch lan d s erfolgt. Ich bitte Sie, dafür S orge zu tragen, daß in d iesem 1 Sinn im Landtag Etwas gesch ieh t.' U nd d er Herr Präsident versteht. O h n e gerade vbegeistert zu sein, aber w illfährig v on H aus aus, setzt er seinen h o h e n H u t w ied er au f und eilt zu seinen Herren K ollegen. D ie ab er w eigern sich, w eigern sich energisch, lehnen ab, an der B etrügerei m itzuwirken. U n d w ieder setzt der Präsident seinen h oh en H u t auf, w ied er eilt er ins Statthalterpalais und m eldet:

, U n m öglich , D urch lau ch t!' A ber D urch lau ch t hat B efehle, D u rch lau ch t braucht die K u nd geb un g, Berlin verlan gt sie: ,Sie tn u ß erfolgen .' D er Präsident versteh t zu geh o rch en ; Und sch ließ lich kom ints zu einer Sitzung, bei der vielleich t d ie ein e H älfte der M itglieder nicht d a ist, die andere mit ga n z w en igen A usn ah m en stum m bleibt. D er Präsident aber hält d ie b efo h le n e R ed e: ,1m R ahm en d es D eu tsch en R eiches w ill E lsaß-L othringen

u sw ___ und drei o d er vier Paar H ände regen sich schü ch tern . D a s W olff-B ureau aber telegraphirt in die W elt hinaus: ,Ein-

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Ja oder Nein? 8 7

stimmig zollte der Landtag seinem Präsidenten Beifall.' Und.

auch das Parteivorstandsmitglied Hermann Müller ruft in die

!We4t hinaus: .der elsaß-lothringische Landtag habe sich für die Autonomie im Rahmen des Reiches erklärt. Ist es denn denkbar, da6 Ihr in Berlin nicht gewußt habt, wie die Dinge eigentlich lagen? Den schärfsten Protest hättet Ihr erheben müssen: statt dessen habt Ihr das frevle Spiel tapfer mitgemacht

Ihr wußtet, daß im Elsaß kein Wort der Kritik gesprochen werden durfte, ohne daß es den Sprecher der Gefahr aussetzte, Sofort verhaftet und zu langen Strafen verurtheilt zu werden.

v Ihr wußtet, daß alle deutschfreundlichen Beschlüsse und Kund­

gebungen künstliche Mache waren. Ihr wußtet, daß unsere führenden Parteigenossen entweder in Gefängnissen schmachte­

ten oder in deutschen Internirungslagern herumlungern mußten.

Ihr wußtet, daß in Elsaß-Lothringen seit Beginn des Krieges, in kleinen oder größeren Portionen, nicht weniger als fünf- bis sechstausend Jahre Gefängniß durch die Kriegsgerichte ausge- theilt worden waren ,wegen franzosenfreundlicher Kundgebun­

gen.' Ihr wußtet, daß die V.erurtheilten zu achtzig Prozent Proletarier waren, die kein Verbrechen begangen, nur ihren französischen Gefühlen in unvorsichtiger Weise freien Lauf ge­

lassen hatten. W o war damals Euer Protest? Da habt Ihr das Selbstbestimmungrecht nicht gekannt, da habt Ihr nicht ge­

wußt, daß es erhabene demokratische Prinzipien gab: oder wenn Ihr Euch ihrer erinnert habt, so habt Ihr Euch wohl gehütet, die praktischen Konsequenzen daraus zu ziehen. Im Sommer 1918, als es toll würde, als sich am Horizont schon

^ die Götterdämmerung ankündete, habt Ihr Euch allerdings, end­

lich, entschlossen, im Reichstag über die unerhörte Unter-

«kiickungwirthschaft, die in Elsaß-Lothringen tobte, zu sprechen..

Da war es aber zu spät.

* Und deshalb, Genossen Müller, Molkenbuhr und Wels, ist gegen Euch unter unserer. elsässischen Arbeiterschaft ein geradezu maßloses Mißtrauen vorhanden, bei all Denen, die vor dem Krieg auf Eure Partei die größten Hoffnungen gesetzt katten, bei all Denen, die früher in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands die einzige Macht sahen, die gegen den, Krieg kämpfen wollte. Gerade diese Genossen empfanden im Krieg um so bitterer, daß Ihr trotz aller Kritik, die Ihr von Zeit zu Zeit an der Kaiserlich Deutschen Regirung geübt habt, in allen entscheidenden Augenblicken auf der Seite dieser R e- jiru n g standet. Die elsaß-lolhringi?ci'.e Arbeiterschaft war vom

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6 8 Die Zukuntt

ersten Tage des Krieges an tief durchdrungen von der Ueber- zeugung, daß die Schuld, die furchtbare unmittelbare Schuld am Ausbruch der Katastrophe, an dem namenlosen Unglück der Menschheit auf Deutschland lastete. Unsere elsässische Arbeiterschaft wußte, welche Unterstützung sie im Kampfe gegen den Krieg und die Kriegsgefahr bei der französischen sozialistischen Partei gefunden hatte. Sie hatte nicht vergessen, daß noch drei Monate vor dem Ausbruch des Krieges die französische sozialistische Partei auf ihrem pariser Kongreß zu dieser Frage eine Tagesordnung angenommen hatte, die sich auf der selben Linie der Versöhnung bewegte, die von, der elsaß-lothringisehen Sozialdemokratischen Partei für ihre Aktion gewählt worden war. Sie hatte auch nicht vergessen, wie sehr die elsässische Sozialdemokratische Partei bis zum letzten Augen­

blick für die Verständigung eingetreten war. Daß noch auf dem Sozialdemokratischen Landes-Parteitag, der im Juli 1914 in Straßburg stattfand, auf meinen Antrag eine Tagesordnung an­

genommen worden war, die den .Wunsch ausdrückte, auf dem Internationalen Sozialisten-Kongreß in Wien (der im August 1914 tagen sollte und den der Kriegsausbruch verhinderte) möchten die französische und deutsche Delegation zusammen­

treten, um v o r der ganzen W elt zu erklären, daß die elsässische Frage als erledigt betrachtet werden sollte, wenn Elsaß-Loth­

ringen im Rahmen des Reiches die republikanische Autonomie erhalte. Keiner war auf französischer Seite muthiger dafür eingetreten als der unvergeßliche Führer der französischen Partei, Jean Jaures. Und weil die elsaß-lothringischen Arbeiter das Alles wußten, war ihr Gewissen ruhig.

. . . Im August 1914 erhielten zwei elsässische Gewerkschaft­

sführer den folgenden Brief:

,Stuttgart, den 6. August 1914.

H errn G ustav SchuFenburg und H errn Jakob O berdorf in Mülhausen.

.Werte Kollegen! Von Eurer Verwaltung ist bis heute noch keine N achricht eingegangen, o b die Geschäfte weiter geführt werden können oder nicht. Nun denken wir wahrscheinlich, daft die Kontrole des Gouvernem ents dort eine sehr strenge ist und Briefe o der schriftliche Mitteilungen aus dem Elsaß, aus leicht begreiflichen G ründen, so viel wie überhaupt nicht herausdürfen.

Aber eine rein geschäftliche Mittheilung dürftet Ihr vielleicht doch1 machen, wenn Ihr das G ouvernem ent oder die dafür zuständig*

Behörde ersucht. Wir, Das könnt Ihr ja dort guten Gewissens ver­

sichern, sind gewiß die Letzten, die in irgendeiner Weise die von Reichs wegen zu treffenden Maßnahmen schädigen würtfea.

Im Gegentheif. W enn irgendjemand den deutschen Fahnen ciniwi

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durchschlagenden E rfolg über seine Feinde wünscht, so sind es wir, denn wir wissen, daß es jetzt gilt um unser Vaterland, und

<ias niederträchtige Rußland und das sich gemein prostituirende Frankreich niedergehauen gehören, daß ihnen für immer die Lus<t und Möglichkeit vergeht, m it dem deutschen Aar anzubinderr u n d wir glauben auch, daß unsere Mitglieder da drüben jetzt die Treue, die sie unserem Vaterlande in den langen Jahren gehalten haben, dem großen Deutschen Reich halten, das ihnen Schutz gewesen ist die Jahre her und daS sie aus dem fränkischen Schm utz herausgezogen und zu Menschen gemacht hat. G rüßt uns unsere Mitglieder und wir fordern von ihnen treue Pflicht­

erfüllung bis zum Aeußersten in ihrem eigenen Interesse, aber w enn möglich, gebt uns Nachricht, ob die Geschäfte geführt werden können oder o b Ihr auch schon bei der Fahne seid, wie

wir es wahrscheinlich in den flachsten Tagen sein werden und

dann feste druff! Euer Kar! Vorhölzer.'

(Bewegung, laute Zwischenrufe: Unerhört! Eine Schande!) Diesen Brief schrieb Karl Vorhölzer, der Gauleiter des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Stuttgart. Sie kennen ihn ja wohl, Müller? (Müller ruft: Ihn ja, aber nicht den Brief.) Ich will Euch gar nicht Alle verantwortlich machen für diesen Brief. Er soll Euch nur zeigen, was Ihr für edle Pioniere gehabt habt! Und in diesem' Zusammenhang kann ich nicht anders, als auch von dem Fall eines ändern Pioniers, des früheren Ab­

geordneten von Mülhausen, Leopold Emmel, zu sprechen, der ja Mitglied Eurer Mehrheitpartei ist. Allerdings hat er hie und da in Berlin sich aus alter Gewohnheit oppositionelle Allüren gegeben, was ihn jedoch nicht verhinderte, während des Krieges im Elsaß die Regirungmethoden in der niedrigsten .Weise zu befolgen. Wie hat dieser deutsche Mehrheitsozialdemokrat und Parlamentarier das Vertrauen, das ihm die mülhauser und die

«lsässische Arbeiterschaft geschenkt hatten, schamlos betrogen!

Ihr wißt ja wohl, daß gerichtlich festgestellt ist, daß Leopold Emtnel den Denunzianten gespielt hat und daß auf Grund seiner Denunziationen die beiden führenden elsässischen Parteigenossen in Mülhausen, Jean Martin und August Vicky, ins Gefängniß kamen. Habt Ihr ihn dafür ausgeschlossen oder sonst zur Rechenschaft gezogen? Nein! Und in Folge all dieser Dinge ist im1 Elsaß jener Haß entstanden, der mich selbst erschreckt, jene Stimmung, die es der elsaß-lothringischen Arbeiterschaft beinahe als einen Verrath erscheinen läßt, wenn man ihr heute sagt, daß sie über die staatliche Zugehörigkeit des Landes noch abstimmen solle. Sie antwortet, ihr scheine eine Ab-

Ja oder fVerti? 89

i

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90 Oie Zukunft

Stimmung nicht mehr nöthig, die ganze Welt wisse, daß ihr Wille sei, zu Frankreich zu gehören. Und auf den selben Stand­

punkt hat sich auch die elsaß-lothringische Partei gestellt.

. . . Von dieser internationalen Tribüne herunter, vor der gan- Weltpresse, die hier vertreten ist, sage ich: Elsaß und Lothringen wellen keinen neutralen Staat bilden, sie wollen zu Frankreich gehören! Hätten Sie doch Alle, die Sie hier sind, der tollen Begeisterung, der geradezu unbeschreiblichen Frjeude beiwohnen können, die im Elsaß alle Eingeborenen erfaßte, als die deutsche Herrschaft endgiltig aus dem' Land zog!' Tiefste Genugthuung:

beseelte unsere Arbeiter trotz allen w irtschaftlichen Schwierige keiten, die in Folge des Wechsels gerade ihnen erwuchsen,, trotz allen Fehlem, die von der neuen Verwaltung begangen werden und d b sich zum großen Theil durch die allzu plötz­

liche Umschalti mg d s ganzen Apparates erklären.

Die Lage des Elsaß war ja in jenen entscheidenden Wochen' von einer Tragik, wie sie in der Weltgeschichte ihresgleichen sucht. Jahre lang hatte auf der ganzen Bevölkerung der wildeste Terror, der unbarmherzigste Druck gelastet. Jahre lang hatte die Bevölkerung eine in Kadavergehorsam ersterbende Truppe vor sich vorüberziehen gesehen. Und in den allerletzten Tagen, vor der Katastrophe wurde die Kette, an der sie lag, aufs Aller­

äußerste angespannt. Etwas Ungeheuerliches bereitete sich vor.

Drüben am Rhein standen Hunderte und abermals Hunderte von Automobilen, die bestimmt waren, den größten Theil der eingeborenen Bevölkerung des Elsasses wegzutransportiren, hin­

über in die Fremde, nach Deutschland. Eine große Anzahl von.

Familien hatte schon Befehl erhalten, sich bereit zu halten, c^ie Bündel zu schnüren, die Möbel zu verpacken. Der deutsche Geperalstab hatte den Plan gefaßt, das Elsaß zu räumen, zu säubern, die eingeborene Bevölkerung hinauszuschaffen. Zit­

ternd, geduckt, stumm wartete das ganze Volk auf den Augen­

blick, den furchtbaren Augenblick. Da, plötzlich, geschah das W under: Ludendorffs Traum war zerstoben! Berlin erbat den Waffenstillstand! Aus dem Norden kamen nach dem Elsaß seltsame Nachrichten, an die man zuerst nicht zu glauben wagte. Die Revolution sei ausgebrochen. Die Revolution in Deutschland ? Ehe man recht- Zeit hatte, darüber nachzudenken,, erschienen in der That schon die Sendboten der deutschen Revolution, die Marinesoldaten, in den elsässischen Städten.

Ueber die Gründe ihres Kommens ist man heute im Elsaß ver­

schiedener Ansicht. Aber die Kette zerbrachen sie; und nur»

)

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Ja oder Nein ? 91

•sahen die Elsässer erstaunliche Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten. Generale, die gestern noch allmächtig waren, gingen gebückt, gedemüthigt durch die Straßen. Soldaten, die am Tag zuvor noch blind zu gehorchen schienen, ertheilten Befehle, rissen den Offizieren die Epaulettes von den Schultern, saßen in den Generalstabsautomobilen und herrschten. Sprach­

los, halb begeistert, halb beunruhigt, weil sie nicht ganz ver­

stand, nicht recht glaubte, sah die elsässische Bevölkerung Alle­

dem zu. Im wilden Frohsein, das sie gepackt hatte, da sie nun 'wußte, daß sie auf ihrer Scholle bleiben könne, erfüllt von Dankbarkeit gegenüber den revolutionären Truppen, die sie

»wenigstens vor dem Aeußersten gerettet hatten, fragte sie sich, was dabei herauskommen solle. War es Ernst, war es ein Wahn ? flJnd während sich vor ihren Augen ein Kapitel der deutschen

»Revolution abspielte, da erklangen schon von den Vogesen herab

<Iie unvergessenen Töne der Marseillaise, erdröhnte der Tritt der heranmarschirenden französischen Truppen. Und langsam, von einer unwiderstehlichen inneren Kraft getrieben, drehte sich d a s ganze elsässische Volk, drehten sich alle Klassen, drehten sich unsere an der Revolution direkt betheiligten Arbeiter der seit 'fünfzig Jahren verbannt gewesenen blau-weiß-rothen Fahne zu und, hingerissen vom Rhythmus der Marseillaise, die sie be­

rauschte, weil sie sie zum ersten Mal seit einem halben Jahr­

hundert wieder frei erklingen hörten, wandten sich auch die -besten unter unseren sozialistischen Arbeitern Frankreich zu, — wandten sie sich von der deutschen Revolution ab, denn selbst diese Revolution war durch Alles, was das alte Deutschland, aus dessen Trümmern sie herauslohte, an Verbrechen begangen hatte, in ihren Augen kompromittirt. Und so vollzog sich nach sieben- -undvierzigjähriger Trennung, unter Begeisterung, die freiwillige Einfügung Elsaß-Lothringens in Frankreich. (Allgemeine Be­

le g u n g . Starker Beifall.)

Nun sagt man, daß die Franzosen heute den Deutschen gegenüber ja genau so handelten, wie es die Deutschen, den Elsässern gegenüber thaten. Das ist nicht wahr. In der deut-

•schen Presse wird ein großer Lärm geschlagen über die Aus­

weisungen; die vollzogen wurden. O, ich bin in keiner Weise begeistert von diesen Ausweisungen. Ich möchte haben, daß die Verhältnisse es ermöglichten, ganz auf sie zu verzichten.

Als ich jedoch neulich im Elsaß war, habe ich mir Listen geben

‘lassen von Denen, die ausgewiesen worden sind. Sicher: bei Manchen hatte ich die Empfindung', daß man sie ruhig1 hätte kn

8

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^ 2 Die Zukunft

Lande lassen können und daß sie nur Opfer irgendeiner Rach­

sucht oder eines Mißgriffes geworden seien. Aber schließlich beträgt die Zahl der Ausgewiesenen höchstens etwa 3500: dabei leben über 400 000 Deutsche im Elsaß und in Lothringen. Und von diesen 3500 hat die größte Zahl sich während des Krieges im Denunziren bethätigt, so daß die Meisten von ihnen einen Elsässer auf dem Gewissen haben, der auf G rund ihrer Denun­

ziation zu Monate langem Gefängniß verurtheilt worden war.

Und die elsässische Bevölkerung, die fast fünf Jahre ^zu Alle­

dem1 schweigen mußte, verlangt halt nun in der leidenschaft­

lichsten Weise, daß Alle, die dem preußischen Militarismus frei­

willige oder unfreiwillige, bezahlte oder unbezahlte Schergen­

dienste geleistet haben, aus dem Land gejagt werden. Ich habe Vertretern der Regirung gesagt, daß sie sich nicht allzu sehr durch den begreiflichen Haß der Bevölkerung bestimmen lassen sollte, da ich nicht haben möchte, daß man auch nur im Ge­

ringsten die früheren deutschen Methoden nachahmt, die das alte Deutschland in so furchtbaren Verruf gebracht haben, und daß sie die Kraft finden müßten, so schwer es unter den, ge­

gebenen Umständen auch fiele, den selbst erklärlichen Wünschen des Volkes zu widerstehen, im Interesse der Menschlichkeit so­

wohl als auch des Landes. Aber ich muß hinzufügen, daß gar Manchem von Denen, die ausgewiesen worden sind, durch die Ausweisung das Leben gerettet wurde. Denn hätte ihn das Volk noch auf der Straße getroffen, so hätte es ihn totgeschlagen.

Den deutschen Sozialdemokraten und ganz. Deutschland rufe ich z u : Wenn die gewaltige Welle des tiefgehenden Hasses im' Elsaß einmal abebben, wenn das neue Deutschland von dem alten so grundverschieden sein wird, daß unser Volk wirklich die ehrliche Umwandlung des deutschen Geistes empfindet, dann wird in unseren Provinzen auch die Erkenntniß wieder erstarken, dt£ die deutsche Nation, aller ungeheuren Schuld der gestürzten Regirung. aller eigenen Mitschuld zum Trotz, ein Faktor bleibt, mit dem die Welt auch nach der militärischen Niederlage, po­

litisch, wirthschaftlich und kulturell, zu zahlen haben wird. Ihr aber, deutsche Mehrheitsozialdemokraten, versuchet ja nicht, diese Erkenntniß durch künstliche oder gar unlautere Mittel zu beschleunigen! Sie kann nur eine Sache der Entwickelung sein;

und deren Tempo wird durch Eure eigene Haltung, durch Das, m r Ihr in Deutschland thun oder lassen werdet, bestimmt.

Einst*eilen steht zwischen dem Elsaß und Euch eine Haß-

«fliter, deren Steine Alt-Deutschland selbst zusammentrug.“

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W ir Frem de stehen vor täglich erneuten R äthseln.. So ziemlich kenne ich sie ausw endig. Business is business.. Florenz oder Babel,.. G eaichte Sozialdem okraten, die

A nscheinend nicht, denn S ie fahren fort: ,W ir w ollen schaffende Menschen in ihrer wirthschaftlichen Bethätigung, nicht nur in Gewerbe und Industrie, sondern

Der Präsident fragt, mit wem er und seine Bundesgenossen denn eigentlich hier zu verhandeln, „zu thun haben“, und fordert das deutsche Volk auf, einen Zustand

Burian stand ganz unter der Suggestion des deutschen Endsieges und hatte erklärt, jetz t sei nicht der M om ent, m it neuartigen V orschlägen an die D eutschen

Aber du sollst Dich nicht dadurch blenden lassen, daß die Länder, die von Deutschland alles Gewünschte erlangt haben und jetzt unter Frankreichs Schuldeintreiberdrang

Wie die Raupen Blatt vor Blatt abfressen, bis der Baum stirbt, so werden wir Departement um Departement verschlingen, bis Frankreich stirbt.“ Mögen wir uns

Memoirenwerke haben von je her lebhaftes Interesse erregt. Nicht nur da, wo sie der Neugier einer nach Sensation lüsternen Zeit entgegenkamen, sondern überall, wo man der Geschichte