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Liepatow, Über zeitliche Änderungen von Emulsoiden. Zur Theorie der Synärese

Die Alterung von Cellulosexanthogenatlsgg. ist eine einfache Hydrolyse. Sie verläuft, gemessen an Viscosität u. Gelatinierungszcit, um so schneller, je geringer die Cellulose- u. Alkalikonz., je höher die Temp. u. der Salzgeh. sind. — Mit Bezug auf seine frühere Arbeit über Geranin scheidet der Vf. reinlich zwischen reversiblen u. irreversiblen Kolloiden. Letztere sind dadurch gekennzeichnet, daß sie mit der Zeit ehem. Ver­

änderungen oder Krystallisationsprozessen unterworfen sind. Das Wesen von Gela­

tinierung u. Synärese sieht der Vf. in der Annäherung u. gegenseitigen Bindung von hydratisierten Teilchen, welche durch molekulare Anziehungskräfte zwischen den hydratisierten Teilchen bewirkt werden. (Kolloid-Ztschr. 49. 441— 50. Dez.

1929.) R. Sc h m i e d.

A . M. Patel und B. M. Desai, Kinetik der Koagulation. Der zeitliche Verlauf der Koagulation eines Thoriumoxydsols zeigt nur dann die Form einer autokatalyt.

Rk., wenn das Sol eine bestimmte Reinheit u. Konz, besitzt. (Trans. Faraday Soc. 26.

128— 33. März 1930. Bombay, Chem. Dop., Wilson Coll.) R. Sc h m i e d. A. Janek und A. Schmidt, Die Koagulation von Kolloiden durch Emulsionen, die sich bei Temperaturänderung bilden. I. Die Koagulation eines Goldsols kann herbei­

geführt werden, indem man in dem Sol eine Emulsion durch Eingießen einer nicht mischbaren Fl. hervorruft. Diese Methode wird so abgeändert, daß die Emulsion durch Abkühlen des Sols (Ag, Au) herbeigeführt wird, in welchem die nicht mischbare Fl.

(Toluol, Nitrobzl.) vorher gel. worden war. (Kolloid-Ztschr. 50. 263— 65. März 1930.

Riga, Univ., Dispersoidolog. Laboi.) R. Sc h m i e d. Thomas Robert Bolam, Der Einfluß von lyophilen Kolloiden auf die Fällung von Salzen. Agar-Agar und Bleijodid. II. Teil. (I. vgl. C. 1928. II. 1988.) In der früheren Arbeit hatte der Vf. durch Leitfähigkeitsmessungen nachgewiesen, daß Bleijodid aus Jodkali u. Bleinitrat in Agargelen stark übersatt. Lsgg. zu bilden vermag. Dieser Nachweis wird durch clektrometr. Messung der Ionenaktivitäten bestätigt. Unreinheit des Agars vermindert die Aktivität des Bleiions. — Die Nd.-Form des Bleijodids in Agar wird durch den Reinheitsgrad des Agars beeinflußt. (Trans. Faraday Soc. 26.

133— 44. März 1930. Edinburgh, Univ., Dep. of Chem., Kings Building.) R. Sc h m i e d. Bruno Kisch, Beobachtungen an Mercurijodidfällung in Gallerten und Glycerin.

(Vgl. C. 1930. L 1444.) Die Umwandlungsgeschwindigkeit von gelbem HgJ2 in die rote Modifikation wird durch Gelatine sehr, durch Agar wenig verkleinert. Die Um­

wandlungsgeschwindigkeit des aus Glycerin-KJ u. -HgCl2-Lsgg. entstehenden gelben HgJ2 hängt ab von dem W.-Geh. des Glycerins im Augenblicke des Zusammengießens.

(Kolloid-Ztschr. 49. 433— 39. Dez. 1929. Köln, Univ., Chem. Abt. d. Physiolog.

Inst.) R . Sc h m i e d.

William J. Lesley, Studien über Reaktionen zwischen hydrophilen Solen. II.

(L vgl. C. 1930. I. 1444.) Floekungsverss. zwischen kolloider Si02 u. anderen hydro­

philen Solen werden fortgesetzt durch Verwendung von Agar, Eieralbumin u. einiger krystallisierender Ampholyte (Glykoköll, C-Tyrosin, 8-Oxychinolin). — Eieralbumin

1930. IT. Ar Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e.

214 A.,. Ko l l o i dc h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 1930. II.

verhält sich ähnlich wie die früher studierte Gelatine. Es zeigt wie diese eine Flockung der gesamten Si02 in einem begrenzten pn-Bereich in der Nähe seines isoelektr. Punktes.

Agar u. Si02 zeigt keinen Nd. — Von den Ampliolyten zeigte Glykokoll keinen Nd.;

1-Tyrosin zeigt bei variiertem pn einen Nd. auch ohne Si02; das Auftreten dieses Nd.

wurde durch Si02 zwar verändert, aber seine Menge wurde nicht vermehrt. Ca. 11%

der gesamten Si02 befand sich in diesem Nd., doch kann sie auch einfach mitgerissen worden sein. 8-Oxychinolin ergibt ähnliche Resultate wie Tyrosin. (Trans. Faraday Soc. 26. 69— 78. Febr. 1930. Aldgate, London E. C., Sir John Cass Techn.

Inst.) R. Sc h m i e d.

Artur Kutzelnigg, Kaliumchlorid in faseriger Form. Aus Berlinerblaugelen, die durch Mischen von konz. Ferrocyankalium- u. Ferrichloridlsgg. entstanden sind, blüht beim Eintrocknen das KCl in faseriger Form aus. (Kolloid-Ztschr. 49- 439— 41. Dez.

1929. Wien, Hoehsch. f. Welthandel^ Techn. Inst.) R. Sc h m i e d. L. I. Weber und G. Lewin, Über Wandschichtdicken. Die Wandschichtdicke wird aus dem Gewicht der Fl.-Menge, die nach dem Durchsaugen durch eine Capillare in derselben verbleibt, gemessen. Die in der Capillare verbliebene Fl.-Menge wurde auch bestimmt, indem sie mit viel W. herausgespült u. ihre Konz, stalagmometr. fest- gestellt wurde. — Dio Schichtdicke von wenigen Alkoholen der Fettreihe wurde zu

~ 1 0 -4 , d. i. mehrere tausend Molekülschiehten, bestimmt. (Kolloid-Ztschr. 50. 197

bis 199. März 1930.) R . Sc h m i e d.

Inanendra Nath Mukherjee, Die sogenannte „chemische Theorie“ der gegenseitigen Einwirkung von Zonen in der Lösung und in einer Grenzfläche. Ein Beitrag zu einer all­

gemeinen Theorie solcher Wechselwirkungen. Die Brauchbarkeit der Theorien von der Wechselwrkg. zwischen Ionen in der Lsg. u. der Grenzfläche wird diskutiert. Die ehem.

Theorie legt den Hauptwert auf die in der Grenzfläche stattfindenden Rkk., die physikal.

Theorie auf dio spezif. Eigg. der Grenzfläche. Hieran schließen sich phasentheoret.

Überlegungen. (Kolloid-Ztschr. 4 9 . 362— 71. Dez. 1929. Calcutta, Univ., Physik.-

ehem. Lab.) R. Sc h m i e d.

-E. Valkö, Bemerkungen zur Kinetik der Stufenreaktionen und ihre Beziehung vum Massenwirkungsgesetz der Gel- und Oberflächendissoziation. Das summar. Dissoziations­

gleichgewicht einer Stufenrk. A nBn A nBn_i + B ^ A nB„_2 + 2 B. . . . A nBj + (n — i ) B An + iiB ist unabhängig von der Größe der Rk.-Stufen, wenn die Anzahl der Zusammenstöße der Verb. A„Bj mit B, die zur Bldg. der Verb. A nBi+I führen, dem Prod. aus drei Faktoren (aus der molekularen Konz, von A nBj, derjenigen von Bn dem Wert n — i) proportional ist. In diesem Falle gilt das Massenwirkungs­

gesetz der bimolekularen Rk. Das MW G. der homogenen Rk. bleibt erhalten, wenn die eine Rk.-Komponente u. das Rk.-Prod. im Raume gleichmäßig verteilt, jedoch unbeweglich sind (Gel- u. Gallertrkk.). Das MWG. bleibt unverändert (erhalten, falls das Gel oder die Gallerte als eine makroskop. getrennte Phase (Bodenkörper) vorliegt.

Als Grenzfall geht das MWG. der bimolekularen Rk. in die LANGM UIR-Isotherm e über. Die Bedingung für die Gültigkeit derselben ist in diesem Falle, wie in allen obigen Fällen, daß die Abspaltungsgeschwindigkeit der Anzahl der besetzten Stellen, die Anlagerungsgeschwindigkeit der Anzahl der unbesetzten Stellen proportional ist.

(Kolloid-Ztschr. 51. 130— 34. April 1930. Ludwigshafen a. Rh., Hauptlabor, d. I. G.

Farbenindustrie.) Wr eSCHNER.

Allan Ferguson, Parachor und Molvolumen. Nach Su g d e n verhalten sich die Parachorwerte (P = M y'fi/[D — d]) zweier Stoffe, wenn d gegenüber D vernach­

lässigt werden darf, wie ihre MolvolL bei Tempp. gleicher Oberflächenspannung. Un­

zulässig ist jedoch die Auslegung dieser Beziehung durch Su g d e n (C. 1 9 2 4 . II. 1899) u. T. M. Lo w r y (Nature 1 2 5 [1930]. 364), daß der P a ra ch or „ta ts ä ch lich ein Molvol. ist, w-elches unabhängig von der Temp. der Messung ist“ , u. welches „deshalb mit be­

deutend vergrößerter Leistungsfähigkeit das alte Molvol. ersetzt.“ Kritisieit wird daher die SuGDENsche Annahme, daß der P in einem konstanten Verhältnis zum krit.

Vol. stehe. Statt dessen folgt aus einer vom Vf. abgeleiteten Beziehung (C. 1 9 2 2 . IV.

813), daß P /(F CV. 0 cVi) = (P /F c) X ( Fc1/«/0c’/,‘ ) = wo eine Konstante ist. Der Unterschied wird an einer Tabelle SüGDENs erörtert, insbesondere am Beispiel des Wasserstoffes, wo der von SuGDEN für das krit. Vol. verwendete Wert kritisiert wird.

(Nature 1 2 5 . 597— 98. 19/4. 1930. East London College E. 1.) Si p p e l. Jean Perrin, Monomolekulare Häutchen. Vf. beobachtete Seifenhäutchen, die über einem kleinen Loch in einer Metallplatte ausgespannt waren, u. Mk. bei 200- bis 300-facher Vergrößerung. Zunächst sieht man die kontinuierlichen Farbtöne

1930. II. A 3. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a e c h e m i e. 215

der gewöhnlichen Seifenlamellen; dann gerät die Lamelle in Schwingungen, es sammelt sich Fl. in Kügelchen an, u. gleichzeitig erscheinen Gebiete von einheitlicher Farbe, die voneinander durch Kreisbogen getrennt sind, so daß die Lamelle wie ein Mosaik aussieht. Nachdem diese Schichtung ausgebildet ist, ändert sich das Bild nur langsam.

Eine der Arbeit beigegebene Farbenphotographie zeigt den großen Farbreichtum der Lamelle. Die einzelnen Gebiete sind sicher fl. Das wird dadurch bewiesen, daß ihre Grenzen genau kreisförmig sind, u. daß diese Grenzen durch vorsichtiges An­

hauchen ohne Zerstörung der Lamellen verschoben werden können; auch ist die BEOW Nsche zweidimensionale Bewegung an losgelösten Tröpfchen oder Scheibchen zu beobachten. Die Unters, derartiger Lamellen brachte Vf. auf den Gedanken, daß die Dicke einer jeden Schicht in einer fl. geschichteten Lamelle ein ganzzahliges Viel­

faches derselben elementaren Schichtdicke ist, d. h., daß die elementaren Bezirke der geschichteten Lamellen durch Übereinanderlagerung einer beliebigen Anzahl von ident. Elementarblättchen entstanden sind. Genaue photometr. Messungen, die vom Vf. u. Wells ausgeführt wurden, haben diese Vermutungen bestätigt. Für die Dicke des Elementarblättchens wurde der Wert 4,4 m/i gefunden. In diesem Falle läßt sich also eine diskontinuierliche u. period. Struktur dor Materie direkt sehen Nach den LANGMUIRsclien Vorstellungen kann man annehmen, daß das Häutchen von der geringstmöglichen Dicke, der „schwarze Fleck“ , aus einer dünnen Schicht von W.-Moll, besteht, die auf beiden Seiten parallel ausgerichtete Ölsäure- oder Oleat- moll. trägt; die sauren Gruppen der adsorbierten Moll, sind der W.-Schicht zugewendet.

Das Ganze bildet eine anisotrope Lam elle oder eine fl.-krystallin. Schicht. Durch Übereinanderlagerung derartiger dünner Schichten, die leicht gegeneinander ver­

schieblich sind, kommt die Stufenfolge der verschieden gefärbten Gebiete zustande.

Die von B e a g g u. F e i e d e l röntgenometr. bestimmten Moll.-Längen stehen im Einklang mit der vom Vf. angenommenen Molekularschicht. (Kolloid-Ztschr. 51.

2— 6. April 1930. Paris.) W e eSCHNEE.

B. B. Freud und H. Z. Freud, Eine Theorie der Ringmethode zur Bestimmung der Oberflächenspannung. HARKINS, YoUNG u. CltENG (vgl. C. 1927. I. 144) haben gezeigt, daß die Ringmethode in ihrer üblichen Form keine genauen Werte für die Oberflächenspannung gibt, um solche zu erreichen, müssen empir. Korrektionskurven verwendet werden. Vff. haben eine (demnächst zu veröffentlichende) theoret. Grund­

lage für dieses empir. Korrektionsverf. gefunden u. Korrektionskurven berechnet, mit deren Hilfe das Ringverf. als absol. Meßmethode verwendet werden kann. (Science

71. 345— 46. 28/3. 1930.) We e s c h n e r.

Fritz Härtner, Die Grenzflächenenergie zwischen Kautschuk und Füllstoffen. Da die Quellungswärme einer Kautschuk-Füllstoffmischung sich zusammensetzt aus der Quellwärme des Kautschuks, der Benetzungswärme des Füllstoffs u. aus der Wärme­

menge, die gebraucht wird, um die Bindung zwischen Füllstoff u. Kautschuk zu lösen, so ist diese letzte Wärmemenge aus den anderen meßbaren Daten zu errechnen. Da cs sich um sehr kleine Wärmemengen handelt, wurde ein außerordentlich empfindliches Differentialcalorimeter konstruiert u. verwendet. — Durch Messung der Zerreißarbeit von Kautschuk-Füllstoffmischungen kann die Zerreißenergie in Abhängigkeit von der Füllstoffmenge ermittelt werden. Mit Hilfe thermodynam. Überlegungen kann die Grenzflächenenergie zwischen Kautschuk u. Füllstoff angenähert angegeben werden.

(Kolloidchem. Beih. 30. 83— 108. 15/12. 1929. Gießen, Univ., Phys.-chem.

Inst.) R. Sc h m i e d.

Hans Werner, Flüssigkeitshüllen und Klärung. (Vgl. C. 1929. II. 1386.) Die Geschwindigkeit der scharfen Grenzfläche, mit welcher eine elektrolythaltige sedi- mentierende Bolusemulsion sinkt, wird beobachtet. Eine Verzögerung der Sink­

geschwindigkeit tritt immer ein, wenn sich die Flocken gerade berühren; oft ist auch eine Beschleunigung zu beobachten, wenn nämlich die Flocken schon vor der gegen­

seitigen Berührung fertig ausgebildet sind. — Die Lagen zweier ausgezeichneter Punkto sind bedingt durch die Zus. der Flocken, durch die Dauer ihrer Ausbildung u. lassen bei Berücksichtigung des Endvol. des Bodensatzes einen Schluß auf die Dicke der Fl.-Hülle zu. — Es werden die Kräfte diskutiert, welche den „inneren Zusammenhang“

der Flocken bedingen. (Kolloid-Ztschr. 50. 247— 62. März 1930. Hamburg, Univ.,

Chem. Staatsinst.) R. Sc h m i e d.

Martin Katalinic, Durch Johnsen-Rahbekschen Effekt erzeugte Schwingungen an Quecksilbertropfen. Auf einem .ffj-Tropfen, der auf einer Solenhofer Schieferplatte

216 A , . Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 1930. II.

liegt u. an einen Pol einer Weehselstromquelle geschaltet, während der andere an die leitende Unterlage der Platte gelegt ist, treten Oberflächenwellen auf. Yf. unter­

sucht sie photograph. u. führt teilweise die theoret. Berechnung des Vorgangs durch.

(Ztschr. Physik 60. 795— 824. 18/3. 1930. Zagreb, Phys. Inst. d. Univ.) Ei s e n s c h i t z. William Ogilvy Kermack, Anderson Gray M ’Kendrick und Eric Ponder, Die Stabilität von Suspensionen. H L Die Sedimentaticms- und kataphoretische Geschwin­

digkeit von Suspensionen in einer viscosen Flüssigkeit. (II. vgl. C. 1928. I. 1373.) Das STOKESsche Gesetz, welches über die Geschwindigkeit kleiner Teilchen, die in einer zähen Fl. wandern, aussagt, gilt voraussetzungsgemäß nur für ein einzelnes Teilchen.

In konz. Lsgg. werden also Korrekturen anzubringen sein. Vff. behandeln das Problem, indem sie berücksichtigen, daß sowohl durch das den Teilchen entgegenströmende Dispersionsmittel, als auch durch die unbekannte Viscosität des Dispersionsmittels in konz. Lsgg. (die zwischen dem i]0 des reinen Lösungsm. u. dem ?/ der Lsg. liegt) eine Verminderung der nach dem STOKESschen Gesetz berechneten Geschwindigkeit U0 = 9¡2 (q — a) g a?/ri stattfindet u. berechnen sie zu U — U0 (l + K <t>). (<I> — Vol.

der dispersen Phase; K = Konstante, die für kugelförmige Teilchen 5,5 + c beträgt, wobei c ungefähr 1,6 ist. — Für scheibenförmige Teilchen ergibt sich U — U0 (1 — K 3>), wobei die Geschwindigkeit U0 eines einzelnen scheibenförmigen Teilchens ist:

U0 = (1/6ti)-(F /0,85 c)-([{> — ö]/?j) . K ist wieder 5,5 + c; c < 1,6. — Diese Ergeb­

nisse werden auf die Sedimentationsgeschwindigkeit u. die kataphoret. Wanderungs­

geschwindigkeit angewendet u. an Erythrocyten-Suspensionen studiert. Auf Grund ihrer Anschauungen können die Vff. erklären, warum bei der BuRTONschen Messung der Wanderungsgeschwindigkeit (?7-Rohrmethode) der eine Meniskus immer ver­

schwommen ist. (Proceed. Roy. Soc. Edinburgh 49. 170— 97. Edinburgh, Royal College of Physic. Lab. and New York, Univ., Dep. of Biology.) R. S c h m ie d .

P. L. K . Gross und Louis S. Kassel, Gasansammlung in geschlossenen Kollodium­

säckchen, die in fließendes Leitungswasser tauchen. Vff. geben eine Erklärung der von Gu i l d (vgl. C. 1930. I. 2860) beschriebenen Erscheinung. Leitungswasser ist für gewöhnlich mit Luft gesätt., der partielle Dampfdruck dieser gel. Luft ist größer als eine Atmosphäre. Die Luft strömt durch die durchlässige Membran, bis das W . auf beiden Seiten Luft von gleichem Partialdruck enthält. Da dieser Partialdruck größer ist als der mechan. Druck auf das W ., so wird Luft frei, u. es bilden sich Luft­

blasen, die schnell wachsen. Hat man dagegen eine Luftblase in einem Kollodium­

säckchen, das in entgastes W . taucht, so verläuft der Vorgang in umgekehrter Richtung;

Luft dringt aus dem Säckchen in das äußere W . u. die Luftblase schrumpft zusammen.

(Science 71. 263— 64. 7/3. 1930. Pomona Coll. u. California Univ.) Wr e s c h n e r. F. A. H. Sclireineniakers, Membran und Osmose. III. (II. vgl. C. 1930. I.

2526.) Betrachtung der Bedingungen an einer Membran. Es ergibt sich: Positive Osmose tritt in allen Systemen bei allen Membranen ein; negative Osmose bei einer permeablen Membran ebenfalls in allen Systemen, negative Osmose bei einer semi­

permeablen Membran jedoch nur in Systemen von drei oder mehr Substanzen. (Koninkl.

Akad. Wetensch. Amsterdam, wisk. natk. Afd. 32. 1152— 58. 1929. Leiden, Lab. f.

anorgan. Chem.) LORENZ.

F. A. H. Schreinemakers, Membran und Osmose. IV. (III. vgl. vorst. Ref.) Osmose einer binären Fl. durch eine permeable Membran. (Koninkl. Akad. Wetensch.

Amsterdam, Proceedings 3 2. 1305— 13. 1929. Leiden, Lab. f. anorgan. Chem.) L o r e n z . F. A. H. Schreinemakers, Membran und Osmose. V. (IV. vgl. vorst. Ref.) Forts, der Betrachtungen über die Bedingungen an einer Membran: Osmose einer binären Fl. durch eine Membran. (Koninkl. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proceedings 3 3. 29. 1930. Leiden, Lab. f. anorgan. Chem.) Lo r e n z.

Eugene C. Bingham und Logan B. Darrall, Studien über Fluidilät und Dichte von Octylalkohol. Die Assoziation von Flüssigkeiten. Da die Fluidität von der chem.

Konst. von Isomeren nicht abhängig ist, die verschiedenen Octylalkohole aber ver­

schiedene Fluiditäten zeigen, so kann aus der Fluidität auf die Assoziation dieser Alkohole geschlossen werden. Die Assoziation nimmt ab, wenn die substituierte Seiten­

kette oder die Hydroxylgruppe sich vom Ende der C-Kette gegen die Mitte verschiebt.

Es wird eine Formel zur Berechnung der Assoziation höherer Alkohole gegeben.

(Journ. Rheology 1. 174204. Jan. 1930.) R. Sc h m i e d. L. C. Pritchett, Plastische Untersuchung von Nitroglycerin-Nitrocellulose-Gelen.

Mit einem abgeänderten B inöHAM-Plastometer werden „Fließwerte“ u.

„Beweglich-1930. If. A3. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 217

keiten“ von Nitroglycerin-Dynamit-Nitrocellulosegelen von verschiedenem Alter u.

verschiedener Temp. studiert; es konnte lineare P /V -Abhängigkeit festgestellt werden.

(Journ. Rheology 1. 149— 57. Jan. 1930. Kenvil, New Jersey, Hercules Powder

Coipp.) R. Sc h m i e d.

A. de Waele, Plastisches und pseudoplastisches Fließen. Das „plast.“ u. „pseudo- plast.“ Fließen wird nach der Form der P /V -Kurve unterschieden u. verschiedene Formeln für die lineare bzw. parabol. Abhängigkeit worden diskutiert. (Journ. Rheology 1. 139— 47. Jan. 1930. London, Research Lab. D. Ge s t e n e r Ltd.) R. Sc h m i e d. Markus Reiuer, Zur Hydrodynamik von Systemen veränderlicher Viscosität. III.

(H. vgl. C. 1928. I. 1274.) Zur Erklärung der Viscositätsanomalien strukturviscoser Stoffe verwirft der Vf. die Annahme des NEWTONschen Ansatzes T = tj Q. ( T = Tan­

gentialspannung, Q — Gesehwindigkeitsgefälle), die zum H AG EN -PoiSEU lLLEschen- Gesetz führt. An Stelle dessen setzt er die ganz allgemeine Funktionsabhängigkeit Q = / (T), die er mit Hilfe einer M a c LAURINsehen Reihe für das Capillar-, sowie das Rotationsviscosimeter entwickelt. — Für die aus dem Capillarviscosimeter in der Zeiteinheit ausgeflossene Menge ergibt sich eine Summe von unendlich vielen Gliedern, deren erstes mit dem H AGEN-PoiSEU iLLEschen Gesetz übereinstimmt u. für gewöhn­

liche homogene Fll. gilt; die weiteren Glieder sind Strukturglieder u. lassen sich prakt.

durch zwei Glieder ausdrücken. — Durch Umformung erhält der Vf. einen Ausdruck;

der von den Abmessungen des Apparates unabhängig ist. (Kolloid-Ztschr. 50. 199

bis 207. März 1930. Jerusalem.) R. Sc h m i e d.

Harold A . Abramson, Elektrokinetische Erscheinungen. I. Die Adsorption von Serumproteinen durch Quarz mul Paraffinöl. In einem verbesserten Kataphoreseapp.

nach N o r t h r o p u. K u n i t z wird die Wrkg. von Menschen- u. Kaninclienserum auf die kataphoret. Beweglichkeit von (Jwarzteilchen u. iViijoZtröpfchen bei verschiedenem Phu. in verschiedener Verd. mit 0,85% NaCl. untersucht. In 0,8%ig., durch V150-mol.

Phosphat auf pH = 7,4 gepufferter NaCl-Lsg. sind die Quarz- u. Nujolteilchen äußerst empfindlich gegen Spuren von Proteinen; unter gewissen Bedingungen ist wahrschein­

lich ein großer Teil der Oberfläche von Paraffin oder Glas noch bei Verdd. 1: 100 000 des Serums mit Protein bedeckt. Auch in 0,85%ig. NaCl-Lsg. in Ggw. von Borat­

puffer (p = 9,3) Absorption von Serumprotein noch in hoher Verd. In 1: 50 verd.

Serum haben die Nujol- u. Quarzteilchen einen isoelektr. Punkt bei 4,7— 4,8. — Un­

verletzte Zellen von Erythrocyten behalten auch bei pH = 3,6 ihre negative Ladung in Ggw. von Gelatine bei. (Journ. gen. Physiol. 13. 169— 77. 20/11. 1929. Baltimore,

J o h n s H o p k i n s Hospital.) K r ü g e r .

D. Balarew, Über die innere Adsorption in Krystallsalzen. Auf Grund eingehender theoret. Betrachtungen, für die auf das Original verwiesen werden muß, erklärt Vf.

das Mitreißen fremder Ionen durch swl. Ndd. als Adsorption an innere Grenz­

flächen u. Capillaren der gefällten Krystalle. Als Beweis werden Verss. an BaS04- Ndd. beschrieben. Aus Lsgg. von H 2S04 - f KM n04 fällt BaCl2 gelb bis dunkelbraun gefärbtes BaS04, das auch durch monatelanges Erwärmen mit Oxalsäure nicht ent­

färbt wird. Alle verunreinigten B aS04-Fällungen enthalten W ., dessen Menge der Menge an eingeschlossenem Fremdelektrolyt etwa proportional ist, u. das fiydra- tationswasser der adsorbierten Elektrolyten darstellt. Die Verunreinigungen sind hervor­

gerufen durch polare Adsorption von Sulfaten oder Ba-Salzen an den inneren Ober­

flächen (nach Pa n eTH-Fa j a n s). Aus einer Lsg., die K ', CF, B a " u. S04" enthält, wird meßbar nur K 2S 0 4 adsorbiert. Verschieden gefällte BaS04-Ndd. werden mit KM n04 verschieden rasch angefärbt, um so iascher, jo größer der W.-Geh. der Fällung ist. Calcinierung bringt die Anfärbbarkeit zum Verschwinden. Ent- u. Bewässerungs- verss. an BaS04 ergeben ähnliche Resultate wie an Gelen, was für das Vorhandensein innerer Räume im Krystall spricht. Für weitere Einzelheiten vgl. Original. Die ad­

sorbierten Schichten zeigen in gewisser Hinsicht die Eigg. ehem. Verbb. mit dem Krystall. Als Einschlüsse kommen in Frage: K 2S04, Ba0l2, CaS04, Fe2(SOi}3. Der Austausch der adsorbierten Elektrolyte gegen andere findet nur langsam statt. Ähnliche Betrachtungen wie für BaS04 gelten für die Einschlüsse bei Fällung von Sulfiden.

Auch für das System N H 4Cl-FeCl3 aq, sowie die Fällung von Phosphaten scheinen innere Adsorptionen maßgebend, ausreichende Unterss. in dieser Richtung liegen noch nicht vor. (Kolloidchem. Beih. 30. 249— 95. 15/4. 1930.) Li n d a u.