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Massenerzeugung von Lokomotivzylindern

Rippenheizkörper (Radiatoren)

D. Massenerzeugung von Lokomotivzylindern

Zwecks regelm äßiger H erstellung größerer Mengen von L okom otivzylindern — täglich etwa 20 S tück — ging m an in A m erika dazu über, das U n terte il vollständig aus K e rn ­ stücken zusam m enzubauen u n d n u r noch das O berteil nach Modell aufzustam pfen, bzw. zu rü tte ln . Die V erw irklichung dieses k ü h n e n G edankens brachte vollen E rfo lg 1).

Abb. 628. Abb. 629.

Abb. 628—629. Modelle für kleinere Lokomotivzylinder.

Zur E in rich tu n g sind äu ß erst einfache Modelle u n d einfache, schwere F orm kasten, sowie m it, E ise n p la tte n ausgekleidete G ießgruben erforderlich. Die Abb. 628 zeigt das Modell fü r einen D reistückzylinder, die Abb. 629 un d 630 fü r einen m ittleren und Abb. 631 fü r einen größeren Schieberzylinder. I n allen F ällen b esteh t das O berteil­

modell n u r aus einer verhältnism äßig einfachen Z ylinderhälfte nebst einigen nebenan J) N a ch F ou n d ry 1924, S. 880. D as Verfahren ste h t unter P aten tsch u tz.

Abb. 627.

vorgesehenen L eisten u n d V ertiefungen, u n d das U n terte ilm o d e ll (m it A usnahm e des­

Massenerzeugung von Lokomotivzylindern. 185

Abb. 633.

seitlich verschoben w erden kann. D er R au m zwischen dem U n terteil u n d den G ruben­

wänden w ird m it F o rm san d ausgestam pft, die noch lose V orderplatte angepreßt u nd durch K eile — A in A bb. 635 — gesichert, d an n der R a u m zwischen H a u p tk e rn lag e r u nd F o rm k asten w a n d — B in Abb. 635 —

ausgestam pft u n d m ittels einer geraden Lehre, en tsp rech en d der R u n d u n g des H au p tk ern lag ers geform t, w orauf m it Ausnahm e des Z ylinderkerns (K ern 8 in Abb. 634 u n d Abb. 633) säm tliche noch fehlenden K e rn e eingelegt werden.

Die F orm erei des Z ylinderhaupt - kerns v e rlä u ft völlig anders als die des Kerns der Zylinderbüchsen. M an sta m p ft diese K ern e ü b er einem aus zwei E n d ­ ringen, einem M ittel- u n d vier S eiten­

stäben m it q u ad ratisch em Q uerschnitt bestehenden K erngerippe (Abb. 636) in

einer längsgeteilten, aufrechtstehenden K ernbüchse ein. D er M ittelstab ist u nten T-förmig g estaltet, u m n ac h dem Einschieben in einen Schlitz des u n tere n Ringkreuzes durch D rehung u m 90° im Arm kreuze desselben H a lt zu gewinnen, w ährend das obere, bügelförmig gestaltete E nde

m ittels eines K eils gegen den oberen R ing geklem m t wird.

Zu Beginn der A rbeit w ird die untere Scheibe m it den vier Seitenstäben in die Büchse ge­

setzt, der M ittelstab in den fü r ihn vorgesehenen Schlitz ge­

steckt u n d ein g lattes zylin­

drisches Modell ü ber ihn ge­

schoben, dessen äußererD urch- messer dem Z ylinderkern eine

W andstärke v on 60— 120 m m verleiht. D a n n beginnt m an m it dem A ufstam pfen, wo­

bei zwei fü r die gefährlichsten Teile des Zylinders als Schreckschalen wirkende Ringe H mit aufgestam pft werden. N ach dem A ufstam pfen wird das innere Modell ausgezogen,

Abb. 634.

Abb. 635. Abb. 636.

Abb. 633—640. Formerei von Lokomotivzylindern.

die F orm g la tt abgestrichen, der obere R ing aufgebracht und verkeilt, worauf m an die K ernbüchse m itsa m t dem K ern aus der G rube h eb t u n d sie u n te r stetem Abklopfen in zwei H ä lfte n zu beiden Seiten des K erns abzieht. Diese K ernausführung b ietet den Vorteil genauer K ernlager u nd schafft die Möglichkeit, den K ern sofort nach dem E r starren des Abgusses durch Lösen des Verschlußkeils entfernen zu können.

Am schw ierigsten ist die H erstellu n g u n d H a n d h a b u n g des D a m p fk asten k ern s (Abb. 637). E r w ird in einer K ern b ü ch se ohne K erneisen n u r m it einer D rahteinlage ausgeführt. D em H a u p tte il des K e rn s (Abb. 638) fe h lt n ac h dem A bheben d er K e rn ­ büchse die zw eite H ä lfte seines zylindrischen Teils, die m an in zwei einfachen, halb- zylindrischen B üchsen h e rste llt u n d am H a u p tk e rn festk leb t. Zu b e a c h te n ist die Auf­

hängung dieses K erns am K ra n b a lk e n m itte ls b re ite r G u rte u n d seine w eitere Aus­

rich tu n g m ittels einer kleinen, u n m itte lb a r um den K ra n h a k e n geschlungenen K e tte (Abb. 637).

D as auf einer R ü tte lm a sch in e ausgeführte einfache O berteil e rh ä lt n u r einen Kern, den S tü tz - oder S chienenanschlußkern (K ern 1 in Abb. 634), der tief in das U nterteil

Abb. 637. Dampfkastenkern. Abb. 638.

ra g t u nd im O berteil m it sta rk e n D rä h te n a n g e h än g t w erden m uß. Abb. 639 zeigt das E inbringen dieses K ernes, Abb. 640 das probew eise Auf setzen des O berteils noch vor dem E inlegen des Zylinderkerns. Bei diesem probew eisen A ufsetzen h a n d e lt es sich h a u p t­

sächlich d arum , die genaue Ü bereinstim m ung der w agerechten O berflächen der Kerne

Abb. 639. Abb. 640.

des U nterteiles m it den F läch en des im K a ste n g e rü tte lte n O berteils festzustellen bzw.

herzustellen. E s wird dabei häufig nötig, etw as S and w egzuschneiden oder auch solchen aufzudrücken. Die Ü b erein stim m u n g v on Ober- u n d U n te rte il w ird auf Grund der H a u p tk e m m a rk e n u n d m it H ilfe kleiner L ehm kegelchen festg estellt u n d d u rc h scharfe Anrisse an gekreideten S tellen des O berteils u n d der G rubenflanschen angem erkt.

Schließlich h e b t m an wieder ab, legt den H a u p tz y lin d e rk e rn ein u n d schließt n u n die F o rm endgültig.

D er Guß erfolgt m itte ls eines lo tre c h te n T richters, von dem aus in vier verschiedenen H öhen V erbindungskanäle u n d A n sch n itte z u r F o rm führen. Ü b er die Vor- u n d N ach­

teile von Steigern fü r diese Z ylinder b e ste h t keine K la rh e it; zuzeiten erzielt m a n bessere Ergebnisse m it Steigern, zuzeiten wieder w ar es besser, sie wegzulassen. V om U m fang der

Kraftwagen- (Automobil-) Zylinder. 187

für M assenerzeugung notw endigen E inrichtung gew innt m an ein Bild durch die T atsache des täglichen B edarfs v on m eist m ehr als 100 t flüssigen Eisens fü r 18 bis 20 Zylinder.

Es sind zwei lange G ießgruben v o rh a n d en ; die eine nim m t zugleich 24 Form en, die andere deren 36 auf. Die W ände der G ruben reichen

etw a 2 m u n te r H ü tten so h le u n d 800 m m über diese hinaus. Die L eu te können daher, ohne zu knien oder sich erheblich bücken zu m üssen, a n den F orm en arbeiten, wie es die verschiedenen A bbildungen e r­

kennen lassen. E s kom m en abw echselnd einen Tag um den an d e ren die F o rm en der einen oder der anderen

Grube zum Abgusse. U m 2 U h r m orgens h e b t m an . ',“T ~ „ . . T ,

T. t -in i t > i , Abb. 641. Zwei fertige

Lokomotrv-che abgegossenen 1 orm en sam t dem Abgusse aus und zylinder.

bringt sie in die A bkühlabteilung, wo sie zwölf S tunden

abstehen k ö n n en u n d den W irkungen eines Selbstausglühens unterw orfen sind. D as A us­

heben u n d die B eförderung der F orm en geschieht wieder m ittels der V-förmigen H än g e- bügel der Abb. 633. Abb. 641 zeigt zwei fertig bearbeitete u nd zusam m engebaute Loko- m otivzylinder der am m eisten gebräuchlichen B au art.