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Die Zukunft, 14. Februar, Jahrg. XXVIII, Bd. 108, Nr 20.

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XXVIII. Jahrg Berlin, den 14. Februar 1920 Nr. 20

Herausgeber

Maximilian Harden

INHALT Die Angeklagten

Seite

191

Nachdruck verboten

E r s c h e i n t j e d e n S o n n a b e n d

Preis vierteljährlich 10,— Mk., das einzelne Heft 1 — Mk.

BERLIN

V e r l a g d e r Z u k u n f t

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Berlin, den 14. Februar 1920

Die Angeklagten

\ V 7 e r in öffentlich sichtbarer Schrift zu E rörterung der Fries densschlußfragen mitgewirkt hat, muß den damals ihm G läubigen, heute als Gläubiger erregt ihn Um drängenden seine Bücher vorlegen. Artikel 228 des Versailler Vertrages giebt den Siegern das Recht, alle von ihnen eines Vergehens gegen Ge*

setz und Brauch des Krieges angeklagten Deutschen vor ihre M ilitärgerichte zu rufen, und verpflichtet die deutsche Re*

girung, diese Angeklagten auszuliefern. „ W ird deren Schuld erwiesen, so bestimmt das gütige Gesetz die ihnen gebüh*

rende Strafe. Recht und Pflicht bleiben ungemindert, selbst wenn gegen die Angeklagten vor einem G ericht Deutsch*

lands oder eines ihm verbündeten Landes Anklage erhoben oder das Verfahren eröffnet w ird.“ Artikel 229 schreibt vor, daß von einer M acht Angeklagte vor deren nationales, von mehreren M ächten Angeklagte vor ein internationales Kriegs*

gericht gestellt werden und daß jeder Angeschuldigte sich aus freiem W illen den Vertheidiger wählen darf. Artikel 230 fordert die Lieferung aller zu Ermittelung und Hauptverfahren nothwendigen Urkunden und Auskünfte. In dem „R eply“

vom sechzehnten Ju n i 1919, der letzten U rkunde des Krieges, lasen wir die Sätze: „D as W esen der Gerechtigkeit heischt die Tilgung gethanen Unrechtes. Deshalb bestehen wir dar»»

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Die Zukunft

auf, daß die H auptträger der Verantwortlichkeit für den deut?

sehen Angriff und für die menschheitwidrigen Barbaren?

thaten, die D eutschlands Kriegsführung geschändet haben, dem Richterspruch ausgeliefert werden, der sie in der Hei*

math bisher nicht getroffen h at.“ N u r eine Schuldfrage war, eine einzige, nach der Um w älzung deutscher Rechtsgewalt geprüft w orden: am zweiten A pril 1919 hatte, unter dem Vor*

sitz des Professors Schücking, die deutsche Kommission ver*

kündet, durch die Verurtheilung und Erschießung des engli*

sehen Kapitäns Fryatt sei dasVölkerrecht nicht verletzt worden.

Dieses U rtheilhatte draußen N iem and, hatte kaum einer der Ju#

risten unseres Ausw ärtigen Amtes erwartet. D er Eindruck w ar zum Entsetzen tief. H ier erwies der berliner V ölkerrechtslehrer ProfessorW ilhelm Kaufmann die Unhaltbarkeit des Spruches;

und ich mußte dem H errn, aus dessen M und er gekommen w ar, rathen, sich nicht erst mit der Fahrt nach Versailles zu bemü=

hen. Ein Brite sagte m ir: „D iese Bestätigung eines Justiz*

m ordes,der für jeden hinter Deutschlands Grenzen Lebenden unumstößlich fest steht, ist ein großes U nglück. W en n Deutsch?

land nach dem Recht streben wird, die nach Artikel 228 An*

zuklagenden vor seine eigenen G erichte zu stellen, kann die A ntw ort lauten: ,W ir sehen ja, welcher G eist diese G erichte noch beherrscht; in sechs M onaten ein einziges Verfahren und als Ergebniß diese ungeheuerliche E n tsch eidu n g/ W e r die Versuche, D eutschland von der Auslieferpflicht zu befreien, erschweren will, durfte auch nicht anders handeln.“ D as seitdem Geschehene konnte auf keinem der Kriegszone nahen Felde das Vertrauen auf neudeutsche Rechtspflege tiefer ein*

wurzeln. D ie Erm ordung Liebknechts (d er, weil er ein Flug*

blatt vertheilt und gerufen hatte: „N ieder die Regirung! E s lebe der F ried e!“, Jah re lang im Zuchthaus sitzen m ußte), der Frau Luxem burg, D orenbachs, Jogisches, Landauers, der neunundzwanzig M atrosen und vieler anderen Unschuldigen ist bis heute noch nicht gesühnt. G raf A rc o , der hitzig antisemitische Sohn einer kölner Jü d in , der den wehrlosen Eisner von hinten erschossen hat, wird als ein N ationalheld gefeiert, sein Bild in ein paar Tagen auf dreißigtausend Post*

karten eingehandelt, seine herrliche H altung von Rektor,

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Die Angeklagten 1 9 3

Lehrer, Studiosen der münchener H ochschule gepriesen. Sein Trieb war rein, seine H altung würdig, aber, in zärtlich ihn kosender Luft, auch ohne beträchtlichen Kraftaufwand zu leisten; und edle Tyrannenm örder preist, nach härteren Mar*

tyrien, heute in Deutschland auf hoher Zinne kein M und. Die Truppe, die am berliner Reichstagshaus nach offizieller(Augen*=

zeugen zu niedrig dünkender) Angabe fünfzig M enschen getötet, hundertzwanzig verwundet hat, unbewaffnete, arg*

lose M enschen, die weder Erstürm ung des Parlamentsgebäudes noch Um sturz der Staatsordnung planten, erntet in Fudern das L o b ; und an keiner zuständigen Stelle wird auch nur die Frage gestellt, ob dieses Gemetzel noch unabwendbar nöthig, nicht leicht vermeidlich war. D er Untersuchungausschuß stirbt an galopirender W illensschwindsucht. N ich t ein Ver«

fahren, sei es nur zu Erm ittelung, gegen die in O st und W e st der wüstesten Gräuel Beschuldigten. D as Gesetz, das einen zu Prüfung solcher Anklagen tauglichen Staatsgerichts«

hof schaffen soll, verwest in Em bryonalzustand. Erst im Ja#

nuar 1920 darf die vom O ktober 18 datirte Anklageschrift der pariser Academ ie de M edecine, dürfen ein paar andere Urkunden über das in Lille Geschehene ans Licht deutscher Oeffentlichkeit; und das von Engelmann in Berlin verlegte H eft „Lille“ wird in der großen Presse eben so wenig er*

wähnt wie das „Charleville, dunkle Punkte aus dem Etape*

leben“ , betitelte, das H err D r. Appens in D ortm und erscheinen ließ. D er Puls aller Gewalten, fast aller Besitzenden schleu*

nigt sich in das Zeitm aß nationalistischen Fiebers. D as Sold*

nerheer, das von W ilhelm patentirte, von W ilhelm mit O rden behängte Offiziere führen, ist, unter dem hastig bepinsel*

ten Firm schild „demokratisch*sozialistischer Republik“ , H err deutschen Schicksals und kann es gestalten, wie ihm be­

liebt. D ie Artikel 228 und 2 9 ? „A uch dieses G ericht wird nicht so heiß gegessen, wie es auf dem K ochherd war. Kom m t Zeit, kommt Rath. D ie Brüder drüben werden sich hüten, Ernst zu machen.“ A ls die Liste der Auszuliefernden vor*

gelegt wird, steht auf einem der ersten B lätter: „Fall Fry att:

A dm iral Von Schroeder und Kriegsgerichtsrath Zäpfel ver*

antw ortlich für die T ötung des Kapitäns Fryatt im Ju li 1916.“

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1 9 4 Di e Zukunft

„U nsere W e lt hätte froheres Antlitz und trüge heute schon helleres Kleid, wenn Ihr, Regirer, nicht gar so lange im Dunstkreis der Kaiserlichen Euch satt geweidet hättet. Für die Unterschrift, für den Zw ang, sie in Versailles zu geben, ist der U n fu g Eures geistlosenThronens verantwortlich. Lasset, endlich, nun wenigstens das Gefackel mit Ehrennoth aus dem grausigen Spaß. V on der Lüge Beamteter wird Deutsch#

lands Ehre fleckig; jedem Buben zu Spott, wenn 'der Be*

logene, nach flüchtigem Hinblick, mit des Athem s W in d das Gefädel zerreißt. Sind die Angaben der letzten Kriegsur­

kunde als falsch erweisbar: widerleget sie. W ird noch be*

stritten, daß Fehl und W ah n deutscher Reichswächter den Krieg zeugte: liefert die Akten, die allergeheimsten, sammt Randvermerken und Schwurgehilfen, ins W eltlich t; ehe die Zw eiunddreißig, nach ihrem Vertragsrecht, sie fordern.

W ollen die des Bruches der Kriegsgesetze, Kriegsbräuche Verdächtigen (A rtikel 2 2 8 ) sich nicht aus freiem Entschluß, ihr Vaterland aus Pflichtpein zu lösen, dem Frem dgericht stellen, das öffentlich waltet und die W ah l des Vertheidigers gewährt, soll auch nicht Amnestie werden, die nach bestätig*

tem Friedensschluß alle im Krieg schuldig Gewordenen dem Straf bezirk entrückt: sprechet im T on edlen Freimuthes zu den M achthabern, denen Ihr die Auslieferung verbürgtet.

Längst m ußtet Ihrs thun, wenn Euch gerade dieser Artikel als Klippe schreckte. ,N ichts Anderes ließe in der Ober*

schicht deutschen Denkens so tiefen Grolles Furche wie die Vorstellung, tapfere, in starren, blinden Gehorsam erzogene M änner in fremde Gerichtssitte, vor Richter zü stoßen, de*

ren Feindschaft kaum noch vernarbt ist. Solche Furchung können die Entbinder friedlichen W eltgeistes nicht wollen.

Scheuen sie aber »nicht einmal den M artyrglanz, in den ihr Begehren den entkrönten Flüchtling W ilhelm von Hohen*

zollern heben m üßte, so sichere ihr majestätisch freier Be*

schluß in jedem zu Spruch über D eutsche berufenen Ge*

richtshof auch Deutschen je einen Sitz. Viel stärker noch und versöhnlicher wäre die W irk u n g , wenn die Vorunter­

suchung international, durch diplomatisch beglaubigte Rieh*

ter, geführt, dem Fluchtversuch Angeklagter vorgebeugt, Aus*»

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Die Angeklagten 1 9 5

lieferung und H auptverhandlung aber vertagt w ürde, bis D eutschland, als Glied des Völkerbundes, die Rechtspflege, wie jedes große G eschäft der M enschheit, in der Gemein*

schaft Gleicher mitbestim m t.4 M illionen Augen ahnen, ahn*

ten brechend das hohe Ziel. U n d wir sollten, weil eine un*

saubere, nur Verschmitzten und Erbschluckern wohnliche W e lt unterging, unser Leben verschimpfen, verw im m ern?“

(„Z u k u n ft“ vom achtundzwanzigsten Ju n i 1919.)

„ W ir haben den Einspruch der D eutschen Delegation gegen den Beschluß geprüft, A lle, die verdächtig sind, die Gesetze internationaler Sittlichkeit, heilige Verträge und Grundregeln des Rechtes gebrochen zu haben, vor G ericht zu stellen. W ir müssen wiederholen, daß wir in diesem Krieg ein vorbedachtes Verbrechen gegen Leben und Freiheit der europäischen Völker sehen. E r hat M illionen M enschen ge*

tötet, Millionen verkrüppelt und hinterläßt den Erdtheil im Zustand entsetzlichen Leides. Ueberall herrscht Hungers*

noth, Krankheit, Arbeitlosigkeit; und Jahrzehnte lang wer*

den die Völker unter den Lasten und W irrnissen stöhnen, die der Krieg ihnen auflud. Im Namen des Rechtes fordern wir deshalb die Bestrafung der vor der M enschheit für all dies grause Geschehen Verantwortlichen. Solche Bestrafung ist auch zu Abschreckung all D erer nöthig, die später etwa versuchen möchten, dem M uster von gestern nachzustreben.

U nser Friedensvertrag soll anders sein, als bisher, nach Tra*

dition und Frontrichtung, Friedensverträge waren; denn kei*

nem ist je gelungen, die W iederkehr von Kriegen zu hin*

dern. U nser Ziel ist die Herrschaft des Rechtes über alle V ölker; und dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn Die ge*

straft werden, die in diesem Angriffskrieg der schlimmsten Verbrechen, des unmenschlichsten Handelns schuldig wur*

den. D er deutschen Behauptung, vor den von den verbün*

deten und verbundenen M ächten einzusetzenden Gerichts*

höfen müsse das Verfahren von Befangenheit getrübt und ungerecht werden, entgegnen w ir: Die unmenschlichen Han*

delns oÄer eines Rechtsbruches Beschuldigten dürfen nicht von Mitschuldigen gerichtet werden. U m den deutschen D rang nach Eroberung und H errschaft zu hemmen, haben fast alle

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1 9 6 Die Zukunft

Völker der Erde sich vereint. D ie von ihnen einberufenen G erichte werden also das U rtheil des größten Theiles der civilisirten M enschheit aussprechen. D er Vorschlag, Vertreter von V ölkern, die nicht im Krieg mitgekämpft haben, in die G erichte zuzulassen, kann nicht ernstlich erwogen werden.

D er Endspruch der Geschichte wird bezeugen, daß wir je*

dem Angeklagten unparteiisch gerechte Behandlung verbürgt haben. W en n der Vertrag ratifizirt ist, werden wir die Liste der auszuliefernden Personen vorlegen.“ („A n tw ort auf die Bemerkungen der Deutschen D elegation.“)

„Schm achparagraphen: so hat die Offiziersprache, deren besondere Ausdrucksform schon wieder an allen Fronten, in allen W inkeln Oeffentlicher M einung sichtbar wird, die Artikel des Friedensvertrages getauft, die von Deutschland die Anerkennung der Thatsache erzwingen, daß der Krieg durch das Handeln und N ichthandeln der Kaiserlichen Re*

girung entstanden ist, und die Auslieferung der M änner for*

dern, die eines Verbrechens gegen Kriegsgesetze und Kriegs#

bräuche verdächtig sind. W o ch en lang war von diesen Ar?

tikeln kaum die Rede; sie wurden auch aus der Noten»

m itrailleusederD eutschenD elegationnurschw ach beschossen.

Plötzlich, in der letzten Stunde, standen sie im Vordergründe des Interesses. Konnten sie die Klippe werden, woran der Friede scheiterte, dann wars Kurzsicht, das viel zu früh, viel zu laut, viel zu oft ausgesprochene .U nannehm bar4 nicht ge*

rade auf diese Artikel zu stützen, deren U m form ung wohl gelungen wäre, wenn ,the Allied and Associated Powers* zu rechter Z eit klar erkannt hätten, daß um den Preis einer Konzession an ein national befangenes Gefühl der Vertrags*

kern rasch zu sichern war. A u ch im Gespräch mit einzel*

neri Verhandlungführern war aber nicht zu merken, daß auf diese Bedingungen ein Schwergewicht gelegt werden solle.

A ls dann die Behauptung des immer in und von schöner Illusion lebenden Ministers Erzberger, ihm sei der Verzfcht au f diese Bedinge zugesagt worden, sich als Irrthum erwies, schien in Regirung und N ationalversam m lung ein paar Stun*

den lang das ganze Friedenswerk in Frage gestellt; und erst der kräftige Eingriff der Unabhängigen Sozialisten erzwang

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Die Angeklagten 1 9 7

von der M ehrheit den Entschluß, trotzdem die Unterzeichnung des Vertrages anzukünden. Seitdem liest und hört man an allen Ecken, Deutschland habe sich selbst Schmach angethan.

D er österreichische, von Deutschland annektirte und hoch über sein Verdienst gepriesene Dram atiker Grillparzer ließ einen seiner unheroischen M enschen sprechen: ,N u r

«ine Schmach weiß ich auf dieser Erde und die heißt: Un*

recht thun.‘ Spricht das W o rt (w ie ich glaube) W ahrheit, so kann Unrechtsbekenntniß niemals Schande einbringen, kann auch die Ehre, eines Individuum s oder Volkes, nicht dadurch befleckt werden, daß es gezwungen wird, U nrecht hinzunehmen. Ein A reopag, in dem Platon, Sokrates, Jesus, Franz von Assisi, Spinoza, H um e, Pascal, W ashington, Kant säßen, würde, als Rath der N eun, gewiß nicht vor dem Ur*

theilsspruch zaudern, daß ungerechte Dem üthigung nur den Erzwinger, nicht den Erdulder schändet. N u r das Phantom einer Ehre, die nicht, nach Schopenhauers edlem A usspruch, ,das äußere Gewissen1 ist, steht hier auf dem Spiel. Säßen in hohen Aem tern und Parlamenten nicht so Viele, die, m it oder ohne Bew ußtsein, als H ehler oder Begünstiger M itschuld am Thun und Unterlassen der Kaiserlichen Re*

girung auf sich geladen haben: nicht um eine Stunde wäre das Zugeständniß verzögert worden, daß diese Regirung das U nglück des Krieges verschuldet habe. W aru m hat man sie, sammt zwei D utzend Dynastien, sonst gestürzt?

Befehlshaber, denen Barbarei, N ied ertrach t, wie sie, an*

geblich, in Lille und anderswo sich ausgetobt haben soll, Industrielle, denen systematische Zerstörung der Konkurs renzbetriebe nachzuweiseri ist' müssen vor G ericht gestellt werden. Ich stimme auch mit Denen überein, die das Ver*

senken von Fracht« und Passagierschiffen als unsittliche, also unmenschliche T h at verurtheilen; und mancher Tauch*

bootkom m andant hat schon in der Kriegszeit eben so gedacht.

D ennoch: tapfere Menschen, die mit dem Einsatz ihres Lebens, ohne Selbstsucht, im Glauben an N othw ehr des Vaterlan*

des, in eingedrillter Gehorsamspflicht, empfangene Befehle blind ausführten, dürfte ein gerechter, also kluger Sieger nicht vor sein G ericht fordern. D as ist zwar nicht, wie im

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1 9 8 Die Zukunft

,R eply‘ des Rathes der Vier von deutschen Kriegsgerichten gesagt wird, ein Tribunal von M itschuldigen, aber ein aus Feinden zusammengesetztes, das der Angeklagte nicht für unbefangen halten könnte. N ach Deutschlands Verfassung darf N iem and seinem ordentlichen Richter entzogen wer­

den. W en n einzelne, viele Angeschuldigte unter Berufung auf diesen G rundsatz sich gegen die Auslieferung wehren, wenn G ew alt angewandt, eine Jag d auf M enschen gemacht werden m u ß : wäre D as ein der M enschheit würdiges Schau*

sp iel? D aß Strafe bessere, ist uralter G laube. D aß Strafe eine W eltanschauung (und Das ist der M ilitarismus) ausroden, auch nur ändern könne, wird kein m oderner G eist wähnen.

D a das Strafrecht längst über die Abschreckungtheorie hinausgewachsen ist, kann aber nur von einem W andel des sittlichen Empfindens heilsame W irkung erhofft werden.

Justice begins at home. W e r edle M oral will, muß in seinem eigenen W ollen der höchsten M oralforderung genügen. D er wird nicht genügt, wenn in den Friedenszustand nun das Kriegsrecht übernommen wird, das vorFeindesgericht zwingt.

Jetzt, nach Deutschlands Unterschrift, wäre die Verkündung, daß die Erledigung des Strafverfahrens, die Hauptverhand^

lung gegen Verdächtige hinausgeschoben werden soll, bis Deutschland in den Völkerbund aufgenommen, also auch in den Völkerbundstribunalen, die allein über Kriegsthaten urtheilen dürften, vertreten ist, viel mehr als ein ,schöner Gestus*: wäre sie der nicht in Deutschland nur von den besten Herzen ersehnte Beweis, daß die Sieger nicht die Zwing*

bürg neuer Gewalt, sondern den fest in die Erde gemauerten und hoch in den Himmel beseelter M enschheit ragenden Tempel neuen Friedens bauen wollen und daß die Inter*

nationalisirung des Gerichtsstandes, wie die der M eere, Flüsse, M ischvolkgebiete, der Sozialgesetze und Kriegsschulden*

tilgung, zu dem Ideenkreis des Völkerbundes, nicht zu dem vermoderten Urväterhausrath des Racherechtes gehört. A b er Seisachtheia, Entlastung von Schuld, ist auch Deutschlands sittlichem Leben so nöthig wie seiner W irthschaft.

Fürsten und Heerführer haben, seit die Antike hinsank, über ihre Verantwortlichkeit anders denken gelernt. In seiner

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Die Angeklagten 1G9

Kriegsgeschichte erzählt Caesar, der in Alesia belagerte Gal*

lierhäuptling Vercingetorix habe, da auf Ausfallserfolg nicht mehr zu rechnen war, seinem H eer zu W affenstreckung ge*

rathen und sich, obwohl er den Krieg nicht aus Selbstsucht, sondern für die Freiheit Allgalliens geführt habe, bereit er*

klärt, durch Selbstmord oder Selbststellung den Z orn der Röm er zu schwichtigen: denn ins Schicksal müsse Jeder sich fügen (.quoniam sit fortunae cedendum '). In Caesars Tri*

umphzug schleppte er seine Ketten nach Rom und wurde dort hingerichtet. W ilhelm denkt anders; hat die erste Ge*

legenheit zu O pferthat für das Volk, das ihn so lange ertrug, so lange geduldig ihn prangen und schwelgen sah, nicht er*

griffen. U n d in achtM onaten hat die Regirung der Deutschen Republik, dieTausende, als Rebellen, töten,Tausende, als der N eigung in T error Verdächtige, einkerkern ließ, noch nicht den schüchternsten Versuch gemacht, einen D erer zu packen, die des Bruches giltiger Kriegsbräuche beschuldigt wurden.

Statt wider die ,Penalties‘ des Vertrages zu toben, mußte man wenigstens den W illen zu Reinigung des eigenen Hauses zei*

gen. N och aber ist nicht einmal die Einsetzung des Staats*

gerichtshofes beschlossen. Statt die vom Auslieferungver*

langen Bedrohten in Zorn zu hetzen, mußte man sie ermahnen, aus freiem W illen sich dem Feindesgericht zu stellen und, wenn sie schuldig gefunden wurden, fürs Vaterland, wie Mil*

lionen ihrer Brüder, des Leidens Kreuz auf sich zu nehmen.

Solche M ahnung wäre nicht ohne Echo verhallt. W eil hier kein D rang nach der Enthüllung lästiger W ahrheit fühlbar wurde, weil allein die Verwüstung der Picardie sechshundert*

tausend M enschen, sechshunderttausend N ährer des Rache*

triebes.noch heute zwingt, heimlos durch Frankreich zu irren, stieß die Sühneforderung englischer Puritaner nirgends auf unbrechbaren W iderstand. D ennoch, hoffe ich, wird sie, die den Am erikanern, der Franzosenmehrheit, der großen Gefolg*

schaft der Edw ard G rey, Robert Cecil, Henderson nicht be*

hagt, vertagt werden, bis der Völkerbund Deutschland um*

faßt. A bschreckungstrafe? Keine überwöge die vom Krieg selbst aufgebürdete. Feuerbach sogar, der am Spätabend des achtzehnten Jahrhunderts die Strafe a ls , Sicherungmittel' pries,

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2 00 Die Zukunft

könnte wirksameres nicht ersinnen. H orchet, A lle, hinaus 1 Die Grenzschranken fallen, die W e lt wird, endlich, wieder weit. U n d über M illionen G räber ruft die G locke zu ernstem Fest der M enschheit. G edenket, Sieger, in dieser Stunde, daß G roßm uth den G ew ährer stets reichlicher noch als den Em pfänger belohnt. Gedenket, Unterlegene, daß Ehre nicht von W illkür zu geben, zu nehmen ist und, wie das innere Ge*

wissen, durch unbeugsame Strenge gegen eigenen Fehl niemals getrübt, stets nur in reineren Glanz gehoben w ird.“ (D as sind

Bruchstücke aus der „Zukunft“ vom fünften Ju li 19.)

Seitdem habe ich oft, hier, in den größten Zeitungen der Vereinigten Staaten und im Gespräch mit Besuchern aus den W estreichen, auf die Gefahr der Bedingung und auf die Unm öglichkeit ihrer technischen Ausführung hingewiesen.

Die Regirung schien diese G efahr nicht zu sehen oder, wie Ibsens entpuppte N ora, auf ein Alles wendendes, abwen*

dendes W u n d er zu warten. Ein von unbeugsamem W illen zu Gerechtigkeit beherrschtes Strafverfahren, etwa gegen die von den H äuptern der Universität Lille Beschuldigten, hätte gezeigt,daß Deutschland selbst jeden erwiesenenFehl sühnen, jede V erdächtigung nachprüfen wolle, und hätte damit den vielen und gewichtigen Gegnern des Auslieferungbegehrens W affen geliefert. N ichts geschah. („Sie aber, sie sitzen in ewigen Festen an goldenen Tischen.“) W a s der Unzuläng#

liehe, der in Paris die D eutsche Republik vertrat, redete und schrieb,* wog flockenleicht in dem ewigen Gestiebe der Be#

schwerdenoten. M it offiziöser Behutsamkeit war in die Wil#

helmstraße der Rath getragen worden, die Erledigung der noch schwebenden Fragen durch die Sendung eines anderen Vertreters zu erleichtern. D ieser rieche zu sehr nach G roßem H auptquartier, glaube, den M angel an Psychologie, also Diplom atenkunst, durch Schroffheit (air cassant) ersetzen zu können, und habe, statt seinem Land Vertrauen zu erwerben, sich selbst die Stellung verdorben. Solchem Rath pflegt, wenn ihn artige Bescheidenheit aussprach, jede Regirung zu folgen.

O b das M ißtrauen berechtigt oder grundlos ist: einUnbelieb#

ter kann nicht nützen. Steif und stramm aber antworteten die

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Die Angeklagten 20 1

Berliner: „Personalausw ahl ist unsere Sache“. U n d ließen den Unzulänglichen, dem sie „starke N erven“ nachrühmten, au f dem wichtigsten Reichsvorposten. Entschlossen sich aber auch nach dem W arn w ort nicht zu der H andlung, die, noch immer, die Gefahr abwenden konnte. Viel zu spät, erst vor ein paar W och en , entband ihrem Schöße sich der Vorschlag, die von den Puissances Alliees (die Associees, Amerika, Japan und kleinere M ächte, thaten nicht mehr m it) Angeklagten v or das Reichsgericht zu stellen und den Anklägern das Recht zu M itw irkung im Verfahren zu gewähren. Deutschland nahm also die Pflicht auf sich, die Serbien im Ju li 1914 nur vom haager G erichtsspruch, nicht von Oesterreich*Ungarn, sich aufzwingen lassen w ollte: Justizbeam ten aus Fremdland Eindrang in seine Strafrechtspflege zu erlauben. A u f diesen Vorschlag (vom fünfundzwanzigsten Jan u ar), dessen Rechts*

bürgschaft ohne M ühe zu stärken wäre, war am zehnten Februar noch kein Bescheid angelangt. A m dritten aber hatte Ministerpräsident M illerand, der jetzt der Friedenskonferenz vorsitzt, die „Liste der Personen, die D eutschland, nach dem Friedensvertrag und dem Schlußprotokol, den Verbündeten M ächten auszuliefern hätte“, dem pariser Vertreter der deut*

sehen Regirung übersandt. O bw ohl in der Begleitnote die Aus*

lieferung nicht gefordert, sondern gesagt wurde, erst die A n t­

w ort auf den Vorschlag vom fünfundzwan zigsten Jan u ar werde ergeben, welche Verfahrensart die Verbündeten für die Aus*

führung der Vertragsartikel wählen, weigerte der Unzuläng#

liehe die Annahme der Liste, der N o te ; erbat seine Entlassung aus dem Reichsdienst, reiste ab und ließ D eutschland fünf Tage lang indem gefährlichen Irrthum, der Januar Vorschlag sei in verächtliches Schweigen bestattet, die schleunige Ausliefe*

ru n gvon neunhundert oder tausend Deutschen in Paris barsch verlangt worden. Ein unverzeihliches Vergehen. „Gefängniß oder Geldstrafe bis zu fünftausend M ark trifft einen mit einer auswärtigen M ission betrauten Beamten, welcher den ihm durch seinen Vorgesetzten amtlich ertheilten Anweisungen vorsätzlich zuwiderhandelt oder welcher in der A bsicht, sei*

nen Vorgesetzten in dessen amtlichen H andlungen irr zu leiten, ihm erdichtete o d e r entstellte Thatsachen berichtet.“

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2 0 2 Die Zukunft

(§ 3 5 3 a S tG B .) D em Vorsitzenden unserer D elegation w ar befohlen worden, die Liste ohne Erw iderung anzunehmen und nach Berlin zu schicken; durch seine Gehorsamsweige*

rung und durch den veröffentlichten Brief, der sie begrün*

den sollte, hat er den im höchsten G rad gefährlichen Irr*

glauben geschaffen, die Auslieferung sei schon, wohl gar in un#

ziemlichem T on, gefordert worden. U n d er würde von Schuld auch durch die Annahme nicht entlastet, daß sein Köpfchen weder die N o te noch die sehr vorsichtig gefaßte Aufschrift der Liste verstanden habe. N u r die Sühnung des Vorgang*

los dreisten Vergehens löst uns aus dem Verdacht, daß Alles wieder „ein deutsches M anöver“ war. „O b dieser kleine Baron aus dem lecken B oo t der Republikanerregirung klet*

tert und die G unst der Gelegenheit nützt, um sich bei Ju n kern, Nationalisten und Generalen durch einen Borussen*

gestus wieder einzuvettern, kümmert uns nicht; wir kannten den H errn längst und er hat ja nur seinem Land, nicht un*

serem, geschadet. So laut bellender U ngehorsam ist aber in dem Stammland .kolossaler4 O rganisation und Subordination unwahrscheinlich. M an wollte Z eit zu neuem Empörungsturm gewinnen und läßt deshalb fünf Tage lang das Volk in dem G lauben, wir hätten mit unerhörter G robheit dem armen Deutschland neue Schmach zugemuthet. Ein zuvor abge*

kartetes Spiel, das abermals beweist, wie wenig sich in den berliner M ethoden geändert h at.“ D as ist pariser M einung.

W ied er gilt als Gebild listiger Bosheit, was doch nur das Ergebniß aus selbstgefälliger Unfähigkeit war. H err Mille*

rand ist nicht um Haaresbreite über den Pflichtbereich hin*

ausgegangen, in den der Friedensvertrag und das Protokol vom achtundzwanzigsten Ju n i 19 ihn zwang, er mußte die Liste jetzt vorlegen und an der Form seiner N oten ist nichts auszusetzen. Die deutsche Regirung hat sich durch Unter*

schrift zu A usführung des in den Artikeln 228, 29, 30 Ge*

forderten verpflichtet; hat in sieben M onaten diese Beding*

last nicht abzuwälzen, nicht einmal zu kleinern verm ocht; zu ernsthaftem Versuch sich erst aufgerafft, als die Lawine schon im Rollen war. Sie hat Unausführbares feierlich zugesagt.

Kann sie nicht noch in der letzten Stunde Entbindung von

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Die Angeklagten 2 0 3

der Zusage erlangen, dann muß sie gehen. Verschleierung d er W ahrheit hilft auch heute nicht. U n d Verschleierung wird schon durch die „halbamtliche“ (solcher Unsinn klingt uns jetzt aus der Rauscherei ins O h r) Behauptung erstrebt, ,,die Feinde“ (die in Berlin von beglaubigten Geschäftsträ*

gern vertretenen W estm ächte) hegten den tückischen Plan, D eutsche ihrem zuständigen Richter zu entziehen. Diesen Plan auszuführen, hat die deutsche Regirung versprochen.

Deren (nicht der Feinde oder Vertragspartner) Pflicht war und ist, Deutschlands Verfassung und Gesetz zu wahren. Sie hat die neue Pflicht beschworen, eine unbegrenzte Zahl Deut#

scher ihrem zuständigen Richter zu entziehen. Sie allein ist verantwortlich. U n d kann sie nicht, mit anständigem M ittel, sich von dem Schwur lösen, so mag sie der Teufel holen.

D rei Truggespinnste sind aufzufädeln. M it dem Beweis, daß die Forderung dem Strafrecht und der Strafprozeßord*

nung D eutschlands widerspreche, wird nichts erwirkt. Sie schafft eben neues Recht (od er U n re ch t); gehört zu den Be*

dingen, deren Annahm e uns in Friedensstand zurückhalf.

Kann die Volksabstimmung in Schleswig, W estpreußen, Ober»

schlesien geweigert werden, weil diese Provinzen, als Theile Preußens, nach der Verfassung zum D eutschen Reich ge*

h ören ? Keine Vertragsbedingung wird dadurch entkräftet, daß sie irgendwo eine Rechtsnorm bricht, die bisher all»

mächtig galt. Lasset also Verfassung und Strafprozeß, den großen Preuß und den kleinen Dalcke, in ihrem Fach. W ä r ­ met aber auch nicht die Kindsmär auf, der abscheuliche Ver?

trag sei nur nothwendig geworden, weil H err Erzberger oder irgendein berliner Zeitungm ann den Sendlingen der W est"

mächte zugetuschelt hatte, trotz allem Gelärm sei Deutsch*

lands U nterschrift totsicher. Dieser Bruch der Einheitfront?

dieser D olchstoß der H eim ath in den Rücken der Delegation habe die G ew ißheit guten Friedens vernichtet. D ie plagia*

rische W iederholung des seit dem N ovem ber 18 aus dem M u n d unserer Militaristen Vernommenen. In beiden Fällen kam das Gemunkel aus Verkennung der M achtstandes und ans dem A erger über das Platzen einer mühsam aufgepu*

steten Seifenblase. Ich weiß nicht, ob Einer so thöricht war,

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2 0 4 Die Zukunft

laut vorauszusagen, daß ein Genosse des H errn Scheide*

mann die G efahr der H andverdorrung nicht scheuen w erde;

weiß aber, daß solches T horen ausbündige Thorheit nicht im Allergeringsten damals noch schaden konnte. D enn nicht eine Stunde langhaben die D iktatorengezw eifelt, daß Deutsch*

land ihren Vertrag unterschreiben w erde; und in den (ver*

einzelten) französischen Generalen, die anders dachten, war der Zweifel ein Kind des W unsches. W en n ihreTruppen bis ü b er die Mainlinie vorrückten, war N ord* von Süddeutschland ab*

geschnitten, die Verkündung einer weiträumigen neutralen Rheinrepublik wahrscheinlich, auch im Süden Abbröckel»

ung von dem als allzu centralistisch und noch allzu preu*

ßisch empfundenen Reich möglich. W en n sie von Köln bis H am m vorm arschirten, war das ganze H auptindustriegebiet D eutschlands in ihrer H and. Stießen dann die polnischen und czecho* slowakischen Arm een in die oberschlesischen Schachtbezirke vor, so w ar D eutschland auf seinen Kohlen*

vorrath angewiesen, der in vierzehn Tagen, spätestens, auf*

gebraucht sein mußte. N ach dieser kurzen Zeit verlosch das Gas und Elektrolicht, fuhr keine Eisenbahn, lief keine Maschine mehr, kam kein N ährstoff in die Städte. D er (nur, was man nicht vergessen dürfte, vom Präsidenten W ilson anno 18 verhinderte) Einzug in Berlin und andere deutsche Haupt*

städte wurde, sammt der dazu gehörigen Tributzahlung, Er*

eigniß. D ann mußte, in einem zerfallenden Reich, alles Vor*

gelegte unterschrieben werden. Kein M ensch von Gewissen, der den Zustand D eutschlands so genau kannte wie draußen der H ohe Rath, drinnen unsere H eerführer und deren Stabs*

Offiziere, durfte, auch wenn er die Bedinge furchtbar hart fand, zu Ablehnung des Vertrages rathen. (Sogar O berst Bauer, der doch gern Dreizehn ruft, wenn General Luden*

dorff Z w ölf gesagt hat, hielt die Annahm e für unvermeid*

lieh.) Eine uns günstige Vertragsänderung w ar damals nicht mehr und noch nicht zu erlangen. „A lso ist, gegen die guten Sitten, die Auslieferpflicht uns aufgezwungen w orden; und was ich, wehrlos vor einer auf meine B rust gerichteten Pistole, unterschrieben habe, brauche ich nicht zu halten.“ A uch dieses dritte Truggespinnst fädelt der plumpste Finger rasch

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Die Angeklagten 2 0 >

auf. W e r, nach eigenem G eständniß, sich nicht wehren kann, handelt stets unter Zw ang. Jeder Sieger stützt sein Ver#

langen auf W affendrohung; wars im versailler Vorfrieden von 1871 etwa anders? Bände Erzwungenes nicht: warum sollte das N othstandsrecht nur für Artikel 228 gelten? Schon der Verdacht, auf den Stelzen solches Silbenschiebergeredes solle irgendein Theil 'der Vertragspflicht umgangen werden»

schändet Deutschlands Ehre.

Die würde vom Anhauch des tollsten Tyrannenbefeh*

les nicht fleckig. U nd nur das schäbige Phantom einer „E h re“ , die Falstaff selbst, der skrupellos weiseste aller Gentlemen*

Philosophen, mit der Stiefelspitze wegstieße, könnte emp<*

fehlen, um einer schönen, Beifall verheißenden Grimasse wiU len in tiefster N o th die A nw endung rauher Gewalt herauszu*

fordern, die über M illionen Darbender, G eschw ächter neue Elendsfluth schwemmen müßte. D as darf und wird nicht ge»

schehen. D ie Schuld der Deutschen Delegation und Regirung ist, daß sie die Gefahr viel zu spät erkannte, zu Vorladung Ver»

dächtiger, zu Verbrechensermittelung in zehn M onaten nicht einen Finger regte, sich und ihr Land dadurch in den Ruch des Verbrechensbegünstigers brachte, zu H aus M assenmord ungesühnt, die Rechtspflege in Parteiwuth verwildern ließ und das G elöbniß, D eutschland still von der Auslieferpflicht zu entbürden, bis heute nicht halten konnte. Erst nach frei#

muthigem Geständniß dieser Schuld wird der Beweis wirk*

sam, daß der Auslieferungbegehr zwar in formalen Rechts*

anspruch fest gegründet, doch im Sinn edler M enschheit unsitt#

lieh, dem Begehrer schädlich und obendrein unerfüllbar wäre.

Als ich die hundertneunzig G roßfolioseiten der Liste durchgelesen hatte, war die in mir zunächst stärkste Emp*

findensregung das Staunen darüber, daß kluge, in interna*

tionales Geschäft eingewöhnte M änner dem in Erw artung un#

geheuren Rechtshandels auf blickenden A uge der W e lt eine Kladde vorlegen, den stracciafoglio, la minute, den unaus#

gekämmten Entw urf einer Anklageschrift. Sieben Listen. Un»

denkbar, daß sie vor der Sammlung einander verglichen, v or der Absendung von Staatsrechtslehrern und Kriminalisten

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2 0 6 Die Zukunft

gebilligt wurden. England beschuldigt die Admirale Bach*

mahn, Behncke, Capelle, H ipper,M üller (den so arg verschrie*

nen „Rasputin“ W ilhelm s), Scheer, Tirpitz, den schranken*

losen Unterseekrieg befohlen zu haben. Keinem der Sieben ließ die Reichsverfassung Raum zu solchem Befehl, zu Ver*

antwortung eines so durchaus politischen Beschlusses; und daß erst nach dem Rücktritt des H errn vonT irpitz die Tauch*

boote ungehemmt rasen durften, müßte die londoner Admi*

ralität eigentlich wissen. „D ie Kriegsmarine ist eine einheit*

liehe unter dem Oberbefehl des Kaisers“ : Artikel 53 der Ver»

fassung von 1871. W id er Tirpitzens drängenden W unsch wahrte W ilhelm sich, nur sich die Befehlsgewalt; und ist allein drum, auch für die Beschießung offener Städte und Küstenplätze, verantwortlich. O b Tauchbootführer unver*

kennbare Lazaretschiffe versenkt, bei anderem Angriff mit

„unmenschlicher Brutalität“ gehandelt haben, muß mit allen noch brauchbaren Erkundungmitteln geprüft werden. Eben so gründlich jeder Fall bezeugter M ißhandlung gefangener, gar verwundeter M enschen. W e r Gefangene in der Feuer*

linie oder für unmittelbaren Kriegsbedarf arbeiten, hungern, in Drecklöchern hausen, mit Fäusten, Bayonnettes, Kolben, Füßen schlagen oder stoßen ließ, verdient die strengste Strafe.

In den Bezirk solcher Vergehen häuft die englische Liste eine zum Schaudern große Anklagefülle. Fü r die Armenier»

metzelei, die ekelste Schmach neuer Kriegsgeschichte, macht sie nur Türken verantwortlich. D aß sie den A dm iral Von Schroeder, weil er das Kriegsgerichtsurtheil gegen den Ka*

pitän Fryatt vollstrecken ließ, des Totschlages zeiht, kann auch der Tadler dieses Urtheils nicht billigen. Frankreich füllt hundert Seiten und schichtet neben den trüben Nieder*

schlag begreiflichen W uthgeraunes einen hohen Stoß ge wich»

tigen Beweisstoffes. D em General Stenger und dem Armee*

führer Ruprecht von Bayern werden Befehle vorgehalten, in denen sie selbst die Erschießung aller Gefangenen, alter und neuer, fordern. (Trotzdem Ruprechts Befehl, nach der An*

gäbe, ausdrücklich von gefangenen Engländern spricht, hat Britanien ihn nicht in die Liste der Beschuldigten geschrie*

ben.) Die N am en A uer, Bernstorff, Falckenhayn, Haeseler,

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Die Angeklagten 207

M oltke, Reinhardt bezeichnen nicht deren bekannte Träger.

Ein in Lüttich plakatirter Befehl Bülows, der die Zw eite Ar*

mee führte, soll bezeugen, daß dieser (oft wegen klugerM ilde gerühm te) General selbst die Verantwortlichkeit für das Nie*

derbrennen von W ohnstätten und für die Erschießung von hundert M enschen auf sich genommen habe. Ein Below , der, ohne Vornamensangabe, als Führer der Siebenzehnten, dann der Ersten Armee bezeichnet w ird, soll bei Lille, in D ouai, SaintsAmand, Rethel arg gehaust haben. G egen W il*

heims ältesten Sohn wird behauptet: Einäscherung aller Dör*

fer, in denen noch französische Krieger gefunden w urden;

verbrecherische Rechtsbeugung durch ein Kiiegsgericht, dem er am neunten September 1914 vorsaß; Gemetzel, Plünde*

rung, Verschleppung von Bürgern, Heim sendung von Beute*

stücken, W egnahm e von Bankdepositen u n d , in C oincy, alles werthvollen Hausrathes. (H err D r. Appens berichtet in seiner Schrift „Charleville“ nur Gutes über den Krön*

prinzen, der gegen das Kriegsgesetz nicht immer aufgekom*

men sei, hart drückende Requisition aber verboten habe;

,,desto schlimmer erging es der Schwesterstadt M ezieres.“ ) Prinz Eitel Friedrich: Plünderung von N oy on und vier Schlössern; aus einem Schloß habe er auf vielen Lastwagen M obiliar nach Fretoy verschleppt; unter seiner Verantwort*

lichkeit seien Brunnen zerstört, Fruchtbäum e ausgegraben und geraubt, A rchive und Katasterkarten vernichtet, die Vor*

rechte des Diplomatendienstes verletzt worden. Prinz A ugust W ilhelm : habe Saint*Quentin verwüstet, die Industrie werke zerstört, Vervins geplündert, Geschirrmengen zerschlagen, gewebten und gestickten Zimmerschmuck aus seinem Quar*

tier nach Deutschland schicken lassen. Prinz O skar wird (v o n den Belgiern) grausamen Handelns in Ethe geziehen.

D er G roßherzog von Hessen soll für die Plünderung und Zerstörung des Sommeschlosses M oyencourt und für die M ißhandlung von Bürgern verantwortlich sein. D er Her*

zog von M ecklenburg in M orlaincourt M öbel entwendet haben. H err Fabre, Senatspräsident am pariser Appellgericht, bezeugt, daß am dreißigsten A ugust 14 General Von Kluck^

der in Lassigny bei ihm wohnte, gesagt habe: „ W ir wollen

IG

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2 0 8 Die Zukunft

Frankreich vernichten; weg damit. In drei Tagen sind w ir in Paris. D ann nehmen wir alle von Kunst und Handel gestapelten Schätze, plündern, verwüsten, zerstören die Stadt so völlig, daß von ihr nur Schutt und Asche bleibt. A uch von diesem D orf soll nichts unversehrt bleiben. So wollen, wirs. W e h dem Jam m ervolk Eures Landes!“ N ach diesen Grundsätzen habe die Arm ee Kluck im Oisebezirk gehan^

delt. General Von B oehn: Plünderung, Brandstiftung, Spren?

gung durch D ynam it; aus dem historischen Schlosse Sept«

monts Millionenwerthe geraubt; Säle als Pferdeställe benutzt.

Boehns Stab habe in Laon (dessen Bibliothek auf Befehl des preußischen Gardehauptmanns Berrreld geplündert w u rd e) die Kathedrale durch Stallung der Pferde entweiht und in G uiscard Frauen und M ädchen in Sklavenarbeit gezwungen.

General G raf M ontgelas soll in N om eny Bandenplünderung und andere G ewaltthat erlaubt, General Von Francois das Schloß M uret am ersten August 18 ausgeraubt und, obwohl ers als ein vom Rothen Kreuz belegtes Verwundetenheim kannte, unterminirt und in die Luft gesprengt, ein Enkel Bismarcks in Vicoigne die öffentliche Auspeitschung und Erschießung von vierzehn Civilisten befohlen und den Leich*

nam des einen in die Pferdetränke geworfen haben. A u s einer Kirche bei M uret habe Platzm ajor Von Titsche eineni kostbaren Reliquienschrein in die H eim ath geschickt; „aus dem Sargbelag des Pfarrsprengels ließ dieser M ann, der nicht einmal die T oten schonte, sich eine Bettdecke m achen.“ D ie Generale Zöllner und Heinrich führen den Schwarm d er von Lille, R oubaix, T ourcoing Angeklagten. Grasse Skizze der Frühm orgenstunde, die, im A pril 16, die kurz zu vor erst zu Verschickung aus dem Bett Geholten, von Regen«

ström Nassen in einen Fabriksaal gepfercht sieht. „Frauen,.

M ädchen, Kinder in wirrem Durcheinander. Im H em d schien«

dern H uren umher, rauchen und singen Zotenlieder. A lle Frauen und M ädchen müssen sich entwürdigender Unter«

suchung der Geschlechtsorgane unterwerfen. D ann wird die H eerde auf den Bahnhof getrieben, in Viehwagen ver*

staut, in die Ardennen gerollt, in ihre Kraft übersteigende Sklavenarbeit genöthigt, schlecht genährt, wehrlos dem Be^

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Die Angeklagten 2 0 9

gehr ihrer W ächter ausgesetzt; und unter diesen Unglück*

liehen, M onate lang von jedem Verkehr mit ihrer Familie Abgeschnittenen sind Kinder von vierzehn bis fünfzehn Jah ren .“ W ä re die N achprüfung so ungeheuerlicher, seit Jahren dem ganzen Erdkreis bekannter Anklagen nicht längst m öglich, längst nothwendig gew esen? M ußten sie nicht gerade D ie dringend fordern, deren schäumender M und, überlaut und allzu oft unnützlich von deutscher Ehre redet?

D icht hinter dem Ruf zu Sühnung dieser zehntausend W eibern angethanen Schmach steht der einzige W eibsnam e auf der Liste. Frau Elsa Scheiner aus Potsdam soll als Lei*

terin des Frauengefängnisses in Valenciennes gestohlen, ge*

raubt, durch schlechte Behandlung den T od vieler Geschlechts«

genossinnen erwirkt Jiaben. D rei Herren, darunter einem Konservator des berliner Friedrichs*M useums, wird Besteh*

lung der liller Gemäldegalerie nachgesagt. D er N um m er 236 folgt in der Namenspalte der Verm erk: „D ie der Regirung oder dem G roßen Generalstab Angehörigen, die für syste*

matische Verwüstung, Plünderung, Zerstörung aller A rt, ver*

brecherische M enschenverschleppung in der Einbruchszone Frankreichs verantwortlich sind, insbesondere für den Rück*

zug, der im Februar und M ärz 17 durch die Bezirke der Oise, Somme, Aisne in die Hindenburg^Linie führte.“ Hun*

dertacht in diesen zwei M onaten zerstörte oder durch Er*

pressung siech gewordene Städte und D örfer werden genannt.

Die Oberste Heeresleitung sei auch für die „Civilarbeiter*

bataillone“ und „W eiberkolonnen“ verantwortlich. A us Be*

fehlen, Briefen, Gefangenenaussagen werden Beweisstellen citirt. (D ie Behauptung, gegen den M arschall Von Hinden*

bürg werde als „gravirendstes M om ent“ eine „aus dem Ber*

liner Tageblatt stammende Interview“ vorgebracht, ist falsch.

Die Liste sagt, ganz ric h tig :. „D ans une interview reproduite dans le Berliner T ageblatt“ ; und nützt den Ausspruch des M arschalls nur, wie den Klucks, um den Einklang von W ol*

len und Handeln zu zeigen.) Ein Erlaß Ludendorffs zeugt nicht gegen, sondern für den General, der, im September 18, dringlich empfiehlt, im Fall neuen Rückzuges nur das unent*

behrliche Hausgeräth aus geräumten O rten mitzunehmen,

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2 1 0 Die Zukunft

und hinzusetzt: „D ie Entente wirft uns systematische Plün*

derung vor und wir dürfen diesem V orw urf auch nicht den Schein der Berechtigung geben.“ Aus dem besetzten Ge»

biet, sagt die Liste, ist alles irgendwie Verwerthbare, Zinn, Kupfer, Bronze, Nickel, Aluminium, Zink, Geräth und G ut der Kirchen, Orgelpfeifen, Gruft* und Friedhofgitter, öffent*

liehe und private Skulpturwerke, M etallschmuck, Kassen*

schränke, nach D eutschland gebracht, sind alle industriellen Anlagen weggereutet w orden; den Truppen wurden Finder»

prämien, der Regirung Gewinnantheile gewährt. „Bei W ert*

heim ist Kriegsbeute aus Lille zu kaufen. D ie W u m b a ver»

sorgt die deutsche Privatindustrie mit den Frankreichs na*

tionalem G ewerbe entrissenen Schätzen. D as Abbaukon*

sortium macht ein Bombengeschäft; auch Sammelcompagnien und Bergetruppen sacken ein. U m den Schein militärischer Z erstörung zu schaffen, läßt man ausgeraubte Betriebsstätten aus Maschinengewehren beschießen. Kirchendächer und Glocken, M aschinen, Vogelbauer, Jacquard«W ebstühle, Zim»

meröfen, Fensterglas, Küchengeräth, Feuerwehrhelme, G arn, Baumwolle, G ew ebe: Alles wird, ohne Entgelt, genommen.“

D as steht in Briefen und Befehlen. Ingenieure, Kaufleute, Industriebeamte aus deutschen Staaten werden schwer be»

lastet. M it noch schmählicherer Beschuldigung die Komman»

danten, Aerzte, Unterbefehlshaber vieler Gefangenenlager.

Italien, das sich erst nach frommer M ahnung an seine Kameradenpflicht zu Beschwerde über Deutsche entschloß (über slawische Führer und Mannschaft hätte es, wären sie ihm jetzt nicht verbündet, mehr zu sagen gehabt), beschuldigt elf Tauchbootkom m andanten, fünfzehn Gefangenenwärter höchsten und niedersten Ranges, einen Kriegsgerichtsrath (D r. Sokolowski aus Berlin: schlichtweg eines unsicher da»

tirten D iebstahles) und die Generale O tto von Below und G raf Carm er der Plünderung und anderer Truppenausschrei»

tung. Rumäniens Anklage ist länger, klingt schriller. In deutschen Lagern und zu H aus sollen Rumänen mißhandelt, gem artert.nachlaunischerW illkürregungerschossenoderlang»

sam zu T o d gequält worden sein. Kriegsgerichtsmitgliedern wird, ohne Begründung, die Verurtheilung Unschuldiger zu*

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Ich zweifle nicht, daß die Grübchen im Antlitz des Herrn Erzberger, seit er nicht mehr in Flammen werfen, sondern in Völkerbund macht, die Entente rühren, daß sie die

sachen und Wirkungen, aus denen der Krieg in seinem Ge- sammtverlauf zu erklären ist, wird, wie mir scheint, auch von vorurtheillosen und klar denkenden

mit ein darbendes Volk, das für seine Ernährung 300 Prozent mehr aufwenden muß als vor dem Krieg, 10 oder 20 Prozent an der vom Einigungamt errechneten Miethe

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politikern oder die Verwaltungassessoren zu Staatstechnikern„j Vor dem Thron der Organik wird nichts mehr nobel, dafür aber nicht einmal mehr die

reichs Riviera. Plötzlich heißts, er sei nun in Konstantinopel seßhaft; studire den W irthschaftstand der Türkei, schreibe Berichte, die sogar im D irektorium der

nen werden, daß die deutsche Front mit allen O pfern nicht zu durchbrechen ist, so werden sie zu einem Frieden bereit sein, der Deutschlands Z ukunft gerade für

Wenn derVersuch mißlingt(wassehrmöglichist), kannFrankreich die Rolle, die es ersehnt, übernehmen.« Delcass6, derimWan- delgang des Abgeordnetenhauses über den coup de thdälre