Siegfried V alentiner, Physikalische Próbleme im Aufbereitungswesen des Bergbaues
L. M atkieu, Die Mikroorganismen in den Weinkellem. Kurze Besprechung der in Weinkellern infolge der besonderen Milieubedingungen sieb entwickelnden Kellerflora
XVII. Fette; Wachse; Seifen; Waschmittel
E . M aschkillejsson, Bleicherdeproblem in der Fettindustrie der U. S. S. Ii.
Vf. berichtet iiber Sonnenblumenólentfarbungsyerss. mit Shisdriner Iufusorienerdc, Frankon.it u. Gluchower ICaolin u. den yon Ma r k m a n u . K O W A L E N K O (vgl. C. 1929.
II. 3077) untersuckten Aehalytzcr Infusorit u. Kutaisser Floridin. Infusorit gibt eine nur geringe Entfarbung bei bober Olabsorption, ist also ais Bleichmittel ungeeignet.
Aucb mit dem russ. Floridin u. der Infusorieńerde wurden ungenugende Entfarbungen erreicht. Bessere Resultate ergab Gluchower Kaolin, die besten Frankonit, dessen Ent- farbungsvermógen dreimal hóher war, ais das des russ. Floridins. (Oel-Fett-Ind. [russ.:
Masloboino-Shirowoje Djelo] 1929. Nr. 12 [53]. 27—32. Leningrad,
Salolin-werke.) Sc h o n f e l d.
B. F. W illiam son, Der Holzolbaum. Mit zahkeichen Abbildungen ausgestatteter Bericht iiber die Verwendungsmóglichkeiten des Holzols fiir Isolations-, Anstrich- u. Veredelungszwecke, iiber die Erzeugungs- u. Handelsbedingungen in China, die zum Anbau des Baumes in den Yereinigten Staaten fiihrten, wo jetzt ein qualitativ hóchstwertiges 01 erzeugt wird. (Journ. chem. Education 7. 9—24. Jan. 1930. Gaines-
ville, Florida.) H. He l l e r.
T. H edley Barry, Malayisches Lumbangol. Estraktion der Keme von Aleuriłes Moluecana aus Serdang mittels PAe. (40—60°) ergab ein helles 01 in einer Ausbeute von 60,5% rnit D. 0,9264, Jodzahl 151,5, SZ. 1, VZ. 192,5. Die nach WiJS (30 Min.) bestimmte Jodzahl ist iibereinstimmend m it GEORGIs Befund, aber viel niedriger ais die von Le w k o w i t s c h u. von Ga r d n e r bei Philippinenol gefundenen Werte. — Die BROWNscho Erhitzungsprobe von Holzól mit Lumbangolzusatzen ergab, daB 10 oder mchr % Lumbangol durch die Uebrige Beschaffenheit des Erkitzungsprod.
nackgewiesen werden konnen. Die yorgeschriebene Dauer von 12 Min. bis zum Ge- rinnen wird jedock erst bei Olen mit mehr ais 20% Lumbangólzusatz wirklich uber- schritten. — Entgegen anderen Forschern wird gefunden, daB Lumbangol langsamer trocknet ais Leinól, dieses-also nicht- ohne weiteres ersetzen kann. Zur Gewinnung elastischerer Filme kann es aber dem Leinól zugesetzt werden. (Journ. Soc. chem.
Ind. 48. Transact. 289— 90. 13/9. 1929.) H. He l l e r. D . R . Dliingra, T. P. H ilditek und J. R . Vickery, Die Fettsauren und Glyceride von Kusumol. Kusum- oder Makassaról, aus den gesckalten Kernen von Schleichera trijuga mittels CC14 extrahiert, ist kalbfest, gelblich bis braunlich, bat VZ. 243, Jod
zahl 57,8 u. 1,5% Unverseifbares. Pb-Salz-A.-Methode ergab 49,7% feste Sauren m it VZ. 310, Jodzahl 29,5 u. 50,3% 11. Sauren m it VZ. 303, Jodzahl 87,8. Frakt.
Dest. der Methylester m it nachfolgender Verseifung der Fraktionen u. Oxydation in alkal. wss. Lsg. zur Identifiziemng ergab folgende Zus. der Fettsauren: l,0°/0 M yrislin-, 5,3°/o Palmitin-, 6,2% Slearin-, 22,9% Arachin- (darunter yielleicht 3,4°/0 Lignocerinsaure), 60,7°/o Ol-, 2,5% Linolsaure, 1,4% Unverseifbares. Dio Menge u.
Eigg. der Fraktionen sind in Tabellen ausfiihrlich angegeben. Bcmerkenswert ist der hohe Geh. an Arachinsaure, dio aus dem F ett leicht dargestellt werden kann, indem man die gemischten Fettsauren yiermal aus Atkylaeetat umkrystallisiert.
Ausbeute 50% dor Theorie. — Zur Ermittlung der Glyceridstruktur wurde in aceton.
Lsg. osydiert. Der Geh. an voll gesatt. Glyceriden iiberschreitet nicht 1—2%> analog dem Befund bei anderen pflanzlichen Kernfetten. Der Rest dtirfte aus gleichmaBig aufgebauten gemischten Glyceriden nebst etwas Triolein bestehen. — Die Seife des Óles ist ziemlich hart u. kórnig, schaumt aber gut. Die Verwendbarkeit des Oles zu Speisezwecken ist wegen des zuweilen koken Geh. an Unverseifbarem nicht ganz zweifelsfrei. (Journ. Soc. chem. Ind. 48. Transact. 281— 86. 13/9. 1929. Liyerpool,
Univ.) H. He l l e r.
K. H. Bauer und W . Piners, Uber die Fettsauren des Ols non Lycopodium clmatum.
Aus einem Lycopodiumól mit den Konstanten D ,20 0,935 36, n nJ8 = 1,4660, SZ. 1,65, YZ. 223,5, JZ. 76,5, REICHERT-MEISZL-Zakl 1,6, PoLENSKE-Zakl 0,55, AZ. 18,6, Hydroxylzakl 22,0 wurden die Fettsauren isoliert. Sie bestanden zu 28% aus gesatt.
u. zu 72% aus ungesatt. Sauren. Unter den gesatt. Sauren befindet sich 9,10-Dioxy- stearinsaure in einer Menge yon 4%; ihr Pb-Salz ist in A. 1. Die ungesatt. Sauren sind Olsaure, Linolsaure u. eine Hesadecylensaure. Diese, die Lycopodiumólsaure yon
1930. I. H j m . Fe t t e; Wa c h s e; Se i f e n ; Wa s c h m i t t e l. 2331 La n g e r (Arch. Pharmaz. u. Ber. Dtsch. pharmaz. Ges. 1 8 8 9 . 227. 241. 289. 626), wurde durch die Ozonspaltung, bei der sie n-Butlersdure u. Dodecandicarbonsdure liefert, ais 12,13-Hexadecylensaure erkannt. Die Lycopodiumólsaure von Bu k o w s k y (Chem.-Ztg. 2 1 [1889]. 625) durfte mit der 9,10-Dioxystearinsaure ident. sein. (Pharmaz.
Zentralhalle 7 1 . 33—38. 16/1. 1930. Leipzig, Lab. f. ang. Chem. u. Pharm. d.
Uniy.) He r t e r.
Otto Merz, tJber Skiwacfe. Da bis zu 13 verschiedene IConsistenzformen des Schnees unterschieden werden, die eine unterschiedliche Bescliaffenheit der Lauf- flache des Ski yerlangen, so ist gute Wachstechnik Bcdingung. Eigg. versohiedener Wachse sowie eine Anzahl Rezepte. Zusatz von Starkemekl ermóglicht Auftragen auf feuchte Skis. (Kunststoffe 2 0 . 25—26. Febr. 1930. Berlin-Neukólln.) H. He l l e r. Victor Boulez, Die TJmwandlung der Kalkseifen in Natronseifen. Berieht iiber prakt. Erfalirungen m it einem ArbeitsprozeB des Vf. Zunaclist Kalkverseifung der Fette zum Zwecke der Glyceringewinnung. Alsdann wird die Kalkseife mit Na-Car- bonat in aquivalenter Menge gemischt. Hierauf Zugabe von Kochsalz. Es tritt Trennung ein: Unter der Na-Seife liegt eine fl. Schieht, die Salz u. Schmutz enthalt, auf dem Boden des Kessels in feinster Verteilung der Kalk. Einzelheiten fehlen.
(Buli. Federat. Ind. chim. Belg. 8. 519— 22. Dez. 1929.) H . He l l e r. Bergell, Feste Seifen aus flussigen Pflanzenólen. E rw id e ru n g a n Mo s c h k i n (vgl. C. 1 9 3 0 . I . 1069). ( Ó l- F e tt- I n d . [ ru s s .: M a slo b o in o -S h iro w o je D je lo ] 1 9 2 9 .
N o. 12 [53], 32— 34.) Sc h o n f e l d.
F . K assatk in, Seifenpulver. Die Seife wird in Seifenpulvem infolge der un- genugendeu Seifenkonz. in der Waschflotte unrationell ausgenutzt. (Oel-Fett-Ind.
[russ.: Masloboino-Shirowoje Djelo] 1 9 2 9 . Nr. 11 [52]. 20—22.) Sc h o n f e l d. B. Tiitunnikow und R. Cholodowskaja, Untersuchung -iiber die Zusammen- setzung von Seifenpulvern. Vff. untersuchten die Abhangigkeit des Wasclwermogens von der Zus. der Seifenpulver, die Bezieliung zum Wasclwermogen reiner Seifen u.
die Enthartung des W. durch die in den Seifenpulvern enthaltene Soda. Mittels des Stalagmometers nach TRAUBE wurde die Oberflachenspannung von Na-Oleat, Na- Slearat, harzsaurem Na, den Na-Seifen aus Solarolnaphlhensauren, der Seifen der Naphtliensdurefraktion 280—290° aus Kerosin, von Gemischen von Na-Oleat u. Na- Stearat, u. ferner von Gemischen dieser Seifen mit Soda ( 1: 1, 1 : 2 u. 1: 4) u. mit Wasserglas (1:0,25 u. 1 :0,5) untersucht. Ergebnisse: Das Netzyermógen von Na- Seifen der Harzsauren u. Naphthensauren ist kleiner, ais das der fettsauren Na-Salze.
Das Netzyermógen von Seifenlsgg. der Olsaure der liochmolekularen Naphthensauren u. Harzsauren wird durch Soda u. Wasserglas herabgesetzt. Das Netzyermógen von Na-Stearatlsgg. wird bei hoher Temp. durch Soda stark erhóht; bei niederer Temp.
ist das Netzyermógen der Stearatlsg. dagegen in Ggw. von Soda sehr gering, infolge einer starken Verdickung der Lsg., u. bereits bei 50° ist bei Ggw. von Soda die Viscositat der Stearatlsg. so grofi, dafi die Oberflachenspannung nieht mehr bestimmt werden kann. Das Netzyermógen niedrig molekularer Naphthensauren wird durch Soda erhóht.
Die gróOte Oberflachenspannung zeigen Seifenlsgg. der Konz. unter 0,5%. — Um das Sehaumyermógen yon Seifenpulvern zu erhóhen, empfiehlt Vf. einen Zusatz von Harz- u. Naphthenseifen, dereń Lsgg. ein um so gróBeres Schaunwermógen zeigen, je mehr Soda sie enthalten. Das Sehaumyermógen von Seifenlsgg. aus fettsauren Salzen wird dagegen bei Ggw. von Soda erniedrigt. DaB das Sehaumyermógen mit dem Waseh- yermógen zusammenhangt, wurde durch folgende Verss. bewiesen: Reinc u. Soda enthaltende Seifenlsgg. wurden mit MnOa versetzt u. iiber Papier filtriert. Die Lsgg.
der Seifen aus Olsaure u. aus schweren Naphthensauren haben das MnOa mitgerissen u. lieferten schwarze Filtrate. Dagegen waren die Filtrate bei Anwendung von Harz- seifen u. Seifen aus niedrig molekularen Naphthensauren vollkommen blank, soweit sie keine Soda enthielten. Zusatz von Soda erniedrigt die Fahigkeit der fettsauren Salze, MnOj zu dispergieren u. zu adsorbieren. Harzsaure Seifen haben dagegen in Ggw.
von Soda Mn02 bei der Filtration mitgerissen, u. zwar um so mehr, je mehr Soda sie enthielten, ebenso yerhielten sich Seifen aus niedrig molekularen Naphthensauren.
Seifen aus schweren Naphthensauren yerlieren bei kleinem Sodazusatz einen Teil ihres Dispergierungsyermogens, bei gróBeren Sodazusatzen steigt aber ihr Dispersions- yermógen. Zwischen dem Sehaumyermógen u. der Fahigkeił der Seifenlsgg. bzw. der Gemische mit Soda, Mn02 durch das Filter mitzureiBen, herrscht Parallelitat, je gróBer das Sehaumyermógen, desto gróBer ist also auch das Wasehyermógen. Dies gilt aber nur fiir Seifenlsgg. Lsgg. yon Saponin u. von Mineralólsulfonsauren geben zwar einen
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2332 Hxvn. F e t t e ; W a c h s e ; S e i f e n ; W a s c h j i i t t e l . 1930. I.
crgiobigen Schaum, begiinstigen aber in keiner Weise den Durchgang von mechan.
Teilehen (MnOs, RuB) durch ein Papicrfilter. Zwecks Best. des Emulgierungsvermógens der Seifenlsgg. fiir Fette u. Mineralole wurden gleiche Voll. der 0,5%ig. Seifenlsgg., rein u. im Gemisch mit Soda, u. F ett bzw. Mineralól zu einer Emulsion vermischt, dann der Ruhe iiberlassen u. die Zeit bis zur Entmischung festgestellt. Ergebnisse:
Das Emu]sionsvermogen der Seifenlsgg. fiir Fette u. Ole wird durch Soda erniedrigt.
Bei geringem Sodageh. der Seifenlsg. werden saure Ole u. Mineralole besser emulgiert, nicht aber in Ggw. groGerer Sodamengen, so daB die Erscheinung nur auf die Neutrali- sation der Olaciditiit zuruckzufiihren ist. Um zu sehen, ob die Enthartung des W.
bei sodahaltigen Seifenpulvern auf Kosten der Soda oder der Scife vor sich geht, wurden folgende Verss. angestellt. Zunachst wurde hartes W. mit reinen bzw. soda- u. silieat- haltigen Seifenlsgg. in der Weise titriert, daB nach Zusatz von je 1 ccm Seifenlsg. ge- schiittelt wurde. Die Titration galt ais vollendct, wenn der Schaum nach 3 Man. langem Stehcnlassen nicht yerschwunden war. Aus den Verss. koimte geschlossen werden, daB Soda zwar die Bldg. von Ca-Seifen nicht ganz verhindertc, das W. aber weitgehend zu entharten vermag. Dies erwies sich aber ais ein TrugschluB, u. ganz andere Resultate wurden erzielt, ais das harte W. auf einmal mit der zur Bindung der Hartę erforder- lichen Menge Seifen- bzw. Seifensodalsg. vermischt wurde: 6 0 ccm 0,5%ig. Seifenlsg.
ergaben fur sich das Sclmunwol. 800, 30 ccm l% ig. Seifenlsg. + 30 ccm hartes W.
liatten das Sehaumvol. 300, 30 ccm l° /0ig. Seifenlsg. + Soda (2: 1) + 30 ccm dest. W.
hatten das Schaumvol. 400, 25 ccm einer Lsg. von 1% Seife + 2% Soda -i- 35 ccm dest. W. ergaben das Schaumvol. 700, 30 ccm derselben Lsg. + 30 ccm hartes W.
ergaben das Schaumvol. 100. In Seifenpulvern enthaltene Soda vermag also hartes W.
nicht zu entharten. Aus der Unters. ziehen Vff. noch folgende Schliisse: Das fur die Fabrikation von Seifenpulvern bestimmte Fettgemisch soli hauptsachlich aus hoch- molckularen Naphthensauren u. Kolophonium bestehen; fl. Fettsauren sind zu ver- meiden. Das Verhaltnis Seife: Soda soli 1: 2, bei ausschlieBlicher Anwendung von Fettsauren 1 :1 nicht uberschreiten. (Oel-Fett-Ind. [russ.: Masloboino-Shirowoje Djelo] 1 9 2 9 . Nr. 11 [52], 41—47. Nr. 12 [53], 49— 55. Charków.) ' Sc h o n f e l d.
K. T aufel, Uber das Yerderben der Fette und die sogenannten Verdorhevheits- reaktionen. Obersicht iiber neuero Arbeiten, dio das Verderben der Fette durch Mikro
organismen u. durch rein chem. Vorgange betreffen. Die Grenzen der Verdorbenheits- rkk. werden erortert: DaB trotz starker Ranziditat sowohl die V. FELLENBERGsche wie die KREIS-Rk. negativ ausfallen kónnen, beruht auf dem durch Oxydation be- dingten Verschwinden der Zwisehcnstoffe von Peroxyd- u. Aldehydcharakter. Ferncr wird dio KREIS-Rk. durch niedere Aldehyde sehr gestort. Eindeutig TerlaBliche Verdorbenheitsrkk. gibt es niebt. — Vf. definiert sodann die 3 Arten des „sauren" (I),
„talgigen“ (II) u. ,,ranzigen“ (III) Fettes. Bei I ist erhohte SZ., bei II Erhóhung der Konsistenz infolge Bldg. hoher schmelzender Bestandteile, bei III unangenehmer Geruch u. Geschmack kennzeichnend. Bei III sind Autoxydationsvorgange mit nach- folgender Mol.-Spaltung dio Ursachen. Nur fiir diese dritte Art der Verdorbenheit sind dio Verdorbenheitsrkk. positiv. Eine Tabelle zeigt den EinfluB des Verderbens der Fette durch chem. Rkk. auf die Kennzahlen, sowie auf die sinnlich wahrnehmbaren Eigg. (Allg. Ol- u. Fett-Ztg. 2 7 . 40— 43. 10/2. 1930. Miinchen, Dtsch. Forschungsanst.
f. Lebensmittelchem.) H. HELLER.
P. I. M edwedtschuk, Clt&mischs Verfahren zur Qualitatśbestimmung des vom Schwein produzierten Talgfettes. Eine der Grundaufgaben der Schweinemast ist die exakte Best. dor Qualitat des dabei anfallenden Fettes. Da dessen Kennzeichen stark von der Entnahmestelle abhangen, wird generell Entnahme des Fettes in ganzer Schicht hinter dem Schulterknorpel des lebenden Tieres vorgeschlagen. Auch die verschiedene Tiefenlage (Schicht) an der gleichen Korperstelle beeinfluBt die Eigg.
An der Peripherie befindon sich die meisten ungesatt. Sauren. Sofortige Filtration nach Probcnahme, da andernfalls freie Siiure von 0,05°/o rascli ansteigt. Abbildung u. Beschreibung einer vom Vf. konstruierten Talgpresse, die besser ais Extraktion zum Ausbringen des Fettes geeignet ist. — Best. der ungesatt. Fettsauren wichtig.
(Vf. bezeichnet Linolsaure ais „Leinsaure", die Saure ClsH30O2 dagegen ais „Linol- saure“ ! Ref.) Daher Nachprufung der gebrauchlichsten Jodzahlmethoden. Die Me.hode von M a r g o sc h e s gibt HuBL-Werte u. wird empfohlen. Bei festen Fettcn ist ein optimaler Zusatz von Amylalkohol zum A. in Hohe von 5% gefunden worden.
Aueh die Methode R o sen m tjn d -K u h n h en n gibt richtige Werte. — AuBer der Jod- zahl, die in engstem Zusammenhang mit der Konsistenz u. mit dem Geschmack des
1930. I. H xv,„ . Fa s e r- tt. Sp i n n s t o f f e; Pa p i e r u s w. 2333 Fettes steht, komrat noch die Bsst. von nn in Batracht. SZ., VZ., P. u . E. sind yon untjrgeordneter Badeutung. Zahlreiche Tabellen. (Biochem. Ztschr. 2 1 4 . ‘282—309.
22/10. 1929. Ro3tow a. Don, Landwirtsch. Vers.-Station.) H. He l l e r. S. Iw anow und N. K urotschkina, Die Kaufmannsche Rhodanzahl und die Bestimmung der quantitativen Zusammenselzung einiger. Ole Rufllands. Vff. haben (vgl. C. 1 9 2 9 . II. 3077) die Zus. einiger Ole der U. S. S. R. nach Ka u f m a n n unter- aucht; aus dem Vergleich der Jodzahl u. der Rhodanzahl errechnefc sich fiir die nach- stehend erwahnten Ole folgende Zus. (I = % Glyceride gesatt. Sauren, II = % 01- saure-, III = °/o Linolsaureglyceride): Oocos Bonetli (Ssuchum): JZ. 23,6, RhZ. 19,78;
I = 77,1%, 11 = 18,49%. 111 = 4,41%- — Prunus divaricata Led. (Alytśchaol) (vgl. C. 1 9 2 9 . II. 3077): a) Meeresspiegel: JZ. 104,74, RhZ. 78,7; I = 8,9%, II = 61,09%, III = 30,05%. b) 665 m uber Meer: JZ. 92,0, RhZ. 78,06; I = 9,62, II = 74,50, III = 16,09. c) 1760 m uber Meer: JZ. 111,33, RhZ. 76,75; I = 9,30, II = 65,11 (?), 111 = 39,30. d) 1790 m uber Meer: JZ. 100,63, RhZ. 78,73; 1 = 9,93, II = 65,10, III = 25,73. e) Telaw: JZ. 99,02, RhZ. 76,85; I = 10,01, I I = 71,67;
III = 25,28. f) Majkop: JZ. 99,57, RhZ. 78,15; I = 9,51, II = 65,86, II I = 24,73.
g) Majkop: JZ. 92,57, RhZ. 76,75; I = 10,03, II = 71,16, 111 = 25,28. — Ol aus Giimamomum Glaniuliferum (S3uchum): JZ. 56,57, RhZ. 47,92; I = 44,51, II = 45,63, 111 = 9,98. — Asimina triloba Dun. (Ssuchum): JZ. 115,78, RhZ. 73,26;
I = 16,16, II = 47,34, III = 49,06. — Pistacia mutica F. u. M . (Karadag): JZ. 110,0, RhZ. 70,09; I = 18,84, II = 35,07, III = 46,05. — Gapparis herbacea Willd. (Kara
dag): JZ. 105,0, RhZ. 75,89; I = 12,12, II = 54,36, III = 33,59. — Crambe Kokłe- belica (Karadag): JZ. 112,9, RhZ. 79,6; I = 8,79, II = 53,80, III = 38,43. — Laurus nobilis L. (Ssuchum): JZ. 79,2, RhZ. 55,57; I = 35,65, II = 37,11, III = 27,04. — Oenocarpus Gr.: JZ. 69,3, RhZ. 68,3; I = 20,71, II = 78,20, III = 1,15. — Ciłrullus vulgaris: JZ. 123, RhZ. 67,28. — Paeonia corallina triternata (Karadag): JZ. 130,6, RhZ. 88,75. — Paeonia anomala (Ałtaj): JZ. 145,7— 145,8, RhZ. 106,1. — Lagenaria iuulgaris: JZ. 133,7, RhZ. 59,95. — Hevea brasiliensis Aubl.: JZ. 125— 130, RhZ.
85,85. — Elaeis guineensis Jacq.: JZ. 55,3, RhZ. 20,4. — Pinus Cembra (sibir. CedernSl):
JZ. 147,7, RhZ. 80,98. — Dasselbe Ól aus Prunus divaricata Ler., das nach K a u f- mann 8,9 bzw. 9,3% gesatt. Fettsaureglyceride ergeben hat, lieferte nach Be r t r a m 12,17 bzw. 12,48% gesatt. Glyceride. ' (Ol-Fett-Ind. [russ.: Masloboino-Shirowoje Djelo] 1 9 2 9 . No. 12 [53], 45—49. Moskau.) SCHONFELD.
I. G. Farbenindustrie A kt.-G es., Frankfurt a. M. (Erfinder: W ilh elm P ungs, Ludwigshafen a. Rh.), Verfahren zur Gewinnung der Oxydationsprodukte aus Paraffin- kohicmcasserstoffen. Weitere Ausbildung des durch Patent 405 850; 1925. I. 587 geschtitzten Verf., dad. gek., daB man die fl. KW-stoffe wahrend der Oxydation gleich- zeitig auch einen Kreislauf inncrhęilb des Rk.-Raumes ausfiihren laBt. (D. R. P.
489 936 KI. 1 2 o yom 14/5. 1922, ausg. 25/1. 1930. Zus. zu D. R. P. 405850; C. 1925.
I- 587.) M. F. Mu l l e r.
Johannes Altenburg, Berlin-Charlottenburg, Verfahren zur Reinigung von Stoffen aller Art, 1, dad. gek., daB man dieselben mit oder ohne Zusatz von Kontakt- substanzen mit einer entfetteten Lsg. eines Ricinusfermentgemisches behandelt. — 2. Herst. eines fiir diese Zwecke brauchbaren, haltbaren u. 1. Trockenpraparates, dad.
gek., daB die Fermentemulsion in Ggw. oines 1. yerwitternden neutralen Salzes sohonend getrocknet u. durch Extraktion yom F etfb efreit wird, dann zur Verwendung wieder in L3g. gebracht wird. — Die Fermentemulsion aus Ricinussamen enthalt neben dem fettspaltenden Ferment noch ein eiweiBabbauendes Ferment, diese Emulsion eignet sich daher zum Entfernen von Fett- u. EiweiBflecken. Um diese Ferment- emulsionen haltbar zu machen, yermischt man sie mit Salzen, wie Na-Sulfat, -Borat oder K-Sulfat, trocknet dann schonend, z. B. im Vakuum, u. entfettet mit A., Chlf.
oder Bzn. (D. R. P. 491219 KI. 8i vom 16/7. 1927, ausg. 7/2. 1930.) Fr a n z.
XVHI. Faser- und Spinnstoffe; Papier; Cellulose;
Kunststoffe.
W . G. Schaposohnikoff, Uber die Feuchtigkeit der Fasem in den stabilen Grenz- zustanden. (Vgl. C. 1928. II. 2419.) Verss. werden mitgeteilt, die zur Beantwortung folgender Fragen dienen sollten: 1. Wie schnell wird das Gleichgewicht zwischen der
x n . 1. 149
Atmospharo u. den Fasern hergestellt? 2. Mit welcker Geschwindigkeit u. bis zu welchen Grenzen verlauft wiederholtes Befeuchten u. Austrocknen der Fasern unter denselben atmosphilr. Bedingungen ? 3. Wie groB kann der Untersehied sein zwischen den Feuchtigkeiten der Fasern, dic einerseits unter stabilen, andererseits unter konti- nuierlich yeriinderlichen Bedingungen u. Zustanden der Atmosphare verweilen ? Melliands Textilber. 1 1 . 113— IG. Febr. 1930.) Su v e r n.
Charles H . Forsaith, Der Einflup konstanter Fevchtigkeit. Vf. schildert die Vorteile, die sieh bei der Innehaltung eines konstanten Feuclitigkeitsgrades bei den yerschiedenen Textilyerarbeitungsprozessen ergeben. (Cotton 9 4 . 261— 62. Jan.
(1930.) Br a u n s.
L ouis Leduc, Das Bleiclien lon Textilien m it Ozon. Nach kurzem bistor. Oberblick bespricht Vf. das Bleichen von Baumwolle, Jute, ICunstseide u. anderen Textilfasern mit Ozon, das mit einem von den L a b o r a t o i r e s d e s C h a n t i e r s d u R h ó n e L y o n , hergestellten Elektroniseur in guter Ausbeute erhalten wird. (Rev. gen.
Teintuie, Impression, Blanchiment, Appret 8. 59— 61. Jan. 1930.) Br a u n s. W. E. W ilson, Das Leben der Kleidermolte. Vf. schildert die verschiedcnen Ent- wicklungsstufen der Kleidermotte. (Textile World 77. 450—52. 25/1. 1930.) Br a u n s.
H . L agach e, Das IYallcen von Geweben. Die geschichtliche Entw. des Walkens, die Einrichtung der Walkmuhlen, die beim Walkcn gebrauchten Chemikalien, das Walken m it Seife, m it Urin oder F ett, die Verfilzbarkeit u. Krauselung der Wolle werden geschildert. (Rev. gón. Teinture, Impression, Blanchiment, Appret 7- 1403
bis 1417. 8. 29—39. Jan. 1930.) Br a u n s.
— , Die Vorgćinge beim Biigeln. Warme, Druck u. W.-Dampf sind die wichtigsten Faktorcn beim Biigeln. Durch den W.-Dampf wird das Gewebe piast., gepreBt, ge- streckt u. geglattet. Gleichzeitig werden die Stoffe desinfiziert. Kunstseidene Waren diirfen vor dem Biigeln nicht angefeuchtet werden. Besondere Vorsicht ist bei Acetat
seide geboten. (Dtsch. Fiirber-Ztg. 66. 76—77. 26/1. 1930.) Br a u n s. Fred. G rove-Palm er, Das Reinigen und Schuizen von Lamefabrikaten. Lame- fabrikate, Tuche aus mit dunnen lletallfaden umwickelten Garnen, werden m it einer verd. Cyankahum-, N H 4OH- oder mit 1— 2%ig. Natriumthiosulfatlsg. gereinigt.
Zum Schutz gegen Oxydation werden sic mit einem Nitrocelluloselackiiberzug, zu dessen Herst. eine Vorschrift gegeben wird, yersehen. (Amer. Dyestuff Reporter
1 9 . 80— 83. 3 /2 . 1930.) Br a u n s.
— , Wie la.pt sich die Oxydation von unechten Gold- und Silberfaden verhindem.
Gewebe aus Silber- u. unechten Goldfaden lassen sich durch t)berziehen mit einem Lack gegen Oxydation schiitzen. Einen dafiir geeigneten Lack erhalt man aus Cellulose- ather, farblosem Gummilack u. Aluminiumoleat. (Rev. univ. Soies et Soies artif.
5 . 59. Jan. 1930.) Br a u n s.
— , Die Seideninduslrie in In di en. Die Seidenindustrie in den yersehiedenen Staaten Indiens, dic Gewinnung, das Abhaspeln der Kokons, das Spinnen, Zwirnen, Farben, Weben u. die yersehiedenen Arten von Geweben werden besproeben. Die Seiden
industrie ist dort eine reine Heimindustrie. (Indian Textile Journ. 4 0 . 130—32.
31/12. 1929.) ■ Br a u n s.
— , Das Regierungs-Seiden-Inslitrit in Bhagalpur. Es wird an einigen Abb. dic Einrichtung u. der Zwcck des Seideninstituts beschrieben. (Indian Textile Journ.
4 0 . 122— 23. 31/12.1929.) * Br a u n s.
F. und H . H eim de B alsac und A . D eforge, Der Wert eines wildwachsenden Reisslrohs al-s Papierrohstoff. Reisstroh eines wildwachsenden Reisstrauchs (Zizania laiijolia) gibt bei 47<.-std. Kochen mit NaOH yon 4 Be (28 g NaOH/1) bei 3 a t Druck einen bleichfahigen Źellstoff yon brauner Farbę mit einer Ausbeute von 38— 39%
an gebleichtem Stoff. Dieser bat einen Geh. an a-Celluloso von 90% u. laBt sieh gut auf Papier yerarbeiten. (Chim. et Ind. 2 1 . No. 2 bis. 578—80. Febr. 1930.) Br a u n s. Joseph R ossm an, Die Herstellung von gewachstem Papier. Zusammenstellung der in den Vereinigten Staaten erteilten Patente iiber gewachsto Papiere. (Paper Trade Journ. 9 0 . No. 5. 56— 65. 30/1. 1930.) Br a u n s.
— , Chromoersatzkarton. Bcdentung, Verv:cndung, Eigensch-oflen. Ais Einleitung einer Reihe yon Aufsatzen uber Chromo-Ersatzkarton bespricht Vf. die Bedeutung, Verwendung u. dio Eigg. desselben. (Źellstoff u. Papier 10- 85— 87. Febr.
1930.) Br a u n s.
2 3 3 4 HXTm. F a s e r - u . S p i n n s t o f f e ; P a p i e r u s w . 1930. Ł
Fred. Grove-Palmer, Kunstseide und Leinen. (SchluB zu C. 1930. I. 1247.) Vf.
bespriclit weiter das Farben von Kunstseide-Leinenmischgeweben. (Silk Journ. Rayon
World 6. Nr. 67. 50—51. 20/12. 1929.) Br a u n s.
Y. K am i, M. Inubushi, K . K itazaw a, Uber Celluloseacetat. I. Mitt. Acetylierung der Batimwollcellulose. Vff. besohreiben Verss., um die fiir eine vóllige Acetylierung nótige Mindestmenge an Essigsaureanhydrid u. Eg. zu bestimmen. Fiir \erband- watt-e sind dazu 3 Teilo Essigsaureanhydrid, 3 Teile Eg. u. 0,2 Teile H 2S 0 4, fiir Linters 2,5 T. Essigsaureanhydrid, 2,5 Teile Eg. u. 0,2 Teile H2S 0 4 notwendig. Die Viscositats- kurve der Acetylierungsprodd. zeigt zwei scharfe Knickpunkte. Der erste entspricht der yollkommenen Acetylierung, der zweite deutet darauf hin, daB dio Mol.-Zerkleinerung des Rk.-Prod. plótzlich langsamer wird u. daB die Rk.-Prodd. in W. immer loslicher werden. Bei langerer Rk.-Dauer erhalt man hóhere Acetate ais Cellolosotriacetat, so bei Linters ein Prod., das nach 20 Stdn. einen Acetylgeh. hat, der einem Cellubiose- octacetat, u. nach 70 Stdn. ein solches, dessen Acetylgeh. dem einer Pentacetyl-Glucose entspricht. (Cellulose Industry 6. 5—7. Jan. 1930.) Br a u n s.
Walter M. Miinzinger, Uber Weichmachungsrnittel fu r Nitrocellulose, uisbesondere bei der Kunsllederfabrikalion. Eine Reihe neuerer Weichmachungsmittel ist ihren Eigg.
u. ihrem Verh. nach besprochen. (Melliands Textilber. 11. 117—20. Febr. 1930.) Suv.
F. Hauser, Hilfsmittel fiir die mikroskopische TJnlersuchung von Papieren und Teztilien im auffallenden Licht. (Wchbl. Papierfabr. 61- 176—82. 8/2. 1930.
C. 1929. II. 2227.) Br a u n s.
Karl H einz Bergm ann, t)ber Oxycellulose. Vf. stellto nach Vi g n o n Oxy- cellulose her u. bestimmte die KMn04-Zahl nach KAUFFMANN. (Melliands Textilber.
11. 120—22. Febr. 1930.). SijVERN.
Hugo Kauffm ann, Uber Oxycellulose. Kritik der Unterss. von Be r g m a n n, (vgl. vorst. Ref.). In geschiidigter Baumwolle ist Oxycellulose keine definierbare chem.
Substanz u. daher ist eine Best. des Geh. an Oxycellulose nicht moglich. Damit hangt es zusammen, daB die Werte fur die Abkochzahlen sieh nach der Konz. der Lauge richten. Dom prakt. Bedurfnis entspricht allein dio Abkochzahl. Fiir ihre Ermittlung eignet sieh bei Baumwolle 3%'g- Lauge, bei anderen Fasern sind andere Konzz. zu nehmen. (Melliands Textilber. 11. 122—23. Febr. 1930.) _ Su v e r n.
Albert H. Grimshaw, Eine mikroskopische Untersuchung des Einfłusses der Fdrbung auf verscluedene Kunstseiden und chemische Fasern. Im SchluB zu C. 1930. I.
1404 behandelt Yf. die Auswertung der Unters.-Ergebnisse, u. zeigt eine Reihe von Mikrophotographien von gefarbten Fasern u. Faserąuerschnitten. (Textile Colorist 51-
810— 14. 1930.) Br a u n s.
Ewald Dorken, offene H andelsges., Herdecke, Ruhr, Verfahren und VorrichT tung zum wasserdichten Imprdgnieren von dichten Textilgeweben scioie Segelluclibahnen, Wagenplanen u. dgl., wobei die Stoffbahn nacheinander in fortlaufendem Zuge durch mehrere mit Impragniermasse gefullte Bottiche hindurchgefuhrt u. wechselweise mit
Ewald Dorken, offene H andelsges., Herdecke, Ruhr, Verfahren und VorrichT tung zum wasserdichten Imprdgnieren von dichten Textilgeweben scioie Segelluclibahnen, Wagenplanen u. dgl., wobei die Stoffbahn nacheinander in fortlaufendem Zuge durch mehrere mit Impragniermasse gefullte Bottiche hindurchgefuhrt u. wechselweise mit