1. SU « 1924. [53. 3aljrgang.] 913
§ e ? t 1 3
3uriltt|d)c Utodpfdjrift
X } e t * a u £ 0 C 0 c b c n v o m D e u t f d ? e n 2 l m t > a i t D c r e i i t ,
S d j r t f i l e t t e r :
3 u(it5rat Dr.^MÜMS JHacjmts, Berlin, Bedjtsamnalt Dr. ^eiitrid? Cetpjtg,
unter ITiittcirfung pon Hed)tsam»aii D r . l l t a y i^ a d jc s tb u rg , 2Tianni)etm. ^ _________
P e r la g : 21). m ocfet? S ttC h ^ a n fc lttn g , 3nt).: (Dscar Branöffetfer, ß*cip3iö , Dresdner S trafe U / l 3.
5 e r n f p r e $ c t H r . 7 2 5 6 6 / D r a i ] t a n l d ) r i f t : S m p t i m a t u r / p o | t l d ) c d i f o n t o S e iP 3 > 9 U t. 6 5 6 7 5 ._______________ _
B e3ugspreis b is a u f w e ite re s m o n a tlic h f ü r A usg a b e A (m it ben „XTacßricßten bes Deutfcßen A n ro a tto e re in s " e in m a l m o n a tiii) ) ITC. 4.50 fü r A usgabe B (ohne biete B e ila g e ) ITC. 4.— ; bei (E n^elßeften je b e r B og e n 3U 8 S eite n 40 P f. $ ü r bas A u s la n b e r fo lg t B e re d in u n g
>n b cr tD ä ß ru n g bes b e tr. £ a n b e s. D er Be3ug e r fo lg t am 3tDedunäßig|'ten burd) bie P o ft, bod; nefjm en and) bie B u d jlja n b lu n g e n u n b ber D e rla g B efteH ungen a n . B efdjroerben ü b e r m a n g e lh a fte A u fte ilu n g fin b bei p o ftb e g u g a u s fd )lie ß lid | b e i ber p o f t a n 3 u b rtn g e n .
£ l r t 3 P t r t ö t i Me 6gefpaltcne ininimeterl)51ie 12 P f., fü r Den StelCenmarft 10 Pf., 7 , Seite HL 1 7 5 . - , 7 s Seite 11t. 9 0 . - , V « Seite ITC. 50.— ^ " ¿ e^ e n ra u m roirö in
« H ^ e t g e n t,cr f i f c con ¡rrenm m gs|triif| 3« CErenmmgsitrid) gerechnet. Die ffitöSe bet Mitjeige t|t bei ber Bestellung in m itlim etern anjugeben. Bei C h i f f r e t t n 3 e ig e n tommen noc^ 50 P f. ©ebneren Ijingu. S a t z u n g e n ausnahmslos auf poitjihedionto H). m oefer Budjfym M uitg, £etp3ig 63673 bei Bc.teliung erbeten.
23orfcerfahren unb bet |>au))fbeti)anbiuu00=
termiu int Süntyroaeft*
B o n fia n b g e rid jtS b ire ito r © im o n , igamtoöer.
® ie B D . b. 13. ge b r. 1924 b rin g t in ber gönnt einer L o b e lie zur g iß D . eine Dßllige U m w älzung unfereS bis»
T rig e n bürgerlichen 9ted)tSgangeS. Sin bie © teile beS ißartei»
Betriebs t r i t t ber SlmtSbetrieb, an bie © teile ber mehrfachen
&erßanblungSterm ine bie K onze ntrierung ber B e rßanblung m öglicßft auf e i n e © iß m tg wie im S trafprozeß. Slßnlid) wie in t S trafprozeß fo ll biefe K onzentrierung auf einen Ber»
ßunblungSterm in entweber burd) eine 2 lrt B o r b e r f a ß r e n beS EinzelricßterS ober burd) B o r b e r e i t u n g b e r S f j a u p t » B e r ß a n b t u n g feitenS beS Borfißenben ober eines Don ihm Beauftragten ©ericßtSmitgliebS erreicbjt werben. ® ie Beweis»
Aufnahme, fa lls fie nid^t im B o rberfaßren erfolgt, fo ll im
^ d u p t b e u ß a n b l u n g S t e r m i n Dor fid) gehen unb auf
® ru n b biefeS §außtberßnnbIungSierm inS im ^Regelfälle baS U rte il erlaffen merben.
ISieS ift i n r j ffiz z ie rt g ie i unb g n ß a tt ber 3röirpro§eg»=
Ubbelle. SBenn bem Sefer bei ih re r erften SeEtüre bieS nicht
°ßne Weiteres H ar Dor Stugen t r it t , fo beruht baS b a ra u f, Baß burd) E in fü g u n g einzelner fßaragraphen in ben bisherigen
£ e jt ber Q fßD . unb UntfteHungen Don B eftim tnungen au§
Bern am t8gerid)tiid)en Berfaßren in baS lanbgexicEjtlicfie ber U berblitf über SuagWeite ber einzelnen tn b e ru n g e n unb Um»
Rettungen nicht Don D ornljereiit gegeben ift.
f£ie K o nze ntrierung ber B erßanblung in bem §außt»
BerßanblungSterm in Dor bem fßrozeßgerießt elnfd)iießlid) ber
«tloa erforberlicßen Beweisaufnahm e auf e i n e © iß u n g er»
g ib t fiel) ans bem Sffiortlaut bet BcoOetfe m it Doller K la rh e it, toenn m an ihre B eftim m ungen in folgeitber ^Reihenfolge z11*
fam m enftetft:
„ B u r V o rb e re itu n g ber Entfcßeibung if t f e b e ©ad)e Zunäcßft Dor bem E inzelrichter zu Derßaitbeln, ber auch Ben S e rm in hierzu b e ftim m t" (§ 348 © aß 1).
. . ber E in z e lrid )te r hat bie ©ache fo loeit z«- förbern, Baß fie tu n licß ft b u re ß e i n e S ß e r h a n b l u n g ü o r b e m 5ß.r D 3 e ß g e r i c i ) i e r l e b i g t m e r b e n t a n n " ( § 3 4 9 2I6f. 2).
„ E s !a n n nad) ben S eftim m ung en beS SSorfißenben ba*
Don abgefeßen merben, bie ©ad)e znnäcßft Dor bem E in je l*
ridßter zu berßanbeln, wenn eine SSorbereitung nad) ben Um»
ftänben nießt e rforb erlid) e rfd )e in t" (§ 348 ©aß 2), b. ß. alfo Gucß oßne fie ber DtecßtSftreit in einer m m tbiid)en SSerßanb»
lu n g erlebigt Werben tanrt, Dgl. folgeitben SIbfaß.
„■©er ^o rfiß e n b e ober ein Don ißm z^ beftimmenbeS SJtit»
glieb beS fßrpzeßgeriii)ts ßat feßon Dor ber münblicßen SSer*
ßanblung alle Stnorbnungen z« treffen, bie angebracht er»
feßeinen, b a m i t b e r D t e c ß t S f t r e i t t u n l i c ß f t i n e i n e r n t u n b l i c ß e n S S e r ß a n b l u n g e r l e b i g t W i r b (§ 2 7 2 b ).
S3eiDeiSnufnahme fo tt grunbfäßtid) entweber im SSor»
berfaßren üor bem E in z e !tid )te r ober im §auptDerßanbInngS»
te rm tit bor bem fßrozeßgeriißt erfolgen. ®aS ergibt fici» aus folgenben aSeftimmungen;
„ g f t eine Beweisaufnahm e erforberlicß, fo la n n ber E i n z e l r i c ß t e r nad) feinem Erm effen entweber felbft bic Beweife anorbnen unb erheben ober bie§ bem fßrozeßgeridjt ü b e rla ffe n " (§ 349 Slbf. 2 ©aß 2).
„B efcßließ t baS © e r i e ß t eine Beweiserhebung, fo foü bie 2tufnaßme beS BeweifeS, fow eit ba§ t u n t i^ ift, fo fo rt er»
folgen, inSbefonbere foüen Beugen unb ©aeßöerftänbige, fa lls fie z i« © teile fin b ober ißre unüerzügliiße © efteliung m öglid) ift, fo fo rt bernommen w erben" (§ 357 a © aß 1).
B u ber Sabung ber B eugen zum §auptüerhanblung§»
te rm in if t ber SSorfißenbe nad) § 272 b berpfiid)tet. - SIuS biefen gefeßiießen B eftim m ungen ergibt fitß fla r baS B i e l ber SRoöelle, bie K o nze ntrierung beS ißrozeßfioffS im
^ a u p t o e r ß a n b l u n g S t e r m i n , zu beffen E rreid)ung baS S S o r b e r f a ß r e n beS EinzelricßterS unb bie B o r b e r e i » t u n g b e r ¡ g a u ß t b e r ß a t t b l u n g bureß ben Borfißenben;
b ie S J t i t t e l fin b . 1 ,
BSirb baS B ie l in ber Iß ra jiS errenßt werben? B e t ber fa ft allgemeinen ©egnerfcßaft ber SInwälte unb ber ütbneigung w eiter gtidßterfreife gegen bie SioDelie unb n id )t guießt bet ben tecE)nifd)en © d jw ie rig ie ite n , Die fieß ißrer ® u rd )fü ß ru ttg ent»
gegenftellen, m uß bieS erßebiießen B w e ife ln begegnen.
® ie SInwäite beläm pfen bie 97oüeUe im wefentliißen wegen ber Slufhebung be§ IßarteibetriebS unb ber allzu großen B e fd )rä n fu n g neuen BorbringenS. 3 ^ Derweife auf bie 2luf»
fäße Don § e i i b e r g , d. § o b e n b e r g nub B r e i t in 37r. 6
ber 3 ® . 1924. . . . .
Slucß bie IRicßter begrüßen baS wettgeßenbe Buruct»
WeifungSredjt, baS gleichzeitig — fo ll baS B iei Ber 92oOeIIe, bie K o nze ntrierung be§ ^ßrogeBftoffS im ^auptoerßanblungS»
te rm in erreicht werben — eine B u tü d w e ifu n g S p fltd ) t bar»
M i t , nicht. ES zw in g t ben fRicßter, gegebenenfalls oßne J tu a » ficlit auf bie m aterielle Rechtslage auS prozeffualen © run»
ben ein weiteres Berfaßren abzufetmeiben. ©me folcße Prozeß»
le itu n g fü h rt notw enbig zu häufigen K o n ftifte n m tt oen 2tn»
w alten. ©§ berüdfießtigt nießt bie S m ponberabilien, bie in bem DertrauenSDoIlen BerßältniS liegen, ba§ zibifcßert ü ln w a lt unb 3ü d )te r bei ben meiften beutfd)en ©erießten befteßt.
!2lber bie größten Bebenfen werben in Sfticßterlreifen geqen bie © e fta ltu n g be3 BerfaßrenS Dor bem Einzelricßter qeltenb gemacht. $ ie fe § B o r b e r f a ß r e n w irb feine igaupt»
ro lle im lanbgeridjtlichen B e rfaßren erfter S n ftanz fpielen.
® e n n in ber B e rufungsinstanz fin b ja bie meiften ©aeßen feßon bureß BaS e rftinftanztidje Berfaßren „D orbereitet". g n t lanbgerichtlicfjen Berfaßren erfter g n fta n z bagegen werben grunbfäßtid) B orfiß enber unb B e ifiß e r bie ©adjen zunäd)ft als E in z e lrid jte r bearbeiten, unb erft Wenn bie @ad)en naeß bem Ergebnis biefeS B o rberfaß re nS . fü r ben §auptbcrßanö»
lu n g S te rm in re if fin b , fo ll bie Kam m er zufammentreten uno bie ©aeße tu n licß ft in biefem einen T e rm in entfdjeiben.
ig a t m a n bei biefem B e rfa ß re n b e rü d fie ß tig t, baß ie B iD ilia m m e rn e rfte r S n fta n z bie gtü itiftifch e SluSbd u g - ftä tte f ü r u nfere a iffe ffo re n u n b ju n g e n
benen bie jü n g e re n ober and) ä lteren, aber Dieifacß ¿aßt la g
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014 ©rößere Stuffäße
[SurifHfdje SJiodjenfdjrift n u r in ©traffacßen Befdjäftigten fRicßter in ber 3 u i am>'teit*ar&eii m it öen erfaßreneren Kollegen in ber giöiiiftifcfjen
*J3raji§ gefcßult m ürben? § a t ntan BerüdEfidjtigt, baß bie äJiitglieber ber Kam m ern ötelfadf^ in ißren K e nntuiffen ltnb gäß ig ie ite n burcßauS n id jt gleicßmertig fin b ? ® ie ©efdjäftS*
üerteilung muß auf ben 9tu§gleicf) ber Strafte bebacßt fein.
3 U melcßen ^Reibungen m uß bieS bei bem S u fa m m e n tritt per Kam m er führen, trenn bie Ergebniffe beS SSorüerfaßrenS, um bie ficE) ber fcßmäcßere C£in§eIri(Äter re b lid j gemüßt ßat, Oon ber Kam m er n a d jträ g lid j g em iß bittigt merben? ® ie Un*
ftim m ig le ite n bleiben in 3 u fu n ft and) n id jt meßr eine innere Stngclegenßeit be§ K o llegium s, fonbern treten notoenb ig naeß außen in Erfcßeinung, menn g. SS. bie im SSorüerfaßren öom (Singeiric^ter ergebenen SSeroeife burdj bie Kam m er fü r un*
erßeblidj e rttä rt merben. ® e r ©ingelricbter, ber fieß ttid ft bloß Ißeoretifdj, fonbern burdj feine geieiftete Strbeit auf feine S luffaffung bereits feftgelegt ßat, m irb aueß n u r m it SBibermitten an bie SBeiterbearbcitung ber ©adje ßerangeßen.
Siodj meit fd jlim m e r m irb bie ©adje aber, menn eine menfdj*
ließ begreifließe Konniüeng geübt m irb unb m ö g lid jft bie Strbeit beS E ingelridjterS tro g obmattenber Siebenten aufrecßtgu*
erßalten gefudjt mirb. Kurg, baS Ergebnis if t in jebem ga ffe eine SSerfcßlecßterung unb feßr o ft and) eine SSergöqernnq ber fRedjtfprecßung.
S ft baS Ergebnis n id jt aber üieffeießt and) eine SSer*
teuerung ber fRedjtfpredjung ? § a t m an fid j über bie t ec ß*
n i f t ß e © u r e ß f ü ß r u n g ber 9?oüeffe ©ebanfen g e m a lt?
SSor E rla ß ber Slotüerorhnung ßat m an ben SanbeSjuftig*
berm altungen offenbar feine g e it getaffen, ßierüber bei ben örtiießen gnftangen Erßebungen angufieilen unb auf © ru n b foteßer Erßebungen © teffung gu neßmen. Stber aueß naeß E rla ß ber Stoöeüe ift in biefer fRicßtung feitenS ber S itfttg *
»erm aitung nidjtS erfolgt.
SJian üergegenmärtige fieß, baß im erffinftanglicßen S e r*
faßten Oor bem S a nbgeridjt bie brei SRitglieber ber ß iü il*
Jammer neben ben © igungen beS K o llegium s, ben v§ a u p t*
berßanbtungSterm inen, öffentlicße © igungen a ls Eingei ricßter abßalten (ollen. Sieicfjt ß ie rfü r baS fR idjterperfonal, reidjen ß ie rfü r bie S3erßanblungSgimmer a u s? © o lt baS g ic l ber L o b e lie , S3erßanbiung ber ©aeße in e i n e m §auptüerßanb*
IitngS term in , üielfacß m it m ünblidjent SSortrag, SSemeiSaitf*
naßme unb perfönlicßem Erfcßeiiten ber P a rte ie n Oor bem (ßrogeßgeridjt e rre id jt merben, bann m irb fid j moßl bie 3 aßi ber in ber einzelnen © ig u n g anfteßenben ©adjen, nießt aber bie 3<dß ber © igungen beS K o llegium s üerringern. Sieben ben gmei K offegialfigttn gen in ber SBadje follen bann bie S e i*
ftger unb and) ber SSorjigen&e Eingelfigungen abßalten. ® en SSeifigern ftanb biSßer fü r K o m m iffionS term ine an einem Sage in ber SBodje je ein © igungSgintm er gur SSerfügung.
Sin biefem einen Sage merben bie E in g e lrid jte r nießt in ber Sage fein, fä m tlid je Ujnen obliegettben SSergleidjS* unb © tre it*
üerßanblungen fomie SSemeiSerßebungen gu erlebigen. ® ie geitraubenbe münbiieße SSerßanblung m irb and) in biefem Serfaßren n id jt im m er gu üermeiben fein, fReidjt aber ein S a g in ber SBodje ß ie rfü r nießt aus, fo e rg ib t fieß, baß baS bi'Sßer bem ältigte SlrbeitSßenfum m it bem bisßerigen IR idjter*
ßerfonat nießt gu erlebigen ift, ba meßr als brei 3 M t * fißungen in ber SBocße über bie S lrbe itS fraft eines fRicßterS ßinauSgeßen. g ü r meitere © ißttngen ber Eingelricßter fteßen aber aueß bei ben w eiften Sanbgericßten SerßanblungSgim m er gar n id jt gur S erfügung. Ebenfomenig fin b SerßanblungS*
gimmer fü r bie Sorfißenben öorßanben, beren S ienftg im m er m eift fü r öffentlidje Serßanblungen n id jt geeignet finb. S « S e r lin g. SS. fißen in ben giöiigericßtSgebäuben bie Sanb*
gerießtsbireftoren überbieS öietfadj gu meßreren ober m it ißren SSeifißern in einem 3 ur»ner.
2B ir feßeit aifo, bie teeßnifdjen © ißm ierigfeiten, bie fieß ber 'Jm rdjfüß rung ber Slooelle, mie fie gebadjt ift, entgegen*
ftellen, finb n id jt gering. $ ie H o ffn u n g , baß biefert
©dßmierigJeiten b u r ^ bautieße SSeränberungen ober f)3erfonai*
Oermeßrurtg abgeßolfen m irb, ift bei unferec ginanglage moßl oergeblicß. Scß füreßte baßer, baß faiefe © d jm ie rig ie ite n in Sserbittbung m it ber m eitoerbreiteten Slbneigung gegen bie Sioüette bei Slnm alt unb Slicßter, ferner aueß bei bem Oiel*
fadjen 3 weifel in iß ren SSeftanb, gur fyolge ßaben merben, baß tro ß ber ungroeibeutigen Stbficßt beS ©efeßgeberS, bie bis*
ßerige fßrogeßorbnung o ö liig neu gu geftalten, in ber ifSrariS mandjeS beim alten bieiben m irb.
£a§ SSctfoljte« öor bein eittjeinjiiier naä) iicr iBcrötlfimnö Uom 13, ?feöruar 1921.
i.
SSon ©cß. Sufiigrat ©adj fe, 06erianbe§gertd)t3rat a. ®., S3re3lau.
I. SBenn bei bem £ © . eine Klage eingeßt, fo ßat nadj
§ 261 3 ^ 0 - ber Sorfißenbe einen T e rm in gut m ünbliißen S5erßanblitng Oor bem fßrogeßgeridjt gu beftimmen, ber n u r fom eit ßinauSgerüdt merben fo ll, als eS gur SBaßrung ber E in la ffu n g S frift üon gmei SBocßen geboten erfeßeint. Sladj
§ 3 4 8 ber Sioö. 0 . 13. ffebr. 1924 (1143) ift aber jebe ©atße gunädjft Oor bem E in g e lriiß te r gu üerßanbeln, ber aueß ben
¿ e rm in ßiergit beftim m t. ES Jann jebocEj nadj iöeftim ntung beS SSorfißenben ßierüon abgefeßen merben, menn eine SSor*
Bereitung nadj ben Umftänben n id jt erforberlicß erfeßeint.
ES m irb alfo Slufgabe beS SSorfißenben fein, bei Eingang ber Klage gu prüfen, ob Oon einer SSorbereituitg ber ©adje Oor bem E in g e lrid jte r auSnaßntSioeife abgufeßen ift. ®ieS m irb gu befaßen fein, menn bei einem u n ftre itig e n ©acßüerßalt n u r über fRedjtSfrageu gu entfdjeiben ift, ober ber ©acßoerßatt fo einfadj ift, baß bie SSorbereitung Oor bem Eingelricßter über*
flü ffig erfeßeint. D b aber bie Ltmftänbe fü r ben SluSfcßluß beS öorbereitenben SSerfaßrenS fpreeßen, m irb fü r ben 33or*
fißenben o ftm a ls fdjmer gu entfeßeiben fein, ba er bei feiner jß rü fu n g auf bie o ft ungenügenben Slngaben ber Klage an*
gemiefen ift. ES m irb fieß beSßalb empfeßlen, baß ber Sin*
m alt, ber ein OorbereitenbeS SSerfaßren nadj Sage ber ©adje a ls oergögernb Oermeiben müdjte, in ber Klage ßierüber fid j erH ärt, unb n ö tig e n fa lls feine Slngaben giaubßaft maeßt.
SKaeßt ber SSorfißenbe oon ber ißm eingeräum ten ¡Befugnis leinen ©ebraueß, fo m irb er fieß feibft ober ein SRitglieb ber Kam m er als Eingelricßter gu beftimmen ßaben (§ 3 5 0 Slbf. 1 SioO.). daneben m irb er aber nadj ben noeß geltenben S8 e*
ftim m ungen (§ § 2 1 6 , 253, 261, 263 3S ßö.) bie S errainS*
beftim m ung fü r bie SSerßanölung Oor ber 31öill<i m m er nießt unterlaß e n bürfen, ba fonft bie gtecßtSßangigieit ber © tre it*
fadje nießt begrünbet merben fann. ffretlicß erfeßeint bie S3e*
ftim m u n g eines E erm inS gur SBerßanblung oor ber Jammer, eße baS oorbereitenbe SSerfaßren beenbet ift, menig gloedmäßig unb bie ^n n e ß a ltu n g ber SSorfcßrift in § 261 Slbf. 2 3 $ ö . ltnauS füßrbar. ® ie Sioü. feßeint amß naeß § 349 Slbf. 2
©aß 3 baOon auSgugeßen, baß bie Slnberaumung beS Serm inS Oor bem fßrogeßgeridjt erft naeß E rleb ignn g beS Oorbereiten*
ben BerfaßrenS Oon SlmtS megen erfolgt. SSielieicEjt mürbe. eS fieß empfeßlen auf © ru n b beS Slrt. V I I I SIoü. Oorgnfißreiben, baß ber Eingelricßter bie S3eftimmung beS S e rm iitS gum Öorbereitenben SSerfaßren auf bie K la g fcß rift gu feßen ßat, unb baß bie 3 ufteüuug ber Klage m it biefer S e nniitS beftim * m ung biefelbe SBirfung ßat mie bie 3 o fte llu n g ber Klage m it ber äerm inS beftim m ung beS SSorfißenben.
I I . § n bem Oor bem Eingelricßter gu beftimmenben £ e r*
m in ift bie ©adje gur SSorbereitung ber E n tfd j. beS ffSrogeß*
gerießtS gu üerßanbeln. ® ie Slufgabe beS EingelricßterS be*
fcß ränlt fieß aber n id jt auf biefe SSorbereitung.
E r ßat gitnädjft bie gütlidje SSeilegung beS fJtecßtSftreitS gn üerfudjen. 3 n jeber ©adje fin b e t alfo notmenbigermeife gunädjft ein ©üßneüerfaßren fta tt.
S n einer Steiße üon g ä lte n ift ber E in g e lrid jte r berufen, Entfeßei&ungen gu treffen.
S tt © tre itig fe ite n über üermögenSrecßtiicße Slnfprücße Jann ber E in g e lrid jte r im EinOerftänbniS beiher sjjarteien an © te ile beS fjSrogeßgeridjtS entfeßeiben. S » biefem ga tte t r i t t ber Eingelricßter gang an bie © te ile be§ K ollegium s.
O b er bie E n tfd j. treffen m ill, ßängt Oon feinem Erm effen ab.
S tt anbern g ä lte n ift er gur Entfcß. ü e rp flid jte t. $ e r Eingel*
ricßter ßat über progeßßinbernbe Einreben gu entfdjeiben m it SluSnaßme _ ber Einrebe ber lln g u lä ffig fe it beS StecßtsmegeS unb ber Einrebe ber 3 o ftä n b ig !e it eines ©ißiebSgericßtS, fo*
m eit über fie BefonberS üerßanbelt unb entfdjieben m irb. ®ieS ßat gu gefdjeßen naeß § 275 Slbf. 1 (S lrt. I I 24), menn baS
© e rid jt auf SIntrag ober üon StmtS megen bie abgefonberte SSerßanblung anorbnet. U nter ©erießt m irb audj ber Eingel*
ricßter gu Oerfteßen fein. D b er abgefonberte S erßanblttng an*
orbnen m ill, ßängt Oon feinem Erm effen ab. S u t er eS, fo ßat er gu entfeßeiben, menn er bie Einrebe fü r unbegrünbet eradjtet, bureß S m ifd je rtu rte ii naeß § 275 Slbf. 2 3ff3D ., anbern*
fa lls burdj E n b u rte ii. S a ß ein E u b u rte it auf Slbloeifnug ber Klage n u r ergeßen bürfe, wenn bie ^ a rte te n fid j b a m it ein*
üerftanben e rflä rt ßaben, baß ber Eingelricßter barüber ent*
53. 3af)tg. 1924 $ eft 13] Qköfjere Sluffä^e 915
Weibe, wie S r e i t , S ® - 1924, 378 m eint, tjatte idf) nicfjt• I r W tt0 - iQanbeit eS f i d um bie U nguftänbigfeit beS @e«
^ at ber © m gelrid)ter auf Stntrag nadj § 2 7 6 (Roü.
U l 25) bie © a d e burd) (B efdluf) an baS guptänöige (55ericf)t üerweifen. (Sie (Beftimm ung, baf) bie progephittbemben tfm reben g le id g e itig unb üor ber V e rt)anblung beS S e it, gur pauptfadfe üorgubringen fittb , w irb m att auci) fü r baS üor«
bebeitettbe V e rfahren fü r anirenbBar galten muffen.
© rtebigt fid) ber (Recijtsftreit ftreittoS b u rd g u tü d rta lfm e ber Silage, V e rg td t auf ben gettenb gemadftett S ln fp ru d ober HtterfenntniS, fo tjat ber (ginselricfjter bie ba n a d erfo rb e rtid e
^rttfctj. gu treffen. (BaS gteidje g iit bei V erfäum niS einer 4Sartei. © t £jat a u d bei StuSbteiben einer (Partei im S e rm in bte in § 331 a ( n 3 9 ) ¡)em (progepgeridt eingeräumte (Befugnis äur ©ntfd). n a d Sage ber Slften.
~ S tt ben g ä lte n beS § 251 a ( I I 18), alfo wenn in bem
•£ermin beibe P a rte ie n nicfjt erfdeinen, ober Beim StuS«
bleiben einer (Partei bie erfcfyienene (Partei feine Slnträge [te ilt, ber © in g e trid te r ebenfalls bie bem (progepgeridt ein«
Beräumte (Befugnis gur ® n tfd - nad) Sage ber Sitten.
I I I . (Sie Hauptaufgabe beS © in g e trid te rS bleibt aber bie V o rbereitung ber ©nifd)- beS fproseßgcritfjtS in ben ftre itig metbenben ®acf)en. (Siefe V o rb e re itu n g [o ll gefcEje^en b u rd Verl)anbiung in einem T e rm in m it ben burd) Stnwätte üer«
treienen P a rte ie n , benn eS fa n n n id )t gweifettjaft fein, baf) fü r Pte ^e rfja n b iu n g öor bem © in g e trid te r Stnwattgwang befiel)!, , . ®itt3elricf)ter alfo n id )t ettoa bem beauftragten fRidjter Sletcfirtebt (§ 78 Stbf. 2 £ (p Q .).
5)em © in g e trid te r m irb in ber 97oü. öorgefcfirieben, fü r etne erfdöpfenbe E rö rte ru n g beS gefamten ©ad)« unb © tre it«
oerljältniffeg gu forgen unb bie ©ad)e fo Weit gu förbern, baf) tef lp n lW ft burd) eine V e rfja n b tu n g üor bem (progepgeridt [rte b ig t Werben fann. S n [ r in ©rm effen if t gefteüt, fa lls eine Beweisaufnahm e erforberlid) ift, feibft bie Setoeife anguorbnen unb gu erheben, ober bieS bem (progepgeridt üorgubeI)atten.
8113 Stufgabe be§ © in g e trid te rS ift eS u id )t angufel)en, W Strt beS attpreupifden. S n ftru e n te n ben status causae
®l co n tro ve rsia e gu regulieren, inbem er bie S n fo rm a tio n
°n ben P a rte ie n b o llftä n ö ig a u fn im m t, ober gar n a d bem o terfud ungS grunbfaj) baS wahre ©ad)üerI)äitniS gegen ben
^ ,u le n ber P a rte ie n gu e rfo rfd e n . S ie S a m m lu n g unb m jtung beS ©toffeS bleibt ben Stnioälten Oorbeijatten. © ie mben it)n, mie bisher, in ben Oorbereitenben © d )riftfa |e n unb' aut^ bie V e rfja nbtung oor bem © in g e trid te r
™ bleW S lrt o o rp b e re ite m § 253 Slbf. 3 ( I I 19) fd)reibt neu . 3 . ba6 bie S liagfd^rift bie Slufforberung entfiaiten [o ll, w aKlße 3«gen bie S e ^auptungen be§ SM. üorsubringenbe ßin«
ft»n nnb S e toeigm itte l u n b e rjü g tid ) burd) ben ju be«
L lenben Stnmatt in einem © d jriftfa ite bem S I. unb beut
© e r' V* , uluul1 111 eitlem i» u iri|i|u ^ e ueit
m itäuteifen. (Sem (Sinäelricfjter lie g t n u r ob, burd) fPifcrÜ? 2 tu fftä ru n g § tä tig fe it bei S e ftftettung ber tat«
V n lr h n l l r l ell§ 9m nblagen m itäutoirfen. SBaS bi3i)er ber h a o i ^ . h 1 Slugübimg feiner |5-ragepfiicf)t unb ber S e ifig e r , §“ bun3 [eines SrageredftS (§ 139 $ $ £ ) .) in ber rirm -p n ^e rp a n b iu n g gu tu n Ijatte, ift fe ^t bem (Singet«
bie w ,u6errtrc tSen. SBie aber burd) § 139 Stbf. 1 97ob. ( I I 8) g i fu (,ßabe beä V o rfi^e n b e it erm eitert. ift, fo Hegt aud) bem ob hi r t 7 i:er fin e gesteigerte StufftärungS« uttb S ragepfH djt loerhp« k 3n einem SIuSforfd)ungSred)t auSgebe^nt anirrftt d,a rt' ber ®v i' ba6 bie (Parteien gu © rftä ru n g e n ber«
B h’eraen, bie fie übereinftim m enb nid^t abgeben iootten.
etaibe rP, ^ W ^ tr id lte r Ija t ben S e rm itt angitfe|en. H ierbei K o r b e r ' t ° t£ ®W n>ierigfeit, ba§ ber S e rm in nicfjt bloß gur ber im ft - ® ^er fM eilißen, fonbern auc^ gur © rtebigung ntöarirfift ® ad;en beftim m t ift, unb beStfatb einerfeits lo e n ia fti' an i l l iet5en ift, anbererfeitS aber aud) bem ©egner ftänbelt ” : l u r A n fe rtig u n g ber S lagbeantm ortung, u nter H m toirb bi' T l ?u h,eil ern n © d)riftw e d)fei ¿ e it taffen mitg. e s nnb bpaa ir na§ en S erm inS bie (Reget fein rnüffen T e rm in i l aucll fn r bie borbereitertbe S lä tig fe it ber erfte
© c b S i 9 n i i , t fleei3net f« i“ -
in § 2 7 2 b w ° r û / m ® e rm ln ^ o t ber G in g e trid jte r bon ber iljm S ö tte n © „ r , 00- M l 2 3 ) e in g erä u m te n (B efugnis in geeigneten bie ® rg ä ttn rQU(^ k 11 maclten, inSbcfonbere fa n n er ben (P arteien fä^e a u fQef.,n ß °ber S riä u te ru n g ip r e r Oorbereitenben © c ^ rift«
bie (P a rte ian ^k 'vl m 3 e rm ^n iü“ b n id )t e rfo rb e rtid ) fein , baf) iennenben œ» - ï 11 ® n g e trid )te r ben © tr e itfto ff loie bem er«
bofi ber « ¡ { „ ï 1? î rm nnbtidö b o rtra g e n . ©S if t OorauSgufeben, seirtcöter bie © d )riftfä f)e getefen ^ a t unb bie
V e rtja n b tu n g m it ben Slnttätten toirb fid ) barauf befdiränfen, b a | er m it ifjnen baS ©ad^« nnb © tre ito e rfjä ttn iS nad^ ber tatfäd)tid)en unb red)ttid)en ©eite erfc^öpfenb e rö rte rt, atfo inSbefonbere bie Süden unb U nftartjeiten ber © d^xiftfä^e be=
fe itig t unb auf rid fü g e Slntragftettung i)in to irft. ©S if t ifim ancö bie (Befugnis gugugeftelfen, baS perföntidie ©rfdtieinen einer (Partei gur S lufftä rung beS ©adjbeftartbS gtoangStoeife nadö § 141 Stbf. 1 u ilb 3 ( I I 9) anguorbnen, toenngleid) ¿toeifet tfierüber barauS fiergeteitet werben fönnen, ba^ bie V O . im
§ 141 n u r Oon bem © eric^t fp ric^t. Stad) § 139 Stbf. 1 Stoö.
( I I 8 ) ^a t ber SSorfi|enbe n u r b a ^in gu w irfe n , baf) fid) bie (Parteien über alte e r i ) e b l i c i ) e n £atfad)en üottftänbig er«
Hären, nnb er fjat gu biefem ¿Wede, fow eit erforbertid^, baS
©ad)« unb © tre ito e rtjä ttn iS gu e rö rte rn , mätjrenb bet ©inget«
ric fite r nad) § 349 fü r eine erfd)öpfenbe © rö rte ru n g beS g e f a m t e n ©ad)« unb © tre itü e rtjä itn iffe S gu forgen Hoot.
SOtan w irb barauS n ic^t gu fo lg e rn tjaben, bap ber © ingetrid)ter audö bie £atfad)en, bie er fü r unertjebtid) I)ätt, auSnat)mStoS gu erörte rn ija t, was u n te r Hmftänben fe ^r geitraubenb unb oergögernb w irfe n fantt. SlnbererfeitS w irb er, wenn bie
© r^ebtid)feit gWeifet^aft ift, m it (R üdfid)t barauf, baf) baS (progefjgeridjt anberer SInfid)t fein fa n n , fii§ and) biefer .Stuf«
gäbe untergie^en rnüffen.
Über bie Strt, wie ber © ütgeitid)ter baS ©rgebniS feiner S tn fftärungS tätigfeit feftguftetten ^a t, enthält bie Stoü. feine befonbere SSorfi^rift. Stbgutetjnen ift, baf) ber © ingetridjter einen £ a tb e rid )t auffte ltt, ben er ben (Parteien gur ©enetjmi«
gung Oortegt, wie bieS d ö i t b ^ a g e n , S>S3; 1924, 266 emp«
fie tjtt. ©S Wirb Seftftettung gu (proto fott Wie früher nad)
§ 3 5 0 3 tp£). n id )t gu umgefjen fein. Stafjere SSorfcfjriften über lä g t bie V e ro rb n n n g oerm iffen. ® ie SSorfdjrift im § 298 3(P D . genügt nicfjt. ©rteictiternb fa n n § 1 6 3 a (1111), weid)er bie (Benu^ung einer gebräucfjticfjen Sturgfd)rift geftattet, w ir«
fen, bod) W irb bei um fangreid)en © rftä ru n g e n ber (Parteien oorgugietjen fein, ben (Parteien bie © inreid)ung eines © ctirift«
fafjeS aufgugeben.
(Sem ©rm effen beS ©ingetrid)terS ift eS überfaffen, ob er feine Oorbereitenbe S ä tig fe it barauf befdjränfen W itt, ben
©ad)« unb © tre itfta n b feftguftetten, ober ob er einen (Beweis«
befd)tuf) erlaffen unb ifjn ertebigen W itt. S ft bie ©ad)e beS (BeWeifeS bebürftig, fo fa n n ber Sloed, ba§ fie tu n tid jft b u n ^ eine V e r^a n b iu n g oor bem (progef)gerid)t ertebigt w irb , n u r erreicht Werben, Wenn ber © ingetrid)ter and) baS (BeWeiSOer«
fahren auf f i d n im m t, g ü r baS ©rm effen beS ©ingetrid)terS W irb mafjgebenb fein, ob bie (Red)tSiage fo fta r ift, baf) eine abweid)enbe (RectjtSanfidjt beS (progef3ge rid tS nicf)t gu b e fü rd te o i f t S ft bieS a ls fieser anguneijmen, w irb ber (Beweis anguorbnen fe in ; je gweifetfiafter eS aber ift, um fo met)r w irb ber © ingetrid)ter (Bebenfen tragen rnüffen, (Beweis gu ergeben, gum at loeun eS fid) um langw ierige unb toft«
fpietige (Beweisaufnahmen I)anbett, bie bei einer abweidfjenben (Rec£)tSanfid)t beS (ProgefjgerictjtS n u r bapin führen, ben (pro«
gef) gu üergögetn unb gu oerteuern. (SaS beftet)enbe ober feh«
tenbe © inoerftänbniS ber (Parteien, über baS er fid) gu oer«
geWiffern h W l a itn fö r bie ©ntfd). beS © ingetridterS Oon (Bebeutung fein. V o n einer ftücfweifen Erhebung beS (BeweifcS, nam enttid) o o r üottftänbiger SMärung beS ©achoert)aItS, w irb Stßftanb 511 nehmen fein. Siommt eS auf ben u n m itte lb a re n
© in b ru d einer geugenüernehmung au, fo w irb biefe bem (proge§gerid)t oorgubehalteit fein. (Surd) ba§ V e rfa h re n üor bem ©ingetridhter w irb bie U n m itte tb a rfe it ber VeWeiSauf«
nähme Weiter atS fd)ou bisher gurüdgebrängt.
IV . S)nS Verfahren üor bem ©ingetricf)ter, foWeit eS fidh um bie V e fdja ffuug ber U rteilSgrunbtage b u rd S la rfte liu n g beS
© a d « unb © treüflanbcS hmtbett, w irb , WaS feine © d te u n ig « fe it b e trifft, Oon benfetben ©efahren bebrot)t, bie bisher baS V e rfahren oor bem (ProgefjgeridH infolge ber © ä u m ig fe it ber (Parteien Oergögerten. ©ine (Befugnis, ben © d riftw e d fe i burd) gwingenbe Stuorbnmtgen üon S e iften gu regeln, if t bem ©inget«
richtet allgem ein nicht gegeben. (Sod) ftel)en and) ihm SRittet gur H erbeiführung eines befd)ieunigten V erfahrens offen, bie bie (Roü. neu eingeführt l>at.
© rfd e io e it in bem S e n n in Oor bem @ ingetrid)ter beibe (Parteien n i d t ober e rfd e in t n u r eine (Partei, optte Slntrag auf V e rfä n m n iS u rte it gn ftetten, fo W irb bem © ingetrid)ter in ber (Reget nid)tS anbereS ü b rig bleiben, atS üon StmtS wegen einen neuen S e n n in gut V e rhaitbtung gu befiimmeit, fo w e it n id t bie nötige S lu fftä ru n g burd) bie erfdjieneue (]3artct er«1 folgen fann. ¿w edm äpig w irb bei (Beftimmuug beS neuen ~er«
11^*
916 © tö te te Siuffäße
[gurtfUfdje SSocfjenfdjrift ntinS beit P a rte ie n bie ©rgängung ober © riä u te ru n g ißrer© ß riftfä ß e aufgugeben fein, fa lls bieS n iß t fß o n naeß § 2 7 2 b üor bem elften T e rm in gefcfjetjen ift. Unt aber auf bie P a rte i einen © ru cf gunt © rfß e in e n auSguüben, if t bem © in g e triß te r in § 349 Stbf. 1 g if f . 5 «Roü. bie PefugniS gegeben, in ben g ä lte n beS § 2 5 1 a eine (Sntfci)., g. P . einen Pew eiSbefßlufj, n a ß Sage ber Stiften gu treffen, fo w e it er eS fü r angegeigt ßätt. © in U rte il b a rf er aber in einem angufeßenben T e rm in n u r üerfünben, wenn in einem früheren T e rm in eine m ü n b tiß c P erßanbtung ftattgefunben bat, unb bie n iß t erfßienene P a rte i fa n n bie P e rfü n b ig u n g üerßinbern, wenn fie g la u 6f>aft m a ß t, baß fie in bem PerßanbtungS term in oßne iß r P e rfß u tb e n aus*
geblieben ift. SttS m ü n b tiß e P e rßanbtung in einem früheren S e rm in if t a u ß eine foldje üor bem (Singelricfiter angufeßen, fo baß baS Pebenten üon S g e i t b e r g , gSffi. 1924, 363, ber b a ru n te r n u r eine P erßanbtung öor bem P ro g e fjg e riß t gu üerfteßen fß e in t, nic^t a ls begrünbet erfcfjeint.
D b ber © in g e triß te r in ben angegebenen g ä lte n n a ß
§ 2 5 1 a aucß baS [Rußen beS PerfaßrenS anorbnen fa n n , er*
Scheint gweifetßaft, ba § 3 4 9 «Roü. bem © in g e triß te r n u r bie P efugniS gur © n tfß . na et) Sage ber Stiften gibt. § ä t t m an, wie woßt ric h tig , eS fü r gutäffig, fo w irb m an ber Stnorb*
nung a u ß bie in § 2 5 1 a beftim m te SKHrfitng beigumeffen haben, baß öor Stbtauf öoit brei SRonaten baS V e rfahren n u r m it ¿ u ftim m u n g beS © in g e triß te rS aufgenommen werben barf.
© rfß e in e n bie ffgarteiert, haben fie aber ben T e rm in üor bem © in g e triß te r n iß t b u rß © ß riftfä ß e , wie fie follen, üor*
bereitet, hat etwa ber SBeft. überhaupt unte ria ffe n , eine Stag*
Beantw ortung eingureißen, fo fa n n b a b u rß bie SR ögtißfeit ber S tu fttärung öereitett werben. ©S ift, wie oben angegeben, nicht etwa bie Stufgabe beS ©ingetricßterS, bie gange K lag*
B eantw ortung gu P ro to fo tt aufguneßmen.
SRan w irb aber bem (Singetric^ter bie in § 279 a bem
©eridßt eingeräum te P e fugniS gugefteßen m iiffen, ben «Parteien eine g r i f f gu feßen gur S lu fftä ru n g beftim m ter p u n fte itub SPorbringen üon PeW eiSm ittetn unb PeweiSeinreben m it ber StSirfung, baß bie fpäter naßgeßotten © rftä ru n g e n üor bem tprogeßgerießt fü r bie g u fta n g u n b e rü d ffiß tig t bleiben fönnen, wenn bie «Partei bie P e rfp ä tu n g nidfjt genügenb e n tfß u tb ig t. _
© ine B urücfw eifung naeßträgtieß üorgeb raßter _ SRngriffS*
unb P e rteibig ungS m ittet naeß § 279 (1128) m it SS irfung fü r baS fprogeßgeriebt W irb bem © in g e triß te r n iß t gugugefteßen fein, aber ber © in g e triß te r w irb fotßeS n a ß trä g tiß e S P o r*
b rin g e n bei feiner üorbereiteitben SEätjgfeit u n b e rü d ffiß tig t taffen unb bie © a ß e oßne S tufttärung bem «progeßgerießt als entfßeibungS reif üortegen fönnen, Wenn er fießer fein b a rf, baß baS «progeßgerießt gü einer g u tü d w e ifu n g fornmen w irb .
§ 272 a paßt fü r baS üorbereitenbe P e rfaßren nießt, ba ßier ein T e rm in gur SPerfünbung einer ©ntfcßeibuug nietjt in g ra g e fom m t. ® ie P o r f ß r if t begweeft aueß n u r, ber nießt fäum igen Spartei bie SRögtießfejt gu geben, ißre © rftä ru n g , {Statt in ber m ü n b tiß e n SPerßanbiuitg, fß riftfä jg tiß naeßgubringen, unb baS if t im üorbereitenben SPerfaßren oßne weiteres möglicß.
V . g f t bie © aß e gur P e rßanbtung ü o r bem «progeß*
gerießt naeß SReinnng beS ©ingetricßterS re if, fo ßat er bie
© aß e bem P o rfiß enben üorgutegeu, ber üon SImtS wegen T e rm in gur Perßctnbtung ü o r bem progeßgerießt anberaumt.
3 n biefer SPerßanbtung ßaben bie «Parteien ben gefamten progeß ftoff, w ie er fieß bureß bie üorbereitenbe SPerßanbtung geftattet ßat, münbtieß üorgittragen, fo w e it nießt § 137 Slbf. 3
© aß 1 ( I I 7) bie SPegugnaßme auf © cßriftftücfe gutäßt. ©S fra g t fieß, in w ie w e it bie «Parteien an bie üor bem Singet*
ridßter abgegebenen © rftä ru n g e n gebunben finb. @S w irb baüon auSgugeßen fe in , baß bie SPerßanbtung üor bem ginget*
rießter, wenn fie aueß n u r gur SPorbereitung bient, boeß ber münbließen SPerßanbtung üor bem «progeßgerießt, fow eit eS fieß u m geftftettung beS © tre itfto ffS ßanbett, gteicEjfteßt
SBie © rftä ru n g e n über © in w ittig u n g in bie Ktagänberung (§ 264 [ I I 2 0 ]), über ben © ib, baS © eftänbniS üor bem ©inget*
rießter fin b beSßatb fo gu beßanbetn, atS w ären fie üor bem Sprogeßgerießt abgegeben. SReue Satfaeßen unb SPeweiSmittet fönnen ü o r bem «progeßgerießt geltenb gemaeßt werben. P rä * ftu fiü ifcß ift bie SPerßanbtung üor bem ©ingetrießter nießt, aber SÜngriffS* unb SPerteibigungSmittet, SPeweiSmittet unb SPeweiSeinreben, bie erft üor bem progeßgerießt üorgebraeßt werben, m üffen ber SReget naeß atS naeßträgtieß üorgebraeßt angefeßen Werben, unb unterliegen naeß «Dtaßgabe ber §§ 279, 283 Stbf. 2 ( I I 28 u. 30) ber 3 u r üdw eifung. ©benfo fa n n bie üor bem ©ingetrießter untertaffene P u fftä ru n g über be*
ftim m te p u n fe baS progeßgerießt naeß «Maßgabe beS § 279 a bereßtigen, fie unberüeffießtigt gu taffen.
® ie SPorfcßriften über baS SPerfaßren üor bem ©inget*
rießter gelten aueß fü r bie SPerufungSinftang, n u r if t eine © nt*
feßeibung beS ©ingetricßterS an © teile beS progeßgericßtS a u ß im © inüerftänbniS beiber P a rte ie n Hießt gutäffig (§§ 623, 523 a, 2 lrt. I I 75).
f jü r bie «llnfccßtung üou ©ntfcßetbungeit beS ©inget*
ricßterS gelten biefetben SP orfßriften wie fü r bie 9tnfecßtung entfßreßenber ©ntfeßeibungen beS progeß gerißtS (§ 350 Stbf. 2 I I 43).
V I . P r ü ft m an gum ©eßhtß bie § r a 3e/ üb baS SPerfaßren üor bem ©ingetrießter, wie eS bureß bie «Roüette neu eingefüßrt w irb , a ls gwedmäßig anguerfennen ift, ob uamenttieß bie bam ü erftrebten ftid e ber SPefeßteunigung unb ber © rfß a ru n g üon SRießterfräften gwecfS © n tla ftu n g ber ©taatSfaffe baburcß erreießt Werben, fo ergeben fieß gw eifet. ® ie «Jioüette if t auf © ru n b beS ©rmäßtigungSgefeßeS ü. 8 . ®eg. 1923 3t®SPt.
I , 1179) ertaffen, fie ift aufgußeben, wenn ber SReießStag ober ber SReicßSrat eS üertangt. ©S fa n n atfo in f$’ra 9e fom m eu, ob bie «Reuerung beigubeßatten ift.
3 n einer SReiße üon bie oben e rö rte rt fin b , fa n n bureß bie «Reuerung bie S R itw irfu n g beS ^oRegium S e rfp a rt unb bie ©aeße bureß ben ©ingetrießter e rlebigt werben, © o w e it ßier*
bei ba§ ©rm effen beS ©ingetricßterS maßgebenb unb: bie © in w ilti*
gung beiber P a rte ie n erforbertieß ift, b le ib t zweifelhaft, ob ba*
bureß o ftm a ls eine © ntlaftung: beS SottegiumS erfolgen w irb .
® ie ftreittofe © rtebigung in ben g ä lte n ber tia g e g u rü cf*
naßme, beS SJtnerfenntniffeS unb beS PergicßtS üor bem ©inget*
ridßter fta tt üor bem Siottegium e rfß a rt nießt üiet, Weil b u rß biefe form ale © rtebigung baS K o lle g iu m überhaupt nießt er*
ßeblicß betaftet ift. g n © a ß e n , bie fieß gum SPergleicß eignen, ift feßon jeßt gutäffig unb üblief), bie © aß e gur ©üßne üor bem beauftragten SRicßter gu üerweifen.
SSie fünfttieße © p a ttu n g beS SPcrfaßrenS in ein SPor*
üerfaßren üor bem ©ingetrießter, bem bie © to fffa m m tu n g ob*
lie g t, unb in ein Sgauptüerfaßren üor bem Progeßgerießt, baS gur © n tfß e ib itn g berufen ift, m a ß t in ben g ä lte n , in benen bie ©ntfcßeibuug bureß baS Progeßgerießt nießt e rfp a rt w irb , baS SSerfaßreit nießt einfaßer. © o tt eS g la tt fu n ftio n ie re n , fo ift [ebenfalls erforbertieß, baß ber ©ingetrießter übe ra ll bie SRecßtSanfidßt beS K o llegium s tr ifft, g f t bieS nießt ber g a lt, fo fa n n baS SPerfaßren teießt gu einer SSerüietfättigung ber
«Itrbeit unb gu argen SPergögerungen füßren, inbem baS üor*
bereitenbe P erfaßren fieß als nußtoS erweift. © etbft wenn baS 3 ie t erreießt W irb, baß bie ©aeße in einer ©cßtußüerßanblung üor bem progeßgerießt gu ©nbe g e b ra ß t w irb , ift bie © t*
fp a ru n g an SR ißterfraft nießt fo erßebtieß.
® e r ©ingetrießter, ber gugteieß SOiitgtieb beS K o llegium s ift, muß boß jebenfattS außer in ber üorbereitenben © iß u n g aueß an ber entfeßeibenben teitneßmen, auf bie er fieß üon neuem üorbereiten m uß, was bei fo fo rtig e r P erßanbtung üor bem Kottegium nießt n ö tig wäre. SBer © in g e triß te r fa n n feineSWegS im üorbereitenben P erfaßren fo üiet © a ß e n b is gur © ntfßeibungS reife förbern, wie baS Sotfegium ber brei
«Rießter. ©S werben fü r baS SürbeitSpenfum, baS biSßer bie g iü itfa m m c r m it brei SRißtern ertebigte, jebenfattS gWei SRiß*
te r erforbertieß fe in , wie biSßer gwei atS P e riß te rfta tte r tä tig w aren. SRur ber Porfißenbe würbe fü r baS üorbereitenbe P e r*
faßren, aber a itß n u r fü r biefeS, e rfp a rt Werben. S ie SRöti*
gung in fa ft alten © a ß e n einen P o rte rm in anguberaumen, bie P e rü ie tfä ltig u n g ber T e rm in e üor bem © in g e triß te r unb bem K o lle g iu m , wobei bie S erm inS beftim m ung in gwei §änben lie g t, w irb le iß t in baS P erfaßren ein üergögernbeS StRoment ßineintragen. © o w e it eS f iß um P e fß te u n ig u n g beS P e r*
faßrenS ßanbett, w irb im m er üon entfßeibenber Pebeutung baS Perßatten ber Stnwälte unb testen g a lle s ber P a rte ie n fein.
©aS P ro b le m ift, wie eS m ö g tiß ift, im ö ffe n ttiß e n g u te r*
effe fie gur reß tg eitigen tücfeniofen P e ib rin g u n g beS © tre it*
ftoffeS augußalten; gu üerßinbern, baß fie ben © tre itfto ff fä u m ig unb b ru ß ftü d sw e ife Beibringen. DB ber P o rte rm in , beffen Stbßattung jebenfattS gu n ä ß ft eine Pergögerung be*
beutet, geeignet ift, biefeS 5U « re iß e n , ob n iß t bie n ö tig e n fa lls gu üerftärfenben «IRittet, Weiße bie «Roüette gu biefem gWedC gur P e rfü g u n g ftettt, wenn fie oßne PerfaßrenS*
fp a ttu n g te b ig tiß in bie § a n b beS P o rfig euben unb beS K ot*
legium S gelegt werben, reibungSlofer unb fß n e tte r gum B ie t füßren, e rfß e in t m ir re ß t zweifelhaft.
53- 1924 $eft 13] © rötere fituffäße 917
II.
SSon Senatgpräfibent g r t e & r i d ) S e o n ß a r b, (Berlin.
^ A. S a n b g e r i d j t . (E rfte S n f t a n j . S u rd ) Slrt. I I A r 43 ber SSerfaßrengSSD. b. 13. gebr. 1924 (fR©93L 134)
m* oer 4. aibfcßmtt beg 2. iBucßg ber 8 ^ 0 - betr. „S3orberei®
enbeg SSerfaßren in fRecßnunggfacßen u fw ." (§§ 3 4 8 —354)
^r l e| t bura) §§ 3 4 8 — 350 u n te r ber Ü berfd)rift „ S S e r f a ß r e n ö o r b e m ( S i n p l r i d j t e r " .
« ig ß e r n>ar ber bom SSorftßenben bejeicßnete „ b e a u f ® i T a 9 t e 9 U d ) t e r " n u r p r (Erlebtgung einer bon ber Kam®
ißm übertragenen S B e w e t g a n f n a l i m e (§ 3 6 1 8 ^ D - ) JInb p Sinorbnungeit B o r b e r m ü n b l i d f e n S S e t ß a n b ® l ü n S nad) § 501 g ^ D . (§ 23 (EntlaftSSD. i. b. g . beg S tr t.I öer S3efd)IeunSSD. ö. 22. Se;$. 1913) berufen.
Diad) § 348 n. tfifc lü n ftig j e b e © a c ß e bor bent
^ ,t n S e I r i d f t e r p ü e r ß a n b e i n , ber and) ben S e n n i n J ^ r j u b e f t i m m t (© aß 1). © eine S erm ingbeftim m ung t r i t t btt^er — fofern fein SSerfaßren n id )t burd) S3eftimmung beg
^ o rfi|e n b e n auggefcßaltet w irb (©aß
2)
— a n b ie © t e i l e; er f o n f t b o n t S S o r f i ß e n b e n p betnirlenben S e r m i n g ® . n ü n t m u n g (§ 253 H bf. 2 Dir. 3, § § 2 6 1 , 216 H bf. 2), m alfo tote tie fe binnen 24 © tunben auf bie K ia g e fd jrift p w ir 11 u n te r SBeacßtung ber (E in la ffu n g g frift (§§ 262, 261 Ta ~f- 2). $)te g n f t e l l n n g ber K ia g e fd jrift m it Serming®
mbung gefcßießt burd) ben K l ä g e r (§ 261 H bf. 3 ) unb be®
rc irft bie f f t e c ß t g b ä n g i g f e i t ber © tre itfa d je (§ 263).
-feben ber S erm inS beftirnm uitg burd) ben (Eütjelricßter finbet eth e foId)e b u r d ) b e n S 3 o r f i ß e n b e i t i n e r f t e r i g n f t a n j t t l d)t f t a t t 1). SBottte er troßbem „b o rfo rg lic ß " ben S e rm in münblicßen S3erßanbiung fcßon jeßt anberaunten2), fo w nnte biefer S e rm itt bod) n u r bann fta ttfin b e n , wenn big w t)tn bie @ad)e p biefer SSerßanblung re if geworben if t is 343 stBf. 2 © aß 3 ) w orüber ber (Einjelricßter p be®
ftim m en bat (unten A 2 ) .
SInberg in ber SÖerufungginftans (fielje unten B).
. SSerfaßren bor bent (gingeiric^ter fa llt fo rt, ¡nenn r • V „r f ^ enbe eine S S o r b e r e i t u n g n i d f t f ü r e r f o r b e r ®
1 <h h ä lt (@aß 2). S ie SSerßanblung faß nämticß nadb ©aß 1 Ur „ p r S S o r b e r e i t u n g b e r ( E n t f d j e i b u n g b e g i?.r ° ä e ß g e r i d ) t g " bienen. Q n § 349 w irb fre ilid ) bent
^ I r i c b t e r eine 8 u itä n b ig ie it gegeben, bie n u r p n t S e il te. (Sntfdbeibung beg fßrogeßgericßtg b o r b e r e i t e t (1), p n t YaQegen fie burd)' ß r o g e ß l e i t e n b e (2) ober e n b ® L s m 0e ® n t f d ) e i b u n g (3) ober g ü t l i d j e ^ B e i l e g u n g 0e§ 3tecbtgftreitg (4) e r f e ß t .
, ®i e b o r b e r e i t e n b e S ä tig le it beg (Einselricßterg g rl? i au6er ken ib n t aud) lü n ftig ltad) § 272 b — frü h e r U1 ~~ obUegenben Slufgaben ju r SSorbereitung ber n tiinb*
e r / a ,. r banblu n g beg © e rid jtg nod) bie ^Sftictjt, „ f ü r eine
^ i t t j o b f e t t b e ( S r o r t e r u n g beg gefaimten © adj^ unb
« tre ttb e rb ä ltn iffe g p Jorgen" (§ 349 SIbf. 1 © a tj 2) unb e i« et ® a,^ e foloeit p förbern, baß fie tu n lid fft burdb fnnt t ^( fo tb n n b lu n g bor bent ißrojeßgeriebte erlebigt werben t ? i ® f - 2 ©aß 1). ® ie an ben leßten © aß fid j a n in ü b *
;3 et,Utt9 fü r bag iBeioeigberfabren fo il u n te r 2 be*
b n t l ö^r ^ en- ® te SSeftimmuttg beg erften ©aßeg wieber®
Stmis11111- ! inen S e il beg bigber f ü r bag SSerfabren bor ben u cvJßetf Cf|ien geltenben § 502, ber fe tjt burdj § 139 2lbf. 1 b i n ” aU iuubgcridbtticbe Sßerfabren auggebebnt unb ba*
g ä n em iL e i \.e r t ^ ba^ bie 3'0aSebfitcbt fid) aud) auf d t * a n t i ? + 9 b e r $ u r t e i b e b a u ß t u n g e n u n b S3elbeig»=
t t n h e t ll, u 9 e n unb auf bie (Erörterung ber t a t f ä d ) l i e b e n f t r e if t ^ n v Í ^ e n ® e t t e beg ©acb» unb © treitftanbeg er®
3 e ^ o o fd jr ift, wie ber g a n j e erfte S i t e ! beg finbpt be§ ® u dlä „ S K ü n b l i d j e S S e r b n n b t u n g "
^b m M ’ bie ^ er^ aublu n g bor bem © in je íriá jte r .Slnwenbung.
< S r i i « lle ®t e b iltf° bie Siufforberung an bie fßarteien p r (§ 2 7 9 11 S ü b e r a u f f I ä r u n g g b e b ü r f t i g e f ü n f t e b e r e itin L L .® ’" Ü bertragung biefer jeitraubenben SSor®
bebeu+P+® ■ ® tttfdieibung auf ein SDiitglieb ber Kam m er b e r w i r J r f ^ .u§bebnung ber bigber in § 350 a. § . fü r H ö ru n o g L t,1.6, f K o ^ t g f a l l e p g e ia ffe n e n rid jte rlicb e n §Iuf®
nitBt aua„ tl t auf a l l e f R e d b t g f t r e i t i g f e i t e n , fow eit fie Serben T ^ ^ e ifc bom SSorfifeenben babón auggefdtíoffen
•— _ _ ^ btefer S J t e b r a u f w a n b a n 9 t r B e i t beg dinjei®
*) «fien S . 914.
> ^ Ä a n n § 348ff. Slote 7n.
rid ite rg burd) eine entfaredfenbe d n t l a f t u n g b e r S a m ^ m e r auggeglidfen w irb , b leibt nam entlid) bann p>eif_eii)aft, Wenn biefe ber r e d j t i i d j e n S B e u r t e i l u n g beg dinjel®
riebterg n i d ) t f o l g t . SSei e i n f a c h e r © t r e i t l a g e be®
beutet ber SSortermin bloß ein S g i n a u g f d j i e b e n b e r d n t ® f e b e i b u n g . S i e S S e r b o ß f i e t u n g ber S e rm ing tagungen macht IRaum fchwierigteiten unb überlaftet bie Slnwälte m it
© ifp n g g b ie n ft. S iefe fR üdfid)tcn bürften m andjen SSorfiben®
ben b a p beftimmen, bon feiner SBefugnig n a i^ § 348 © a | 2 ü b e ra ll ©ebraueb su machen, eg fei benn, baß er nach ber befonberen Sage beg gatteg bon einer SSorbereitung burd) ben d in je lr id ite r eine fdfnettere S lu filä ru n g beg © adjberbaltg erw arten barf.
2 . S ie f ß r o j e ß i e i t u n g be§ d in je lric b te rg um faßt p n a c h ft bie gleicbfallg im S ite ! „m ü n b lid fe SSerbnublung"
geregelten SBefugniffe beg © e rid ftg (§§ 145 ff.) ^u r S r e n ® n u t t g , S S e r b i n b u n g u n b S i u g f e ß u n g — borbebatt®
lid ) einer SBteberaufbebung biefer Slttorbnungen burib bie Kam m er (§§ 150, 1 5 5 )3). Stud) bie S l u g f e ß u n g b e g SSer®
f a b r e n g nad> § 248 lie g t bem d in je iric h te r o b 4). fe r n e r gehört p r iß ro je ß le itu n g bureb ben d tn s e lrid )te r feine 8 U“
ftä n b ig fe it p r S l n o r b n u n g u n b ( E r h e b u n g b o n S3e®
w e i f e n . SBigber burfte ber bom SSorfißenben beftim m te 3 iid te r nach § 23 (EntlaftSSÖ. n u r B e u g e n , auf welche eine Sßartel fid) bepgen bQtte, u n b © a d ) b e r f t ä t t b i g e p r münbticben SSerbanblttitg l a b e n (§ 501 Dir. 4 ), wäbrenb bie S I n o r b n u n g u n b ( E r h e b u n g beg SSeweifeg bem S3e®
fcbluffe ber K a m m e r borbebalten blieb. SBeiter gin g fd)on
§ 501 Dir. 6, ber ih n ermächtigte, bie © innabm e beg 21 u g e n ® f d j e i n g unb ^Begutachtung bureß © a c h ö e r f t a n b i g e a)t®
j u o r b n e n , w oraug feine fB e fu p ig fo lg t, biefe SSeWeife felbft p e r b e b e n . S ie g if t n u n burd) § 349 2Ibf. 2 @ a | 2 auf f a m t l i c h e S S e w e i g m i t t e l auggebebnt, alfo auf $ eU!S gen, U rfunben unb (Eib. S a b u rd ) fin b bem (E in p iric h te r aud) bie (E n tfä rb u n g e n beg (S5eric£)t§ in _2lnfel)ung biefer SBe®
weigerßebungen, ingbefonbere bie Sluferlegung beg SS o r ® l e g u n g g e i b e g (§ 4 2 5 ,4 2 6 ) fow ie eineg S ß a r t e i e i b e g b u r d ) S S e w e i g b e f c b l u ß ( § 4 6 1 ) übertragen. Sagegen geben über ben üiabm en ber Säeweiganorbnung u n b Seweig®
erßebung biuaug bie nad) § 393 2lbf. 2 bem ißrojeßgerid)!
überlaffene (Entfdfließung über bie n a c h t r ä g l i c h e S3«»
e i b i g u n g eineg nach 2Ibf. 1 Dir. 3, 4 unbeeibigt s«
neßmenben B e u g e n u n b bie (Entfcßeibung über bie fRecßt®
m ä ß i g f e i t e i n e r B e u 0 n i § ö e r l 1 : , e i 8 e r u n 3 (§ 387)- SBenn am h bag SSorbeßalten biefer dntfeßeibungen bereitein fa n n , baß bie ©aiße in e i n e r SSerßanbluug bor bem fßroäeß®
g e rie te erlebigt w irb , fo m uß boeß biefeg n u r „ t u n liih f t " P erftrebenbe B fe i (§ 343 2lb f. 2 ©aß 1) p rü e ftre te n h in te r ber (Erwägung, baß bie fß ro p ß ie itu n g beg d in je lric ß te rg ber ( E n b e n t f c ß e i b u n g b e r K a m m e r nießt b o r g r e i f e n barf.
g re ilid ) lotxb feßon oßnebieg burd) bie SSeweigerßebung beg (E inp lricßterg o ft genug bie Kam m er bei iß re r (Enb®
entfd)eibung fta r! beeinflußt. S ie bloße S a b u n g bon 25e®
weigßerfonen beßält iß r p a r öie dntfcßließung bor, ob fte ben Seweig anorbiten W ill. 2Iucß felbft eine S I n o r b n u n g beg Seweifeg burd) ben (Singelridjter fa n n bon ber Kam m er aufgehoben Werben, ¡gierburd) fönnen alfo fcßlim m ftienfallg ben P a rte ie n unb ber © taatgfaffe ü b e rflü ffig e K o ften er®
iuaeßfeu. Sagegen ßat bie ( E r h e b u n g beg 23eweifeg b u r ^ ben (Einaelricßter bie SB irfung einer bei ber d n tfd)e ibu ng beg ütecßtgftreitg bureß bie Kam m er p berüdfießtigenben iBeweigaufnaßme. Scfonbetg w irb bureß S e iftun g, (E rlaffuug ober Steigerung eineg i f S a r t e i e i b e g nad) §§ 4 6 3 ,4 6 4 ein bie freie Sew eigw ürbigung ber K a m m e r augfeßiießenber b o i l e r S B e w e i g begrünbet. S ie fe SStrfung t r i t t fre ilich nicßt ein, wenn bie Kam m er ben (Eib ober ben SSeweig®
befcßluß fü r u n j u l ä f f i g erachtet. S a g g ilt aber n u r, wenn n id )t feßon borßer bie ^ a rte te n bag fRecßt sur f R ü g e eineg h e i l b a r e n SKangelg n a ^ § 295 b e r l o r e n ßatten6) i aig „näcßfte m ünblidfe SSerßanblung" in t © in n e biefer SSor®
feßrift ift aueß eine SSerßanbluug bor bem d in p lric ß te r p erad)ten7).
3) 8Í. SR. K a n n Slote 7 i.
4) St. SR. K a n n State 7 m .
6) 21. SR. § e i n g ß e i n t e r , Set neue 3ibiUn°äeß ®- 22) ®ann Stole 7 q.
6) St®. 76, 316.
’) K a n n Stote 7 n a. E.
918 ©rüfjere Sluffäfce [3«ti|Ufdjc SESodjertfdjnft
9ioc£> iia u fig e r fa n n e§ üorfom m en, baB bie Sam m eteine Veweiganorbttuug beg © ingelrid jterg b e § i) a I b nicht Bit®
tig t, w e il fie bie (£ r I) e b i i clj f e x t beg Veweifeg üerneint.
jeber V e w e ig an o r b nun g lie g t eine © ntfdjeibung über bag V orljanbe nfein a lle r VrogeBüoraugfeijuttgcn, über bie © d jlü f*
fig ie it ber Stage ober © in la ffu n g , über bie Vew eigtaft ufw .
® ie Stnorbnung unb ©rbebung ber Veweife bindert freilicC) bie Sam m er n id jt, bie alg unerheblich öon < i|r beurte ilten Veweife bei ih re r © ntfdjeibung unb er ü cf f i c£) t i g t gu laffen. @g fin b aber bann Sofien nnb loftbare S e it üerfdjWenbet.
S ie gleichen fo lg e n fonnten freilich fdjon bisher ein*
treten, trenn bie Sam m er tt)re fü r bie Stnorbnung beg Ve*
toetSbefcftXuffeS maBgebenb gewefene S tn fid jt ändert, g. V . bei
?Ricf)termec£)fei, ferner bei einer abweidjenben ^Beurteilung burd) bag V e ru fu n g g g e rid jt. SSie V e rü ie lfä ttig u n g fotdjer U n ftim * m ig le ite n if t aber ein fernerer Siac^teif beg neuen Verfabreng.
® ie bei m andjem K id )te r beftebenbe N eigung gur r e f t t o f e n S t u f l l a r u n g b e g © a d ) ü e r i ) a l t g burd) Verneig oijtte ge*
nügenbe V o rp rü fu n g ber © r f) e b X i c£) f e i t finbet bei ber B e ra tu n g in ber Sam m er eine ^eitfam e © djranfe, bie n u n fü r ben © ingelrid)ter befeitigt w irb . ® e r V o r f i j j e n b e be*
fonberg w irb fü n ftig , n id )t m ehr m it ber V e ra n tw o rtu n g fü r eine S8 ef d j t e u n i g u n g b e r V r o g e B I e i t u n g betaftet mer*
ben dürfen, w eit er bie gum V e rfahren üor bem ©ingelricbter abgegebenen «Ilten erft toieber gu fetjen befom m t, wenn b i e * f e r bie © adje „ g u r V e r h a n d l u n g ü o r b e m i ß r o g e f j * g e r i e f t e r e i f " eradjtet ( § 3 4 9 Stbf. 2 @aj) 3). S£aB bie
© n t f d j e i b u n g aud) h i e r ü b e r bem © i n g e t r i d j t e r ob*
lie g t unb nicht etwa bem gur S crm ingbeftim m ung nad) § 216 Stbf. 2 berufenen V o rfitje n b e n 8), fo lg t aug © atj 1 unb 2, wo*
nad) bag „ © r m e f f e n " beg © ingelrirfjterg barüber entfdjeibet, w iew eit er „b ie ©adje gu fö rd e rn " ija t, um fie ertebigungg*
re if gn m adjett, ferner darüber, ob er Veweife fetbft an*
orbnen unb erbeben ober „bie g bem fproge&gcridjt üorbe*
b a tte n " Witt. ® e r © in g e trid jte r ü b t atfo bie itjitt gefe^txcX) übertragenen 93efugniffe beg e r f e n t t e n b e t t © e r i d j t g n i d j t etwa atg „ b e a u f t r a g t e r i cX) t e r " ber Sam m er, fonbern an it)re r © tette atg S l l l e i n r i i b t e r 9) fo lange aug, big er fetbft bie ©adje ber Sam m er überträgt. V ig babin
!a n n Weber ber V o rfitjenb e, nod) fetbft bie Sam m er bie iljm obliegende SEätigfeit begrengen, nod) ii)tn feilte alleinige V e r*
a n tw o rtu n g d a fü r entgieljen10). ® cn u Wenn er aud) nad)
§ 348 n u r „g u r V o rb e re itu n g ber © n tfd je ib iu tg " burdj bte Sam m er tä tig fein b a rf, fo fo lg t baraug n id )t, baB biefe gur
© ntfdjeibung barüber berufen fei, w a n n biefe V o rbereitung ib r B ie t erreicht tjabe. Kod) weniger üermag ber V o r^ e n b e bie ibm bureb § 348 © a | 2 gegebene V e fu g n ig , üon einem V e rfahren ü o r bem © in g e ltid jte r abgufebert, aud) nod) nad) bem V e g in n beg Verfatjreng augguitben, aud) n id jt, indem er bie üon ib m nach § 3 5 0 üottgogene V e ftim m u n g beg ©inget*
rid jte rg w ib e r ru ft11), Weit er aigbann ein anbereg M itg lie d ber Sam m er, g. V . .fidj fetbft, gunt © in g e trid jtcr Beftimmen m üfjte, abgefeben üon ben Vebentett bagegeu, bafs bte einem K id jtc r gur © ntfdjeibung im K a binen ber §§ 348 ff. über*
tragene © adje it)iu burd) V e rfügung toieber entgegen loer*
ben f o lt 12).
S re itid ) b a r f ber © ingelricbter, fooft cg ibm gweifcli)aft fd je in t, ob eine ib m erheblich bünfenbe Vcweigerljebung aud) üon ber M e h rh e it ber Sam m er g e b illig t w irb , bereu g u t * a d j t t i d j e 2t u & e r u t t g bureb V o rtra g ber ©adje ttt einer b e r a t e n b e t t © i b u n g eiuboten unb bei M cinuuggüerfd)te*
benl)eiten üon feiner V e fu g n ig uadj § 349 Stbf. 2 ©alg 2
© ebraudj machen, bie Vew eiganorbnung ber Sam m er üor*
gubebäiten. ® ie V e r a n t w o r t u n g b a f ü r aber t r if f t i l ) n a l l e i n , ba eine V c fd jlu & ia ffu n g ber Sam m er hierüber o t ) n e eine ü o r i l j r f e t b f t gefdjebene n t ü n b l i d j e V e r b u n d * l u n g un g u tä ffig Wäre. S e ittettfaifg fa n n eg begi)atb aud) bem ©ingetriebter g n r j ß f t i d j t ger n ad) t werben, üor einer V ew eiganorb nung bie « tn fid jt ber Sam m er angubören. Siocb w eitiger © rfotg würbe eine f t ä n b i g e S R a . d b p x ü f u n g ber STätigleit beg ©ingetriebterg burd) ben V o r f i ^ e n b e t t Xjaben, beffen © in w irfu n g einen ungutäffigen © in g riff in bie © elb*
8) S a n n K ote 6 d . SI. SK. § e in 8 b e im e r 23, V a u n tb a tf)
§ 349 K ote 8.
9) § e i n 8 b etm e r 20, Ä a n n K ote 3.
10) ©benfo S a n n 6 b aa.
“ ) © o V a u n t b a ib § 349 K ote 8, § 350 K ote 1.
“ ) S a n n K ote 6o.
ftä n b ig fe it ber rid)tertid)e n © ntfdjtieBung beg © ingelridjterg bebeuten w ü rb e 13 14).
SSagegen ift ber V o r f i b e t t b e bei ber iljm b u r e b § 3 4 8
© a | 2 übertragenen V e f t i m m u n g , ob „eine V orbereitung nadj ben Umftänben n i c b t e r f o r b e r t i d ) erfebeint", an fRegetn n id |t gebunben. © r la n n baburd) bag V e rfahren üor bem ©ingetriebter ü b e ra ll ba augfdjatten, tro eg n a d j f e i n e m
© r m e f f e n n id jt gur g ö rb e ru n g unb befdjleunigten © r*
tebigung ber © adje (§ 349 Stbf. 2 Safe 1), fonbern gur V e r*
fdjieftfm ttü führen würbe. ®iefeg © rm effen fa n n bie Über*
geugung beg V orfigenben begrüttben, bafj gwar eine blofj ü o r b e r e i t e n b e ( K r. 1) unb b e i t e g e n b e ( K r . 4), n i d j t aber aud) eine f K ü g e f j t e i t e n b e 2 ) unb e n b e n t * f ^ e i b e n b e ( K r . 3) S a tig le it beg ©ingetriebterg bem ßwede ber g ö rb e ru n g beg K edjtgftreiteg e n tfb rid jt. S n biefem g ä lte u m fa ß t feine gefe|litbe V e fu g n ig gur « t u g f e b a t t u n g b e r g e f a m t e n t ä t i g t e i t beg © ingelrid)tcrg aud) gugteicb bie m i n b e r e V e f u g n i g gur © i n f d j r a n f u n g biefer S a tig * le it auf bie blofje V o rbereitung u n b güttidje Veitegung ober aud) au§erbem auf bie ©ntfebeibungen nad) § 349 Stbf. 1 K r . 1—3. SBilt m an bem n id jt beitreten, fo la n n er auch bei ü ö t t i g e r S t u g f d j a t t u n g „beg Verfatjreng üor bem ©inget*
r id jte r " (§ 348 @ag 2) nadj bem an bie © tette beg § 501 getretenen, auf bag V erfahren üor ben Sanbgericbten aug*
gebebnten unb mehrfach fadjlid) erw eiterten § 272 b einen b e a u f t r a g t e n K i d ) t e r m it ber oben gu 1 erwähnten V o r b e r e i t u n g b e r m ü n b t i e b e n V e r b a n b t u n g be*
trauen. ® ie V e f t i m m u n g beg Vorfibeuben, bafe üon bem V erfahren üor beut © ittg e irid jte r gang ober teitweife ab*
gufetjen fei (§ 348 © a | 2), ift g u V e g i n n b e r ß n ft a n g gu treffen, w eit bag V e r f a h r e n f e t b f t „ g u nach f t " unb
„ g u r V o r b e r e i t u n g ber ©ntfebeibung beg Vt'ogefjgericbtg"
(§ 348 © ab 1), atfo n u r g u V e g i n n b e r ^ t t f t a n § fta tt*
finben b a rf unb feinen Stbfdjluß finbet, fobatb bie ©adje g u r V e r b a n b t u n g ü o r b e m r e i f ift (§ 349 Stbf. 2 ©at) 3). iSegljalb b a rf ber Vorfitjenbe Weber feine V e ftim m u n g big gum ß in g a n g ber Slagebeanttoortung auffebieben11), nod) bie ©adje itn Saufe ber m ünbtidjen V e r*
banbtung üor bem V rogefjgeridjt n a d jträ g tid ) an ben ©inget*
rid jte r üerm eifen15). Stuci) bie Sam m er fa n n nicht etwa, nadjbem ber ©ingelricbter bie ©ad)e atg üertjanbiunggreif abgegeben bat, w eit fie fie fetbft nod) nicht f ü r üor ih r üer*
battbiungg reif Tjätt, fie toieber an beit © ingelrid )ter g u r ü c l * ü e r W e i f e n 16) ober gar, nadjbem fie burd) B w ifcbenurteii über eine brogefjbinbernbe ©inrebe entfebieben bat, e i n n e u e g V e r f a h r e n ü o r b e m © i t t g e i r i d j t e r in ® ang b rin g e n 17). ® ie im weiteren V e rla u f beg V erfabrettg üon ber Sam m er einem ih re r SJtitglieber übertragene S ä tig le it barf bie burd) § 2 7 2 b bem b e a u f t r a g t e n K i d ) t e r gegogene
©renge nicht überfdjreitett.
3. B u r © n b e u t f d j e i b u n g ift ber ©ingetriebter ermäcb*
tig t in ben g ä lte n beg § 349 Stbf. 1 © af) 3 K r . 1—5 unb im g a tte beg Stbf. 3. .Slbgefeljen üon bem lebten g a lt ber ü e r * e i n b a r t e n B u f t ä n ' b i g f e i t tjanbett eg fid) um bie © nt*
fdjeibung üon w eniger w id jtig e tt K e b e n f r a g e n (Stbf. 1
© aü 3 K r . 1, 2), toogu ittbeffen bie brogeB bin^rnbe ©inrebe beg § 274 Stbf. 2 K r . 7 — M a n g e l ber fpa rte ifä t)ig fe it, fß to * gefjfabigfeit ober gefetjiidjert V e rtre tu n g — nicht b“ ü r ge*
rechnet'werben füllen, fowie u m ©ntfebeibungen auf © ru n b n i c h t f t r e i t i g e r V e r b a n b t u n g ober beim S t u g b t e i b e n b e i b e r f ß a r t e i e n (K r. 3 —5). S tt bem fja ß r ^ r - 4 unb nad) m ü n b tid je r V e rl)anblung in einem früheren S e n n in and) in bem g a lt K r . 5 fa n n ber © iu g e frid jte r fogar burd) ein n a d ) S a g e b e r S i t t e n erlaffeneg U rte il (§§ 2 5 1 a , 3 3 1 a ), enblid) im g a tte K r . 4 burd) ein V e rfä u m n ig u rte it gegen ben S lä g e r (§ 331 Stbf. 2) ober V e rufunggbeflagten (§ 542 Stbf. 2) über ben g a n g e n © t r e i t f t o f f fü r bie S n ftang endgültig entfdjeiben. $ ü r bie K n f e e b t u n g biefer
© ntfdjeibungen gelten biefetben V o rfd jrifte u wie fü r bie Sln*
fedjtung entfbredjenber ©ntfebeibungen beg V«wgefjgerid)tg (§ 350 ,Stbf. 2). ® ag U rte il beg ©ingetriebterg ift begbalb . auch f ü r b ie S a m m e r f e t b f t n a c h § 3 1 8 b i n b e n b , fow eit fie noch nachher m it ber Sache befaBt ble ib t, wag
13) St. SK. § e in § b e iu t e r 22.
14j St. SK. S a n n K ote 6 a aa.
l6) St. SK. S a n n K ote 6e.
16) 21. SK. V a u m b a d ) § 349 K ote 8.
l f ) 2t. SK. $ e i n 8 b eim e r © . 25.
