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Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 60, No. 7

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D E U T S C H E B A U Z E I T U N G

60. JAHRGANG » Nr. 27/28 . BERLIN, DEN 3. A P R IL 1926

KONSTRUKTION UND BAUAUSFÜHRUNG

M ASSIV -, EISEN BE TO N -, EISEN- UND H O L Z B A U

SCHRIFTLEITUNG: REG.-BAUM EISTER a. D. FRITZ E ISE L E N

A lle R ec h te Vorbehalten. — F ü r nicht verla n g te B e iträ g e k e in e Gew ähr.

Der Wasserbehälter des Wasserwerks Rothenburg ob der Tauber.

Von Stadtrat Heinrich S ö l l n e r , Rothenburg ob der Tauber.

isher besaß das W asserwerk der S taat R othenburg o. d. T.

für seinen Betrieb eine ver­

hältnism äßig geringe W asser­

reserve. Sie betrug kaum ein D rittel des Tagesbedarfes. D ieser Mangel kam ganz besonders im trockenen Sommer d. J. 1921 zur Auswirkung. Der Stadtrat entschloß sich deshalb, einen W asserbehälter m it 2000 cbm Fassungsraum ausführen zu lassen , w as beinahe dem zw eitägigen W asserbedarf bei stärkstem Verbrauch entspricht.

G leichzeitig m it dem Bau des Behälters erfolgte die U m stellu ng der D am pfkraft auf elektrischen Betrieb. D ie erforderliche Energie wird vom Groß­

kraftw erk Franken bezogen. D ie W asserförderung g eh t fa st ausschließlich während der N acht

vor sich, um überschüssigen Nachtstrom ausnützen zu können. Der Preis für den N achtstrom ist außerordentlich billig : denn das an das Bayernw erk angeschlossene Großkraftwerk Franken hat an der Abgabe von N achtstrom ein großes Interesse. Nach A usbau der bayerischen W asserkräfte wird es überhaupt Schw ierigkeiten haben, den gesam ten N achtstrom vollkom m en aufzu­

brauchen, d essen A usnutzung aber ein drin­

gen d es Gebot der W irtschaft ist. Zur Ver­

w en du ng des N achtstrom s sind besonders die W asserw erke, die m it ihrem Betrieb n icht an bestim m te T ageszeiten gebunden sind, g e ­ e ig n e t N utzen diese W erke den Nachtstrom aus, dann k ö nnen sie auch ihre B etriebs­

kosten ganz w esentlich herabm indem . Ohne V ergrößerung der W asserreserven w ird die U m stellu ng aber vielfach n ich t m öglich;

denn die erforderlichen W asserm engen w er­

den m eist in einer kürzeren Zeit als bisher gefördert werden m üssen. B ei der Bem essung der Erw eiterung der W asserreserven müssen selbstverständ lich auch die Störungen bei der Stromzuführung Berücksichtigung finden.

D ie W asserw erke, nam entlich die bayrischen, so w eit die W asserförderung m it motorischer K raft erfolgt, w erden g u t tun, ihre Betriebs­

verhältnisse einer N achprüfung zu unter­

ziehen, ob sie n ich t eine bedeutende Minde­

rung ihrer Förderkosten erreichen können, w enn sie ihren Betrieb um stellen bzw. den N achtstrom ausnutzen.

Um technische und V ergebungsgrund­

lagen für die A usführung des W asser­

behälters zu erlangen, w urden drei große Sonderfirm en zu einem W ettbewerb ein­

g elad en , denen bezüglich Form und K on­

struktion freie H and gelassen wurde. Ge­

fordert w ar die w irtschaftlichste K onstruk­

tion. G egeben w ar lediglich der Inhalt von 2000 ebS?, v er teilt in 2 Kammern, und die

Überschüttungshöhe von 1 m. Für die statisch e Unter­

suchung sollten m aßgebend sein die für Bayern geltenden oberpolizeilichen Vorschriften für die A us­

führung von Eisenbetonbauten. Die Lösung der am W ettbewerb b eteiligt gew esenen Firma D y c k e r ­ h o f f u. W i d m a n n A ktiengesellschaft, N ieder­

lassung Nürnberg, stellte sich a ls die w irtschaftlichste Form und Konstruktion dar. A uf Grund dieses Er­

gebnisses wurde ihr auch der A uftrag erteilt.

Der von der Firma ausgeführte W asserbehälter, den Abb. 2— 5, S. 50, in der Übersicht darstellen, b esteht aus 2 großen zylindrischen Behältern von je 13,8 m Durchmesser und rund 8,5 m Höhe, die sich tangential berühren. An der Berührungsstelle ist die Behälterwandung auf eine Länge von 4 m den beiden Behältern gemeinsam.

Der Behälter ist 1 m hoch m it Erde überschüttet

Abb. L E in g a n g zur S ch ieb erk a m m er.

Konstruktion und Bauausführung Nr. 7.

(2)

und ringsherum eingeböscht. Das hierzu erforderliche M aterial w urde d adurch gew onnen, daß m an den Be­

h älter en tsp rech en d tief in den gew achsenen Boden e m b Ind e in e n f der zwischen den beiden B ehältern e n t­

stehenden Zwickel ist die S chieberkam m er an g e b au t, die durch einen schrägen L ic h tsch a ch t von außen

her erhellt w ird. .

Die Behältersohle b esteh t zun äch st au s einer

80 cm sta rk e n M agerbetonschicht, die u n m itte lb a r au f den S andstein des U n terg ru n d es a u fg e b ra c h t ist.

D arauf lie g t eine 20 cm sta rk e S chicht au s S tam p fb eto n besserer M ischung und d a ra u f noch ein w asserd ich ter V erputz. Die zylindrische B e h älterw an d u n g is t in E isenbeton ausg efü h rt, ebenso die als R ip p en d e ck e ausgebildete A bdeckung der B ehälter. Diese D ecke ru h t einerseits auf der B e h älterw an d u n g , a n d e re rse its auf einer in jedem B eh älter v o rh an d e n en M ittelstütze auf. Die M ittelstütze ist zu diesem Zw eck p ilz a rtig v erstä rk t. Die U m fassungsm auern d e r S ohieberkanuner sind in S tam pfbeton, die D ecke is t in E ise n b eto n a u s ­

g efü h rt. Die E in z e lh e ite n d e r B e w eh ru n g v on W an d u nd D ecke zeigen die Abb. 6— 9, S. 51.

An der S telle, w o b eide B e h ä lte r a n e in a n d e r­

stoßen, ist ein g em ein sam e r E in s te ig s c h a c h t m it E in ­ ste ig ö ffn u n g für je d en B e h ä lte r a n g e o rd n e t. A ußerdem is t in jed em B e h ä lte r ein E n tlü ftu n g s ro h r in die D ecke e in b eto n iert.

Die B e h ä lte r-In n e n w ä n d e u n d d ie O berfläche der D ecke sin d w a ss e rd ic h t g e p u tz t. Die A ußenflächen e rh ie lte n m it R ü c k s ic h t d a ra u f, daß sie ü b e ra ll m it dem E rd re ic h in B e rührung kom m en, einen s o rg fä ltig e n doppelten G o u d ro n a n stric h .

Die sta tisc h e B e re c h n u n g ist nach fo lg en d e n R ic h tlin ie n a u s g e fü h rt: Als B o d e n b e a n sp ru c h u n g w aren m it R ü ck ­ sic h t a u f den s ta rk a n g e fa u lte n F els­

u n te rg ru n d n u r 1,8 ks/cm2 zugelassen u n d die F u n d a m e n te d e r B e h älterw än d e u n d M ittelstü tz en w u rd e n h ie rn a ch be­

m essen. Die P re s s u n g d er B ehältersohle b le ib t u n te r dem g e n a n n te n B etrag .

D ie B e h älter W andungen h ab en Zug­

rin g b e w e h ru n g m it w a g re c h te n V er­

te ilu n g se ise n . Die B em essu n g der Zug­

eisen w u rd e so b estim m t, d aß u nter V e rn a c h lä s sig u n g der Z u g sp a n n u n g im B eton die E ise n allein die g esam te Zug­

k r a f t au fz u n eh m e n h a b e n ; h ie rb e i w urden als zu lässig e E ise n b ea n sp ru c h u n g 1000 ke/cm2 g ew ä h lt. A n d e re rse its w urde die S tä rk e d e r W ä n d e h iern ach be­

stim m t, d aß ohne B e rü c k sic h tig u n g der E ise n e in la g e n e in e g rö ß e re B e to n sp a n ­ nu n g als 10 ks/em2 n ic h t a u ftr itt, Eine E in sp a n n u n g d e r W ä n d e in d er Sohle o d er in d e r D ecke w u rd e n ic h t b erü c k ­ sic h tig t. Die B e h ä lte rd e c k e w u rd e durch eine A nzahl r a d ia le r R ip p e n in m ehrere F e ld e r g e te ilt u n d die P la tte n w urden zonenw eise u n te r B e rü c k sic h tig u n g der K o n tin u itä t b e re c h n e t u n d u n te r Bei­

b e h a ltu n g der g le ich e n B eto n stärk e b ew e h rt. D ie R ip p en d e r D ecke, die, wie oben b e m e rk t, te ils a u f den Um­

fassu n g sw ä n d e n , te ils a u f d er M ittel­

stü tz e a u fru h e n , w u rd e n als ü b e r zwei F e ld e r d u rc h la u fe n d b ere c h n e t.

Es w u rd e n fo lg en d e H au p ta rb e ite n a u s g e fü h rt:

2500 cbm E rd a u sh u b .

250 cbm E ise n b e to n fü r die runde B e h ä lte rw a n d im M isch u n g sv e rh ä lt­

n is 1 :4 ,

490 cbm S ta m p fb e to n fü r die F u n ­ d am en te im M ischu n g sv erh ältn is 1 :10,

1000 a'» w a ss e rd ic h te r P o rtla n d z e m e n t­

v e rp u tz im M ischungsverhältnis 1 :2 ,

3500 cbm Ü ber- u n d A n sc h ü ttu n g des B e h älters.

D as a n s te h e n d e E rd r e ic h b estan d a u s A u ffü llu n g , leh m ig en S ch ic h ten und v e rw itte rte m M u sc h elk a lk stein . Die Ge­

w innung u n d F ö rd e ru n g g e s c h a h m it d e r H an d . D as fü r die B e to n ie ru n g n ö tig e S an d - u n d S tein­

m a te ria l m u ß te eig en s g ew o n n e n w erd en . E s w urden k o p fg ro ß e M u sc h e lk a lk stü c k e a u s ein em sta d te ig en e n S tein b ru c h a n g e lie fe rt u n d in ein er B re c h e ra n la g e m it S an d m ü h le zu S c h o tte r, G rus u n d S a n d v e ra rb e ite t.

Da der g ew o n n e n e S an d a u s dem M u sch elk alk stein m ehlig w ar, w u rd e n och sc h a rfk ö rn ig e r M a h lsan d beim E ise n b eto n beig em isch t, um die n ö tig e F e s tig k e it des Betons zu erreic h en .

D as M ischen des B etons e rfo lg te m it e in e r Sont- h ofen er M ischm aschine m it 450 1 K ü b e lin h a lt. Die A bb. 2. A n s ic h t.

A bb. 3. L ä n g s s c h n itt n a c h S c h n itt a — b.

A bb. 4. G ru n d riß . A bb. 5. Q u e r s c h n itt

n a c h S c h n itt c— d.

50

(3)

Zum A ufzieh en d e r b ela d e n e n K ip p w a g e n s ta n d ein d o p p e lte r S c h litte n a u fz u g zu r V e rfü g u n g . A lle Ma­

sch in en w a re n e le k trisc h an g e trie b e n .

S ta n d o r t d er W a sse rb e h ä lte r is t eine öffen tlich e A nlage. A uf g u te E in fü g u n g in die N a tu r is t deshalb b e so n d e re r W e rt g e le g t w orden. P la s tis c h e r S chm uck fla n k ie rt die B ö sch u n g sm a u ern der S ch ieb erk am m er, d ere n E in g a n g eb e n falls in e in fa c h ste r W eise k iin stle -

N a c h s c h r i f t d e r S c h r i f t l e i t u n g . D er W a sse rb e h ä lte r ste llt eine für k le in e re n B e d arf z w e ck ­ m äßige u n d w irtsc h a ftlic h e F o rm d a r, so d a ß u n s eine V erö ffe n tlic h u n g als A n re g u n g fü r äh n lich e F ä lle a n ­ g e b ra c h t ersch ien . A uch die E in z e lh e ite n d e r K o n ­ s tr u k tio n sind so rg fä ltig g e lö st u n d ebenso is t d a s Ä ußere lieb ev o ll b eh a n d e lt, so d a ß d ie A b sic h t g u te r E in p a ssu n g in d ie U m g eb u n g e rre ic h t ist. —

M ischm aschine w u rd e so h och g e s te llt, d a ß der Beton in d e r H öhe des B e h ä lte rs ü b e r d er g a n z en B au g ru b e w a g re c h t v e rfa h re n w erd en k o n n te .

Die S c h ü ttu n g des E rd re ic h s n eb en u nd auf dem B e h älter g esch a h eben falls von einem w ag e re ch te n , über der E rd s c h ü ttu n g s o b e rk a n te an g e o rd n e te n G erüst.

risch g e s ta lte t ist. D er E n tw u rf für die a rc h ite k to n isc h e L ösu n g is t vom V erfasser. (Vgl. h ie rz u die A bb. 1, S. 49, d ie ein B ild d e r G esam tlag e, v on v o rn geseh en , w ied e rg ib t u n d 2, S. 50, die d en A u friß zeigt.) Die K o n stru k tio n d es B e h älters im E in z eln e n g e h t a u s den ü b rig e n A b b ild u n g en hervor.

3. A pril 1926.

(4)

Der Musi kp avi ll on in Badenweiler.

Von Reg.-Baumstr. Fridolin B o s c h in Lörrach i. B. (Hierzu die Abb. S. 53 n. 55.) in neu er M usikpavillon w urde in

B adenw eiler an der V erkehrs reichsten S telle des sta atlich e n K u rp a rk s, in u n m itte lb a re r N ähe des E ingangs u nd des K u rh au ses im V o rjah re e rste llt (Abb. 1).

E r erh eb t sich au f einer durch den E rd a u sh u b g eschaffenen nie­

deren u n d au f drei Seiten von g eschnittenen H ecken um gebenen T errasse. Vor ihm bleibt gen ü g en d R aum für einen kleinen K onzertplatz von 1 5 ” B reite D er D u rc h ­ g ang sv erk eh r flu te t auf der etw as tiefer gelegenen H auptprom enade vorbei. D er P la tz k o n n te so hoch gelegt w erden, daß er die V erbindung zw ischen der alten W andelhalle auf der einen u nd einer n eu g eb il­

deten Sitznische auf der än d ern S eite h erste llt. In diese Nische w urde eine in der

N ähe befindliche F ig u r v e r­

setzt, die den k leinen b eh ag ­ lichen R aum belebt. U nd in die dem V erk eh r erschlossene W andelhalle k o n n te u n b ed e n k ­ lich eine Reihe L äden ein­

g eb a u t w erden. (Vgl. Abb. 10 bis 12, S. 55.)

D er M usikpavillon ist als M assivbau in E isenbeton m it M uschelkalkvorsatz ausgeführt.

(Vgl. Abb. 6—9, S. 55.) E s ist v ersu c h t w orden, den A ufbau des G ebäudes aus der G rund­

form, dem etw a p arab elfö rm i­

gen K onzertraum fü r 36— 40 Musiker u nd den darum g eleg­

ten Zugängen zu entw ickeln.

Die m assive H aube r a g t 1,30 m schützend v o r der V o rd erflu ch t vor. D er K o n zertrau m ist n ach

dem b ew ährten V orbild der B aden-B adener A nlage ausgebildet. E r b esteh t näm lich im u n te re n T eile aus einer freistehenden W a n d von S p e rrh o lz p la tte n un d einer darü b er g eh ä n g te n dünnen R ab itzsch ale. E in

A bb. 1. L a g e p la n d e s K u r g a rte n s .

L icht. D iese B e le u c h tu n g s a rt is t im v o rlie g e n d e n F alle zw ar v e rh ä ltn ism ä ß ig k o stsp ie lig , a b e r sie w u rd e schon bei den V ersu ch e n des B a u am ts B a d e n -B a d e n als die allein zw eckm äßige fe stg e ste llt. D as D ach w u rd e aus v e rz in k te m E ise n b lec h h e rg e s te llt u n d m it Ö lfarbe g e ­ stric h en , w obei dem zw eiten A n stric h 20 v. H. S tandöl z u g e se tz t w u rd e. Die D ec k u n g m a g so zw ar a u f­

w en d ig er ersc h ein e n als die blo ß e B e h a n d lu n g der m assiv en H au b e m it D ic h tu n g sm itte ln , ab e r sie bot g rö ß e re G ew ähr fü r d a u e rn d e S ich e rh e it. Die G rößen­

ab m essu n g e n sin d au s den b e ig eg e b en e n A bbildungen zu ersehen. Sie zeigen die G e sa m ta n la g e u n fe rtig , da die ra u m sc h lie ß e n d e n H ec k en a n den G rilla g en noch fehlen. A us den A bb. 2— 5, S. 53, g e h t fe rn e r die A us­

fü h ru n g u n d d ie W irk u n g d es fe rtig e n B a u w e rk s hervor.

In s ta tis c h e r H in sic h t lie g en die V e rh ä ltn isse des B a u w erk s im u n te re n T eile ohne w eiteres k la r : Der B oden des M usik p av illo n s be­

s te h t a u s e in e r E isenbeton- P la tte n b a lk e n d e c k e , die auf d en U m fa ssu n g sm a u e rn aus S ta m p fb e to n u n d m ehreren I n n e n s tü tz e n ru h t. Die D ach­

h a u b e w u rd e als eine H alb­

k u g e l b e re c h n e t u n d fü r Ring- u n d M e rid ia n sp a n n u n g e n be­

w e h rt, w ie sie sich au s Eigen-, S chnee- u n d W in d la s t ergeben.

D en v o rd e re n A bsch lu ß der H a lb k u g e l b ild e t em h alb k re is­

fö rm ig e r Z w eigelenkrahm en, der zu g leich den in F o rm eines K eg e lm a n te ls v o rk ra g e n d e n T eil des D ach es tr ä g t. Die am F u ß e des ru n d e n D aches auf­

tr e te n d e n w a g e re c h te n K räfte w e rd e n v o n einem w ag erech t lie g en d e n o ffen en H albrahm en au fg en o m m en , der als gebo­

g en e r V ie re n d e e l-T rä g e r a u s g e b ild e t u n d b erech n et w urde. E in e R eihe S tü tz e n a u s E ise n b e to n u n te r dem U n te rg u rt des V ie re n d e e lträ g e rs n eh m en die senk­

re c h te n L a ste n au s d er D a c h k u p p e l au f, w ä h re n d der

“AIlCl Uill UBCI UUilllLii louwii/mciLLiAv. ~ ---- ---- ---

Kranz von W an d leu ch tern v e rm itte lt völlig in d ire k te s O b e rg u rt a u f d e r U m fassu n g sm au e r au tlie g t.

D ie Sorge B ayern s u m die n eu ze itlic h e A u sg e sta ltu n g se in e r S traß en . E i n l e h r r e i c h e s B e i s p i e l f ü r d i e a n d e r e n d e u t s c h e n L ä n d e r .

Von Ob.-Baurat H e n t r i c h , Krefeld.

ie Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern gibt soeben eine ausgezeichnete Denkschrift heraus: „Die bayerischen Staatsstraßen, die Ursachen ihres jetzigen schlechten Zustandes und die notwendigen Maßnahmen zu ihrer V er­

besserung.“ Mit erfreulicher Offenheit legt die Behörde darin selbst den Finger auf die alle Beteiligten schmerzende Wunde, indem . sie an die Spitze der - Einleitung die W orte setzt: „Die bayerischen Staatstraßen befinden sich in einem schlechten Zustande.“ Ebenso erfreulich ist es aber auch, feststellen zu können, daß die Behörde mit Sorg­

falt und Eifer sich bemüht, die für den großen V erkehr geradezu unerträglichen Zustände auf den öffentlichen Wegen zu verbessern.

Es werden in der Denkschrift drei Fragen behandelt:

1. Wie kommt es, daß sich die Staatsstraßen in so schlechtem Zustande befinden?

Antwort: Schuld sind: a) die ungenügende B auart der Straßen als Folge ihrer geschichtlichen Entstehung und Entwicklung, sowie ihre geographische Lage; 52,5 v. H. der Straßen haben keinen Grundbau;

b) die mangelhafte Straßenunterhaltung hauptsächlich infolge der unzulänglichen Unterhaltungsm ittel; trotz einer Verteuerung von Baustoffen und Löhnen von rd. 60 v. H.

sind im Durchschnitt der Jah re 1914—1924 an Geld 30 v. H., an Baustoffen 12 v. H., an Tagewerken 7 v. H. weniger auf­

gewendet worden als im Jahre 1913; die Straßen sind

„verhungert“ ;

c) die neuzeitliche V erkehrsentw icklung, namentliclr die außerordentliche Zunahme des K raftw agenverkehr; der tägliche V erkehr an K raftw agen im Jahresdurchschnitt für den Kilometer Straße betrug im Ja h re 1924 das 17-fache des Verkehrs vom Ja h re 1910, w ährend die Zahl der Z u g ­ tiere in der gleichen Zeit um rd. 15 v. H. abgenommen hat.

2. W elche technische Maßnahmen sind zur Ver­

besserung der Straßen möglich und notwendig?

Antwort: a) Beseitigung verkehrshinderlicher Straßen­

strecken durch Änderung der Linienführung und der S traßenkonstruktion; von den 6750 kra S taatsstraßen sind rd. 3440 km = rd. 51 v. H. umzubauen, was rd. 250 Mill. M.

kosten würde.

b) M odernisierung der Straßenunterhaltung. Von den 6750 km S taatsstraßen sollen nur 821km oder rd. 12 v. H. die bisherige U nterhaltungsart behalten, w ährend 5031 km

= rd. 75 y. H. neue W alzdecken m it Oberflächenbehandlung aus Teer oder Bitumen, 419 km = 6 v. H. m ittelstarke B a u ­ weise aus Teerm akadam oder W alzasphalt und 479km

= rd. 7 v. H. starke Bauweise aus Beton oder Steinpflaster erhalten sollen. Die K osten für diese m odernisierte Unter­

haltung sind veranschlagt: einmalig auf 107 Mill. M., dauernd auf 12 Mill. M. jährlich.

3. W elche W ege erscheinen zur D urchführung dieser Maßnahmen gangbar?

A ntw ort: a) Von den notw endigen Um bauarbeiten ist etw a Vr, als besonders vordringlich erm ittelt. Diese müßten wenigstens in den nächsten 10 Ja h re n ausgeführt werden.

Jährlicher Geldbedarf dafür 5 Mill. M.

52 Nr. 7.

(5)

b) F ür die Modernisierung der Straßenunterhaltung w ären an F risten vorzusehen: für die neuen Walzdecken mit Oberflächenbehandlung 12 Jahre, für den Einbau m ittelschwerer und schwerer Decken je 15 Jahre.

Das alles w ürde einen K ostenaufwand bedingen, der in den nächsten 8 Jahren von 22,2 Mill. M. bis auf 24 Mill. M.

In normalen Zeiten würde man den größten Teil dieser Ausgaben aus Anleihemitteln gedeckt haben. In der heutigen Zeit der K apitalknappheit und der w irtschaft­

lichen Not ist das leider undurchführbar. Auch laufende Staatseinnahm en können zur Deckung dieser Ausgaben nicht herangezogen werden, d a diese für die sonstigen

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jährlich stetig w ächst, während er in den dann folgenden Ja h re n wieder langsam bis auf 17 Mill. M. jährlich fällt.

Auf den K ilom eter Straße um gerechnet bedeutet das in den ersten 8 Ja h re n einen Jahresaufw and von 3300 bis 3550 M., . gleich dem 3,3- bis 3,5-fachen des Aufwandes im Ja h re 1925.

(Interessant ist hier, daß die Rheinprovinz im Ja h re 1925 schon 3720 M. je K ilom eter für die U nterhaltung ihrer S traßen aufgew endet hat.)

3. A pril 1926.

dringenden Bedürfnisse des S taatshaushaltes kaum aus­

reichen. Man ist also zur Deckung auf außerordentliche Einnahmen angewiesen, die nur aus der R eichskraftfahr­

zeugsteuer und aus einer Landes-W egesteuer genommen w erden könnten. Die letztere besteht in Bayern noch nicht, die erstere wird im Ja h re 1926 voraussichtlich einen E rtrag von 10 Mill. M. abwerfen, also noch nicht die Hälfte des eben errechneten ersten Jahresbedarfes. Man wird

(6)

w m m ß m

ä n d e r n d e u ts c h e n L ä n d e r n d ie S t r a ß e n v e r h ä lt n i s s e n i c h t

Stär ä r Ä K Ä

e in e r s c h n e lle n V e r b e s s e r u n g d e r z w e ife llo s b e s t e h e n d e n

Übelstände in der Unterhaltung der öffentlichen Wege entgegenstellen. Man darf annehmen, daß, wenn man erst einmal den Beteiligten zahlenmäßig in nachprüfbarer Form, wie es in der bayerischen Denkschrift geschieht, nach- weisen wird, welche K osten die Anpassung des öffent­

lichen Straßennetzes an den neuzeitlichen Verkehr ver­

ursacht, diese ihren W iderstand gegen die Erhöhung der K raftfahrzeugsteuer und der W egeabgaben, wenn auch nicht aufgeben, so doch erheblich verm indern werden;

denn jeder Fuhrw erkshalter, vor allem jeder Kraftwagen­

besitzer weiß, daß eine gute Straße nicht nur den Verkehr erleichtert, sondern auch wesentlich verbilligt. Stichhaltige Gründe sind auf die Dauer immer ausschlaggebend. —

ür die Ausführung von Entwässerungskanälen nach dem Kanalisations-Trennsystem sind bisher zwei Verlegungsarten für die Kanäle bekannt, und zwar:

1. Die Verlegung der Kanäle in senk- _______ rechter Ebene ü b e r e in a n d e r,

2. die Verlegung der Kanäle n e b e n e in a n d e r.

Die Verlegung der Kanäle übereinander h at den V or­

teil. daß sich hierbei die Baukosten nicht zu hoch stellen,

A bb. 1—3.

D ia g o n a le K a n a l-V e rle g u n g .

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da infolge der hier nur erforderlichen normalen Baugrube die Erd- und etwaigen Pflasterarbeiten auf das geringste Maß beschränkt bleiben. Dieser Vorteil wird aber durch den überaus großen Nachteil der schlechten Zugänglichkeit des unteren Bohrstranges, den diese V erlegungsart besitzt, vollkommen wieder verdrängt. Die Reinigung und K on­

trolle des unteren Rohrstranges lassen sich in der Praxis tatsächlich so schlecht durchführen, daß diese Verlegungs­

art wohl fast gar nicht mehr zur Ausführung kommt.

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D iagon ale K an a lv erleg u n g b eim T r en n sy ste m . Von Ingenieur G r a b o l l e , Breslau.

Man ist vielmehr jetzt fast ausschließl. zu der zweiten V erlegungsart, der Verlegung der K anäle nebeneinander übergegangen. Hier entstehen infolge der erweiterten Baugrube bzw. durch zwei besondere Baugruben durch verm ehrte Erd- und P flasterarbeiten und durch die für jeden K anal bedingten besonderen Einsteig- bzw. Reini­

gungsschächte ganz erheblich höhere Herstellungskosten.

Als w eiterer N achteil kommt bei dieser Verlegungsart hinzu, daß die Herstellung der Zweigleitungen oft Schwie­

rigkeiten verursacht.

Diesen beiden Nachteilen steht der Vorteil der be­

quemen Kontrolle und Reinigungsm öglichkeit gegenüber, denn jeder K anal ist durch seine besonderen Einsteig­

schächte gut zugänglich.

Außer diesen beiden vorbeschriebenen Verlegungs­

arten gibt es jedoch noch eine dritte, die wohl bisher in w eiteren Kreisen nicht bekannt sein dürfte. Es ist dies die d i a g o n a l e Kanalverlegung, die eine Verbindung der beiden bekannten Bauarten darstellt. Hier werden beide Kanäle, wie Abb. 1, neben, zeigt, in e i n e r Baugrube verlegt, und zwar so, daß der Schm utzwasserkanal gerade und der Regenw asserkanal diagonal zum ersteren verlegt wird. In den Einsteige- bzw. R einigungsschächten wird der Regen­

w asserkanal gemeinsam mit dem Schmutz wasserkanal nebeneinander eingeführt (Abb. 2 u. 3). Da nun aber die Einsteigeschächte für den Brauch- und Regenwasserkanal immer als Doppelschacht ausgebildet sind, münden dem­

entsprechend beide Stränge (von oben gesehen) in e i n e n Schacht, der nur durch eine Trennungswand in Brauch- und R egenw asserschacht geteilt wird. Bei dieser Ausbil­

dungsart der Schächte sind zwei Einsteigeöffnungen, also für jeden Strang eine, vorhanden. Diese Bauweise läßt sich jedoch noch insofern vereinfachen, als die Schächte für beide K anäle nur mit einer gemeinschaftlichen Ein­

steigeöffnung ausgebildet zu werden brauchen.

W ie bereits vorher erwähnt, ist die diagonale Kanal­

verlegung eine Verbindung der beiden bekannten Ver­

legungsarten, die den Zweck erreicht, die Vorteile der bekannten B auarten zu erhalten, deren Nachteile jedoch auszuschalten.

Im Gegensatz zur Verlegung der K anäle übereinander bleibt bei der digonalen K analverlegung die Zugänglichkeit beider K anäle gewahrt, da ja die beiden Stränge in den Schächten nebeneinander liegen. Die K ontrolle und Rei­

nigung beider K anäle kann also ohne Schwierigkeiten in normaler W eise vorgenommen werden.

Die H erstellung der Zweigleitungen m acht keine Schwierigkeiten, d a die beiden K anäle immer in einem gewissen Höhenunterschied verlegt werden. Als weiterer Vorteil gegenüber der V erlegung der K anäle nebeneinander tritt die erhebliche B aukostenersparnis in Erscheinung, die, wie die R entabilitätsberechnung auf Seite 56 zeigt, min­

destens 20 v. II. beträgt. W esentliche Vorteile bietet die diagonale K analverlegung für enge Straßen und für alle Straßen der G roßstädte, weil verhältnism äßig wenig Raum beansprucht wird. Reicht doch die moderne Großstadt­

straße schon jetzt manchmal nicht aus für alle die vielen ' unterirdischen Anlagen.

Diese, bei der heutigen Zeit doch ins Gewicht fallende K ostenersparnis sollte den K analbauverw altungen usw.

doch ein Anlaß sein, sich m it dieser digonalen Kanalver- legung, die patentam tlich geschützt ist, näher zu befassen.

Bisher sind bereits von den städtischen K analisations­

werken in Breslau m ehrere S traßenentw ässerungen nach der diagonalen K analverlegung ausgeführt w orden und die w eitere Anwendung derselben ist in K ürze beabsichtigt. . Ebenso ist die gesam te Entw ässerungsanlage des neuen Industriew erkes von Giesche’s E rben in Breslau-Cawallen nach dieser neuen H erstellungsart durchgeführt worden. — - L .

Nr. 7.

(7)

A bb. 6— 9 (oben). A n sich t, G rundrisse und S ch n itt d e s M u sik p a v illo n s (1:200).

Abb. 10—12 (unten). M u sik p avillon m it U m g eb u n g (1:400).

D er n e u e M u sik p a v illo n in B a d e n w e ile r .

(8)

rr „ , - i . p f k e i n b e f e s t i g t e n S t r e ß e n o h n e L i e f e r u n g d e r R o h r e . K o s t e n b e r e c h n u n g ^ f u r ^ 5 ^ ^ ^ D ia g o n a le K a n a lv e r le g u n g b e im T r e n n s y s te m , S. 54.)

A u szu flih ren d e A rb e ite n

1. E r d a r b e i t e n . ...

P flaster a r b e i t e n ...

3. S ch ä c h te ...

Sa.

E rs p a rn is fü r 50 m K a n a ls tre c k e g e ­ g en ü b er d e r ü b lich en V e rle g u n g sa rt

n e b e n e in a n d e r ( b e k a n n te A rt)

| P r e is in M.

e in z e ln im g a n z e n

295,4 cbm 207,7 qm

5,42 m V 3,- 64,-

886,20 623,10 346,88 1856,18

V e r le g u n g s a r t d e r K a n ä le

S c h a c h t­

w a n d

D ia g o n a l ü b e r e i n a n d e r , n e u e A n o rd n u n g g e m a u e r t

P r e is in M.

e in z e ln im g a n z e n

225,5 cbm 125,9 qm

2,96 m 3 r 3 r 90,-

S ch ac h t- w a n d

676,50 377,70 266,40 1320,60 535,58 29 v . H .

in E is e n b e to n P r e is in M.

e in z e ln I im g an z en

208,6 cbm 120,2 qm

2,96 m 3,- 3,-

625,80 360,60 242,72 1229,12 627,06 33*1, v. II.

Vermischtes.

W ied erk eh ren d e w ä r m e te c h n isc h e M ä n g el W o h n ­ h a u sb a u ten . Auf die in Konstruktion Nr 3/1926 vei- öffentlichte Kritik des Herrn Stadtbaurat Hans W inter­

stein, Berlin-Charlottenburg, an meinem oben genannten

Aufsatz erwidere ich: . .

Vom lochporösen und vollporösen Ziegelstein ist mir der günstige Einfluß ihrer starken P orosität auf den wärmetechnischen W ert bekannt. Trotzdem habe ich mit Vorbedacht vermieden, beide Arten poröser Ziegelsteine für wärmetechnisch empfindliche Bauteile besonders warm zu empfehlen, da sie Eigenschaften besitzen, die ihren wärmetechnischen W ert erheblicli vermindern können.

Die Porosität dieser Ziegel wird nämlich künstlich erzeugt, indem man der Tonerde Sägespäne, Lohe, Kohlen­

staub oder Torfmull beimengt. Beim Brennen der Ziegel verbrennen diese Bestandteile und hinterlassen die Poren, in denen jedoch die Asche jener Beimengungen zurück­

bleibt, die Salze mit teilweise hygroskopischen Eigen­

schaften enthält. Diese Eigenschaften _ verändern den wärmetechnischen W ert der fraglichen Ziegelsteine erheb­

lich; denn sie geben ihnen das Bestreben, W asser aufzu­

saugen. Ein nasser Ziegelstein leitet jedoch die W ärme weit besser als ein trockener.

Wenn auch aus den in meiner Abhandlung ange­

gebenen Wärmedurchgangszahlen ersichtlich ist, daß der vollporöse Ziegelstein nur halb soviel W ärme als ein Normalziegel hindurchläßt, so muß doch ergänzend be­

merkt werden, daß die Zahlen durch Laboratorium sver­

suche mit offenbar völlig trockenem Material und unter Ausschaltung der W itterungseinflüsse erm ittelt wurden.

Die Zahlen würden bei Versuchen an benutzten Bauten zweifellos ein ungünstigeres Verhältnis erhalten.

Es könnte eingewendet werden, daß sich der E intritt der Feuchtigkeit durch einen außen aufgebrachten w asser­

dichten Plitz verhindern ließe. Demgegenüber bleibt zu beachten, daß sich auch auf der Zimmerseite der W ände beim Erkalten der Zimmerluft Feuchtigkeit niederschlägt, die nicht als Schwitzwasser erscheint, da sie von dem porösen Baustoff aufgesaugt wird. Bei der W iedererw är­

mung der Zimmerluft gibt eine normale Ziegelwand die Feuchtigkeit wieder an die Zimmerluft ab, nicht jedoch der hochporöse Ziegel, in dessen Poren Asche ruht. Die hygroskopischen Eigenschaften bewirken, daß die Feuchtig­

keit, durch die der Wärmedurchgang erhöht wird, der Wand erhalten bleibt.

Der wärmetechnische W ert der mit künstlichen Poren versehenen Ziegelsteine ist demnach nicht unbestritten, weshalb ich empfehlen möchte, die Verwendung auf Innen­

wände, Decken und Fußböden, auf die sich die Feuchtig­

keit infolge geringeren beiderseitigen W ärmeunterschiedea selten niederschlägt, zu beschränken. Soll abweichend hier­

von auch eine Verwendung für die Außenwände erfolgen, so wird, trotz dichten Außenputzes, der zudem die T rans­

piration der W ände in unliebsamer Weise behindert, die Verminderung des wärmetechnischen W ertes durch Feuch­

tigkeit in Kauf genommen werden müssen.

Ferner möchte ich bemerken, daß unter dem Einfluß von Feuchtigkeit die eingeschlossenen Salze zu Aus­

blähungen Veranlassung geben können. Auch dieser Um­

stand spricht dagegen, die hochporösen Ziegelsteine für Außenwände zu verwenden. —-

Flügge, W ittenberg.

Briefkasten.

A n t w o r t d e r S c h r i f t l e i t u n g .

H errn R. S. in K öln. ( B e w e r t u n g v o n Z i e g e l e i ­ g e b ä u d e n . ) A ngaben ü b er N eu b au k o sten von Ziegeleien finden sieb in W in terstein , K o ste n ü b e rsc b lä g e f. H o ch b au ten . Von

einem m ir b e k a n n te n I n te re s s e n te n sin d m ir folgende M itteilungen g e m a c h t:

D ie S te u e rb e h ö rd e s c h ä tz t d en W e rt d e r Ziegeleien nach d e r M enge d e r e rz e u g b a re n Z iegel, u n d zw ar m it 14 000 M. f. je 1 Million H a n d stic h ste in e , o d e r m it 12 000 M. f. je 1 Million M a sch in en stein e, d a z u n o c h d e n W e rt fü r d a sje n ig e G elände, das ü b e r d ie e rste n 30 J a h r e h in a u s a ls T o n la g e r n o c h v o rh an d en ist.

A b sc h re ib u n g fü r S ch u p p en 5 v . H., f. Ö fen 3 v. H., f. Ge­

b ä u d e 0,5— 1,5 v . H ., fü r T o n g ru b e n 0,5—1,5 M. f. d. Tausend Z iegel je n a c h H ö h e n la g e u n d S tä rk e d e r T o n sch ich t.

A ls s a c h v e rstä n d ig e r S c h ä tz e r w ird m ir ein H e rr Voß, Berlin, U h la n d stra ß e 33, g e n a n n t. — W interstein.

A n t w o r t e n a u s d e m L e s e r k r e i s .

Z ur A n fra g e W . P . in N r. 5 ( D i c h t u n g e i n e s i m A u f t r a g e i n g e b e t t e t e n S c h w i m m b e c k e n s ) . Eine ela stisc h e A s p h a lth a u td ic h tu n g is t fü r d a s S chw im m becken die g e e ig n e ts te Iso lie ru n g . Sie h a t g e g e n ü b e r d en an d eren Dich­

tu n g e n d en V orteil, d a ß sie ü b e r ein e g u te G eschm eidigkeit und D eh n u n g v e rfü g t u n d d a d u rc h d e n A n fo rd e ru n g e n an Ver­

sc h ie b u n g e n u n d R iß ü b e rb rü c k u n g e n v o llk o m m en gew achsen ist.

D ie B e w eg u n g en lo tre c h t z u r D ic h tu n g s la g e k ö n n e n vermieden w erd en , w en n die B e to n sc h ic h t, w o ra u f d ie D ich tu n g gebracht w ird, a ls T ra g k o n s tru k tio n a u s g e b ild e t w ü rd e . G egen Beschä­

d ig u n g e n v o n in n e n m uß d ie D ic h tu n g d u rc h eine Beton- oder Z ie g elsch ich t g e s c h ü tz t w e rd e n . Beim H e rste lle n _ d e r Schutz­

sc h ic h t m uß d a ra u f g e a c h te t w e rd e n , d a ß d ie D ich tu n g eine o rd en tlic h e E in p re s su n g e rh ä lt. W ird die E in p re ssu n g vernach­

lä s sig t, so k a n n d ies s p ä te r zu S c h a d e n fü h re n . E s ist daher ra tsa m , so lc h e A u sfü h ru n g e n n u r v o n e rfa h re n e n Sonderfinnen h e rste ile n z u lassen .

D ie T e m p e ra tu r d e s W a s se rs in so lch en B e h älte rn darf h ö c h ste n s 3 5 ° C. b e tra g e n , k o m m e n h ö h e re T em p e ra tu re n vor, so ist h ie rfü r h o c h w e rtig e s M a terial zu v erw en d en . Solche D ic h tu n g e n sin d v om U n te rz e ic h n e te n ohne W ärm eisolierungen m it g u tem E rfo lg a u s g e fü h rt w o rd en . D ie W än n etem p eratu r b e tru g in d en m e iste n F ä lle n 80— 1 0 0 0 C.

U n te rh a ltu n g s k o s te n k o m m en fü r ein e solche D ich tu n g nicht in F ra g e . D ie L e b e n sd a u e n d e rse lb e n k a n n d e n E rfa h ru n g e n nach als u n b e g re n z t b e z e ic h n e t w e rd e n . —

B a u in g . A lb ert W a g e n f ü h r , B e rlin-C harlottenburg.

Zur A n frag e W . P . in O. in N r. 5. ( A u s k l e i d u n g o f f e n e r T e i c h e . ) Z ie rte ic h e m it P a p p e a u sk le id u n g in 2 o d er 3 L a g e n , a u c h so lc h e d ie in d e r M itte einen Springbrunnen bezw . W a s s e rk u n st h a tte n , sin d in P o se n m eh rfac h in städt.

G a rte n u n d P a rk a n la g e n u n d 1910 a u c h v o r dem neu en Stadt­

th e a te r a u s g e fü h rt w o rd e n u n d h a t sic h d ie A u sk le id u n g bewährt, D as E rd re ic h w u rd e g e h ö rig fe stg e sta m p ft, wo gew achsener L ehm v o rh a n d e n w a r, k am d ie P a p p e d ire k t d a ra u f, b ei weicherem U n te rg ru n d w u rd e eine fe ste T o n la g e als U n te rla g e fü r die Pappe e in g e b ra c h t. E in e o d er zw ei d ie s e r A n la g e n a u f einplaniertem W a llg e lä n d e b e k a m e n w o h l au c h B e to n u n te rla g e . D ie Ausführung d e r A u sk le id u n g g e sc h a h d u rc h ^ in e P o se n e r F irm a und hat d iese m ein es W isse n s a u c h in a n d e re n G ro ß stä d te n D eutschlands solche T eich e a u sg e k le id e t.

E in E n d e d e r 80er Ja h v e im zo o lo g . G a rte n a.usgeführter Z ie rteich m it B e to n - u n d Z e m e n tstric h b e k a m d u rc h F ro s t immer R isse u n d w u rd e s p ä te r au ch m it T e e rp a p p e b e le g t u n d abge­

d ic h te t. —

L u d w ig S ich ert, F reienw alde.

A n f r a g e a n d e n L e s e r k r e i s .

S ta d tb a u a m t in R. ( K u n s t t u f f ; b e s . B e t o n i e r v e r ­ f a h r e n.) 1) G ieb t es ein V e rfa h re n z u r H e rste llu n g von K u n s ttu ff u n d w elch er A rt is t d ie se s V e rfa h re n ? 2) In Schweden soll n e u e rd in g s ein b e so n d e re s B e to n ie rv e rfa h re n angew enüet w erd en , d a s als se h r g u te s B a u m a te ria l g e lte n d e s p o rö se s Beton­

m a u e rw e rk erg e b e n soll. I s t h ie rü b e r b e i u n s e tw a s b e k a n n t? — I n h a lt: D e r W a s s e r b e h ä lte r d e s W a s s e r w e r k s R o th en b u rg ob d e r T a u b e r. — D e r M u s ik p a v illo n in B a d e n w e ile r. — Die S o rg e B a y e rn s um d ie n e u z e itlic h e A u s g e s ta ltu n g s e in e r Straßen.

— D ia g o n a le K a n a lv e r le g u n g b e im T r e n n s y s te m . — V erm isch tes.

— B rie f k a s te n . —

V e rla g d e r D e u tsc h e n B a u « e itu n g , G . m . b . H . in B erlin.

F ü r d ie R e d a k tio n v e ra n tw o rtlic h : F r i t z E i s e l e n in Berlin.

D ru c k : W . B ü x e n s t e i n , B e rlin SW 48.

56 Nr. 7.

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