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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1926.07.01 H. 13

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(1)

$ e f t 13

1. 3 « ü 192«,

[55. Jahrgang.] 1633

Sunftifdje IDflrijntirijrtfi

f y v a u s £ C £ c b c n

u o m 3 > < m t f d ? e n 2 l n u > a l t t ) c m n .

S djrtftlciter:

3 u^ r a t D r.^utitts iWagttus, Berlin, Hecfytsatwalt D f . IHtienbergev, £eip3ig, unter ZTCtttxnrfung Dort Hedjtsantualt Dr. Jllajf ijacijCttfwDjj, ZTTann^etm.

Perlag: 2t). tttoefct? Bucfjifattfcluttg, 3»h-: ©scar Branöftetter, Ceipjig, Sresöner Strafe \\l\3 .

5 e r n fp r e e |e r S a m m e l.n r. 72566 / D t a | t a n f d ) r i f t : O m p rlm a tu t / p o ftf< |e < fcto n to £ e iP 3 ig n t. 63673.

Die 3®). erfdfeint ob 3anuar 1926 nur nod) in einer Ausgabe. Begugsprcis inonatlidj ITT. 4.50; bet (Einjeliieften jeber Bogen 311 8 Seiten 40 Pf. 5 ü t Stubenten, Referenbare unb Affefjoren im üorbereitungsbienft ijt ein Dotfjugspreis non monatiid) IR. 3.— feftgefegt ; Ausiunft hierüber erteilt ber Derlag. — Die „Itad)rid)ten für bie Rtitglieber bcs Deutfd^en Anroaltoercins", bic ber früheren Ausgabe A beigefügt mären, crfdjeinen jetjt als befonbete 3eitfdirift unter bem ttitel „Anroaltsblatt". Be3ugspreis niertcljätjrlid} ITT. 3.— . Der Be3ug erfolgt am ¡jtoedcmäfjigftert burd] bie poft, bodj'neljmen aud; bie Budihanblungen unb ber Perlag Beftellungen an. Befdjmeröen

über mangelhafte 3uftetlung finb bei poftbejug ausjd)lie[jlid) bei ber poft an3ubringen.

( U i m i n o n Me 6 gefpaltene tttilltm«ter|i)f)e 20 Pf., für t>cn SteHenmarlt 15 p f.,V i Sette m. 275.-, i/a Sette m. 145.-, Ve Sette HI. 80.—. Der Ungeigentaum rairS tn C l l l j e i y e i l &er fjflije oun grennungsfttid) 311 Ttrennungsftrtd) gerechnet. Die ffiräfte ber tlugetae i[t bet ber Be|tcIIung tn IttiUimetern ongugebciu Bei I | i f f t e . a n g e ig e it lommen nod) 50 Pf. (Bebiifren ijtngu. 3 a 1}la n g e n ausnahmslos auf poft[<|eifonto TB. Iltoefer Budjijnnblung, £eip3ig 63673, bet Beftettung erbeten.

t)am inneren Dienflbetrleb ¿tea Kei^afinnnj^fa*

Von DteidjäfinanjTat Dr. S8 0etl)ie, SRündjen.

g n 328.1922,1643 habe tcf) eine SRei^e bon SDIitteilungen über ben inneren Sienftbetrieb beS 3teid)3finanzijofS gemacht,

©eitbern hat [ich manches öeränbert unb neu ereignet; beS»

halb folge ich gern einer 2Inregung ber ©djriftleitung nnb fege meine Vlitteilungen fort;

Sie beftänbig in fdjnellem gluffe befittblid^e ©teuergefeg*

gebung, bie 0erf)ängni8üotle gunahme ber ©elbentwertung, namentlich i- g . 1923, unb bie baran anfdjliefjenbe 33efefti=

gung ber SBäljrang, baS SllterSgrenzengefeg ufio. haben ihre

©puren aud) beim 3teid)3finanzhof hiaterlaffen. 21m ein»

fchneibenften toar bie © t e u e r 21 u f w V D . 0. 11./18. Oft.

1923 in Verbinbung m it ber ( S n t l a f t V D . 0. 2 4 .Oft. 1923 (9t©931. 1, 994). Sanad) hmrben bie meiften [Rechtsmittel loegen ©eringfügigfeit beS ©egenftanbeS für eriebigt erflärt.

Verhältnismäßig wenig ^Beteiligte beantragten, Wo eS

¡u*

läffig war, bie SBieberaufnahme beS Verfahrens. [Rur ba, Wo bie Steuern in ©olb feftgefegt waren (Wie baS für bie gölte unb einzelne VerbraudjSftcuern zutraf), liefen bie Ver»

fahren unbefchränit weiter. Sa3 traf auch 5« bei ben üer*

pltniSm äßig wenigen ©ad£)en aus ber SRSlbgO., j. V. § 200 (Unterfagung ber Sätigieit als Steuerberater), §202 (ginanz»

befehl), § 433 (Vorentfctieibung beS SRg§. in ©traffad)en).

§ingu fam, baß bie monatlichen nnb oierteij;äf)riicf)en g a p tungen auf bie U m f a g ft e u e r eingeführt unb baS Ve»

rufitnggoerfahren gegen bie geftfegung ber Vorauszahlungen auSgefchloffen würbe (UntfSt®. § 37 Slbf. 4 in ber Raffung ber 3. SteuerfftotVD.; ügl. 3 lg § . 114, 142 = 2 R r o ^ e f ,

©teuerfartei, 9ted)t3fpruch 97r. 1). g ü r baS g a ljr 1923 würbe burd) 2lrt. IV § 2 ber 2. ©teuerSRotVD. bie Veranlagung zur Umfagfteuer auf gewiffe bie Strbeit lohnenbe gälle befdjränft.

®ie iftotregelnng ber ® i n f © t . u n b ber iEörp<St. für bie gatjre 1923 nnb 1924 hatte ebenfalls ben äBegfall Dieter DtechtSbefchwerben gnr fffolge. ®afür würben aber jahtreidje

„weitere VefchWerben", alfo SatfadjenbefchWerben, gegen ffeft=

fe|ung üon Stbfchlufjsahlmtgen 1923 unb VorauSgahiwagen 1924 anhängig. Sluferbem forgte bie VentenhanfVD. Dom 13. D ft. 1923 bafür, baf zahlreiche 3ftechtSbefd;werben ju er»

lebigen Waren, nnb biefe ©rlebigung gcfchal) burch ben II. ©en.

in überrafdjenb lu rje r geit. SBie ba§ alles auf bie ©efamt*

belaftung beS gewirft hat, ift ans folgenben gahlen erfitfftlich:

Dled)täT>efajnjetben (fRSCbßD. §§ 265 ff.)

CEatfadjenbe*

ftfpnetben (fRabgD.§§224,

2 8 1 ) etufcbl.

„Cncitere" !8e=

fC^Wetben

SlntrSge b.

©trafgc=

rillten aus

§ « 3 ber

StaibgO.

SintrögeauS

§ 6 beä San«

bebfleuer®.

(glnonjs SluSgl®.)

E rfüll enbeS 3T3Jibg.um Erftaituitg bon ®ut<

atfjtcrt

1921 1922 1923 1924 1925

1772 2269 1684 1924 2898

1307 2525 2063 1742 2507

691 71 17 603 548

500 304 20 566 520

9 65 31 48 44

4 1 1

3 3 1

9 5 2 25 14

7 9 2 21 16

*) ©arunter auch ©adjen auS ben Vorjahren. Etngefchiofien ftitb auch bie ©acheit, bie nicht burd) Urteil, Vefdilufj ober ©machten er»

lebigt Worben finb.

Sie gahlen Bebürfen ber ©rläuterung: SaS Wefentlichfte ber Sätigfeit beS finb bie VechtShefchwerben. Sh^en flehen, waS baS 9Jla§ ber Strbeit betrifft, bie weiteren Ve»

jdjwerben über 2lbfd)lu^» unb Vorauszahlungen bon ßinf© t.

nnb Sörp©t. nahezu gleich- 2luc^ bie Slitträge au§ § 433 SISlbgD. unb namentlich bie ©utadjten oerurfadjen Diel Slrbeit, hoch fä llt ihre gabt im Verhältnis zur ©efamtbelaftung nicht allzu erheblich ins ©ewidjt. g m galjre 1922 ift eine nicht unbebeutenbe gunahme ber ©adjen bemerfen. g m gahre 1923 bagegen gel)t bie VrbeitSlaft htRter baS g a ljr 1921 ZurücE. SaS ift öor allem auf bie ©elbentwertung zurüd»

Zuführen, bie eine VechtSmitteleinlegung nicht loljneub er»

fcheinen liefg. Sazu tarn im lebten Seile beS gafjreS 1923 bie V iirlung ber ©ntlaftVD. 1924 ift eine gunahme ber @e»

famtgefdjäfte zu Bezeichnen. Vei ber ©in£@t. unb Sförp©t.

traten an ©teile üon StechtSbefdjWerben bie weiteren (Säte fachen») VefchWerben. Sazu iamen bie iRentenbantfacheu (fjn»

gegangen 1050, eriebigt 867, barunter 804 burch Urteil). ®te ftarfe gunahme im gahre 1925, trofs ftarfer Verminbewng ber Sieutenbanffadjen unb ber weiteren VefchWerben iu ©tn»

fommenfteuer» unb iförperfdjaftsfteuerfachen, erllärt fuh ba»

burch, faag bie Vefeftigung ber SBährung bie ^edjtSmtttel»

einlegung wieber Iol;nenb machte, gerner hat mitgewmt, bap bie 109 eingegangenen VefchWerben aus § 15 gnbVel©. er»

205

(2)

1634

©rößete Siuffäge ßurifHfge SIBocfjenfcfjrtft lebigt morben finb. 3 U biefeut Bmecf fjatte fig ber gu»

fiänbige V. Sen. in ber Sefegung m it betn Senatspräfibenten unb gmei SeigSfinangraten unter gugiegung öon gtoei ¡gilfS»

arbeitent aus ber ff-inangöermaltung

md)

Serltn Begeben, mo bie meiften Sachen erlebigt mürben, alles in ber öotgefdjrie»

Benen Seit öon 3 SRonaten. Segr oft gingen ber ©ntfgeibmtg fbrmiofe Sefpregungen BorauS. 7 1 Sefgmerben Ratten Erfolg.

8 äßlt man bie eingegangenen S t e g t S B e f g i o e r b e n unb a n b e r e n S e f g m e r b e n gufammen, fo erijält man folgenbeS S ilb :

1921:2463 1922:2340 1923:1701 1924:2527 1925:3446

Sie große ;3agl ber Sefgmerben im 3 alJre 1921 erflärt jii) barauS, baß bamalS ber fR3§- nog gemäß § 24 SermSum»

SriegSSlBg®. 1919 Sefgmerben üBer S t u n b u n g ber SIB»

gaBe gu erlebigen, unb baß er nag bem UmfSt®. § 3 im Sefgmerbemege gu entfgeibeu gatte, oB ein Unternehmen a I £ =■

g e m e i n als augfd^iie^litf) gemeinnützig ober mohliätig an»

guerfennen fei.

SBaS bie 21 n t r a g e aitS § 433 5RS16g0. Betrifft, fo iann ich m ir bie geringe Sagl t- 3 - 1921 nur baburg erilären, baß ber § 133 ben ©erigtett üielfadj noch unBeiannt mar.

2iudj fegt flößt man im ©efpräg m it ©erigtSjuriften nicht feiten auf eine foIcEje UnlenntniS. 1922 mar ber §ö^ep>unft erreicht. Sie SiBnahme i. 3- 1923 läßt [ich aus ber ©elb»

entmertung erilären. SSenn i. 3- 1924 bie ¿Jagt mieber gu»

genommen hot, fo Kante baS auffallenb erfgeinen, ba feit ber 3. SteuerSSotSD. 0. 14. fjebr. 1924 bie Steuerftrafen in ber Segel nicht mehr nach einem Sielfagen ber üeriürgteu Steuer gu Bemeffen finb (SluSnagmen nur für unb einige ® er Brauch Sftcuern). Sie Serurteilung im Straf»

Berfahren gängt alfo nicht mehr Oon ber Steuerfeftfegung aB, memt eS fich lebigltg um bie H ö g e ber Steuer ijanbelt- 97ur tnenn ber Strafrichter ber Slnfidjt ift, baff Steuerpfligt ü&ergaupt n ig t Beftanben h®t, lammt § 433 (oon ben Be»

geigneten Slugnahmen aBgefehen) noch in S ettagt. ©S ift aßer barauf gingumeifen, baff berartige Steuerungen fich erft allm äßlig auggutoirlen pflegen. Slug mag

i. 3-

1924 eine gunagme ber Steuerftraföerfaßren ftattgefunben haßen. Sie SiBnahme ber Slnträge i. 3- 1925 Bemeifi jebenfallS, baß bie 3. SteuerStotSSD. nicht oßne SSirfung geBIießen ift. S am it 'ift ber 9t3H. fegr gufrieben. Senn ba er Bei Slnträgen au§

§ 433 auch Satfagenrigter ift, fo entfernt er fich öon feiner eigentlichen SlufgaBe, ba§ St eg t gu mähren unb fortguBilben.

Sielleidjt empfiehlt eg fiel), in Sulunft bie g i n a n g g er ich te für guftanbig gu erilären unb gegen beren ©ntfgeiöungen eine Slrt SegtSBefgmerbe beS Strafgerichts an ben 3 tff§ . einguführen. Soch mürbe biefer ©ebanfe noch eingehenber

©rmägung Bebürfen. g u r Seit füßrt § 433 leine allgu große Selaftung beS StffSj. ijer&ei. Sie Slnträge merben in ber

«Regel m it Befonberer Sefgleunignng Bearbeitet. 3 n ber SKegtgaßl ber gälte ergeht bie ©ntfcheibtmg innerhalb eines SOtonatS. S o g ift fchnelle ©rlebigung nicht immer möglich, gnmal ioenn ©rmittlimgen angeftellt merben müffen.

S ie Sunaßrae ber © u t a d j t e n i. 3- 1924 erflärt fich barauS, baß ber SlginSR. bie SiBnahme ber ©efdjäfte beS

«Rg§. benugte, um SmeifelSfragen, bie nunmehr n ig t int SRegtSbefgmerbemege gelöft merben fonnten, auf bem SBege ber ©ntadjtenerftattung ber flä ru n g gugufügren.

Sie ©efdjäfte merben gur Seit in f ü n f S e n a t e n er»

lebigt. ©S Bearbeiten im mefentligen:

A. Ser I . Senat (SenatSpräfibent D r. S t r ü g unb 8 Seifiger): Sie görperfgaftfteuer; ferner bie Vermögen»

ftener, forneit eS fief» n ig t um lartbtoirtfcf)aftlic^e, forftmirt»

fdjoftltc^e ober gärtnerifdje Setriebe ganbelt, unb m it berfelben Sefgränfung baS gnbuftriebelaftungS» unb baS 3tuf5riugungg»

oefeg; meiter bie geftftellung beS ©inijeitsmerts nach §§ 74, 76 SlBf. 3 «RSemert©., bie SRegtSBefgmerben gegen bie ©nt»

fcheibungen ber DberbemertungSauSfgüife über bie geftftellung beS ©ingeitsmerteg gemerbli^er SetrieBe nach §§69,76 SlBf. 3 SRSemert®.; fchließlich bie ©infommenfteuerborauSgahlungen nach ber 2. SteuerSlotSÖ. unb bem SteuerüBerleitungSgefeg.

B. Ser I I . Senat («ßräfibent be§ iRgö. 3 a lj n unb 6 Seifiger): SScrEe^rfteuern, nämlich ©rnnbermerBfteuer,

SapitalBerfehrjieuer m it SdjuIbBerfdjreiBungfteuer, SBechfel»

ftener, SRennmett» unb Sotteriefteuer, Sraftfahrgeugfteuer, Ser»

fidjentngfteuer, Seförberungfteuer, ferner Slnträge beS SgSl.

auf ©ntfernung ehrenamtlicher ©eridjtSmitglieber aus bem SImte (§ 18 SRSCBgD.) unb Sefchmerbeit Betreffenb SerBot ber Satigfett als Steuerberater (§ 200 «RStBgS.).

C. Ser I I I . Senat (aufgehoben).

D. Ser I V . Senat (SenatSpräfibent StaatSfefretär g. S . S a p f unb 5 Seifiger): Solle unb SerBrauchSfteuern.__

E. Ser V . Senat (SenatSpräfibent D r. Ji 1 o ß unb 7 Vs Seifiger): Umfagfteuer, ©rbfdjaft» (einfdjl. Sdjenfung») Steuer, ginangauSglettf)§gefeg § 11 (Soppelfteuer), §§ 47 Bis 57 (SerteilnngSoerfahren), gnbuftriebelaftungSgefeg § 15, SRenten&anf»£iquibierungSgefeg, S«id)l’li i e öon tReicgSBetrieBen an bie SBohnfiggenteinben ber SlrBeiter (§ 10 SlBf. 2 beS SietchSBefteuerungSgefegeS öom 10. Slug. 1925); fchließlich SRSCbgD., fotoeit fein anberer Senat guftanbig ift.

F. Ser V I . Senat (SenatSpräfibent D r. Se c f e r unb

ö

1/ 2 Seifiger): ©infommenfteuer; ferner, fomeit niegt ber I.

unb V. Senat guftanbig finb: Sermögenfteuer, gnbuftrie»

BelaftungS», Slufbringnngggefcg, geftftellung beS ©ingeitS»

merteS; fcgiteßlid) @infommenfteuer»2(Bfchlnßgahiungen nach ber 2. SteueriRotSD. unb bem SteuerüBerleitungSgefeg^

Sur SeH wwle11 alfo neben 5 ißrafibenten 32 SReicgS»

finangräte. SSenn man aber Beurteilen m iil, mie fid) auf biefe bie SlrbeitSlaft öerteilt, fo muß man Berücffiihtigen, baß brei SRitglieber erft am 15. 9Rai neu eingetreten fittb, magrenb feit 1922 fein jRetcgSfinattgrat megr ernannt morben unb_ nur ein SenatSpräfibent an Stelle eines auSgefdjiebenen ringe»

treten ift. Surcg ben Sob üerlor ber SRg§- in ber SericgtS»

geit 2 ÜRitglieber, bung Übertritt in ein anbereS 2lmt 1, burdj

© in tritt in ben tRugeftanb 4, barunter 2 infolge Erreichung ber SllterSgrenge üon 68 hagren, ©in SRitglieb (Dr. S d) o 1 g) ift in §inblicf auf feine Sätigfeit als internationaler Sdjiebs»

riegter in «Paris bauernb an ber Slrbeit beim 9 ig § . öer»

ginbert.

Siegt man baS in Setracgt, fo fallen Bon ben 3094 i. S- 1925 erlebigten Sad;en auf jeben Seifiger burdjfdjnitt»

lieg 111. SaS ift eine fegr anfegnüdje Sagl, Wenn man bie Slrbeit Berüccficgtigt, bie nad) meinen früheren SluSfügrungen jebe eingelne S a^e Oerurfacgt. Srogbem finb bie ©efegäfte orbnungSmäßig erlebigt morben. Sie Sauer öom ©ingang ber Sacge1) bis gur ©rlebigung ift natürlich fegr oerfegieben.

3m 3agre 1925 finb öon ben burdj U rteil ober Sefcgluß er»

lebigteu Sad;en 43,5 o/o innerhalb eines StonatS, 24 o/o im gmeiten SRonat, 15,5 o/o im Dritten SRonat, 9,2

o/0

im öierten Sftonat, 4,1 o/0 im fünften Sionat gum ©n&e gefommeu.

Ser S ä t i g f e i t beS ©roßen Senats ( §4 6 «R216gD.) fei BefonberS gebaut: Seine Hauptarbeit gat barin Beftanben, baß er entfdjie&ert gat, menn ein Senat öon einer amtlich aBgebrueften ©ntfdjeibung abmeiegen mollte. Solche Sagen finb angängig gemorben 1919: 0, 1920: 1, 1921: 3, 1922: 3, 1923: 4, 1924: 5, 1925: 3. Sagu fomtUen noch einige Sagen aus § 6 3in91uSgl®. unb einige ©ntagten. S « beagten ift, baß bte Sagen beS ©roßen Senats BefonberS öiel Slrbeit öerurfagen, maS auf bie Selaftung ber «Kitglieber ungünftig etninirft.

Sie Sagl m ü n b l i g e n S e r g a n b l u n g e n ift öer»

galtniSmaßig regt gering. ÜBer eine «RegKBefgmerbe ift münblig gu öerganbeln, menn eS ein Seteiligter beantragt ober menn eS ber Sorfigenbe be§ Senats ober ber Senat für angemeffen galt. SBirb febog münblige Serganblung Be»

antragt, fo faitn gunagft ogne eine folge bürg S o r b e f g e i b entfgieben merben. Seantragt bann ein Seteiligter mieber bie münblige Serganblung, fo m uß bem Slnträge ftatt»

gegeben merben (§ 273 SRSlBgD.). ©er §unbertfag, ber auf bie münbligen Serganblungen in 9ied)tsBefgmerbefagen fiel, mar in ben eingelnen 3 ahEen i e^ r öerfdjieben. ©r Betrug 1921: 0,21 o/o, 1922: 0,08 o/0, 1923: 0,09 o/0, 1924: 0,12 o/0, 1925: 0,17 o/0. Sluf 100 Sagen fommt alfo im S u rg fg n itt nur menig megr als 1 münblige Serganblung. ÜBer ben

V 2110 eütgegaitgert gilt bie Sage aug fgon bann, menn ba§

«Rechtsmittel ftatt Bei ber SSot&ejiötbe unmittelbar Beim 3t3§. an»

gebragt mirb unb beägalb Bon ¡Tiefem erft ber SSorbegör&e gur orb»

nungSmäßigen Searbeitung übermiefen merben muß, maS eine Singagl Bon SBogen in Slnfprug nimmt.

(3)

55. Snftrfi. 1926 §eft IS] ©rößete üluffäße 1635 (Srfolg bet münbiicijen. Senjanbiuttg, wenn fdjon üortjer ein

SSor&efcIjeib ergangen War, lägt fidj ga^Ieumä^ig nichts fagen.

Stbänberung beS ¡BorbefdjeibS ift mehr fad) üorgetommen, fei eS, baß ber Senat feine ¡Red)tSauffaffung änberte, fei eS, baß tteueS ¡Borbrtngen p r Stnberung ber ©ntfdjeibung nötigte. F<h oerwetfe nur auf bie ©ntfheibungen in ber amtlidicn Samtn®

hing (iRF§- 7, 121; 10, 218).

Über beit Gsr f oi g ber ¡ R e c h t s m i t t e l ift fotgenbeS p fagen: Sie S ta tiftif weift nur nacij bie 3 al)I ber Sadjett, in Denen 1. Das 3ied)tSmittel atS unjuläffig üerWorfen, 2. baS ¡Rechtsmittel at§ unbegrünbet jurüdgew'iefen, 3. bie

©adje an eine ¡Borbefwrbe gutüdberwiefen, 4. ¡tad) Stuf®

hebtutg ber Sorentfheibung in ber Sache fetbft entfdjieben ift.

■oft 4 ift anjuneijtnen, baß ber IRecEjtSmittelfü^rer gang aber tetltueife enbgiiltig ©rfotg gehabt Ijat, ju 1 urtb 2 ift baS

¡Rechtsmittel ertbgültig erfolglos geblieben, gu 3 I;ängt ber Srfoig bon bent weiteren Verfahren ab; matt wirb atutebmen burfen, baß in ber ¡jjätfte ber ©adien fdjtießtid) ein ©rfotg (ganj ober teilweife) erzielt wirb. Sott biefetn ©efihtSpuuft

anS ift bie ttacbftebenbe Stufftettung geredbtfertigt.

Fahr

9ÜS un»

äuläfflg oetroor*

fen

Süs un»

begrünb.

äurüdge»

tttiefeu

aiufee ßuriiefs öeilDiefen

fjoben in ber

©adje fclbft ent?

fdjieben

Oefamt»

Zahl

©rfotg 3iet^t§=bc§

mittel*

fitljrei'3

$unbcrt=

fa)/

(% )

1921 121 680 350 419 1570 594 37,8

1922 76 1184 696 465 2421 813 33,7

1923 59 962 314 308 1643 465 19,2

1924 97 1409 289 381 2176 525 24,1

1925 108 1895 516 458 2977 716 24,1

8 u)Mnnt. 461 6130 2165 2031 10787 8113 28,9

¡8etrad)tet man für 1925 nur bie ¡RechtSbefhWerben, fo änbert ftd) baS ¡BerhättniS. ¡Bon 2427 ¡Red)tSbefd)Werben haben nur 479, baS finb 19,7 o/o, ©rfotg gehabt. Siet)t man fhon bie ¡Riicfoerwetfung an eine SSorbebörbe als ©rfotg an, fo ift ber ¡gmnbertfaß erhebtid) f»5§er, ttämlidj im S u rh fh u itt ber $abre 1921— 1925: 39,1 o/o, baS finb etwa 2/s alter

¡RedJtSmittet.

¡¡Bieoiet ¡Red)tSmittet bie f f i n a n j a m t e r eingelegt haben, unb m it weidjem ©rfotge Dies gefcbeljen ift, tann id) nicht jablenmöffig attgebctt. Soüiet ftebt feft, baß bie Finanz»

ämter üerhäitniSmaßtg oft bon ihrer ¡Red)tSmittetbefugmS

©ebraud) machen, bah ihnen aber bieifach fein (Srfolg be®

fdjieben ift- SaS tragt nid)t zur Stärfung beS SinfetjenS ber Finanzämter bei. Sie Finanzämter füllten nur in w irftidj wichtigen Feilen ein ¡Rechtsmittel einiegen, fdjon Weil fetbft im F f t l l e . b e 3-© r f o t g e S bie ¡Soften beS ¡RehtSbefdjwerbc®

berfahrenS bem ¡Reiche ju r Saft falten (§ 287 ¡RStbgD.). gm Fahre 1925 finb im ganzen 3504 Sadjen eingegangen. Stimmt man an, bafj ber ¡RF§- einen ©efamtfoftenaufwanb bon 800000 ¡ReichSmart erforbert hat, fo fallen auf jebe ©ache etwa 230 ¡ReidjSmarf. F n ©adjen bis z11 230 Streitwert ift atfo jebeS ¡Rechtsmittel beS F2t- ein gelblicher StRißerfolg, fetbft Wenn bem ¡Rechtsmittel in ber ©ache ftattgegeben wirb.

Senn was baS F^t- an ©teuer gewinnt, muh baö ¡Reih an Soften aufwenben. F« Sachen unter 1000

M

Streitwert füllte ctfo baS F21- ftetS bon ber ¡RedjtSmitteteiniegung abfehen, eS Ki benn, baß es w irftidj Widjtige grunbfäßitche Fragen gur Störung bringen w ill.

Stach toie bor Wirb baS größte ©ewidjt barauf gelegt, jebes SRitgtieb Kenntnis bon alten wefenttichen ©ntfcßei®

ichetbungen beS StFS1- erhalt. ©ine Ginridjtung, bie früher tm .Fnttenberhäitniffe ber SSebörbe beftanb, ift jeßt ber Allgemeinheit pgängtidj gemadjt. Sind) bei ben GutfcEjei*

bungen, bie nicht zur amtlichen ¡Beröffenttihung beftimmt ftnb, Werben ¡ Recht sf ähe entworfen. Sitte ¡Red)tSfaße er®

fdjeinen im Sruct unb finb beim ¡Berlage (©erber, SJtündien) unb in ben ¡8ud;hanblungen fauftidj gu haben. Satteben haben fich bie

oom

SenatSpräfibeitten a.®. SRr ogcf unb Steicbsfinanzrätett herausgegebene © t e u e r f a r t e i , bie alte Wichtigem ©ntfebeibungen im Wefenttichen SBorttaut enthält, fowte bie gufammenfiettung in © t e u e r u n b S S i r t f d j a f t , tut S e u t f d ; e n © t e u e r b l a t t unb anberen ¿eitfdhriften beranftatteten ¡Beröffenilidjungen bewährt, g u r ¡Beurteilung, Wie baS ¡ßerhäitniS ber in ber amtlichen ©ammtung Der®

offenttichten ©ntfeheibungen p ber ©efamtzahl ift, fei mit»

geteilt, baß auS bem F<*hre 1925 genau 300 ©ntfdjeibungen abgebrudt Worben finb, bei runb 3000 Durch ©ntfheibung ober ©utadjten eriebtgten Sachen. Sie gabl ber amtlich ftb»

gebmdten ©ntfheibungen unb ©utachten belief fih atfo auf 10 Oom §unbert.

SaS ¡BerhättniS beS ¡RF§- p n t ¡ R e i c h ä f i n a n z m i n i » f t e r i u m ift als gut zu bezeichnen; nicht in bem Sinne, baß beibe ¡8ef)örben fachlich ftetS §anb in ¡öanb gingen, fonbern in bem Sinne, baß baS äußere gegenfeitige ¡BerhättniS Be®

friebigt. Saß Der SRinifter feiner äReinung StuSbrud gibt unb Damit auf bie ©ntfheibung einwirft, namentlich wenn er fich nad) § 266 ¡RStbgD. am Verfahren Beteiligt, ift fein gutes ¡Recht. HRan fann aber nicht einmal fagen, baß er be»

fonberg fis fa tifh eingeftettt fei. ©r ift baS jebenfattS in ge®

ringerem SRaße als bie tljtn nahgeorbneten 83et)örben. ¡Rieht feiten gibt ihm eine ©ntfheibung be§ ¡RF§-, attd) wenn fie ber iBcfteuerung entgegenfteht, Serantaffung, bie Finanzbeijör®

ben auf Die ¡Beachtung ber ©ntfheibung hinguweifen, ober er änbert eine SSerorbnung, Die ber SiF&- als ungültig behanbett hat, cntfpred)enb ab. Saß er zuweilen Oon ber ¡Redftfprehung beS ¡RF§- auh nicht erbaut ift, liegt in ber ¡Ratur ber Sache.

Fm großen ganzen ijat man aber baS ©efüßt, baß er bie hohe ¡Bebeutung beS ¡RF§- anerfennt, unb baß er geneigt ift, beffen Stufgaben unb ¡Befugniffe eher zu bermehren atS Zu oerfürzen. SaS SRinifterium ift ängfttih bemüht, fowoßt bie ¡RehtSoerorbnungen als auch bie ¡SerWaltungSanorbitungen fo zu geftatten, baß ber ¡RF&- fie als oereinbar m it bem be»

[tefjenben ¡Reht beljattbeln fann. ©teichwot)! ift e» unoermeib»

Hh, baß Der ¡RF§- zuweilen in Die Sage fornmt, anberer

¡/Reinting zu fein. U nrihttg Würbe eS fein, wenn ber 3iF§- in einfeitiger ¡Betonung feiner Unabhängigfeit nah ©rünben f u h t e , um ¡Serorbnungen zn Falle Zu bringen. SaS würbe feinen Stufgaben unb feiner ÜSürbe entgegenftehen. Ser

¡RF§- ntuß ftetS im Stuge haben, baß aud) bie beredjtigten

¡Belange ber FiuanzüerWaitung zu fhüßen finb, weit baS im wohtoerftanbeuen ¡Befteu ber Stttgemeinheit liegt. StuS ber gabt Der ©ntfheibungen, in Denen ber ¡RF&- SRinifteriat®

ücrorbntntgeu als ttih t Oerbinbiid; behanbett tjat, fei genannt bie berühmte ©ntfdjeibung ü. 5. Fan. 1924 zu § 8 Stbf. 2 ber Surd)f$Beft. zur Shutboerfhreibungfteuer (3 iF § -15,163), ferner bie ©ntfheibung 0. 26. SRai 1925 I I A 236/25 zu

§ 3 2 Stbf.3 Der StuSfSBeft. zum 3tenuwettSott©. ( ÜRr ozet , Stcueriartei § 17 beS @ef. ¡RehtSfpruh sRr. 9).

Sroß attebem fann man fih u ih t Wunbern, wenn in ber öffenttihfeit Der ¡RF§- zuuteiien nicht für eine in gleichem SRaße unabhängige Sehörbe wie baS 3i@. gehalten wirb. Sie Steuerbeteiligten formen fih oft nicht Oon ber SSorftettung frei maheu, baß ¡ReihSfinanzminifter unb ¡ReidjSfinanzhof an einem Strange ziehen. So unberedlttgt btefe Stuffaffung ift unb fo unabhängig fidj auh Die ¡RehtfOrcdpug beS 3iF§- barftettt, fo ftefjt bod; u ih t feft, baß baS ¡BerhäftniS ber beiben oberften ¡Reichäfinanzbehörben ftetS baSfetbe bleiben wirb.

Um alten ¡Bebenfen ¡Rehuung zu tragen, ift fdjott angeregt worben, an bie Stelle beS fReichSfinanzminifteriumS, foweit ber ¡RF§. in ¡Betraht fommt, baS ¡ReihSfuftizminifterium zu feßen. Siefer föebanfe ift mdjt fo abwegig, wie er auf ben elften ¡Biiii erfdjetnt. Setbftoerftänbtih müßte baS FujHj»

mittifterium ftetS in enger Fühlung m it bem Finanzmini®

fterium hanbetn. ¡Ramentiid) Würbe bann ber hin unb wieber anftaud;enbe Serbaht üerfhwinben, als befeße ber Finanz®

minifter ben ¡R^©- (als feberführenbe ¡Behörbe) m it ¡Rihtertt, oon benen er eine ißm genehme ¡Red)tfpred)ung erwartet. StBic wenig baS bisher ta tfä h ith gefeiteijen ift unb wie wenig fiS®

fa iifd / in ihrer richterlichen ©igenfdfaft oft gerabe bie anS ber FiuanzüerWaitung Ijeroorgegangenen ÜRitgiieber eingeftettt ftnb, Weiß jeber, ber bie ¡Berhüttniffe fennt. Stber auh fhon bie ¡Befeitigung jebeS üRißtranenS bebeitiet einen ©rfotg. Saß ber ¡RF§. Dem ¡R®. gegenüber nur gewinnen fönnte, liegt auf ber §anb.

F u meinem früheren ¡Bericht hatte id) and) bie teibige S i t e t j r a g e berührt. ©S ift StuSfidlt Oorhanbett, baß Die

¡Reihsfinanzräte über furz ober lang eine anbere StmtSbezeih*

nung erhalten. Sod) befteßp große Shwierigfeiten. ¡¡Senn man noch immer bem ¡RF§- u ih t überatt Die SBertfdjäßuug eutgegenbriugt, bie ihm nah feiuer ganzen Stellung gebührt, fo ift Daran p einem Seite Die SlmtSbejjeichuung „¡Rcid)§finanz»

205*

(4)

1636 ©rötere Qtuffä^e [gutiftifdje SBocpenfcfinft rat" fcpuW- gnstoifcpen ift aber menigftenS in «¡Riindfeit ein

gortftßritt su bezeichnen, ba ber iRg§. i. 5- 1923 baS ftatt*

ließe neue IDienftgebäube in »ogenßaufen besagen ßat, baS bie »efcpauer auf bie »eßörbe feibft lenit unb ißnen bereu SBebeutung Dor Siugen führt. Seiber ift feibft ben «¡Rünpenern [proer begreiflich su machen, baß ber fRg§- eine rie h t er*

liehe SSchörbe ift, basu beftimmt, bie ©teuerbeteiligten 31t fp ü ß e n , nicht aber fie su bebrängen.

Bcmcrlungcn ju oorfie^eitdent llufjafc.

sßon hSrof. D r. 33 üß ie r, «¡Rünft« t. 23.

©emiß merben fehr Dielen Sefern bie toertbollen Stuf*

ftfjlüffe über bie «Rrbeitsmeife beS «RcipSfinanspofS ebenfo inilltommen fein toie m ir, bie unS bie oorftehenben 2IuS*

füßrungen geben. 8 « ar miffen mir eigentlich fpott lange, baß man fid) aus bem ©efeßeSparagrapßen tein SSilb oom mixt*

lieben gunltionieren etneS ©efeßeS machen tann, aber eS i|t hoch überrafchenb, mie oiel «ReueS mir h i« erfahren, mie er*

heb lieh anberS fidj bie gunition beS Sfieicfjäfinang^ofS bar*

{teilt, als man nap ben Seftimmungen über ihn annehmen mochte. 81m meiften g ilt bieS mopl Don bem geringen » r o * 3 e n t l a ß b e r n t ü n b l i c h e n » e r ß a n b l u n g e n gegenüber ben eriaffenen ©ntfpeibiutgen überhaupt. 23er bie §§ 265fr.

gURbgD. lieft, ift mopl geneigt ansunehmen, baß, menn nupt bie «¡Reßrsaßl, fo bop auf alle gälte ein gut $ c tl aller Rechts*

Befpmerben m it ntünbliper »erßanblung erlebigt merben. 23ir erfahren hier nnn, baß biefe gälte noch nicht einmal ein fßro*

sent auSmapen, bah baS «ReptSbefpmerbeDerfaßren alfo tn ber

«Regel eigentlich ein fp riftlip e S »erfahren ift. Siefe geringe 3 ahl ber münblichen »erßanblungen fteht mohl nicht gans außer Mammenhang m it bem besentralifierten 6 iß_beS ©e*

riptSßofS, ber im gälte beS ©rfpeinenS für ben größten Seil ber Parteien fehr erhebliche Soften Derurfapt.

S)ie SurDe ber g e f a m t e n g n a n f p r u p n a ß m e oeö

© e r i p t S ß o f S in ben gapren 1921/25 bringt aup eine ge*

miffe Überrafcßung. g n «Rnbetrapt beS meitgeßenben «2luS*

fpiuffeS ber «Rechtsmittel auf ©runb ber 2. unb 3. ©teuer*

«Rot»D. p tte mau mohl ein mefentlip ftärfereS M üdgepen ber galle für 1923 unb 1924 annehmen mögen. S tatt befren hat 1924 bie gnanfpruchnahme alle früheren gapre über*

troffen unb auch 1923 mar fie fepr erpeblicp.

«Sag, mie mir meiter erfahren, smei d ritte l aller ©aepen Binnen 2 SRonaten unb offenbar feine länger als 5 2Ronatc ber ©rlebigung parrt, fann man boep mopl eine m u f t e r * p a f t f p n e l t e S l r h e i t S r o e i f e beS ©eriptS nennen, ©S märe rept intereffant, einmal bie entfpreepenben 8 aßleu für ba§ «ReipSgeript su erfahren (aup in anberen »esießungen mürbe ein ähnlicher » e rip t für baS «ReipSgeript fip er Diel gntereffanteS bieten).

Ob man auS ber Satfape, bah nur etma 20o/0 a l l e r S R e d j t S ß e f p m e r b e n © r f o l g haben, überhaupt einen

©cpluh Sieh« fann, barüber mirb fiep [träten taffen; natur*

lieh barf auf alle gälte barauS n ip t gefchioffen merben, baß bie «Redjtfprepur.g beS «ReipSfinansßofS bem Steuerpflichtigen menig günftig märe, man fönute ßöpftenS bann ein gutes Seicpen für bie «RrbeitSmeife ber ©teuergeriepte unb *ßeßbrbeu in ber unteren unb mittleren gnftans fepen.

S)ah

ungefähr 1 0 o/0 aller ergangenen ©ntfpeibungeu a m t l i c h D e r ö f f e n t l i p t merben, fepeint m ir o i e l 311 fein.

S3ir leiben auch iut ©teuerrept fidjer nicht an einem su mentg an fotepen amtlich« (unb DollenbS nipt*am tlipen) »eröffent*

lichungen Don ©ntfpeibungeu, fonbern eper an einem 31t piel.

gn ben lebten »änben ber ©ntfpeibungeu beS 9 ig § . fepemen m ir folpe sum ÜbergangSrecpt ber gapre 1923 unb1 1924 bod) in größerem SRaß aufgenommen su fein, als m it «Rudfipt aur bie nur Dorübergepenbe ©eltung biefer «Rormen.' fiep Dtelleipt empfohlen ßätte. » o r allem aber muh man fiep Don ben sapl*

reichen angenommenen g o l l r e c p t l i c h e n ©ntfepeibungen fra*

qen, ob fie in biefem Umfang in bie ©ammlung gehören.

$ie§ g ilt

nicht

Don ben meift fepr intereffanten gragen aus bem a l l g e m e i n e n Sollrecpt, mopl aber Don ber aafm fh!

§ur $iu3iegung be3 3 oiitarif£>. 3$) Braune m ir ^mge f^eibungSüberfcpriften ansufiipren, um meine Stritif su be*

grünben: „ 8 u Sragenflappfnöpfen Dorgericptete «¡RecpanifS, bie mit einem fladjen, tellerförmigen, s«r «Rufnopme einer ©cpup*

pülle au§ Seltuloib, »ein ober bergleidien beftimmten guß*

plättcpen Derfepen finb unb in biefer Slufomcpung trop beS geplenS ber ©dpufepülle als Shiöpfe Dermenbet merben Wunen, finb als ISnöpfe su Dersollen" (3Rg§. 16,106); „©ifenbtecp, baS auf beiben ©eiten mit einer Slfppalt* unb barüber mit einer, ihrerfeitS mit einem afppaltartigen, mafferbiepten Uber*

suqe Derfepenen Wfbeftfcpicpt umgeben ift, mobei baS ©emnht beS «BlecpeS ufm." («Rg§. 16, 123); „5tu§ in ber «¡Raffe fepmars gefärbtem unburchii(h^9ent ® iai e äurep preffen per*

geftetlte, fiep als «Racpapmungen Don gierfteinen (gett) bar*

ftellenbe ©laSfteine, bie an ber unteren ©eite mit etnge»

Drehten, als Paletten beseiepneten gelobten, sum 2Iuflöten ber

©laSfteine auf ©raptformen ufm." (9Rg§- 16, 228); „Dbft unb ©übfrücpte, mit Quder eingefochh fiuh, tDenn in ber aus grucptfleifcp unb gesudertem ©afte gebilbeteu «¡Raffe bie em*

gefo*ten gefiepte ipre gorm bepalten paben . • ■“ (lR g§-16, 232) — icp glaube, bie Sefer finb frop, menn id)^ aufpore.

®iefe ©ntfepeibungen, beten fiep in jebent »anb eine ganse üieipe fiuben, bieten boep m irflip nur für einett ga^s fie « « Sreis Don gntereffenten SSiffenSmerteS, etma für_ einen fünf*

tigen Kommentator beS QoIltarifS, ber uns aber in ben nücp*

ften 20 gapren mopl ebenfoloenig erftepen^ mirb, als bisher.

S)iefe ©ntfdjäbungen Wunen alfo füglich ins SReicpSsoIlblatt aufgenommen merben, momit roerto oller ¡Raum in ber amt*

üd)en Sammlung gefpart mürbe.

®aS mirb nötig fein, beim eS ift ansunepmen, baß ote gnanfpruepuapme beS iRg§. feßt, mo ber dtecptSfcpuß in Dol*

lern «¡Rah mieberpergeftellt ift, unb ein auf bte ®auer be*

repneteS, im gangen forgfältig auSgearbeiteteS ©efeßeSmert ber «RuSlegung parrt, noep gans anberen Untfan3 annepmen mirb, als in ben leßten gapren. Unb ba mir jeßt fepon burep*

fcpnittlicp mepr als 2 »änbe ber amtlichen ©ntfepeibungen im gapre erlebt paben, mirb, um ein su großes Ülnfdimellen ber »änbesapl su Dermeibcn, fünftig fcparfeS §auSpa!ten mit bem tRaurn nötig fein.

»ielleicpt barf id; nod) bie ©elcgenpeit Benußen, einige SBünfcpe über t u h e r l i c p f e i t e n i n ber «Bi ebergabe ber © n t f e p e i b u n g e n oorsubringen. iSie reptlicpen 91u3*

füprunqen finb im allgemeinen gemiß lang genug (unb manep*

mal auip ein bißepen barüber), bagegen ift 6er SSteber*

gäbe beS STatbeftaubS, ber im ©egenfaß su ben «RethSgeriiptS*

entfepeibungen übrigens äußerlich leiber Don ben ©ntfepet*

buua^grünben ni(i)t getrennt mirb, gumeiien inapp, ntan ijat nie^t feiten TOii^e, fid) ben ©atfjöer^olt m i t ti) i j x i o n- fintieren, ja fogar su erfepen, Don mem bie «RecptSbefcpmerbe eingelegt ift; bei ber ijäufigfeit ber galle, in beiten baS giuansamt bie 9ieptSbefhmerbe einlegt, ift eS l a feineSmegS felbftberftänbiid), baß ber Steuerpflichtige ber »efepmerbe*

führen* ift. t m ... c

©ine angenepme ©rleicpterung für bie_ »enußung ber

©ntfdjeibung ift eS, mettn fie an ber ©piße famtltcpe Don ipr oermerteten ©efeßeSftellett angibt (mie bieä 60^ ber SBieber*

gäbe ber ©ntfdjeibungett aller ©eriepte in ber ber g a ll ift). S)aS gefepiept bei ber offigiellen ©ammlung beS lRg§.

leiber Don einem Seil ber ©enate, Don r«em anberen a6er niept. ®ie Siteraturbenüßung unb ipre Sinfupriutg nimmt er*

freuliepermeife in ben ©ntfpeibungen su; für bte mt|ien]paft*

liehe »enußung ber ©ntfepeibungen märe eS eilte ©rleicpterung, menn bie silierten «Rutorcn burd) ©perrbruef perDorgepoben mürben, mie baS baS IReicpSgericpi ftetS tut. , , ,

Sie «Regifter, bie bei ben erften »anben ntept reicptid) genug maren, fittb allmäplid) burcpauS auf btefel&e 9^“

fommen1), mie bie mufterpaften «Regifter bet ben «RetcßS*

gerihtSentfcpeibungen. ©epr mertDoll mar baS ©efamtregtf er su 23b. 1—10. ©eine Einlage [teilt ui. ©• eine ber mertoollften arbeiten sur ©pftenmtif beS ©teuerrecptS bar. 28ir burfeu bod) mopl poffeu, baß mir naep SSollenbung beS 20. ober jebenfalls beS 25. »anbeS mieber ein )olpeS ©efamtregifter erhalten, baS bann aber Sb. 1 - 1 0 mit umfaffen follte.

1) «Rur ein ©tießmott habe ich MS ießt ftets »«miffen muffen, ba3 foqar aud) im öefamtregilter fefjlt unb boc^ etnen bex midjtigften ißunüte ber SntfcpeibungStätiglieit beS 3 ig § . Betrifft, namlicp baa

©ticpiDort S S e ro rb n u n g e n .

(5)

55. Safirg. 1925 §eft 15] (Größere Auffäße

1637

S>it tteranlagsing der 6 et»er&eertrö0jleiser In Preisen für die Jafytz

> 9 2 5 u n d 1 9 2 6 .

Von SiegienmgSrat D r. S u r t g r ie b la e n b e r , Vetltn.

A. ©ittlcitmtg.

I. b e g r i f f u it b © e f d) i dj t e b e r © e w erbe ft euer i n V r e u t e n .

Sluf ©runb be§ jeßt bom preußifeßen Sanbtag berabfdßie*

beten ©efeßeg o. 23. Sftärg 1926 finbet in biefern Saßre ¿um srften State feit ber ©tabitifierung ber beutfdjen SSaßrung etne Veranlagung ber ©eWerbefteuer naeß bent ©rtrage ftatt.

Sie erfolgt gteidjgeitig für bie fRedtnunggfaßre 1925 itnb 1926.

§ierburd) toirb bag Bisherige ©ßftern ber ©rtraggfteuer*

borauggaßtungen unb Voranntelbitngen beenbet toerben.

©teuergegenftanb ber ©ewerbeertragfteuer ift bie Summe beffen, wag innerhalb be§ Verantaguttgggeitraumg an ©ü*

lern, ©etb unb Stußungen bureß ©ewerbebetrieb gefdjaffeit tnirb. Sie ©eloerbcertragfteuer ift bemnadf eine birefte unb Steatfteuer, bei ber bie perfönlidßeit ©efamtberßäitniffe beg 93e=

iriebginßaberg grunbfäßtid) nießt berüdfießtigt werben, unb ge*

ßört unter ben Oberbegriff ber ©eloerbefteuer.

Vor ber ©Raffung ber ftabiien beutfeßen SReicßgmar! War bie ©eWerbefteuer in ißreußen giriert burd) bag ©eWerbefteuer*

gefeß b. 24. Qltni 1891 gefeßgeberifcß geregelt Worben. Aacß»

bent bann bie preußifeße ©infommenfteuer bureß bie fog. ©r»

gängunggfteuer bie erforberlicbje Unterftüßung gur Aufbringung bac ftaattießen Atittet gefunben ßatte, Sonnte man burd) bag

©efeß o. 14. ^ u n i 1893 feiteng ber ©taatgfaffe bie ©ewerbe*

[teuer außer §ebung feßen; ber Staat beraniagte fie nunmeßr für bie ©emeinben. Staeß ber In fla tio n fanb eine gefeßtieße Steuregetung ftatt. S ie gefeßtidfen ©runbiagen ber jeßt int

©ange befinblidfen ©rtragfteueroerantagung fiitb bie VD.

über bie boriäufige Steuregelung ber ©eWerbefteuer b. 23. Sieb.

1923 (ißreuß©©. 519), ©rgängunggberorbnung ßiergu bom 16. gebr. 1924 (]ßreuß©@. 109), bie Vorläufigen minifterietten

^Richtlinien b. 31. 9Mrg 1924 (AHnVt. f. b. inn. VerW. 376), bie gweite ©rgängunggberorbnung b. 28. SJtörg 1925 (Vreuß*

©©. 41), bag ©efeß b. 27. ffn ii 1925 (Vreuß©©. 97) unb bag feßon genannte ©efeß über bie Regelung ber ©ewerbe»

[teuer für bie Vedjnunggjaßre 1925 unb 1926 b. 23. ffiärg 1926 (Vreuß©©. 100).

II. S ie V e m e f f u n g g g r u n b t a g e n b e r p r e u ß i f d ) c l t

©e w e r b e ft euer.

Stad) bent gegenwärtigen ©taub ber ©efeßgebung Wirb bie ©eWerbefteuer nad) bem ©eWerbeertrag unb iumulatib ba*

neben nad) bem ©ewerbeiapitat ober ftatt beg teßteren auf Vefdjtuß ber ©enteiube naeß ber Soßnfumme bemeffen. Sie SBaßlmöglidjfcit gwifeßen ©ewerbetapitat unb Soßnfumnte ift besßalb gegeben, weil bag erftere für tänbtieße ©emeinben nteift eine geeignetere Vemeffungggruublage ift.

Sag ©ewerbeiapitat umfaßt famtlicße bem ©ewerbe»

betriebe bauernb gewibmeteit SSerte cinfcßtießtid) beg Ve*

triebgfaßitalg, aud) foweit fie — g. V. gemietete ©efdfäftg*

räume — bem Vetriebginßaber mißt geßören.

Sie Soßnfttntme ift ber ©efanttbetrag alter in einem Ve*

triebe gegaßtten Sßßite, ©cßätter unb fonftigeu getbwerten

©egenteiftungen (g. V. Santicmen, ©ratififationen, SBert einer freien SBoßnung)' an Arbeitnehmer für ißre Sätigteit. Aug*

genommen finb bie Vegüge a) ber ©efettfeßafter

aa) einer offenen iganbelggefeltftßaft, bb) einer kommanbitgefettfeßaft,

cc) einer ©efelifdjaft m it befdjränfter Haftung, dd) einer kommanbitgefetifd)aft auf Aftien, jebod)

nur ber komplementäre, Wr bie ißrer ©efettfeßaft geteifteteu Sienfte;

b) ber Seßrtinge, bie auf ©runb eineg feßrifttießen Seßt*

bcrtrageg eine Drbttunggmäßige Augbitbung erfaßten;

r _ c) ber kriegg» unb llnfallberie|teit, fofertt fie miitbefteitl oO°/0 erwerbgunfäßig finb.

Verantaguuggäeitraum ift ftetg ba§ kaleitbcrjaßr. S ic @e-

meinben müffen bie etwaige ©infüßrnng ber Vemeffung naeß ber Soßnfumme ober ben Übergang bon biefer Vemeffung gn betjenigen naeß bem ©ewerbeiapitat für bag fRecßnungg*

faßr 1926 big gum 30. A p ril 1926 befcßließen unb fallen ben Vefdftuß binnen gwei Sffiod^en ben Verantagunggbeßörben gu [teilen.

B. Sie materietten formen ber ©etoerbeertragfiener.

I. S ie © t e u e r f u b f e i t e .

©ewerbeertragfteuerpftidjtig finb bie fteßenben ©ewerbe eiufd)ließlicß beg Vergbaug, gu beten Augübung in ißreußen eine Vetriebgftätte unterßatten wirb. Vetriebgftätte ift jebe fefte ßrtiieße Anlage ober ©inrießtung, bie ber Augübung beg Vetriebg eineg fteßenben ©ewerbeg bient. Außer bem §aupt*

fiß eineg Vetriebeg gelten ßiernaeß atg Vetriebgßätten: ffweig*

niebertaffungen, gobritationgftätten, ©in* unb Verfaufgftellen, koittore unb foitftige gut Augübung beg ©ewerbeg bureß ben llntemeßnter fetbft, feinen Seitßaber ober ftänbigen Vertretet unterhaltene @efd)äftgcinrid)tungen, ferner Vauaugfüßrungett non meßr atg gwötf Monaten Sauer. Sie Vetriebgftätte atg totale Verauferung ift ein gewerbefteuerredüließ Wefenttidjeg VegriffgmerSntal beg ©ewerbebetriebg.

Atg Gewerbebetrieb g ilt jebe fortgefeßte auf ©eWinnergte*

tung geriißtete fetbftänbige Säügteit, bie fidf atg Veteitigung am _ allgemeinen wirtfdjaftiicßen Verießre barftettt. Ob bie Sätigteit berboten ift, ift unerßebtieß.

©teuerpftidftig finb bie ©ewerbebetriebe aueß beg ÜieidßS, beg ©taateg, ber ©emeinben unb ©emeinbeberbänbe im Vringip.

Atg ©ewerbebetrieb g ilt audß bie entfpreeßenbe SätigJcit bon Vereinen, eingetr. ©enoffenf^aften, kßrperfißaften foWie bon ^konfumanftatten gewerBIidfer Unternehmungen im Sieben*

betriebe, fetbft wenn fie faßungggemäß unb tatfädjticß auf einen feftumgrengten Vebfonenfreig befeßränit unb nießt auf ©ewinn*

ergiefung gerietet ift. Sarunter falten g. V. konfurn*, Vor*

fdfuß* unb krebitbereine, Sarteßngtaffen, tanbfeßaftticße kre*

bitanftatten, Verfidjerunggbereine a. ©., bie öffentlichen Ver*

fidferungganftaiten, Abfaß* unb Sßrobuftiügenoffenfdßaften.

Siur fteßenbe ©ewerbe fommen in grage, atfo nießt ber

©ewerbebetrieb im Umßergießen; er ift ßaufierfteuerpftid]tig.

®ie Sätigieit muß fetbftänbig fein, atfo unter eigener Verantwortung bor fid) geßen. Sag ift beim Angeftettten nidft ber g-att, bagegen beim Agenten. Aucß ber Vücßerrebifor, ber boit nteßreren Unternehmungen ftänbig m it ber Vudjrebifion beauftragt ift, ift fetbftänbig. ©in gu einer Seiftung Ver*

pftießteter ift fetbftänbig, wenn er eine Seiftung, nid)t bie Arbeitgiraft fdjutbet.

Von ©ßeleuten, bie ein feber ein ©ewerbe betreiben, ift feber getrennt gewerbefteuerpftießtig.

©ewerbefteuerfrei finb Sanb* unb gorftWirtfißaft, Vieß*

gueßt, ffifdfgncßt unb »fang, öbft», SBein» unb ©arten»

bau, aud) begügtid) beg Abfaßeg ber gum Vereidfe beg be»

treffenbeit ©rwerbggweigeg geßörenben fetbftberarbeiteten ©r*

geugniffe; hierbei g ilt bie Vranntweinbrennerei nidßt atg gur Sanbwirtfdßaft geßörig. Stidjt befreit ift bie gemerbgmäßige Vießmaft gum gWede öeg Vertaufg ober bie gewerbgntäßige Sßitdfprobuftion, Wenn ben Sieren überwiegenb gefaufteg ter gegeben wirb; nießt gewerbeftenerfrei ift ferner bie ab»

gefonberte i321 SKttcß einer §erbe, beg Dbfteg eiiteg

©arteng ober äßnticßer Sinßungeit gum ©ewerbebetriebe. ^rei ift arnß bie kunft* unb §anbelggärtnerei, foweit nidßt fretnöe

©artenergeugniffe gum Vertrieb gugeiauft werben.

Sie ^Befreiung ber Sanbwirtfdßaft unb ber ißr oermanbten

©rWerbgarten beßnt bag ©efeß auf SKotfereigenoffenfdjaften, Sffiingerbereine unb anbere Vereinigungen aug, bie bie ge*

meittfame Vearbeiiuitg itnb Verwertung ber fetbftgewonneneu tanbwirtfdßafttidjen ober gärtnerifeßen ©rgeugniffe Begwedett;

biefe ^Befreiung ift febod; nur befdjräitEt, ba biefe Vereint»

(6)

1638

©rötere Siufjäße ßuriftifdje SSodjenfdjrift gungen ber ©ewerbefteuer infoweit unterliegen, als auci) bet

©efdjäftSbetrie6 beS einseinen SRitgliebeS feiner felbft gewonnenen lanbwirtfdjaftlidjen ober gärtiterifdjett Er*

geugrtiffe ber ©ewerbefteuer unterliegt; nic£)t befreit finb, alfo 3. 23. BerfaufSpereinigungen öon §anbtoer!ern ober ©etreibe*

ßänblern.

©ewerbefteuerfrei finb enblidj bie amtlichen nnb bie fog.

freien SSerufe (Sünftler, ©eleßrte, ©djriftfteller, Seßrer, and) Begüglid) beS B titfif*, ©ang* nnb ©portunterridRS, ©rsießer, öereibete £anb* nnb gelbmeffet, DJiarffcijciber, Redjt3anWälte, Öirgte nnb oucß ftaatlidj geprüfte ober wenigftenS i. @. beS

§ 123 RBD. ju r .faffenpraji§ pgelaffene Bgtü. sulaffungS*

fähige gaßntedjnifer, fowie bie igcbautmen).

Sieben ben üorgenannien fra ft ©efeßeS oßnc Weiteres geloerBefteuerfreiert berufen iann — nicf)t: muff! — Unter*

neßntungen, beren ©ewimt auSfdjließiicß 311 Wohltätigen ober gemeittnüßigen ffweden öerwenbet wirb, auf ihren bis sunt

© in tritt ber RecßtSfraft beS BeranlagungSbefdjeibS 31t [teilen*

ben Stntrag ©ewerbefteuerfrcißeit gewahrt werben, ©ine 23er*

Wenbnng für gwede be§ Reiches, beS Staates unb ber Sfont*

munaloerwaltung g ilt an fid) nod) nicht als gemehtnüßig ober Wohltätig, dagegen würbe eS auSreichen, wenn ber Überfdjuß ober baS Kapital be§ Unternehmens einer öffentlichen Körper*

fchaft für einen auSbrüdlid) beftimmten gemeimtüßigen ober Wohltätigen gwcd gufließert foll, ber an unb für ficb nicht 3U ben Stufgaben ihrer 23erwaltung gehört. ©er BerwenbungS*

SWed muß in ber ©aßung auSbrüdlid) feftgeftellt unb eine bieSbesüglidje ©aßungSänbermtg ohne guftimmung eines ftaat*

liehen Organs auSgefdjloffen fein. atbgefeßen bon einer S3er*

jinfung ber bon ben ©efetlfdjaftern, Slftionären ufw. geleifte*

ten ©in3ahlungen bon ßöchftenS 5°/o beS ©olbWerteS, barf an bie Unternehmer Weber tatfäd)lid) nod) nach ber ©aßung ©e*

Winn fließen; bie ©efellfdjafter bürfen im gälte ber Siqui*

bation lebiglid) beit ©olbwert be§ eingesaßlten Betrages äu*

rüclerhalten.

©ine Rteijrßeit bon Setrieben innerhalb berfelben ©e*

meinbe in ber §anb eines gnßaberS (©injelperfon ober ©e*

fetlfdjaft) g ilt als ein ©ewerbebetrieb. Sagegen werben fie ge*

fonbert beranlagt, wenn fie fid) in berfdjieöenen ©emeinben befinben.

II. © e r © t e u e r g e g e n f t a n b .

2Ba§ ©ewerbeertrag im ©inne ber preuß. Borfdjriften ifi, beftimmt fich jw ar grunbfäßtidj nad) ben Rortnen beS ReidjSeittfommenfteuergefeßeS über ba§ gewerbliche©infommen;

aber einmal beden fid), wie Wir bei Betrachtung ber ©ewerbe*

fteuerfubjeite gefefjen haben, biefc nicht burdjweg m it benen, bie reidjSeinfommenfteuerrecbtlidj gewerblidjeS Einfomnten haben (3. SB. finb Betriebe, bie innerhalb einer tonireten Sanbwirtfdjaft liegen, febod) nicht begrifflich 311c Sanbwirt*

fchaft gehören, wie eine öon einem Sanbwirt betriebeneguder*

fabrif, gewerbeertragfteuerpfiidjtig, Wäßrenb fie nach beut ReidjSfteuerredjt nid)t ohne weiteres gewerblidjeS ©infommen barfiellen); außerbem inbeffen geigt bie Berechnung beS ©e*

Werbeertrags nach ben preuß. Beftimmungen bie nachfolgen*

ben auSbrüdlid) beftimmten Slbweidjungen Bom ReidjSredjt:

SBei geftftetlung beS Reinertrags finb nicht absießbar:

a) ginfen für baS ©ewerbefapüal, felbft wenn es einem

© ritten gehört, unb für ©djulben, bie behufs ülnlage ober

©rWeitermtg be§ ©efcßäftS, Berftärfuitg beS Betriebskapitals ober 3U fonftigen Berbefferungen aufgenommen finb. SBei SBc*

grünbung einer begüglich ber ginfen nicht absugSfäßigen

©djulb muß bie SibficEjt beS Unternehmers auf ©efdjäftSanlage,

*erweiteruug, Sfapitalftärlung ober anberc Berbefferungen be*

beftanben unb ber Unternehmer ba§ freinbe Kapital tatfädjlidj bafür öerwanbt heben; regelmäßig finb bal)er SSareitfdjulb*

Sinfen abgiehbar;

b) 23cgiigc ber ©efetlfchafter einer ©mb§>. ebenfo Wie einer Offüg®. unb einer Sommanbit©. unb ber Somplemen*

täre einer Sfommanbit®. auf Slftien für bie ihrer ©efelifdjaft geleifteten Slrbeiten unb ©ienfte;

c) gemäß bem ©rmtbfaß 3U a: Sftiet* ober ißachtginä ber bem ©ewerbebetriebe bicneitben gemieteten ober gepachteten

©runbftüde, ©ebäube, Räumlidjfeiteu unb Betriebsmittel;

d) bei Bereinigungen 31t gemeinfament ©infauf bon SebenSmitteln ober ßauSWirtfdjaftlidjen ©egenftänben int gro*

ßen unb 9ibfaß im flehten: ber fog. SiunbengeWinn (— ber an bie SieferungSempfänger eines berartigen Unternehmens nad) bem B e hä ltn is ihrer SBarenabnaßme gemäß ©aßung am Schluffe beS ©efchäftSfaßreS 3U eniridjtenbe ©ewinnanteil), foWeit biefer 5 0/0 ber auf bie SSarett geleifteten Barzahlungen überfteigt, gleichviel ob ÜRitglicber ober Ridjtmitglieber ben Shtnbengewiltn erhalten.

Umgefehrt finb absugSfäßig:

a) bei BerficherungSunterneßmungen bie 31t Rüdlagen für Seiftungen aus Berfidjerungen erforberlidjen Beträge;

b) bei ©efellfcßaften, bie nadjwcislidj feit Beginn beS ber Beranlagung 3itgrunbe gelegten ©efchäftSfahreS ntinbeftenS ein Biertel ber gefamten Slltien, Suje, Slnteile unb ©ennß*

fdfeine einer anberen (SrweröSgefellfcßoft befißen, bie hierauf entfallenben ©ewinuanteile jeber 2lr t (©cßuß ber ©cßacßtel»

gefellfcßafteu burd) Bermeibuug einer hoppelten Beteuerung öon ©ewiuneu);

c) bei ©efellfchaften m it bcfdjräitüter §aftung, bei Som*

manbitgefellfchaften auf ülitien unb bei ©ewerbebetrieben, bie ttidft in ber gorrn ber furiftifdfen B erfD!t geführt werben, als Entgelt für bie perfönlidjett Slrbeiten uitb ©ienfte beS ober ber ©efeßöftsinhaber (©efellfcßafter) inSgefamt — alfo bei mehreren ©eicßäftsin'habern nicht für feben einselueu be*

fonberS — 300 9teid)Smar! für baS gaßr 1925 unb 1500 SteidjSmar! für baS gaßr 1926.

I II . © er © t e u e r f aß.

©er ©teuerfaß beS ©eWcrbeertrageS beläuft fid) auf l°/o für bie erften 2400 SteicßSmar!, auf 1V2 % für bie folgenben 1200 SJieid)Smari unb barüber ßinauS auf 2 0/0. ©S ßanbelt fid) alfo um einen progreffioen ©teuertarif m it ©ureßftaffe*

luttg. fo m m t eS, wie regelmäßig, 3um Sl&guge ber unter B I I aut ©nbe erwähnten 900 b3W. 1500 BeidjSmarf für bie per*

fönlidfe ©ätiglcit beS ober ber gnßaber, fo fallen bie ab*

ge3ogencit 900 b3W. 1500 fReicßSmar! nicht etwa in jene bie erfte ©teuerftufe bilbenben, nur m it lo/o 3U oerfteuernben 2400 3ieid)Smart, fo baß alfo lebiglid) nodj 1500 b3W.

900 BeidfSmarf bem niebrigften ©teuerfaß Bon lo/o unter*

lägen unb ber übrige Ertrag m it 1V2 b3W. 2 0/0 Berfteuerä Werben müßte, fonbertt bon bem naeß Ütbsug jener 900 b3W.

1500 BeicbSmarf oerbleibenbctt ©ewerbeertrag werben 3unächft Bolle 2400 8ieidj§mari nur m it l<y0 oerfteuert. § a t 3. B. ein Unternehmer im 8 afjre 1925 5000 BeidjSmarf Reinertrag gehabt, unb 3ief)t matt bie 900 ReichSmart für perföntidje

©ätigieit ab, fo ergeben öon bett üerbleibettben 4100 Reichs*

marf:

2400 Reicf)Smart 1 % 24 ReicfjSmatt 1200 „ l 1/ , 0/« 18

500 „ 2 °/„ 10 ___________

inSgefamt 52 Reidjimart ©teuer.

9Ran wirb, um ben ©teuerbetrag fcßnelicr 31t fittben, bom ge*

famten Ertrag 2 0/0 beredjnen (alfo hi£r 2 % öon 5000 = 100 ReicßStnart), falls er im gaßre 1925 4500 ReidjSmar!

b3W. im gaßre 1926 5100 ReicßSmari überfteigt, unb Bon ben gefamten 2 0/0 für 1925 48 ReidjSmarf unb für 1926 60 ReicßSmarf ab3ießen; im obigen Beifpiel öecbleiben für 1925 bon ben 100 ReidjSntar! ( = 2p/o öon 5000 ReidjSmarf) nadj SIbjug ber 48 ReicßSmarf bie oben im eittgelrten er*

rcdjneten 52 ReicßSmarf ©teuer.

Srgenbeine Slbßängigfeit beS SteuertarifS beS ©ewerbe*

ertrageS bon ber §öße beS ©ewerbefapitalS ober ber Soßtt*

fumnte befteßt nicht, ba bie §§ 13 unb 15 ber 230. b. 23. Roö.

1923 aufgehoben finb. Überfteigt feboeß bie beranlagte ©e*

werbeertragfteuer beS gaßreS 1925 200% ber nad) bett bis*

ßerigen Beftimmungen 31t leiftenben — nießt: geleifteten! — BorauSsaßlungen auf bie ©ewerbeertragftener, fo wirb ber überfdjießenbe Betrag auf SIntrag niebergefcßlagen; bieS be*

3ieht fich nur auf bie ©teuer für baS gaßr 1925.

IV. ® i c S i i t w e n b b a r f e i t b e r pret t ß. © t e u e r f ä ß e f ü r bi e © e m e i n b e n .

©ie ftaatlidjen ©tenerfäße bilben bie ©runbbeträge, auf

©rnnb beren febe ©emeittbe nadj einem allgemeinen §uitbert»

faße ißre ©ewerbefteuerpftießtigen sur ©ewerbeertragftener heranjießt.

(7)

55. 3ai)tfl. 1026 £eft iS] ©rßfjere Sluffäge 1639 V. S e r V e r a i t l o g u r i g S g e i t r a u m.

Sie Veranlagung für jebeS ber Rechnungsjahre 1925 uub 1926 erfolgt nadj bent Ertrage be§ fteuerpflidjtigen Unter»

nehntenS int iiMenberjahre 1925. g ft ber Vetrieb erft itaäf) Veginn beS ^alcnberjaljreS 1925 eröffnet loorben, fo ift Ver*

anlagungSgettraunt bie ©panne oon ber Eröffnung bis gunt

«Schluß beS EröffttungSjahreS.

"äxx

bie ©teile beS SaleuberjahreS tritt, bei regelmäßigen

©efdjäftSabfdjiüffen, baS ebentneil abtoeidjeube SßirtfchaftS*

i ahr 1924/25 ober baS fpätere erfte 2Birtfd)aftSjahr.

Umfaßt ber für bie Ertragsermittlung ntaßgebenbe

Seit*

raiim ittdjt oolle 12 Rtonate, fo ift ba§ Ergebnis für ein tJoileg $af)r umgurechnen.

Siegt ber ©efdjäftSjahreSabfchluß bei ber Veranlagung nod/ nid)t Bor, fo fann baS Ergebnis burd) ©cßä^uug Bor*

läufig oeranlagt loerben; nad) Eingang beS StbfdjluffeS ift bie Veranlagung gu berichtigen.

Sn ber gteidjgeitigeu Veranlagung fdjon jejjt für 1926 rtacß bem Ertrage non 1925 liegt bie Rüdfehr gu bem frü*

ßereti Rringip ber Veranlagung nad) ber Vergangenheit für bie äufuuft.

VI. g ä l l i g f e i t .

Ser ©tenerpfiid)tige erljäit einen fd)rifttidjett Ver*

anlagungSbefcbeib. ViS gu beffen Empfang hat ber ©teuer»

fdjulbner für 1926 ErtragfteueroorauSgafjIungen nad) ben bis*

ßerigen Veftimntnngen gu entrichten. Rad) bem Empfang beS VefdjeibS ift bie oeranlagte Ertragfteuer in oierteljährlidjen Seilen bis gunt 15. beS gtoeiten SRonatS beS Sälenberoiertel«

fnfjrS gu leiften.

V II. S ie R e i c I j S a b g a b e n o r b n u n g .

Sie §§ 4— 6, 79— 100, 120— 134. 136 unb — loie fdjon hier bemerlt fei — § 8 Slbf. 2, §§ 10, 13, 14 Slbf. 4, § 16 Slbf. 2— 4, §§ 17, 18, 22 Slbf. 1, § 24 Slbf. 1 unb 2, § 25 Slbf. 2, § 26 Slbf. 1 uub 4, '§§ 27— 31, 47— 50, 51 Slbf. 2, 57 bis 78, 168— 185, 187, 188, 191, 192, oor allem auch 202, 204— 216 (ohne 212 Slbf. 3 unb 214 Slbf. 2), 221— 238, 240 bis 262, 263 Slbf. 2 unb 3, 264— 276, 281— 297, 355—364, 366, 367, 369, 372— 378, 381— 420, 422— 424 Slbf. 1— 3, 425— 443 ber ReichSabgabenorbnnug finb finngemäß angu*

toenben.

C.

SnS Verfahren ber ©ewerbeertragfteucr^Veranlagung.

I. 3 « f t ä n b i g f e i t f ü r b i e V e r a n l a g u n g . 1. ©adjiid).

VeranlagimgSbegirf ift grunbfatiiid) jeher preußifdje SreiS.

Steuerpflichtig finb nur preußifdje VetriebSftätten. Ver*

anlaguitgSbehörbe ift ber in jebem VeranlagungSbegirf ge*

bilbete ©etnerbefteuerauSfdjuß, ber einen Vorfi|enben unb einen ftetlüertretcnben Voi'fißenbcn hat. Sie Rtitglieber finb gurrt Seil ernannt, minbeftenS gut ¡giilfte geioahlt. SBo ber

©etnerbefteuerauSfcijuß nicht heim SreiS ligto. hei ber ©e*

nteinbe, foubern beim ginaugamt (loie in Verlin) gebilbct ift, finb bei ftöbttfdjen Vegirfen Bon mci)r als lOOOOEintooIjnern ein Rtitglieb beS VorftaubeS einer jebeit beteiligten ©enteinbe, bei Sanbireifen im übrigen ber Vorftanb ober ein SKitglieb ke§ StreiSauSfdjnffeS m it Bollern ©timmrecht, ferner auf Sin*

lra 3 ein Vertreter ber guftänbigert amtlichen VerufSBertre*

iuttgen ■ (g. V. SpanbelS* unb iganbtoerfSfammer) m it be*

ratenber ©timme grtgulaffen.

Ser ©etoerbefteuerauSfdjuß nimmt fslüoljl bie Borläufigen als auch bie enbgültigen, bie Reu* unb bie Radjoeranlaguugen Bor unb crrtfdjeibet über bie Einfprüdje, bie bie ©eioerbefteuer*

Pflichtigen bagegen innerhalb eines SRoitatS einlegert fönnen.

Ser Vorfißenbe allein Bermag nicht gu Beranlagen, fonbern febiglid) gegen bie Veranlagung Verufung an ben bei ber Regierung, in V erlin bei ber Vwußifciien Vau* unb ginang*

trettiorr, gnoalibenftr. 52, gebilbeten VerufungSauSfdjuß ein*

S? eüen- SaSfelbe ülecijtSrrxittel ber Verufung fteht fotuohl bem steuerpflichtigen, Qj§ aucEj bem Vorfißenben beS ©eloerbe*

1 .tuerausfd)uifeS gegen eine Einfprud)Sentfd)eibuug gu; gegen me VerufungSentfd)eibung hoben beibe bie Red/tSbefdjtoerbe an bag öberoertoaltungSgeridjt. Sie Red)tSmittelfrift ift ftetS ein SJionat.

Sluf bie SRitteilung Born Veranlagungsergebnis burd) ben Vorfißenbeit beS ©teuerauSfdjuffeS erteilt bie hebebered)*

tigte ©emeinbe, gemäß ben Bon ihr Befdjloffenen ¡gunbertfäßen, einen §erattgieijungS6efiheib, geg'en ben bem ©teuerpflichtigen felbftänbig bie Rechtsmittel ber §§ 69 unb 70 fommSlbg®., guftehen (binnen Bier SScdjeu Einfprud), gegen EinfprudjS*

entfdjeibung binnen gluei SBodjen bie Silage im VertoaitungS*

ftreitBerfahren); biefe Rechtsmittel gegen ben §erangiel)ungS*

befdjeib ber ©emeinbe fönnen als folche naturgemäß nicht ben VerantagungSbefdjeib beS ©elnerbefteuerauSfdiuiieS angreifen.

über Slnträge auf ©teuerbefreiung inegen ©emeinnütsig*

fett ober 2Boi)Itätigfeit beS Unternehmens — Bgl. oben B I — entfd)eibet ber ©eloerbefteuerauSfchuß, bem ber Slutrag Born

©emeinbeBorftanb Borgulegen ift. ©egen bie Entfdjeibung über ben SIntrag haben ber Slntragfteller, ber ©emeinbeBorftanb unb jcbeS ernannte ©teuerauSfdiußmttglieb binnen 2 SBodjen baS Rechtsmittel ber Vefdjtoerbc an ben VerufungSauSfchuß;

tiefer entfdjeibet enbgiiltig.

2. ¡örtlich.

a) Veranlagung.

^ örtlich gnftänbig gur Veranlagung eines ©einerbebetriebeS ift berjenige ©teuerauSfchuß, in beffen SlmtSbegirf bie Ve*

triebffätte unterhalten toirb. Vefinben fid) mehrere Vetrieb*

ftätten in Berfchiebenen ©teuerauSfihußbegirfen, fo ift ber*

jenige SluSfchuß guftänbig, in beffen Vegirf baS Unternehmen geleitet toirb. Qft eine Scitung in Vreußen nid)t Borhanben, fo richtet fid) bie 3uftänbigfeit nad; bem SSofjnfij), hilfstoeife bem Slufenthalt beS nad; § 71 RSlbgD. befteltten Vertreters;

fehlt aud) ein folcher, fo richtet fidpbie Quftänbigfeit nad) ber Vetriebftätte m it ber hödhften Sohnfumme.

b) Verlegung.

Vei mehreren Vetriebftatten in oerfdjiebenen ©emeinben ift ber Oeranlagte ©teuergrunbbetrag in bie auf bie eingeluen

©emeinben entfallenben Seile gu gerlegen, hierbei toirb ber*

jenigen ©emeinbe, in ber fid) bie Betriebsleitung befinbet, oorab ein Zehntel gugemiefen. Sie reftlid)en neun film te t toerbeu narß bem Verhältnis ber in ben eingeluen ©emeinben erioadjfenen SoI)nfummen — abgüglid) ber Born ©efamtüber*

fd)itß berechneten Santiemen beS VermaltungS* unb Betriebs*

perfonals — Berteilt. g-ür Eifenbahnen g ilt nach §§36 Slbf. 2 unb 37 Slbf. 1 ß iff. 2, ©a£ 2 ber VD. 0. 23. Roo. 1923 Vc=

fonbereS.

Vei Verfidjerungen, Vanf* unb firebitanternehmen ba*

gegen merben bie übrigen neun 3 ehnM beS ©teuergrunb»

betragS nach bem Verhältnis ber in ben eingeluen ©emeinben ergießen Roheinnahmen Berteilt.

Siegt eine Vetriebftätte in mehreren ©emeinben, fo ift VerteilungSmaßftnb bie Sage ber örtlichen Verl)ältniffe, alfo Bor allem bie gläche, unter Verüdfidjtigung ber in ben be*

tätigten ©emeinben burd) baS Vorhanbenfein ber Vetrieb*

ftätte ertoadjfenen ©emeirtbelaften.

Vei ber Veranlagung ber ©eloerbeertragftener für baS Rechnungsjahr 1926 finbet bie Qerlegung beS ©teuergrunb*

betragS auf bie VetriebSgemeinben nad) bem ©tanbe g u r$ ä t ber Veranlagung ftatt. Sie als VerteilungSmaßftäbe bienen*

beit Sohnfummen bglo. bei Verfichernngen, Vanf* unb Sfrebit*

unternehmen bie Roheinnahmeit finb bem Äalenberjahre 1925 gn entnehmen.

Sft in einer ©emeinbe eine Vetriebftätte erft nach Veginn beS SfaleitberjahreS 1925 eingerichtet toorben, fo ift bergaljreS*

betrag ber Sohnfumme — hglo. Roheinnaf)men — für biefe

©emeinbe gu fdjä|en. Erlifd)t eine Vetriebftätte im Saufe beS RedjtmngSjahreS 1926 in einer ©emeinbe, fo ift ber auf biefe entfallenbe ©teuergrunbbetrag in Slbgang gu ftelten.

Sugfeidj m it ber Veranlagung gerlegt ber ©eioerbefteuer*

auSfdjuß ben ©teuergrunbbetrag, fcloeit erforberlich, «nb ftellt ben gePttsm^befchluß ©teuerfdjutbner unb ben beteiligten ©emeinben gu. Sie Veteiligten fönnen binnen SRonatSfrift gegen ben Vefcljlitß Eittfpruch einlegcn; gegen ben EiufprudjSbefdjeib beftef)t baS RedjtSmittel ber Verufung an ben VerufungSauSfchuß, gegen beffen Entfdjeibung baS Rechts*

mittel ber RedjtSbefchtoerbe an baS DberBeonaftungSgeridjt.

Sie RechtSmitteiJnft ift auch fjß* ein RIonat.

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bühren nidjt erroachfen 7 6 2 4.. ¡jugelaffen ift, bann barf ein nicht sugelaffener V 9l. haben, einer obfiegt, ber anbere unterliegt, braudjt ber 5U. Die

fofetn naeßmeifen gu können, als ber Slngekl. angenommen, alfo bam it geredjnet ßabe, baß oon biefem feine Äußerung als ©eleibigung empfunden werben könnte, ©

heberrecht als ein Q m m aterialgüterredit angefeßen toerben, baS fieß nießt n u r als SRefiep ftrafrec^tlicßex F o rm e n gegen einen unbefugten E in g riff

jufefien, Wenn eg fid) nur unt einen unbebeutenben fioßnunterfdjieb ßanbett, ber loirtfdjaftlid) rticßt inS ©ewidjt fällt. enthält fteine *orfd)riften über ben

gangen, naeßbem ber SSeft. bie ©inrebe ber faißlicßen Unguftünbigfeit beS St®, geltenb gemaeßt ßatte. noeß fann eS auS ißr ßerauSgelefen werben. «Racßbem man

bung über bie Koften nicht 31t etlaffen. Klage cor bem orbentlidjen Gericht, baß es fid) um Necfjtserwerb auf ©runb eines Dreuljanboerhältniffes i. falienber, bem

® afi bei biefer Sage ber ©ache üon etner bte Annahme eines SetriebSgeheimniffeS auSfd)ltehenben Dffenfnnbtgfeit ber ben ©egenftanb beS ©eheimniffeS bilbenben

betrag betrieben werben, ber Streitwert nur nad) biefem Teilbetrag feftgefejjt werben kann, fo 5. bei einer fflage auf einen Teil ber gorberung ober bei