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Programm des Königlichen Gymnasiums zu Bromberg, womit zur öffentlichen Prüfung der Schüler den 26.und 27. September 1859 Morgens von 8 Uhr ab, und zur keierlichen Entlassung der Abiturienten den 27.September, Nachmittags um 3 Uhr

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Programm

beë

Sixmtßlidfcn (*>hntmiftiinio ju ДЗгошЬсгд,

womit jur öffentlídjen

yeœfœœg free S^BÍer

Öen 26. uiiö 27. Septemöer 1859 SRorgenè von 8 Uljr ob

unb jur

feierlidjeit (KutinD'uni} ber Abiturienten

ben 27. September, JtadjmittaQs um 3 llfjr einlabet

J. g. gmhwrdt Ջ i r e c t d r bed © v m n a í i u m d.

S ո կ n It 1) Ser ßegriff brr Religi oit. Som Sired or.

2) Sdjnlnadjridjfeit für bao Sdjuljaljr 1858 —1859. Son bem felben.

-—

Stomíetg, 1859.

3äurfjhtuc6ereí non S. -fí Me r.

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Brr čtgriff íer Helígioit.

(gg ift feȘr geWößnlid), baß man unter benfenigen ©igenfdjaften ober SRertmalen, burd) ivekbe fid) ber 9)îenfd) ven allen unë naßer befannten Sßefen unterfeßeibet, ble Religion in bie erfte Sinie ftellt. Unb in ber £ßat wirb man Meinten muffen, baß triftige ©riinbe für biefe Slnnabme epftiren, mag man nun eiitiveber bie ®efd)idite ber gangen 9Jienfd)ßeit betrachten ober bie ©efdjicßte eines einzelnen 9)ienfd)enlebenë. Senn was guerft bie ®efd)id)te ber 9)icnfd)=

ßeit betrifft, fo möd)te man biâßer fd)werlid) ein Bolt gefunben hüben, weld)e§, wenn её fid) nur einigermaßen über bie tßierifeße Bol)l)eit erhoben bat, nid)t gewiffe religiöfe Sinfdfauungen gehegt unb banach fein Seben geftaltet ’Șâtte. Unb Wenn man auch bisweilen hört unb lieft, baß 31t тапфеп Seiten unb unter manchen Böltern bie Sieligion in ben ýiníergrunb getreten ift ober mehr ober weniger verfcincimben gefd;ienen, fo fann man ftcb bod) auch bei näßerer S3e=

traeßtung überzeugen, baß folcße Behauptungen in ber Siegel nur auf einem äußeren Schein beruhen, ißeilâ nämlid) Verwed)fdt man gar häufig baë Berfdiivinben gewiffer religiöfer Borftellungen mit bem Berfcßwinben ber ßieli gio u überhaupt. Sßeilë aber hübet cin folcßer fd)einbarer 9Jiangel ber Sieligion gu einer Seit ober in einem Bolte bie Borbereitung einer um fo größeren (Energie beS religiöfen ©eifteS gu einer anbereit Seit ober in einem anberen Bolte. ®ie 9)ienfd)I)eit fühlt biefen 9)langel an Sieligion, wie er auch entfranben fein möge unb erfeßt ißn halb barauf burd) eine um fo größere Sülle.

(Sbeit fo fittben fid) aud) in bem Seben eines eingelnen 9)icnfd)en wol)l 9)tomente ober auch gange Seitperioben, Wo ba§ religiöfe ®efüßl fcßwad) wirb ober gang gu verfd;winben fdfeint;

um aber bann gu anberen Seiten unb unter anberen Berßältniffeu nur um fo energifeßer ßervor- gubreeßen unb bag Seben gu bureßbringen. Unb felbft wenn man aueß gugeben mag, baß maneßem 9)ien)cßen bag religiöfe Bcwußtfein faft gang abßanben gekommen gu fein fdieint, fo wirb man aud) finben, baß einem fließen Seben ber lepte epalt feßlt, ber bem 9)?citfd)eii abfolute g-reibeit unb ßuverfidjt giebt unb ißn befäßigt, waßrßaft unb in vollem 99laße ein 9)tenfd; gu fein, fo baß bemnad) ber 9)łangel ber -Beligion mehr alé etwa« Slnberes hew ei ft, baß bie {Religión ein wefentlicßer unb unentbeßrlicßer Beftanbtßeil ift von ber menfdiliden Bo(ltomnien=

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ț»eit. £)Ь übrigens ein einzelner 9)іеп[ф Religion ßat ober піфі unb in іѵеіфет 5Raße er fie Çat, herüber fennen anbere ЗЛеіффеп піфі vottgiítig urtßeilen, unb givar um fo weniger, je fanatiser fíe einer beftimmten religiöfen Щфсшипд ergeben finb. Darüber t'ann guleßt nur her tÄlhviffenbe vollfommen urtfjeiten. SlßaS таифе Plenfcfien von einer feßarf beterminirten Зііфіипд an anberen -9)ісп)феп grreligiöfität nennen, baS ift in vielen Sülien nur eine anbere gorm unb 9(rt bet {Religion, als bie ift, іѵеіфе ber verurtßeilenbe für bie allein wahre Bült.

Der fogenannte SttßeiSmuS, beffen bet berühmte pßilofopß $іфіс von Seiten ber деі{Ніфеп Dberbeßörbe beS ÄurfürftentßumS @аф[еп eßebem ЬедйфНді tourbe, toar nur eine anbere unb, toic mir Іфсіпі, viel tiefere gönn ber {Religion, als bie leblofe քսրքսՓքէքՓօ Srtfjoborie ver* langte ; unb gegenwärtig wirb §іфіе von {Riemanb, wer ißn näßer fennt, für einen irreligiöfen SRenfißen gehalten, fonbern man гефпеі ißn fо .wie ^іп^фіііф feines Patriotismus, feiner

©eifteSfcßarfe unb feines fittben (Sßa'rafterS, fo аиф 1;іпрфі1іф feiner {Religiofität mit Эіефі gu ben ebelftcn Sonnen urtfereS Ьеиі]фсп æaterlanbeS. Die äBaßrßcit ift, baß bie {Religion fef>r verféiebene gormen unb ©eftalten, fo toie ипепЬІіф ѵег{фіеЬепе ©rabé ber Sntenfitüt anneßmen unb baßer unter gang befonberS ungünftigen Umftänben bis gut bloßen Einlage gítfammenf Stumpfen, aber аиф itmgeféßrt unter gang befonberS günftigen {ßerßältniffen jene gewaltigen religiöfen SBirtuofen, tote bie Slpoftel unb bie {Reformatoren erzeugen fann, bie mit ißrem religiöfen ©elfte alle Seiten erleuchten ; aber troft aller biefer Unterfcf;iebe wirb man bie {Religion Ьѵф ftetS als etwas allgemein ЖеіффІіфеЗ Ьеігафіеп müffen, toaS bon ЭЛеп]'феп eben fo beftimmt âarafterifirt, als bie SSernunft unb bie ©ргафе. gßenn eS aber ivaßr ift, baß bie {Religion jur Subftanj beS 9Renfcßen wefentiidȘ mitgehört, unb wenn eS wahr ift, baß bie faltung unb greißeit beS теп)‘фІіфеп Sehens größtentßeilS, wo піфі gang unb gar von bent religiöfen IBewußtfeiit, toetoeS ißn befeelt, abhängig ift, fo wirb аиф, wie іф ßoffen barf, eine toiffenfdȘaftiicȘe ЗЗсігафіипд über ben {Begriff ber {Religion für jeben ©ebilbeten von Sntereffe fein müffen, vorauSgefeßt, baß fíe піфі bloße SSorte unb äußerte {ßorftettungen enthält, fonbern baS SSefeit ber ®афе berührt unb baSjenige mit «Klarheit unb im 3ufammen=

Șange аиЗ^гіфі, toaS jeber ivaßrßaft religiöfe ֊ՋէրոքՓ in feinem gnnerften füßlt unb fid; vor* ftellt unb копаф er ftrebt.

SBenn іф mir nun aber gerabe biefe Aufgabe ff eile, ben {Begriff ber {Religion gu be* ftimmen unb gu entwicfeln, fo verfiele іф baS Sßort: {Begriff in bem prägnanten Sinne, in іѵеіфет eS in ber neueren beutfeßen pßilofopßie, vor Sittern in ber ^едеі^феп pßilofopßie, gefaßt worben ift unb in іѵеіфет eS im ©rímbe von jeßer jebe дгйпЬІіфе SÏBiffenfdjaft unb felbft ber ©ргафдеЬгаиф ftetS gefaßt ßat. фіегпаф aber verfielt man unter bem {Begriff einer

®афе піфі etwa bloS ettoaS gormetteS, ivaS mit ber ®афе in feiner lebenbigen {Begießung ftellt, fonbern baS innerfte äße fen ber ®афе felbft, toaS bie ®афе gu bem тафі, toaS fíe ift, unb waS fíe von allen anberen ©афеп in ber HB eit auf’S žBeftimmtefte unterbleibet; — baS punctum saliens дІеіф)’ат, von іѵеіфет bie ®афе iß re еідепфіітііфе gorm unb {Bebeutung unb ißre naturgemäße ©ntwiďelung empfängt. Der {Begriff einer ®афе ift mit bem gebens* feint einer Pflange grt ѵегдіеіфеп. Жіе in einem fottßen SebenSfeime bie gange @ідепН;йтІіф=

feit unb bie wefent^en ©igenfeßaften ber Pflange präformirt liegen, unb feine ©eftalt unb

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feine (SntwícEelung im Seríauf bet Seit in ber fPflange pervortreten fann, bie in bief em Âeime nid)t fd)on non £)au3 au8 ber Vintage наф gelegen fritte, fo liegt апф in bent Segriff einer Sade bie volle @igentl)ümlíd)feit itnb SSefenpeit berkeiben, nnb waS nur irgenb von ipr mit

®rnitb gejagt iverbcn faun uub barf, bag muß fd)o։r in eiufad)et Seftimmtpeit itt bem begriffe berjelben gelegen paben unb muff burd; eine дгііпЬІіфе Sd)lußfofge auê biefem Segriffe petvor=

gelten. (iS ift bekannt, baß bie SSiffenfpaft bet SRatpematif |іф burd) gang befonberS fdjarfe .Segriffsbeftimmungen auggeipnet; aber eg ift aud) nipt minber befannt, baß biefe matpematifd)en Segriffgbeftimmitngen burd; bie reidpaltigften Folgerungen fid) аиЗдеіфпеп unb bag fid)ere Funbamcnt von einer abgerunbeten unb burd) unb burd) betoiefenen 3Siffenfd)aft bitben. ©et 9!Ratpematifer giebt ջ. Ջ?, ben begriff beg ÄreifeS mit mufterpafter Älarpeit unb Seftimmtpeit, aber er fetit fid) baburd) aud) in ben Stanb, bie fo fpön abgerunbete unb burd) unb burd) begriinbete ÄteiSlepre mit ipren геіфеіт, intereffanten unb bebeutfamen Säßen perguleiten, bie in woplgeorbneter Folge au8 bem Segriffe be8 ÄreifeS gleid)fam pervorwadfen, wie Stamm, Slätter, Slütpen unb Früd)te eine» Saumeg auê feiner SBurgel. So berufen alle дгипЬІіфеп Sßiffenfdiaften auf flar unb fid)er bestimmten Segriffen, unb fo aud) bie {ReligionSlepre unb bie {ReligionSwiffenfdaft auf bem richtig gefaßten Segriffe bet {Religion. ©er Segrí ff ber {Religion ift nod) nid)t bie {ReligionSlepre felbft, gleid) wie ber Scgriff be8 reifes nod) іііфі bie jfreisleprc unb ber Segriff ber Seele nod) піфі bie ЭДрфоІодіе ift; aber eine дгііпЬІіфе {ReligionSlepre rußt gang unb gar auf bem {ReligionSbegtiffe uub folgt mit logifd)er ȘRofp=

wenbigfeit au8 biefem Segriffe unb ift uid)t8 SinbereS als ber паф allen feinen Momenten entwickelte Segriff. ©er Scgriff ber {Religion ift baper ber notpwenbige Vorläufer feber griinb®

Ііфеп {ReligionSlepre. $5a3 bie ©uvertüre Von einer ©per ift, bag ift ber {Religionsbegriff von bet {ReligionSlepre unb {Religton8wiifcnfd)aft. Sßie eine gute ©uvertüre alle ȘRelobien unb fÖiotive ber ©per fd)on in elementarer (sinfad)peit cntpält, fo baß man barin bie gange ©per wie im Meinte — gleidffam in nuce — erpält, fo liegt in bem Segriffe ber {Religion in einfadjer Seftimmtpeit bie gange {ReligionSlepre gufammengebrängt, unb bie {ReligionSlepre felbft pat gleid)fam nur bie gäben auëeinanber gu legen unb gu einem fpmmetrifd)en ©ewebe auSgufpaitnen, bie in bem Segriffe ber {Religion nod) in einem funíte gufammengebrängt liegen. Sßa8 in bem Segriffe bet {Religion liegt, ba8 pat bann bie {Religionslepre mit logifd)er ÜRotproenbigfeit perauSgupeben unb gu entwickeln unb babei eben fo fept рейёппиііфе unb trivial geworbene {Rebengarten gu vermeiben, al8 bunfele unb gweibeutige ppilofoppifcpc Floëfeln, benn wer ba8 SBefen einer Sacpe erkannt pat, ber fpript fie eben fo lebenbig al8 klar aus unb gut Älarpeit gepört аиф, baß er bunfele unb gweibeutige ppilofoppifcpc gloëfeln vermeiből. Son einer Segriffëbeftimmung ber {Religion ift baper gu verlangen, baß fie bag Sßefen bet {Religion fd)arf unb beftimmt unb flat unb votlftänbig barftellt unb baper aud) bie ©uinteffeng einet fpftema=

tifd)en {Religionslepre entpält unb ipre Seftanbtpeiíe fiper anbeutet unb in allgemeinen Um»

riffen umfd)reibt, Wenn аиф ein ganger (SpcluS von Sorträgen bagu дорогой Würbe, um ֊9llle8 gu entwickeln, Wa8 in biefen Slnbeutungen ber SegriffSbeftimmung liegt.

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@ê toare nuit ¡фон eine bejonbere unb ¿toar febr intereffante unb teȘrreidje Aufgabe ber

^օրքՓսոց, wenn man bie verriebenen (Begriffbbeftimmungen, bie bie ©enter alter Religionen unb Seiten von ber Religion gegeben haben, verfolgen unb 'mit einanber vergleichen medite.

3Ran würbe bann einen Reiditl)um unb eine 9Rannigfaltigfeit ber (Beftimmungen Suben, bie

¡ebeit in ©rftaunen feßen möchte unb bie nur aus ber yiille beb ©eifteb, ber in biefem (Begriffe verborgen liegt, erflärt werben tonnte. Silber eben fo auffadenb unb bemerfenbwertl; ift bie anbere ^Beobachtung, baß in allen Unterfd;ieben biefer (Beftimmungen auch eine fefte ©ІеіфЬеіІ unb Uebereinftimmung fid) finbet, welche unb bie Uebergeugung giebt, baß bie Urheber biefer

^Definitionen einen unb benfelben ©egenftanb vor Gingen hatten — ein unb baffelbe Siebt, bab nur je nach ber inbivibuellen Ratur unb SB ef ф a ff enl; e í t ilireâ inneren ílu geb verfdjieben gebrochen tourbe unb in verfdùebenen garben leuchtete. Ш(е ©efinitionen nämlich, bie jemals von bem (Begriff ber Religion gegeben worben finb, (affen fid) auf ben allgemeinen (Saß jurüefführen, bah bie Religion ein SBer^ältitifg beb Sienfdjeit 51t ©ott ober auch umgekehrt ein (Berhältniß (í)otteš gu bem 9)îenfd;en ift. ©ab ift gleichfam bie ©runbformel aller (Begriffb=

beftimmungen von ber Religion ; bab (Sine unb ©Іеіфе in allen поф fo vertriebenen (Be=

ftimmungen beb Religionbbegriffb. ©ernt mögen wir bie Religion crtlären alb bie ©emeinfdjaft beb 9)ienfd;en mit ©ott, ober alb bie Sírt unb SEßeife, wie ber 9)îenfd; ©ott erfennt unb ver=

ehrt, ober alb bab ©efülil ber abfoluten Slbhängigfeit beb 9Jlenfd;en von (Bott, ober alb bab (Bewußtfein beb 9)tenfd;en von ©ott, ober alb bab Seben beb 9)lenfd;en in ©ott, ober bab Seben ©otteb im 9Лепіфеп, ober fonft wie — immer liegt bief en unb allen anberen ©rflärungen bab ©emeinfame gu ®runbe, baß bie Religion in einem еідепфіітііфеп (ßerhältniffe befiehl, теІфеЬ ben 9Dîenfchen mit ©ott verbinbet. @b finb Ьетпаф brei (Begriffe, auf теіфе ber (Begriff bet Religion bei Síden, bie i(;n beftimmt haben, gurüdgefüljrt mürbe; nämtidi ber (Be=

griff ©otteb, ber begriff beb £Renfd;en unb ber (Begriff beb (Berhältniffeb briber յո einanber, mag nun biefeb (Berhältniß alb ®emein|՝d;aft, alb ®efühl, alb ©ebanfen, alb Seben ober fonft wie beftimmt werben, ©aff aber nun troß biefer ©ІеіфЬеіІ in ben (Begriffsbestimmungen ber Religion bie verfüiebenen 9)lenfd;en Ьоф fo höcbft verfd;iebeneb fid; unter ber Religion beuten unb fo gang ѵег^фіеЬепе, ja oft gerabe entgegengefeßte unb feinblid; քէՓ befämpfenbe ©bfteme ber Religion auffteden; bab fommt bähet, bah bie allgemeineren (Begriffe, auf welche ber (Begriff ber Religion gurüefgeführt wirb, wieber einer fel;r verfd;iebenen unb verfd;iebenartigen Sluffaffung fähig finb unb wirflid; aud; in ber ver^iebenften (Keife verftanben werben, ©enn nehmen wir von ben oben angeführten (Begriffbbeftimmungen eine beraub, etwa biejenige, bie id; für bie umfaffenbfte unb intenfivfte halte (unb biefem (Bortrag gu ®runbe legen werbe), nämlid;

baß bie Religion bab Seben beb 9)іеп|феп in ®ott ober bab Seben ®etteb in bem 9)ienfd;en ift, fo fann fie troi) ihrer @infad;l;eit unb (ßräcifion bod; auf’b SBerfd;iebenartigfte verftanben unb babér aud; gu gang verfd;iebenen Religionbf^ftemen entwidelt werben, je пафЬет bie

©runbbegriffe, von benen ЗШеЬ abhängig ift, nämlid; bie (Begriffe: ©ott, 9Леп)ф unb Seben verftanben unb gefaßt werben. Sßie laut bem 9Кеп?феп аиф bab .рerg |'ф(адеп mag, wenn er an ©ott benft, weldjen Sooft eb ihm aud; gewähren mag im Seben unb im (Sterben, wenn er ©ott mit feinem fpergen feftl;ält : fo läßt fid; bod; anbererfeitb aud; nid;t leugnen,

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baß ѵег|фіеЬепе Жеп{феп je паф ißrer Bilbung, (Sinficfjt, ©rgießung, Nationalität unb 6on=

feffion von ©ott gang verriebene Sbeeit ßaben. SBie gang anberg wirb ber 3nßalt unb ©eift ber Neligion, je пафЬет man ¡іф ©ctt bénít alg bie ab jointe Жафі ober alg bie ab jointe Siebe? Зе пафЬет man քէՓ ©ott vorftelít alg ben abfoluten ,fierra ober alg ben ewig liebenben unb alg Siebe [іф offenbarenben Bater? Unb wie поф gang anberg wirb ber begriff ber {Religion, je пафЬет man ¡іф ©ott cutweber alg bloße Ваіигшафі ober alg ©eift bénît? (Sg unterliegt feinem gweifel, baß bie vergebenen ^Religionen, bie im 33erlaufe ber ©еіфіфіе ber ЗДепіфЬеіі ßervorgetreten finb ober поф befielen, größtentßeilö von ben ѵег)фіеЬепеп Gegriffen abßängen, bie bie Nlenjcßen von ©ott in ¡іф tragen. Sie Naturreligionen finb biejenigen, in іѵеіфеп ©ott mel)r ober weniger unb auf bie eine ober bie anbere 3lrt alg %іигтафі gewußt wirb, wäßrenb man in ben ©eiftegreligionen ©ott alg geiftigeg Sßefen begreift. Unb Wenn man аиф bag ЗиЬепфит unb bag ©ßriftentßum beibe alg ©eiftegreligionen Ье^еіфпеп î'ann, jo unter^ßeiben fie ¡іф Ьоф wieber wejепіііф von einanber Ьигф bie wefentliä) ver=

¡фіеЬепе ЗІЩфаиипд, bie beibe von bem ^йфреп ©ei¡te ßaben unb паф alíen Seiten ßin geítenb тафеп. Senn jo verwanbte Elemente аиф beibe Neligionen ßaben unb fo jeßr ¡ie beibe au¡ einanber ßinweifen mögen, fо wirb Ьоф in ber jubilen Neligion, wie fie ung in bem alten Seftamente vorliegt, ©ott ѵогпатііф alg bloßer .Cjerr, aber im (Sßriftentßum, wie wir baffelbe im neuen Seftamente bargeftellt finben, alg allliebcnber 33ater auf gefaßt, ber fein gangeg ипепЫіфеЬ Sßefen feinen .(îi übern пuffфließt unb mittßeilt unb in'g Befon bere in feinem eingebornen Soßne bie gange gulie feiner Аепііфіеіі offenbar тафі.

Unb gu gang йфіііфеп Nefultaten gelangen wir, wenn wir ben gweiten ©runbbegriff, auf теіфет ber Begriff ber Neligion alg Seben beg ЮІеЩфеп in ©ott berußt, тітііф ben Begriff beg Seb en ê erwägen. So beftimmt ¡іф аиф bag Seben von bem Sobe ипІегіфеіЬеі, unb fo ¡фаиегііф bem Эіеиіфен gu Nlutße wirb, wenn er ben Sob vor Slugen bat, unb fo ßeiter unb froß er ift, Wenn er Sebeit vor ¡іф fießt ober in ¡іф trägt, fo ßat Ьоф аиф ber Begriff beg Seßenë feßr ѵег}фіеЬепе formen unb Nlcptentc in ¡іф, unb je пафЬет man ben Begriff fo ober fo verfteßt, je пафЬет wirb аиф ber Begriff ber Neligion ein anberer, ober wenigfteng ein геіфегег ober ärmerer, ѵЬдІеіф man ißn immerßin auf biefelbe Jjlrt beftimmt, патііф alg bag Seben ©otteg in bem ЭЛещфеп. Senn ber Begriff beg Sebeng ift ein ßwßß ltniverfeller, vielbeutiger unb vielfeitiger Begriff. 38ie fo Wefent^ anberg ift bag Sebeit unfereg Seibeg in ber Seele, alg bag Si eb eg leben, weßßeg gwei ¡гф innig liebenbe 9)іеп?феп mit einanber verbinbet. Sag Sebeit beg Seibeg in ber Seele âarafterifirt ¡іф, wenigfteng fo lange volle ©ejunbßeit ßenjebt, bejonberg ЬаЬигф, baß ber Selb von ber Seele Ьигф unb Ьигф geftaltet, beftimmt, bewegt unb von Stufe gu Stufe entwicfelt wirb. Sobalb ber Selb in ber Seele піфі aufgeßt, fo ßat bag еідепіііфе Seben aufgeßört, unb ber Serb ift gum Зеіфпат geworben; fo lange er поф іѵігіііф ein Selb ift, fo lange ift er von bem Seelen«

yrinciy Ьигф unb Ьигф in Веіфіад genommen unb ßat ¡іф in ißm gang aufgegeben; Ьеппоф ßat аиф ber Selb ein gewiff eg gitr^fein ber Seele gegenüber unb тафі ЬаЬигф ber Seele oft viel gu քՓսքք«է. SBie gang anberg aber ift bag Siebegleben, bag gwei Seelen leben, bie in bent Berßältniß ber innigßen ^геипЬіфа^ gu einanber fteßen; wie ипепЬІіф felbftän«

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bigét finb Ьоф ßièr ble beiben dactorén beS Sebenâprocéffeê, unb bőd) and) tvieberum mié ипепЬІіф inniger ißr Sneinanberfefn. (Sitté gel;t tooßl ín bem anbern auf, mie aud) ber Selb in ber Seele aufgeßt, aber jebes finbct (іф in bem anbern mieber, bie Selbftänbigfeit mirb burd; ba§ gegen)eilige fid) Șiufgeben unb fid) fliufßeben fo menig vernid;tet, baß fie fid;|babuiïlj vielmeßr erft redit beftätigt unb befeftigt. SBenben mir nun and) nur bie beiben fo eben bezeichneten ¡Bebeutungen beS Sehens auf bie religion an, fo fontmen mir gu jmei gang ver»

(фіеЬепеп 9'(uffaffttngen beS {ReligionèbegriffS. Sßenn bet 9Renfd; in bet Ջ8 e i j e in ©ott lebte, wie bet Seih in bet Seele lebt, fo verlöre er burci) bie {Religion ben ^aupttßeil feiner Selbftänbigfeit, er gäbe fid) f elb ft in ©ott abfolut auf, oßne fid; in ißm neugeboten mieber gu finben; bet 9Renfd) mäte in biefer SSeife git einem bloßen Drgané ©otteS, bamit ©ott 5Ше§ in Stílem märe. Unb biefe ¡Religion, in теіфег ber 9Renfd; gu ©ott fid; verhält, mie itnfer Seih gu unterer Seele, ift nid;t etrod blog eine fingirte {Religion, fonbern fie l;at feit Saßrtau’enben beftanben unb fie befteßt nocß. (ՃՑ ift bag bie Religion beg ¡pantßeiSmuS, bie felbft mieber in taufenb unb aber taufenb verfSiebenen gormen eriftirt. Sag ¡Braßmanentßum in Dftinbien ift g. ¡B. eine bet urfprünglid;ften unb reinften gormen biefer pantljeiftifdjen {Religion. 3n bief em inbifcfien ¡PantßeiSmuö fommt eg babér nid;t gu bem ©ebanfen von einer vollen Selbftänbigfeit bet SBelt, unb am menigften gu bem ©ebanfen von bet vollen Selbftänbigfeit bet menfcl;lid)en Seele, fonbern Slííeé verfcßminbet in ©ott, Meé vergeßrt ficȘ in ©ott, Sllleg ift ein bloßes Slccibeng in ©ott, mäl;reub ©ott bie abfointe Subffang ift. Sie S3ernid;tung aller ¡Beftimmtßeit unb a lieg gürficftfeing im 9)tenfd;en unb fein öetfdjmiitben in

©ott ift auf biefem Stanbyunfte bie l)6d;fte menfd)Ud;e SSollfommenßett unb bie lebenbige {Religiofität. 3Bie unenblid) anberg ift bie {Religion ober b effet ber ¡Begriff ber {Religion, menu bag Seben beê SDÎenfdțen in ©ott ein Seben bet Siebe ift! Sitid; in biefem galle grefat ber 9)1 enfcl; aűerbingg fid) auf, leiftet auf fid; ¡Bergidft, entäußert fid; felbft unb giebt fid)

©ott in abfoluter SSeife ,bin; aber er verliert fid; bábuid) uid;t, er verfcßmimmt nidjt in biefer abfoluten güUe, tote ein Stopfen in bem SSeltmeerc, fonbern er erhält fid;;

er finbet fein maßreg, volles, geläuterter, füitblofeg Selb ft in ©ott mieber, er ergänzt unb voflenbet fid; in ©ott unb bleibt, fo feßr er fid; in ©ott aufgiebt unb mit ©ott eins ift, bod) emig ein ficß auf fiel) begießenbet), ein felbftbemußteg Sßefen, ein in ©ott e.riftircitbeS Selbft. So unenblid; verfd;teben ift bie ¡Bebeutung beS {ReligionSbegriffS, je nad'bem man bag Sebeit als ein fubftantielleé 91aturleben ober als ein geiftigeg Siebeglebeit verfiel;!, unb bod; ift in beiben gallen bie {Religion nid;tS SlnbereS, als ein Seben beg 9Renfd;en in ©ott, ober ein Sehen ©otteg in bem 9)іеп]"феп. Unb bod) ßaben mir in beit bisherigen ©rorterungen nur erft gmei ¡Bebeutungen von bent ¡Begriffe beS Sehens ßervorgeßoben; baS Sßcrt Sehen l;at nod;

anbere ¡Bebeutungen, von benen eine g. ¡B. auf bag SDenfen fid; begießt, míe menu mir fagen : ber ^ог)фег lebt nur in feiner 28iffenfd;aft. 9(ber mir moflen unfere Ülufmerffamfeit vorläufig апф nod; auf ben britten von ben ©runbbegriffeit, auf bie ber {Religionsbegriff gurüdgefüßrt roorben ift, ßinrid;ten, патііф auf beit ¡Begriff beg 9Леп)феп. (Die {Religion ift* baS Sehen beS 9Леп)феп in ©ott; aber mag ift benn nun bet 9Renfd;, ber in biefeé %erßälhtiß gu

©ott eintreten folt." SfteS benn ber gange SIRenftß mit Seib unb Seele, ber fit baS ¡Berßält»

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iitfe öu tritt, ober ifi её nur bag innere Selb ft beS {91еп]'феп, waS man gewöhn^

bie Seele nennt? Unb ivieberum fann man fragen, ift eê benn bie gange Seele, bie Seele in ihrer Totalität, іѵеіфе religiös geftimmt unb beftimmt wirb, ober ift eS gleic^fam nur ein Beftairbtheil ber Seele, bie Seele in einer befonberen Sl;ätigfeit, in einem beftimmten {Momente ihrer Betätigung? S(ȘIeiermctd)er erflärt bie {Religion für ba§ ©efüljl ber Ь?1еффіппідеп Slb^ängigfeit beê {Ménfőért von ©ott unb fe$t alfo bie {Religion in baS (NefiiȘl ber тепіфНфсп Seele, £>egel polemifirt gewiß aíľ gu feȘr gegen biefe Definition unb ver=

legt bie {Religion in baS Dcnfeit. {Reanber erflärt bie {Religion für etwas ЬигфаиЗ ÿrac=

tifdjeS unb verlegt fie alfo vornehmlich in ben Billem Bir feȘen alfo, baß bor Уіепіф, ber in ben religiőfen fProceß eintreten foil, feȘr ѵег]‘фіеЬеп beftimmt werben fann, unb baß аиф hierbur-ф ber {Religionsbegriff fel;r bebeutenbe {Mobificationen ériéiben fann. Benn wir alfo ben Begriff ber {Religion (ифеп, fo wollen wir unS піфі mit einer fo furgen unb vielbeutigen Definition begnügen, fonbern wir wollen unS bon vollen unb fiaren Sinn biefer Sbee паф allen ikreit {Momenten gum beutlitften Bewußt]ein bringen, unb im Rolgenben foil eben ber Вегіиф детафі werben, biefeS gu leiften.

1) Benn aber bie bisherigen (Erörterungen 1;іпІапдІіф geigen, baß ber (Seift unb ber Sn=

halt beS {Religionsbegriffs von ber Bebeutung abhängig ift, bie in jebeS feiner {Momente gelegt wirb, fo Wirb man Ьоф піфі leugnen fönnen, baß bie Sbee, bie ber {Шеп]ф von (Sott hat, bei weitem baS фаиуідетіфі hat, waljrenb bie Begriffe, bie man von ber fRatur bes 9J?cn=

fd)en unb von ber еідепфйтііфеп yorm beS religiőfen gebens hat, erft in ¿weiter ginie flehen, І« fogar Ьигф ben Begriff ©otteS mifbeftimmt werben. Sa felbft bie ©b fteng ber {Religion ift von ber Sbee ©otteS abhängig. Benn bie {Religion baS Berhältniß beS 9)іеп{феп gu ©oft ober baS Sebeit beS 9Леп]феп in ©ott ift, fo muß ber 9)іеп[ф, ber fiel; religiös beftimmt füfn len folt, bie abfolute Зиѵегрфі haben, baß ©ott ein abfolut felbftänbigeS unb für քւՓ feien=

beS Befen ift, unb Ьоф аиф bie Зиѵегрфі, baß ©ott піфі in ber Beife für |"іф unb bet Belt enthoben iff, baß er fiď; піфі bem 9Renfchen тйфсіііе unb mit ißm in ©emeinftaft träte. Denn biefeS BeibeS liegt in febern Berhältniß, baß bie beiben dactorén, bie gu einanber in Bei'hältniß treten folien, feber für քէֆ finb, unb քէՓ von einanber ипіеі^феіЬеп unb fieß ЬаІ;ег’аиф außer einanber halten, unb Ьоф 2) аиф піфі abfolut von einanber getrennt finb, fonbern in einanber übergreifen, mit einanber in ©emeinfAaft treten unb eine (Einheit bitben.

Benn wir g. B. von einem 8iebeS=BerhäItniffe beS BatcrS gu feinem Sohne reben folien, fo muffen beibe als тігНіфе unb felbftänbige {ßerfonen, bie ewig von einanber unterblieben Ыеі=

ben, vorauSgefeßt werben, unb Ьоф muffen fie anbererfeitS аиф im Snnerften eins fein mit einanber, in einanber aufgehen unb in einanber ііф finben. Unb Sëbermann, ber in einem і'оіфеп SiebeSverhältniß geftanben hat, Weiß, baß beibe (Stßenfфaften eines wahrhaften Berhält=

ntffeS fo wenig ftd) aufheben, baß fie ]йф vielmehr gegenfeilig fteigern, benn je inniger іф mit einem anbern ©ienfefeu verbunben bin, befto beffimmter ftellt eS ]іф heraus, wie fehr іф тіф von ihm unterbleibe, unb bie volle Snbivibualität eines 9%օոքՓ՚րո ftellt |'іф gerabe in einem innigen Berhältttiffe ber ©inheit mit einem anbern 9Леп|’феп am Beftimmteften heraus unb entwickelt fid) von Stufe gu Stufe, ©oll alfo ein Berhältniß beS {Мепіфеп gu ©ott b. h-

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ЭМідіоп nur überhaupt тодііф fein, fо nui[; ©ott ató ein felbftänbigeß unb für fid) feienbeß SBefett ronutsgefeßt werben, unb boci; aud) ató ein SBefen, bas fid; von bem SDłcnfdfen піфі abfülut abf^ließt, fonbern übergreift in feine ©pifare unb mit iȘm in @emeinfd)aft tritt, ja fid) ihm wefentließ mittȘeilt. Ser Begriff ber ^Religion wirb aufgehoben unb unmöglich ge=

madft, fowohl in bem gatte, baß man ©ott feine abfolut felbftänbige unb von ber SBelt unb in§ Befonbere von bem ȘDîenfdjen unabhängige ©riftenj gufcȘreibt, ató aud) in bent gafie, wo man ¿wifdfen ©ott unb bent 9)lenfd)en eine fo uitenblidfe Äluft befeftigt glaubt, baß ber 9)cenfd) ©ott gar піфі erreichen főnné; benn in beiben gälten ifi fein Berbältniß beS 9)ien=

fd)en ju ©ott, fein Seben bes Söíenfdfen itt ©ott тодііф. ©ó muß mit beiben ©ebanfen, nämlid) bem ©ebanfen ber abfoluten ©elbftänbigfeit ©otteß unb bem ©ebanfett von ber

©elbftmittheilung ©otteß an bett 9)tenfd)en ein unbebingter ©ruft fein, wenn bie Stetig ion піфі gang abgefd)iväd)t ober völlig aufgehoben werben foil.

SBaß ben erften ©ebanfen, nämlich ben von ber abfoluten ©elbftänbigfeit unb bem gür=

fichfein ©ottes betrifft, fo iff mit bemfelben von einem Shetle ber neueren fPhilofopfjen täufAenbeö ©piel getrieben Worben, ittbeni fie ©otteß ©elbftänbígfeít ju einer bloßen ©igen»

fchaff ber SBelt verflüchtigten, bamit aber itt ber Shat bie Sífeität ©otteß verloren, ©ernt wenn j. 33. eilt fPhilofoph ©ott ató bie SBeltfeele erflärt, in ber SSeifc nämlich, baß ©ott nidfts weiter fei, ató bie SBeltfeele, fo hat er bamit wirf lid) bie abfolute ©elbffänbigfeif

©ottes geleugnet, ©ernt wenn man ©ott ató Sßeltfeele beffinirt, fo geht man von ber Borauß* feßung altó, baß bie 39eit ein lebenbiget Drganißmuß iff, ber, wie jeber Drgantómitó, aus Selb unb Seele befiehl; aber wenn bie SBelt іѵігіііф baß ift, fo gehört iljr bie Seele ebenfo gut an, ató ber Seih, unb eß ift eine leere unb tobte 3lbftraction beß 9)lenfd)en, wenn er bie Seele in feiner ttleflerion abfonbert unb mit bem 9 t л men ©otteß bezeichnet, ©ott ató SB eit»

feele hat fein gürfid)fein unb ber 9)icnfd) faun fid) aud), Wenn er nidjtß Slnbereß von ibm weiß, піфі an ihn wenben, nicht ju il)in beten, überhaupt піфі mit iljttt in ©emeinfdiaft treten, ©benfo mißlicl) fleht eß um bie ©elbftänbígfeít ©otteß, wenn ©oft erflärt wirb ató baß SBefen ber 93icnfd)en, ober alß ber ©eifit bet ?Jienfd)heit, ober ató baß ©efeß beß Untrer»

fumß; benn baß SBefen beß 9)сеп]феп ift ein Beftanbtljeil beß 9)lenfd)en, ber ©eift ber 9)îenfd)h?it ift eine ber 9)lenfd)heit angehörige Beftimmung, unb ebenfo ift baß ©efeb beß

’Univerfumß eine ©igenfd)aft beß Univerfumß unb fein felbftänbigeß SBefen, ju bein ber 9)ւօոքՓ in ein realeß Berhältniß treten fönnte.

Slber and) biejenigen heben ben Begriff ber Religion auf, bie ©ott ber Sßelt unb bem 9)lenfd)en fo abfolut entrücfen, baß jwifd)en ©ott unb 9)іеп?ф eine abfolute Stuft befeftigt wäre, bie fein 9)ienfd) überfpringen faun; benn wie feilte benit ber 9)cenfcb aud) nur baß

©eringfte von ©ott wiffen, ja aud) nut bie entferntere Sibnung von ibm haben, wenn ©ott піфі 1)егеіпгеіфІе ín bie 9)îenfd;enfeele, fid) ihr auffdilöffc unb mit ihr ín lebenbíge Berührung träte. SB er alfo nur von einem ©ott ju fageir weiß, jivifden bem unb bem 9)сеп]феи eine abfolute unb unüberfteiglid)e Stuft befeftigt wäre, ber hat in ber ©bat feinen lebenbigen, b. h- überhaupt feinen ©ott. Silfo bie fefte ЗиѵегПфі voit ber ©yiftenj eineß feíb=

ftänbigen aber lebenbigen unb bem 9Jtenfd)en fid) тіІфеіІепЬеп ©otteß ift bie attererfte Be=

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bingung, unter weld;et altéin ber Begriff ber {Religion nid; t blod, f о ո է er it bie {Religion f elb ft im ©emiitße bed Weitfdjen тодііф ift. 6rft wenn bief e 3« verfielt ab f о lu t ift, erft bann tann bie .'Religion in ber тепіфііфеп Seele Sßurgel faffen unb gruc^t bringen. Sagegen je unserer biefe Uebergeugung wirb, je meßt fid; Sweífel unb Bebenfen in biefelbe cinniifd;en, b. ß.

je weniger fie baß ift, wad baß ՋՑօրէ „3uverficht" fagt, befto meßt wirb aud; ber religion gleid;fam ber Boben unter ben Stiffen ßimveggegogen. — Sßollen wir und prüfen, ob biefe

©runbbebingung alter {Religion in und erfüllt ift, fo braunen wir und nur gu fragen, ob unfere 3uverfid;t von ber felbftänbigen ©xifteng cined tebenbigen ©otted fo abfolut gewiß ift,

als bad Stttergewiffefte, b. ß. bad unbebingt ©ewiffe, wad und trägt unb ßält.

Stagen wir aber näßer, wetd;c ©rifteng benn und abfolut gewiß ift, unb baßer ber legte 3Raaßftab aller 3uverfid;t, fo würben woßl viele 9)ienfd;en fagen, baß ed bie finnlidje ®e = wißt;eit fei, b. I;. bie ©ewißßeit von ber ©yifteng ber und uiugebenben finnlicßen Singe.

Saß biefed fPaÿier, теіфе^ іф mit meiner ópanb berühre, baß biefe Sone, bie id; Știre, baß bied 8id;t, biefe SOlenfdjen, bie id; vor mir |'el;e, baß alle biefe Singe, bie id) burd; meine Sinne waßtneßme, wirflid; unb waßrßaft eriftiren unb auf mid; einwirfen, bad gilt bem WenjRßen für abfolut fid;er. Unb wenn einer fagen wollte, biefe ȘDtenfdjen, bie іф bort vor mir feße, Ьгаифеп gar піфі git eriftiren, ed tann nur eine ©inbilbung fein, bie іф mir mad;e, fo würben ibn bie meiften Э)іеп)феп ѵегіафен, ober vielleid;t gar an ber ©cfunbßeit feiited BerftanbeS gweifeln. Seffenungead;tet ßat bie finni id; c ©ewißßeit ißre Scßranfen;

benn bie Sinne Іаиіфеп und in ber £(;at піфі feiten unb bringen und auf ben ©lauben, baß gewiffe ®rfd;einuitgen eriftiren, bie bod; bei näherer Prüfung піфі eriftiren. @d Siebt eine gang anbere ՅոօօրքէՓէ von ber ©rifteng ber Singe, bie feiner Siiinentäu|d;ung unterworfen ift, unb tie aud; bad legte Critérium aller fiunlid;en ©ewißßeit abgiebt, unb bas ift bie ЗпѵеНіфі von nuferer eigenen ©rifteng. Saß id; bin, bad ift mir in ber Sßat abfolut unb ol;ne alle @infd;räntung gewiß unb рфсг.1 Weine Weinungen, meine 9ln=

Іфаиипдеп unb ©ebanfen, meine Borfäfte unb Beftrebungen tonnen fid; im Betlauf meiner

©ntwicfelung änbern, aber baß id; bin, bad ift bad abfolut Sefte, Sid;ere unb Blei = ben be; biefe 3uverfid;t, baß id; bin, biefe 3uverfid;t bed SelbftbewußtfeinS ift ebne alle @in=

fd;räntung abfolut, baßer aud; ber Waaßftab von jeber anbern 3uverfid)t. ©rft bann ift mir bie

©rifteng von etwad Slnberem abfolut gewiß, wenn fie mir fo gewiß ift, aid id; merned eigenen Selbftbewußtfeiud gewiß bin. So ift benn und nun аиф bie felbftänbige unb lebenbige

©rifteng ©otted erft bann abfolut gewiß, Wenn fie und fo gewiß ift, aid unfer eigened Sein, b. I;. wenn wir fagen tonnen, baß ein ©ott lebt, ift mir eben fo abfolut gewiß, als baß іф bin. Siefe abfolute 3uverfid;t von einem lebenbigeit ©otte bilbet ben ©runb unb Beben von jeber {Religion; ift fie піфі vorßanben, fo ift aud; feine {Religion тодііф, ift fie aber vorßanben, fo ift aud; ber {Religiondbegriff naße baran, fid; in ber тещфііфеп Seele feftguwurgeln unb bad тепіфііфе Seben in feinem Sinne gu gehalten.

Um fo meßt aber entfteßt bie Stage, auf теіфет Sßege wir gu biefer abfoluten 3u»er=

І'іфі von bet ©rifleng ©otted gelangen, ba wir ©ott Ьоф піфі fo feßen tonnen, wie bie finn=

Ііфеп Singe. Sie näd;fte Quelle nun, aud ber wir unfer SBiffen unb ©tauben von ©ott 2

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Ki

entnehmen, ift bie Überlieferung, toie fie unS Ьигф uniere ©Item, Ьигф Serrer, fPrebiget ЗЗйфег и. f. ív., alfo Ьигф familie, <афи1е, ^ігфе unb æoïfSgeift vermittelt wirb. 9іоф eße mir im еідепіііфеп Sinne beS Sßortë benfen unb im еідепіііфеп Sinne beS SBortS zweifeln fennen, alfo in ber ätinbßeit, ivirb un8 von münbigen unb felbftänbigen 9У1еп]’феп mit»

geteilt, baß ein ©ott ift, unb maS ©ott ift, unb mit nehmen cê in ireu unb ©laubeit auf unb гіфіеп unê Ьапаф. Se inniger unb feuriger biejenigen, іѵеіфе mir gu Beßrem in bief en Singen babén, von ißren Beßren überzeugt finb, befto meßt unb tiefer fenft քէՓ ißr ©laute аиф in unfere Seelen. Störe bie 9th։tterfpraße baS ©igentßum unferer Seele ivirb, fo wirb аиф ber ©(aube an einen lebenbigen ©ott unS angeeignet, eße mir eS поф гефі miffen unb verfteßen. Unb mie bie Жиііефгафе ift eine фіфс Ьигф bie Autorität un8 vermittelte Sie»

ligion in her ißat eine mertßvoUe Subftang, au8 гоеіфег ßerauS ]іф ein геіфеЗ unb freies

©eifteSleben entmicfeln farm. ՏօոոօՓ aber finb bie auf bent ЗВеде ber bloßen Autorität gemonitenen ll ehernen gun gen поф піфі ba8 Seßte unb abfolut unb für alle Seit ©emiffe. Sie auf bloße Autorität gemonnene religiofe ©emißßeit ift einem reflectirten Віфіе ди ѵегдіеіфеп, mie e8 3. 33. unfer Nionb ßat, ber fein Віфі von ber Sonne empfängt. SiefeS reflectirte Віфі ift аиф Віфі, теІфеЗ Іеифіеі, aber ba eS erft von urfprünglüßem Віфіе abgeleitet ift, fo ßat eS Ьоф verßältnißmäßig nur eine geringe ВеифіЩі unb Sßärme; unb Seben verbreitet e8 faft gar піфі über embere ©eMiôpfe. ©rft biejenfgen 3ße(tförper ßaben ba8 гефіе, urfräftige unb Seben feßaffenbe Віфі, bie au8 fiф felbft ßerauSleußiten, mie mir ba8 in einem fo eminenten 9)iaaße an unferer Sonne maßrneßmen. So зіеті eS аиф bem 931етфеп, пф in feiner religiőfen llebergeugung піфі bloS mit bent Siebte 31t begnügen, maS er von anbern 9)іеп)"феп erßalten ßat, fonbern felbft 51t leitфlen ober ba8 Віфі aus feiner eigenen Siefe 31t fфöpfen. .ßat ber Nlenfß bie naturgemäßen geiftigen (SntmicfelungSftufen ber Familien»

pietät, ber Nationalität unb ber »ßumanität Ьигфдетафі unb ift Ьигф biefelben 3U einer ge=

miffen Sreißeit unb Selbftänbigfcit be8 SinnenS unb SenfenS, be8 SißtenS unb $гафІеп8 gekommen, fo begnügt er fitty аиф in ber Sßat піфі meßt mit ben Uebergeugungen, bie ißm Ьигф bie 9Jlittßei(ung unb Autorität anberet 9)іепіфеп 31t ißeil geworben finb, fonbern er feßnt քէՓ Ьапаф, mit eigenen Singen 31t feßen unb mit feinem eigenen ©elfte քէՓ 31t verfißem, baß ein ©ott lebt. Unb biefe Зиѵег^фі erlangt ber 9)ւօոքՓ Ьигф bie Offenbarungen ©otteS, bie er fowoßl außer քէՓ in ber Natur unb in ber ©е|‘фіфІе als аиф befonberS in feinem eigenen Beben unb in |іф — in feinem ©elfte — finbet, wenn er nur гефі ЬеоЬафІеІ unb baS Sßefent»

Ііфе von bem UnwefentM;en untertreibet. 3u ben Offenbarungen ©otteS in ber ©еіфіфіе geßort аиф bie ©efßißte ber Neligion unb vor Billern bie ©еіфіфіе beS ©ßriftentßumS von feinem erften ©intritt an. Sßie wir ©ott піфі unmittelbar maßrneßmen tonnen, fo tonnen mir ja аиф ben ©eift unb bie ©efinnung eineS anbern ЭДепі'феп піфі unmittelbar feßen ober fonfi maßrneßmen; піфіз befto meniger miffen mir e8 von allen 9)lenfßen mit abfoluter Ru=

ѵег|іфі, baß ein ©eift in ißnen moßnt, unb von vielen 9Леп)"феп аиф näßer, ma8 für ein

©eift in ißnen moßnt, unb maS für ©efinnungen fie fomoßl im Blllgemeinen als im Se=

fonberen gegen un8 ßegen. Sßoßer fontint biefe abfolute ՏէՓօրֆօէէ'? Saßer, baß ftety ber

©eift unb bie ©efinnung beS 9)1епіфеп, оійфоп fie ißrem Sßefen паф für un8 ein ȘNpfterium

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Il

ftnb, burd) i í; re £anblungen offenbar mad)t, unb baß wir in Solge nuferer Oenffraft bie Süßigkeit in ung tragen, auê ben einzelnen ^anblungen eineê 9Jienfdjen, ja in glitdiidicn gab len felbft fdjon auê einer einzelnen befonberê prägnanten fpanblung ißt allgemeiner ©efen unb ihre unfid)tbare ©efinnung alâ eine lebenèfräftige unb fid) mittbeilenbe 9)cad)t gu erfen՛

neu. sJlid)t anberg verhält eg fid) mit unferer 3uverfid)t von ©otteè Oafeitt unb ©efen.

2Sir gewinnen fie aug feinen Offenbarungen. ©otteê Offenbarung für ung ift aber bie Ï3eit int umfaffenbften Sinne beg ©ortê; bie gange, räumlid) unb geitlid) unbegrenzte unb unerfdjöpflidje ©eit, unb ¿war bie natürliche unb äußerlid)c ©eit fo gut, wie bie ©efdiicȘte ber 9jîenfd)Șeit, unb befonberê auch «ոքere eigene, innere, geiftige ©eit, in ber fid)

©ott am unmittelbarften unb eíngreifenbften funb tf)ut, wenn wir nur feilte Beleben verfteljen.

Sft bem 9№enfd)en ber Slid für bag ýŕ'here unb Unenblid)c erft einmal geßhärft, unb Șcit er erft einmal bie 9cäl)e ©otteê urfräftig in fid) felbft cmpfitnben, fo ïann er and) im Äleiuften außer fiф ©otteë SSirffamiéit ernennen. 9П8 93 anini fd)on auf bent Scheiter՛

häufen ftanb, ber fein ІсіЫіфеё Safein vermehren födte, ba ergriff er einen Strol)l)edm unb bewies auê bemfelben ©otteê Safein — unb ein Strohhalm ift bod) bag ©eríngftigigfte unb 33 er gä n git d)ft e, waê man fid) nur benfen fann. -9lber eg muß fid) in ber Shat aug ¡ebem (Sínjelnen ©otteê wirffante Crfifteng beiveifen laßen; aber nod) mehr, wenn wir bag ©ange mit erleud)tetem Slide betrauten.

fann ung ein h°heê unb heiliges ©rftauiten ergreifen, wenn wir bas uns fid)tbare unb erfennbare Univerfum befrachten. Schon unfere ©rbe, bie ung zeitweilig ¿um ©ol)itfth angewiefen ift, fft unerfdföpflidj voll von ©unterwerfen aller Sírt. Unb Wa§ ift unfere ®rbe im Serhältniß ¿um gangen Univerfum? ©in Stopfen in bent Ocean, ein fßunft in ber Աո՛

enblid)feit beg ©eltraitmg. Sei;on unfer unbewaffnetes Singe geigt ung eine stille von ©elfen, unb wie mehren fie fid) erft faft ing Unermeßliche, wenn wir ben Rimmel burd) ein gernroljr betraebteu. Unb wag für eine unenblid;e ©ewalt unb gtiUe beg 8íd)tê muffen fie haben, baß fie in einer Entfernung von Millionen von teilen noch fo l)e(l leuchten. Unb wenn wir ferner erwägen, baß jebet berfelben, ja jeher Quillt in ber Unermeßlid)feit heg Э-îaumê eine Duelle unerfd)öpflid)en Sehenê ift, wie wir bag an jebent fünfte unferer Erbe beobachten, füllte ung ba niept fd)on ein religißfeè ©efüpl anlvanbeln unb feilten wir im Orange unfere«

pergeñé nicht ausrufett: ja! es ift ein ©ott, unb gwar ein ©ott von unenblid)cr 9)cad)t unb Schöpfcrfülle. Unb hoch ift bieg erft bie eine Seite biefer 33etrad)tung. ©ie bas Univerfum räumlich unenblid) ift, fo ift её aud) uttenblid) in bet Beit. ©ie wir uns fein ©nbe vom (Raume benfen fennen, fo auch feinen Anfang unb fein ©nbe itt ber Beit, unb wie jeher diaumpunrt bezeichnet ift burd) ein reiches Seben, fo auch lebet SRoment in bet zeitlichen Ent՛

widelung. ©ir itbetblicfen nur einen fleinen Oh eil bet zeitlichen ©ntwicfelung auf biefer unferer Erbe, fo weit bie menfd)Ii<he ©efdjicpte havon Beugniß ablegt, aber welche Stille von natürlichem unb von geiftigem Sehen, welche Stille von ©eftalten, Ohatfacpen unb ©erfen ift in biefem htrgeit Beitraum fd)on eingefd)Ioffen. Unb wenn wir benn nun, wie wir bed) muffen, bie enblofe Beit — von ©wigfeit gu ©roigfeit - mit Sehen unb mit ©eift in bet՛

felben Չէրէ ausgefüllt unb burd)brungen benfen, Welche Slnfchauuttg gewinnen wir bann Von 2

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ber ішефффяііфеп ®roße beë Sßettalti. Sft её benn ju uerwunbern, wenn ber fßjalmift tn ber @röße bíefer Slnfcbauung auëruft Cÿf. 19, 2—3) : Sie Rimmel erjagten bre Сфге Sottes unb bie Befte oertünbiget feiner ^änbe SB erf. @in Sag fagt её bent anbern, unb eine ֊Jia (bt tßut её funb ber anbern. Ober wenn ber Slpoftel fßauluë im Stomerbrief fpridjt: Senn baft man weift, baft ®ott fei, ift i(;nen offenbar; benn ©ott ßat её ißnen geoff enbart; barnít, baß

®otteé¿unfid)tbareé Sßefen, baë ift, feine ewige ,Kraft unb ©ottȘeit wirb erfeßen, inbem man fie erfennt auë feinen Sßerfen, псітііф auë ber Sdjöpfung ber Sßelt; alfo baft fie feine Gnt=

fd)ulbigung ftaben.

Unb wa§ fo unfer unmittelbareë ©efüßl bei ber Betrad)tung beë Unioerfumë ohne Biele Prüfung in feiner fr if eben unb lebenbigen Erregung unë juruft, baë beftätigt bie tiefer finnenbe, mit wiffenfd)aftlid)er ѲгйпЬІіфІеіі bie Sßelt erforfd;enbe Vernunft. Saë eigentliche Sßefen ber wiffenfchaftlidten ^օրքֆսոց beftel)t in ber 5luffud)ung unb in ber 9Iuffinbung ber ®rünbe о on ben @rfd)einungen, ber Urfachen Bon ben Sßirfungen. Sßenn fid) ber Wienfd) allein burd) baë Senfen Bon allen anbern Sßefen, bie wir auf biefer (írbe fennen, unterfd)eibet, fo liegt ber eigentliche Silero bcë Senfenë wieber in bem gorfdfen nad) ben ®rünben. .Keine @rfd)einung beë Sebenő, fein Sing, feine (Sriften.ț gilt bein benfenben JJtenfchcn unmittelbar etwaë, oiel=

mehr gel)en wir über jebe ©rfdjeinung hinauë unb ффеп einen ©runb, eine Urfache, Ьигф welche bie (Srfdjeinung ЬегоогдеЬгафі unb beftimmt ift. JJleiftentheilë aber ift baë, waë wir alë ben ©runb einer beftimmten ©rfcheinung fittben, in fid) felbft wieber eine @ťf$einuttg, unb wir fud)en baßer oon btefer wieber einen neuen ©runb unb fahren in btefer Sßeife fort unb rufen unb raffen nicht efer, als bië wir einen ©runb gefunben f^ben, ber nidjt weiter über fid) finauëweif’t, fonbern ber ®runb feiner felbft ift unb alles Sin bete aufter ihm be=

grünbet ober mit ber anberen ber oben angeführten »Kategorien auëgebrücft, — bië man eine Urfache gefunben Șat, bie bie Urfadje ihrer felbft ift unb alleë Slnbere aufter ißr bewirft — bie abfolute Urfache, bie ©пЬифафе. Unb biefe Urfad)e feiner felbft, bie alleë Slnbere außer fid), b. !)• baë ganje Univerfum mit feiner ипегіфорЩфеп Sülle ber mannigfaltigften Stiftenden вегиффі, — btefer ®runb, ber fid) felbft unb bie gange $ßclt begrünbet, baë ift ©ott, ber lebenbige ©oft, ber allein auf fid) felbft ruht, wäl)renb alleë Slnbere in ihm ruht, ber allein քէՓ felbft herborbringt, währenb alleë Slnbere oon il)m l)eroorgel՝rad)t wirb.

Siefe Веігафінпдеп werben апіфаиііфег unb baher für otele ЭЛещфеп jwingenber, wenn wir fie піфі, wie biëßer, in abffract 1оді?фег ßorm anftellen, fonbern auf bie un ë umgebenbe Sßelt unb auf unë felbft, bie wir ein Sßeil ber Sßelt finb, anwenben. .galten wir unë bei nuferer Betrachtung an baëjenige Object ber Sßelt, іоеіфеё non allen baë würbigfte ift, an ben einzelnen Ліепіфеи, f o ift её natürlid) unb erfahrungëgemäß, iß n иаф feinem unmittelbaren Safein alë bie Söirhtng einer außer ihm liegenben Ііфафе ju betrachten. Seher einzelne SDlenfd) betrad)tet mit 3led)t feine (Eltern alő bie Urheber feines Safeinë, unb baë giebt ben

©Item eine fo hohe Sßürbe unb Bebeutung, baß fie in Bejug auf bie Kinber діеіфу'ат bie fd)affenbe Kraft ©otteë oertreten unb baßer аиф alë bie Stellvertreter ®otteë auf (írben oer=

ehrt, werben folien. Slber ob baë inbioibuelie Safein eineë 9)1еп)феп fd)on oollftänbig erflärt ift, baß man её alë Sßirfung auf bie (Eltern als bie иффе ber Sßirfung jtjrüctfüßrt, baë

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IS

íft fcbcrt fef)r gu bezweifeln. ֊Denn jebe։՛ cinkelne 9)ïenfd) erfcȘeint nad) feinem geiftigen 5)a=

fein alë eine felßftänbige Gattung, alë eine originelle 3'bee, bie nidjt etwa au» einer (Sombination von zweien anbern ЭДепіфеп, bie wir Gitem nennen, erflärt werben faitn, fon»

bérit unmittelbar auf bie erfte Urfaebe, auf Gott gurüdgufüßren ift. Sebet einzelne Уіепіф muß, fo gewiß er ein felbftänbigeë, mit піфіе 91 nberem gu ѵегдІеіфепЬеё Sßefcn, eine Gattung für քէՓ ift, анф bef'ennen, baß er von Gott ցօքՓսքքրո ift. ®оф feßen wir von biefem fünfte ab, bet in ber tßeologifdjen SBiffenft^aft поф feineSwegë ßinlänglid; erörtert ift, unb galten wir её feft, baß ber einzelne 9)?enfd) wenigftenë паф einer Seite ßin bie S8trfung ift von ben Gitem, fo gilt bief её Ьоф eben fo gut wicber анф von ben G (tern, baff fie von ben -Boreltern ab»

flammen, unb fo wirb man, ben GaujalnejniS verfolgenb, von Generation gu Generation gurüd»

getrieben, bië man auf bie erften 9)îenfd)en giirüdtommt: benn baß bie 9)іеп1феп піфі von Gwigfeit ßer auf bief er Grbe eyiftiren, fonbern baß gewiffe Же^феп bie erften gewefen finb auf biefem planeten, baë läßt fid) Ьигф bie Geologie фаі[афІіф erweifen. SB ober finb nun biefe gefommen"? Gë wiberftreitet aller Grfaßrung, aller Analogie unb aller Vernunft, baß ЗЛеп’феп von gieren, ober Zbiere von Шіепіфеп, ja nur eine Gattung von Зфіегеп ober Pflanzen von einer anbern Gattung von Zßieren ober ^flangen ЬегѵогдеЬгафІ Werben tonnen;

vielmehr rußt jebe Gattung auf einer felbftänbigen Sbee, bie піфі von ber Sbee einer anbern Gattung abgeleitet werben fann. Unb fo ergiebt fid) mit -Jtotßwenbigfeit, baß wenigftenë bie erften Жепіфеп піфі Ьигф Beugung entftanben fein tonnen, fonbern auf bie oberftc fdaffenbe .(haft gurüdgefüßrt werben muffen. Gang baffelbe gilt аиф von ben erften Zßieren, von ben erften ^flangen unb von allen erften Gebilben biefer Grbe. Миф ()) flangen unb Zbiere ent»

ließen յսոօՓքէ Ьигф Beugung von fPflangen unb Zßieren berfelben Mrt, fo geßt cë von Gene»

ration gu Generation, wir wiffen піфі, wie viele Zaufenbe von Saßren; aber guleßt Ьгіфі Ьоф bie Steiße ab; wir tömmen gule# auf bie erften Sßierarten unb weiter auf bie erften fPflangenarten, bie піфі Ьигф Beugung entftanben fein tonnen, unb Wovon wir alfo ben Gruttb in bent fmßen muffen, ber fein eigener Grunb ift unb aHeë Mnbere begrünbet. Mber bitfelben ЗЗеігафіипдеп gelten аиф für bie imorganifdjen Gebilbc, ja gule# für bie Grbe felbft.

ÏSir tonnen bie Grbe in ißrer Gntwictelung etwa fo weit gurüd verfolgen, wo auf ißr Шеф»

terbingë поф піфіё SSeftimmteS war, fonbern fie etwa nur als ein glüßenber Gab ball eriftirte;

Ьоф аиф bei biefem tonnen wir піфі freßen bleiben, wie аиф bei feinem anbern Sßeltförper՛

in feinem primitiven ßuftaube, fonbern fie alle finb (ггіфеітіпдеп, SBirfungen, begrünbete Sßefen, bie über քէՓ ßinauëweifen unb ßößere Игіафеп unb Gritnbe, alë ißre քՓօքքրոհրո jträfte, voraitëfeßen. So werben wir benn аиф Ьигф bie Gefeße beë íDenfcnS eben fo feßr, als Ьигф bie wenn аиф поф fo Ьеіфгйпііеп Grfaßrungen, bie wir wäßrenb unfereë fürgén Geben»

lebens тафеп, unaufßaltfam getrieben, alleë ©afeienbe als ein Geworbenes angufeßen, waë feinen Grunb піфі in [іф felbft trägt, unb eine Ie#e Игіафе gu feßen, bie ber Grunb ift von ber gangen Grfdjeinuugëweit unb ißren Gefeßen, ißren Snbivibuen unb Gattungen unb ißre eigene Игіафе. So füßrt benn bie Stßatfad)c ber äßeltepifteng mit 9totßwenbigfeit baßtn, baß ein Gott eriftirt unb піфі bloß, baß Gott ift, fonbern аиф, was Gott ift, патііф baßin, baß Gott ber Grunb feiner felbft ift, unb ber Grunb von Miiem, waë außer ißm ift, ober

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и

baß ©ott bte ilriadie feiner felbft iff, unb bie Úriad)e non Štítení, Was außer էխս ift. ego abftract unb unentwidelt bief et begriff von ber (i) o t tbc 11 aud) nod) ift, fo ift её bod; id) он ein toürbiger begriff, bet baS menfdjlicbe «fperg mit Sicherheit unb ճրօքէ erfüllen f'ann, benn toas tonnte es Sröftlidgereë geben, alë ein Sßefen git iviffen, weldjeë bei bief em Staufd) von

$eränberungen, bie ivit um unS benterten unb in bie mit felbft Șineingegogen iverben, in fief»

felbft verharrt, feine eigene Urfad)c ift, bem SBed)fel entnommen ift, unb bod) alle biefe 33er=

änberungen bewirft unb ihnen l)ierburd; eine SButgel unb ein ©enrage be» Unvergänglid)eii verleiht unb aud) ben vergänglichen Sßefen baë Unvergängliche gu genießen giebt. Unb её ift nid)t bloß ein ivürbiget S egt iff, fonbern, worauf её hier vor Sittern antommt, ein ^Begriff, bet nicht eine bloße ntenfcblidie SReinung unb spbajxtafreret ober eine von Slnberen auf Slutorität hingenommene Storftettung ift, fonbern auë bet Sßelterifteng mit Slothivenbigfeit hervorgeht unb bähet eben fo ficher ift, alë bet ©taube an bie SBelterfftenj unb an unfere eigene ©rffteng.

Slbet biefer SSeiveië von bet ©rifteng ©otteë, bet von bem ©aitfalnetuë bet ©inge ljer=

genommen ift, ift feineëivegë bet einzige objective ЗЗеіѵеіё ; aud) nidjt einmal ber volltommenfte.

©lejenigen sUl)i(ok՝pben bet neueften Seit, bie fid) bemüht hüben, auf wiffenfd)aftlid)em SBege baë ©afeín ©otteë 5u bemerjen, lvie 5. S3, bet jüngere д i d) t e ,*) haben befonberë bie 3wed=

mäßigfeit ber ©inge in ben 33orbergrunb geftettt, unt batané Ijerguïeiten, baß ein oberfteë gwedfejjenbeô Sßefen, baë mit feinem ©elfte baë Sßeltatt burchbringt, obite bodj barin aufgu=

gehen, fo gewiß erfftirt, als bie Sßelt felbft ert flirt.

*) ©runbjűge gun։ «Spfteme ber ^Șilofopljie. Sritte SlbtȘeiiung. Sie fpecutatioe Speologie ober att- gemeine 9teligion6tebre »on 3- tȘtdfte. ^eibelberg, 1846 unb 1847. — (Sin äöerf, toelcfyeâ ben pȘpfico*

teteoIogifcȘen æetoeiê non։ Safein @otteő mit grofjer ®rünbïid)feit unb æottftânbtgfeit Manbelt nnb gemt§

Ո0Փ meȘr ©nflujt рф mürbe erworben Șaben, wenn es prâcifer getrieben wäre.

@ë wanbeit unë fájen ein eigenthümlidjeë Hochgefühl an, menu wir von bet ^wertmäßigen Silbung auch nur eineë einzelnen ©hiereS ober einer einzelnen fpflange ©infidjt gewinnen;

её ift uuë, alë würbe unë ein S3liet in eine höhere Sßelt baburd) eröffnet — in bie Sßerfftätte

®otteë. Sebeé $hiet unb jebe h) flange ift burd) unb burd) gweefmäßig; ein ßweef belebt baë

©ange vom ©roßten bië gum Äleinften. ©ie gallofen Stoffe, SJiaterien, Kräfte, bie in einem unb bemfelben Organiëmuë tl)ätig find, werben von einem Swede gebänbigt, beftiiumt, bewegt, geftaltet unb entwicfelt. Slbet fo verhält fidj'ë nicht bloë mit einzelnen Organismen, fonbern mit bem gangen Sßeltatt. ©aë gange Sßeltall ift ein Äoëmoë, ein von einem Swede gehaltenes unb beivegteë ©aitgeë unb nun födte nicht mit jftothweubigfeit barauë folgen, baß ein oberfteë, Swede feßenbeë — Säefen eyiftirte? Slber man fann blefem SBeweífe noch eine atíbete SBen=

bung geben, wo burd) er nidjt bloë noch etwas Swingenbereë erhält, fonbern and) auf baë geiftige geben bet menfdjlidjen @efd)ichte eine äußerft fruchtbare Slnwenbung erleibet. ©S ift fchon oben erwähnt, baß baë Univerfum nidjt bloß ein fimultaiteë, ein im -Raume coerfftirenbeë

©anges ift, fonbern aud) fucceffiv in ber Seit verläuft, fo baß an bemfelben aud) ein früher unb ein Später gu unterfd)eiben ift. SSIeiben wir nur auf unferer ©rbe flehen, fo flnb bie

©temente früher gewefen, als bie Organismen, bie ^flangen wieher früher, als bie 2hiere, unb

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ade aitberen @efd)öpfe früher, alê ber Wen;cb. Ser Wenfcl) fann aber fd)on als natürlidge®

Sffiefen, alg ber (Snbgiverf beg gejammten (Srbleben® betradftet werben. ՉԽք ben Wenfd)cn քքէ bie gange Statur berechnet unb uni ifm feine natürliche unb geiftige ©gifteng möglich gu madjen, ift Sldeö in ber Statur eingerichtet unb vorbereitet. Sie (Pflangeii haben aderbing® auch auf her einen Seite einen 3tved in fid) feïbft unb fie haben auf ber (Srbe gelebt unb fönnen auf ber @rbe leben, ohne bie Zbiere unb ebne Wenjd'en; aber fie finb auf ber anberen Seite eben fo fehr auch Wittel gu einem höheren 3werfe, eben fo finb bie Stiere, obgleich fíe auch eine gewiffe Selbftänbigfeit in f։d> ßabon, gu einem höheren ßweefe ba, nämlich um bem Wen|djen bag geben auf ber (írbe möglich gu machen. Ohne alle bie Sorftufen be@ Statut lebeng, bie bem Wenfdgen voraitggehen, in’g Sefonbere ohne bie fPflangen unb bie Spiere wäre bie ©gifteng beg Wenfdjèi։ auf ber (írbe eine Unmöglid)feit ; aber unter Soraugfeßung bief er (Borftufen ift bem Wenigen leiblich unb geiftig bag vodfommenfte geben möglich- finb benn alfo biefe æorftufen ber Statur, namentlich bie 2LȘiere unb bie fPflangen, bie Wittel gum 3werfe beg menfd)lid)en gebeng unb bag ift ihre I)öd)fte Seftimmung, bem теп|'фІіфеп geben alg Wittel gu bienen. Zbiere unb ^flangen wiffen aber nid)tg von biefer ihrer Seftimmung, fie hoben քէֆ biefelbe nicht felbft gegeben, fonbern fie ift ihnen burd) ein höhere® aufferwelt՛

lid)eg Sßejen gegeben. Ser in ben Witteln geitlid) voraus roirfenbe ßwerf weift alfo ben Wenfefen über bie Welt hinaus auf ein 3wecfe feteenbe® Sßefen. giber aud) für bie ®efchid;te taffen fid) ähnliche 33ctrad)tungen anfteden, bie wo möglich nod) wirffamer finb, ba fie fid) auf bag geiftige geben begießen. Sn ber ©efdncßte ber Wenfd)I)eit tritt ba® (íbriftentlnini ver- hältniffmäffig fehr fpät auf; aber eg tonnte aud) nid)t früher auftreten, ba eg gu feiner ©giften;

ber vorhergehenben 330ІЬегде|фіф1е not'hwenbig beburfte. Sag ©hriftentljum ոփէ auf bent Subenthum, bem (Briedjenťhum unb auch ouf bem (Römertljum. fatten bie Stonier nid)t bie gßelt erobert unb baburd) bie befonberen Sölfer inbivibuell neutralifirt unb fie nad) ber 3Ser=

niditimg ihrer Sefonberljeit nad) bem allgemein menfd)lichen, alg ihrem lehten Sroftc I)ingebrängt;

wie hätte benn bag ©hrtftcn$um- hie allgemein nienfd)lid)e (Religion, einen Soben finben fennen in ben befonberen Solfêreligioneii? Unb wenn nicht bag Solí ber Suben ben (Be=

bauten von bem Weffiag gehegt unb auSgebilbet hätte — ben (Bebauten von einem Wenjeben, in bem (Botte® (Beift unb ©nabe fid) ben Wenfdfen mittl)eilen födte, wie hätte (ibriftus ©tauben unb Serftänbnif; finben fönnen unter ben Wenfd)en feiner Seit? Unb wenn bie (Briedgeit unb ¡Römer nicht burd) Äunft unb Sßiffenfd)aft bie jubftantiellen, göttlichen Äräfte ber Statur unb be® Wenfchenleben® erfannt unb bargeftellt unb im Staatgleben geftaltet hätten, wie wäre e® möglich gewefen, ben ипепЬІіфеп (Beift be® (ihriftentfum® in bag menfrfilidjc geben eingufülnen? Sie @efd)id)te lehrt eg, baf; bag (ífrijtenthum alg Snbgwerf ber menfd)lichen

®efcbid)te bag Subenthum unb bag ýeibentl)um alg Wittel gebraucht unb ihrer nicht entbehren fann, Wenn eg felbft egiftiren föd. giber bie (Вгіефеи felbft wußten nidffg von biefeni ßweefe, eben fo Wenig bie (Römer unb fehr wenig bie Suben, unb nod) weniger mufften biefe bref Soifer, baff fie gufammen gehörten, um einen höheren ßwerf gu verwirfІіфеп; mufften Ьоф bie Suben fo gut wie nid)tg von ben (Вгіефеп unb von ben (Römern, unb eben fo wenig bie (Bried)en unb bie (Römer von ben Suben! Unb ©riechen, (Römer unb Suben mufften піфі®

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voit bem ¿¡werfe, ju beffen ЗЗсгтігіІіфипд fie Ьоф uotßwenbige 9Jlitte( waten. Ste fínb .Organe Ju einem 3werfe, ben fie felbft nid;t verfielen. Sa8 ben 3wed jelenbe unb biträ;

fie biefen 3werf репѵігШфепЬе Sßefett ifi ®ott. So tei)րէ ung bie 9latur unb bie @efd;icßte uberali, wenn wir fie nur mit æerftanb betrachten, bap ©ott ein abfolut vernünftiges $5efen ift, bet bag natürliche unb geiftige Univerfum nach feinen Sweden leitet, bet jebeb Ջօ1ք an feine beftimmte Stelle ftellt, jeber Seit ißre Aufgabe anweift unb jebem eiitgelncn 9)1 en feiten bie feinige in feiner Seit; ein Sfßefen, bag burd;greift burci; bab natürliche unb ba8 geiftige Univerfum unb felbft ba0 S3öfe, weld;e8 freie Sßefen tßitn, nur bagu gebraud;t, um bag ©ute nur um fo herrlicher Ieucl;ten gu laffen unb gu Äraft gu bringen. $5ie aub einem Äitnftwerf ber ©eift beb Zünftler», ber eg gemacht hat, im ©roßen unb ©äugen fo wie in jebem einzelnen Steile beffelben hervorleud;tet für ¡eben, bet fiel; auf ein fold;eb ÄunftWert Verficht, fo leuchtet aub bem natürlichen unb geiftigen Univerfum ©otteS ©eift unb Sßefen in noci) viel glängenberem Sichte, alb c8 nur irgenb ein 9)lenfrf)eumerf gewähren tarnt, hervor für ¡eben, ber bie Sprache beb Univerfumg verfielt. Зе дгйпЬІіфег, b. h- je wiffenfd;aftlid;er wir uns auf bie ©rforfebung beâ Univerfumg einlaffen, befto vernehmlid;er muß unb Von alíen Seiten bag ՋՋօրէ entgegen tönen, baß ein ©ott ift, unb wa8 ©ott ift. Unb wie man au8 bem tieinften Sheile eines Äunftwerfb ben ©eift eines Äünftlerb ernennen fann, fo апф au8 bent tieinften Sßeile beS Univerfumg bie 9)1 ad; t unb 9Seibl;eit ©otteg.

3ft aber irgenb ein Sßeil beg Univerfumg für ben einzelnen 9)ienfd;en geeignet, fid; von

©otteg ©rifteng unb $8efen abfolut gu vergewiffern, fo ift cb feilt eigenes Sebeit. 9lid;t8 greift Ьоф fo tief in unfer 3d; ein, alb wag wir unmittelbar an unb felbft erfahren, ériéiben unb empfinben. Sie Offenbarungen ©otteg, bie fid; in unfetem eigenen Seben ausprägen, тафеп ttnâ baher ©ott vorgttgêweife offenbar unb erlvecfen in unb bie abfolute ©ewißßeit, baß ein

©ott ift, ber bie SSelt regiert unb апф in jebem 9)1օոքՓօո1օհօո unb in jeber 9)ieitfcheitfeele wirffam gegenwärtig ift. Sieje ©ewißßeit geht unb vor Stílem in Мфеп Momenten unfereb Seben§ auf, wo wir unb in nuferer abfoluten Skbingtßeit fühlen. S)aßer ift vorgugSwetfe bie 9lotlj beb Sebeitb, bie ІеіЬІіфе unb bie geiftige 9cotl; bie lebeitbige Quelle beb ©ottebbewußtfeinb, unb biejenigen 9)lenfd;eit, bie in ihrer Seele einen gewaltigen 5)rud fpüren, unb fei eg ber

©rud фгег eigenen Sünbe unb ՏՓսոհօ, fiitb am meiften geneigt, mit bent ©otteSgebanfen einen гефіеп (Srnit gu тафеп; wäl;renb eg von beit SÎeсфен, bie in ftolger Selbft=

genügfamfeit bahía leben, heißt, baß eg leid;ter fei, baß ein Äameel Ьигф ein Slabelöbr gehe,' alb baß ein fokßer in bab öleid; ©otteg eingehe. ©ab SeWußtfein von ben ՏՓրոոքօո unfereb inbivibueHen Sajeinb treibt unb unaufhaltfam, in bem Unbebtitgten unfete Sîettung unb ttnferen ճրօքէ gu fud;en. Unb ©ott ift nicht fern von einem Seben, nicht etwa über beit Sßolfen, baß wir etwa laut іфгеіеп müßten, um ißn gu finben; fonbern er ift allgegenwärtig, in jeber 9)lenfd;enfeele gegenwärtig unb jebem 9)lenfd;en fo naße, alb er fid; felbft nur irgenb naße fein faun. Unb wenn alfo ber 9)lenfd; քէՓ in feiner SSebingtßeit erfennt, fo erfennt er аиф bab tßn erfüliettbe, unbebingte SSefen fo unbebingt ftd;er, al8 er fid; felbft erfennt. ©ott tßeilt fid; tßnt lebenbig mit, wie füllte ißm nun int ©ntfernteften bet Sweifel entfteßen, ob ein ©ott ift? @r füßlt tßn, er erfennt il;tt, unb eb fommt ißm nun barauf an, քէՓ feiner тодііфп

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Оигф bie 2lfpmptoten mirb bie (Shene in vier Spelle getpeilt, in bereit jmei fFgenüberßcpenben bie beiben Vpperbeläße liegen. Oie in ben beiben anbern $Іафеп=..

ringßen gemecft, îtnb fo iß feine Zbätigfeit піфі bee Slubbrucf einer feften ©eß'nmmg, ober beb ju bíefer (Іф allmäplig petanbiíbenben ©efüplb, nicȘt bad gtefultat

(Er ftellt vermöge biefer 5)urd)briitgung von Speculation unb (Empirie bent 3b cale bes Staats bas unter gegebenen Umft cinben Erreichbare jur Seite, beut heften Staate

* ) unter bie ^atrtcier bie3«M ber ®efd)(cd)tstribus auf brei bérűiéért, inbem er ben romulifd)en Stämmen ber Dianin es unb Sities bie íuceres l)injufügte. Siefe Annahme

neu ; aber Wad ba bleibt, Wad burd) ben enblofen 28ed)fet pinburebgreift, bad flub bie ЗЬееп ber Siebe, bed Siedytd, ber ©eredfligfeit unb Freiheit, unb biefe ^bceit flub bie in

Ser Begriff ber ©attung wirb abet in Det gehre vou Der ©intbeiíung аиф поф in einer anberen ՀԱոքէՓէ in völliger Slllgemeinbeit genommen, ©eben mir von Dem er

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menen Schiffe zu verweigern. Dieselbe misstrauische Stimmung herrschte auch in Danzig. Als Schwedische Schiffer in seinem Hafen erschienen waren, um allerlei Zeug und 10 Last