• Nie Znaleziono Wyników

der Theorie der Holzbldg. in der Pflanze, besonders auf Grund eigener Verss. des Vf.

über den Kolloidgeh. von Kambialsäften von Bäumen. (Naturwiss. 18. 387— 92.

2/5. 1930.) Li n d a u.

Gabriel Bertrand und Voronca-Spirt, Untersuchung über das Vorkommen und die Verteilung von Titan in den Kryptogamen. Inhaltlich ident, mit der C. 1929. II.

1803 referierten Arbeit. (Bull. Soc. chim. France [4 ] 47. 10204. Jan. 1930.) Ra k o w. Gulbrand Lunde und Karl Closs, Über die Bindungsart des Jods bei Laminaria digitata. Die Hauptmenge des Jods in Laminaria ist wasserlöslich. Der 11. (wasser- u. alkohollösliche) Teil ist bei den Stengeln etwa 9 5 % des Gesamtjods, bei den Blättern 93 % u. bei den Wurzeln 61,5% . Von diesem 11. Jod ist die Hauptmenge als Jodid vorhanden oder jedenfalls in einer Form, die „jodidartig“ reagiert. Die Menge dieses Jodid-Jods beträgt hei den Stengeln 9 0 % des Gesamtjods, bei den Wurzeln 49% . Die Menge der uni. Jodverbb. ist bei den Wurzeln außerordentlich viel größer als bei den Stengeln u. Blättern. Dieses Jod läßt sich auch mit sd. HCl nur zum Teil in Lsg.

bringen. Überhaupt scheint das Jod in den Wurzeln anders gebunden zu sein, als in den übrigen Teilen der Pflanze. (Biochem. Ztschr. 219. 198— 217. 7/3. 1930. Oslo,

Univ.) Sc h a r r e r.

Y. Sugii, Über einen Bestandteil der Rinde von Magnolia officinalis, Rhed. et Wils und Magnolia obovata, Thumb. Aus der Rinde des erstgenannten chines. Baumes (Hau-p'oh) hat Vf. durch Ausziehen mit A. u. Reinigen nach dem Bleiverf. eine Sub­

stanz isoliert, welche er Magnolol nennt. Zus. CI8H ]80 2, rhomb. Prismen, F. 103°, 11. außer in PAe., 1. in Alkalien, mit W.-Dampf nicht flüchtig. Mit F eC l3 in A. indig- blau, bald verschwindend. LiEBERMANNsche Rk. negativ. OCH3 u. CO nicht vor­

handen, opt.-inakt. Diacetylderiv., C22H220 4, Kp.3 188°, D.20, 1,1049. Dibenzoylderiv., C32H260 4, Prismen, F . 80°. Dimethyläther, C20H22O2, Kp.s 186°, D.224 1,0704. Bis­

phenylurethan, C32H2804N 2, Nadeln, F. 160°. Hexabromderiv., C18H1602Bre, Nadeln, Zers, bei 100°. — Magnolol enthält 2 Doppelbindungen (W lJ S ) u. liefert durch katalyt.

Hydrierung Tetrahydromagnolol, C18H22Ö2, Säulen, F. 144,5°. Diacetylderiv., C22H280 4, K p.4 198— 200°. Dibenzoylderiv., C32H30O4, Säulen, F . 83°. Bisphenylurethan, C32H32 04N2, Nadeln, F. 178°. Dibromderiv., CI8H20O2Br2, Schuppen, F. 106°. — Durch Einw.

von amylalkoh. KOH auf Magnolol entsteht Isomagnolol, C18Hi80 2, Nadeln, F. 143,5°.

Färbt sich allmählich gelbbraun u. liefert durch Hydrierung ebenfalls Tetrahydro­

magnolol. Diacetylderiv., C22H220 4, Kp.j 199— 200°. Dibenzoylderiv., C32H260 4, Nadeln, F. 173— 174°. Dimethyläther, C2(>H220 2, Krystallkörner, F. 124°; bildet ein Pikrat, rote rhomb. Prismen, F. 112— 113°. Bisphenylurethan, C32H2804N2, F. 186°. — Durch Oxydation von Diacetylmagnolol in essigsaurer Lsg. mit 2,5%ig. KM n04 bei 70— 80°

entsteht eine Diacetoxydiphenyldicarbonsäure, C18H140 8, Nadeln, F. über 300°. Daraus durch Verseifung: Dioxydiphenyldicarbonsäure, C14H1()06, Nadeln, F. über 300°, meist wL, 1. in konz. H2S 04 unter Erwärmung, fällt aber wieder aus. Mit FeCl3 in A.'gelb- braun. Liofert mit Acetanhydrid obiges Diacetylderiv. zurück, aber kein Anhydrid.

Dimethylester, CleH14Oe, Nadeln, F. 264,5°; dessen Diacetylderiv., C20H18O8, Nadeln, F. 173°. Dimeihoxydiphenyldicarbomäuredimethylester, Cj8H j80 6, F. 172°; ent­

sprechende Säure, C10H14O6, Nadeln, F. über 302°. Dicarbomethoxydiphenyldicarbon- säure, C]8H14O10, Körner, Zers, bei 264°. — Durch Erhitzen der Dioxydiphenyldicarbon­

säure mit HCl im Rohr auf ca. 270° entstehen Diphenylenoxyd, C12H80 , F. 85°, u.

XII. 2. 17

264 E s. Pf l a n z r n c h e m i e. 1930. II.

2,2'-Dioxydiphenyl, C;2H10O2, F. 110°. Letzteres geht mit HCl bei 300° teilweise in ersteres über, so daß dieses wohl ein sekundäres Prod. ist. — Durch Erhitzen von 3-Jod- anissäuremethylester (F. 95°) mit Cu auf ca. 260° wurde 2,2'-Dimethoxydiphenyl- 5,5'-dicarbcmsänredimethylesler, C18H j80 6, F. 173— 174°, u. durch Erhitzen desselben mit H J 2,2'-Dioxydipheniyl-5,5'-dicarbonsäure, C14H i0O6, Nadeln, F. über 300°, syn­

thetisiert. Diese Verbb. waren ident, mit den obigen, desgleichen die daraus her­

gestellten Derivv. — Wird Diacetylmagnolol in essigsaurer Lsg. mit l% ig . KMnO., bei 20° oxydiert, so entstehen 3 Säuren: 1. Obige 2,2'-Diacetoxydiphenyl-5,5'-dicarbon- säure, in h. W. fast uni. 2. 2,2'-Diaeeloxy-5-carboxydiphenyl-5'-essigsäure, C19H10O8, Nadeln, F. 208— 209°, in h. W. 1., in k. W. wl. 3. Wenig Säure von F. 108°, in W.

zll. — Durch Oxydation von Diacetylmagnolol in Aceton oder Eg. mit 0,5%ig. K M n04 entsteht 2,2’-Diacetoxydiphenyl-5,5'-diessigsäure, C20H18O8 + H20 , ICrystalle, F. 110 bis 115°, wasserfrei F. 154°. Daraus durch Verseifung: 2,2'-Dioxydiphenyl-5,5'-diessig- säure, C16H140 6, F. 164°. — Magnololdimethyläther lieferte ein Ozonid, dieses durch Zers, mit W. CH20 , aber kein krystallisiertes Prod. — Synthese des Tetrahydromagno- lols: 3-Nitro-4-methoxypropylbenzol (Kp.3 133134°; vgl. Th o m s u. DRAUZBURG, Ber. Dtsch. ehem. Ges. 44 [1911]. 2128) reduziert zu 3-Amino-4-methoxypropylbenzol, -C,0H15ON, Säulen, F. 53°. Daraus durch Diazork.: 3-Jod-4-methoxypropylbenzol, C ,0H13OJ, gelbliche Fl., Kp.2 115— 116°, D.2S4 1,5155. Aus diesem mit Cu bei 270°:

2,2'-Dimethoxy-5,5'-diproj)yldiphenyl, C20H26O2, gelbliche FL, Kp.2 165,5— 166°, D .294 1,0179. Daraus mit H J : 2,2'-Dioxy-5,5'-dipropyldiphenyl, C18H220 2, Säulen, F. 144,5°, ident, mit Tetrahydromagnolol. Auch die Phenylurethane wuren ident. — Magnolol ist danach 2,2’-Dioxy-5,5’-diallyldiphenyl u. Isomagnolol 2,2'-Dioxy-5,5'-dipropenyl- diphenyl. Aus der Rinde von Magnolia obovata (Ersatz für Hau-p'oh) hat Vf. ein äth. ö l u. Magnolol isoliert. (Journ. pharmac. Soc. Japan 50. 23— 26. März 1930.) Lb.

Mitsunori Wada, Über das Vorkommen einer neuen Aminosäure in der Wasser­

melone, Ciirullus vulgaris, Schrad. Der filtrierte Saft der Wassermelone wurde im Vakuum verdampft, Sirup in W. gel., bas. Pb-Acetat zugesetzt, Filtrat mit NEUBERGs Reagens gefällt, Nd. mit Phosphorwolframsäure behandelt. Das Filtrat des N d ent­

hielt die neue Aminosäure, welche Vf. Cilrullin nennt. Isoliert als Cu-Salz, violette Prismen, Zers, bei 257— 258°, etwas 1. in h. W. Ausbeute 3,4 g aus 2 kg Sirup. Freie Aminosäuie, Prismen, Zers, bei 205— 206°, 11. in W ., sonst uni. Zus. Cef i1303N3. Wss.

Lsg. fast lackmusneutral, schwach süß, opt.-inakt. Gibt Nd. mit Phosphorwolframsäure (11. im Überschuß), Hg-Salzen in alkal. Lsg., nicht mit Phosphormolybdänsäure, Tannin, bas. Pb-Acetat. Gibt Rkk. mit Ninhydrin, Eh r l ic h s u. Sc h if f s Reagens, Phenol, NaOCL Andere Rkk. negativ. Wird durch Mineralsäure nicht hydrolysiert. 2/ 3 des N sind nach VAN Sl y k e, 1/ 3 nach SÖRENSEN bestimmbar. — Vf. vermutetciaus folgenden Gründen, daß ein S-Carbaminylomithin, NH2 ■ CO • NH ■ CH, • CH2 ■ CH2 • CH(NH2) • C 02H, vorliegt: 1. Die Cu-Salzbldg. weist auf eine a-Aminosäure hin. 2. Die Carbaminyl- gruppe kann sich nicht am <x-NH2 befinden, da die Aminosäure mit Mineralsäuren kein Anhydrid liefert. 3. Durch Alkalien wird die Aminosäure unter NH3-Abspaltung in Ornithin übergeführt. 4. Die Aminosäure gibt Harnstoffrkk. (Eh r l i c h, Sc h i f f).

Die Richtigkeit der Vermutung konnte durch folgende Synthese bewiesen werden:

Arginin — y Ornithin — y Dibenzoylornithin — y a-Monobenzoylornithin — y a-Ben- zoyl-ö-carbaminylornithin— y ö-Carbaminylornithin. (Proceed. Imp. Acad., Tokyo 6.

15— 17. Jan. 1930. Tokio, Univ.) Li n d e n b a u m. M. Bridel und C. Charaux, Untersuchungen über die Farbveränderungen der Pflanzen im Verlauf ihrer Trocknung. Über ein neues Chromogen, Oroberol, aus Orobus tuberosvs L. (Vgl. auch C. 1 9 3 0 .1. 3196.) Kurzes Ref. nach Compt. rend. Acad. Sciences vgl. C. 1930. I. 2432. Nachzutragen ist: Das Ferment, welches die Schwärzung des Chromogens bewirkt, ist nicht, wie 1. c. angegeben, 1., sondern uni. in W. u. bleibt bei der Behandlung des Pflanzenpulvers mit W. mit der Faser verbunden. — Die bio- chem. Verss. mit der frischen u. getrockneten Pflanze (Einw. von Invertin, Emulsin u. Rhamnodiastase) werden beschrieben. — Oroberol hat einen zusammenziehenden Geschmack, an Tannin oder Gallussäure erinnernd, aber wesentlich' schwächer. Die entwässerte Substanz nimmt an der Luft in 24 Stdn. wieder annähernd 1 H 20 auf u. ist dann beständig. Weitere Farbrkk.: Mit konz. H2S 0 4, w’elche etwas SeOa enthält, intensiv weinhefefarbig; Lsg. in H N 03 tiefrot, aber schnell braun; in 15%ig. NaOH hellbraun; in NH4OH grün, dann braun. Oroberol ist kein Glykosid u. enthält kein OCH3. Die krystallisierte Substanz besitzt die Formel C18H u 0 8, H aO. (Bull. Soc.

Chim. biol. 12. 317— 31. März 1930.) Li n d e n b a u m.

193 0. II. E3. Pf l a n z e n p h y s i o i-o g i e. Ba k t e r i o l o g i e.

— , Tanningehalt von Acacia arabica-Schoten. Dio Schotonhülsen von 11 Abarten von Acacia arabica afrikan. Herkunft wurden auf ihren Tanningeh. untersucht. Letzterer variierte von 30,4— 41,7%» ausgenommen ein Muster, welches nur 19% enthielt. Von letzterem abgesehen, war der Tanningeh. sämtlicher Muster höher als der von Schoton­

hülsen ind. Herkunft, welche 18,8— 27,6% Tannin enthalten. (Bull. Imp. Inst. London

28. 1— 6. April 1930.) Li n d e n b a u m.

E a. Pflanzenphysiologie. Bakteriologie.

Ross Aiken Gortner und Rachel Rüde, Beziehungen bestimmter 'physikalisch- chemischer Kmistanten von Pflanzensäften zueinander. Die Arbeit bringt eine Übersichts­

tafel über die Korrelationskoeffizienten zwischen osmot. Druck u. gebundenem W ., zwischen Geh. an Trockenem u. gebundenem W ., bzw. osmot. Druck des Saftes, zwischen ausgepreßtem W. u. gebundenem W. bzw. Trockenmasse bzw. osmot. Druck bzw. W.-Geh.

der Blätter, zwischen W.-Geh. der Blätter u. gebundenem W. bzw. osmot. Druck bzw. Trockenmasse sowohl für holzige als auch krautige u. gemischte Formen. In keiner der Reihen, in denen gebundenes W. als Faktor auftritt, wurden hohe Korrelations­

koeffizienten gefunden. Die Menge des gebundenen W., wroil unabhängig von den übrigen Kennzahlen, kann also für die Unters, von Pflanzensäften, besonders für deren Eigg. in Beziehung zu ihrer geograph. Verbreitung von besonderer Bedeutung werden.

Auffallend gehen aus der Zusammenstellung auch die ausgesprochenen Unterschiede bei Vergleich der holzigen u. krautigen Formon in den Beziehungen der Kennzahlen zueinander hervor. (Proceed. Soc. exp. Biol. Med. 25. 630— 35. Coll. Res. Paper Divis, agr. Biochemistry 3. Nr. 350. 1928. Minnesota, Agric. Experim. Stat.) Gd.

W . F. Busse, Wirkung niedriger Temperaturen auf die Keimung von hartschaligm Samen. Die schlechte Keimkraft von hartschaligen Klee- u. Luzernesamen kann behoben werden durch sehr tiefe Abkühlung. Als Kältequellen kommen in Frage fl. Luft, fl. CO, u. NH,. (Botanical Gazette 8 9. 169— 79. Madison [Wisc.l. April

1930.) Gr i m m e.

E. B. Mains, Einfluß des Blattrostes (Puccinia trilicina Eriks.) auf den Weizen­

ertrag. Die Verss. ergaben, daß die verschiedenen Weizensorten verschieden anfällig gegen Blattrostbefall sind. Rostbefall setzt die Strohernte herab u. führt zu leichterem Korngewicht. Zur Bekämpfung kommt vor allem Schwefel als Bestäubungsmittel in Frage. (Journ. agricult. Res. 40. 417— 46. 1/3. 1930.) Gr im m e.

Wei Sun Tao, Biochemische Untersuchungen über Reisstärke. I. Chemische Ver­

änderungen der Stärke während der Keimung von Reis im Dunkeln. Nach näher be­

schriebenen Methoden wurden in Reis, in den Keimen von im Dunkeln gekeimtem Reis u. im entkeimten Reis W ., Alkoholextrakt, Stärke, Pentosane, Cellulose, Fett, Protein u. Asche bestimmt. Resultate in der Tabelle des Originals. (Bull. ehem.

Soc. Japan 5. 64— 69. Kyoto. Febr. 1930.) Gr i m m e. W ei Sun Tao, Biochemische Untersuchungen über Reisstärke. II. Temperatur­

einflüsse auf die Keimung von Reis im Dunkeln. (I. vgl. vorst. Ref.) Die Ünterss, wurden ausgeführt mit Reis, der bei 20, 35 bzw. 40° gekeimt war. Keimlänge V2 Zoll.

Im getrockneten Material wurden W ., reduzierender Zucker, 1. Polysaccharide u.

Stärke bestimmt. Exakte Unterss. ergaben, daß bei der Keimung bei 20° reichlich Suorose, bei höheren Tempp. Glucose u. Fructose, bei 35° daneben auch Polysaccharide, vornehmlich Maltose, gebildet waren. (Bull. ehem. Soc. Japan 5. 69— 73. Kyoto.

Febr. 1930.) Gr i m m e.

Wei Sun Tao, Biochemische Untersuchungen über Reisstärke. III. Der Einfluß von Enzymen auf Reisstärke. I. (II. vgl. vorst. Ref.) Verss. über die Einw. von Reis- u. Gerstendiastase auf n. Reisstärke, 1. Reisstärke, Amylose u. Amylopektin.

Beste Vers.-Temp. 50°. Es ergab sieh, daß bei unreinen Diastasen am besten die art­

eigene Form angreift, während bei Präparaten höchster Reinheit kein Unterschied ist;

(Bull. ehem. Soc. Japan 5. 87— 90. Kyoto. März 1930.) Gr i m m e. W ei Sun Tao, Biochemische Untersuchungen über Reisstärke. IV . Der Einfluß von Enzymen auf Reisstärke. II. (HI. vgl. vorst. Ref.) Beim Laboratoriumsvers. werden bei 35° 5 0 % der Stärke durch Reisdiastase in einfache Zuoker zers., bei 20° nur 33% - Bei der natürlichen Keimung beträgt die Zers, bei vorgenannten Tempp. 20 u. 17% . Fällung der Lsgg. mit 80%ig- A. lieferte in der Hauptsache Dextrin, mit 90%ig. A.

Maltose u. Glucose, mit absol. A. Glucose u. Sucrose. (Bull. ehem. Soc. Japan 5.

91— 92. Kyoto. März 1930.) Gr im m e.

17*

25G E3. PFLAN ZÈN PH ÿSI0L 0G IE . BAKTERIOLOGIE. 1930. II.

L. Vaudirt, Über die Rolle der Bemsteinsäure in der Biologie. Die jungen Körner von Weizen, Gerste u. Mais enthalten zunächst Äpfelsäure, die von dem Zeitpunkt an, wo die Ablagerung von Stärke beginnt, allmählich verschwindet, zum Teil unter Über­

gang in Bernsteinsäure, die zuerst in diesem Stadium nachweisbar wird u. in dem auf die Ernte folgenden Frühjahr ausschließlich vorhanden ist. ( Journ. Pharmac. Chim. [8] 1 1.

197— 99. 1/3. 1930.) He r t e r.

Lewis W . Erdman, Untersuchungen über geimpfte Sojabohnen. Der Stickstoff- gejialt in verschiedenen Teilen der Sojabohnenpflanzen bei verschiedenen Wachsivms- stufen. Von den auf Carringtonlehm gewachsenen vier Sorten wurden bei verschiedenen Wachstumsstufen Proben entnommen, diese in Sprosse, Wurzeln u. Knötchen zerlegt u. darin N bestimmt. Wenn Saatvarietäten zu Heu geschnitten werden, enthalten sie mehr N in den Knötchen als die gewöhnlichen Heuvarietäten, die Saatvarietäten sind proteinreicher. Wenn der N-Geh. in den Knötchen sinkt, steigt der N-Geh. in den Sprossen; also findet Umformung vom N aus den Knötchen zu den Samen der Pflanze statt. In den ersten Wachstumsstufen nimmt der N-Geh. der Sprosse all­

mählich ab, beginnt im September zu steigen u. erreicht gewöhnlich bei der Reife einen Höchstwert. Analysen von Wurzeln mit abgestreiften Knötchen zeigen wenig Änderung im N-Geh. bei den verschiedenen Wachstumsstufen, ein Zeichen, daß die N-Umsetzung aus den Knötchen sehr rasch erfolgt. (Journ. amer. Soc. Agronomy 2 1 . 361— 66. 1929. Ames, Iowa Agric. Experim. Stat. Sep.) Gr o s z f e l d.

E. Tiegs, Über den Schwefelgehalt der Blätter. Der Schwefelgeh. der Blätter schwankt nicht nur während der Vegetationsperiode, sondern auch im Laufe des Tages beträchtlich. Da auch das Trockengewicht der Blätter sich ständig ändert, ist der Schwefelgeh. auch auf Blattfläche bezogen angegeben. Auch so bleiben die vollkommen regellosen Schwankungen bestehen. (Ber. Dtsch. botan. Ges. 4 8 . 58— 62.

27/3. 1930. Berlin-Dahlem, Biol. Abt. d. Preuß. Landesanst, f. Wasser-, Boden- u.

Lufthygiene.) He i n r i c h.

G-. B.Ramsey und Alice Allen Bailey, Wirkung ultravioletter Strahlen auf die Sporenbildmig bei Makrosporium und Fusarium. Bestrahlung wirkt stimulierend auf die Sporenbldg. Optimum bei 2533— 2800 A, bei 3120 Â ist die Einw. sehr gering, bei 3334 Â = 0. Zeitoptimum für die Bestrahlung 15—-30 Min. Temp. ist ohne Einfluß. (Botanical Gazette 89. 113— 36. April 1930.) Gr i m m e.

Harry Plotz, Übertragung von Sauerstoff in Kulturen aerober Keime mit Hilfe von Lösungen von Zuckerderivaten. Glucoselsgg. werden bei Luftabschluß in alkai.

Medium so verändert, daß der Traubenzucker („glucose évolué“ ) bzw. seine Deriw.

viel schneller als gewöhnlicher Traubenzucker Sauerstoff fixiert (vgl. WüRMSER u. Ge l o s o, C. 1 9 2 9 . II. 2468). Zusatz einer solchen Glucoselsg. zur 'Kulturbouillon bewirkt, daß aerobe Keime, die sonst nur an der Oberfläche wachsen, auch in der Tiefe sich entwickeln, indem die Glucosederiw. als 0 2-Überträger wirken. (Compt.

rend. Soc. Biol. 10 3 . 314— 15. 7/2. 1930.) H. Wo l f f. John W . Churclinian, Die Beziehung des pn-Wertes des Mediums zur spezifisch entwicklungshemmenden Wirkung von Farbstoffen. Die spezif. entwicklungshemmende Wrkg. von Gentianavioletl auf grampositive Keime in der Verdünnung 1 ; 200000 wurde in den Grenzen, in denen die Rk. des Mediums überhaupt Wachstum zuließ (pn 5 bis Ph 10), nicht geändert. Bei pH 12,7 war die entwicklungshemmende Wrkg. etwas ver­

mindert, da der Farbstoff durch die hohe Alkalescenz verändert war. (Proceed. Soe.

exp. Biol. Med. 2 7. 50— 53. Okt. 1929. Cornell med. coll.) Sc h n i t z e r. L. E. den Dooren de Jong, Über Bacillus fastidiosus. Aus Erdproben läßt sich bei 37° eine Bakterie isolieren, die ausschließlich Harnsäure u. Allantoin dissimilieren kann. Vf. nennt sie Bac. fastidiosus; sie ist obligat aerob, beweglich, sporenbildend, nicht zur Denitrifikation geeignet. Bsi dei Oxydation der Harnsäure konnten außer C 02 u. N H , keine Prodd. festgestellt werden. (Ztrbl. Bakter., Parasitenk. II. Abt. 79.

344— 53. 19/11. 1929. Rotterdam, Lab. d. städt. Untersuchungsamtes.) En g e l.

A . Ssedych, Zersetzung der Fette durch den Tuberkelbacillus. II. (I. vgl. C. 1 9 2 7 . H . 1158.) Tuberkelbacillen (Typi humani) wachsen auf Olivenöl, Sesamöl, Butter, Menschenfett, Kuhfett, Hammeltalg, Schweinefett, Honig, Lanolin u. Spermacetiöl.

Die Fettaufnahme ist von einer Fettspaltung, Bldg. von gesätt. Verbb. aus ungesätt.

u. Bldg. von niederen Fettsäuren begleitet. (Areh. Sciences biol., Moskau [russ.] 30.

71— 81. 1930. Leningrad, Inst. Le s s h a f t.) Sc h ö n f e l d. Y. Nitta, Die Wirkung von Farbstoffen auf Gonokokken in vitro und in vivo. Zahl­

reiche Farbstoffe aus verschiedenen Gruppen wurden auf abtötende Wrkg.

gegen-1930. II. Eg. PFLANZENPnYSIOLOGIE. BAKTERIOLOGIE. 257

über Gonokokken im Reagenzglase u. im Tiervers. geprüft. Die stärksten Wrkgg. waren bei Triphenylmethanfarbstoffen (Malachitgrün, Brillantgrün), bei Oxazinfarbstoffen (Kresylblau 2 RN) u. bei Benzosafraninen (Methylenviolett, *Amethystviolett) zu beob­

achten, wenn auch die Wrkg. im Tiervers. hinter derjenigen der Acridinfarbstoffe zurückblieb. (Ztschr. Hyg., Infekt.-Krankh. 11 1 . 68— 78. 17/2. 1930. Berlin, Inst.

R. Ko c h.) Sc h n i t z e r.

Alexander Janke und Hans Holzer, Probleme des Stickstoffkreislaufs. I. Mitt.

Über das proteolytische Vermögen der Mikroben im allgemeinen und des Bact. coli im besonderen. Im Eiweißabbau besteht, wie an B. coli u. B. putidum sowie an B. fluorescens gezeigt wird, zwischen Nichtverflüssigern u. Verflüssigern der grundsätzliche Unter­

schied, daß bei ersteren bloß jene Zellen eine proteolyt. Wrkg. ausüben, denen keine Vermehrungsfähigkeit mehr zukommt, während bei den letzteren auch die lebens­

kräftigen, vermehrungsfähigen Individuen eine Proteolyse, u. zwar in besonders starkem Maße, bewirken. Als Ursache ziehen Vff. eine verschiedene Organisation der Zelle bzw.

der Zellgrenzschicht in Betracht. Der Unters, liegt der Caseinabbau zugrunde, der unter Verwendung ruhender Kulturen von bekannter Zeilenzahl mittels der Methyl­

alkoholmethode von MÜNCHBERG quantitativ verfolgt wurde. Für mikrobiolog. Zwecke ist das Verh. der lebenden Zelle maßgebend, somit besteht der Unterschied zwischen Eiweißabbauern ü. Nichverflüssigern zu Recht. Die von den lebensschwachen u. ab­

gestorbenen Zellen des B. coli ausgeübte proteolyt. Wrkg. beeinträchtigt die prakt.

Ausführbarkeit der Methode von Wo l l m a n in keiner Weise. (Biochem. Ztschr. 21 3 . 142— 53. 23/9. 1929. Wien, Techn. Hochsch., Inst. f. Techn. Biochemie u. Mikro­

biologie.) Sim o n.

Ludwig Kießling, Untersuchungen über den Einfluß einseitiger Dauerdüngung auf Vorkommen und Entwicklung von Azotobacter chroococcum im Ackerboden unter besonderer Berücksichtigung der jahreszeitlichen Schwankungen. In allen nach Be i- JERINCK angelegten Kulturen aus Bodenproben konnte Azotobacter chroococcum nachgewiesen werden. Sein Wachstum wurde durch Phosphorsäuredüngung stark begünstigt u. auch durch N- u. Kalidüngung beeinflußt. (Ztrbl. Bakter., Parasitenk.

II. Abt. 79. 413— 27. 19/11. 1929. München, Techn. Hochsch., Inst. f. Acker- u.

Pflanzenbau.) En g e l.