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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1933.05.06/13 H. 18/19

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£cfe 18/19

6. m. 13. iöiflt 1933. [62. Jahrgang.] 1097

3urt|tiid)f IDodienfdjrift

^et*au50C0 eben v o m 3>eutfd?en Hm tHtltttercin*

S c h r i f t l e i t e r :

B e d ? ts a m r > a [t D r . £ ? e i n i ‘ i c i j D i t t c n f r c r g e r , B e r l i n ; B e d j t s a m n a l t D r . ^ e r m a n n H o f e , B e r l i n . ü e r la g : t D . J llo e fe r iJuctyfym tW ttttg, 3»1*!-- Oscar 23ranbftetter, C eij»3t0 <E Orestmer Straße \ \ j \3.

S e rn ip te c fje r S a m m c I- ltr .72 566 / p r q f ! t a t g d | r i f t : H m p r im q tu r / po f tfd jc tilo n to £ c i p3ig H r. 65 673.

® e |d ) ä fts fte lle in B e r lin StB 48 Ejebemannftr. 14. ^crniprectier Bergmann 217.

Die 31D. erfdjeint roöchenttidj. Be3ugspreis monatlich TTt. 4.50; (Ein3elf)efte loften ben falben IRonatsbetrag. 5 ü r Stubenten, Referenbare unb Affefforen im BorbereitungsMenft ¡ft ein Bo^ugspreis Don monatlich IR. 3.— fejtgefeßt; A usiunft hierüber erteilt ber Bering. — Der Be3ug erfolgt am ßtoeimäfggften burci) bie Poft, bod) nehmen and; bie Bud)l)anblungen unb ber Berlag

Befteilungen an. Befdjtoerben über mangelhafte 3ufteliung finb bei poftbe3ug ausfrf}iieglid} bei ber p o ft an3ubringen.

A m p i i l P t t 6' e 6 gefpaltcnc tIIiKimctcri)öIte 21 Pf., für 6«n Steltemnarft 15 Pf., >/, Seite HI. 300.—, Vs Seite Hl. 155.—, V« Seite Ht. 80.—. Ber Ht^eijenraum imrt> iri ' ' U ' j v i y r i l fter ifofie oon Ureuiunigsftridj 3U Iremnmgsftrltb gered)nct. Bei S if f e r a n jc ig e n toramen nod| 60Pf. ffiebüfireit ipnsu. 3 d f)Iü n g e n ausnahmslos

auf po[t[ijectfonto ID. HIoefet Butfjljanbfung, £eip3ig 63673, erbeten.

5 ü r ben D e u tfd je n A n io a ttD e re in finb 3uf<hriften nad) Berlin H) 62, IRaajjenftr. 5, Salbungen auf poftfdjedcfonto Berlin 55 445 3U rictjten.

Alle Senbungen für bie S c fy r iftle itu n g ber 31D. werben nad) B e r lin ID 62, IR a a fje n ftr. 5 erbeten.

Kecfytefragen 311m 1* ttlau

9Son SanbgeridjtSbireltor Dr. © d jw p n l, ©iSrlig.

S>urdj bag ©efeß b. 10. A p ril 1933 (91(55331- I, 191) ift ber 1. SRai, p n t geiertag ber. nationalen Arbeit erhoben;

auf ifjn finben bie für ben fReujatirgtag geltenben gefeß*

licken Seftimmungen Anwenbung (§ 2). ©r ift fornit „gefe|*

lieber getertag". g ü r ihn gilt bag Verbot ber ©onntagg*

arbeit, 93efc£jäftigmtg oon Arbeitnehmern ift atfo an biefem Sage n ur in ben gefejttid) pgelaffeiten Augnahmefäffen ftatt*

ijaft (§§ 105 a— 105 i ® cw ö .; SSD. ü. 5. gebr. 1919 [5R®»I.

176]; §8 A bf.2 ArbgSSD.).

g ä llt ber 1. SRai — wie biefeg gaf)r — auf einen 28 o dj e n t a g , fo erhebt fiel) bie gragc nach bet iö e » j a h l u n g ber augfalienben 9trbeitgjeit. Siefe grage ift nicht neu; fie hat fchoit früher wegen ber anberen, iit bie äSocpc falienben gefttage (Himmelfahrt, 2. Öfter* unb ißfingfttag u. a.) p r ©rörterung geftanben, wenn eg an einer ftaten, üertragtichen (Regelung (burci) S a rif, Arbeitgorbnung ober

©injetarbeitgpertrag) feljlte. Sabei wareit (unb finb) bort jwei Unterfäffe p unterfcheiben:

1. Ser Arbeitnehmer erhält ißaufchatoergütung fü r ge*

Wiffe längere geitabfehnitte (gatjreg*, SRonaiggeljatt, SBodjen*

loh n);

2. er fteht in Sage* ober ©tunbeütohn.

g m erften gatte hanbelt eg fich barum, ob brr. Arbeit*

gebet für ben 28od)enfeiertag Bon ber (ßaufdjatöergütung einen A b j u g machen barf; biefe gragc wirb bei gaijreg*

unb ftRonatggehatt berneint, bei (HSoctjenlohn wotji über*

wiegeitb bejaht (fo (RArb®. 358/29 0. 1. gebt. 1930: SBengf)*

©amml. 8, 187; £Arb@. © ö riijj, 6 S A rb 82/29 ü. 17. ö lt . 1929: Arb(Rfpr. 30, 19; Berneinenb SArb®. (Berlin, 105 S 1439/30 B. 18. g u ti 1930: Arb(Rfpr. 327). Sei Sage* unb

©tunbentöhnern fjanbett eg fid) nidjt um einen A b p g Born Bereinbarten Sohn, fonbern um eine befonbere © n t f c h ä ö i ? g u n g für ben Arbeitgaugfatt; fie fteht bem Arbeitnehmer nicht p ((RArb®. 496/30 0. 6 . 3Rai 1931: (BengtjSamml.

12, 70).

©o bie (Redjtgtage im a tt gern ei n en , g iir ben 1. SRai nun tr ifft bie SSD. o. 20. A p ril 1933 ((R®99(. I, 212), bereu (Redjtggüitigleit nad) § 2 ©. 2 ®ef. B. 10. A p rii 1933 auBer grage fteht, eine S o n b e r r e g e t u n g . g tjr .ternpunft ift, baft ber Ausfall Bon Arbeitg^eit infolge bcS ifationatfeiertageg bem Arbeitnehmer leinen jRad)teit bringen fall, wobei alter*

bingg gegenteilige tariftid^e SSeftimmungen in gewiffem Aug*

mafje aufrechterhatten werben.

Sie SSÖ. befdjränlt fid) auf biß: gatte, in benen „ i n * f o l g e beg geiertagg" Arbeitggeit aug f ä l l t . S ie fommt atfo nidjt ju r Anwenbung, wenn:

:1. am 1 .9Rai (guläffiger* ober unptäffigermcife) ge*

arbeitet wirb ober

2. bie Arbeit p a r augfättt, ber Augfatt feinen @runb aber nicht in bem geiertage hat.

3 u 1: 28irb am 1. HRai gearbeitet, fo erhält ber Sage*

unb Stunbenlöhner ben ihm oertragticl) fü r gefttaggarbeit pfteljenben 8ol)n. Sei fßaufchaloergütung für längere (feit*

räume (28od)en unb mehr) finbet eine befonbere Abgeltung beg 3iationatfeiertageg nur infoweit ftatt, wie bieg oertrag»

lid) (burch S a rif, Arbeitgorbnung ober ©insetoertrag) fü r SBochenfeiertage Borgefehen ift. ©in SBodjenlöhner 58., ber

— felbft ohne SBerpftichtung — ant 1. 3Rai arbeitet, erhält feinen üblichen SBodjentohn, gegebenenfaffg m it bem oertrag»

lidjen gefttaggpfchlag, nicht aber etwa nod) ferner 4 /6 .beg 2Sochenloi)ng; eine Soppelbephiung beg l.ilR a i finbet atfo nicht ftatt (fRArb®. 496/30 o. 6 .50iai 1931: J8engt)©amml.

12, 70); bieg felbft bann nicht, wenn ber einfdhtägige Sar*

SSertr. oorfieljt, baff bem 28od)enlöt)tter 23ochenfeiertage m it Arbeitgaugfatt nicht abgewogen werben bürfen (SRArb®.

a. a. C.).

gu 2 : ©ine gahtunggpfticht für ben 1 .9Rai befiehl gegenüber bem Arbeitnehmer bann nicht, wenn er ohnehin an biefem Sage nicht gearbeitet hätte, alfo j. 25. bei SBerfg*

beurlaubnng, bei nicht p bephteüber feanlheügjeit, ferner bei fu rp r b e it, wenn ber 1. SOtai auf einen Sag fällt, an bem ber Arbeiter nach bem regelmäßigen SSertauf ohnehin hätte augfejjen müffen.

3Bo banad) bie Anwenbung ber 33D. überhaupt in 23e*

tradjt lommt,-hängt bie H ö h e ber AugfaUgbeptRung baoon ab, ob ein cinfdjlägiger SarSSertr. bie $8ephtüng augfatten*

ber Arbeitgjeiten an 2Bod)enfeiertagen „PorfieI)t" ober nidjt- (Rur im erften gatte g ilt bie tariftidje (Regelung. Sag befagt:

' 1, (Rur eine ta rifo e rtra g tich e (Regeinng ber Sejahtung, ber 28ochenfeiertage geht ber in ber S3D. getroffenen Bor, nidjt atfo eine folche burdj Arbeitgorbnung ober ©injet*

138

(2)

1098 Auffüße [Buriflifcße SSodjenfdjrift arbeitfoertrag. Sabci muß eg fid) um einen SarSertr.

banbein, bei; traft Organifationggugehörigteit, Berufung auf ben SarSertr. ober Attgenteinoerbinblichieit auf bag ArbeitS»

OerhältniS angumenben ift.

2. eg genügt nicht, baß ber SarSertr. bie Begabung ber SBodjenfeiertage i r g e n b m i e r e g e l t , inelmeljr muß er pofitio eine SBe3 a 1)t u it g augfaffenber Arbeitggeiten an»

« e b n e n („oorfehen")- ©ine S a rifila u fe t: „ArbeitgauSfatt an SBodjenfeiertagen mirb nicht befahlt" fdjiägt alfo ebenfomenig burd) wie bie häufiger in Tarifen enthaltene fform el: „Be»

gat)lt mirb n ur mirtlicf) geteiftete Arbeit" (eine Klaufel,_ bie übriqeng regelmäßig nicht einmal ben Augfaff an fonftigen SBodjenfeiertagen t r if f t ; fRArb©.: Arb9ifpr. 30, 355). Sn beiben gälten ift nacf) ber SD. fü r ben 1. M a i ber bolle Augfatt gu begabten. Einberg, menn ber SarSertr. 91b»

geltung bet Sßochenfeiertage irgenbmie, uttb fei eg aud) nur in geringerer §öf)e ober unter ©egenpflichten beg Arbeit*

netjmer'g borfieht; fo mürbe eine Sariföorfchrift mitffam fein, bie bem Arbeitnehmer fü r ben 2Bod)enfeiertag nur ben halben Sohn gufprid)t ober bie ben Sotjnanfpruch bou fRad)ieiftung ber auggefattenen Arbeitggeit abhängig macht.

Ser B e r e c h n u n g beg nad) bet SD. gu begatjlenben Augfattg ift ber r e g e l m ä ß i g e Arbeitgoerbienft fü r bie aug»

fallenbe Arbeitggeit gugrunbe gu legen (SD. b. 2 0 .A p rit 1933 [© .2 ]). @g ift alfo bon berfenigen Arbeitggeit aug»

gugeßen, bie in bem betr. Betriebe am 1. M a i bon bem eingetnen Arbeitnehmer geleiftet morben märe, menn bie Arbeit nicht megen beg geiertagg auggefalten märe. ¿Danach ift bei Kurgarbeit bie beriürgte, bei betriebgüblicher Mehr»

arbeit bie bermehrte Arbeitszeit maßgebenb. geiertagggufdjlag iomrnt nicht in grage. Bei ©tüdlotjn ift nach bem Surdjfchnittg»

berbienft beg etngelnen Arbeiterg, bei ©ruppenaflorb nach bem ber ©tuppe gu gahlen. — B ei fpaufchalbergütung für längere geitfßannen (Sahre, Monate, SBodjen) ift bie Abgeltung fdion in bem fßaufdjate enthalten, bon bem ja ein Abgug für ben 1. M a i nicht guläffig if t ; eine befonbere Abgeltung beg 1. M a i erfolgt baneben nicht.

'S ie Begahlung beg Arbeitgaugfaffg 0. 1. M a i öerfoflicfitet ben Arbeitnehmer nicht gut f R a d j l e i j i t u n g ber entfallenen Arbeitggeit. ©leicht er nachträglich bie Augfatlggeit burch Mehrarbeit an anberen Sagen aug, fo fantt er Begahlung biefer Mehrarbeit berlangen, fe nach ber ©ad)lage and) m it bem Bufcblage nad) §6a A rbgS D . — ©in foldjer Auggteid) fä llt nicht unter §1 ©. 3 A rbgS D . (bo rt; Augfalt au 28 e r ! » taqen), ift alfo öffentiid)»red)tttd) nur im Nahmen fonftiger Arbeitggeitbeftimmuugen (g. B. §§ 3, 5 A rb gS D .) ftattl)aft.

Das iniettänbigunijmdjt der burd) bas 6efcß gut tOieberberlMung bts derufebeamtentums betroffenen perfonen1).

SSon AedjtSanmatt D r. © r t o t n © O t t o , Berlin.

©in neueg außerorbentlidjeg Künbigunggredjt beg Mie»

terg gemährt bag „@efeß über bag Künbigunggrecht ber burch bag ©efeß gur 28ieberherftettung beg Berufsbeamten»

tumg betroffenen ißerfonen" ü. 7. A p rit 1933 (9t©Bt. I, 187), in Kraft gemäß Art. 3 beg ©efeßcg gur Behebung ber fRot Oon S o ll unb 9ieidj 0. 24. M ärg 1933 (9t® Bl. I, 141) feit bem 11. A p ril 1933. Ser ©eitunggbereid) biefeg ©efeßeg mirb burch §6 beg ©efeßeg über bie gulaffung gur 9ied)tg»

anmaltfdjaft ü. 7. A p rit 1933 (91©B1. I, 188), ebenfatlg in Kraft feit bem 11. A p rit 1933, ermeitert2).

Sag neue außerorbentlidje Künbigunggrecht ftellt mic bag nad) ber 4. 9iotSD. bie gefeßlidje Anerfennung beg Be»

hetfg ber oeränberten Umftänbe in einem ©onberfatt unb in aefeßlid) beftimmteu ©rengen bar (ogt. 9i®. 0. 23. M a i 1932, V I I I 108/32: S ® - 1932, 2394 = ©28. 1932, 387), unter»

fdjeibet fid) aber im übrigen bon ihm grunblegenb. ©inmal ift ber Kreig ber betroffenen fjäerfonen unb Serträge unber»

gleiihlich enger. 2Bährenb bie 4. fRotSD. f a m t l i c h e Be»

r u f g g r u p p e n unb neben ben Mietüerträgen auch ?ad)t»

Oerträge über gemerbtidje 9täume erfaßte, merben jeßt nur Mieloerträge g e m i f f e r B e a m t e n u n b g i e d j t g a n m ä l t e u n b f f t e e h t g a n m a t t g a n g e f t e l l t e n betroffen, ©obamt ift bag Künbigunggrecht n i c h t m e h r mie in ber 4. 9£otSD.

ab fo l u t auggeftaltet, üielmehr bem Sermieter bie Mög»

lichleit eineg 28iberiprud)g gegeben. M an hat bamit mo|l eine §ärte oermeiben motten, bie ber ^Regelung in ber 4. fRotSD. gum befonberen Sortourf gemacht mürbe (ügl.

© p i r o , Sermieterfchuß bei außerorbentlidjer Mietlünbigung nach ber 4. fRotSD. S- 6).

Sm eingelnen g ilt fotgenbeg:

1) Ser Auffaß mürbe am 19. A prit 1933 abgefdjloffett, fo baß bie fpäteren Ausführungen oon & ü n 11) e r : ®runb®. 1933, 417 ff.

nicht berüchfictitigt finb.

2; Unb je |t auch burd) § 6 beg feit bem 25. A p rit 1933 in K raft Befinbtichen ©efeßeg über bie Butaffung gur fßatentanmaltfctjaft unb gur 9techtganmattfd)aft ü. 22. A p ril 1933 (9t®S3I. I, 217). SBaS im S e jt Bon AechtSanmälten unb ißren Angeftettten gejagt ift, g ilt entfprechenb Bon tfktentanmälten unb itjreit Angeftettten. An bie

©tette ber 9tücbnaf)me ber BUtaffung tr itt hier bie Söfchung in bet Sifte; ber ißatentamoaitSangefteltte hat baS Künbigunggrecht nur, menn

1. K ü n b i g u n g g b e r e d ) t i g t e r .

3 u r Künbigung berechtigt ift berjenige Mieter, ber nach ben Sorfchriften beg ©efeßeg gur 2Bieberlierftettung beg Be»

rufgbeamtentumg 0. 7. A p ril 1933 (91© B i. I, 175) feine Begüge gang ober teiltoeife oertiert* * 8). Bei einer lebiglichen Seileinbuße ift bie § ö h e beg S e i l e g für bag M i e t » l ü n b i g u n g g r e c f j t belanglog; inbeffen lann eg barauf beim 2Biberfpruch beg Sermieterg (bgl. unten 5) anlommen. fernere Künbigunggbered)tigte finb 9ieci)tganmälte, bereu ßataffung nach bem ©efeß über bie gulaffung gur Sfiedjtganmattfchaft gurücigenommen ift, fomie ttlechtganmaltgangeftettte, bie in»

folge einer 3ui af iun3grMnabme ober eineg SertretunggOer»

boteg nach biefem ©efeß ftettungglog gemorben finb. SBährenb alfo beim Siedjtganmaitsangcftettten f d j o n b e r © r l a ß e i n e g S e r t r e t u n g g o e r b o t e g (fofern er infolgebeffen ftettungglog wirb) genügt, hat ber 9ied)tganmait felbft bag Künbigunggrecht n u r , menn feine g u l a f f u n g g u r ü d » g e n o m m e n ift. Ser ©rlaß eineg Sertretunggoerboteg führt ja algbann auch nur beim Angeftettten gu einem e n b » g ü l t i g e n 3uftatib. Kommt ein 91cd)tganmatt ber tttüdnahme ber Bulaffung burch ei«en SöfdjungSantrag guoor, fo greift bag gefeßliche Künbigunggrecht n i c h t fßlaß. hhier ift bie f r e i e ©ntfchliefeong beg 9ied)tganmattg auglöfenbeg Moment, mährenb bag ©efeß gegen foIdCje Umftänbe fchüßt, bie außer»

halb beg Machtbereicheg beg Berechtigten liegen. 28enn ber Anmalt in einem fotchen Satt auch nur ben Serhältniffen

;Red)ituug trägt, fo hat er h i e r bod) immer noch einen ©in»

fluß auf bie Abmicltung ber laufenben Serträge, fann An»

geftettte in ber 9teget nid)t friftlog entlaffen.

28enn ber Künbigunggberechtigte nicht Alleinmieter ift, fo mirb man nach ber reichggerihtlicheu 91ed)tfpred)ung an»

nehmen müffen, baß bag Künbigunggrecht überhaupt nicht beftetjt. Sag 91©. Oertritt bie A nfidjt (91©. 97, 81), baß nur bie M ieterfdjaft im gangen iiinbigen iönne unb § 425 B © S . infoweit nicht gelte unb hat fie auch fü r bag außerorbentlidje Künbigunggrecht nad) ber 4. fRotSD. im ©egenfaß gu meinen et babutdj fteltuicgStuS geioorbett ift, baß ber ißatentanmatt in ber Sifte gelöfdjt morben ift.

8j S gl, tjiergu nähere ©ittgelfjeitcn bei © ü n t h e r a. a. 0 .

(3)

62. Qaí;rg. 1933 $eft 18/19] $uffctpe 1099

Streitfragen a. a. D. S . 43 aufrecht erhalten (Bgl. ZR®- »om 28. Mob. ‘ 1932, V I I I 371/32: ©SB. 1932, 366). ZSaS ©efeß über baS FfinbigungSrecht ber Hinterbliebenen Bon FriegS»

teilneijmern ß. '7. Oft. 1915 (ZR®Z81. 642) batte bieS er»

lärmt unb eine ausführliche Soitberbeftimmung fü r ben g att getroffen, baß ©heleute gemeinfcbaftlicb gemietet batten (Bgl.

§ 2 beS ©efeßeä). ©ine berartige Siegelung fel)tt im jeßigen

©efeß. /¡Kenn I)ier aud) folcfie /MietBerträge ^ erfaßt werben füllen, bie ber FünbigungSberechtigte f ü r f e i n e g a m i l i e gefcbloffen batte, fo ift bamit etwas anbereS gewollt (ogl.

unten 2 ) 4).

2. F ü n b i g u n g S g e g e n f t a n b .

/Sie gu 1 begeidjneten Zßerfoiten iönnen /Mietoerfiöitniffc über /Räume, bie fie für fiel) ober ihre gam ilie gemietet haben, tünbigen.

®aS ©efeß unterfdjeibet nidjt, ob eS fid) um lisogn»

ober gewerbliche Mäume banbeit. /Man ijat wohl an gewerb»

liebe /Räume weniger gebadjt, weil bie SCTtebrsabl ber /Beamten es n ur m it SBoijnräunten gu tun bat. ZSurd) bie ©rftredung beg ©efeßeS auf bie /Rechtsanwälte wirb aber^bie Fünbigung gewerblicher /Räume bebcutfamer. Mac!) bem S S o r t l a u t unb beut S i n n beS ©efeßeS erfebeint eS nicht gweifelfjaft, _ baß baS FünbigungSrecf)t bei /Mieters auch gewerbliche /Räume umfaßt. SBie bie ©ewä^rung beS /Rechtes, /Sieuftberträge auf»

guijeben, ergibt, fott ja bem /Rechtsanwalt gerabe bie /Möglich»

feit gegeben werben, fiel) Bon ben bie Ausübung feineg 93e»

rufeg betreffenben Verträgen gu befreien.

®er fünbbare SMietBertrag muff /Räume betreffen, bie ber SDtieter fü r fid) ober feine Fam ilie gemietet fiat. /Ser /Begriff ber „g a m ilie " taud)t in Bielen ©efeßen auf (ogl. g. 83. § 811 Sir. 2 unb 3 3/ߣ>. unb § 58 Sir. 3 FD .) unb ift ümftntten.

/Man rechnet im allgemeinen baljin bie in ber SßauSgemein»

fcbaft ftefienben Angehörigen (einfcbließlicb ber^ /ßflegeftnoer) beg /Betreffenben, ohne /Rüdfidjt barauf, ob fie Unterhalts»

berechtigt finb (Bgl. S t e in » g o n a S , ffiomm. g-

14. Auf!., Anm. IV 2 gu § 811 3 $ D .). g n bem Sat»

SeftcmbSmerfmat, baft eilt SDiietöertrag f iit bie ^amtlte ab*

gefdjloffen ift, hat ber 83egriff „g a m ilie " aber m. ©• nod) eine weitergehenbe ZBebeutung. @S fann IRer auf baS 3 » s fammenleben ber Angehörigen nicht anfommen. SBenn g-ZB- ber FünbigungSberedRigte fü r feine ©ttern, bie fich aidjt felbft ernähren fönnen, einerfeitg unb fü r feine g ra u lin b feine Finber anbererfeitg je eine gefonberte /¡Bohnung ge»

mietet hatte, fo finb m. ©. beibe Verträge fünbbar; bem FünbigungSberedjtigten fann baran fchr gelegen fein, weil er etwa jeßt n ur noch gwei fleinere SBohnungen ober überhaupt nur eine einzige SBohnung gu gaßlen in ber Sage i f t @e»

maß ben Ausführungen gu 1 muff aber bie fünbigungS»

berechtigte Zßerfon immer a l l e i n i g e r /Mieter fein.

/Bereits gu einem f p ä t e r e n Term in oertragSgemaß gefünbigte /Mietoerträge fönnen nod) nach bem FünbigungS»

gefeß gefünbigt werben (ogl. S©. I /Berlin 0. 20. gebr. 1932, 244 0 32/32: 1S5MZR. 1932, 1309).

3. F ü n b i g u n g S e r f l ä r u n g .

a) g o r n t: 3m ©egenfaß gur aufjerorbentlichen SRiet»

fünbigung nach ber 4. Mot830., welche ber einfadjen @d)rtft»

form beburfte, ift hier irgenbeine gorm für bie FünbigungS' erflärung n i c h t Borgefehen. Mad) bem 58®/8. ift bie /Ortet»

fünbigung gleichfalls formlos gültig, ©ine etwa im Alict»

»ertrag Bereinbarte gorm "für Fünbigungen g ilt hier mc9t (ebenfo begüglid) ber entfpre^enben §rage nach bem 3‘ort»

beftel)en einer gegenüber ber 4. DiotSSD. ftrengere gönnen an»

orbnenben /BertragSflaufel 83 r a n b i S : gSB. 1932, 21;

F r i e g : SKiet®. 1932, 41 unb S p i r o , Streitfragen a.a.D.

S. 45; a. A. S B a i f e r m a u n » © r l a n g e r , ®ie FriegS»

gefe|e, 3. Auf!., S. 384). 3 U liefern Ergebnis nötigt m. ©•

bie jwingenbe iRatur ber gefeßlicben /Regelung (ogl. unten 4) Sie au|erorbentlid)e Fünbigung fann alfo auch ftittfchweigenb erfolgen. Snbeffen ift — fd)on beg /BcweifeS wegen — bringenb anjuraten, bie — übliche — gornt beS eiitgefdirie»

benen S3riefeS ju wählen.

4) SBcgen ber ¡öertragämitunteraeiefmung burd) bie @f)efrau ogl.

nod) © ü nt l ) er a. a. ö.

b) g n h a l t : Sie FünbigungSerflärung mufe nt in » beft enS erfennen taffen, ju w a n n gefünbigt wirb, ffticht erforberlid), aber bocl) empfehlenswert ift bie ZBeaugnaljme auf baS FünbigungSgefe| unb bie /Mitteilung ber ©rünbe (ogl. S B a f f e r m a n n » © r l a n g e r a. a. D. unb S p i r o , Streitfragen a. a. £).).

c) g r i f f e n : /Sie auf3erorbentíid)e Fünbigung fteht un»

ter einer boppelten /Befriftung. Sie muff 1. unter ©inl)altung ber gefe|lid>en g r iff unb 2. jum erften £erm in erfolgen, für ben fie gutäffig ift. $iefe Serminologien finb au§ bem 83©S5.

befannt (ogl. g. 58- §§569,570). /Sie in'83etrad)t fommenben griffen ergeben fich auS § 565 /8®/8. Sie finb 3t»ar ner»

fdjieben, je nach welchen 3eitabfdjnitten ber SCTtietging be»

m ef f e n ift. Aad) § 565 Abf. 4 S3©83. ift; inbeffen bei ©runbftüden in gälten, „ in benen ba§ /MietoerhältniS unter ©inhaltung ber gefeplid)en g r iff Borgeitig gefünbigt werben fann", bie Fünbigung nur fü r ben S djlufj beg FatenberoiertefjahreS ju»

täffig ; fie hat fpäteftenS am britten SBerftag beS ZBiertel»

jahreS ju erfolgen. /Siefe ZBorfchrift besieht fid) gmeifeliog n u r auf im 83@33. f e l b f t ootgefeljene auherorbentlidie Fünbigungen. /Man mufe fie aber hier m. ©• a n a l o g an»

rnenben. Maih ber ben §§ 569 unb 570 83®/8. entfprechenben gaffung beg FünbigungSgefe|eS finb erfichtlid) bie g l e i dien /RedjtSfolgen gewollt, bie biefe 23orfd)riften jeitigen. ©ben)o 0erlangt baS bem § 565 Abf. 4 83®58. jugrunbe Uegenbe /Brínsip (auSgíeichenber ©djuh fü r ben /Bermieter) bie ana»

löge §eranaiehung. § 565 Abf. 4 33®Z8. hat, waS nicht immer genügenb betont wirb, in bem S in n f u b f i b i ä r e éebeutung, bafs f ü r a ere Bertraglidhe FünbigungSbefugniffe unberührt bleiben. Sauft ber SSertrag fepon B o r bem Sdjluf) beS betreffenben ZBiertetjaljreS ab, fo ift § 565 Abf. 4 83®S8. felbftoerftänblich infoweit unanwenbbar, als nicht i«m Schluß beS SSierteljahreS gefünbigt werben fann (fonft wäre ja ber ZBertrag Berlängert!); aber auch in biefem g a ll finb bie fürjeren FünbigungSfriften beS Abf. 1 auSgefdhaltet (man mag baS ben n e g a t i n e n gnhalt ber 23orfd)rift nennen).

AIS er ft e r guläffiger Termin, gu bem gefünbigt werben fann, fommt nur ein fold)er in S3etrad)t, ju bem bie Fün»

bigung ohne 83erfd)ulben beS /Berechtigten wirffam erfolgen fann (ZRS. 103, 274 = g /B . 1922, 580)._ AuSgugehen ift Bon beut Augcnblid, in bem ber /Beamte5) eine jum oölligen ober teilweifen ZBertuft ber /Begüge fiihrcnbe ZBerfügung (§ 7 beS ©efepeS gur /¡Bieberherftellung beS /BerufSbeamtentumS B. 7. A p ril 1933 [iR@58í. I, 176]), ber /Rechtsanwalt ben 3uIafiungSrücfnahmebefcheib erljält nnb ber /Rechtsanwalts»

angeftettte infolge einer SwtaffungSrüdnahme ober beS ©r»

laffeS eines /BertretungSBerboteS ftellungSloS geworben ift.

Unerheblich .ift, ob ber /Beamte nod) auf brei /Monate bie bis»

herigen ©innahmen hat (g. 83. nad) § 2 beg ©efepeS gut

^Bieberherftellung beS /Berufsbeamtentums); benn im g a n g e n b e t r a c h t e t , erleibet er f d ) o n j e p t an feinen ZBegügen

©inbuße, muß 'fich auch »on biefem Augenblicf ab wirtfehaft»

lid) umftell.cn. ©ntfpredhenb ift ber /RedjtSanwaltSangeftellte bann ftellungSloS geworben, wenn il)m wegen ber 3utaffungS»

rüdnaljme ober beS ©rlaffeS eines /BertretungSBerboteS ge»

fünbigt i f t 6), ohne baß er eine neue Steife im Anfcfjluß an ben Ablauf beg ZSienftocrtrageS erlangt hat. Seine fü r bie 3 u fu nft Borgefehenen Falfulationen werben bereits in b i e f e m Augenblid erfdjüttert. ©S ift alfo bie Sage eingetreten, bie ihm erleichtert werben foll. ©r barf bal)er fein AuSfdjeiben auS ber alten Stelle nicht erft abwarten, wenn er Bon bem gefepiiehen FünbigungSred)t ©ebtaud) mähen w ill, ©rhält ber Angestellte n ad) he» eine neue Stelle, fo bleibt eine be»

reitS B o r h e r erflärte guläffige Fünbigung fortbefteßen.

©twaige fiel) hieraus ergebenbe Unebenheiten finb im /¡Biber»

fpruchSBerfahren auSgugleichen. /Ser Vermieter wirb ja in ber /Regel ZSibetfprud) erheben, wenn ihm bie Fünbigung nicht gelegen fommt. AnbererfeitS fann ber /Mieter bie Fün»

bigung wiberrufen, wenn ber /Bermieter bamit einBerftanben ift (Bgl. S p i r o , Streitfragen a. a. D. S . 45).

5) Ober Angeftettte ober Arbeiter be§ 3teid)S, ber Sänber unb gewiffer förperfchaften unb /Berbänbe (Bgl. Anm. 3).

6) Drbeittlid) ober aufjerorbentlid); baS ©efep über bie Sulaffung gur 9ied)tSantoaItfd)aft felbft Rennt nur eine aufeerorbentlidje Äunbi»

gung wegen A ü d tn a h m e ber g u la f f u n g .

l38*

(4)

1100 Siufföge j^ u n ftifd je äBotfjenicfjctfi

Eine gu einem anbeten Term in als gum e r f t e n gu»

iäffigeit ausgefproßene Sünbiguug fiat £cine SBirfung, fann aber unter Umftänben alg eine folße gum näßften nacf) bem SS e r t r a g ober bem S3©S3. 'guläffigen Sermitt aufrecht«

erhalten merben. Senn int ©egenfaß gur ¡Regelung naß ber 4. ¡RotSSD. befielen feine befonberen SSorfßriften über bie folgen ber außerorbentlißen Siinbigung.

4. S t o i n g e n b e ¡ R a t u r beg Ä ü t t b i g u n g g r e ß t g . SBäprenb bie §§ 569, 570 33©23. nachgiebigen ¡Reßteg finb, haben ber neuen ¡Regelung entgegenftepenbe SSerein»

barungen feine (M itigfeit. Snbeffen fann m. E. nacf) bem E in tritt ber bag Äünbigunggreßt auglöfcnben SJTatfacijen ober nach Slugübung beg Sünbigunggreßtg auf biefeä toirffant (burß SS e r t r a g ) eergißtet merben.

5. S S i b e r f p r u ß gegen ‘b i e S ü n b i g u n g . Sem SSermieter ftept bag 3Rec^t gum SSiberfpruß gegen bie fünbigung gu. Ser SSiberfpruß greift burch, ioenn bem SRieter unter SBerücffißtiguug ber SSerpältniffe beiber Seife bie giortfeßung beg äRietüerpältniffeg gugemutet toerben fann (nach bem ©efeß über bag Sfünbigunggreßt ber iibinter»

bliebenen oon Sirieggteiineßmern ö. 7. D ft. 1915 [¡R©331- 642], toenn n iß t bie gortfeßung beg 91iietöert>äitniffe§ git einem unoerpältnigmäßigen ¡Raßteil für ben Erben ober bie Eljefrau fuhren mürbe [ogf. © p i r o , SSermieterfßuß a. a. D.

©. 6]). Sag ift g. 58. u. U. ber |5al£, ioenn bet SRieter trog feiner beruflichen SSeränberung tu guten SSermögengoerßält»

niffen oerbleibt ober anbermeitig ein gläßeg Einfominen mie bigßer ^at ober nur eine geringfügige Einbuße an feinen ¡Begügen erleibet, ber SSermieter fiep aber in einer befonberg ungünstigen finangieifeit Sage befinbet. SBie 901 i t t ei ft e i n : ©rucpSSeitr. 60, 68 m it ¡Recßt annimmt, barf ber ifünbigunggbereßtigte regelmäßig n iß t auf bie ÜRöglißfeit einer Unterüermietung öerwiefen toerben; bag Ilnterüermieten ift, gumat in ber heutigen Seit, nur eine un»

fißere Einnahmequelle, unb bie Haftung beg ®ünbigungg»

berechtigten bleibt ja auch algbann fortbeftepen. Ser SScr»

mietet fann m it bem Einioanb, fiep einen neuen SRieter fuepen gu müffen, a l l e i n niept gepört werben (ogl. SS a f f e r » m a n n * E r f a n g e r a. a. £). <3.388).

6. S S i b e r f p r u ß g o e r f a p r e n .

Eg entfpriept — abgefepen Oon ber 3-rift, innerhalb melcper ber SSiberfpruß gu erpeben ift — bem im ©efeß 0. 7. D ft. 1915 öorgefepenen (ögl. § 3 a. a. D.).

a) S ill g e m e i n eg. Eg ßanbelt fiß um ein ¡Befßfuß»

Oerfapren m it fafultatiüer münblicper SSerpaublung; bie

§§ 330ff. finb uttanloenbbar (ögl. S S a f f e r m a n n » E r l a n g e r a. a. D. ©.387).

b) S S er f a pr en b i g g u r E n t f c p e i b u n g . SerSSiber»

fpruß muß b i n n e n gm ei SBocpen erpoben merben. E r ift unter ©laubpaftmacpung ber tatfäiplicpen 33epauptnngen bei bem Slmtggericßt angubringen, in beffen ¡Begirf bie SRiet»

räume liegen. Sag ©eriept ü6erfenbet bem ©egtter eine Slb»

fcprift gur Erklärung unter ©laubpaftmacpung feiner tatfäß»

ließen ¡Behauptungen. Eine, münbliße SSerpanblitug ift niept erfotberlicp. Sag ©eriept pat meber ¡jSflidjt noß ¡Recßt, Oon Slrntg wegen Ermittlungen anguftelfen (ögf. SB a f f e r m a n n » E r l a n g e r a. a.'D. ©.388). ¡gebe gartet muß baper felbft alleg üortragen unb glaubpaft maßen, mag ipr Säegepren unterfingt. S ie ©laubpaftmacpung ift in § 294 $9ßD- geregelt.

¡Befonbere form en finb für ben SSiberfprucp niept Oor»

gefepen. Eg beftimmt fiep naß ben allgemeinen ©runbfägen, weiße ¡Bebeutung einem üor einem itngüftänbigen ©eriept er»

pobeneu SSiberfpruß gufommt unb ob eine etma erhobene Stage alg SSiberfprucp aufrecpterpalten Werben fann. Sieben»

falls barf im ffalle einer SÜlagerßebung ein Urteilgoerfaßren niept ftattfinben; § 274 Ib f. 2 Siff. 2 g ilt pier m. E.

minbefteng entfprecpenb (ogf. and) unten e).

c) © e g e n f t a n b u n b g o r m b e r E n t f c p e i b u n g . Sag ©eriept pat gunäßft gu unterfuepen, ob ber SSi ber»

f p r u ep binnen gtoei SBocpen bei bem guftänbigen Slmtggeridpt wirffam angebracht ift, fobann, ob bie m a t e r i e l l e n SSor»

a u g f e g u n g e u beg S ü n b i g u n g g g e f e g e g (ögl. oben gu I — 4) gegeben finb. 3 « legterer ig in fiß t muß auep auf bie allgemeinen reßtlißen SSerpältniffe (g. ¡8. bie ©ültigfeit unb Sauer beg SRietüertrageg, einen etwaigen SBiberruf ber M n»

bigung m it Suftimmung beg SSermieterg ufto.) gurüefgegriffen Werben; benn eine S l u g f e g u n g beg ¡Befcßlußoerfaßreng gmedg ¡Prüfung oon ¡Reßtgfragen im orbentlicßen SSerfapren ift niept öorgefeßen, mürbe auep ber Oom ©efeggeber gewollten SSerfaßrengbefßleunigung entgegenftepen (ebenfo bießerrfeßenbe

¡Ofeinung gnm M nbigunggreßt ber ^unterbliebenen Oon Srieggteilnepmern [ogl. SB a f f er m a n n » E r l a n g er a. a.D.

© .387]). ©cßiießlicß unb Oor a l l e m pat bag ©eriept gu entfepeiben, ob bent 90lieter unter ¡Berücffißtigung ber SSer»

pältniffe beiber Seile bie g o r t f e g u n g beg 9R i et Oer»

p ä l t n i f f e g g u g e m u t e t werben fann (bgl. oben gu 5).

S ie Entfcpeibung ergept in fforrn eineg ¡ B e f ß l u f f e g (ogl. §329 3 m ) .

d) ¡ R e c p t g m i t t e l , ©egen ben ¡Befßluß beg Slmtg»

gerieptg finbet lebiglicp fofortige SSefcpwerbe ftatt (Ogl. § 577 3 ipö-)- E® g ilt §569 8 ^ 0 . (Dfli- aitcP S B a f f e r n t a n n » E r » l a n g e r a. a. D. ©.388). Eine weitere Söefcißwerbe ift niept gegeben.

e) Über bie f R e c p t g f r a f t ber S3efcplüffe ogl. I Rof en»

b e r g , ßeprbucß beg Seittfcpen 3ioilprogeßrecptg, 2. Stuf!.,

© .484, 491; Ogl. auep Ü R i t t e l f t e i n : ©rucpSSeitr. 60, 69 Sinnt. 25 (bagegen mieber S S a f f e r m a n n » E r l a n g e r a. a. D. @-388).

f) © e b ü p r e n . Sie ©erieptg» unb Slntoaitggebüßren betragen 2/io ber ©äge beg §8 © t® . unb beg .§9 fRTOebD.

Ser SBert beg ©treitgegenftanbeg ift nie pöper alg ber ¡Betrag Beg einjährigen 3iofeg, u. U. noep geringer (ogl. § 8 3 $ D . unb § 10 & m . ) .

Bedeutung de6 der ^vpot^efenemtrogung für die londtuirt- ßfyaftlicfye jinefenfung^

SSon SOtinifterialrat § a rm e n tttg , ¡Berlin.

S ie fRotSSD. über bie 8inäerleicpterung für ben lanb»

wirtfcpaftlicpen SRealfrebit 0. 27. ©ept. 1932 fenft bie 3'ofen aller burep eine igßpotßef an einem lanbrnirtfcpaftlicpen (forft»

wirtfcpaftlicpen, gärtnerifepen) ©runbftücf gefieperten gorbe»

rungen fü r bie Sauer Oon gtoei Qioßora um 2<>/o. SSoraug»

fegung für bie 8ingfürgung märe banaeß, baß g. 8- beg 8n»

frafttreteng ber SfotSSD. (29. ©ept. 1932) bie gorberung be»

reitg beftanb unb burep §ppotpef an einem lanbwirtfcpaft»

ließen ufm. ©runbftücf gefießert war. ©pater entftanbene ober fpäter gefieperte gorberungeit würben Oon ber 8 i näfenfung auggefcploffen fein. Siefe fRecßtgfolge fonnte unbebenfliß in Sauf genommen werben, wenn bie SSerpanblungen, bie gur SSegrünbung ber gorberung füprten, erft ttaep Snfrafttreten ber fRotSSD. gum Slbfcpluß gefommen waren, ba bann bie

¡Parteien bie. SRöglicpfeit patten, bie neue S p ie g e lu n g beim

SSertraggfßluß §« berüeffieptigen unb ipr fReßnung gu tragen.

SSaren bagegen bie SSerpanblungen fßon öorßer gum Ibfcpluß gelangt, fo fonnte bie ¡Reuregetung n iß t mepr berücffißtigt merben, unb eg mürbe n iß t Oom SBillen ber ¡Parteien, fonbern oom Sufall abpängen, ob bie SittSfettfuog eirttrttt ober n iß t;

maßgebenb würbe näm liß fein, ob bie SSerpflißtung gur S3e»

grünbmtg ber fforberung Oor Snfrafttreten ber ¡RotiBD. er»

fü llt war ober erft fpäter. Um bie pierin liegenben Unbillig»

feiten auggufßließen, beftimmt § 5 ¡RotSSD., baß n iß t ber Seitpunft ber Sfegrünbung ber gorberung maßgebenb fein folt, fonbern ber Seitpunft, in bem ber ©laubiger fiß gur 93e»

gritnbung ber ßßpotßefarifß gefißerten f^ooberung oerpflißtet pat. Ser Seitpunft ber Erfüllung biefer SSerpflißtung folt bagegett opne Einfluß fein, fo baß auep jept noß $orberungctt entftepen fönnen, bie ber Siugfettfung naß ber ¡RotSSD.. un»

(5)

62. Qnijrg. .1933 §eft 18/19] 2(uffä|e 1101 terliegen, wenn nur ber ©laubiger fiel) oor gnfrafttreten ber

fRotSSD. gut SSegrünbung ber gotbcrmtg perpflich.tet hatte-

§ 5 /RotSSD. befjanbclt feinem SSortlaut nad) ben galt, baß Ineber bie gorberung nod) bie hhpothe!arifc£)e ©id)erung beim gnfrafttreten: ber 9iotS3D. uorijanben mar, fonbetn nur bie S3erpflid)tung beS ©läubigerS gegen I/tjpotijefarifdje Sicherung eine gorberung gu begritnben. 208batb nadj Ertajj ber ¡Rot*

SSD. entftanben gweijel, ob § 5 and) ben g a lt i reÜe' Jwg bei gnfrafttreten ber /RotS3D. eine Dörfer eingegangetta S3er*

pflidjtung gut S3egrünbung einer hhb°thefarifch gefxcEjerten Sorberung gwar bereits infoweit erfüllt war, bafj bte gor*

berung entftanben, nicht aber aud) fcfjon bie $jt)pothef ein»

getragen war. Obgleich nach bem S in n unb gwecf ber SSor*

fchrift fein Streifel baran fein tonnte, bafj § 5 aud) auf fotchen Eatbeftanb Slnwcnbung finben mußte, gellte 2m. 6 EurchfSSD. o. 24. fRoü. 1932 bieS noch auSbtüdlid) feft. w e r auch biefe neue Sßorfcfjrift gab atsbalb gu gweifetn Slnlag.

Es würbe bie Meinung oertreteu, bag bie wenn fie beim gnfrafttreten ber fRotS30. o. 27. Sept. 1932 nod) nicht beftanb, wenigftenS bei Sßerlünbung ber EurchfSSD. 0. 24. Jcoü.

1932 entftanben fein müffe. Eiefe Meinung [tilgt fid) batauf, bafj SIrt. 6 tion einer Sorberung fpridjt, bie nad) bem 28.©ept.

1932 gefiebert „ if t " , alfo baS nunmehrige Sorhanbenfem ber Sicherung oorauSfeßt. Eabci wirb aber überfeljen, bafj baS gnfrafttreten ber Eutd/)fS3D. gern. Slrt. 20 auf ben ged*

punft beS gnfrafttretenS ber /RotSSD. gurüdbegogen ift, baß alfo bie SSorfchriften ber EttrdjfS3D. fo gu iefen fmb, als Wenn fie in ber SRotSSD. felbft enthatten wären. SSeiter wtrb überfehen, bafj 2Irt. 6 Eutd)iS3D. nur eine Ergänzung unb ttarfteiiung beS § 5 /RotSSD. ift. ®enn § 5 eS unerhebttd) fein läßt, wann in gufu nft bie Sorberung unb bte «hpothef gur @ntftel)ung gefangen, fo ift eine fotdje geitlicf)e iöegren*

jung aud) aus 31rt. 6 EurchfSSD. nicht ijerauSgulefen, ber nur etwas nach § 5 «RotSJD. fchon felbftöerftänblid) auSbruiftcfj fagt unb ben § 5 höd)ftenS erweitern, aber nicht einfehranfen

folfte. ES iattn baher teilt gweifel fein, bafj tnt gatte: beS Sfrt. 6 bie §t)potf|ef gut g eit beS ErlaffeS ber Eutd)fS30.

nod) nicht oorijanben gu fein braud)te; eS genügt öietmehr, bafj bie 33erpftichtung gur Seftettung ber ^Qfootfjef Oor bem 29. Seht. 1932 beftanb.

fRidftig ift aber, baß Slrt. 6 EurchfSSD. baüon auSgeht, baft bie §hl>othei irgenbwann einmal eingetragen wirb. 22ie folf fich nun baS (SJeridjl oerf)aiten, wenn es oor Eintragung ber Sjhbothef barüber gu entfdjetben hat, ob bie ginfen nad) 2Crt. 6 herabgefegt finb ober nicht? M an bente an ben gaü, bah oor bem 29. ©ept. 1932 ein ©runbftücf oerfauft unb im fiaufbertrage bereinbart ift, bah ein E e il be§ SaufpreifeS geftunbet unb hhpoti)etarifd) gefichert werben foit. Eie Sauf*

prelsfotbetung ift bann bor bem 29. ©ept. 1932 entftanben.

g ft bie ^hpothef wenigftenS im geitpunft ber legten münb*

Höfen SSerhanbfung eingetragen, fo ift _ Slrt. 6 gweifeffoS an*

wenbbar. 2Bie aber, wenn aud) bann bie §hpotf)ef noch nicht eingetragen ift, weil baS ©runbftücf gwar bereits übergeben, aber Weber bie Sluflaffung nod) bie Eintragung beS Eigen*

tumSwechfefS erfolgt finb? Slud) in biefem Satt muh man annehmen, bah bie SSotauSfegungen beS 2frt. 6 gegeben finb.

Eine Weber in SIrt. 6 EurchfSSD. noch tu § 5 /RotSSD. entljai*

tene 23efriftung für bie Sgt)pothefeneintragung fann n # febigfid) beShalb angenommen werben, weif eine gertd)tltd)e Entfcfjeibung über bie ginSherabfe|ung erfolgen muh- 2fuher*

bem befteht in bem obengenannten Satt, wirtfdjaftlid) gefehen, fein Unterfc£)ieb, ob bie §t)pothef eingetragen xft _ ober ntd)t.

fBenn ba baS Eigentum an bem ©runbftücf noch nicht auf ben Erwerber übergegangen ift, ift bie SaufpreiSforberung be§

SSeräufjeretS in noch größerem 2Rahe burch baS ©runbftüd gefiebert, als wenn in 25erbinbung m it ber Eintragung beS EigentumSwedjfeiS bie Saufgeibf)t)pothef eingetragen wäre. Ein In fa h , in einem fotchen Satte bie ginSfenfung unb bamit aud) baS M oratorium gu oerfagen, liegt baher nidjt oor.

bedangt der bk btv iltindc)iquoic

o o n 3 0 ° | o q e r n o g § 6 D e t g U D J SSon 9ifd)tSaitlt)alt Dr. igugo ©mmerieh, grautfutt a. SDt.

I. g u t ben StquibationSöergfei^ hat bie StRinbeftquote gli)eierlei SSebeutung:

a) iE er ©d)ulbuer fann fid) gur galjiuitg ber Mtnbeft*

quote o e r p f t i c h t e n . 22irb fie bei ber Siquibation ntdjt er*

gielt, fo hat ber ©djulbner .bie Differcug fofort ober inner*

halb bestimmter Stiften nad)gugahlcn. Sür ben S«tt ber 2iid)t*

crfütlung brol)t unter Umftänbeu baS 22ieberauflcben ber Sorberung in üollem Umfange nad) ber faffatorifd)en Slaufel

beS § 7 SßerglO. , ,

b) iSie gulaffung beS 2?ergleid)eS fault aud) ohne per*

fönlidfe Serpflichtung beS ©djulbnerS gur gahlung ber M m * beftquote fachl i ch pon ihr abhängig gemacht werben, ber Sergleid) nur genehmigt, wenn bie SiquibationSmaffe bte Erreichung boit 30o/o unter normalen Sßorauäfejungen ge*

Wühcleiftet. c s

•Eie beibeit fßunfte fönnen miteinanber berfniipft weröen, ber SiquibationSocrgleid) alfo nur bann gug ei affen, wenn nicht nur bie SiquibationSmaffe bie Erreichung ber 30% m

•2tuSfid)t [teilt, fonbetn aud) ber ©djulbner fie gufa&ltd) garantiert, b. !)■ in biefer §öl)e perfönlid) oerpflichtet btcibt.

§ ä lt man bie Erreichung ber Minbeftquote für ben St*

quibationsoergleid) für unerheblich, fo fann er ohne gufaß»

«erpfiidjtung beS ©chulbnerS genehmigt werben, auch wenn bie Maffe nur eine ¡Duotc öott 10 ober 15% enthält. E er SSergleid) hat bann gtoeifelloS etwas fonfurSähnlidjeS. /Rechnet matt bie Minbeftquote gunt notwenbigen gnhalt auch beS Si*

quibationSoergleicheS,fo wirb baburd) b i e S ß e r g l e i d j S n a t u r im ©inne ber ißergleidje ber SSerglD. oerftärft, baS 2befen beS Vorgangs Pont .fottfurSOergleid) entfernt unb ber sJieif)e ber normalen SBergleidje ber SSerglD. eingegliebert. fReuere Sebenlcn gegen ben 58ergieid)^ci)araftci* beö einfachen Stgut^

bationSüergleidfS finben fidj j. SS. bei © d j n e i b e r : Sionf*

XrSB. 1930, 175; f ß a u l f e n : gtfdjr. f. ErI)2Befen 1931, 133; E a h n : gSB. 1932, 151. E ie IjSrajiS hat ben eittfad)en SiquibationSDergleid) jebodj infoweit burd)Weg als guläffig an*

gefehen, f. bagu g. 23. S i e f o m bor § 5 5Rr. 17; E m m e r t d ) ,

©anierung ©.134 5R. 1 u. 2; g a e g e r : E g g . 1927, 1317 1.11h p.ebrb. beS fonf/R. © .2 1 8 31.11; S®. /Berlin: Sonf*

E r® . 1930, 119.

II. /Rach Erlag ber SSerglD. würbe eS im allgemeinen als gweifelfrei angefehen, baf3 bie S3eftimmung über bie Minbeft*

quote nidjt für ben SiquibationSbergleid) gelte. Eie Sont*

mentare bertreten ubereinftimmenb biefen ©tanbpunft (fo f i e f o W , M a t ) e r , E a l j n , SS e n b i j , S S i l m e r S b ö r f f e r *

© e l o , 2 u f a S , © a l o m o n , M a n a f f e * ® e i n b e r g unb E i f o t b gu § 6 SSerglD.; E m m e r i c h ©.137). E ie Un*

abhängigfeit beS SiquibationSbergleicheS oon ber Minbeftquote erfchien auch nad) ber /RedjtSentwidlung gweifelfrei. EaS ©e*

fe| hat offenbar bewußt bon ber SSorfdjrift ber Minbeftquote für ben SiquibationSbergleid) abgefeljen unb bieS burd) bie Sorntulierung beutlich gum StuSbrud bringen wollen.

g n ber ©efchäftSauffichtSSSD. war in § 35 beftimmt:

„Eer^SSergleid) fann auf E rlajj ober ©htnbung ober beibeS gerichtet fein, gm übrigen batf er nur 33eftimmungen ent*

halten, bie ber ©idferung feiner Eurchführung bienen." EieS Würbe im aßgemeinen baljin aufgefafet, bafj als Erlag nur ein gifferumäfjig beflimmter Erlag angufehen fei, neben bem reinen ©tunbungSoergleich alfo nur ein Duoteno er gleich gu*

läffig. Eer SiquibationSbergleid) würbe banach n ur als S lnn^

gum' Duotenüergleid) gugelaffen, g. S3. bei einem SSergletd) auf 20% bahin, bag gufägitd) baS SSermögen beS ©chnlbners als SiquibationSmaffe Bei)anbelt unb fein Erlös über bte 20% iüoauS an bie ©laubiger berteilt werbe. EteS würbe nad) § 35 Safj 2 @efd)2inff/ßD. als «eftimmung, bie ber

(6)

1102

Ruffäße [Suriftifdje äBodjenfctytift

©ictyerung ber SSergletc^Sburc^fü^rung bient, für p lä ffig ge*

fialten.

©ctyon mätyrenb ber ©eitung ber @efctyduff©Q. mürben aucty ©egenmeinungen geäußert (fo ingbef. f ® .: 3 8 $ . 52, 228 m it dnm. Bon ©mmer i ct y; f. a. R ® . : 328-1917, 164 m it dnm. bon 3 a eg er). ®ie fßrajig faty jebocty bamalS in weitem Umfange ben reinen SiquibationgBergieicty aig unju*

täffig an.

®ie ©ergiD. tyat m it biefer Rectytgentmicdung bemußt ge»

broctyen. ®er ©Sortiaut ber @efctyduff©D., baß ber SSergleicf»

nur auf ©daß ober ©tunbung ober öeibeS gerietet fein unb im übrigen nur ®urdjfütyrunggbeftimmungen enthalten bürfc,

»urbe aufgegeben. ®er SBortlaut ber ©egrünbung (abgcbr.

j. ©. bei S u c a g p § 6 ©ergiD.) ift einbeutig:

„®aś EtforbetniS einer Beftimmten dlinbeftquote bann natür*

lief) nur für einen Ertaßüetgleicty aufgefteHt werben . . . , wenn ber

©ctyulbner einen Beftimmten Erlaß »erlangt, g ür . . . ©ergieictye finb ebenfowenig ©ctytanfeen gezogen wie für einen SiquibattonS*

»ergteictygüorfctylag."

M it bem SBegfatt einer ©efctyrändtng ber plä ffig en 33er»

gieictygformen mar jeber factyiidty mögliche ^ntyalt beg 33er»

gieictyeg aucty fü r rectytticty p lä ffig erfiärt. 9In bie ©teile ber früheren 33egrenpng beg SSergleicfjgirt^altS auf beftimmte form en trat eine neue ©efetyränfung, bie dnorbnung ber SRinbeftquote oon 30% fü r Quoteno ergieictye. §ätte biefe dnorbnung für ©ergieictye aller d r t getroffen merben foffen, fo batte fie etma toie folgt tauten muffen: „® e r SSergletcE) muß ben ©laubigem minbeftenS 30o/0 ityrer fjrorberüng ge*

mähren." ®ie ©eftintmung hätte für alle ©ergieictye gepaßt, bie ©daßüergleictye, bie reinen ©tunbunggüergieictye mie bie Siquibationgüergieictye. ®ag ©efeß tyat jebodj biefen SSortiaut nictyt gemätylt. ©g fügt Bielmetyr bem ©aß: „® e r ©ergteicty muß ben ©laubigem minbefteng 30% ityrer gotberungen ge*

matyren", ben ipaibfaß ein: „ m e n n er auf einen ziffernmäßig beftimmten teiimeifen ©daß ber fjorberungen lautet". ®a*

m it befcfjränft bag ®efeß bie SSorfc^rift ber SRinbeftquote auf

©ergieicfie beftimmten ^ntyaltg, fotetye, bie einen ziffernmäßig beftimmten teiimeifen ©daß ber gmrberungen enttyalten. ffü r bie Siquibationgüergieictye mar m it biefem XSortiaut bie Rot»

menbigieü ber SRinbeftquote Berneint, ba nacty ber tyiftorifctyen

©ntmiedung bag ©efeß im ©emußtfein ber SRögtictyieit Bon Siquibationgüergieidtyen edaffen morben ift. ®ag ©efeß getyt babon aug, baß aucty ©ergieictye, bie nictyt „a u f einen Ziffern*

mäßig beftimmten teiimeifen ©daß ber ffforberungen lauten", p lä ffig finb, eben bie Siquibationgüergieictye. Stroßbem be»

fetyränd eg bie©orfctyrift ber SRinbeftquote auf bie anberen ©er»

gieictye, bie auf einen ziffernmäßig beftimmten teiimeifen ©r*

laß ber gbrberungen tauten, ©ei Bötiiger dbtetynung ber Si»

quibationgüergieictye tyätte ber eingefetyobene §aibfaß beg §6

©ergiD. beftimmen müffen: „® e r ©ergteicty iann nur auf

©tunbung ober auf einen ziffernmäßig Beftimmten teiimeifen

©daß ber fjforberungen tauten." ® am it märe bie Bon ber tyerr*

fetyenben SReinung angenommene Regelung ber ®efctyduff©D.

aufrectytertyaiten unb dargeftettt morben. ©ei allgemeiner ©or*

fetyrift ber SRinbeftquote tyätte bag ©efeß mie ermätynt anorb»

nen müffen: „® e r ©ergteicty muß ben ©laubigem minbefteng 30% ityrer fforberungen gemätyren." duety bamit märe eg Boli*

ftänbig unb d ar aemefen. © tatt beffen mürbe ber SBorttaut ber ©ergiD. in § 6 mie folgt gemätyit:

„©er ©ergleidj muß, w e n n er auf einen ziffernmäßig Be*

ftimmten teiimeifen Erlaß ber ffror&erungen lautet, ben EläuBigern minbeftenä 30 »om ¡gunbert ityrer gorberungen gemätyren."

Rad) biefem SBorttaut brauctyt ber ©ergieicty nictyt „au f einen ziffernmäßig beftimmten teiimeifen ©daß ber gotbe*

tungen" za lauten, duety fonft ift abmeictyenb Bon ber ©efety»

duff© D . ieineriei ©efetyränfung beg ©ergieictygintyaltg Bor»

gefcljrieben, febe m it bem ©ergieictygctyaraiter ber dbmactyung Bereinbare Regelung alfo alg ©ergieictygintyait guläffig. $ er SBortiaut, beg ©efeßeg ergibt banacty in ©erbinbung m it ber

©orgefctyictyte, baß ber reine SiquibationgBergieidty« otyite @e*

mätydeiftung einer ÜRinbeftquote aig ©ergieictygintyait zage*

taffen mirb.

®iefe duffaffung, nacty bem SGSortiaut unb ber tyiftori»

fcficn ©ntmidKung dar unb Bon fämtlictyen Siommentaren Bertreten, ift bocty in ber Rectytfprectyung z- abgeietynt mor*

ben. Sn ber unten ©. 1152 abgebrurften ©ntfdtyeibung beg S®. iffiürzburg mirb auggefütyrt, aucty für einen Siquibationg»

Bergieicty fei bie ©emätyrieiftung ber äRinbeftquote geboten.

®ie Überfctyrift ber ©ntfctyeibung lautet ztaar: „© in ent»

taftenber Siquibationgüergieicty ift nur unter befonberen Um»

ftänben zuzalaffen, menn meniger aig 30o/0 in ber ÜRaffe liegen." ®er Sntyatt ber ©ntfctyeibung getyt jebocty batyin, baß ber ©efeßgeber in § 6 ©ergiD. nur 'ben fpezietten gntt beg Ziffernmäßigen ©riaffeg betyanbte, bamit aber ieinegfalig bie fjorberung ber ÜRinbeftquote fü r anbere fjätie aitggefctyioffen tyabe; tyierfür fotl jeber innere ©runb gefetyit tyaben; ber reine SiquibationgBergieicty fott ber Umgetyung beg § 6 ©ergiD.

®ür unb ®or öffnen. ®anacty nimmt bag ©erictyt bie Un»

zuiäffigieit beg reinen Siquibationgöergteictyeg an, menn eg aucty meitertyin feine dugfütyruugeit etmag befetyränd. ducty fonft tyaben eine Reitye Bon S®. ben SiquibationgBergieicty nur m it ber 3ufictyerang ber SRinbeftquote Bon 30o/0 zugeiaffen.

3 n ber ©ntfityeibung beg S®. SKürzburg ift bie ißrapig beg fioniSer. in Rurnberg ermätynt, ebenfo mie bie ber S®. ©ffen unb ©iberfetb. ®en gieictyen ©tanbpund nimmt bag S®.

g ra n ffu rt a. 2R. in grunbfäßiictyer ©ntfctyeibung ein. $ tt einer Reitye mictytiger ©ezirfe tyat ficty batyer bie ißrapig, baß SiquibationgBergteictye nur m it einer SÜRinbeftquote Bon 30%

Ziizulaffen feien, entgegen bem ffiortiaut beg ©efeßeg burcty»

gefegt. ®ie Klärung ber ißrajig iann, ba bie ©ntfctyeibungen ber S®. tyier ießtinftanziictye finb, nur iit biefen Heineren

©eziden ftattfinben. ©ine eintyeitiictye ißrajig erfctyeint je*

bodj bei ber außerorbentiietyen SBictytigieit ber $rage fü r Biete

©anierungen notmenbig.

®er llnterzeictynete tyat ficty an eine Reitye Bon ©er»

gleictyggerictyten in größeren ©täbten beg Reictyeg gemanbt, um fidty über bie bort tyerrfityenbe iprapig za unterrictyten.

Übermiegenb mirb ber SiquibationgBergleid) otyrte SRinbeftquote Zugeiaffen. Saäbef. ift bieg nacty ben ÜRitteüungen ber S®.

Hamburg, ©remen, Stuttgart, ÜRanntyeim, föniggberg unb

©eriin»©tyariottenburg ber gaff- ®ie ©ntfctyeibungen ber ©er*

gteictyggerictyte finb babei in diöniggberg unb ©eriin»ßtyar»

lottenburg burcty gruubfäßlictye ©ntfReibungen ber zuftänbigen

£®. beftätigt. ®et gieictye ©tanbpund mirb aucty, troßbem bag ©egenteil in ber unten ©. 1152 abgebruciten ©ntfctyei*

bung beg £©• SSürzburg Bernterd ift, nacty ber ditgfunft beg ©ergieictyggerictytg Rürnberg bort Bertreten.

®ett entgegengefeßten ©ianbpuud Bertreten bie ©er*

gteictyggerictyte SRünctyen unb ©regiau, bie bie ^anetyaitung ber SRinbeftquote aucty für ben SiquibationgBergieicty oeriau»

gen, otyne baß bort ianbgerictyttictye ©ntfctyeibungen Bodiegen, mätyrenb foictye ©ntfctyeibungen für SBürzßurg, ©ffen, ©Iber»

feib unb ff'raaifurt a. 3R. ergangen finb. ©on einer Reitye meiterer befragter ©erictyte tonnte ber llnterzeictynete einen

©efctyeib nictyt ertyatten.

3 n ber unten abgebruciten ©ntfctyeibung ift bie f^rage ber StRinbeftquote nictyt ifoiiert Betyanbelt, mie bieg übertyaupt Bieifacty in ben Erörterungen megen ber SRinbeftquote ber gaü ift. ©g merben bielmetyr regelmäßig aucty bie ©eftimmungen ber §§ 22 Rr. 4, 5 ; 23 Rr. 1 unb 68 dbf. 2 Rr. 2 ©ergiD.

m it in bie ®igiuffion gezogen, dde biefe ©eftimmungen füllen

©ergieictye Bertyinbertt, bie nacty ber gegebenen ©actyiage ben gntereffen ber ©Sirtfctyaft nictyt entfprectyen, feibft menn bie

©läubiger aug irgenbmeictyen ©rünben zuftimmen. § ie r foü eine Bon ben ©iäubigern unbeeinflußte ©ntfctyeibung beg @e»

rictytg im ^atereffe ber © oiibität ber SBirtfctyaft ftattfinben.

M a n muß ficty- aber Bor einer ©erquiciung biefer ©e»

ftimmungen m it ber SRinbeftquote fetyr tyütcn. ®iefe ©or»

fetyriften bienen^ nictyt ber Rectytfertigung ber ÜRinbeftquote aucty fü r ben SiquibationgBergieicty, fonbern iaffen b. ©. ge*

rabe ben umgefetyrten ©ctytuß zu. ©ie fetyen Bor, baß bie ©r»

Öffnung beg ©erfatyreng unter gemiffen ©oraugfeßungen ab*

geietynt merben fann (bei llnrebiictyieit ober Seictytfinn, bög*

mittiger ©erfetyieppung ober unzureictyenbem ©ergleictygßor»

fctyiag ober allzu geringfügiger Rtaffe, fomie allgemein nacty freiem ©rmeffen beg ©erictytg bann, menn bei einer Quote unter 50% bie amtlictye ©erufgüertretung bag dngebot -aig unzareictyenb bezeichnet), baß meiter ber ©ergteicty Bermorfen merben iann, menn er bem gemeinfamen Sntereffe ber be*

teiligten ©laubiger mibcrfprictyt. § ie r finben fidty fo außer*

(7)

62. Qngtg. 1933 §eft 18/19] 3£uffä^e 1103

orbentlicg weitgegenbe, in baS Ermeffen beS SSergkidjS®

geridjtS geteilte SBefugniffe, bafji eS in fa ft jebem'ffiaß 33ergteicge unter 50o/o Bon Borngerein abtegnen ober aud) nacg ®urcg®

fügrung be§ SJerfagrenS jum ©Reitern bringen fann, wenn e§ bie# für fadggemäfj galt. ®a bie 33orfdjrift ber »hnbeft®

quote trogbem, unb gwar als formelle ©onberoorfcgrift Bom

©efeg Borgefeljen ift, fann fie nid)t in biefen materiellen

©djugbeftimmungen entgalten fein ober au§ igrten abgeleitet kerben, ©ie bleibt eine ©onberregelung in beftimmtem ge®

feglidjem Stammen, ©ie bleibt beSgalb auf bie Owotenoer®

gleiche befdjränft. 2tuS ben §§ 22, 23, 68 SßerglD. fann alfo eine formelle 33efd)rän!ung beS 33erg£eid)g0orfcgtageS unb bie Geltung ber SWinbeftquote weher übergaupt nodj befonberS für bie SiquibationSBergleicge ijergeleitet »erben.

I I I . S ie weitere SSegrünbung ber gegenteiligen SUtnagme ftügt fid) and) auf Erwägungen allgemeinerer, inSbef. »olfS®

wirtfdjaftlicger 2Irt. $ ie §auptgrüube finb folgenbe:

1. Sie üRinbeftquote fei m it dtücljicgt auf bxe ©ejamt®

wirtfcgaft aufgefteßt. SBerbe nidjt einmal bie 3al)lung Bon 30o/0 Berfprodjen, fo fei bie 9lufred)tergaitung ber E jitte n j nidjt gerecEjtfertigt.

fcier ganbelt eS fieg um einen ©runb de lege ferenda, niegt de lege lata. S ie Vertreter biefer Slufidgt unterließen iljre Meinung über baS, w-ag gefeggeberifd) richtig fei, als Jgngatt beS geltenben ©efegeS. Die SCuffaffungeu über bie

»otwenbigfeit ber SRinbeftquote finb jebocg umftrxtten unb fdjwanfenb. iSer befte 33eleg bafiir ift ber UnterfdEjxeb ber SßerglD. unb ber ©ef($3tuff8SD. ijinfidjtiid) ber

ber SRinbeftquote. ®ie 33ergl0. gat ben ©runbfag ber sJJan®

beftqxwte ¡$war im allgemeinen gebilligt, aber auf ein ge®

WiffeS ©ebiet befdjränft. ®Ü3 ber allgemeinen 93illtQung ber äRinbeftquote fann nicf)t ifjre ©eltung über bxe auSbruckict) feftgefegten ©rennen IjinauS £;ergeleitet werben. $tefe «e®

merfunqen berfagen alfo fü r bie 2IuSlegung beS ©efegeS. _

®ie gufagbemerfung, baS SSergleic^Soerfafirert fet „ein ISiSnenS Bon bem früher allein möglichen unb aud) je |t noeg bie normale Stbwidlung barftetlenben SonfurSberfagren tjt ebenfalls niegt ptreffenb. $a3 aSerglcicgSBerfagrcn xft bem

©cgulbner nidjt als „DiSpenS“ gewährt. ES bilbet Btelmefir eine neben bem SfonfurSBerfagren ftegenbe orbnungSmajnge unb gleidxbercdjtigte $orm ber Sanierung (f. 5- * ’ • ® el- B. 25. aiiärg 1930 übet bie fpflidjt jum Antrag auf Er®

Öffnung beS SfonfurfeS ober beä geridjtlidjen SSergletdjSBer®

fagrenS: dl05331. 1930, 93; fü r ben augergericgttitfjen 15er®

gleid) neuerbingS GftgitfesRot330.: 31 @331. 1930, 317 § 3;

f. ferner E m m e r i d ) , ©anierung ©. 5 f f . , 4 4 ff . ; ¡ Rei mer . 3335. 1932, 126; » l a t ) e r , SSorwort p §§ 5—7; g a e g e r , Segrb. © .218 31.11, 236; »1 e n g e t , 31ad)tr. 3. §48). $ e r

©efeggebet gat gier nidjt eine auSnagmSweife SSergünftxgung gefegaffen. E r lägt bielmeljr für ben $ a fl ber Erfranfung Bon Untemegmungen betfdjiebene Wirten ber ©anierung P / bxe Sanierung burd) gtoattg^öergieid) int Sonfur^üerfahren ober geridjtlidjen SSergleidjSBerfagrett wie burctj freien SSerglexdj im aufjergeridjtlicgen SSergleidjSBerfagrcn. — ES xft unridjtig, bafj baS1 fonfurSBerfagren bie „normale ütbwicf®

hing“ barftelle. $ e r g a ljl ber gälte nadj tr itt baS * e ^ gleidjSBerfaljren megr unb megr tu ben SSorbergrunb. Jcadj ber © ta tiftif belaufen fidj bie gaglen für bie SSergleuggBer®

fagren unb SonfurSberfagren, bie in bem Sfalenberjagr er®

öffnet worben finb, wie folgt:

Sagr äSergleidjS®

Bcrfagren

SionfurS®

Betfagren

1929 5001 10001

1930 7178 11506

1931 8499 13587

(f. g a e g e r , Segrb. © .1 9 ). ,

g m wirtfdjaftlicgen Erfolg für bie ©laubiger xft fo®

gar ben SSergleidjSBerfagren bie größere Söebeutung jugu®

fgre^en. ®ie ISurdjfcgnittSquote fü r fonfurgoerfagren liegt in ben legten gagten um 10°/o gerum, bie iSurdjfdjnittg®

quote ber SSergleidgSöerfagren mufj jeboeg, fdjon m it dlüd'®

ficht barauf, bafj bei allen Erlagoergleicgen bie 30<>/oige ffllin®

beftquote notwenbig ift, m it wefentlicg über _ 30o/o ange®

■Rommen werben. ISie SeBorjugung beS SSergleidjSBerfagrenS

in ber neueren fJlecgtSentwicfiung ift alfo feine „anormale“

©onbermafjnagme, feine auSnagnigweife 33egünftigung für ben

©cgulbner, fonbem ein im moglerwogenen 3ntereffe ber SBirt®

fegaft, ber ©lüubiger wie ber ©cgulbner, geregeltes Sßerfagren ju r aibwidlung Bon gufammenbrüdjett

2. SBeiter wirb auSgefügrt: § 6 SBergtD. „beganble nur ben fgegiellen g a lt beS aiffernmäfjigen ErtaffeS, fdjliege alfo bie gorberung ber SRinbeftquote, bie eine grunbfäglicge fei, für anbere gälte nidjt auS".

ISiefe 33egrünbuna ift eine reine petitio principii. Stucg ber, ber bie g w e d m ä g i g f e i t ber allgemeinen Slnorbnung ber »linbeftquote gejagt, fann bodj igre ©eltung nidjt ogne gefegücge ©runblage auS allgemeinen Erwägungen folgern, g u weldjer gagl foff bie grunbfäglicge gorberung ber »lin®

beftquote fügten, ju 30, 40 ober 6O0/0? § ie r bliebe nur SßiHfür möglidj. ES ift ja aueg früger unter ber ©eltung ber

©efdjSluffSßD. niemals jemanb auf ben ©ebanfen gefommen, eS fönne eine 3Rinbeftquote ogne gefeglidje ©runblage als SSorauSfegung beS SSerfagrenS aufgeftettt werben. *

SK it’ ber 33emerfung, „bie gorberung ber »linbeftquote fei eine grunbfäglicge“ , ift gar nidjtS gefegegen. ggre ©eltung Berlangt eine auSbrücfticge gefeglicge ©runblage. ISaS ©efeg orbnet bie KRinbeftquote aber nur fü r Quotenoergleidje au.

ES genügt alfo nidjt, bag bie ©eltung ber SRinbeftquote „fü r anbere gälle nidjt auSgefcgloffen ift“ .

3. S ie SluSfügrungcn beS £©. SBür^burg bariiber, bag ber ©efeggeber möglicgerweife an SiquibationSoergleidje niegt gebaegt gäbe, treffen niegt ju. S er W ortlaut beS ©efegeS unb bie giftorifege Entwieflung jeigeit baS ©egenteil.

4. SBenn bie SRinbeftquote niegt ErforberniS fü r alle SiquibationSBergleicge ift, fo foH fie bieS minbeftenS bann fein, wenn Bon Borngerein feftftegt, bafj weniger als 30o/o gerauSfommen; ein foidjeS Angebot foß einem Angebot m it weniger als 30o/o Duote gleicgfommen.

31ucg bieS ift unridjtig. Ein SiquibationSüergleidj ift eben etwas anbereS als ein OuotenBergleidj. E r ift ein Sergleidg m it „jiffernm ägig nidjt beftimmtem Erlag“ , ©en ©lau®

bigern wirb ber Ertrag einer beftimmten SermögenSmaffe p r beften S3erwertung überlaffen. ®ag ein folögeS 31ngebot einem Slngebot m it weniger als 30o/o €luote wirtfdjafthcg

„gfeicgftegen“ fönne, ift eine recgtlicg unpräjife Sluffaffung.

®aS wirtfdjaftlidje „©leidjftegen“ ift unergeblidg. _ES^ liegt übrigens nidjt Bor, ba eben ein SiquibationSBergteicg inner«

Keg etwas anbereS ift als ein QuotenBergleicg. Siecgtlidj ftegen fieg bie Sßergleidje erft redgt niegt gleid), auger u. U.

barin, baf) 30o/0 nidjt geboten werben. ISaS ift aber nur ber DluSgangSpunft für bie grage, ob bie S o rfdjrift ber 3Rinbeft®

quote gilt, nidjt ber für bie Eutfdjeibung majjgebenbe Um®

ftanb. ®iefer bleibt eben immer baS pofitiBe ©efeg.

5. ®ie weitere Erwägung, bie Bulaffung beS Siqui®

bationSüergteidjeS ogne 3Rinbeftquote öffne ber Umgegung beS § 6 SSerglD. 2 ü r unb $or, ift unplänglicg. § ie r werben immer Erwägungen de lege ferenda als gngalt beS gelten®

ben ©efegeS unterfteßt. ISie 33egrünbung m it bem gwed beS

©efegeS bregt fidj im SfreiS. ®em § 6 SSerglD. wirb ein 3wecf, ben er nidjt Ijat, unterfteltt. ®arauS wirb ein gngalt, ben er ebenfalls nidjt gut, gergeleitet. S e r gweef, ber als ber beS § 6 SSerglO. angefügrt wirb, ift in SBagrgeit ein aßge®

meiner 3wed, ber burd) anbere SSeftimmungen gefidjert wirb, geljlen fü r ein beftimmteS 33erfagren bie gefeglidjen S3efcgrän«

fungen eines anberen SSerfagrenS, fo ift eben baS erfte 33er®

fagren ogne biefe IBefcgränfungen p tä ffig , aueg wenn barnit bas anbere 33erfagren m it feinen ©djranfen Bermieben wer®

ben fann.

IV . 311S ©egengrunb gegen bie ©eltung ber SDIinbeft®

quote für SiquibationSBergleicge ift inSbef. geltenb gemadgt worben, bie SRinbeftquote fei gier praftifeg figwer bureg®

fügrbat; baS iöebürfniS fü r fie fegte, ba ber ©cgulbner feine Epiftenj gier in bem gteiegen Umfange ßernidjte, wie eS bureg ben SonfurS gefegege (fo Ä i e f o W § 6 II).

iöeiben Erwägungen ift beiptreten.

ISie SiquibationSBergleicge finb igrer 2trt naeg Berfdgxeben.

SRancgmal überlägt ber ©cgulbner ben ©laubigem fein ge®

famteS IBermögen p r Siquibation. 3 n anberen J^äßen be®

jegränft fieg bie Siquibation auf einen Seil beS «erwogene.

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