Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1928.03.24/31 H. 12/13

(1)

24. u. 31. ® l8 rj 1928. [ 5 7 . 3 a l)rp n g .] 777

3 u r i f t i ( d ) e l ü o d j e n f d j n f t

^ e r a i i s 0 C 0 e b e n v o m 3 ) e u t f d ? e n ^ i n w a l t D c r e i n *

S c f j r t f H e i t e r :

^ u j l i y a t D r . ^ u i i t t s R T a ^ m t s , B e r l i n , R e c h t s a n w a l t D r . £ ? d m * i c i > D i t f c n & e r c j c r , C e t p ^ ig u n te r T T U trrn rfu n g u o n S e d )t s a m u a lt D r . J l l a y £ j a d } e n b u t * g , J T ta n n ije tm .

V e r l a g : W . T l l o c f c r B u d j t ? a n M u n g , 3 n t? .: © s c a r B r a n b fte tte r , C e i ^ t g < £ l|, D re s d n e r S t r a f e U / [ 3 . g u n lp rtd ie t S a m m tl.n t. T2B66 / D t« l|tttn |d |tift: Jm p tlm a tu t / po|H d)tdilonto £«tp3<9 tlr. 63 673.

5 ’« 3 t 0 . erfdieint m ödientlid). Bejugspteis monatlich m . 4.50; <Em3eU)efle lo ften ben t)alben m o n a ts b e tra g S ttt Stubenten,

^'ferenbare unb Afiefioten im D orbereitungsbienjt ift ein B e zu g s p re is non monatlich ITt. 3 .— feftgefetjt; flu s tu n ft hierüber e rte ilt st Derlaq. __ Der Bc3ug erfolgt am 3roedtnäßtgften burd) bie poft, bod) nehmen and) bie Bud)l)anbtungen unb ber Detiag

BefteHungen an. Befdjroerben über m angelhafte 3 u fte llu n g finb bei po ftb e3ug ausjd)ließtich bei ber p o ft an3ubringen.

itU a o trtrtv . Me 6 actpaltene tninimeterfiäfie 22 Pf., für üen SteDenmartt 17 Pf., */i Seite nt. 300.—, V» Seite m. 160.-, V, Seite nt. 8 5 .-. Der Jlnjtlgcnmum mtrS in

\)* U (} £ n ¡,tc pv(,c non Irennungsjtncb ju Ircnmingiftrid) gm dpiit Bei i l j i f f re a n je ig e « lommen ttod) 75 pf. fficbütjren ¿¡111311. Zahlungen ausnahmslos auf po|l|d|edIonto tD. Uioefet BudihanMung, Ccipjlg 63673, erbeten.

5 fir ben Deutfdfen U nm altnerein finb 3u|d)iiften nad) £eip3ig «1, nitifdipiag 3, 3aiilungen auf PoIi|ci)ediionto Selpäig 10102 3U rieten.

| c f t 1 2 /1 3

D e u t l e ( T r ö f r e d j t l W j e 0 c f d i f c f ) ö f t *

(«Tagung ». 50. und 5)1. tK ä rj 192$ Bamberg.)

Von ©elj. Aat ¿ßrofeffor D r. D e tte r, SBürsbutg.

¿Sie «arbeiten ber beutfeßen flrafrecfjtticfjen ©eferffc^aft Ratten biäßer wefentlid) ben entw ürfen *um ©trafgefeßbud) unb

*Ut ©trafbottjug§orbnung gegolten. «Kit bem © t r a fb e fe b lg b e r fa b r e n f 0lt nun bie Snangriffnaßme ber ftrafprojeffualen ,ufgaben beginnen. ¿Dem materietien (Strafrecht bleibt bie ©leichberecßtigung gemährt: ¿Sie © i t t lic h le it g b e t ilt e bilben jtnen «Programmpunft ber beöorftehenben Tagung. ¿Der britte VerhanblungSgegenftanb, bie A n re d )n u rtg b er U n te r»

' Ucf)u n g §£)aft (ju Unrecht in ben Entw urf bet 2Sotijug§orbnung öerrotefen), tann atg «Kütetglieb gelten, © ie ift materiell»

let^tlicheS «Problem m it ftrafprojeffualen ¿Begießungen.

, $ a g geltenbe «Recljt § 6 0 ©t®33., ftelit eg gang in bag ©rmeffen beg SRidjterg, ob uttb tn meinem SKaße er Unter»

jl‘tI)ung§f)aft auf bie ©träfe anreeßnen miß. @3 fann bei Jürgen loie bei langen ©trafen bie Anrechnung {ärgerer ober jängerer Unterfuchungghaft gang ober teiltoeife gemährt ober öerfagt werben. (SS tommt öor, baff Sucßthaugfirafcn burd)

" nterfmf,ung ^ aft als üoll öerbüfjt eradjtet, ©efängnigflrafen nur in unerheblichem «Kaße rebugiert werben. ¿Sie Senbenj öet Anredpiung überwiegt, aber eine irgenb einheitliche «Prajig befiehl nicht. ¿Durch ¿Berufungen, bie fpegieß auf bie An*

^ it u n g , «J£icht*2lnrechnung Pon Unterfud)unggl)aft gerichtet werben Jörnten, laßt fic£> eine gleichmäßige «Jiechtsübung nidjt erzielen.

T Keoifion öerfagt, fofern nicht in ben ©rüuben beg begügtießen ©ntfcßeibg ein 9techt3irrtum ffcröortritt. ©ine SBegrünbung aber in § 2 6 7 ©t«PD. nicht einmal inftruitionett erforbert.

® ie burdjauS fferrfeijenfae «Keinung läßt atg triftigen ®runb ber Kidjt»9lnrechnung gelten, baß ber Verurteilte bie Ver

tag u n g ober Verlängerung ber Unterfuchunggljaft felbft „öerfeijutbet" habe, ©ine untiare Vorftettung! Sin Verfchutbung

?Utch bie S t r a f t a t tann nicht gebacht fein, ©onft wäre, ba burdj bie Verurteilung bie «Begehung erwiefen ift, febe Unter»

|a% ngshaft betroffen. ¿Ser V e rb a d ft ber glucht ober Sotfufion ergibt ben §aftgrunb, aber nicht ein Vetfdjulben. ©onft t äre wieberum bie § a ft immer üerfd)ulbet. SBar ein 5lud)t», ein tottufiongberiud) öorauggegangen, fo folgt baraug für

?le Qufunft auch nur — berfiärtter — Verbacht, © om it föunte nur ein ber Verhaftung nad)foIgenbe§ örojeffualeg Verhalten

¿Befdjulbigten m it ber gotge einer igaftoerlangerung in ¿Betracht fommen. Slber jeber ernfthafte Verfuch, ein foldjeä

"^erfchutben" barjutun, fdjeitert an ben ©runbfäßen beg affufatorifdjen Verfahrens, an ber Unsutäffigteit eineg ©eftänbnig»

^ a « g § fn ttgenbmetcher % m n , an ber Freiheit ber Verteibigung, bie bintuliert wäre, wenn an ¿Behauptungen, «Beroeii»

“uerbietupgen ufm. beg ¿Befdjulbigten ein sJied|tgnachteil — «JUd)t»2lnred)ttung bon Unterfuchungghaft — angefdjloffen würbe.

©efeß, bag bie Anrechnung an «Kangel beg Verfdjulbeng tnüßft, berlangt bon ber «Redftganwenbung bag Unmögliche.

¿ oä hat fich einft in ber «Redjtfpredhung jum bahrifdjen © tÖ V .b o n 1 8 6 1 A rt, 83 beuttid) gejeigt; überall wilitürtidje Unter»

Übungen, gUtionen unb SBiberfprüdfe.

¿Sem ©trafjioede, mag man ihn in ©eueralpräbention ober in ©pe^iatpräbention ober in beiben jugleich ßnben, ift Ojfht burch bloßen ©trafaugfpruch genügt, er forbert ben © traföolijug. ©onach fteht bie Anrechnung bon Unterfuchungghaft

lt ihm in SSiberfprud), jum al wenn bie ganje ©träfe burch bie § a ft atg berbüßt Betrachtet wirb.

. Anbererfeifg liegt in ber Unterfudjungghaft, Wenn bie Voßäuggorbnungen auch nod; fo fehl bemüht finb, bem Ver

alteten jebe entbehrliche Vefchränlung ju erfparen, ein — oft felfr empfinblicheg — Übel. ¿Sie §aftbauer ift, ganj abge»

r? en bon bem Verhalten beg SBefdjulbigten, bebingt burch bag SJiaß unb bie ©eßwierigfeiten ber jeweitg erforberlidjen ©r»

, lttelintgen, bag ©efdhicf unb bie ©nergic ber leitenben ¿JBerfönliciitciten, ja bielfad) aud) burch S ufäßigUiten. ©g wiber»

Blicht ber ®leidjtjeit bot bem ®efeß, Wenn bon jw ei gleich ©djulbigen ben einen ©träfe unb Unterfuchungghaft, ben anbei«, auf freiem guße geblieben war, nur bie ©träfe trifft. Unb la n g e Unterfuchungghaft neben ber ©träfe ergibt eine

| “ufung ber Übel, bie in ihrer SBirlung an ®oppelbefirafung Ijcranftreift. ¿Surch Kid)t»Anred)nung Würben unabweigliche

■^aftulate ber Kechtgpolitil: ®leichheit bor bem ©efeß, Öfonomie ber Übeljufügung, beließt.

93

(2)

778 © rößere 9Iuffäße [guriftifcße SBocßenfcßrift

S o fteßt ber ©efeßgeBer Bei ber g ra g e ber SStnredjnung einer S o t l i f i o n b e r SRecßt SgWede gegenüber. ©S ift a u ffä llig genug, baß biefe S itu a tio n bisßer nießt erfann t Wor»

ben ift. S a beibe SRecßtSgwede gteicß&eredjtigt fin b , fo fa n n n u r in t 23 e g e beS S o m ß r o m i f f e S ein SluSgteidj ge»

fuc^t Werben.

S e r SSorfdjtag beS © ntw . ber SBoEgO. § 43 — niefjt beut»

fdjen U rfßrungS , fonbern bem frangöfifc^eTt ©efeß b. 1 5 .SRob.

1892 entnommen — , ber ben erfemtenben SRidjter oon jebent SluSfbrucß über Sttnrecßnung bon UnterfucßungSßaft entbinbet, im Sdßweigen beS U rte ils ein ta c ite ju d ic a tu m baßin fießt, baff bie 33oEgugSbeßörbe bott angureeßnen ßabe, mürbe u n s Ttocb h in te r baS geltende SRedßt gurüdwerfen.

SaS S t r a f b e f e ß t s o e r f a ß r e n ift bureß bie neuere

©efe|gebm tg w eit über feine natü rtid )e n ©rengen ßinauS er»

ftre d t Worben. ©S ßaßt n u r auf baS Sßotigeiunredjt, unb eS foEten n u r ÜbertretungSftrafen bureb Strafbefebt berßängt Werben föm ten. g ü r M ntineE e SBergeßungen m üffen bie ftraf»

reeßttießen © ru n b p tittg iß ie n : Seine S tra fe ohne awSreicßett»

ben SdjutbbeweiS, SBeftrafung nach bem äRaße ber S d ju tb , gu botter S u rcß füßrung fontmen. S ie im S trafbefehl fefigefeßte S tra fe w irb gang regelm äßig mitbe auSfaEen, w eit Staats»

anw aft unb IRirfjter Siebenten tragen, obite ^Beweisaufnahme erßebtießere S tra fe n ^ beantragen, gu berbängen. S e n SBor»

te il bat bet jScßulbige, ber fo t e ilte n SßieteS baöonfom m t, bem S trafbefebt fid) gern u n te rw irft, u m ber ibm fo n ft bro»

bettben fdjwereren S tra fe gu entgehen unb ßeintieße öffeittlic^e SBerßanbtung gu bertneiben. S ie Sßräoentiü» unb bie SRe»

ß re ffio fra ft ber Strafgcfe^e werben fo um einen guten S e it ih re r S S irifam feit gebracht. SRicE)t feiten gabIt aud) ber SRidjt»

fdjulbige eine m äßig gegriffene S tra fe ; bie S aft eines S tra f»

brogeffeS erfebeint ihm als baS größere Übet. S ie S tra ffu m m e b riid t ißn nießt meßr als eine artbere unnüße ütuSgabe.

$Run lä ß t aEerbingS bie SßrariS, freitieß im EBiberfßrudje m it bem ©efeß, troß SRedjtSiraft beS S trafbefehls neue SBet»

fotgung gu u n te r einem im S trafbefebt nicht gewürbigten, er»

böbte S tra fb a rfe it begtihtbenben © eficßtSßunit. ©ang reget»

m äßig aber bleibt bie Sache, nadjbem bie © in fb ru d js frijl ab»

gelaufen, bie S tra fe bottgogen Worben ift, in ben Sitten be»

graben.

S ie erweiterte g u ta ffu n g bon Strafbefebten fa ttn faunt attberS a ls aus fatfeß angebrachter S g a rfa m fe it e rftä rt wer»

ben. Sftan fom m t infolge btefer © n tta ftu n g ber © erid jte m it einer geringeren g a b t bon S tra fric h te rn aus. Slber ber © ru ft ber S tra fju ftig leibet, unb bie S r im in a titä t W irb nachteilig beeinflußt, © ine SBirfung, bie fieß freilich ber fta tiftifd je n ©r»

fa ffu n g entgießt.

SSefonberS bebenflid) iß bie b e b i n g t e S B e r u r t e i t u n g burdf Strafbefeßt. S iefe E in rich tu n g fa n n n u r bei forgfam er fß rü fu n g ber SBotauSfeßungen fid) fegertSteicß erweifen. Sa»

bon aber iß bei ber ^Bewilligung bureß Strafbefeßt n id jt bie Siebe. S u rd ) unberbiente SRedjtSwoIjttaten w irb bie S rim in a ti»

ta t gewiß nießt eingebammt.

S o lie g t üoEer Stntaß fü r bie ftrafredjtticße ©efeEfdjaft b o r, fid) m it bem StrafbefebtSberfaßren grünbtid) gu befaffen.

f i t t t i e ß i e i t . SRur infofern ift bie u n fitttid je iganblung ftrflf*

W ürbig, atS fie m it ben ^Bedingungen gebeißtießen © e n te iw tebenS unoereinbar ift. © in S ta n b ß u n ft, ber n id jt e rn ß tw beftritten werben fa n n , aber gerabe in ber Stnwenbung ff»!

bie gefdjtedjtiidje U n fittticß fe it gu forgfam ßer Stbwägung tig t. Ungureicßenber S tr a ff djuß bebroßt bie SSotfSmorat W«

feßwerer Scßäbigung, gu w eit getriebener ^ ^ “ Kg w ir ft t>et*

bitternb, entwertet baS fitttieße SBerßatten unb feßafft eilten öoEen g w ie fg a tt gwifeßen fRecßtSforberung unb SRedßtSwirf"

tiiß fe it.

, § e ftig e r S tr e it geßt um bie S tra fb a rfe it ber m ibernatür' ließen Ungucßt. Stcßer, baß fie atS oereingelte ©rfeßeinung gutem Seite ftrafloS bteiben fönnte. 3 ei9t oöer baS Ebei b ^ broßtieße StuSbeßnung, fo ift bie ©efam tßeit m it oerteßt bureß bie Sdfäbigungen, bie ißre © lieber fieß gufügen. fSiefpr SRöB' ßab ift, wie an bie ißäberaßie, fo aueß an bie teSbifiße an gulegen.

S ie © ntW ürfe gum St©S8 . ßaben auf bem ©ebiete ber S ittticßfeitS betifte mandjeS gebeffert, aber bie begriff ließ1^

R affungen unb bie Stbftufung ber S tra fra h m e n taffen n°w meßrfaeß gu wünfeßen übrig.

SaS geltenbe Ülecljt ftra ft gewattfame ungüdßtige 21ngrtffe n u r gegen g rauen , läßt SRißbraucß © eifteSfranfer gur ^ gueßt, Oon iBeifcßtafSoottgießung abgefeßen, ftrafloS . ® te

außerehelichen SBeifdjtafS, halten fü r bie Siötigung gur UW gudßt an ber SBefcßränfung auf g ra u e n feß, obwoßt tanSi;

baS SSebürfniS, aueß m anntiiße ißerfonen gu feßüßen, betow worben War ( O e t f e r im „fR e d ß " 17, 626), unb oerfaEeu in ben gleichen geßter aud) gegenüber bem m it SRecßt a u r genommenen Satbeftanb ber U ngudjt m it ©eißeSfranfen. Oß Stntaß üortiegt, aus ber iR ötigung Stbßängiger gum i8 eifcßiai ein befonbereS S e lift gu fdjaffen, mag baßingefteEt fein, jeberw faE§ aber ift bann ber Scßuß aueß auf manntieße ^JerfoiteU auSgubeßnen.

Stn SteEe ber Scßriften, „b ie , oßne ungücßtig gu feiW baS Scßamgefüßt gröbtieß oerleben/' § 184 a S t® 93., i ' 1*/

getreten S d )rifte n , „geeignet, baS ©efcßfed)tSgefüßt ber gugeub gu ü&erreigen ober irreguteiten". S e r geßter beS © efefiff lie g t aber n id jt b a rin , baß neben bem SittticßfeitSgefüßi « tw baS Sdjam gefüßt genannt ift, fonbern in ber ©ßarafterifieruUS Oon S iß rifte n a ls „fd ja m to S ", w eit fie ba§ Sdßamgefüi)1 gugenbtießer gu Oerteßen geeignet fin b , Waßreitb fie e rw a ^ fetten Sefern gegenüber un&ebenftid) freigegeben werben, I a bureß wiffenfcßaftlicßen, fünßte rifd jen g w e d ooE tegitim i0£t fein fönnen. Surdß bie fR ebaftion: „S 3er einer ßSerfott u u W 16 g aß re n Scßriften, bie, oßne ungücßtig gu fein, baS S c ß a W*

g e f ü ß l e i n e r f o t d j e n $ er f o n gröbtieß gu oerteßen 0f eignet fin b , anbietet" u fw ., wäre baS Sebenfctt befeitigt. ® te

bie Oon ber S t b f i e ß t beS SatérS fß rid jt, baS ©efcßte^tSgefw1 beS gugenb tidjen gu überreigett ober irreguteiten, Birgt &te boßbette ©efaßr m aterieE unberechtigter greifßreißungen unb iBerurteitungen, je nadjbem eS m it ber „S lb fid jt" , gu „ ü b e * / reigen, irre g u te ite n " genau genommen ober aus bem objefU®

bebenfließen g n ß a tt a u f bie Sdßutb beS SaterS gefeßtoffen w ir&*

c i r o f r ^ i ö r c f o t m u n d K e f ^ t o g e o u e f ^ u ^ . SSott S teidjSm inißer a. ® . D r. S3elí, SK. b. SR., Söerltn.

Über bie SBefcßtüffe beS StrafredjtSauSfcßuffeS beS SReicßS»

tagS gum SEItgemeinen S e it beS Seutfcßen Strafgefeßentw urfS ift in gStB. 1927, 2663 beridßtet Worben. Seiber ßaben fieß bie bamatS auSgefßrocßenen E rw artun gen, baß eS getingen möge, noeß in biefem SReicßStage bie gefamtc S trafgefeßreform gu oerabfißieben, nießt oerw iritießt. S a fßäteftenS gum 31. ERärg 1928 bie Stuftöfung beS SReidjStageS in Beftimmte SluSfiefit genom m en. ift, fo w a r fetbftüerftänbtieß bie SBer»

abfeßieoung beS Strafgefeßentw urfS nießt möglicß. S e r 91uS»

feßuß ßat baßer am 2 . ERärg feine A rbeiten abaefeßtoffen, naeßbem er oorßer noeß ben wichtigen SBefeßtuß gefaßt ßatte,

baß bie ©rgebniffe bei* beutfeßen unb öfterreießifeßen ßartainew tarifeßen Strafreeßtsfonferengen atS SBefdßtüffe beS SttuSfcßuile.;

in erfter Sefung gelten falten. ©S b a rf aber beftim m t bau©

gereeßnet Werben, baß ein im E n tw u rf oortiegenbeS Übet’’

leitungSgefeß noeß in biefem SRenßStage angenommen wi*®' Wobureß bie SluSfcßußarbeiten fü r ben neuen SRei^Stag 0ei fießert bleiben1)- ® iefe Sießerung w irb Oon atten ßSarteien g rüß t werben, ba fonft eine ßöeßft bebauertidje SSergögeruuö

*) SBäßrenb ber S ru d te g u n g ift ingtoifdßen baS Übertettuttfl®'’

gefeß oojti SReicßSiage oerabfeßtebet Worbe«.

(3)

¿ ^ S a fir g . 1928 S eit 12/13] ©rüfiere üiuffäße 779

y.®* flefamten Sieform unoermeiblid) gemefen märe. S^aiür- W) bleibt iomoßl gum Stilgemeinen Seit mie gum 33e*

o b e re n S e il jeber P artei ißre Stellungnahme öorbefjaiterx.

Q_ ber bisherige 3ieic^§tag§augfc£)u§ nur fünf fa p ite l beS d^ionberen Seils in erfter Sefung oerabfdjiebet hat, fo bleibt Dom neuen SteicßStag gu bilbenben ©trafrecßtSauSfdjufie

~fe ©rtebigung fämtlicßer übrigen Sfapitel beS 33efonDeren ei‘S in erfter Sefung unb bann bie grneite Sefung Des SW*

» fe in e n S eils unb beS 33cfonberen S eils übrig. S ie 3Solt*

«fam ntlung beS neuen 9leicßStagS mirb barauf m it Bu*

"JWtbelegung ber SluSfcßußbefchlüffe ben ©nttourf in gloeiter nö britter Sefung gu oerabfeßieben haben,

o. S n ©rgängung ber überficßtlicßen Sarfteltung beS lebten

~ eäemberi)eftS 1927 foll in gebrängter $fürge eine Überfielt söer bie gmifeßengeitig erfolgten Slrbeiten unb SSefdjlüffe beS

u^|d)uffeS gegeben merben.

~ I- S a nach ben: oben begegneten 33efcßluffe beS beutfeßen i^aftedjtSauSfchuffeS bie ©rgebniffe ber beutfdjen unb öfter*

i^mifdien partamentarifeßen StrafrechtSfonferengen (SBien, ben . ü- nnb 16. StoO. 1927 — SSerlin, ben 14.— 16. San. 1928) bie fReitßStagSbefcblüffe beS StuSfcßuffeS erfter Sefung ein*

Bfwebert merben, fo finb bie in ber Bufammenfteltung beS

^ eöember^eftS gegebenen ßberfießten i. 0 . ber 9ieid)StagS*

f.^ fo d ie A entfpredjenb umgugeftalten. Bolgenbe Snberungen 1 nö befotiberS bernerfenSmert:

. I- Snt § 3, ber bie ©efeßeSänberungen Dorfießt, ift als ome-tter ©aß folgenbe S3orfd)nft eingefügt morben:

„SSorfdiriften, bie megen befonberer tatfäd£)IicE)er 35er*

W ltniffe erlaffen morben roaren, finb auf bie mäßrenb ifjrer Geltung begangenen Säten aud) nod) angumenben, nach*

“ent fie megen SSegfallS biefer SSerI;ältniffe außer Straft öetreten finb."

y 2. S3ei ben StuSlanbSbelifien finb in § 7 Slbf. 1 Sir. 2 0l l bom beutfeßen StrafrecßtSauSfcßuffe bem ©ntmurf ßingu*

yemgten SBorte:

, „SBenn bie S a t fid) gegen baS fRecßtSgut eines Seut*

ldien: richtete"

^ int Slbf. 2 bie gleichfalls ßingugefügten SBorte:

„Unb ridjtete fid) bie S a t gegen baS IRecßtSgut eines

3i, p Utii)en ober mürbe fie berübt bon einem Seutfdjen"

“ l ftreießen.

, 3. B ür ben „Sprachgebrauch" finb im § 10 gu ben „Sin*

u vorigen" i. © . biefeS ©efeßeS bie SSerlobten Ejinjugcfügt.

fir tu " Snt 2. Stbfcßnitt finb im § 11 bei ©inteilung ber afbaren §anblungen tnberungen infofern getroffen morben, 3 e3 im Slbf. 3 nunmehr Ijeißt:

„O b eine S a t ein 35erbceißen ober ein 33ergeljen ift,

• *fd>tet fid) nach ber orbentlidjen S tra fe ohne fRüdficßt auf om im S i l l g e m e i n e n S e i l e o o r g e f e ß e n e n © t r a f * j n i l b e r u u g e n u n b a u f b i e S t r a f f c ß ä r f u n g e n i n

^ ef o n b e r S f d j m e r e n f ä l l e n o b e r g e g e n @ e m o ß n = V e i t g b e r b r e d j e r."

h S n ben SSovfdjriften über B^^ßaungSunfäßigfeit unb

^ nunberte B u«hnungSfäßigfeit (§ 12 ff.) ift in ben §§ 13, ein Urlt*) 20 überall bie SBegeidjnung „baS Unrechtmäßige"

M t morben, fo baß alfo nicht guredjnungSfäßig ift, mer ben °etl *n ‘3en eu ©efeßeSoorfdjriften feftgelegten © riin*

obf Uttfäb'g ift/ baS U n r e c h t m ä ß i g e ber S a t eingufeßen 1 nad) biefer ©inficht gu ßanbetn.

idmt,6' i)cr ^otmehroorfdjrift beS § 24 ift ber bom SluS*

teih' ^ nöngefügie Slbf aß 3 gu ftreicEjen, monad) ber 35er*

fo[i ®Un3 gegen einen redjtSmibrigen Slngriff eS gteichfießen

„ ' foenn jemanb eine frembe ©adje befd)äbigt ober gerftört, bet eme burch fie brohenbe ©efahr bon fid) ober einem an*

eiL o&gitmenben, fofern bie 33efcl)äbigung ober Qerftörung

•nbmenbuttg ber ©efahr erforberlich ift unb ber Schaben

Wem uuub oer vä;e|ai)r i|i

a)t aufier SSerhältttiS gu ber © efahr fteljt.

ift b * ^anriffÄ Fipftim m iinn hp

fitbr” ' '3Ur.t^ § Qnbtungen Betätigt, bie ben Slnfang ber SluS*

f . A lln a fit T Sott n S o r ttrtrft S o m Sott ov ift h V - ® ie SefelKehe SegriffSbeftimmung beS SSerfuchö (§ 2 6 ) benö®iün umgeftaltet, bah megen 35erfud)S ftrafbar ift, mer gef. 'sntfchlufj, eine m it S trafe Bebrohte §anblung gu Be*

f i i Ult8 Bilben o b e r nach b e m © a d j b e r h a l t , b e n er h.a g b o t f t e l l t , b i l b e n m ü r b e n . Stadl) Slbf. 3 „ f a n n

^ i j , B e r i c h t b i e S t r a f e n a d ) f r e i e m © r m e f f e n jU(Y j eon o b e r b o n S t r a f e a b f e b e n " , menn ber 35er*

^ Idion megen ber Slrt beS bom Säter auSerfehenen SJtittelS

ober ©egenftanbS überhaupt n id )t gur 33oilenbung führen fonnte. |>ier fin b bie bom SluSfchuffe bem © ntrourf hin*

gugefügten SSorte: „SSegen fJehlenS befonberer ßigenfdtaften ober 35er£)ältmffe, bie beim S ä te r gur © tra fb a rfe it er*

fo rb e rlid finb, ob e r" mieber geftrichen morben.

8. ©-benfo ift bie im § 2 7 a bom SluSfdiuffe befdjloffene Segatbefinition über „u n m itte lb a re n S ä te r" unb „m itte t*

baren S ä te r" geftridjen; beSgleidjen ber im § 32 über ben m ittelbaren S ä te r gemachte Bnfaf).

9. SIIS S ln ftifte r m irb nad) § 29 beftraft, mer borfä|tich

„b e ra n la h t, bafj ein anberer eine S a t a u S fü h rt".

10. Q m fedften Slbfchnitt über ben bebingten S tra fe rla ß fo ll bie bebingte 3Jtafjnaf)me beS ©erichtS guläffig fein bei SSentrteilung gu ©efängniS* ober © infd)iiefjungSftrafen b is gu e i n e m 3 al ) r e. ©benfo ift im § 4 2 bie tßrobegeit auf m in*

beftenS e in B a h r bemeffen. S e r § 4 2 Slbf. 2 ift baljin um * geftaltet, baß baS © erid)t, menn eS bie fßrobegeit auf meniger a l l fü n f B a h « Bemeffen hat, fie au§ befonberen © rünben nadjträgltd) b is auf inSgefamt fü n f B ahre Perlängern fann.

11. B m 7. S lb fd n itt u nter Stebenflrafen unb Sieben*

folgen ift im § 4 6 bei bem m it SobeSftrafe ober B^ddhauS*

ftrafe oerbunbenen 35erlufie ber g ä h ig fe it gur 33efleibung öffentlicher Simter ber B a fa | be§ 3luSfdmifeS „ f ü r im m e r"

geftrichen. SSeiter ift bei ber lfa n n ü o rfd )rift beS § 47 ber Bufaß „D on minbeftenS einem B a h re " geftrichen. B a t § 48 fin b bei ben öffentlichen Simtern gleidftetienben SBürben unb ffted)ten auch bie © h r e n g e i d i e n htngugefügt morben. S a * gegen ift bie Brage, ob bie fR edtS anm altfda ft im § 48 bleiben fo ll unb ob meiter bie ißatentanm aitfchaft ßingugufügen ift, gurüdgeftellt.

12. S ie S3orfd)rift beS § 53 über „© in g ie lp n g " hat bie unm efentlidjen ©rgängungen gefunben, baß im Slbf. 1 bie SRerfmale „g u r 35erbreitung b e ftim m t" unb im Slbf. 2

„ f o m e i t b i e S e r f o r b e r l i d ) t f t , u m e i n e S S e r b r e i « t u n g gu o e r h i n b e r n " hittgugefügt finb.

13. S e r BefonberS bebeutfame 8 . S lb fd jn itt über SJiaß*

regeln ber Sefferung unb Sicherung hat einige mießtige Stnbe*

rungen gefunben.

a) B m § 5 5 u nter ben SJlaßregeln ber 23efferung unb Sicherung ift u nter Sir. 3 bie U nterbringung in eine ® r * g i e ß u n g S a n f t a l t htngugefügt.

b) SBeiter hat ber Dietum ftrittene § 5 6 „U n te rb rin g u n g in eine § e il* unb fpflegeanftatt" nunm ehr folgenbe B a ffu n g gefunben:

„ B f t jemanb megen einer Don ih m begangenen, m it S tra fe bebrotjten ioanblung Dor ©ericht gefteltt, ber gur B e it ber S a t guredinungSfähig ober D etm inbert gu*

rechnungSfäßig m ar, fo orbnet baS ©ericht feine U nter*

Bringung in einer § e il* unb ißflegeanftalt an, menn eS bie öffentliche Sicherheit erforbert. 33ei üerm inbert Bared)*

nungSfäßigen t r i t t bie U nterbringung neben bie S tr a fe ."

c) 33 ei § 5 7 ift fü r bie U nterbringung in einer S tr a f er*

heita n fta lt ober in einer @ntgiel)ungSanftatt a ls SSoraitS*

feßung feftgelegt: eine S a t, bie ber © em ohnheitstrinfer in t fR aufh begangen hat „ o b e r b i e m i t e i n e r f o l d j e n ® e * m ö h n u n g i n u r f ä d ) l i d ) e m B w f a m m e n h a n g f le ß t " .

d) S aS 21. SebenSjahr ift in §§ 58 unb 59 in fo fe rn m it entfeßeibenber 33ebeutung eingefeßt, als baS ©ericht nach § 58 U nterbringung in einer ©rgießungSanftalt anorbnet, menn ber aSerurteilte noch nicht 21 B ah « a lt ift, bagegen nach § 59 33orauSfeßung ber Sid)erungSoermahcung bie SSolIenbung beS 21. SebenSjaßreS beS SäterS Bei SBegeßung ber neuen S a t ift.

e) 9?a<h § 6 1 f a n n b a S © e r i c h t b i e U n t e r b r i n g u n g e i n e s o e r m i n b e r t B u r e c ß n u n g S f ä h i g e n i n e i n e r § e i l * o b e r f ß f t e g e a n f t a l t , b i e U n t e r * B r i n g u n g i n e i n e r S r i n f e r ß e i t * o b e r © n t g i e * ß u n g S a n f t a l t u n b b i e U n t e r b r i n g u n g i n e i n e m S l r b e i t S ß a u f e o b e r e i n e r © r g i e ß u n g S a n f t a l t a u f b i e S a u e r D o n ß ö c ß f t e n S g m e i B a ß r e n b e b i n g t a u S f e ß e n , b i e U n t e r b r i n g u n g e i n e s D e r m i n b e r t B u r e d h n u n g S f ä ß i g e n a b e r n u r b a n n , m e n n e§

g l e i d j g e i t i g S c ß u ß a u f f i e ß t a n o r b n e t . § 4 3 g i l t e n t i p r e e ß e n b .

(4)

780 © rö te re Auffäge [SutifHfdje SBodjenfájrtfl

f ) S i e § § 6 2 (E n tla ffu n g ), 63 (nachträglicher V oltgug) unb 64 (VeidjSberweifung) Bringen ben borfteßenben Anbe*

rnngen entfpredjenbe Umgeftaltungen.

14. © djließiicfj fin b im 11. A b fd jn itt Bei ben V o r*

fd jrifte n über V e rjä h ru n g ftra fb a re r Staublungen (§§ 79 ff.) unb V e rjä h ru n g üoit © tra fe n (§ § 8 3 ff.) bie V e rjä hrung»*

friftc n auf 80 gaßre bei Verbrechen, bie m it SobeSftrafe ober m it lebenslanger greißeitSfitrafe bebroßt fin b , unb auf 20 S a ^re bei 35erbrcrf)en ober bei geitlicßen fÇreiiteitgftrofert bon meßr a ls 10 gaßren f eftgefegt.

S ie g r if t richtet fid) gufolge § 79 A bf. 3 nadj ber orbentlidjen © trä fe offne bie i w A l l g e m e i n e n S e i l e b o r g e f e ß e n e n © t r a f m i l b e r u n g e n u n b a u f b i e

I L V e f o n b e r e r S e i l . A . 7. A b f c ß n i t t .

V e r l e g u n g b e r S t m t ë i > i l i c i ) t . A m t s a n m a ß u n g u n b A m t S e r f c ß t e i d j u n g .

S e r AuSfcßuß hat bie einfdftägigen §§ 123— 148 beS E n tw u rfs in alten toefentlidfen S e ilen angenommen unb ßauptfäcßlich n u r folgende Äußerungen borgenommen.

1. g m § 123 „© efdjenfannaß m e" ift ein A bf. 2 ßingu*

gefügt, wonach baS ©ericßt in befonberS leichten f ä lle n oon

2. § 125 beS E n tw u rfs m it ber Ü b e rfd jrift: „V id jte r*

beftecßung" ift lo g ifd j unb inhaltlich in gtuei S e ile gerlegt toorben, nämlich in § 125 m it ber A u ffd jr ift: ,j© efdjenf*

annahmen burch V id jte ï" unb § 125 a m it ber Ü b e rfd jrift:

„V ichterbeftcdjung".

Vad) § 1 2 5 a tuirb m it gucßtßauS b is gn geßit gaßren beftraft e in V i d j t e r o b e r © d j i e b S r i d j t e r , b e r e i n E n t g e l t b a f l i r f o r b e r t , f i d j b e s p r e c h e n l ä ß t o b e r a n n i m m t , b a ß e r e i n e r i d j t e r l i d j e § a n b l u n g b o r » n i m m t o b e r u n t e r l ä ß t o b e r b o r g e n o m m e u o b e r u n t e r l a f f e n h a t , b i e e i n e V e d j t S b e u g u n g (§ 1 2 9 ) o b e r e i n e a n b e r e V e r l e g u n g b e r r i c h t e r l i c h e n V f l i d j t e n e n t h ä l t o b e r e n t h a l t e n ß o t " .

3. S e r § 137 „Verbrechen bei ber © tra fb e rfo lg u n g " ift in gwei © ru p p e it gerlegt morben, näm tidf § 137 m it ber A u ffd jr ift: „E rp re ffe n bon A uSfagen" unb § 1 3 7 a „ V e r brechen bei ber © tra fb e rfo lg u n g ". Vach § 137 m irb n id jt n u r ein A m tsträ g e r, ber gur Ü V itw irfu n g bei einem © tra f*

berfaßren, fonbern aud) bei einem S ie n ftftra fb e rfa h re n be=

rufen ift, un te r ben gefegtidjen VorauSfegungen toegen (Sr*

preffung bon AuSfagen beftraft. SBeiter t r if f t nach § 137 gudjtßauS ftrafe b is gu gehn gaßre n einen gur V U tw irfu n g bei einem © trafberfaß ren berufenen A m tsträ g e r, ber miffent*

lid j einen © djulb ige n ber V e rfo lg u n g ober V e ftra fu n g entgeht ober toiffentüdf einen U nfdjulbigen gut V e rfo lg u n g ober Ve*

ftra fu n g b rin g t.

4. Vach § 139 Slbf. 2 „V e rle g u n g her A m ts p flic h t im fßotigeibienft" w irb m it ©efängniS ein Voligeibeam ter be»

ftra ft, ber bei gemeiner ©efaßr ober bei inneren Unruhen V o rfd frifte n ober A n orbnungen in S ienftfadje n nicht befolgt.

5. V e i § 140 „V e rle g u n g beS Am tSgeßeim niffeS" ift a ls SatbeftanbSm erfm al bie A b fid jt ßingugefügt „ u n r e c h t * m ä ß i g f id ) o b e r e i n e m a n b e r e n einen V o rte il gu ber*

fcßaffen ober jemanb einen V a d jte it gugufügen".

6 . SBegen Verlegung beS AmtSgeßeimniffeS unb untreuer A m ts fü h ru n g im ausw ärtigen S ie n fte w irb nach ben A u s*

fdjußbefcßlüffen gu § 1 4 1 m it ©efängniS beftraft, w e r a l s A m t S t r ä g e r o b e r f r f i ß e r e r A m t S t r ä g e r b i e A m t S * b e r f c ß w i e g e n ß e i t b a b u r d j b e r l e g t , b a ß e r i h m a m t l i c h a n b e r t r a u t e o b e r g u g ä n g l i d j e © d j r i f t * f t ü d e o b e r © e g e n f t ä n b e , b i e f ü r b i e V e g i e ß u n g e n b e S V e i c ß S g u m A u S l a n b b o n V e b e u t u n g f i n b , o b e r e i n e i ß m i m a u s w ä r t i g e n S i e n f t e b o n f e i n e m V o r g e f e g t e n e r t e i l t e A n w e i f u u g e i t a n * b e r e n u n b e f u g t m i t t e i l t .

7. g ü r bie A m tsanm aßung nach § 145 ift als V o raus*

fegung ber © tra fb a rle it ber unbefugten Vefaffung m it ber A usüb ung eines öffentlichen A m ts baS K rite riu m ber S S i f f e r t l i d j l e i t ßingugefügt.

8. © tra fb a re E rfd jle id ju n g eines A m ts ift nadj § bie S äufdjung einer AnftellungSbehörbe über einen Um' ftanb, b e r nach b e n g e l t e n b e n V o r f d j r i f t e n o b e r A n f i e l l u n g S b e b i n g u n g e n e i n e V o r a u S f e g u n g f ^ r b i e A n f t e l l u n g b i l b e t . 3 « biefer VegriffSbeftim tnunfl beS AuSfcguffeö muß a l l weiteres SatbeftanbSm erfm al "

entfpredjenb ber V o rla g e — bie SBirfung hingutreten, baß beb1 S ä te r ober einem anbern ein öffentliches A m t übertragen wirb-

9. S e n bie E rfd jle id ju n g ber Vefäßigung gu einem Am t*

beftrafenben § 147 ßat ber AuSfdjuß erheblich umgeftaltet baßin, baß m it ©efängniS b is gu einem gaßre ober S11

burcß weldje bie Vefäßigung gu einem A m t ober V e ruj nadjgewiefen ober eine A n fte llu n g ober ein S ite l erlangt Werben fa ll, gegen E n tg e lt ober berart § ilfe leiftet ober fjw leiften läßt, baß baburd) eine SßrüfungSleiftung gang ober in*

mefentlichen eine frembe w irb .

S ie fe r neuen V o r fd jr ift ßat ber AuSfdjuß gwei A b fä ^ angegliebert, Wonach in befonberS teidhten g ä lte n baS ©erichf bon © trä fe abfeßen Eann, bagegen ©efängniS b is gu q«"«

gaßre n benfenigen t r if f t , ber bie ¡gitfe gewerbsmäßig leiftet ober fidß öffentlich bagu erbietet.

10. Vach eingeßenber AuSfpracße würbe ber biei' um strittene § 148 (über VeligionSgefellfcßaften beS offen»' ließen VedjteS) baßin eingefeßränft, baß fü r S rä g e r bon Ä m te rn ber VeligionSgefellfchaften beS öffentlichen S ie d p n u r § 143 entfprecßenb g ilt, nießt auch bie au ber V o rla ge nt»

aufgefüßrten §§ 131— 136. A u h § 148 Abf. 2 ber V o rla g c ift wefentlich baßin eingefeßränft, baß ben im § 145 nießt §§ 146, 147 — Begeicßneten öffentlichen Ä m te rn Atntet ber VeligionSgefellfchaften beS ö ffe n tlih e n VecßteS gleich“' fteßen. Außerbem hat ber AuSfcßuß ßingugefügt, baß ^e V e rfo lg u n g n u r auf V erlangen bet betreffenben V e lig io n ^ gefellfd)aft ftattfinbet.

11. Schließlich hat ber AuSfdjuß einen neuen § 1483 m it ber A u ffc ß rift: „ V e r lu ft ber A m ts fä ß ig fe it" eingefügt.

Wonach einem A m tsträ g e r, ber wegen eines AmtSberBrccßen§

ober eines borfäg lidjcn AmtSbergeßenS ober eines anbertb in ober bei A usübung beS A m te s Begangenen V e r b r e c h t ober borfäglid)en Vergehens b e ru rte ilt w irb , bie AmtSfäßiS' fe it aberfannt werben fann, aueß wenn auf ©efängniS bo» Weniger a ls einem gaßre, aber minbeftenS bon brei Vtonato*

e rfann t w irb .

B. 11. A b f d j n i t t .

S V e i n e i b u n b f a l f d ; e A u S f a g e .

1. S e r in ben §§ 184— 191 beßanbelte 11. A b fd jit^

über SJteineib unb falfdie AuSfage ßat ben AuSfcßuß UnterauSfcßuß in einer erßeblid)en Angaßl bon © ig u n g eIt grünblid) befcßäftigt. g m § in b (ic f auf gewiffe © enfatiort»' progeffe, bie jü n g ft im V re n n p u n fte beS öffentlichen g n ^ 1' effeS ftanben, unb bie baran bon ffkeffe unb g-e itfd jriß 6'' bor ber breiteften fiffe n tlic ß fe it gefnüpften m a t e r ie ll* r t if ließen unb progeffualen V e forntborfdjiäge, ift eS b e g r e if t ' baß gerabe biefeS K a p ite l m it befonberer A u fm e rffa n t*eI bearbeitet würbe, allerbingS aueß A n la ß gu lebhaften l*rt?

facßlicßen AuSeinanberfegungen gab. S a b e i w a r m an l 1^

barüber fla r , baß bei biefem außerorbentlicß bebeutung^“

botlen A b fd jn itte ber © trafrecßtSreform ber © djw erpam im § 187 burdj bie b o rt borgefeßene Veuerung einer fonberen © tra fb o rfe ß rift über f a l f d j e u n e i b l i c ß e A t t ® ' f a g e liegt. S e r a tlfeitige SBunfd), bie © tra fb e rfa ß te n w f | e”

V t e i n e i b S Weiteftgeßenb gu berßüten unb bie begfigii#6"

©ießerßeit ber VecßtSorbnung eingufeßränfen, läßt fieß ItaC?

einm ütiger A u ffa ffu n g beS AuSfcßuffeS an erfter © te ile am w irffa m fte n babureß erfüllen, baß bie Qaßl ber abitaßmen erßeblicß eingefd)ränft unb in ber V ra f t § , a/ l baS notwenbigfte 5Vaß fü r bie w id)tigften g ä lte gurüdgefüß ^ w irb . S ie fe n ©runbgebanfen trä g t bie neue V o rfd )rift btv

§ 187 V cdjnung, wonach m it ©efängniS b is gu brei gaßre (S beftraft W irb, wer a ls geuge ober © adjoerftänbiger e i b l i dj fa lfß auSfagt, obwoßl er bon ber Veßörbe «JO bie © tra fb a rfe it fa lfß e r, uneiblidjer AuSfage ßingewiefe«

worben ift. S ie fe V o rfc ß rift ßat ber A u S fßuß angenommen

(5)

S7- Safitfl. 1928 j&eft 12/13] © rö te re Sluffaige 781

!?~,cr m it einem neuen Stfbfaö, monad) in bcfonberg fe ilte n

«’Qllen bag © e rid jt öon © trä fe abfeijen fann. ö ie rn a d j fin b Qlfo uneiblidje faifdtje Slugfagen Bor © e rid jt ober Bor einer iuftänbigen Beljörbe n u r bann ftra fb a r, wenn ber 3 eu3e ober ©ad)Berftänbige augbrücflid) auf bie © tra fb a rle it falfcher oneibHctjer Slugfagen biugemiefen worben ift. ©g re d jtfe rtig t Jta) bie 9Innabme, gum al im § in b lic f auf bie nacbftebenbe unter SB itm irfung bes g te id jg ju ftig m in iffe riu m g angenommene

^u tfd jiie ffu n g beg Slugfdjuffeg, bag nadj SBirffamwerben ber

^ ra fre d jtä re fo rm unb beg ©infübrungggefebeg n u r noch ein oeM<iüoinbenber Brügentfaf) ber bisherigen © trafB e tfabren

™?0en miffentlichen ober' fa b riä ffig e n g a lfd je ib g Borfontmen

"U'-'b. ©oroeit oielm ebr falfd/e Slugfagen Bor © e rid jt über«

?aut>t un te r © trä fe gefteltt werben, tnirb ib r ijjauptanwen«

bun0sgebiet bei § 187 liegen.

<v $>te §§ 184— 186, moburcb B te incib unb fa b rtä ffig e r uQlfdjeib, ferner faifbbe B e rfid jerung an CSibeSftatt unb igerbci«

|ubrung eineg faifdjen (SibeS beftraft Werben, fin b unter 91 b«

“ bttung Bon SnberungSanträgen unBeränbert geblieben, ebenfo

®te int § 188 m it 8 itd)tf)cm§ big gu fü n f 3 °bren bebrol)te jp rle itu n g gum SJceincib. S e r B teineib fefbft ift m it §öd)ft«

ltrafe big gu gehn gabren , ber fabrtäffige Sialfdjcib m it

® etängnig bis gu gmei fa h r e n bebroljl. S ie V e ftrafung fabriäffigen Bletneibg Würbe Bon einer B tin b e rlje it beg TfUäfdjuffeg lebhaft befämpft. S ie näm lidje B tin b c rb e it w o llte gie Bestrafung beS Bteineibg n u r bei w iffe n tlid ) falfcber

^>ffunbung e r h e b l i c h e r 9lngaben gelten taffen. S ie Bteljr«

•|eit beg Slugfdjuffeg ging bemgcgeniiber Bon ber 9tuffaffu ng baß gerabe bie © in fd jrä n fu n g ber ©ibegabnabmen auf

?!e notwenbigften unb w idjtigften g ä lle , mobei bann allere . ugg ftetg in w ürbiger unb fa fra le r g o rm nad) Borberiger

^ u b rin g lid je r © tabm tng unb V e rw a rn u n g bie Slbnabme beg

•pdjeibeg erfolgen fo il, im 3 ntereffe ber 9ied)tgfidjerbeit ine B e ftra fu n g fom obl beg m iffentlidje n SJteineibg wie beg jf?W äffigen galfcfjeibg bringenb geboten bleibt. S ie in ber w a jis faum burcbfütjrbare U nterfdjcibung jroif«hen obfefti»

fubjeftio erheblichen unb unerheblichen Säefunbungen jjjutbe'narib Siuffaffung ber Slugfchuhmcljrheit gu unerträglicher

•a^htgunfidjerljeü führen, wenn ber 3 eu9e unter feinem ©ibe

®&ieFtiu ober gar fu b je ftio unerhebliche Hingaben w iffe n tlid ) unw ahr ntadjen bürfte, ohne fich einer © trä fe auggufejjen.

Wogegen würbe bie bringenbe (Erwartung auggefptod)en, baff

" '' tunlichft burdj gmedbienlidje B o rfd jrifte n ber ©trafprogefj«

uobnung — barauf h iu g e w irft werbe, baff unerbeblid)e unb uuwefenttidje Slngaben Bon bem Siadjeibe m öglidjft aug«

sefdjloffen w ürben; ein bie B e rlja n b lu n g befjerrfd)enber Bor«

l ’lenbcr würbe bur<h geeignete fjrageftelluugen unb 3 Uä mmmenfaffung im weiteften Umfange barauf b in w irfe n fönnen . unb m üffen, bafj belanglofe S in g e nicht unter ben @ib fielen.

, 2. Sind) bie im § 189 unb § 191 geregelte 3uffäubig«

i et,t ber Säcbörben unb ber ihnen gteicbftebenben © te ile n Ie& im 9lugfd)uffe unBeränbert.

3. ‘S e r SSorfdjrift beg § 190, wonach Bei tä tig e r Diene oter ben fefigelegten B o raugfejpngen bag © e rid jt bie © trä fe

freiem ©rmeffen m ilb e rn fann, hat ber Slugfchufj ben M t ig e n 3 ufab angegliebert, bah in ben {fa lle n &e3 § 184 2 unb beg § 185 9lbf. 2, näntlid) Bei fa ljrlä ifig e m tjaifdj«

jj1“ unb Bei fa ljrlä ffig falfdjer B erficijcrung an © ibegftatt/

©ericht auch Bon © trä fe aBfeben fann.

4. S ie folgenbe © n t f d j l i c h u n g beg Slugfdjuffeg, bie P Qr naturgem äß ein erfdjöpfenbeg P ro g ra m m Weber ent«

^ jte n fo il noch fann, aber auf bie beoorftebenbe üteformi«

^ ' ehßebung ju r weiteftgebenben © infchränfung ber ©ibeg«

R ahm en unb ju r V erhütung ju fü itftig e r SDteiuetbgfälle Bon jOcrfennbarem © in flu ffe fein w irb , oerbient aug biefen ©r«

°Q9ungen befonbere Säeachtung:

S e r 9Fieici)Stag w olle befcbliejjcn, bie Sieichgregierung ju iud)en, im gefamten ©erid)tgBerfal)ren auf eine wefent«

Wn ^ u W lfö n fu n g ber ©ibegabnabmen h i^ u w ir fe n ; babei folgenbe © ru n b iä jje beadjtet werben:

a) 3 m © n tw u rf beg © infübrungggefe|e§ ju m STlfgemei«

nen Seutfdjen ©trafgefebbucb finb SIbänberungen bet

fid jtg p u n fte berüdfichtigen:

1. 9ln © te ile beg SSoreibeg fo il ber DIadjeib treten.

2. 3 n bem SSerfahren, bag a u gf^liehlich auf er«

hobelte ipriB atflage eingeleitet ift ober a ugfthliefjlidj eine Übertretung b e trifft, un te rb le ib t bie Säeeibi«

gung m it ber © infchränfung, bah bag © e rid jt eine Säeeibigung bcfd)lie|3en fann, wenn aug bem ©ange beg SSerfabreng fich ergibt, bah ein öffentliches 3 ntereffe ober w idjtigeg Qntereffe einer ber tpat«

teien an einer eiblidjen g-eftfteltung beftim m ter Sat«

fachen Borliegt.

3. 2fud) fü r bie anberen © tra fp ro je ffe fo il auf Wefent«

liehe © infchränfung ber ©ibegabnabme bureb be«

ftim m te ©efehesoorfebriften b iu g e w irft werben, wo«

bei ingbefonbere m it 3 u ftim m u n g ber P a rte ie n bie SSereibigung unterbleiben fann.

4. © ow eit in ber §auptoerhanblung bie Säeeibigung unterbleiben fann, bat ber Slid)ter, m it 9lug«

nähme ber ffä lle beg 3 eu9n^üerweigerunggrechtg, barauf bm ^uweifen, bah eine Borfäbliche falfdje ober unB ollfiänbige Slugfage ftra fb a r ift. S e r § in « Weig bat Bor ber SSernebmung ju erfolgen. 3 « befonberen, im QSefci) ju regelnben fä lle n , ing»

befonbere in ben {fa lle n beg 3 eugnigoerweigcrungg«

redjtg, fann bag © e rid )t auch nach ber SSernebmung ben § in w e ig machen, fow eit eg benfelben fü r er«

forberlich h“ tt. 3 n biefem ffa lle m uh bem 3 eugen naih bem $ in w e ig bie ©elegenheit gegeben wer«

ben, feine 9lugfage ju berichtigen ober ju ergänjen.

5. 3 n ber Säorunterfuchung unb im SSoroerfabren b a rf ein iginw eig auf bie © tra fb a rfe it Borfäj3iid) falfdjer ober u noollftänbiger Slusfagen n u r in bem Umfange ber heutigen eiblidjen Vernehm ung er«

folgen.

6. S ie grage, ob ein 3eu8e Borbeftraft ift, barf nur geftellt werbmt, foweit fie p r Beurteilung ber

©iaubwürbigfeit notwenbig ift.

7. ©adjBerftänbige follen nid)t beeibigt, fonbern n u r entfpredjenb § 187 beg ©ntwurfg belehrt werben.

8. S ie SSorfdjriften über bie SBieberaufnabme beg S3erfal)reng finb u nter Säerüdfid)tigung beg § 187 beg © n tw u rfg p erweitern.

b) B e i ber Sieform ber SiBUfroäeßcwbuung ift namentlich p prüfen, inw iew eit ber B a rteieib , entfprecbenb ber öfterreidbifchen Siegelung, burch bie uneibliche unb eib«

liehe Bernebm ung ber P a rteien p erfe^en ift, unb ber D ffenbarunggeib eingefchränft werben fann, unb fin b bie S3orfd)ciften über bie Beeibigung Bon 3 ^ 3 ^ unb

B , 3. 12. S l b f d b n i t t .

1. S ic SSorfdjrift beg § 192, wonach wegen fa lfd je r Sin«

fdjulbigung m it © efängnig nicht unter einem SOionat beftraft w irb , wer einen anberen bei einer Bebörbe ober bei einem!

p r Entgegennahme Bon Singeigen guftänbigen SImtStröger w iber beffereg SSiffen einer ftrafbaren ö a n b lu n g ober ber SSerlehung einer S lm tg p flid jt in ber Slbficht Berbädjtigt, ein bebörblidjeg SSerfahren gegen ih n berbeigufübren ober fort«

bauern gu laffen, ift aufredjterbalten worben. S e r Stugfdjuh hat aber ben 3 u iQ& befcfjloffen, bah bem Berichten gu ge«

hatten ift, bie V e ru rte ilu n g auf jfo fte n beg B e ru rte ilte n öffentlich) befanntgumadjen.

2. Vud) bie §§ 193 unb 194, moburcb {fäffdjung Bon Be«

W eigm itteln unb Unterbrücfung Bon Bem eigrnittein m it ©e«

fängnig beftraft werben, finb unBeränbert geblieben.

3. Sängere Slugfptadje entw idelte fich bagegen über bie B o rfc b rift beg § 195, Wonach wegen B a rteioerratg m it ©e«

fängnig beftraft w irb , Wer alg 9ted)tganwait ober alg Dledjtg»

beiftanö, ber gefchäftgmähig frembe 3icd)tgangekgenbeitett be«

fo rg t, eine ihm anoertraute fRecjigfadjc wiffentlich p m 9ta<h*

te il feines 9luftraggeberg fü h rt ober pflicbtm ibrig in ber«

felben fRedjtgfacbe Berfchiebenen Barteien bient. _§iet hat ber 9lugfchuh gum bered)tigten ©cbu|e ber beteiligten 9te<htg«

Bertreter unb gur B erhütung bebenflicher © ntfdjeibungen in ber B r a jig bie wichtigen 3 ufäfW „ a ö fid jtlid j" unb „w iffe n tlic h "

berart eingefcjaltet, bah eg jetjt b e ifjt: „ — a b f i c h t l i d b

(6)

[Surtilifcfje JBocbenfdjrift

782 .kleinere Auffäße

$unt S^ad^teit feines A uftraggebers filiert ober w t f f e n t l i e h ü flic^ito tb rig — bie n t". S ie © tra fb a rfe it beS SSerfuc£(§ uuö bie V e b ro lp n g n tit ßudjtljauS ftrafe Bis p fü n f g a ljre tt fü r befonberS fdjwere fffälle ift beibeljalten. dagegen fonnte fidf ber UnterauSfdjuß über bie wichtige f f rage noch nicht öer*

ftänbigen, inw iew eit biefe V o r fd jr ift beS § 195 au cf) auf V olfS * Büros, ArbeitetfeEretariate unb ähnliche E inrichtungen Art*

Weitbuttg finben fo ll. V i§ ju r 2. Sefung fo ll u nter SJatm irfung ber ^Regierung auf eine F o rm u lie ru n g IjingeinirEt toerben, wonach biefe fRedjtSbeiftänbe n u r bann wegen ißarteiüerratS Beftraft werben iönnen, wenn fie m it gleichen Siechten wie ein SiechtSanwalt o o r @ eridjt ober oor einer Veljörbe Ver*

tretungen einer Sßartei führen.

B , 4. 13. A b f d j n i t l

V o r b e r e i t u n g f i r a f b a r e r § a n b l u n g e n . V e g ü n f i i g u n g . © t r a f ö e r e i t e l u n g .

fre ilje it bei tä tig e r Steue.

Brechen ober bon Vergehen beS S ie b fla ljlS , beS VetrugS, ber E rp re ffu n g ober beS unberechtigten ffagenS ober FtfdjenS, bie im einzelnen noch n id jt beftim m t finb. S e r AuSfdjuß Ijat nach eingehenber AuSfpradje ben g u fa fj eingefügt „beS nadf § 3 6 1 SCbf. 2 ober § 362 A bf. 2 ftrafba ren unberechtigten JgagenS ober ffifchenS".

3. S ie V o r fd jr ift beS § 199 über „u n te rla ffe n e Verbre*

djenSanzeige" ha i ber AuSfcfjuß gegenüber bem E n tw u rf w efentliih eingefdjränfi burdj genaue Abgrenzung befUmmter Verbrechen, inbent banach m it ©efängniS n u r ber beftraft W irb, wer Bon bem Vorhaben ober ber A u sfü h ru n g eines Verbrechens beS § o d j ü e r r a t S , b eS S a n b e S B e r r a t S , b e r f f a l f c h m ü n ä e r e i , beS S t a u b e s o b e r e i n e s g e * m e i n g e f ä i j r l i d j e n V e r b r e c h e n s p einer Qeit, j u ber bie A u sfü h ru n g ober ber E rfo ig nodj abgewenbet Werben Eann, glaubhafte K e n n tn is erhält unb eS u n terläß t, h i e r o o n ber Vehörbe ober bem V ebroljten rechtzeitig Anzeige p machen.

S ie im Abf. 2 enthaltene V o rfd jrift über ffa h rlä ffig fe it ift bom AuSfcfjuffe geftrichen worben. Sagegen lja t ber A u§*

fdjuß bie VefUm m ung beS A bf. 4, Wonach bie © tra fD o rfd jrifte n ber A bf. 1— 3 nicht gelten, fü r einen © e ijliid je n , ber nicht anzeigt, WaS ihm a ls © eelforger anoertraut worben ift, bafjin erw eitert, baß fie auch n i d j t g e l t e n f ü r e i n e n S t e d j t S a n w a l t , V e r t e i b i g e r o b e r A r z t , b i e n i d j t a n j e i g e n , Wa S i h n e n b e i A u s ü b u n g i h r e s V e * r u f e S a n o e r t r a u t w o r b e n i f t . S tra ffre ih e it oon unter*

laffenen Anzeigen gegen einen Angehörigen, abgefehen üon SötungSplänen, ift gebiiefeen unter ber V o ra u S fe jp n g , baß fich ber S ä te r e rn ftlid j bemüht f)at, ben Angehörigen oon ber S a t abjuljaiten.

A u dj h '« ift S tra ffre ih e it fü r rechtzeitige Abwenbung beS E rfo lg s öorgefeijen.

Unoeränbert blieben bie © tra fo o rfch rifte n beS §200 über V egünftigung, § 2 0 1 über © traföereitelung — © ^ fängnis ober © e lb fira fe — unb § 2 0 2 über A r t unb SRaß bet

© trä fe abfeljett. fann, wenn bei © traföereitelung bie Sat p g u n fte n eines Angehörigen begangen w irb , ber AuSfdjuß bie a n n o o rfd jrift fü r (S traffreiheit in eine F fto o r fd jr ift umgewanbelt.

B , 5. 14. A b f c h n i t t . U r f u n b e n f ä l f c h u n g .

S ie V o rfd jrifte n be§ § 2 0 3 (U rfunbenfälfchung), §204 (V fttte lb a re unrichtige • V e u rfu n b u n g ), § 205 (©ebrauch nxl"

rid jtig e r öffentlicher U rfunben), § 2 0 6 (F ätfd jun g öffentlidjet VeglaubigungSjeidjen), § 2 0 7 (SRittelbare unrichtige Seglau*

brauch frember AuSweife), § 2 1 1 (V orbereitung ber ffä lfh u ^S öffentlicher U rfunben ober VeglaubigungSzeidjen), § 2 1 2 (©iu*

jie iju n g ), § 2 1 3 (A uSftellen unrichtiger ä rjtlicfje r 3 eugniff()/

§ 2 1 4 (© re n p e rrü e fu n g ) finb Bom AuSfchuffe in öoilftänbig unoeränberter fjo rm angenommen Worben unb bebürfen bähet einer näheren E rlä u te ru n g um fo weniger, als fie feine wefent*

liehen Anbetungen gegenüber bem geltenben Vecljt enthalten- B , 6 . 15. A B f d j n i t t .

g a l f d j m ü n j e r e i .

1. Auch bie V o rfch rifte n über galfdjm ünzerei fin b ooW AuSfchuffe in allen mefentlicfjen Seiten unoeränbert an*

b e fin itio n über © elb unter § 2 1 4 a an bie © p i|e gefiellt unb itadj ber V egriffS beftim m ung beS ©elbeS bie bem ©elbe gleidjgeftellten Urfunben, wenn fie auf einen p r AuSga&e berechtigten AuSftelter lauten, in fü n f © ruppen gergltebert-

2. ;gm § 217, ber bie SSeitergabe falfdjen ober oet*

ringerten ©elbeS beftraft, ift bie oorgefehene § ö d jftftra fe oort fedjS auf brei © tonale ©efängniS herabgefejjt worben.

3. S ie V o rfc h rift beS § 222 über „g u fa m m e n tre ffe n m»

S te uerhinterziehung" ift geftrichen.

D L»)

© d jlie ß lid j fei noch Bemerft, baß fü r Snbe ® tärz b. 3- in SreSben eine neue Saguug ber beutfdjen unb öfterreid)ifdjcn parlam entarifd jen ©trafredjtSfonferenzen zur V e ra tu n g bet in erfter Sefung üerabfehiebeten A b fd jn itte beS Vefonbcrert S e ils fta ttfin b e n fo ll. ES bar} bie E rw a rtu n g auSgefprodjeu werben, baß auch biefe Sagung fom oiji fü r bie © tra fre d jt^

reform , wie fü r bie 3ied;tSangleidjung gleidjmäßige fffrüdjte Zeitigen werbe. 3

ißarlam enten noch obliegenoen A rbeiten bie A otm e n b ig fe it bet®11®' bte gemeinfame S agung btä nach ben SReicfjStagäroablen ju »crfchicba»**

K l e i n e r e f l u f f ä t y t .

g « t» H e iß t a u f jö f m t l im t ß b t o ^ a u tU tc n n a n tc m » . I.

V r e i t : ffSB. 1928, 321 ff. gibt eine umfaffenbe Überfiht, wo*

Bei er bie Argumente pro unb contra gleichmäßig Beleuchtet: Oßue ein Vriöileg für feinen ©tanbpunbt in Anfprudh zu nehmen unb ohne jebe Aeclitbnberei. SaS Ergebnis biefes toorbilblichen SSerfahrenS ift eine bieljrr noch nicht erzielte Klärung ber ju r SBerijanblung ftehenben ffrage. Alan fie^t hier, weiche SSoIjttat unfetem Aechtäleben erwiefeit Werben würbe, wenn bie Autoren aügemein nur bie © a dj e uitb nidjt ihre „©treitm einm tg" fßrbern mßhten.

SBer bie eictfchlägigen Skröffecttlichungen überbtiebt, ber erfeennt, baß S 3 r e ü , ohne fich beffett bewußt zu werben, bem ©tanbpunbt beS 9t®. immer näher kommt. E t hat baSfelbe 3iel, namtidj: 3Rbg*

I i d j f t e g t e i u l i d j f t e i t beS g e f h a f t l i d j e n V e r k e h r t - mutet er bem Oorberechtigten Aamenäträger eine probatio diabólica 3“ '

„Aufgabe be§ bie Unterlaffung be§ girmcngebtauchf bernben Stagerd ift eS, ben Ptadiweig zu führen, baß bie 2Ba?

ber ^irm a fich ateberä als butdj mala fides nidjt erkläre läßt."

kanntet Aamen bon ihrer gähigkeit, bte ©djiebung zu berbedee ' eine beffere Ateictung haben als V r e i t . AngefichtS beffect, waä c forbert, muß man b. S h e t ' n S r r h 1 geben, ber auáruft:

„SSeße bem Sitäger, Wofjt bem Veklagten!"

V r e i t regt an, baß „

„bei ber fjeftftellung, ob bewußtermaßen auf Verwechjeluug fpekutiert wirb, ber A b f t a m m u n g u n b V o r b i t b u i »

(7)

M eutere 5Iitffä|e 783 1928 fceft 12/13]

be§ jüngeren K onkurrenten wefentlicge Beb'entung beiäumej«

fen ift."

5?ternadj gängt in ® eutjd)tanb bte BeríiegrSjidjergeit babón ob, e. ® toeldjen © e j e l l j d j a f t s k r e i f e n bie «Radjagmer Rammen.

fpricgt fieg bei ben w e n i g e r ' e r l a u b t e n «j3erfönticg*

„ 3 m ©egenfag ju S R o f e n t g a l eirterfeits unb ¿um SR©, anbererfeits ift ein SR e egt auf ben ©ebraueg beS eigenen Siameng anyaerkennen."

ta “ nS bes SRedjtS kann — wie aueg B r e i t anerkennt — itto ija t l i o bemgemög betbietbar fein (ne quis male u ta tu r sua r e : SR®. 48,

19: 6 6 ,1 0 8 ; 5 8 ,2 1 6 ; 6 2 ,1 3 7 ; 6 6 ,2 3 8 = 3 3 2 5 .1907,507).

® r e i t gibt feinem Stuf jag eine ocrfögnenbe «Rote:

„ ® e r jüngere K o n k u rre n t barf ben «Kamen n iig t ató fog. © c g l a g w o r t berwenben, mug unterfcgeibungSkräftige Säeftanbteile ginaufügen, k u r j unb gut, er m ug ig n in l a u » l e r e r 9Beife berwenben."

J^ttenben S e rü ljm tg e it in ber © efam t-girm cnbejeicgnung m it einer iSEf ofee m* rk t, bie alle anberen SBorte ató m att unb farblos e rfre u te n bem ®ia n fa g t fl ie r: ® ct w i r k l i e g e © ta n b p u n k t B r e i t S ift e, m weinigen fo nage, bag w ir uns bie §änbe reichen können! ©äbe u tn>!r SotkSgenoffen namens „© le g e r" unb „K ra u fe ", bann Würbe

« r e i t e rk lä rt:

J s i'fi gegen H e r m a n n 3 f a 9 (ÖemSRSdj. 1928, 167) gäbe id) q j. ei bargelegt, bag man auf © ru n b beS U rte ils SR©. 116, 209 <=

er?i .1927, 1591 (betr. „© to d m e rd t") gegenwärtig ben S etkegr in teW iidjem Umfange tä u fd jt: 3 m ® etailganbel werben „© to d w e rck"»

3 ltm 0ná angeboten unb b erkauft, bie niegt bon ©ebr. © todwerck ber k ^ rg e fte d t fin b . ®aS ift bie — unerbittlicge — g ö n n e t, m it bas ©efdjäftSleben auf bie oerfdjwommen*fentim entale ®gefe rea»

Wonacg jeber feinen „egrlicgen «Ramen" im ©efcgäftSleben ató I^W enbejeicgnung benugen barf. ißanl § . ©todw erck oerlegt alfo km !' ar bureg ben ©ebraueg feiner [fir m a ben gunbam entalfag jebcS ein ' i erten SScrkegrSredjtS, wonacg niemanb feine SSare ató bie anberen oerkaufen barf. SBägrenb unfere g u ris p ru b e n j bie

^ rio titä t eines oorbereegtigten S S J a r e n j e i d j e n S ogne weiteres an»

ctv!?n t' erweckt bie go rb e ru n g , bag fü r bie g irm e n b e je ie g n u n g baS )e gelten mug, folcge © n trü ftu n g . ® abei berfegmimmen im mo»

s¡gReü SRedjtSleben megr unb megr bie Unterfcgiebe, awifegen bem

L e r n e n «Begriff ber H e r k u n f t s a n g a b e , bie auf ein beftimne»

j. , «nternegmen giraoeift. geg wiebergote: «Dian m ug baS Sßroblcm

® n b e b e n k e n .

lé8bar^Í n auä faer Slbgañbluttg B r e i t S if t fdjtetfjtgin unwiber»

„«Run fin b aber bie g irm e n «Raul § . ©todw erck unb qSaul § . © todw erck ® m b § . jebenfads wettbewerbSrecgtlug ib e n tife g ... ® ie © to d w e rd ifirm a beS jüngeren ©todw erck er»

fegeint als erlaubter unlauterer SBettbemerb, als eine utfolge ber (Sjrifteng einer gmingenben Sftcdjtänorm (§ 18 $ib(. 1 §© ^8.) gefeplid; fa n ktio n ie rte U nlauterkeit. — SOian e rke n n t: ffiie S ew eisfügrung beS SR®, weift ein 2ocg a u f."

§ i e r g a t S r e i t b e n w e f e n t l i d j e n © e f i d j t S p u n k t h,,111 B t. f 0 n f t e r k e n n e \6 ) a n , b a g f e i n © t a u b » l “ n R ‘ l o g i f d i u n a n f e ^ t b a r if t . S iu r baS bon igm empfog»

g Bf . J 8 e r } a g r e n gat KRänget. Unb swar fegon beSgalb, w eil bie igdtcgergeit ber SBeweiSergebniffe unfer SRedjtSleben ben ärgften gof!Dantiun8en auäfegcn würbe. Sttimbet bie © e rid jtS pra jiS in biefeS bte i M f e r ein, bann gleitet fie in ben © u m p f ber © cgolaftüi. Unb tjjJ ^ tä g e r ber berülimten «Rainen werben (m it igren gleidjartigen $8e»

m . D r. 2 1 1 fr eb SR o f e n t g a l , 53erlin»®agfem.

n.

l u K o f e n t g a t ir r t , Wenn et glaubt, w ir feien in ben wefent»

P un kte n einig.

y SBenn id) ben S ag oertrete, bag jeber SKenfcg ogne S Rüdifi^t j k y l j m je itlid ) ootauSgegenbe berügmte fRamenSträget bercdjtigt be’üi mE ® efd)>'fte unter feinem egrlid)en «Ramen ¡ü betreiben, fo be»

ift ® bas g le id jje itig , bag biefeS iRedjt aud) bann n id jt beeinträdjtigt h>enn bet «Rame beS frügeren K onkurrenten © c g l a g w o r t » t a k t e r erlangt gat.

S R o f e n t g a l S © cglugfolgerung: ® a ber berügmte Sßame oom jüngeren Konkurrenten n id jt at3 0 d) l a g n) o r t benuöt werben barf, fo barf er oom jüngeren K onkurrenten bann übergaupt niegt in bie g ttm a auf genommen werben, wenn er bereits © cg la g w o rt^a ra kte r erlangt gat, gegt fegt, geg gäbe auSbrückltig oerm erkt, bag unter»

fdjeibungSkräftige gufäge erforberlicg, aber aueg genügenb fm b. ^ e tig e ISufäfse unterfcgeibungSkräftig ftnb unb Wattn fie eS fin b , lä g t fteg natürlicg n u r Don g a d ju g a d entfegeiben. 3 w © tid e r» fro ä e g gaben bie ©eriegte ben g u fa g „ ju n io r " , im SaSmagMfkoäeg ben ö u !al

reidjenbeS UnterfdjetbungSm erkmat angefegen. SRiemalS aber kann ge»

fagt werben — unb barin lie g t baS S rrig e ber S R o f e n t g a l t e n 2luffaffung — , ber SRame ift im Dort, gade berartig ©cglagwort, bag er übergaupt n id jt bureg gufäge p a ra lp fie rt werben kann unb infolge»

beffen ift ber bebauevnSwerte jüngere SRamenSträger ^ur S ü g ru n g beS

«RamenS im gewerbtidjen Seben übergaupt niegt bereegtigt.

© ab febeS k u ltio ie rte n SBerkegrSrecgteS, wonacg niemanb feine Sffiare als bie eines anberen oerkaufen barf, fo Beweift baS n id jts. ® enn baS tu t ber jüngere © todwerck ja g a r n id jt. ® r ift fegr wog! in ber Sage, feine SSare berartig aufjum adjen, bag fie fieg Don ber ber g-irm a @e»

© d j t a g w o r t c g a r a k t e r S beS « R a m e n S © t o t l w e r c k bi e U n t e r f c g e i b u n g S a b f i c g t n i t g t o o l l k o m m e n b u t d ) » g e f ü g r t w e r b e n k a n n , f o m u g b i e ä l t e r e g i r r n a bt e§

e b e n g i n n eg m e n .

2. S R o f e n t g a l unb feine ülngänger operieren m erkwürbiger»

Weife im m er m it bem 2 l t l g e m e i n i n t e r e f f e . © t fpriegt aueg gier wieber oon ber SReinlicgkeit beS gefdjäftlicgen SßerkegtS, oon ber Säufcgung, bie ber Sßerkegr erleibet ufm. ufw. 2Iber ber © ag oon bem Sntereffe ber 2ldgemeingeit an bet 2luSfdjattung oon g tr»

men, bie infolge gleicher SRamen nfm. oerwecgflungsfägig finb, ent»

Befjrt jeber © runbtage. SBtSger gat n o ^ niemanb begauptet, bag über ben SRaguten beS § 37 2lbf. 2 §©23. ginauS eine 2 lrt Sßopular*

klage gegeben fe i unb bag inSbef. auf © rn n b bet SBorfcgriften beS UntSB©. ein SRedjt irgenbeineS ® ritte n auf U nterlaffung ber aw>

geblicg täufdjenben g irm e n fü g ru n g beftege. ® a m it w irb wogt aueg SR o f e n t g a l fieg abfinben muffen, bag, wenn bie ältere ©todwetck»

firm a etwa aus perfönlidjen 23eäiegungen ju ben 3ngabern ber iünge»

reu g irrn a , ober w eil fie baS SRifiko eines SßroäeffeS niegt äberne,>

men wodte ober w eil fie fieg m it bem jüngeren © todwerck bureg Sagtung einer 2lbfinbungSfumme bagin geeinigt gatte, bag er ,,© tr >

m it ber SBegauptung auftreten barf, er ober bie Slügemeingeit würben bureg bie © jig e n j ber jüngeren © to d w e rd ifirm a getaufegt. ® ie un»

Dermeiblidje fonfeejuenä ber «Rof e n t g a t fegen grunbfägtiigen 2luf»

faffung, bag ber jüngere ©todw erck „ f e i n e S ä t e a l s b t e e i n e s a n b e r e n Oe r k a u f t " , wäre bodj bie, bag er gegen § 3 U n ® ® ., D iellcidjt and) gegen § 1 UnI5B@. oerftögt, unb b a g m i t g i n naeg

§ 1 3 j e b e r © e w e r b e t r e i b e n b e u j w . g u t © r g e b u n g b e t U n t e r l a f f n n g S k l a g e a k t i o l e g i t i m i e r t w ä r e . ®aS ift eine golgerung, bie biSger felbft S R o f e n t g a l noeg n id jt gejogen b a t1). S B e w e i S g e n u g , b a g es f i eg i n b e r g a n z e n g t a g - e ü b e r h a u p t n i c ^ t u m b e n © d ) u p a i l g e m e i n e r S n t e t * e f j e n i j a n b e i t , f o n b e r n i e b i g i i d ) u n b a u ö i d j l i e ß i t d ) u m b e n S d j u p t r S n t e r e f i e n beS ä l t e r e n K o n k u r r e n t e n . SBid biefer ältere K o n k u rre n t übergaupt keinen ©cgug, fo brängt ig n igm baS ©efeg n id jt auf. V e rla n g t er © djug, fo mug er babei oon oorngerein bam it tedjnen, bag bie © eridjte niemals foweit gegen werben, bem jüngeren K onkurrenten ben ©ebraueg feines SRamenS übergaupt ju oerbieten. 53a§ er oerlangen kann unb waS er adein oerlangen kann, ift bie iginäufügung nnterfcgeibungSkräftiger ßufäge.

3. <53 ¡fl auffadenb, bag S R o f e n t g a l unb feine Slngänger ängfttidj um bie [fra g e gerumgegen, ob es benn Dom © ta n b p u n kt feiner 2Iuffaffung aus n id jt and) naeg § 826 S@5B. unlauter ift, wenn ein dRann, ber SRicgarb S tra n g geigt, Sieber kom poniert, wenn ein SRann, ber 9J la j Siebermann geigt, S ilb e r m att, ein «Kann, ber ben SRameit etneS be»

rügm ten B e rlin e r TlnwoltS' trä g t, fieg ebenfadS als Stnwalt in ber näm tidjen © ta b t nieberlägt, ober ber ben SRamen eines bekannten

teiegt fogar in berfelben © trage — tä tig w irb . 3 tg benke fo banaufengaft, bag id) bie §erftedung oon S ilb e rn m it ber §er»

«¡Barum fdjliegt S R o f e n t g a l trog feiner godjgefpannten Sin»

forberunqen au SReingeit mtb S auterkeit im B e t liege oot ptejen g a den bte 2lngeit? S oden bie freien Berufe baS Sj3notleg nmaute»

ren §aitbelnS gaben?

3121. «prof. D r. 3 a m e S B r e i t , ®re3ben.