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Programm Des Königl. Gymnasiums zu Bromberg, womit zu Der öffentl. Prüfung Der Schüler Mittwochs Den 1. October, Vormittags 8.Uhr und zu Der keierlichen Entlassung Der Abiturienten Donnerstags, den 2.October, Vormittags 10 Uhr

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Academic year: 2021

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(1)

SSromberg, iso,

gcbfttcít ín ber ©runatter’fcbe։։ SitcȘbrucferet.

3 n í) я 11 :

1) lieber ben (Segeufatj beg |3entljeiginus uitb be» peíentug in ben liordjriftlidjcn HcUgioiieti, |

2) futnád) ridjten non -ittidjadis 1844 bis /Uid;«clig 1845; ) pireetor.

ÄöttigL ©omttagumS $u SStombitg,

to omit ju ber

ôffentt Prüfung 1er (Spüler

JUtttwndje hcn Ճ. ©duber, Wmittage S ííl)v, unb $u ber

ífifrltdffK %er j%büunentfn

ponnerítags, hen S. Odober, tínrmittags S® Wíjr, ebrerbietigft unb ergebenft ein (abet

3

* Փ»

¿director be» (Sijmnnfium»,

(2)
(3)

djviftliííjen Weliflimien.

«té Cbriftentlntm tritt in bít lv e í t c fcf) t c6 í í t cí> e Cnttoidŕeíttitg eilt, itatbbem fcbmt biete 3abf- I)iinberte ЬіпЬигф aitbere Religionen Die fubftantteííe ©rttiiblage Ded geißigen ©afeiné ber Sôífer getoefen toaren. tritt babér in Serbältniß unb in Conflict mit biefen Religionen unb ein großer 3beil feiner ®efd)iițte toenigßené in ben elfen 3abrl)unberten, too ей feine SSurjetn ßblägt im Soben ber ïflenfcbbeit, beftebt in ber ©arßellung, toie ßd) jene Religionen bent Gbrifteiu tl)um gegenüber geltenb gu machen fliehen, tote fie aber in biefem Kampfe eben fo febr ihre eigene Cbnmadß als bie toeltübertoinbenbe Straft ber neuen Sehre tbatfädßid) gu erfennen geben. Gine Svcnntnif bon beit borefrifttiefen Religionen unb eine Ginfiebt in ihre tpringiÿieit iß babér fd)on info fern notbtoenbig, alé obnebent bie weltbißorißbe Cnttoicfelung beé Gbriftentbumé nicht ¿u be- greifen toäre. Aber baé ^ntereffe an biefen Religionen liegt nod) ungleid) tiefer unb hangt mit ber 3¡bee unb 2S al) ri) eit ber d)rißlid)en Religion felbß auf ë ^iutigße ^ufammen. Sie netieße Șpbilofobbie, namentlich bie begelfd)c, bat bie d)riftlid)e Religion alé bie abfolute Religion bezeichnet unb biefer Religion hiermit ben ii)r gebitljrenbcn Stanbpunft unter bon anbern angetoiefen. hiernach fťnb bie bord)riftltd)cn Religionen, in toeld)en bie Wïenfdjen bor ber Grfd)einung Gbrißi ihre l)üd)ße 2ßal)ri)cit unb ihre lebte Sefriebigung fanben unb juin 3l)cil nod) immer fittben, bie befonbern Re»

ligioiteti, in іоеіфсп ber Segriff ber Religion ¿toar borbanben iß, aber nur bon einer befonbern Seite չոր Grfebeinung fommt. Sad Gbrißentbum Dagegen iß bie allgemeine Religion, bie Religion im abfoluten Sinne bed îSortd, ober bie bent Scgriffe entfprcd)enbe unb Daher and) alle Seiten unb Stufen feiner Grfebeinung in fid) concentrirenbe unb in fiel) bcrflärenbe Religion. Sßie ein Raturgefeb bad Allgemeine unb 2Sefentlicl)e iß in ben befonbern Grfdfeinungen ober ber Segriff ber Grfd)cinungen unb Daher in jeber biefer Grfd)etnungeit l)crrfd)t unb lebenbig iß, aber in feiner berfelben aufgebt, fonbern in allen nur bie befonberen Seiten von Der g-iille feiited SBefcnd unb Sehend offenbart, toäbrenb ber Raturforfd)er tiffed (liefet;, toenn er cd toirflid) begriffen l)áí, für fid) unb ben emftirifcben Grfebeinungeit entnommen in feinem (Beiße gegen- martig bat; fo iß bie d)rißlid)e Religion bad Allgemeine unb SBefentlidje in allen anbern Religionen, ße bat in ihnen, nod, eße ße für fid) epßirte, bie befonberen Seiten ibreö Sßefettd

(4)

in einfeitiger Beñimmtheit jur Offenbarung gebraut, fie ifi abet, aid bie Seit erfüllet tvar, für fitt) in ihrer Allgemeinheit unb in ber g-üffe ihrer SSefenheit hervorgetreten, tote bie «Sonne nach ber Rlorgeitrötpc. 916er tvie man aus beit befőttben։ (Erlernungen, fo febr fie vom ®cfeßc vcrfcbieben ftnb, bod) cine (Erkenntniß von bem (Séféite gewinnt unb wie man felbfl nach bér gewonnenen (Erkenntniß bed ®efehed oft unb gern ju ben <Etfd)einungen jurücrfefrt, um bad

®efelt bid in feine inbivibueUflen Beziehungen ju verfolgen unb ai։jufd)aiten, fo wirb auch bie Betrachtung ber vorcbriftlicben Religionen als ber vereinzelten Strahlen ber einen unb ftcb felbfl ewig gleichen SSahrfeit ein Befentlidied baju beitragen, um von ber in ber djrißlicben Religion gegebenen «Einheit unb Allgemeinheit, nach ber fie alle gletdtfam gravitiren, eine betuliche (Einfid)t յո gewinnen. (Eine földje poßtive Auffaffitng ber vordjriflíicben "Religionen, nad) welcher biefe gletdtfam bie verfdjiebeneti funíte in ber Peripherie ftnb, bie alle nach bem einen gemeinfamen Rlittclpunkte, ber in ber ebrißlichen Religion gegeben iß, binweifen, eine folcbe Auffaffuitg iß erß burd) bie pißlofophie möglich geworben. Oie pptlofopbte iß bie Biffenfcpaft bed Affgemeinen ; fíe fuebt unb ßnbet in bem рнпііфеп unb griffigen Uni’verfum nur bad Allgemeine, ipre Stätigkeit iß nur bie allgemeine, bie Stätigkeit bed O entend. Sie laßt ßd) babér and) in biefer ihrer Stätigkeit burd) ben Biberfprud) unb bie ©untelbeit bed Befőttben։ unb bed (Einzelnen nicht abfebretfen unb verbrieftlicb ittad)en, fíe fuebt unb [¿tibet aud) in bem fid) Biberfprecpenben bad

«Princip unb weil fíe ibeed Xbuns gewiß Ift unb nicht anberd tann, aid bie Bat)r()eit, bie bad Allgemeine unb Unenblicbe iß, für allgegenwärtig jtt halten, fo ßnbet fie in mancher barten Staate einen fügen M'en։ unb fummelt oft Bcijen in ihre Scheuern, wo man von einem anten։

Stanbpunkte aud nur llnfraut 5emerite. So iß cd, mit auf bon hier in Rebe ßeljenbeii ®egen=

ftanb zurück ratommen, noch nicht zu lange her, baß man bie Religion ber ©riechen, ber Römer unb ber Orientalen aid £eibentl)um nicht blöd jufammen warf, — benn bad würbe ßd) nod) rechtfertigen laßen, — főnben։ gerabeju aid ^rrtljum verwarf. 2)lan unterfd)ieb nicht bie afferbingd oft verleßenbe unb Verwerfliche (9eßalt bed Aeußercn von ber relativen Baprpeit bed innen։

«Principó- (Erft ber f՝l)t(ofophifd)e (Seift, ber ßd) mit feinem „non ridere, non luger-e, ñeque detestan, sed in (eiligere“ an bie Bettad)titng ber Singe macht, pat bie Objektivität ber (Erkenntniß möglich gemacht unb in bemfelben ERaaße, baß er ftd) geltenb gemacht hat unb noch geltenb macht, ift bah er eine freie, bad Befen ohne Rebenbeziehung erfaffenbe, ®efd)id)te brr Religionen erß recht möglich geworben, öd können auch in biefer Beziehung jegeld Berbicnßc nicht bod) genug angefchlagen werben. Seine von SRarpeinete Ijeraudgegebenen Borlefungen über bie ppilofoppic bet Religion enthalten fo wie überhaupt eine g-itlle von ®eiß unb ©eleprfamkeit, fo ind Befonbere eine faß unerfd)öpßiche EDlenge von neuen unb tiefen (gebauten über bad Befen unb bie «Principien ber vord)rißlid)cn Religionen. Ramentlid) möchte bem jenigen Ab fd) nitte, bet Von ber griecbifchcii Religion banbelt, an Schärfe bet Auffaffung ber principien unb (Erläuterung berfelbei։ burd) bad (Empirice nichtd Anbered in bet gittcratur, Wad übet biefeii Spcil bet Retigiondgefcbicbtc banbelt, int (Entfernten au bie Seite jit ftellen fein, zumal wenn man bamit badjenige, wad ýegcl fonft über bad ihn VorgugdWeife feffelnbe Befen unb geben ber ©riechen in bet pbilofopbtc bet ®efd)id)te unb nod) mehr in ber ®efchid)te ber pptlofoppte unb in ber Aeßhetik nach allen Seiten bin entwickelt bat, zufammenßefft unb vergleicht, Snbeß bat bod) von allen begetfcben Berten bie Religionögcfd)id)te gewiß am wenigßei։ Mlarpeit, Sufammenpang unb innere (Entwickelung unb je länger man ftd) mit feiner Sarßellung bcfd)äftigt bat, beßo mehr fühlt man fid) beßimmt, biefed Unheil ju wieberpolen unb in crljöpterem ERaaße ju bcßätigen.

(5)

(Es tamt tiefer Pîangel nicht allein von ber gönn ber Borfefungén pèrrübren, fonbeni et fdieint tiefer in bet gangen s2lnfd)anting nnb Sluffaffung unb namentlich in bent Berhältniß gu liegen, in roeidțes bie Principien bet bebeiitenbflen folkreligionen յո einanber gefiel# Werben. (Es forint nämlich in tiefer Beziehung bas ^ubentljuni, über Weld)eS fid) tpegeí überhaupt in feinen verfd)iebeneit SSerfen fepr verfdfleben erklärt hat, unb babér in feiner geizigen ülnfcbauiiitg ungewiß gewefen ju feilt ftp eint, nicht in feiner fpejiflfd)en Beflinimtbeit erfaßt unb nicht mit gebührenber Schärfe unb ^ltlgemeinljeit ben übrigen Religionen, bie man in tiefem (Segenfatțe recht gut als fheibentbuin bezeichnen faun, entgegen gefefet ju fein, ©er (ogifcbe (Sritnbfaß, baß in eine Bielpeit unb В erfchiebenartigfeit von ©rfcheinungeit für beit benfenben (Seift Klarheit unb gufammenbang nur baburd) tonnnt, baß bie unbeftimmte Berfchiebenheit auf beflimmte llnterfchiebe, bie Unterfihiebe aber auf ben in ihnen Itegenben (Segenfaü rebujirt werben, bis julcßt in bet (Einheit im (Segenfaß bie Wahrheit unb Sßefenpeit biefes (ErfcbeinungSgebietS gefunben wirb ; biefer (ogifche (Srunbfaß ftnbet auch auf bie Betrachtung bet gefdiicbiiid) erfcbienenen Religionen feine SlnWentimg unb bringt, Wenn feine Durchführung gelingt, Sicht unb gufammenhang in biefes bochfle von allen (Gebieten, bie bet (Erfenntniß eröffnet ftnb.

Յո bet folgenben Șlbbanblung wirb nun von bet Sln|td)t ausgegangen, baß fid) bie vordwifllicheii unb überhaupt außerchrißlid)cn Religionen auf ben (Segenfaß beS Deismus unb Pantheismus jurü erführen (affen, unb baß bet DeiSWuS feine reinfle unb vollfonunenfle PluSbih bung int 3ubcntl)um gefunben, unb ficl> nur in bet mubamebantfdien Religion in unfeinem gor­

men unb vermifd)t mit anbern principien fortgéfeht pat, unb baß bet Pantheismus in bet Religion bet Rellenen jtt feiner voilften Bliitpe gekommen ifl, überhaupt aber bie 3Sutjel aller feibntfdjeu Religionen hübet.

Die Religion, in Was für gormen unb ^Sorten man fle and) beflimmeit möge, ifl unb bleibt ein Berhältniß bes 9Renfd)en ju (Sott, bem abfoluten 2Sefen, ober ein Perl)ältniß (Sottes juin Pïenfcben unb jWar in bet Boeife, b.aß in biefem Berhältniß (Sott unb Plenfcp eben fo wefentlich unterfchieben bleiben, als fíe we fent lid) eins unb vereinigt fin b. Der llnteifcpieb gwifchen (Sott unb SRenfd) ober jwifcpeii (Sott unb Boelt überhaupt, bereit Blütpe bet Pïenfd) ifl, wirb feflgeflalten, wenn (Sott als baS bet 2Selt-- unb Pleufcflen = (Entwickelung fcplechterbings enthobene, alfo als baS in fid) unb für ftd) fepenbe unb fiep von fl'd) unb bet SSetl uutcrfdjeibenbe SSefeit gefaßt Wirb. Diefe %uffaffung (Sottes als beS überweltlicben, tranfrenbenten unb für fid) fepenbeii SBefenS ober einer Perfon, ju ber bet Plenfd) j. B. Du! fageit unb beten bann, ifl bet Begriff brS DeiSmuS.

Die (Einheit aber jwifd)en (Sott unb bera Pleiifcflen Oeflept barin, baß (Sott nicht ge­

trennt ifl von bet Bocit, fonbern baß (Sott in ber BJelt unb namentlich im Pïeitfcpeit lebt unb Wirft, ja baß er baS Slllgemeine unb llncnbiid)e in ber Sntwirfclung ber Ratur unb beS Plen- fcheiilebenS, bas lïnenbliche im (Enbticpen, felbfl ifl. Diefe üluffaffung ber (Sattheit als bes Un- enblichen, als ber fubflantielleii 5lllgemcinheit in ber Bocit unb int Plenfd)enlebeit ifl bet Begriff bes Pantheismus.

Das (Epriflenthunt hebt beibe Richtungen in fid) auf unb erhebt fleh über beibe, inbem es eben fo fepr beit unenblichen Unterfchieb (Sottes von ber BSelt unb in’S Befonbere vom Blenfdjen ober bie 3tie feflhält, baß. (Sott ein in ftd) fepenbes, fiep auf fiel) bejteben»

beS unb babér perfönlicpeS unb bera Pîenfdwn objektives SSefeit ifl, als es bie (Einheit unb 1#

(6)

(Semetnfdjaft (Sottes unb bes SJlenfdjen ober bie $bee feflíjäít unb geítenb macht, baß (Sott M offenbart in ben 9taturgefehen unb in bem 3)tenfcl)en, in ber sDknfd)()eit unb ihrer gefd)id)tlid)cn SntivicMiing, ja baß er fid) felbft, bieg-iiite feines Sßefend, in bein ŚRenfcbenfobne, ber ber ©oí)«

(Sottes ift, in 3efii Sljrifio, mittbeilt unb jur %nfd)auung unb Aneignung alien einzelnen SRen- feben aufgefd)loffen bat. 3)lit anbern Horten, baS Gijriflentbum faßt bad abfoiute SSefeit, bie (Sottl)eit, aid bie Siebe unb in ber Siebe liegt ebon fo febr ber unenbíicbe unb ii՝efentlid)e Unter՛

fd)ieb unb bie bleibenbe ©elbftßänbigfeit bed Siebenben unb bed (Scliebteit, aid bad innige unb niefentliebe %ufgeben in einanber unb bas unbefdjranfte ßufanunengeben briber 511 Sinern (Seift unb Seben.

3» Liefern ©inne fel)eint mit ®)i'iftent()um bie ©egenfäfm ber bordiriftlidjcn Re­

ligionen in fid) ju bereinigen unb in biefem ©inne fcljeint cinerfeité bon feiner ^bee auź bet

©inn unb àufammcnljang bet übrigen Religionôÿrinciÿicn begriffen ju iverben, fo mie umgefelfrț, eine beutíidje kenn tn if; unb Srfcnntnif; bet leisteten jut 93eranf$auli$ung unb $erbeutiid)ung bet e^rifllidjen Religion ein 2Sefentlid)eá wirb beitragen muffen.

Cubent t(է mtn hiermit yon bcm oben entwickelten ©cßdttöjjunfte aud, ber übrigens fd)on yon $>aub, yon SStllrotl)*) unb Stubern aufgeßellt, ebfd)on cubeto burchgefüljrt iß, bie ivefenttid)=

ften ßrfd)etntingen ber votd)rifi(id)en Religionen in Setradß jielje, fo wünfdje id) burd) biefe Slrbeit junäd)ß unb oor atteit ben ©djülerit ber obersten Staffen bed bießgen ®l)innaftum5 einen £>ienß չս e riv c i fen, bie t) i c t in größerer 33ollßänbigfeit unb entwickelteren formen 511 lefen bekommen,

№ ad ihnen in bem bißorifd)cii Թա՛քս d bed Religionsunterrichts Wäßrenb bed oerfloflenen ^ațtred aid Einleitung չոր Śirdjengefdjicbte nut in allgemeinen Ilmriffen gegeben Worben iß.

*) -Daub fagi baś J?eibenti)um aid bie SSeroegung bon ber æirfiicfyfeir jur æabrbeit nub bad 3uben«

tí)um aid bie Bewegung bon ber SBa()tí)eit jur ăBirHidjfeit, baž 6()ľigentí)iiin aber aid bie abfolute (gini geií ber $Baí)rí)eit unb æirriicgfeit in 6()tigo. S6il(rot()’d ©cbanfen uber ben ©egenfaȘ bed ¡ßubentf)ij։nd unb ýeibeittbumb finben fid) in feinen bon ètbniatui bcraudgegebenen æoriefungen uber 9îdigiondp()iio|op()ie.

íeipds 1844,

1. Wn fait principien îrt’f l)dbnifd)rn ^digioiu՝«.

Senn ba¿ Sefen beś £ieibcntl)umś ^antlj.eUmuă iß, fo iß jtinädjß ber ^Begriff bei țJantljeUimw, ber im Allgemeinen oben (фон feßgeßeUt iß, nod) näßer gu beßinuncii.

Ser ^antßeiâmné iß diejenige Seltanfd)auung, in ber (Sott für bie Subßan; ber Seit gehalten wirb, alfo nid)t für ein ßd) auf ßd) bejietjenbei, ßd) о on ßd) fclbß unb bal)er aud) oon ber Seit unb inebefonbere non bein ä)tenfcßen unterfdjcibenbee՝ unb baßer wirHicß unb waßrßaft ßerfönlicßeâ gefeit geßalten Wirb, fonbern für ba¿ Sefen ber Seit, für baö ben Sin­

gen felbß üiwoßnenbe Allgemeine. Sie fubßantiellcn SJiäcßte beá ßnnlicßen unb bed ßttlidjen

(7)

unb »orgeflellt, unb biefe bie 28elt bér ՑԽէ՚սր unb bed ©eifled bewegenben SJíädyte unb Prüfte Werben im £wibentbum entteeber aid bad ©öttíidye überhaupt ober aid bestimmte ©ott peí ten geteuft.

3cbed Sing in ber 2Belt bat airier feiner enipirifdjen, bem geitlidjeii (Síliftében unb Vergeben unterworfenen, (Erfd)einitng cin fubflantielícd innere, welched bem SSerben entnommen ifi unb fid) aid einer böbertt Sphäre bed Safeind ungehörig anfiitibigf, unb biefed ifi ed, Wad im Pantheism mud für ficb gefaßt unb aid ©ott gewußt Wirb. Zbiere unb Pfíaitgen 5. SB. »ergeben unb ent=

flehen, aber bad ihnen iitteobnenbe Sebeit, Weidjed bie Subflaitg ber Zbiere unb ber Pflanzen ifl, bad ifl über biefen enblicben 2Becbfelprogeß erhaben, bad erhält fiel) im 2Scd)fel unb fünbigt fid) felbfl bent unbefangenen ÄRenfdyen fofort als bad alle einzelnen (Érfcbeinungeit ber gebenSprogefle burebgreifenbe % ((gemeine unb SBefentlicbe an unb Wenn man babér fagt: @o.tt ifl bad Sehen unb

»erfleht unter bem Sehen bad bie raturent!» iďeíung befeelenbe Allgemeine, fo ifl bad cin Urtbeií, Wad aud bem Pantheismus fomnit. Zweiter aber iß bem JDlenfdyen nicht htod bad Statu rieb en Cb feit ber (Betrachtung, fonbern befonberd and) bad ipttt cigcnthündicbe, über bte Statur erhabene, Sehen freier Sittlicpfcit, wie ed in bem ^amitieiw unb Staatlichen feinen »orgitglidyflen Audbrucé gefunben hat feit bem beginn ber nwnfcpticben @efd)id)te bid auf biefen Zag ; unb i)ier fiitb ed eben fo wie in ber Statur allgemeine Mächte unb ©cfetțe, welche bad (Regiment führen unb fld) nid)t ungeflraft »erleben (aßen. Sie einzelnen Pfenfcben unb g-amiiien, ja felbfl Staaten, feflw¡li­

ben bal) in, unb jebed nette fgaprpunbert fin bet ein »erjüngted ©efdylecbt unb »erjüngte 3nftihitio=

neu ; aber Wad ba bleibt, Wad burd) ben enblofen 28ed)fet pinburebgreift, bad flub bie ЗЬееп ber Siebe, bed Siedytd, ber ©eredfligfeit unb Freiheit, unb biefe ^bceit flub bie in allen flttlidyen 3»- flitutionen lebenbigen unb fld) überall aid bad Unenblidje bewährenbett fiibflantiellen Sräfte. llnb Wenn bal)er ber Pïcnfcl) auf einer Stufe ber (Bitbiing bad Unheil fällt : bad Sittliche ifl bad Ab fo lute unb girar aid ein Urtheil, über Welchem fein anbered fleht, aid bad abfolute Unheil feines Ämtern, fo ifl auch biefe Anflaflting eine pantbeiflifebe. Ser Pantheismus fenni babér als fold)er, fofertt er in feiner Steinl)eit erfaßt unb »ott feinem Streben, Seidmud 311 Werben, abflrapirt wirb, feilte Offenbarung eines jenfeitigen für fleh fclyenben ©otted, überhaupt nichts UeberteeltlicbeS, ober Zranfcenbcnted, fonbern er hält ftd) an bad flttnlid) unb geiflig (Gegenwärtige, an bie 28elt, an bad Uni» erfüllt unb Wad fleh il)tn barin aid bad 51 (Igenteine unb SSefentlicpe perausfleíít, bas ifl ihm fein (Sott.

Sind ber eben gegebenen (Begriffsbeflimmting bed Pantheismus gebt nun Zweierlei herber, nämlich erfllid), baß ber Pantheismus in feinen urfprüng(id)en formen pollflbeidimtd ifl unb ¡weitend, baß er nodjteenbiger 28eife eine biflorifepe Śntwicfelung in fiel) bat. 28ad bad Crflc anbetrifft, fo erfepeint bad flnnlidye unb flttlicpe Uniöerfum uneitblicp unb unerfepöpflid) »iel- feitig unb jebe einzelne Seite für fld) fanit aid ein felbflflänbiged ®anjed aufgefaßt unb in feinem ihm inteoßnenben (Seift unb (Sefcti begriffen ober toenigftend geahnt unb »orgeflellt Werben unb eine folcbe Raffung bed einem Singe immanenten Allgemeinen giebt immer eine ©ottbeit. ЗеЬсс Saunt g. ՋՅ. ifl, fo felyr ed auf ber einen Seite ein ©lieb bed gangen natürlichen Unioerfitmd ifl, boci) auf ber anbern Seite eben fo feb» aud) ein felbflflänbiger Organismus für fld) unb aid fob d)cr fann er in feiner 28 efe ns = Allgemeinheit ober in feiner Subflang erfaßt Werben unb eine földje Ja flung führt gu einem (Baumgotte ober gu einer (Baumgöttin, gu einer Srpabe.

©benfo fann g. ber gange meteorologifcpe Progeß itt feiner Subflantialitat erfaßt unb als etwas (Göttliches »orgeflellt werben unb fo flnb bie ©riechen auf ben ßeud gefommeit,

(8)

іѵеіфег bonnert unb regnet; eift bei ber weiter fortfcbreitenben pelienifdje։։ ©Übung tțî Seus

»ergeiftigt unb bie Perfonifííation ber politifd)en ^errfcpaft geworben.

2Sad aber bie Gntwicteíung ber pant(yeifiifd)cn Religion betrifft, fo überliefert cine Generation ber Slenfdjgeit ber näd.)ftfoígenben iljre geißige Grrungenfcbaft unb bie Rad)tommcn erweitern unb »erinnern burd) fortgefeßted Scufei unb Arbeiten bie geiftigen Schüße, bie iljnen

»on b en ©erfaßten überliefert worben fíitb. So erweitert unb »erinnert fid) aud) bte Grfenntniß ber fubftantieílen Plädfte bed ftnníid)cn unb geiftigen UniöerfumS unb Wenn ein fo (eher Gebaute

»on einem ©ölte ober Seitalter als eine Gottheit »orgeftellt wirb, fo treten in biefc ©orftellung

»on bem Gotte nad) unb nach immer gcifligere unb bie Subftanj immer fieberet unb allgemeiner erfaffenbe ©eftimmungen hinein.

0o fournit es, baß bie pantfeißifdieii Religionen ber »orcbriftlicben Seit erftlid) jebe in fid) einen notljtoenbigen Gntwicfelungdpro|eß unb eine ©erinnerung unb ©erallgeineincrung bet religiöfen 3been aufweiß, bie mit bet fortfdjreitenben Gultur bes ©olteS in bem Wcfentiicpßcn 3ufammenl)ange ße()t, ja biefe fortfchreitcnbe Gultur in ihrer fubftantieílen Allgemeinheit fclbß iß, unb baß ^Weitens bte »erfdjicbenen paittpeiftifcpeu Religionen unter einanber einen g-ortfehritt unter fld) ertenuen (affen, traft beften immer eine als bas pópete Allgemeine ber ahbern erfd)i’int.

3n bet juleßt angeführten ©ejiepuug ftnbeit wir in ber 2Seltgefd)id)te einen fd)arfen Untcrfcbieb unb wefentlidwn g-ortfdjritt jwifd)en bem orientalifd)en unb occibentalifcben Pantheismus,

»on welchem bet erftc in bent ©raí)mancnt()um, bem ©ubbpaismuä unb ber perflfdien Religion ; ber leidere aber »ornepmlid) in ber gried)ifd)en Religion repräfentirt iß, Wäperitb Acgppten and) in ber Religion, wie überhaupt in feiner Gultur, bett »ermittelnben Uebergang »on bem Orient junt Occibente unb bie nnnifdye Religion eine Reutralifation aller anbern Religionen hübet,

©er Wefentliche llntcrfdjieb jwifdjcn bem orientalifd)en unb occibentalifcben Pantheismus befteht nad) allen ©ofumeiiten, aus benen wir beibe ertennen, barin, baß in jenem bas flúnlicpe unb flttlicbe Unioerfum noch nid)t gefeßieben unb bah er auch bie geißige Freiheit mit ber Raturnotl)Wen=

bigf'eit nod) »erfdjlungen iß. ©ie fubftantieílen 3)läcbte, welche tut orientalifcpen Pantheismus als Gotter »orgeftellt werben, fínb babor weber rein geißige 9Räd)te noch and) reine Raturmächte, fonbern ©eibeS iß nod) ungetrennt Gins unb fließt in einanber über, Wie ;. ©. im «Schlafe Geiftiges unb 2eiblid)eS in einanber überfließen, fo baß beibe eine unb biefelbe Subftaiij ausmachen.

Um nur ein ©eifpiel ju geben »on biefer Ginbeit bes Geifligen unb Sinnlichen im orientalifchen Pantheismus, fo tarnt an bie ©orftellung beS 2id)ts bei ben Perfern erinnert werben. ©aS Sicpt ift hier bas Gute unb bas Gute iß bas Sicht, bie g-infteritiß bad ©bfe unb bad ©öfe bie ginßerniß, Sinnliches unb Sittliches ift nod) umntterfeßieben, man hat in einer unb bcrfelbcn

©orftellung ungetrennt ©cibes, nämlich Sinnliches unb Geiftiges in fubftantieller Allgemeinheit.

Gine Wefentüd) anbere Stellung hat ber occibentalifcbe Pantheismus, Wie er bei beit Griechen feine fepiinfte Ausbilbung erhalten bat. £ier ift bie Geißigfeit nicht blöd »on ber Sinnlid)feit unterfd)ieben, fonbern fíe ift gefaßt als bie Subftaiij bed Unioerfitmd, ©er menfd)lid)o Geift, ber ւ՚օՇ;, ift bas SRaaß aller ©inge unb ber мик ift bie Subftanj bed Unioerfums, aber ber vovç ¡ft utept etwa nun ein für fid) fepenber, fid) auf fleh bejiepenber Geiß, nicht eine felbfk

(9)

betonate *petfon, főnben։ er ifi mit bie in allen епЬІіфеп (Seiften։ unb in allen ©ingen lebenbige fubftantielie SOlacht, etwa fo, tóié toit bon bem (Seifte cined Solid fprecften, unter bem loir und feine für ft cl) feljenbe ^erfönlicljfeit benten, főnben։ bad in allen einem öolf'e angehörigen фег=

fiinlicbfeitcii lebenbige Allgemeine ober bie geiftige ©ubftanj cined 53olfd. 3n biefem ©inne faßt ber ©rieche ben (Seift aid bie ©ubftanj aller Singe unb aid bad (Seitliche unb ftnbet in allem Natürlichen ein (Setftiged in allem Wirtlichen ein Scaled, in allen Singen eine geiftige 3nbi=

hibualität, bie ihre ©ubftan; hübet. Sie Ijellenifcbe Neligion hübet in fofern bie ©piße ailed ÿantheidmud, aid hier in allem Wirtlichen eine geiftige ^nbibibualitat aid (Slttíicbed unb juleßt in ber Totalität ber Wirflichteit ber »»c aid bie ©ubftanf erfannt wirb. 33id ¡um griechifcben

^antbeidmud bin, in bem ft ch feine 3bee erfcböpft hat, ftnbcn loir eine Neiße bou ©tufen bed- felben, bon benen immer bie niicbft folgeube inbibibueller unb bem ^Begriffe ber Neligion gemäßer ifi, aid bie borhergehenbe, hid fte ft'd) fließt ¡um ©eidmud émporhilben, ft ch burci) bie Aufnahme biefed iljred (Segeitfaßcd aufheben unb in bad' ßljriftentbum aid in ihre bon Anfang an erftrebte Wahrheit yifammengeljen.

A) Sie reiufte abet eben barunt craßeße górni bes Pantheismus iß bet ber inbif^en religion.

9îacl) ti)ni tft bie gange Statur son einer lingghl bon ©Öttern befeeit, gang bent principe bed Pantheismus gemäß, monaci) bad jeb er Śrfdjeiitung immanente Allgemeine ein ©ott iß, aber aud) biefe ©ötter ftitb ivieber nur verfdßviiibcnbe fomente in bent ©inéin, in welchem alles Anbere negativ gefeilt iß, int % ral)tu. Praljnt ioirb aber nicht etwa als ein für fid) feljenbes ober gar fetbßbeWußteS, fid) son ber SBclt unb sott ftd) felbß uitterfcpeibenbed SSefeit gebucht, nicht als ©ubjeft, fonbern blos als ©ubßang ber iß eit. St ma wie wir uns bie Xbierfecle als bie Subßang bed Seibed ober als bie in aßen ©liebern bed Wed allgegenwärtige (Einheit vorßelicu, bie hoch nur int Selbe iß unb mit bem Selbe gugleid) entßeljt unb vergebt; fo iß ©rahm gleich;

fant bie íőeítfeele, bad in Allem gegenwärtige Sine, in welchem alles Anbere verfchwinbet. git biefem inbifchen Pantheismus fournit es bal)er nicht gu bem ©ebanfen Von ber ©elbßßänbigfeit ber 2Selt unb am toenigßeit von ber ©elbßßänbigfeit bed menfdßicben ©eifteS, fonbern Silles verfebwinbet in ©ott, Dilles iß bloßes Accibeng in ©ott, ber bie abfolute ©ubßang iß. ^bei­

eben fo wenig fommt es gu bem ©ebanfen von ber ©elbftßäitbigfeit ber ©ottljeit. Alles verfcbwiiw bet gwar in pral)nt, nicht bloS alle Srifteitgen bed natürlichen UniverfumS unb alle Pfenfcben töfeu ftd) in ihm auf, fonbern auch alle ©otter, in beiten fid) bie Pbantaße ber Rubier bad Allgemeine ber ©inge perfonißgirt vorftelft, Werben in bem Sitten, bem Prahm, abforbirt. ißegett biefer Außöfung aller ©otter in Prahm, bie bad d)araftcrißifd)e Śenngeid)cn ber inbifchen Religion hübet, ftttb bie einzelnen ©otter ber Rubier fließenbe ©eßalten ohne fefte Peßimmtheit unb fd)arf ausgeprägte ^nbivibualität. ©ie grieebifeben ©öttergeßalten ftttb beßimmte aus ber organic fd)en Sntwicfclung eines fcharf begrengten ©ebanfeitS entfprungene ©eßalten, aber bie Peßimmtheit ber inbifchen ©öttcrgeßalt iß eine fid) eben fo fepr außöfenbe. 91 un füllte man meinen, baß Prahm bas geße fel) in bem allgemeinen Sßaiibel. Aber auch Prahm felbß, in bem ftd) Alles auflöß, hat feine Peßimmtheit in ftd), fein ^nßcbfepn, fonbern feilte Peßimmtheit iß nur bad Per-gel)ren aller Peßimmtheit, er iß gleicbfam baS allgemeine 35eltfeuer, bas boci) nicht für ßd) iß, fonbern nur an ben ©ingen, bie cd vergehn, feilte Störung unb fein Sebeit bat ©er Pegriff

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íeő 33ral)in iß bie Negativität affér ©inge, baž fïA îitifïêfen aller ©inge; ititb fa fel,r alfo bie

©inge b cm öral)in gegenüber alé nid)tig nnb ßd) aufbebenb gefaßt literben, fa ifi bod) and) Šrabm nichts llnbereS,. alé bte allgemeine Nidßigfeit unb Kuflöfung ber 93eßimmtl)cit unb alfo fein Sßefen, bas fid) auf ßd) bezöge, unb einen poßtiven in fid) felbft l)ätte.

©iefe Negativität, bie ®ral)in felbft ift, wirb babér nun auch bem Nîenfcben aid bad Siel unb ber (SnbgWecf feines gebens aufgeßellt, unb im Suttud von ben Anhängern biefer Ncíigioit nwglichß vollzogen, ©ie 33erittd)tung aller (Beßimmtljeit, unb fein 33crfd)winben in 83ral)in ift bie SSollfominenbeit bes 9Nenfd)en.. 1'3 en n ber Nteiifd) auf ailed beftinimte ©eilten unb SBollen, auf alle beftinimte ©hätigfeit unb (Beßrebung abfolut refignirt, Wenn er fîd) gang unb gar serfenft in ben (Bebauten bed Sin en, ber Ջ val) in ift, fo wirb er sollt ominen unb fonunt nicht etwa bloS ju (Braljm, ober tritt in (Scmeinßhaft mit ihm, főnbern er ift bann felbft íBrabm, eine æorftellung, bie am beftimmteffen beit craffen Pantheismus ber inbifd)en Neligioit ju erfennen giebt, infofern in bcrfelben aller Unterfchieb jwifd)en (Sott unb Nienfd) unmittelbar n eg irt ift.

Son bem (Brahmanismus, befȚcn allgemeines bantheiftifd)cs Princip in bem (Bisherigen beflinunt Worben iff, ifi ber S3ubbt)aiśmu6, bie Neligioit ber mongolifchen Sőlferfcbaften, nicht We=

fentiid) verßhieben. Sind) hier fin ben wir ein l)i)d)fteS liefen, bad ßch in unzählig vielen formen in ber Platerie offenbart, ein unperfőníiches, unnennbares, unbegreifliches, unwirtliches ISefeit.

3« Serhältniß jjt biefetn liefen ift bie fühlbare SBelt mit allen ihren Srfcheinungen ein bloßer (Schein, ein Nichtiges, bad fleh aufhebt unb in bent liefen verfd)Winbet. Uber weil auf ber anbcrit (Seite (Sott nicht als in fîd) fețjenbes liefen gewußt wirb, fonbern aid bad Negative ber Srfcl)ct=

ուաց nur in ber (Nfd)einitng ftch äußert, fo wirb bie Ćrfd)eiitui։g trot) ihres bloßen (Scheins unb troli ihrer Nichtigfeit vergöttert unb bent (Bubbbißen iß j. 1?. geboten, nichts BebenbcS gu tobten, ©iefer lluffajfung ber (Sattheit als bed NichtfetfiiS aller (Beßimmtbeit entfpricht, ähnlich Wie im 93rahmanentl)um, bad Ueßrcben bed öubblyiften, burd) völlige Selbßentäußerung, bureß (Srtobtiing bet ßnnlid)en ©riebe, Nid)tad)tung bes gebend, burd) 93erjid)t(eiftung auf alle befonbere

©hätigfeit ßd) in einen Sußanb abfoluter p'afßvität unb Stille ju verfetsen, ber für bad (Söttliche gilt, unb ßch hierburch ber Serßörung unterworfenen Negioit gtt entziehen unb in bem ewig geeren ilnßerblicbfeit jit gewinnen. Ջ on ©ugenb, gafler, von ©euren unb ©huit, überhaupt von ber Seßimmtheit bed ^nbtvibttums unb feiner (Sntwiiflung iß bah er and) in biefer Neligioit nicht bte Siebe, bie ýeiligfeit unb 15o(lfommenijeit bes Píenfd)en iß vielmehr bie Selbßvcrnidßung, bie SScrfenfung in bad abfolnte Nid)té, unb blöd folche ©ugenben unb ®genfd)aften ßnb noth geboten unb geachtet, in welchen bie Sclbßentäußerung unb SBerjicbtleißung auf bon eigenen Ißillen unb bad eigene Sehn bie vorwiegeube (Befiimmung auSmadjen, wie Nube, Sanftmutl), (Sebulb,

©elafjenl'eit unb ähnliche. Cbfcßon ed nad) biefer Neligioit int (Srunbe febern Nlenfcheit geboten iß, ßd) ju biefer $öl)e ber Subßan;, in ber jebes inbivibuelle ©afein abforbirt iß, unb in bett Siißanb ber vollfommeiien Nube empor ju fd)Wingert; fo ßnb ed, wie in ber inbifchen Neligion bie 53rai)initten, auch hier wieber vorjugsweife bie Prieflcr (gamas, (Bongen u. f, w.) bie ein földied anfcbaulicbed unb in ßch feßenbed geben führen, ©eitii foil bad 3)fenfd)engefdßed)t fortbe=

ßebeit, fo müßen fcboit bie weißen (Bubbljiftcit beit (Srunbfäüen ihrer Neligion untreu Werben, um ßd) einer ©hätigfeit unb Arbeit hinjugeben, bie mit ber (Bollfommeiihcit ber Nube in SSiber^

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fprucp ft el) t, анхі) ben ftiiitlicpen Trieben Raum jtt geben. Sie Steiften begnügen ftd), bie ýafftvitiit nur tbeoretifd) für bad vollkommene ©epn ju balten unb fte in bem Șriefter aittuftpaueii unb ju verehren, fid) felbft aber praftifd) bann um fo tnaaßlofer ber natürlichen SSiibpeit unb

©eibftfucbt ju überladen, wie ber Rleitfd) überhaupt immer in bemfelben Rtaafte unfittlicper wirb, je mehr er fid) gewöhnt, baž ýeiíige aid cin Aetiftçríicped, außer ibm Sepenbed, in Ißerfonen, Singen unb Sinridjtungen anjufcbauen unb ju terebren. Sie ÿriefter fínb in ber %ubbpiftifd)cii Religion bie priviligirten ^eiligen. Sie leben epeiod, in ftrenger flöfterlicper Sucpt, in ber Verpflichtung ber Äeufcppeit, bed bemütbigften ©eftorfamd unb ber Armutft.

3n Zibet bat bie Sriefterfcbaft ein Oberhaupt, beit Salai Sama, ber aid ein 51 u e flu ft ber ®ottl)eit, aid bie ftnnticbc ©egenwart bed SBefend ber ©ottpeit verehrt ivirb. Sr ift aber nur babitrd) Sama, baft er aller Sarticularität entfagenb, bem princip aller Singe, alfo ber abfoiuten Negation aller Veftiinnitpeit, ber abfoluten ©ubftaitj, ähnlich geworben ift, ober von ben Stenfd)en aid ein folcpcr Wenigftend voraudgefebt unb geglaubt ivirb.

B) ©anj Ivie bie eben betrachteten Religionen ift bie Religion ber Werfer, von Welcher Wir bie genauefte Sünbe aud ihrem Religiondbucpe bem Zend-Avesta erhalten haben, eine pantl)ciftifd)c Religion, infofern aud) pier ©ott nid)t aid ein für ftd) fepenbed, fid) von fiel) unb von ber Sßeit unterfepeibenbed 2'3efeit, nicht aid Subjett geivuftt unb verehrt ivirb, fonbern aid bad alíe Singe burepbringenbe Allgemeine, aid bie Subftanj bed Univerfumd. Slud) ift bie perftfebe Religion barin bor inbifeben gleich, baft in bem Univcrfum ber ©cift von ber Ratur nod) nicht gefd)ieben, fonbern (Seift unb Ŕlaterie, greipeit unb Rotpwenbigfeit nod) aid Sine Sctaianfcbauung feftgepaiten wirb, lvcdpalb, wie fepon oben erwähnt ift, bad Slept nub bad ®ute nod) ibentifebe begriffe fínb, bie eben fo eine natürliche aid geiftige Vebeutung babén tonnen, bedgíeicpen bie ginfternift unb bad Vofe. Ser Wefentiid)e Unterftpieb aber, ber bie perftfebe Rc=

tigion von ber inbifeben fdjeibet, unb ju einer pobern Stufe bed Vewußtfeind von bem Slbfohlten inad)t, beftept barin, baft in ber perftfepett Religion bie ©ubftanj nicht mehr aid bad Sine ober aid bad alíe Unterfdftebe in fiep abforbirenbe Sepu, fonbern aid ein Sualiduiud, aid ber

©egenfat) bed ®uten unb bed Vöfen ober aid ber ©egenfati bed Sicptd unb ber ginfternift gewußt wirb. Sad ©ute ober bad Slept Wirb aud) perfoniftjirt aid ber ©ott Srniujb unb bad Vöfe ober bie ginfternift ift Sil)riman. Crntujb ift ailed ÿofttive in ben Singen unb Verpältniffen;

ailed Seben, Sicht, SSärnte, Ä'raft, Stift, Ztigcnb, ©cift, Sntftepen, 2Ճ ad) dtp um, grudjlbarfeit, Rticptpum, furj ailed mit ftd) gbentifdie; bagegen ailed Regative in ben Singen unb Verpält- niffen: Sob, ginfterniß, Ääite, ©cpntcrj, Safter, Vernichtung, gerftorung, Unfruchtbarkeit, Slrmutp, gwcifel u. f. w. aid Apriman perfoniftjirt ift. Sd Werben aud) pier bie Singe unb üRenfcpen göttlich verehrt, aber nicht, wie überhaupt im fPantpeidmud nicht, bie Singe in ihrer Snblicpíeit unb Unmittelbarkeit, fonbern bad Sicht, bad Sehen, bad Allgemeine in ihnen. Sie Reifer werben aud) Feueranbeter genannt, fte beten aber nicht bad getter aid bie verjeprenbe Raturfraft an, fonbern bad Sicht im geuer. Sben fo werben bie Spiere nicht unmittelbar verehrt, fonbern Weil Sicht unb Sebeit in ihnen ift. Ueberail im ^antpeidmud, fo aud) pier ftiiben wir bie Srpebuitg von ber SSirflicpkeit jur Sßaprpeit, von ber Syiftenj jur ^bee, welche bie ©ubftanj ber Stiftenj ift. Siefent Streben itacp bem Allgemeinen entfprecpenb wirb in bet perftfepen Religion bad

^beeile von ganjen Greifen j. V. von ber Spierwelt für ftd) vorgeftellt unb aid ein 3beai biefed

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Greifes bercorgebobm. So Wirb ein ЗЬеаІ unter ben Sbieren, ber btnnnlifdw ©tier, cin 3beaí unter ben ©äumen, ber Saum ý rin, aus bem baž SBaffer ber Unfierblicbfeit quillt, ausgezeichnet unb Cerebri, eben fo babén fie ein ¿beal unter ben ©ergen, unter ben ©cwäffem unb ein ^beal unter ben Siebtem, bie Sonne. Sbenfo Werben eon ber unmittelbaren Swiftens ber 5)lenfd)en bie reinen ©eifter berfelben unterfcbieben, bie gercerd, unb aid ©egenfiänbe bež Guítuá betrachtet.

Յս ben gemerá geboren aud) bie reinen Seelen ber ©erworbenen.

Siefen pofitipen S)täd)tcn entfpredjen bie negativen, bett guten ©elftem (ben 3jeb4.) bie bőfen (Seiner (bie Sews); bent 9teid) bež 8id)td baž Sieicl) ber ginfterniß unb baž Steicp bež Siebt» tritt mit bem 9îeid) ber ginftemiß in einen ewigen Äampf ein. Siefer Sualižmuž ber principien id bie j)auptfad)e in ber perffd)en Religion unb ed fittben fid) nur fcpwacbe Slitbeuttntgcn con einer (ginbeit im ©cgenfahe. W eine folie iff bie ©orflelliiitg jit betrad)ten con einer ungcfd)affeiien Seit (ßcrwane Stierene) einer gegenfablofen Slllgemeinbeit, auž Weid)er Otntujb unb Slbriinan entfprungen fínb, eben fo bie ©orftelluitg con einem enblicpcn Sieg bež (Sutén über baž ©ofe, ja con bem bereiiíftige'n ©rfcpeińen eines ýeilanbž (Softofcb, Siegesbeíb.) Sa aber bit Cinbeit unb ՋՏօրԹոսոց ent w eb er als eine c ergangene ober aíž eine jufünftige gefaßt wirb, fo tanu fie nicht beftimmenbež Ргіішр bež gegenwärtigen ©ewußtfeütd bitben, Welche,ž Cie(mel)r bein Sualižmuž unb ©cgenfati verfallen bleibt.

C) Sen Uebergang bon bent orientaíifcben չս bem occibcntaíifcben Pantheismus biíbet bie religion ber SlegWtier. Sie Slégpptier cergbttern einerfeitž baž Staturleben ober fie faffeít baž in ber Statur unb namentlich in ber Sjicrwelt gegenwärtige Sebeit aís baž ©bttlidw unb cercheen babee allerlei $b¡ere, nüfeíicbe unb fd)äbtid)c : ben Siflis — einen Stier, beit ^bis, Schlangen u. f. w. Sluf ber anbern Seite erbeben fie fid) über baž bloße Staturleben unb faffeit fd)on bett (Bebauten con bem werbenbeit ©eifteSlebcn als bie Subftanj aller Singe. Sie gigtir bež Oßris tepräfentirt bie 3bce bes werbenbeit ©eiftedlebend. Offris wirb noch cielfad) cermifebt mit bem jährlichen ©erlauf beS Staturlebens überhaupt unb mit bent Kreislauf unb ber ÜBirffamfeit ber Sonne insbefonbere, aber eben fo wirb in ibn fcboit geifiiges Sebeit unb geiftige Bewegung bin­

eingelegt ober cielmcbr bie geiftige Bewegung innerhalb ber S)tcnfd)l)eit wirb in ihm pcrfonif^iit.

ճտ Wirb babér and) itt büfer Steligion jwar baž pojitice princip bes Sehend bent negativen Principe, bcm 3 ppb en, gegenüber gcfleíít, wie in ber perfifdjen -¡Religion, jtigleid) aber mit einer meriwürbigcit ÉRobiftfation, burd) Welche eine Crpebuitg in bad Stcicb bed ©rifles angebafint wirb.

Ofirid tritt itämlid) int .Stampf mit bem negație en Principe bež Sehens, mit bem Xppbon, wie Otmitjb mit bent Wiman; aber Offris wirb con bem Հէ p 1) о ո überwunden unb gelobtet, jeboeb nur äußerlich unb finn lieb; er flellt fiel) Wieher ber unb eriftirt fort im Stcicpe ber lobten unb ifi in biefein Striche ber Stiebtet nach Stediț unb ®ered)tigfeit. Cd liegt tu biefer ©orftelluiig bad ©Sichtige, baß nicht bas unmittelbare ‘Sehen bad 28abre unb ©leiheitbe iff, fonbern erft bad Sehen, Wad ben Sob burcpgangeit unb überWunb'ht bat, unb baß aud) niept bad fpofttice, welched fid) nod) bad Stegatice gegenüber bat, bas Un cub li ebe iff, fonbern erft bad Pofitice, Was bad Stegatice überwunben unb bitreb Slufbebung bed ©egenfqßed aid bad fid) felbfl (Śleicpe unb fid) nur auf ftcb felbfl ©cjiepenbe Wieher l)crgeßellt I)at.

Յո unmittelbarem 3ufamnienl)ange mit ber Sorfieílung bed Ofris, aid bed int Sobe unb it ad) bent Sobe fiep erpaltenben Sehend, fiept ber ©(aube ber Slegpptier an bie gortbaner ber

(13)

(Srde nad) bcm Žabe tinb bie 33еге1)гцпд bec Żabien, bie fid) aud) bábuid) ju érteiméit giert, bap fte bie fter(՝íid)e ýiille berfeiben auf Ճ Åtoftbarfte einbalfamiren unb in ben großartigftcit

©eiifmalern aufbetoatjren. (fine lebenbige Ueberjeugttng ban ber inbibibueiicn, g-ortbauer bet

©ecie nad) bem natürlichen Zobe t ann näuiíid) nut ba c ifi vorpanben fein, too man cine beutíid)c (Stiftcpt in bie ©clbftftänbigi’eit beb inbibibueiicn Stiftes iinb tu feine llnabljängigfeit bon bet 9iatunuad)t geto amten bat. Sin fold)c» ăjetouptfeiit tonnte in bem Orientalinnen fpantt)eibmub, too bie æoiltommenpeit beb inbibibueiicn ©eifie» nur in ein 33erfd)toimmen in bab îlbfolute gefebt tourbe, nod) nicht beutlicb borbaitbcn feilt, tocit։։ fiel) auch in bet perftfdien Sieligion babait febon 51ո=

flange fittben. Srfl bei beit %egl)ptiern, beiten ber Sebaníe cinco ben Zob burd)íaufeiiben unb b o eb ficb im Zobe crbaltcnbcn íebenb juni %ctoußtfcin fam, f omite aud) ber (Staube an bie llu|terblid)feit bet Seele eine befiimmtere iSeftatt gewinnen.

D) ©ie pôd) fte ©tufe erreicht bab 5>eibetití)um offenbar in bet griedftfdjen Stetig ton. Sie gried)ifd)e Religion ift juitäcbl't ÿantl)cibmub, to ie alle b ib () er betrachteten -¡Religionen. (Sott toirb in ihr nicht alb ein für ficb fel)enbcb, bon ber ÏSclt fid) untcrfcheibenbcb "Séféit gemußt, fonberii alb ©ubfłanj bet 2Sirŕíid)feit. ©te fubftąntielicn S)lad)te beb natürlichen unb beb geiftigen Uiiiberfumb Werben bon bent gricd)ifd)en ^etouptfein für fid) gefaßt unb alb (Setter gewußt, bereljrt unb bargeficiit. Ջ- ՋՅ. ftnb Ślcfęr ba it, Sigci։tl)tiin unb Šije bie elften wefentlichen SJiittcl ber SSergciftigung unb SSerftttlidjuitg beb 3)icnfcbcit ; bab gricd)ifcbe 33ctoußtfeiit faßte bie fubftam tteilen Sräfte, bie in ben genannten ¿nftitutionen liegen, für ftd), h'ețfonifijirtc fte in ber Sered, bie int gricchifchen Su ílu b alb bie Stifterin berfeiben Verehrt toirb. fallad ЭДепе ift ber fubftantielíe (Seift beílenifeher Gilbung, Siuftcpt unb Ș'raft. ©a biefe ýilbung. in bet Stabt 5111)en jur vollen ÎMiitpe gelangte, fo ift Siti)ene aud) bie Scl)upgőÚtit Щепе», ber Seift biefer pvcpgcbilbcteii Stabt für fid) gefaßt, bie ©ubflaitj atl)enienftfcber Suitu c uiib Seftttüng.*)

*) £)iefe SluffaffuM бег Spaiiaź 3ti)cne, eß (Stiff bei giíed)ífd)cn SoífeS, nicí)t aß cin dugcríidfer (Seift, erma cin ®cf)uggçi(t, fonbern aß bír. lebenbige, gegenwärtige, roirfiicije im Boífe lebenbe, bem ЗпЬіѵібапт immanente (Seift, ift bie von федеі in feiner 3ieligioißphi[ofop0ie gegebene. Bad) biefer Suffaffitng bat cs nun aud) gar nichts Sluffattenber, baß in ber Borfteilung von Sitbcne.fo entgegengefegte Seftimmungen, wie bie 5Beßi)cit unb bie ¿apferfeit, vereinigt finb, gleid) wie ei itici)ß Siuffaáeiibeb ()at, fonbern fid) a iß ber SR a tur ber Sadje ergiebt, baß ber (Seift, fo febr er einer unb berfeibe unb fid) felbfï g(eid) iff, fein äße fen in bcm Uttferfd)iebe bež tí)coretifcí)cii unb praftifdjen (Scifteb, tin Streunen unb SBoHen, jur Offenbarung bringt fdjeint mir babér auch eine unwichtige unb ju feinem Siefuitate fubrenbe Unterfliegung ju fein, ob nid)t vieüeidft ber Söfptbtß bet 21 Ebene, a iß ber Bereinigung ¡Weier ©öfter, bie im Oriente getrennt getvefen feien, entftanbeit fei.

So haben ftd) bie Sriecpcn alle fubflaiiticllen 3)iäd)tc beb natürlidjen unb geiftigen Utiivcrfiiuty alb Setter vorgeftellt unb bie ©Quellen, Î3crgc, У teere, Säume unb aitbere 9catur=

eriftenjen ftitb in ihrer ^pantafte eben fo von Sottcrn belebt, aid Stabte unb Sauber, Staaten unb. ftttliche ^iiflitutionen. îiîcil bie SSirflidtf’eit, von ber bad gried)ifd)e %ewußtfcin überall ausgept, um (Sott ju fűiben, eine fo viclfcitige ift unb jebe bcfvnbcre, für ftcp beftepenbe Syiftenj feine Siibftanj unb Séfet; unb Seben in ftd) hat, fo entfielt and) tu bet gried)ifd)en Sieligioit Üßielgötterei unb jtoar noch viel mehr aid in bett orientalifchen Sțeligioucn, Weil ber Sliccbe jebe Srifteitj unb jebe» SSerbgltniß in feiner iubivibuclleu 5?cftimnttl)ciț auffaßte unb

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feflbie It, wäflrenb in b cm orientatiflflen ^antljeismué bie Untcrfdflcbe, bie gemacht werben, fo;

fort fid) aud) ivieber aufheben unb Sllled burebeinanber gemifdfl wirb. ©» fehlt babér aber aud) noch mehr aid im Orient an einer (Einheit ©otted. Smar mirb Seng als Derjenige (9ott vor«

geftellt, bejfen Simt barin bejłebe, bie übrigen ©otter ju beberrfeben ; aber babei tbut bod) jeber ber anbern ©etter, was ihm ivoblgefällt. felbfl ifl nichts anberë aid cine sperfoniflfation von bem 28efcit ber ÿolitifd)en ýerrfcbaft. ©ad ¿errfcljen ifl eben fo in bent Rcid)e bed ©eiflcS etlvad ©ubflantielíed, mie baś Siebt in ber Statur unb biefe ©ubftanj ber ýerrfd)aft ifl int Sou5 für fid) betoorgebobeit. Sei ber tinenblicben ßerflflitterung ber mirfíid)cn ©’riflen^en, bie für fi eb als göttliche ^nbivibiten vorgeflelít werben, fei) It alfo in ber Sb at bie abfolute ©inbeit ber ©ott- beit unb biefeS flSebürfniß naci) ©inbeit, aber aud) eben fo feljr ber Stängel ber ©inbeit, eriflirt itt bet griecl)ifd)en SSorflellung ais bas ©cflicffal, bie Site. ©ad ©dfliffal ifl »on bet 53 or;

febung, an bie ber ©brifl glaubt, abfolut yerfdfleben. ©ie IBorfebung ifl cinc Weidbeitdvoííe, gütige, gniibige, »ernünftige unb freie Städjt eines pcrfőnlicflcn ©otteS über bie Stenfd)en, aber baS ©dflcffai ifl eine ¿War abfolute, ©otter unb Stenfcljen bejWingenbe, aber eine bunfele, blinbe, grnnb՛ unb »ernunftlofe Sladjt; eine leere, unbegriffene unb trofllofe Rotlflvenbigfeit. flSenn ÒebifniS in ber »on ben griecl)ifd)cn ©ragifern Wegen ihres ächt l)eHenifd)en ©epräged mit fo großer Vorliebe beflanbeíten gabel oflne fein ՉՏ i f f c n unb ¿Bollen feinen SSatcr֊ erfdflagt unb feine Slutter fd)änbet, fo ifl bad nach gried)ifd)cr 93orfle(lung bie öeflimmung beS SdflcffatS;

er fann nichts bafür unb nichts Dagegen; er ifl ber Rotljwenbigfeit unterworfen, ©itrd) ganje

®efchlcd)ter jieflt fleh ©ebulb unb ^Berberben in golge bed ©djicffals, Wie burd) bas ©efd)ied)t ber Sltriben unb ber Sabbafiben. SEBir fei)en fd)on aus biefer $bce bed ©djicffald bie ©djranfe, bie ber greii)eit beS gried)ifd)en 53eivußtfeinS gefleeft War unb bie erfl im ©briflentljum abfolut aufgehoben ifl. ©er ©rieche fette fiel) freilich über bie ©roflloflgfeit bed ©djicffals leid)t l)in=

Weg, inbem er fld) bamit beruhigte : es ifl nun einmal fo, bawiber ifl nid)ts anjufangen, bad muß ich mir gefallen taffen. 51 ber ein foldjer ©rofl ifl Ijbchflend ein fubjeftiver ©rofl, obgleich er and) iu bem ©ubjefte an Seicbtflnn ober falte Reflgnation grenjt; bad Stiflverbältniß unb bie Unfrei;

beit, bie bie ein blinbed ©djid'fal flatuirenbe SSeftanfdjauung fachlich bat, ifl bamit nicht aufge=

hoben. ©S ifl, aid Wenn ein .fíranfer fagt: id) bin nun einmal frant, wad ifl Dagegen anjufan;

gen; id) muß bad nun eben leiben, ©r bat recht, fo geflnnet ju fein, aber bie ©efunbbeit Wirb er bod) immer fudjen unb bie ©efunbbeit bleibt bei aller Reflgnation bed Síran fen in bor Straub beit hoch allein ber normale ßuflaub bed SíörperS. ©o fann fiel) and) ber freie ©eifl bed Síetu feben mit einer SSeltanfdjauung, bie bie flarre Sotbwcnbigfeit ini ýintcrgrunbe I)at, auf bie Sänge lit ď) t beliebigen, er Wirb vorwärts getrieben, er Wirb burd) bie greiheit, bie er in feinem ©elbfl;

beWußtfein fliibct, genötljigt, in ber Site fett ft ein freies, vernünftiges unb fclbflbeWußteS Sßefen

¿u flnben, aber biefeS ginben ber greiheit in ber abfoluten Rotljivcnbigfeit ifl in ber pantljeiflix feflen Religion überhaupt nicht möglich unb bafler tragen fle alle ben Sírim bed ©obed in fld).

Sliub bie gried)ifd)c ifl nur eine tűrje SMüibe gewefen, bie fleh fetbfl vernichtete, um bad ©Ijriflen;

tl)um aid bie grud)t and fld) hervorgeben ju (affen ober vielmehr nur in bem von außen ihm entgegenfommenben ©l)riflentl)ume feine ŠSollenbung ju flnben. 3n SSerlfliltniß ju bett früheren pantbeiflifeflen Religionen ifl aber bie grtecljifd)e Religion ein wefentlicber gortfebritt, ©er ivefent;

ließe Unterfd)ieb bed grieeflifeben fl)antl)ftśmud von bem ber anbern Religionen, namcntíid) ber orientalifd)en, beflelfl, Ivie feflon oben angebeutet ifl, barin, baß bie ®ricd)cn nielfl mehr Ratur unb ©eifl mit einanber vermifeben, fonbern baß fle bie geiflige gnbivibualität als bie©ubflanj aller

(15)

©inge atiffaffen. ©ap fie bie ©etiljeit nur aid bie fubflantieííen Vtädfte bed natürlichen սոծ geiftigen Univerfumd faffen, bas ifi bad Șanthciftifche in ben ©riecben, bap fie aber bie ©eiftigi beit unb ben ïOîenfdjen in feiner ©eiftigfeit, aid bad 2'3 c le n ber ©inge to iff en unb barfłellen, bad macht bie ©riechen fo groß unb gu ¿extern ber îPienfcbbcit. Anfangs mögen manche ihrer ©ot­

ter nichts inhered geroefen fein, aid Serfonißfationen ron Staturmäd)ten, unb manche betreiben finb auch in bem f|?ätern Vetoiißtfein nicht riel mehr gctoorben, toie Steptun, bér ©ott bed Peered, ober nod) mehr bie Stpnfrhcn ber ß-lüffe, Verge unb Väitme. 91 ber fdjoii ber Uińfłanb, bap fie bie Síaturfräfte per fon i fig i րէ e n, betoeift, baß fie für bad eigentliche mähre SBefeit ber Siatu r, bie geißige ¿nbioibualität hielten; bod) finb and) bei Weitem bie mcifien ihrer ©otter blod an=

fangd in bem rcligiöfen öetoußtfein Staturfubftangen getoefen, toäljrenb im Verlauf ber (Enttoicfe=

lung bed Volfsbeivußtfeind bad Síatiirlidje in ber Vorßellung mehr ober Weniger abforbirt tourbe unb bie 3bee bcr inbioibucllen ©eißigfeit an bereit ©teile getreten iß. ©ie Sludbrücfe: ßeud regnet, Rend borniert, geigen, baß im Send anfangs niditd Slub ered berfonißgirt getoefen fein mag, als bcr meteorologifche ÿrogep. ©ie befrttdjtenbe Straft ber Steteore, unb bie untoiberßehliche

©elvált mandier berfelben, toie bed ©etoitterd, mußte von felbft bie ffbee von $tad)t unb #err- fchaft ertoetfen, fo baß ßeud bcr ©ott ber ýcrrfdjaft, ber politifdje ©ott, tourbe. 9fr o lio ivar urfrrünglicb ber Sonnengott, aber toie bad Sicht bad natürliche Slbbilb bed SSiffend, gieichfam ber

©eift in bcr Statur iß, fo iß 9frollo in ber Vorßeßung ber ©riedjen bcr ©ott ber äSeiffagiing, ber @berführet՛ bcr Stufen unb bad «Sinnbilb bcr straft unb ©djönlicit geworben. So geljt bie Ջ3օր=

flellung ber Artemid vont Slonbe aud. *)

*) 34 b«íte bier bie geivőí)níid)e Meinung, bag Sípolio unb Siana urfptüngiíd) Sonne unb 9)îonb reprafentirtcn, fcfl unb faun mid) von bcr @rünbiid)fcit ber Sintvurfe, bie gegen biefe Meinung, befon berd von jßerrmann unb 3îog gemacht lvorben finb, nid)t überzeugen. Senn bag ber begriff bed Sonnengottcd bei bem Зіроііо nad) unb nad) in ben .ßintergrunb georángt lvorben unb bie ©genfefjaft ber SBctffagung fo fei)r íjervorgetreten ift, bag man bann nod) einen befonberen Sonnengott, ben gettód, aid Síatiirgotts fjeit beibeijieft, íjaite id) fo menig fur unnatürlid), bag biefer íjJrojeg bcr Ummanblung ber SJorgcliung viols mci)r bcm (Énttviďelungdgang bed gricd)ifd)cn ŚBcfcnd von ber ŠRaturfubganj aud nad; geiftiger (Segalt unb Srei()eit ()iu ju entfprcd)cu fd)cint.

Stílfán iß ber ©ott bed ¡feuerd, aber tocitor aud) befonberd ber burci) bad ¡feuer allein möglichen teebnifeben Arbeiten, bcr SdjmiebeCttnß. fjin hierfür wirb bad SSefeit bed ýanbeíd unb aller mcnfcblid)cit Vermittelung, auch ber Vermittelung bcr Vtcnfcben mit ben (Settern aid ^crfon gefaßt, ©ie Stufen finb gtierß Stlpifrljen, Quellen, bie Hellen unb bad ©eräufcb bcr Vädie getoefen, unb fobann erft bie @efang= unb ©tag = Äuitß unb bad SSiffen ÿcrfoittpgircnbcn

©öttinnen geworben. Ueberall wirb von Saturmädjtcn bcr Anfang gemacht, ivcldje bann in

©öfter mit einem geißigeit ^nljalt verwanbelt Werben, ©iefer g-onfdjritt vom Slatürlidjen gura

©eißigen erfdjeint benn fogar in bcr griedjifdjen Vorßclluitg aid eine ©cfd)id)te bcr ©öfter,

©er ©rieche unterfebeibet alte ©ötter unb neue ©öfter unb hat bie Vorßclluitg von einem Kriege, in wo Id) cm bie alten ©ötter von beit neuen ©Öttern überwunben Werben, fo baß biefe nun bie Šicrrfchaft berSSelt erhalten, ©ie alten ©ötter finb bie Staturgötter, bie für fid) beraudgehobenen Ștaturfttbftangen : Cljronod — bie Șeit, Uránod — bcr fyimmcl, foltod — bie Sonne, Selene

— ber Stonb u. f. w. and) bie ©riitnljen aid bie für fich genommene Stacht bed böfett ©etoiffend,

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ber Gib unb Anbere werben ju ben ädern (Settern gerechnet, ©ie neuen ©otter ftnb bie futo flantiellen Kräfte, bie einen g eifrigen 3 " P л 11 paben. Gé iß in ipnen eine geifiige Subftanj perfoniftjirt. 516 er and) bie neuen (Setter f o m m e n een bet Statur der, fíe finb in ber Seit geworben, geboren unb erlogen unb haben bei aller (Seiftigfeit bać Slaturiiioment an fiel) : bie.

incnfd)iid)e ©eftalt, natürliche Sebürfniffe unb nienfd)iid)c Weibenfcpaften?)

Aber bać 9îatürlicpe in ben (Settern ifi burd)bruiigen eon ber 3bee ber geiftigen Subftanj, bie in ihnen gefaßt ifi. Sé liegt babér in ber gried)ifcpen -¡Religion een ÿaué aué ein (Element ber Äunft, weépalb fie aud) eon éjegei bie Sîeligion ber Sd)öid)cit genannt worben ift. ©enn juin begriff beé Scpönen geboren jwei Șîomente, ein Sinnliches, 9iatüriid)cé überhaupt 2Sirf1id)eé — unb ein 3bealeé, Allgemeines, überhaupt ein (Sebanle, bie fo bntepbrungen finb, baß baé Sinnliche uid)t für fid) ift, fonbern fo geftaltet unb bei)anbeit, baß in ihm nur baé Allgemeine unb ^bbale jur (Erfipeinung kommt. ©ie ©öttergeftalten ber grieepifepen Sieligion ftnb fepöne ©eftalten, in fofern eé 3been finb, bie in bem äRptpué son ben ©Öttern eine ber 3bee entfpredsenbe ©eftalt gewonnen pabeii. Aué ber Sieligion entwickelt fiep Amt ft unb Sßiftenfcpaft, Staat unb Sittlid)keit unb ba bie gried)ifd)en ©öttergeftalten fcpöne ©eftalten finb unb bie Sreligion überhaupt bie Sceligion ber Schönheit ift, fo finb bie ©deepen » or jugs weife bas Aunftvolk geWefen unb Alléé, was fie tpun, pat eine tünftíerifcpe ©enbeiij unb einen füuftlerifcPeii Auébrucf gewonnen.

Sie bitben baburd) Gpocpe in ber 2ßeltgefd)id)te, baß fte bie Äunft verftanben unb aitéübten : baé 3"H^'(id)e äußerlich barjuftellen, fo baß vom innerlichen nicpté jurüdbleibt, waé iiicpt im Aeußeren feine ©arftellung gefunben hätte unb baß attep im Aeußeren nicpté gefunben wirb, Waé uid)t eine innerliche. SSebeutung hätte, ©ie abfolute Ginpeit beé Aeußetn unb 3»nern, bie formelle öollenbuug ift b'aé fpejiftfepe SRerkmal beé grieepifepen SSefené. Sd)oit ihren Weib bilbeten unb übten fte fo vielfeitig burd) bie ©pmnaftil, baß er ein abäquater Ausbruch Würbe von bet inwopnenben fepönen Seele. 3« einem fcpönén Weibe eine fd)öne öecle, —baé war bie tßeftimmitng eineé vollkommenen aftenfepen nacp bem pellenifcpeii SeWußtfein. Abgefepen aber von ber Weiblichkeit, beten 3bealität bie ptaftifepe Aiiitft verfolgte unb barfteftte, trägt and) baé gaiije fonftige Weben beé gried)ifd)en Aítcrtpümé baé fünftíerifcpe ©epräge. ЗеЬег einjelne Söíaiiit, von bem bie gried)ifcpe

©efcpid)te berichtet, erfepeint uné Wie ein Sünftwert Sian перше, wen man will, unb bie fonft verfepiebenartigflen Gparaftere; gelbperren unb Staatsmänner, wie ©pcmiftocleé unb ^ericleé ober fppitofoppen unb ©iepter, Wie Sokrates unb Soppocleé; erhabene (El) ar artete unb ïDîânner von flttlicper Heftigkeit, Wie Ariftibeé unb fßlato, felbft Drgané einer plebejifcpen ©enbenj, Wie Alton unb ©iogeneé, alle tragen optie Itnterftpieb jenes p(aftifd)e ©epräge, nacp welchem baé Ginjelnfte unb Umnittelbarfte b։.rcpleud)tet ift von einer 3bce, fo baß nicpté ©liibeé unb Unburd)brungeneé übrig bleibt, fonbern baé 3iUlcre սոճ Aeüßere, bie 3bce unb ipre ©arftellung, jur vollfommenfteii Siup eit fid) verfcpmiljt. Selbft ipre Staaten unb Staatéverfaffungen ftnb in biefein Sinne Aunftwerke ju nennen, infofern bie verriebenen Stämme unb Staaten ipre inbivibiielle ՝Seftimmt=

*) ȘRdgeidbad) in feiner leí)iTCÍd)ett í)omerifd)ett ^geologie Sîufnberg 1840 in bent crfîen S165 fd)nttte, tvelcger überfd)rieben iß: „Sie ©ottgeit" attfdjaulicf) nacggeioielcn unb burdtgcfugrt, bag bie l)omerifd)en ©otter ®?ettfd)cnibcale gub, in betten bad tn e n fd) lid) e Sßefeti ebeit fo fegr feiner unmittelbaren Śiatiiriidjfeit, Sefcgrdultgeit unb ýíangelgaftigfeií entfleibeí, aid bod) aitbererfeiíd in feiner ©attungd«

SÍUgemeitigeií beibegaUen erfdjeiitf.

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brit, tn einer freien unb fiaren ©Seife burd) ihre ©efeiigebiing unb ©ertoaítung baríegten. ©aber toar ©гіефепІапЬ nun enblid) — unb bas ifi bie $auptfad)e — ber еідепіііфе .Çieerb bes ibeaien Sunftlebetts unb bie ©áufunfl, bie ©culptur unb bie Poefe trieben unter ben ©riechen il)r/

erfleit unb unvertoeltlirben ©Hitben- ©ie ftnb bie Urheber unb ©olíenber bér piaflit, in tveldjet fie bas ЗЬсаі ber menfd)íid)en ©eflaít gefiicbt unb gefunbeit haben. Sie fínb bie ©rftnber bes

©pos, in to cid) em fid) iljre ganje ©Jeítaii'fdjauung in einer eittfadjen Ijiflorifdjen'©rjablting barlegt.

©ie haben in ihren vortrefflichen ©ramen bie fíttíidjen Pläcpte, Welche bas ïDleitfcbenleben betoegeit unb namentlich bie etpifcpe ©ruitblage beS pantheifiifdjen Princips jur ©arfleûung gebracht.

©ie ©Siffenfcpaft ifi aber nur eine toeitere ©nttoiďelung ber Äunfl. ©ie ^beeeif to eiche in ber Äunfl burd) ©eflaítcn, färben, ©one, ©Sorte unb Staublungen veraitfcpauíicbt to erb en, treten in ber ©Siffenfcbaft für fid), im reinen ©lementő beS ©enfenS in bas ©eivußtfein. ©Sie in ber Ä'unft bas Allgemeine inbivibualiflrt toirb, fo Wirb burd) bie 38iflenfd)aft bas Allgemeine, toelches bas ^nbroibuelle belebt, für fleh gefaßt. Âunft unb ©SijȚenfd)aft gehen £anb in #anb, unb bie ©riechen ftnb bat)er eben fo febr bie Anfänger aller Wahren ©Siffenfcbaft, tote burd) fíe bie Äunfl ju ihrer erfleit unb unvertoetflicben ©Hitbe gefommen ifi.*)

*) șpiafo iß ež namcntlid), in weíd)cm auź einem nací) «Ken (Seiten htn^auágebilbeíett (eben bee Ättnß unb ®d)on()eit bie 3bee bee <Sd)őní)eit fur fid), abgeloß von ben fdjónen (galten, iónén, .fjanbíungen te., ¡um ^emußtfein fam. $lato bilbet babee ben He beegang bon ber Äunß jur 3ßißenfd)afl, bon bem 3begi jur 3bce an unb fue fid) unb feine æeefe ftnb um beöwißen ein fo unfcWßbaeed unb uns vergleid)!td)eS Mittel fue Wißenfd)afüiict)e Attbbilbung, meii in ihnen auf eine fo anfd>aulid)c unb anmuthige unb bod) and) innerfid) fo begrunbete Sßeife bie ©eneft'g beé Allgemeinen atti feiner entpirifdjett Spßettj, bie ©ewinming ber reinen 3'bce aus ber 5Bir№d)lcit bargeßellt wirb. Sine vortrefffid)ere, einleud)tenbere unb feffelnbere philofophßchi ÿropjbeutif lanu eś babee fur ben gebilbeten ՅսոցԱոց, b«r fo toeit gelangt iß, baé Sáfale fue ftd) erfaßen ju tonnen, nicht geben, aíž biefe roißenfd)âftiid)tn .Siinfttverfc bcź plaŕonis fd)tn @eißeg, garnit foß inbeg bie SRógíichfeit einer freieren gorm bet phií. (ßropöbeutif, bie ßd) bem gegenwärtigen (Stanbpunfte ber ÿf)iiofopi)ie anfdßicßt, fetueswegé geleugnet werben, bod) liegt bei einer főkben bie @efal)r viel naher, entweber in eine troďcne Terminologie ober in ein noch bebenflichereó ©piel mit allgemeinen gorme in unb Lebensarten ju verfallen. Sie fo eben erfchienene pf)ilofophifd)e фгораЬеи?

tif von 95iefe iß von ben mir befannten bie beße unb empfiehlt ftd) wenigßens burci) grifche ber Sarßcllung uub ßete Lu(fßd)ténahme auf bie íxuelíen, namentlich auf Arißoteleé, wenn ftd) auch öfter eine gewiße Ungleidfmüßigteit ber Śehanblung unb eilt unverlnittelted Aufnehmen frember ©ebanten bemerftich mad)t. -

©ie haben bie ©ubflanjen ber ©inge toijfenfchaftlidj erfannt unb ihre ©rfenntniffe ftnb ©enteilt­

gut bet gangen gebilbeten ©lenfcpfeit geworben. Auf fíe muß immer toieber jurüefgegangen Werben, um bie toefentlid)fien ©ebanfcii über bie Statur unb bas Plenfcbenleben unb bie reinen ^beeeit in ihrer erflen g-rifepe uns unb namentlich ber fleh hcranbilbenben unb baS unioerfelle ©eiflesleben ber ©lenfebüeit inbwibuell in fld) reprobucire.nbeit ^ugenb immer toieber anjueigneit. ^pte Siftorifer, ihre ©bilofopben unb ©iatljematifer ftnb eine unerfd)bpfitd)e Он eile von ЗЬсесп, in beiten baS ©Séféit bet ©inge gebucht ifl. ©ie erfennen bie principien bet ©inge, ja fíe erheben ftd) ju bet 3bee eines Princips ber Principien, ju ber $beé bed wûç, aber ber iw$ ifl nub bleibt ihnen nur bie ©ubflanj aller ©inge, nicht ein von ber ©Seit unterfchiebeneS, ftd) auf ftd) felbfl bejiebettbes unb in ftd) fepenbeS ©ubjeft, nicht felbßbetoußter ©eifl. Unb weil bal)er bie griechifd)e SSeltanfthauung nur eine ©eite ber ©Saprpeit hat, fo mußte fíe untergehen, fíe tonnte

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nur fo (ange befiebcn, a tá fíe fid) entwickelte. Síid fie fid) bid gu ihrer ()cd)ften SSoKenbung in

©eifiern, wie ©ocrateá, opiato unb Slrifîoteled entwickelt batte, unb ais fie in fid) felbft ficb nicht Weiter entwickeln konnte, fo trat bad Unbefriebigenbe iinb ßcinfeitige, bad fie bon Anfang an in fid) hatte, fo febr in ben SSorbergrunb, baß kein griebe in berfelben mebr gu fűiben war unb bie SJlenfcben warfen fid) entweber bein ©innenbienfl in bie Sírme iiitb vergaßen gang ihre (where Scftimmung ober fie fud>ten fid) aud bem Unglück ber g eit git retten burd) fioifcbe 9ïefïgnation ober fie fanben i() re greii) eit barin, baß fie an Sí Kem zweifelten unb vcrgwcifcíten. ՋՅ on biefein geiftigen Sluflöfniigdprogeß bed gried)ifd)en Slltertbumd muß aber Weiter unten audfűbrficber gefprocbeit Werben. îl bor aud) in ber Šíiitl) egeit ber ©riechen (affen fid) bie Seime bed SSerberbend nicht verkennen, ©ad Unfreie unb ©rofilofe ihrer SSorfteKung vom ©cßickfal iß febon erwähnt. ©aß ibr ©treben nad) geiziger greibeit nur auf bem Soben ber Unfreiheit möglich War, bavon ift bie ©Haverei, bie fogar von ihrem größten Sbiiofopben SlrifloteieS ßhilofobhifcb git rechtfertigen gefud)t wirb, ein fcblagenber SeWeid, eben fo bie Seracßtung unb Sntwiirbigung bed Weiblichen

@efd)(ed)ts. ©aß bie etbifeße ©efinnung nod) nicht entfeffelt war von ber 3iaturnotbWenbigkeit, bad geigen ferner bie ©takel; benn Wer wirklich fittlicße ©elbftbeftimiming fat, bet bebarf feines äußern Orakels.

S. Wn írem íeiftifdjen -1¡)rtnripê.

Sen reinen ©egenfa^ non ben fantljeiftifdjcit Religionen bes ýeibcntljums biíbet bas Subentftum, beffeii gönn unb ©ntwiďelung bas alte Seftanient giert. Ջ aS giibentljum biíbet ben ©egenfaft rom ýcibentí)um unb bat)et aud) bie (Ergänzung ju bcmfclben. Síäljrenb bie f'aiitljeiftifdjen Religionen bie ©ubftanj ber Singe als bie ©etiljeit fafleit, unb bal)er teilten bon ber Síelt wirfíid) unb Wefentíidj untcrfdjiebene ©ottljcit babéit, fo ift gerabe ber Srunbgebanfe ber jiibifdjen Religion eine abfolute felbftbewuftte фсфп, bie nidjt bloS bon ber Síelt unb Sídéin, iras in tljr ift, trefentlidj unterfdjiebeit, unb bor unb über aller Síelt ift, foitbern ive lelje bas abfolute фгіпО ber Síelt ift.

A) Saft ©ott juerft ein in fid) feljenbes, fti$ felbft gegenftanbíidjeS, ftdj bon ftd) unter;

fdjeibtubes unb roit ber Síelt abfolut unabhängiges Siefen, eine abfolute Morfon ober bielmeljr bie abfolute фефп ift, biefe Síaljríjeit gieíjt fiel) burdj bie fanimtíidjen alttcftanicntíidjen Schriften Ijinburdj. Ser Sfraeíit (jat ben ©eb auf en, bas ©ott bas uitcnblidje Siefen ift, aber ein Siefen, baS ftdj fclbft Weift. SleibeS mitffen mir in bem ©ebanfen ©ottes feftljalten, baft er unettblid) ift unb baft er фефп ift, Wirrlid) unb ivaljrljaft фег|'оп, nicht etwa bloft ^erfoniftiation einer ^bce, Wie bie griedjifdjen ©otter, fonbertt фефп, Wie wir uns fclbft als фефпеп wiffett, fühlen unb betljätigen, unb Slnberii objectit) gegenübertreten aber als фефпеп, bie, obfdjon einer enblofen ©ntwicfelung fähig, — both in beftimmte ©djranfen ciiigcfcblofteit ftnb, Wäljrenb ©ott unenblidje фефп ift. SaS Unen bliche in ber фефп ©ottes wirb bon bem Suben gewiiftt in feilten Sides burdjbringenben ©igenfdjaften. Sei;oral) ift ber admädjtige ©ott (1 SJlof. 17. 1.) groft ron Ratlj unb mächtig roit 'S;at. (Ser. 32. 19.) ©r ift adwiffenb, fein ©ebanfe ift ihm

(19)

»erborgen, ©er ölenfd) fi eb et, was vor Zugéit iß, ©ott aber ßehct ճօճ innere, ©r a (lein fcnnt ճօճ Jperg ber ïRcnfcbeiii'inbcr. ©r iß in îtikin gegenwärtig «ոճ er iß ßd) felbß gegen­

wärtig. ©in ich’S nicht, ճրր Stimmet «ոճ Erbe erfütíct, — fprid)t ber ýierr. (3er. 23 24.) Er iß ewig, Er biird)brífiget ode Seit, ober er felbß iß ber ßeitiiebfeit «ոճ ihrem ©Serben entnommen, er bat Weber Anfang ttod) Énbe unb iß vor allem Anfänge Élje benn bie

©erge worben, unb bie Erbe unb bie ©Seit gcfd)offen Worben, biß bit ©ott, von Ewigfeit gu Ewigfeit. ©f. 90. 2. Յոճ ©efonbere iß and) noth hierher gu gieben bie .Çieiíigfeit worunter bie abfolute, aller enblicben Schwäche unb Sünbbaftigfeit entnommene, ©iite feines

©SidenS verßanben Wirb.

©aé anbere eben fo ©Sefentlicbe in bem ©ebanfen ©otteS, iß aber feine ©erfonlichfeit, b. b. feine felbßbewußte von ber ©Seit unabhängige ©Sirflid)feit. 3»։ gangen alten Xeßamcnte erfcheint ©ott als ein benfenber, als ein fpred)enber, als ein befeljíeiiber. ©ott fprad) : eS Werbe Sicht unb es Warb Sicht, ©ott fpricljt gu ülbam, gu Roal), gu 9lbral)am, gu ©îofeS unb gu beit ©Propheten. Umgebet)րէ wenbet fiep ber ©lenfeb gu biefein ©ott als gu einer ©erfon, er rebet ihn an mit ©u! ©los unter ber abfoiuten ©orausfeèung, baß ber Slnbete eine ©érfon iß, bann ich gu ihm fprcd)cn : ©u ! ©aber nun biefe herrlichen ©ebete an ©ott, bie bas alte ©eßament, unb namentlid) bie ©faluién enthalten, ©eten bann id) nur gu ©ott, als gu einer ©erfon unb biefe innigen, rübrenben, burchbringenben ©ebete bes alten ©eßamenté ßnb eben fo viele ©clveife von ber abfoiuten ©cwißbeit ihrer ©erfaffer, baß ©ott eine ©erfon iß unb umgefeljrt tonnten, wenn

©ott beinc ©erfon wäre, mit Welcher ber ©lenfd) innerlich im ©elfte in ©erl)iiltniß träte, folcpe

©ebete überhaupt nicht eyißiren.

©affelbe unb eben fo bentlieh ergiebt frei), wenn wir baś ßttlicbe ©ebiet in ©etraept gieben. ©cm ©riechen unb bem ©aiitheißen überhaupt crfd)eint bie allgemeine Siegel alles ©l)iinS als ©cfcti, als ein SldgcmeineS, Unperfbnlicbeé, wie ein Raturgefeß; aber in ber jübifeben Religion iß baé ©ittengefcß nicht ein folcpes Slbftraftum, fonbern eé iß ber ©Sille beé perfőnlid)cn

©WtteS, baé ©cbot ©ottcé. Sim beßimmteßen tritt aber bie 3&ee von ber ©erfbnlichfeit ©otteS hervor in bem ©erhältniß ©ottcé gur ©eißeng ber ©Seit. 3" beit pantbeißifcbeii Religionen iß bie ©laterie von ©wigfeit; ungefebieben biibet ße baé Epaos, unb aus bem ©baos entfielen ade

©Übungen, Raturwefeii, ©îenfcben unb ©otter. ©aS ©eißige iß hier ber ©îaterie immanent unb bebt ßd) aus biefer nun nad) Unb nad) burd) eine Reiße von Evolutionen für ßd) hervor;

aber in ber jübifdjen Religion Wirb ©ott gewußt als baS abfolute ©ritié aller ©inge unb ber

©Seit aller ©inge, ©er große ©ebanfe von ber © d) b p f u n g bet ©Seit aus RicbtS iß crß biefer Religion eigen, ©er ©Side ber abfoiuten ©erfonlicbfeit iß ohne ade anbere ©erniitteliing bet alleinige ©riinb von ber Ejrißeng ber ©Seit. Es heißt : 3m Slnfang fcpuf ©ott ýimmel unb Erbe.

3m ©^antßeiSmuS alter unb neuer Seit erfd)eint ©ott als bie ©Seltfccle ober als baS ade Erfcbeinungen ber ©Seit bcfeclenbe Sldgemeine, aber im 3llheiitbinn als ber perfonlicbe ©Serb nteißer unb ihm gegenüber bie ©Seit, nämlid) baS gange ßnnlid)e unb geißige Univerfum, als fein

©Serf, etwa Wie ein Äunßwerf als baS ©Serf beS ÄünfllerS erfcheint, wäljrenb bod) ber letztere and) unabhängig von bem emgelnen Äunßwerf feine fclbßßänbige Erißeng bat unb behält unb nicht etwa in feinen ©Serien aufgeßt. <3o viel von bem erhabenen ©ebanfen ber ©ottpeit in ber jübifeben Religion, ber faß gang in bas (El)rißentl)um aufgeiiommcu iß.

3

(20)

В) Ճճ fel)it aber ber (Erfenntniß (Sottes ein toefentliched ïûtcment, tvaă in bem #etben=

tl)um չոր »ollßen Audbilbung gekommen ifi, bas îOloment feiner ^iineriveltíicbfcit. @ott ifi nicht bios ein abfolut für fid) feljenbeS, ftcȘ auf fid) bejieljenbeS Sßefen, fonbern er ift jugleid) bic Subßanj aller Singe, bed natürlichen unb geizigen Unfoerfumd. Saber fann fid) ber 3'<be nicht mit Siebe unb Ueberjeugung bet toirflicben SSelt bingeben unb in ibr bas Allgemeine unb <Sött=

liehe berautibeben, benn baju gehört oor Allem ber (Staube an bie ^mmanenj bed ©öttíidjen in ber SŚelt. Ser ЗиЬе I)at babér feine æiffenfdjaft unb feine Ättitß, benn beibe verfolgen bie Aufgabe, bad Allgemeine in bem Sßirflichen ju erfennen unb in abäquater gönn barjtißellen.

Alle Äiinft unb Sßiflenfdjaft iß in bem Momente ihrer ^robuftiou pantljeißifd) unb alles фап=

tbeiftifche ift bon ber jübifchen Religion in ihrer urfprünglichen Steinbeit audgefch(offen. Am cbarafteriflifchflen ift aber in biefer .f)infid)t bas $erl)altnif; (Sottes jur menfdjlicbett Freiheit. Ss toirb jtoar gleich im Anfang ber biblifeben ©Triften ber große (Sebanfe ßingeßellt, baß ber SHenfcl) ju (Sottes (Ebenbilbe gefch affen ift, aber bas ifi nur fein urfi՝rüng(id)eS 2Bcfcn unb feine bereinftige Sefiimmung, bagegen ift er faftifd) bon (Sott abgcfallen.*) (ír ift factifd) nichts weniger als ein (Sott gleiches ßSefeit, fonbern entfrembet bon ©ott unb babér in ber (Sünbe.

Senn bie «Sünbe ift bie (Sefcbiebenljeit bon ©ott. (Sottes íőiííe ift audgefproeben in ben¡

©efețt unb inbem babér ber ïDleitfdj ettoas Anbered tljut, als bas (Scfcti gebietet, fo berfüllt er in bie «Sünbe. Sad ՋՅ ew uf; t fe in ber (Sntfrembung bon (Sott J iel) t fleh burd) bie ganje altteflamentliche Offenbarung l)tnbutd) unb ebenfo ber Schmer j unb Жаде über biefe (iiitfmn-- bung. 3m (il)riftent()um ift bad ©efiihl ber «Sünbe allerbingS eben fo fräftig, ja toegeit bet hoben Anfd)auung bed fittlichen ^beals noch fraftiger borbanben, aber bod) nur ein notl)toenbiger

Surchgangdÿunft unb borübergeljenbeS ênttoicfelungsmoment, im ^ubentbum bagegen l) a b v

tuelle, SBeflimmtbeit. Am fdjätfßen fÿrtdjt fleh biefeS ©efitljl aus in ben áfáimén unb auch in beit %(rof)l)cten. Unb @ott ift ein heiliger ®ott, ein eifriger ©ott, ber bie Uebertretung unb Sünbe nicht febont, fonbern beflraft. Sad ifi feine ©eredjtigíeit, baß er ben ítiőfeit beftraft unb alle Siotb unb Unglücf, toad bie 9Jit՝itfd)cii trifft, iß eine golge feiner ßrafenben ©eredjtigfeit.

Ser 3ft«to(it fühlt aber eben fo gut, baß biefer ßtoiefbalt nicht fo iß, toie es fein foil, er feljut ßcb паф Aufhebung bed Stoiefßaltd unb bal)er bie häufigen, innigen ճitten um Vergebung ber Sünben. (Sebente nicht ber Sünben meiner ^ugeitb unb meiner Uebertretung. CPi- 25. 7.) (Errette mid) bon aller meiner Sünbe, (fpf. 39. 9). Silgo alle meine Sünben nad) Seiner großen fBarmßerjigieit. CP f. 51. 3.) Unb ®ott bergiebt bem 2)len fehen bie Sünbe ttad) feiner

®nabe. Aber aud) bie ©nabe ®ottos toirb im 3ubentl)um toieber als eine äußerliche unb traitfcenbente gefaßt. Sie ©nabe iß and) ein djrißlidjer begriff unb beßeßt in ber SRittheilung ©Ottes an beit 2)len=

fcßeit ober in bet ^erablaffmtg ©ölted in bas eitbliche Selbßbetoußtfcljn, unb auch hier wirft bie ©nabe

©ottes bie Sünbenoergebung, aber fo, baß ber üDlenfd) fubßantiell umgeroanbclt wirb, inbem er mit iv'tßett unb Sßillen bie göttliche ©nabe ergreift unb burd) Verwerfen bed Poféit einen ©ott gleichen 5ßi(len, einen ftttltd)en Villen, in fid) jur ©nttoiifelung bringt. 3m 3"bentl)um bagegen iß bie ©nabe ton außen eintretenb unb erfd)eint als SBillführ. Sie iß baßer nicht allgemein.

*) Ջ<ւ бег jude bież ©¿tiliche bațOerrfdienb außer ßd> fanb, fo fennie in ¡Ont nucí) nicht bad

©eftlßl ber Unpernmßlidßeit bed @eißed entfielen, bie bad 55enjußifepn non ber in un» lebendigen SBafjrs beit erroecft. Saraitd iß ed erflarlid), baß ber ©taube an bie Unßerblicfßeit ber menfdßtdien Seele im alten Seßamente entweder gar nidjt ober both nur in unbeutlidjen Spuren gefimben wirb.

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Sá fíttb itidțt alie SSölfer ein ©egenßanb ber göttlichen ©nabe, fonberit nur bie Suben, toäpreitb bie Jetben son ben Suben ton ýaitá auá alá ßlerivotfene aitgefebeit unb bepanbelt werben. ©o lebenbig baá Sünbenbetoiißtfein in ben Suben iß, fo meinen fíe b o cb in ber ©emeinfebaft mit ben Reiben verunreinigt gu werben, unb balten fid) für baá auáermäl)Ite ՋՅօէէ S a* 0 b tourbe gewählt unb ©fau verworfen. Sie ŚBetoopner Sanaanś würben vernichtet unb bie Suben nahmen baá Śanb ein, unb baá auá reiner ©nabe. Sie äußertid)e Auffaßung ber ©nabe, bie von ber bem Stenfcpen immanenten fittlid)cn llmtoanblung unb Sßiebergebnrt abßrapirt, geigt fid) unter

%nberem auch barin, baß ©ott bem Solle gnäbig iß um Abrapamá Sßillen, um beá mit Abra=

baut gefcploßenen Sunbeá, alfo um eineá Silbern Willen. SSeil eá ©ott einmal fo verbrochen bat, barum gefcbieljt bem ifraelitifcben Solle trot; feiner taufenbfacben Serirrungen ©nabe unb bie Reiben ßnb ßd) felbß überlaffen, ber Subí Weiß nicht, toarum unb ivogu?

SBeil bie ©nabe nur alá eine äußerliche, nicht alá eine ben ©eiß von Summ herauä umtoanbelnbe unb feine Sittlidifeit ergeugenbe, gemußt toirb, fo ßnb auch bie Slittcl, ber gbttlk eben ©nabe tbeilbaftig gu to erben, äußerliche, Sabin geboren bie Sefcßneibung, bie Opfer, baá Śermeiben getoiffer Speifen, baá ýeiligpaíten gewißer Sage unb viele anbere Seßimmungen,, bie baá Subentpum trop feineá erhabenen, aber einfeitig feßgebaltenen ©otteëbegrißâ, in einen äußerlichen gormaliámuá enblofer ©ebräuepe unb ©ebote vertoanbetn, bie trots ihrer Seußerlid)feit unb felbß _<wtc von bem Sfraeliten für ©ebote ©otteá gehalten werben. Namentlich toaren eá gut Seit ©brißi bie ^parifäer, bie über einem fold)en äußerlichen ©ernifcp enblofer ©ebräuepe unb ©ebote baá Sutoenbige, nämlich bie ©otteëfnrdß, bie Siebe unb ben ©tauben gang vergaßen.

Aber felbß in fold)en äußerlichen, obfepon verfehlten, 33eranßaltungen unb in bem gangéit

©otteâbienße beá Suben, ja in feinem innerften Setoußtfein liegt bod) überall ber ©ebanfe gu

©runb, baß bie wahre ¿efe beá menfd)lid)cn Safeiná barin liegt, mit ©ott verföpnt gu fein unb baá burd) bie Sünbe verlorene ©benbilb mit ©ott wieber pergußellen. Sal)er treibt ber Seiâmuë unaufbaltfam weiter, um ©ott in fiep unb in ber SB eit gu ßitben unb äußert ßcp alá tyeßiumg auf Befreiung unb auf ben Befreier.

C) Sie Ahnung unb ßioßmmg an eine Grlöfimg gebt eben fo burd) baá gange alte Seßa=

ment binburep, wie ber ©ebanfe ©ineá perfönlicpen unb übertoeltlicpen ©otteá. Sie Sßänner, in benen biefe Erwartung infonberpeit ©eßalt gewinnt, ßnb bie ßJroppeten. Saë gefammte jübifepe Altertpuni bat ßJroppeten. Schon ber patriarch Abrapam beißt ein ^roppet, ber ©efeßgeber Stofeś, ber Nicpter Samuel, ber über baá ©eft՛ti eifernbe ©iiaá unb fein Spüler ©Ufa unb fobann befonberë bte 16 Propheten, von benen wir Schriften haben. Sie ©riechen patten Sßeif.

ß)i)tlofopl)en unb Sid)ter unb Staatâmänner, aber feine ÿroppeten, benn bie Orafel ßnb in feiner

¿Seife mit ben ßlropbegeiungen ber Suben gufammen gu ßellen, ba bie Orafelfprüd)e ©ntfepeibungen gaben über inbivibuclle Sebensverpältniße unb ßtoeefe, wäprenb bie fproppegeiungen auf bie SSapr՛

beit, auf baá £>eil ber menfcplidpen Seele, geben. Sie Propheten ßnb bein Subcntpume eigen unb fotnmen auá bein principe iprer religbfen Anfcpaunng. Sie ßnb nicht etwa weife Stauner, bie burd; vieleá Nacpbenten mancpeá Allgemeine unb SB abre perauâßnbeit, fonbern ipr Sßerpältniß gu ©ott iß ein unmittelbareâ. SPre ^roppegeipungen entspringen auá göttlicher (Eingebung, ¡für

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