• Nie Znaleziono Wyników

Meyerhof und K. Lohmann, Notiz uber die Eztraktion von eisenlialtigem Pyro

phosphat aus der Muskulatur. (Vgl. yorst. Reff.) Dio nach saurer EnteiweiBung er- haltenen Ba-Salze der Pyrophosphatfraktion enthielten stets Fe. Es wurde festgestellt, daB dieses Ee erst bei der Einw. von Sauren aus don im Muskel yorhandenen Fe-Verbb.

abgespalten wird. Die Menge des im Froschmuskel insgesamt yorhandenen Fe (nach Veraschung) betragt pro g Trockensubstanz 0,065—0,09 mg Fe, u. zwar etwa dio Halfte wie im Warmblutermuskel; von dieser Mengo werden ungefahr 10% durch Sauren abgespalten. Dieses dann an die Ba-Pyrophosphatfraktion gebundene Fe konnte erst nach Aufspaltung des Pyrophospliats bestimmt werden, da die Fe(CNS);!-Rk. durch das Pyrophosphat gestórt wird. (Biochem. Ztschr. 2 0 3 . 208—11. 9/12. 1928. Berlin- Dahlem, Kaiser Wilh.-Inst. f. Biologie.) L o h m a n n .

F. Weigert und M. Nakashima, Farbentuchłigkeit kunstlicher NetzMute. Ais

„kiinstliche Netzhaute“ bezeichnen Yff. Sehpurpur-h&ltige Gelatincschiehten auf Glas.

An solchen Schichten werden m it den empfindlichen dichrometr. Methodcn nach Er- regung mit einfarbigem polarisiertem Licht die photodichroit.Farbenanpassungseffekte untersucht. Der Sehpurpur in den Gelatineschichten yerhalt sich yollkommen analog den bisher untersuchten lichtempfindlichen Farbstoffen u. den Photoehloriden (vgl.

C. 1929. II. 1628), wio aus den im Original wiedergegebenen Kurven ersichtlich ist.

Besonders bemerkenswert ist ein ausgesprochen in Erscheinung tretender Effekt, der friiher hochstens andeutungsweise beobachtet wurde: Die m it einfarbigem Licht er- haltenen dichrometr. Spitzen yerandern im Dunkeln innerhalb weniger Stunden ihre Form yollkommen u. gehen in eine Nachwirkungskurre iiber, die sehr iihnlich der WeiBkurye ist; nur die Rotkuryen yerandern sich nicht oder erst nach sehr starker Erregung.

Die besehriebenen Verss. stiitzen die W EiG E R T sehe Anpassungstheorie des

Farben-XII. 1. ' 7

98 E5. Ti e r p h y s i o l o g i e. 1930. I.

schens (C. 1922. I. 594). Auch der auffallende Ubergang der Farbkurven nach Weift b a t sein physiolog. Analogon in den bekannten farblosen Nachwrkgg. bei Momentan- erregungen der Netzhaut, die bei Rotbelichtung ausbleiben. In den halbfl. Sehzellen verlaufen die Nachwrkgg. inetw a l/5 sec., wahrend sie bei der Unters. in festen Schieht-en auf ein bequem meBbares Tempo yerzógert werden. Bei friiheren Unterss. konnten die Farbanpassungen wegen des sclmellen Umschlages der Lsgg. in die WeiBkurven nicht zur Beobaehtung kommen. Das Nachwirkungsspektrum stimmt m it den be­

kannten Bleiehungskurven des Sehpurpurs ubercin. AuBerdem konnte gezeigt werden, daB die Farbentiichtigkeit der kunstlichen Netzhaute eine sehr gute ist. Ob sie voll- kommen dem Farbensystem eines n. Trichromaten entsprieht, is t noch nicht ganz sicher, doch zeigte ein Gelb, das durch Filtrieren von WeiB durch ein K2Cr04-F ilter erzeugt war, dieselbe dichromat. Spitze wie ein reines Gelb von 590 m/i. — In den beschriebenen Verss. scheint ein neues sinnenphysiolog. Unters.-Mittel vorzuliegcn.

(Naturwiss. 17- 840—41. 25/10. 1929. Leipzig.) Le s z y n s i c i. A. Bom stein und H. F. Roese, Uber Ammoniakbildung aus Aminosauren in uberlebenden Organen. Es wurden Unterss. iiber die Abspaltung von NH3 aus Amino­

sauren in der uberlebenden isoliertenLeber, Lunge, Niere u.Muskel in Durehstromungs- verss. angestellt. Vonden Aminosauren wurden yerwandt Glykokoll, Alanin, Asparagin, das Na-Salz der Asparaginsaure u. Leucin. U nter den Bedingungen des Grundstoff- wechsels bildeten Muskel, Leber u. Niere kein NH3. Bei Glykokollzusatz zu derDurch- stromungsfl. ergab sich eine NH 3-Zunahme in Lunge u. besonders in Leber, nicht dagegen im Muskel. Es wird daraus gesehlossen, daB NH3 nieht nur ein Prod. des Nucleinstoffwechsels sein kann, sondern zu einem TeilauchausDesaminierungsprozessen der dargebotenen Aminosauren resultiert, u. daB die Leber NH3 im Stadium der EiweiB- yerarbeitung in betrachtlichem MaBe zu bilden vermag. Ahnlich wie das Glykokoll yerhalt sich das Asparagin u. Alanin. Leucin scheint yon der Leber weniger gut des- aminiert zu werden. (Biochem. Ztschr. 2 1 2 . 127—36. 31/8. 1929. Hamburg, Pharma-

kolog. Inst. St. Georg.) P a a l .

I. M. Rabinowitch, Biochemische Befunde bei einem seltenen Fali von akuter gelber Leberatropliie mit besonderer Beriicksicktigung des Ursprungs des Harnstoffs im Kórper. In einem in seiner Ursache ungekliirten Falle von sehnell verlaufcnder gelber- Atrophie der Leber, bei der das Organ nur 650 g wog u. 81,5% W. enthielt, wurde ein sehr dunnerH arn ausgeschieden. Die Harnsekretion war im ganzen sehr sparlich u. fiihrte schlieBlich zu Anurie, dio aber morlcwiirdigenveise keine Vermehrung von Harnstoff im Blut bewirkte. Dieser Befund deutet darauf hin, daB der Harnstoff nur in der n. Leber, nicht auch in anderen Organen, gebildet wird. (Journ. biol. Che- mistry 8 3 . 333—35. Aug. 1929. Monreal, General Hosp. Dept. of Metabolisin.) F. Mu.

W em er Schulze, Die Antcendung neuerer, mikrochemisclier Elektrolytreaktionen auf das Verkalkungsproblem bei der Osleogenese. Vf. verwendete Embryonen von Rind, Schwein, Sehaf, Huhnern u. Mensch. Die einzelnen Embryonalteile wurden auf dem Gefriermikrotom friseh gesehnitten u. die einzelnen Sehnitte in gefrorenem Zustande in verschiedene Reagenzien gebracht. Es ergab sich, daB bei der Osteogenese die Osteo- blasten die Aufgabe haben, durch Speicherung u. Abgabe von Ca, Phosphaten, K u. wahrscheinlieh auch anderen Elektrolytcn ein bestimmtes Ionenmilieu zu schaffen, das auBerhalb der Zellen selbst den von den Osteoblasten abgesonderten EiweiBkorper mitsamt den angereicherten Ionen automat, festwerden laBt. Das eigentliche Fest- werden findet ohne Mit\vrkg. der Zellen in der Zwichensubstanz statt. Es handelt sich beim Festwerden der Knochengrundsubstanz um Zustandsveranderungen eines Kolloids, wenn das geeignete Ionen- u. sonstige Milieu entstanden ist, nicht um Ab- lagerung von Knochenerdcn, wie sie unter anderen Bedingungen im Korper ais echto- Verkalkung yorkommen konnen. (W ILHELM R o u x ’ Arch. Entwicklungsmechanik Organismen. Abt. D. Ztschr. wiss. Biologie) 1 0 6 . 62—74. 1925. Wiirzburg, Univ.

Sep.) F r a n k .

Folke Nord, Harry J. Deuel, j r . , und James Evenden, Tiercalorimetrie.

37. Mitt. Die spezifische dynamische Wirkung von Glycin, durch den Mund oder intra- renós verabreicht, auf normale und adrenalectomisierle Hunde. (Vgl. C. 1 9 2 8 . H. 1785.) Nach der Yerabreichung yon 10 mg Glycin, intravenós oder per os bei n. u. adrenalekto- misierten Hunden -wurde eine spezif. dynam. Wrkg. beobachtet. Die durchschnittliche Kalorienzunahme in der Stde. unterschied sich bei den adrenalektomisierten Hunden wenig yom n. Tier. Sie betrug 2,99 cal. bei Verabreichung durch den Mund u. 2,87 bei intrayenóser Yerabreichung gegen 3,26 u. 3,39 cal. beim n. Hund. Nach

Adrenal-ektomio war der Basenstoffwechsel der Hunde merklioh gesteigert. (Journ. biol.

Chemistry 80. 115—24. 1928. Stockholm u. New York, Physiol. Inst. Comell

Univ.) _ ScnÓNFELD.

Fuller Albright und Walter Bauer, Die W irbmg von Natriumchlorid, Ammonium- chlorid und Nalriumdicarbonal auf das tołale Sdure-Base-Gleichgewichl lei einem Falle von clironischer Nephrilis mit Odem. Das Saure-Base-Gleichgewicht im Urin, die Gleich- gewichte von gebundenen Basen, Ca u. P in Urin u. Faccs wurden bestimmt bei liaufigen Unterss. der Serumelektrolyte u. einer gleichzeitigen Best. der Elektrolyta von Spinalfl. u. Blutserum. Die Unterss. wurden bei einer Patientin m it leichter chroń.

Nephritis m it Odem ausgefiihrt, in 12 dreitagigen Perioden bei konstanter Nahrungs- aufnahme, zur Best. der Wrkg. von NaCl, NH,,C1 u. NaHC03 in der Nahrung. (Journ.

clin. Investigation 7. 46586. 20/8. 1929. Boston, Massachusetts General Ho-

spital.) W r e s c h n e r .

F. Seto, M. Nakano und S. Imamura, Die Wirkung der Camphercarbonsaure- ester auf exslirpiertes Froschlierz. Mit Bezug auf altere Unterss. von B r u h l u. G o t t - LIEB (Ber. Dtsch. chem. Ges. 35 [1902], 3510) haben Vff. einigo Camphercarbonsaure- ester dargestellt, um dereń Reizwrltg. an F rosch herzen zu priifen. Neu sind: n-Butyl- ester, C15H210 3. Aus Saure u. Alkohol mit HCl-Gas. Kp.s 160—161°, D.25 1,023. — n-Hexylesler, C17H230 3, Kp.0 177—177,5°, D.25 0,994. Beide Ester sind farblose Ole u. geben m it FeCl3 Farbrk. — Die Ester wurden d en n a ch dem STRAUBschen Verf.

exstirpierten Herzen von liana nigromaculata injiziert. Von den Methyl-, Alhyl- u. Propylestem dereń L o slich k eit in gesatt. Ringerlsg. fast dieselbe is t, iibt der letztere dio st&rksto Giftwrkg. aus. In gleich starker Ringerlsg. nimmt die Giftigkeit der Ester mit steigender C-Zahl zu, indem der n-Butylester am starksten wirkt. Der Isoamylester wirkt etwas sehwacher u. der n-Hexylester kaum giftig. Bei den mit Chloralhydrat oder Chlf. gelahmten Froschherzen konnto keine Reizwrkg. festgestellt werden. (Journ. pharmac. Soc. Japan 4 9 . 130—31. Sept. 1929.) L in d e n b a u m .

F. J. Mayer, Das Pernoclon in der rhinolaryngologisóhen Chirurgie. Vf. halt den Gebrauch yon Pernoclon zur Erzielung der Narkose bei rhinolaryngolog. Operationen fiir nicht ungefahrlich. Das Praparat imponiert vor allem ais sehr kraftiges Schlaf- mittel u. bedarf, falls die Dosierung unterhalb der Zone unberechenbarer Gefahren bleiben soli, der Unterstutzung durch Inhalationsnarkose oder Lokalanasthesie. (Wien.

klin. Wchsehr. 42. 1194—97. 12/9. 1929. Wien, Allgem. Poliklin.) F r a n k . J. Regnier, Messung der Wirksamkeit des Cocainchlorhydrats auf verschiedene Nervenstdmme. (Vgl. C. 1 9 2 9 . II. 2907.) Unter dem EinfluB von Lokalanastheticis nimmt die Rheobase zu u. die Chronaxie nimmt ab. Das sieht man sowohl bei motor.

Nerven, wie bei den sensiblen Fasem eines gemischten Nerven oder eines rein sensiblen Nervenstranges. DieAbnahme der Chronasie betrug in % : fiir den sensiblen Teil des Ischiadicus des Frosches 27—63% bei Konzz. von 0,005—0,06% Cocainchlorhydrat, 17—62% fiir den Lingualis des Hundes zwischen 0,015—0,3% Cocainchlorhydrat u.

42—71% fiir den motor. Ischiadicusteil des Frosches zwischen 0,10 u. 0,44% Cocain- chlorhydrat. (Compt. rend. Acad. Sciences 1 8 9 . 264—66. 29/7.1929. Paris.) F. M u l l e r .

Karl Hochsinger, Ober eine Doppelverbindung von Chlorcalcium und Heza- methylentelramin ,,Calcihyd.“ Calcihyd, eine Doppelverb. von Cale. lactic. u. Hexa- methylentetramin, wurde mit Erfolg bei Erkrankungen der Luftwcge angewandt.

(Wien. med. Wchschr. 7 9 . 115960. 31/8. 1929.) F r a n k . K. Stehrer, Die Verwendung des Transargans bei der Behandlung der Gonorrhóe.

Transargan bewahrte sich ais sehr gutes Desinfiziens bei gonorrhischer Erkrankung der Hamróhrenschleimhaut. (Wien. med. Wchschr. 79. 1060—62. 10/8. 1929. Wien,

Krankenh. Rudolfsstiftung.) F r a n k .

Oskar Nemetz, „ Clauden“ in der inneren Jiledizin. „Clauden“, ein aus Lungen- gewebe hergestellter Organextrakt, bewahrte sich ais blustillendes Mattel. (Wien.

klin. Wchschr. 42. 1050—51. 8/8. 1929. Wien, Spital d. Barmherz. Bruder.) F r a n k . Oskar Nemetz, Digitaline „Nativelle“ und Ouabaine „Arnaud“. Klin. Bericht iiber die in Frankreich viel verwendeten alteren Herzheilmittel „Nalivelle“ u. Oubaine

„Amaud.“ (Wien. med. Wchschr. 79- 1032—33. 3/8. 1929. Wien, Spital d. Barmherz.

Bruder.) Fr a n k.

Kenzo Tamura und Gyokujo Kihara, Die Herzieirkung ton Japancampher.

II. Verhaltm des Camphers im Korper und Wirkung seiner Zwischenprodukte. (I. vgl.

C. 1 9 2 8 . I. 715.) Verss. am isolierten Frosch- u. Kaninchenherzen m it Campherol, p-Oxycampher u. seinem Glykosid, o-Oxycampher u. seinem Glucosid u. den

entsprechen-1 9 3 0 . I . E s. T i e r p h y s i o l o g i e . 99

E 6. Ti e r p h y s i o l o g i e. 1930. I.

den Glucuronsauren. In kcinem Falle war cino deutliche Wrkg. zu sehen, besonders nicht beim Warmbluterherzen. Vff. nehmen an, daB ein unbekanntes Zwischenprod.

die herzstimulierende Wrkg. ausiibt. Sie schlieBen das besonders aus der Latenzzeit u. der Hemmungswrkg. des Ckinins. (Proceed. Imp. Acad., Tokyo 5. 294—96. Juli

1929. Tokyo. Univ.) ” Sc h n i t z e r.

Oskar Hiibler, Die postopsrałive StulUverhaltung und ihre Beeinflussung durch Peristallin. Zur Behandlung postoperativer Stuhlverhaltung empfiehlt Vf. auf Grund .seiner klin. Yerss. Peristallin (Herst. C i b a), das ein injizierbares Anthrachinonderiv.

neben einem Glykosidkomplex aus Cortex Rhamni Purstianao enthalt. (Wien. klin.

Wchschr. 42. 1076—-77. 15/8. 1929. Wien, Wilhelminenspital.) F r a n k . Richard Fleiscłunann, tjber Otreon bei Hyperaciditat. Bei Bekampfung der Hyperaciditat bewahrte sich das Praparat Otreon, welches einen Scliaumentwickler enthalt, der die neutralisierenden Bestandteile mit den sezernierenden Zellen in imiigen Kontakt bringt u. durch scine Oberflachenaktivitat dieAbstumpfung der iibersekussigen Saure begunstigt. (Wien. med. Wchschr. 79- 1032. 3/8. 1929.) F r a n k .

A. Grabenliofer und P. Riediger, Erfahrungen mit Adsorgan. Klin. Bericht iiber giinstige Wrkgg. des Adsorgans ais adsorbierend u. zugleich entgiftend wirkendes Heilmittel. (Wien. med. Wchschr. 79- 1160. 31/8. 1929. Wien, St. Anna Kinder-

s p ita l.) F r a n k .

A. Selinger, Klinische Erfahrungen mit Adsorgan. Iilin. Bericht. (Wien. med.

Wchschr. 79. 1160—61. 31/8. 1929. Wien, Rrankenh. Wiedeń.) F r a n k .

G. E. H. Verspikej Mijnssen, Behandlung der Malaria tropi ca durch Kombination Chinin-Plasmochin. Bei einer Reihe von Kranken m it Malaria tropica mit Gameten im Blut wurde mit Plasmochin u. gleichzeitig m it Chinin bchandelt. Auch kier wird das rasche Verschwinden der Gameten geriihmt. Nebenwrkgg. wurden nicht oder nur in unbetraehtlichem MaBe beobachtet. Ober die Wrkg. des Plasmochins bei Malaria tertiana kann Vf. ein endgiiłtiges Urteil nicht abgeben. (Nederl. Tijdschr. Genees- kunde 73. II. 3457—70. 27/7. 1929. Rotterdam, Krankenh. f. Schiffs- u. Tropen-

krankkeit.) SCHNITZER.

M. Omeljanowitsch-Pawlenko, Biochemische Verdnderungen im Blute bei chronischer Bleiintoxikation. Blutunterss. bei Pb-Arbeitem zeigten in^allen Fallen einen erhohten Geh. an indirektem (hamolyt.) Bilirubin u. Retention von Indican bei positirer Xanthoproteinrk. ais Zeichen einer Nierenstorung. Im Anfang der Pb- Einw. findet sich Vermehrung des Cholesterins. Wahrend der Pb-Kolik sinkt die Alkali- reserve, wahrend Rest-N u. Bilirubingeh. ansteigen. (Ztschr. Hyg., Infekt.-Krankh.

110. 348—54. 24/7. 1929. Moskau, Obuch-Inst.) S c h n i t z e r . G. Hultkvist, Todesfdlle durch Vergiftung mit Acetylsalicylsaure. Man kennt Falle, bei denen nach 70 g Aspirin, andere nach etwa 20 g der Tod eintrat. Es wird ein Yergiftungsfall beschrieben, bei dem 50 g Acetylsalicylsaure ais Pulver genommen wurde. Nach 5 Stdn. traten Beangstigungen auf. Trotz Magenspulung traten Krampfe ein, der Puls wurde schlecht u. am nachsten Tage starb Patient an Herzstillstand.

E in Mann nahm 50 g Acetylsalicylsaure u. starb auch ani nachsten Tage daran trotz Behandlung. — Der Befund ist verschieden u. uneharakterist.: oft Blutungen im Magen, gelegentlicli braune Verfarbung der Muskeln. Jedenfalls darf man danaeh diese Stoffe nicht ais absolut unschadlicli ansehen. (Acta med. Scandinavica 71.

165—69. 12/6. 1928. Stockholm.) F. M u l l e r .

Ludwig Schmidt-Kehl und Cecilie Waskewitsch, Die Atmungsfunktion des Blutes bei chronischer und bei akuter Anilinvergiftung. Subcutane Anilinyergiftung bei Kaninchcn durch Injcktion von 33—440 mg friscli dest. Anilin gel. in 01ivenól.

Morpholog. Blutunters., Hamoglobinbest. nach S a h l i , Best. der Sauerstoffkapazitat nach VAN S l y k e . Bei chroń. Anilinvergiftung bindet das Hamoglobin des Kanin- ehens mehr 0 : . Bei akuter Vergiftung ist die Sauerstoffkapazitat zunachst herabgesetzt.

spater wieder erhoht. Im Selbstvers. (Resorption des Anilina durch die Haut) ist eine mehrtagige Herabsetzung der Sauerstoffkapazitat gefunden worden. (Arch. Hygiene 102. 192—201. Sept. 1929. Wurzburg, Hyg. Inst.)'" S c h n i t z e r .

Richard Erhardt, Beitrag zur klinischen Untersuchung der Kaffeinvergiftung Beim Menschen ist das Kaffein u. der Kaffee ein Himgift, beim Tier ein Gift fiir das verlangerte Mark. Es werden die psych. Veranderungen beschrieben, die nach dem GenuB von Kaffee auftreten. Diese sollen darin bestehen, daB die unangenehmen Empfindungen oder Erinnerungen beseitigt werden, also im Prinzip ebenso wie nach Alkohol oder Nicotin! Yf. warnt vor dem KaffeegenuB u. fiihrt die bekannten durch

1930. I. F . Ph a r m a z ie. De s i n f e k t i o n. 101 Kaffee hervorgerufenen Storungen bei bestimmten Krankheiten an. (Acta med. Scandi-

navica 71. 94—114. 12/6. 1929.) F. Mu l l e r.

W. F. W enner und E. W . Blancliard, Die Wirkung der Acidose bei der Strychnin- tergiflung. Wenn man Hunden vor Injektion tódlicher Dosen Strychnin Stoffe gibt, die Acidose hervorbringen, so sterben die Tiere nicht, wahrend die Kontrolltiere inner­

halb 1V2 Stdn. sterben. Umgekehrt stieg die Giftigkeit des Strychnins, wenn die pH im Blut grofier wurde, u. der Tod tra t schnełler ein. Die Acidose wurde erzeugt durch Urannitral oder Nalriumlarlral, oder N H fil oder C0„. (Amer. Journ. Physiol. 90.

83—88. 1/9. 1929. State Univ. of Iowa, Zoolog. Lab.) F. Mu l l e r. Fauconnet, Chemische, aseptische Nekrose infolge von Verletzungen mit Tintenstift (Methylviólett). Hinweis auf die Gefahrlichkeit u. sckwierige Heilbarkeit derartiger Verwundungcn. Empfehlung, das Methylviolett durch unschadliche Farbstoffe, z. B.

Methylenblau zu ersetzen. (Mitt. Lebensmittelunters. Hygiene 20. 215—16. 1929.

Bern, Eidg. Gesundheitsamt.) GROSZFELD.

Hidekatsu Fujiwara, Uber den Argininstoffwechsel bei Tuberkulose und Carcinom.

(Vgl. C. 1928. I. 375.) Werden Mause mit dem EHRLiCHschen Carcinom geimpft, so zeigen die Nieren schon nach 5—10 Tagen, wenn der Tumor erst das Gewicht von wenigen Vio g besitzt, ein deutliches Absinken des Arginasewertes. Der Arginasegeh.

sinkt proportional m it der Entw. des Tumors vom n. Wert von 312 Arginaseeinheiten (A.E.) bis auf 65 A.E. 24 Tage nach der Impfung, wenn der Tumor 2 g erreicht hat.

Schon die friiheren Entw.-Stadien des Tumors wirken sich also auf den Gesamtstoff- wechsel aus. In einem Fali zeigte sich nach 5 Tagen ein voriibergehender Anstieg des Arginasewertes. Die Arginasewerte der Lebem verhalten sich nicht so spezif. Einzelne Individuen zeigten auffallend niedrige Leberwerte u. Abwesenheit von Arginase in den Nieren. Bei tuberkulósen Meerschweinchen, bei welchen der Arginasegeh. der Leber, Nieren, Milz in Zeitraumen von je 1 Woche durch 92 Tage verfolgt wurde, sinken die Werte der Leber von 3800 A.E. beim n. Tier auf 1200 nach 92 Tagen, die Nierenwerte von 21 auf 8 A.E. Die Milzwerte steigen bis auf etwa 30 A.E., die Werte der Muskulatur von 0 auf 3,6. Setzt man den Anfangswert der n. Tiere = 100, so sinken die Gesamt- werte nach 92 Tagen bis auf 60 ab. Der Tuberkelbacillus baut fast kein Arginin ab, kann also von sich aus den Arginasegeh. nicht beeinflussen. Der schon friiher mit- geteilte Unterschied des Arginasegeh. von mannlichen u. weiblichen Tieren konnto bestatigt werden. (Ztschr. physiol. Chem. 185. 1—7.18/10.1929. Heidelberg, Physiolog.

Inst.) G u g g e n h e i h .

W. A. Collier, Zur experimentellen Therapie der Tumoren. II. Die Wirksamkeit einiger Bleisalze auf Mausetumoren. (I. vgl. C. 1929. I. 2554.) Von 15 wenig giftigen (dosis tolerata 5 mg pro 20 g Maus) Bleisalzen hatto Pb. tarmic., oxalic., malic. u.

citric. einen geringen, aber deutlichen EinfluB auf den Impfkrebs der Maus u. Pb. formie.

eine starkere Wrkg., die in 35,3% sogar zur Heilung fiihrte. Dieses Praparat hatte auch den hóchsten Pb-Geh. (Ztschr. Hyg., Infekt.-Krankh. 110. 236—238. 24/7.

1929. Berlin, Inst. „R. K o C H “ .) ScHNITZER.