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Das Form verfahren

G. Chinesische Reispfannen

I n China w erden R eispfannen m it D urchm essern bis zu 1 m u n d p ap ie rd ü n n en W a n d stä rk en ohne Modell in L ehm g e f o r m t x). B eim Guß ist d er B oden n a c h oben gerichtet. D er O berteilform kasten ist etw a 40 m m hoch, das U n te rte il ein wenig höher.

Die F orm fü r das Ober- wie fü r das U n te rte il w ird auf der Töpferscheibe au s gründlich durchgeknetetem T on hergestellt. Diese L ehm form en m ac h t m an m it dem L uftspieß

1 ) V gl. S ta h le is e n 1916, S. 319.

Zweigrohre. 129

g u t durchlässig u n d tro c k n e t sie d a n n gründlich. Die getrocknete F o rm k o m m t wieder auf die Töpferscheibe u n d e rh ä lt d o rt eine ganz dünne Ü berzugschicht v on feinstem F orm sand, m it der sie neuerdings g etrocknet wird. Die derg estalt gründlich getrockneten F orm teile w erden u n te r W ah ru n g peinlichster Sorgfalt — weil schon die allergeringste V erschiebung einen Fehlguß bedingen w ürde — zusam m engesetzt u n d fest m iteinander verbunden. So b rin g t m an sie in einen kleinen, ihrem U m fang beiläufig entsprechenden Ofen u n d u m g ib t sie d o rt m it H olzkohlen. D er Ofen w ird m it einem aus B andeisen u n d feuerfestem T on bestehenden Deckel geschlossen, die Holzkohle angezündet u nd die F o rm bis zu heller R o tg lu t erh itz t, w odurch sie s te in h a rt g eb ran n t wird.

A ußerdem w ird in einem K leinkuppelofen das E isen geschmolzen u n d die Zeit bei beiden V erfahren, dem F o rm en wie dem Schmelzen, so eingeteilt, daß das E isen die erforderliche D ünnflüssigkeit zu derselben Zeit erreicht, wie die F o rm schön hellglühend wurde. N u n wird der Deckel des Glühofens abgehoben, das Eisen in die fa st w eißglühende F orm gegossen, u n d u n m itte lb a r nach dem Guß der Glühofen w ieder geschlossen, w orauf die F orm zugleich m it dem Abguß u n d dem Ofen sich selbst überlassen bleibt. N ach etw a zwei Tagen ist der Ofen w eit genug abgekühlt, um geöffnet zu werden. Die k a lte F orm wird vorsichtig auseinandergenom m en, die P fan n e ausgehoben u n d der E inguß m it einer feinen Säge vom B oden w eggeschnitten. D er Abguß b ra u c h t d a n n n u r noch gebohrt u n d m it D rah tg riffen versehen zu werden, u m verkaufsfähig zu sein. Die T on­

form w ird n ich t fü r jeden Guß neu angefertigt, sie h ä lt m ehrere Abgüsse aus, n u r der Ü b e r­

zug aus feinem S and m uß fü r jeden Guß ern eu ert werden.

Dieses F orm - u n d G ießverfahren ist sehr bem erkensw ert; es b ietet die M öglichkeit, spannungsfreie, dünnw andige Abgüsse herzustellen, deren A usführbarkeit nach den sonst b ek a n n te n F orm v erfah ren ausgeschlossen wäre. A nderseits ist es aber auch so um ständlich, zeitrau b en d u n d kostspielig, daß es n u r in besonderen A usnahm efällen in B etrach t kom m en kan n . Zu seiner V erw irklichung bei uns w äre jedenfalls ein ein­

gehendes S tu d iu m der erforderlichen F orm stoffe — bei dem S and für die äußerste F o rm ­ schicht d ü rfte es sich wohl u m ein K aolinvorkom m en h andeln — u n d des A usführungs­

verfahrens unerläßlich.

H. Zweigrohre.

(A rbeit m it Zieh- u n d D rehlehren.)

F ü r die H erstellung der F o rm des in Abb. 454 in zwei A nsichten dargestellten Zweig­

rohrs w ird ein K e rn angefertigt, d arü b er ein H em d (Sand- oder Lehm m odell) aufge- tragen, der K e rn m it, dem H em d aufgestellt u n d m it einem zw eiteiligen M auerwerk u m ­

geben. N ach dem seitlichen A bziehen der beiden M auerhälften w ird das H em d en tfe rn t u nd die F o rm fertiggem acht.

A n f e r t i g u n g d e s K e r n s in zwei H älften. E ine gußeiserne P la tte w ird m it einer d ü n n en L ehm schicht bezogen, auf der nach dem T rocknen die U m risse eines

Längs-Geiger, Handbuch II. 2. Aufl. 9

sch n itts du rch den K e rn vorgezeichnet w erden (Abb. 455). Z urechtlegen u n d B eschw eren d er F ü h ru n g sb re tte r. Z ur V erm inderung des G ewichts d er K e m h ä lfte n m a c h t m a n sie hohl u n d b a u t dazu aus S teinen u n d F o rm sa n d au f d er P la tte einen d er K ern h ö h lu n g entsprechenden K ö rp e r auf. D a rü b e r w ird eine dün n e L ehm schicht g eb rach t, in die m an das K erneisen (Abb. 456) d rü c k t. E s b e ste h t aus gebogenen Flacheisen, die, u n te re in a n d e r m itte ls B in d e d ra h t m it L ängsschienen verb u n d en , in die H erd g u ß fo rm des R ahm ens gestellt u n d so in das K erneisen eingegossen w urden. Ü ber das K e m e ise n w ird eine

Abb. 457.

Abb. 458.

ScA/?///' x - x Sc/rw /Zy-y Abb. 456. Kemeisen.

Abb. 459.

Abb. 460. Abb. 461.

Abb. 457—465. Formerei von Zweigrohren in Lehm.

S chicht m ageren L ehm s g eb rach t u n d m it den Ziehlehren, die den F ü h ru n g s b re tte rn en tlan g gezogen werden, g la tt abgestrichen. T rocknen, A nfertigen d er zw eiten K e rn h älfte in gleicher Weise, A u fträg en des H em ds, nachdem die K e rn h ä lfte n klebfrei gem acht w orden sind. T rocknen u n d Z usam m enbinden d er M odellhälften m it B in d e d ra h t (Abb. 457).

A n f e r t i g u n g d e r G r u n d p l a t t e . A uf einer sta rk e n H e rd g u ß p la tte C (Abb. 458) sind zwei S pindelstöcke festg esch rau b t, so daß der Schluß des H a u p tro h rs gleich­

zeitig m it dem des Zw eigrohrs hergestellt w erden k an n . N ach dem A usdrehen der F lan sch en u n d der K e rn m a rk e n e n tfe rn t m a n die A b d re h v o rric h tu n g des Abzweigs,

Zweigrohre. 131

tro c k n e t das Ganze, zeichnet die V erbindungsrippe ein u n d b rin g t ih r Modell in die richtige Lage. A n die Stelle der F lanschen b rin g t m an getrocknete Lehm ringe als Modell u n d s e tz t d a n n das große K ernm odell in seine M arken.

A u f b a u d e s M a u e r w e r k s . Die freie Oberfläche der G ru n d p la tte w ird m it einer d ü n n en L ehm schicht bezogen, auf die m a n die A bzieh p latten E (Abb. 459) legt. D ann stellt m a n zwei dünne, nach den U m rissen des K erns ausgeschnittene B lechtafeln so auf, daß sie das M antelstück in zwei gleiche H ä lfte n teilen, fü h rt das M auerw erk beider H ä lfte n gleichm äßig hoch, wobei vier Z ugstangen u n d zwei Trichterm odelle m it ein- gem auert werden. N ach E rreichung d er O berkante des Modells w ird noch eine L eh m ­ schicht aufgetragen, in die m a n zwei D eck p latten (Abb. 460) p re ß t. Die D e ck p latten werden m itte ls d er eingem auerten Z ugstangen m it den A bziehplatten E v eran k ert

Abb. 462.

Abb. 465.

und d am it dem M auerw erk jeder H ä lfte g u te r H a lt gegeben (Abb. 461). D er obere F lansch wird m it einer D rehlehre hergestellt u n d d a n n die ganze F o rm gründlich getrocknet.

A n f e r t i g u n g d e s Ü b e r k o p f e s . Auf einer m it L öchern fü r die G asableitung versehenen P la tte N (Abb. 462 u n d 463) w ird die U m fassungsm auerung des Überkopfes in um gekehrter Lage aufgeführt, abgedreht, m it H ilfe des R ings G (Abb. 464) u nd einiger Bolzen J v eran k ert, g etrocknet u n d gew endet.

F e r t i g s t e l l u n g d e r F o r m . N ach dem T rocknen zieht m an beide M antelhälften vom K ern ab, befestigt a n der einen den A ussparungskern für die Zwischenrippe, trocknet, schwärzt u n d tro c k n e t nach. I n gleicher Weise w ird der K e rn nach E n tfe rn u n g des Hemdes, wozu er vom Schlüsse weggehoben wird, gußfertig gem acht. A uch die G ru n d ­ p la tte w ird n ac h E n tfe rn u n g des R ippenm odells u n d der Lehm flanschen geschw ärzt und nachgetrocknet. Schließlich setzt m an die F o rm zusam m en, v e ran k ert sie in der in Abb. 465 erk en n b aren A rt, setzt sie in eine G ießgrube und sta m p ft sie ringsum fest ein.

X. Schrecksc]ialen-(Kokillen-)Formerei.

Allgemeines.

Eiserne F o rm en v on ausreichender W an d stärk e lassen infolge ihrer g u ten W ärm e- leitungs- u n d A ufnahm efähigkeit das eingegossene E isen fa st plötzlich e rsta rre n u nd bilden d ah e r ein ausgezeichnetes M ittel, um D ichte, H ä rte , F estigkeit, E la s tiz itä t u n d D ehnung des Eisens zu beeinflussen. D urch die plötzliche A bkühlung in eisernen F orm en wird bis zu einer gewissen, von den U m ständen abhängigen Tiefe die G raphitabscheidung u n te rd rü c k t, der K ohlenstoff bleibt chemisch gebunden, u n d das E isen w ird dichter un d h ä rte r als beim Guß in Sand- oder Lehm form en.

B'ngufs/rona/

E s kö n n en ganze F o rm en oder n u r einzelne ih rer Teile aus G ußeisen bestehen. Die zu r F orm gebung v erw endeten G ußstücke w erden S c h a l e n , S c h r e c k s c h a l e n oder K o k i l l e n genannt. I h r W irk u n g sg rad h ä n g t ab v on ih rer eigenen u n d des G ußstückes W an d stärk e, v on ih rer V orerw ärm ung, v o n d er D a u er ih rer E inw irkung, v o n d er W ärm e u n d v on d er chem ischen Z usam m ensetzung des zu vergießenden Eisens.

J e größer die W a n d stä rk e einer Schale im V erhältnis zu r W a n d stä rk e des G uß­

stückes ist, um so ausgiebiger w ird ihre W irkung. I h r W irk u n g sg rad n im m t m it dem M aße der V orerw ärm ung ab u n d steigert sich m it d er H itzig k eit des vergossenen Eisens.

Von w esentlichem Einflüsse ist die D a u er d er W irk sam k eit v o n Schalen. W ährend des E rs ta rre n s u n d der erste n A bkühlung bew irken sie V erdichtung, w ä h ren d d er weiteren A bkühlung H ä rtu n g . W ird die Schale vom G ußstücke sofort n a c h dem E rs ta r re n oder, solange es noch hellglühend ist, weggenom m en, so t r i t t keine H ä rtu n g ein.

Die V erw endung von Schalen bezw eckt dreierlei, n ic h t im m er voneinander zu tren n en d e Ziele:

1. H erbeiführung gleichm äßiger E rs ta rru n g u n d V e rd ich tu n g g anzer G ußstücke oder einzelner ih rer Teile.

2. H ä rtu n g ganzer G ußstücke oder einzelner ih re r Teile u n d 3. V erm inderung der G estehungskosten.

E in G ußstück w ird u m so dichter, je feinkörniger sein Gefüge ist. D ie V erwendung von Schreckschalen b ild et d aru m ein H ilfsm itte l zu r E rzielung d ich ter Abgüsse.

M an verw endet in diesem Sinne Schreckschalen a n einzelnen, aus irgendw elchen G ründen besonders gefährdeten S tellen v o n A bgüssen, m a n o rd n e t sie in unterbrochener Folge an, so daß eine F orm fläche aus abw echselnden Streifen oder F leck en v o n Schreck­

schalen oder von anderen F orm stoffen gebildet w ird, u n d m a n v erw en d et sie schließlich zu r G estaltung ganzer F orm en, m ild ert a b e r ihre W irk u n g d u rc h m ehr oder weniger stark e Ü berzüge v on G raphit, Masse oder Lehm .