• Nie Znaleziono Wyników

gek., daB ein feuerfester Stoff, wie z. B. Schamotte, Zement oder Mischungen von Schmelzzement u. ICorundkornungen o. dgl., in eine z. B. aus feuerbestandiger GuB- eisenlegierung hergestellte Form eingebracht oder eingestampft wird, worauf die dem Ofeninnern zugewendeten Teile dieser Form nach Einsetzen in den Ofen weggeschmolzen werden. — Die Erzeugnisse sind gegen mechan. u. chem. Einww; sehr widerstandsfahig.

(D. R. P. 484 531 K I. 80c vom 29/9. 1927, ausg. 16/10. 1929.) Ku h l i n g. Gustav Keppeler, Hannover, Schmelzen von Glas unter Verwendung von Alkali- salzen oder ahnlich leicht sehm. Stoffen m it Ausnahme der Chloride, dad. gek., daB das puhrige Gemenge nicht sogleich der zur Sehmelzung unter Glasbldg. ausreichenden Temp., sondern nur einer zur Bldg. des Pulvers ausreichenden Erhitzung mit so lang- samem u. bis zu solchem Betrage gefiihrtem Temp.-Anstieg unterworfen wird, daB die unterhalb der Bildungstemp. des Glases móglichen Umsetzungen durch die ganze M.

hindurch gleichmaBig eintreten u. etwa entstehende Rk.-Gase nahezu vollstandig ent­

weichen, bevor das eigentliche Schmelzen eintritt. — ZweckmaBig wird das puhrige Gemenge vor der Erhitzung brikettiert. (D. R. P. 484 594 K I. 32a vom 16/6. 1926,

ausg. 13/10. 1929.) Ku h l i n g.

Kunstzahn G. m. b. H., Wiesbaden, Materiał fiir Guflporzellan zur Erzeugung kiinstlicher Zahne und Verfahren zu seiner Herstellung, dad. gek., daB man eine zahfl.

Porzellanm. auf einer chem. neutralen Unterlage flach ausgieBt, nach dem Erkalten zerteilt u. die Bruchstiicke hicrauf erncut so weit in FluB bringt, daB sie Tropfenform annehmen u. dabei eine moglichst kleine u. glatte Oberflache erhalten. — Die Aus- gangsm. soli aus erbsengroBen u. wesentlich erbsen- oder tropfenfórmigen Einzelkornern bestehen. (D. R. P. 485 043 K I. 80b vom 8/9. 1927, ausg. 25/10. 1929.) Ku h l i n g.

J. Baxter, London, und H. P. Fletcher, New York, Plastische Massen. MgCh- Lsg., die bei der Herst. von Mg-Zement verwendet lyird, behandelt man mit einem Oxydationsmittcl, z. B. mit A'i!f?iO.,-Lsg., um einen Teil bzw. das gesamte Chlorid in Oxychlorid zu verwandeln, bevor es in der ublichen Weise m it MgO vermischt wird.

Auf diese Weise wird in dem fertigen Zement ungebundenes Chlorid vermieden. (E. P.

314 004 vom 14/8. 1928, Auszug veroff. 14/8. 1929. Prior. 21/6. 1928.) Sa r r e.

120 HVII. A g r i k d l t u r c i i e m i e ; D O n g e m i t t e l ; B o d e n . 1930. I.

L. E. G.Eriksson, P. Dahlen und J. Hedberg, Sodertalje, Schweden, Baustoffe.

Geschlammtcr Ton wird agglomeriert u. m it Mischung von W., Sand, gegebenenfalls Zement u. fein verteiltem Kalkschiefer yermengt. (Schwed. P. 62 408 vom 18/9.

1923, ausg. 15/2.1927.) Ku h l i n g.

R. Karlberg, Norrkoping, Sirapenbau. Ais Bindemittel fiir die beim Strafienbau gebrauohten Fiillstoffe wird fl. Sulfitablauge yerwendet u. es werden den Massen hygroskop. Stoffe zugesetzt. (Schwed. P. 62128 vom 12/10. 1925, ausg. 7/12.

1926.) Ku h l i n g.

Amiesite Asphalt Co. of America, Philadelphia, iibert. von: Samuel S. Sadtler, Springfield, Township, V. St. A., Behandeln von Steinklein. Fiir die Zwecke des StraBen- baus zu verwendendes Steinklein wird, zweckmaBig durch Erhitzen getrocknet u. mit einem wassecunl. Stoff, Yorzugsweise einem eine Fettsaure enthaltendem Asphaltfil impragniert. (A. P. 1730 245 vom 24/3.1927, ausg. 1/10. 1929.) K u h l i n g .

Chemische Fabrik Florsheim Dr. H. Noerdlinger Akt.-Ges., Florsheim a. M., Herstellung eines kalt verarbeitbaren Straperibaumaterials aus Gesteinsmischungen u.

Lsgg. von naturliehem oder kiinstlichem Asphalt, dad. gek., daB ais Lósungsm. fiir den Asplilat bei n. Tempp. fl. Olsauren, Fettsauren, Harzsauren oder Naphthensauren u. dgl. T e r w e n d e t werden. — ZweckmaBig werden dem Gestein vor oder nach dem Zumischen der Asphaltlsg. Oxyde, Hydrosyde oder Carbonate der Leicht- u. Schwer- metalle, z. B. CaO, zugesetzt. (D. R. P. 484 641 Iii. 80b vom 7/1. 1928, ausg. 17/10.

1929.) _________________ K u h l i n g .

Piętro M ontanari, II cementista dcl cemento armato. Milano: U. Hocpli (U. Allegretti) 1929. (XV, 164 S.) 24°. L. 8.50.

v n . A g r ik u ltu r c h e m ie ; D iin g em ittel; B oden.

H. Lundegardh und H. Burstrom, Untersuchungen uber die Einuiirhing von Beizmitleln auf verschiedene Keimungsbedingungen. tlbersicht. (Kungl. Landtbruks- Akad. Handlingar Tidskr. 1929. 205—26. 1929.) Wi l l s t a b d t.

Anneliese Niethammer, Permedbilitatsstudien an Pflanzenzellen im, Zusammen- hange mit der Quecksilberbeizung der Samen. (Vgl. H e u b n e r, C. 1929. I. 2097.) Die Gewichtszunahme von Weizenkomern bei 1-std. Quellung (20°) in W. u. 0,25%ig.

Beizfll. Yon Uspulun, Oermisan, Ostań u. Kalimat wird gemessen u. aus der Gewichts- erhóhung die bei der (Juellung aufgenommenen /fy-Mengen geschatzt; es ergeben sich Werte, die ungefahr den Angaben von H e u b n e r u. S to c k u. Zim m erm ann (C. 1929.

I. 703) entsprechen. Die Fahigkeit Y erschiedener organ. Hg-Yerbb., in das Samen- innere zu permeiercn, wird histochem. untersucht, u. zwar fur Hg-p-Toluolsulfamid (mit K J rotgelbo Tafelchen), Mercuriacetat (mit K J rote Plattchen), Hg-Salicylat (mit K J schwach gelbe Krystalle), Hg-Tannat (mit K J gelbe Platten), Benzaldehyd- dimercuriacetat, Thickresolguecksilber (mit K J gelbe Platten), Nitrophenoląuecksilber- sidfal (mit K J rote Nadeln), a.-ChlomaphthylquecJcsilberchlorid, AthanolquecTcsilber- chlorid, ferner fiir folgende Beizmittel: Uspulun = Chlorphenolguecksilher (mit K J rote Plattchen), Germisan = Cyanmercurikresol, Kalimat u. Ostań. Der E intritt vieler dieser Substanzen wird durch die semipermeablen Wando des Weizenkoms ganz oder teilweise verhindert. Bei 1-std. Einw. 0,l%ig- Lsgg. dringen in das Korn- innere ein IlgCL, Hg(NO^)2 u. Hg{ON);,, nicht HgSO.t. Unterss. an den Wurzeln vor- gekeimter Korner von Źea Mays in 0,l% ig- Lsgg. u. Aufschwemmungen \'on Hg- Yerbb. ergeben, daB diese im allgemeinen Yiel wenigcr schadlich sind, ais bisher an- genommen wurde. Sehr harmlos fiir die Wurzeln u. sehr schwer permeabel waren:

p-Thiokresoląuecksilber, Hg-Tannat, Hg-p-Toluolsulfamid, Benzaldehyddimercuri- acetat, Chlomaphthylquecksilberchlorid, Athanolquecksilberch!orid; bedeutend schad- licher u. bedeutend leichter permeabel waren: Mercuriacetat, Hg-Salicylat, Nitro- phenolquecksilbersulfat, Hg(CK)2, HgCl2, H gS04, Hg(N03)2, Hg(SCN)2. 0,l% ig- Lsgg. Yon Uspulun dringen nur langsam Yor, sehr Yerd. Lsgg. permeieren sehr rasch;

ahnliches Verh. bei Ostań u. Kalimat. 0,l% ig. Germisanlsgg. dringen etwas leichter ein ais diejenigen Yon Uspulun, die Schadigung setzt etwas fruher ein; Y c r d i i n n t e r e

Lsgg. yerhalten sich wie bei Uspulun. Die meisten Hg-Salze, darunter vor allem die bekannten Beizen, sind also in Yerd. Lsgg. wohl befahigt, in den Zentralzylinder der Wurzel einzudringen, Yon wo aus sie rasch weiter diffundieren u. in den Stengel ge- langen; diese kleinen aufgenommenen Mengen sind jedoch fiir die Pflanze harmlos

1930. I. Hv,„. M e t a l l u r g i e ; M e t a l l o g r a p h i e u s w . 121 u. hindern das Wachstum nicht. Wahrscheinlich kommt nur der langeren Hg-Speiche- rung im Boden Bedeutung zu. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 142. 309—19. Juli

1929. Prag, Dtsch. Techn. Hochsch.) Kr u g e r.

Maurice Franęois und Laurę Seguin, Flussige, nicht mit Wasser mischbare Ivsektenvertilgungsmittel; Kohlenwassersloffgemische; Telrachlorkóhlensloff; Nitróbenzol;

Naphthalin; Melhj/lsalicylal. Fortsetzung. (Vgl. C. 1928. II. 931.) Beschreibung eines Untersuchungsganges auf genannte Bestandteile. (Ann. Falsifications 22. 226—32.

April 1929.) Gr o s z f e l d.

Verein fiir Chemische und Metallurgische Produktion, Aussig a. E., D&nge- mittel. Ein Gemisch von Rohphosphat m it Superphosphat wird erhitzt u. gemahlen.

(Tschechoslowak. P. 28 961 vom 20/2. 1923, ausg. 10/6. 1929.) Sc h o n f e l d. Antoine Sansone Capogrosso, Frankreicli, lnsektenvertilgungsmittel, bestehend aus einer wss. Lsg. eines Alkalicyanids, gegebenenfalls unter Zusatz von CuSOt u.

Pb(CH3COO)2. — Die Lsg. wird fein zerstaubt u. HCN durch die C02 der Luft oder auch der Pflanzen langsam entwickelt. Das Pb-Salz dient zur Herabsetzung der Alkalitat, das Cu-Salz besitzt antikryptogame Wrkg. (F. P. 659 739 vom 8/8. 1928,

ausg. 2/7. 1929.) ' Sa r r e.

F. A. Massa, Qulmica analitica euantitatiya aplicada a la Quimica agricola. Barcelona:

Labor 1929. (408 S.) 4°. Encuad. M. 25.—.

V III. M etallurgie; M etallograp h ie; M etallverarb eitu n g.

Hermann Bartsch, Die Eisenerz-Aufbereitungsanlage in Atalayon (Spanisch- Marokko). GroBverss. iiber die Anreicherung yon Gerollerzen, genannt Chirta, des Monte Uixan in Spanisch-Marokko bei der C o m p a f i i a E s p a ń o l a d o M i n a s d e 1 R i f zeigten, daB eine naBmechan. Aufbereitung dieser Erze wirtschaftlich ist, wobei Erzlieferungen von mindestens 60% Fe u. hochstens 8% Si02 sowie 0,15% S entstehen. Auf der Halbinsel Atalayon am Mar Chica wurde dementsprechend eine Aufbercitungsanlage m it einer arbeitstaglichen Leistung yon 1100 t Roherz gebaut, dcron Einrichtung, Arbeitsweise u. Betriebskosten geschildert werden. (Stahl u.

Eisen 49. 1487—90. 10/10. 1929. Koln-Deutz.) W lL K E . Augustę Le Thomas, EinfluP der Struktur des Gufieisens auf die Yeranderungen bei hohen Temperaturen. Die bei hoher Temp. abgeschiedene Graphitmenge beeinfluBt die m ech an. Eigg., erleich tert die K orrosion u. yeran d ert die therm . Ausdehnung des GuBcisens. Der EinfluB der Temp.-Behandlung auf die Struktur wird untersucht mittels des CHEVENARDschen Differentialdilatometers. Ac tr itt ein bei 760°. Die Graphitierungstemp. steigt m it dem Durchmesser der untersuchten Stabe, betragt fiir einen Stab y o m r = 16 mm 665° u. erreicht fiir r — 30 mm 760° (Ac). Bei Staben mit r > 30 mm beginnt die Perlitstruktur. Ar bildet sich bei etwa 675°. Aus den Eigg. der dickeren Stabe (Erhohung der Graphitierungstemp., gróBere Struktur- konstanz usw.) wird geschlossen, daB das langsam abgekiihlte GuBeisen bcstandiger ist ais das schnell abgekiihlte, welches freies Zementit enthalt. (Com pt. rend. Acad.

Sciences 189. 639—41. 21/10. 1929.) Gu r i a n.

K. Heitmann, U ber das Verhalten und den Einfluji des Phosphors bei hoheren Gehalten im Flupeisen unter besonderer Berucksichtigung ton Prepmuttereise.n. PreB- muttereisen muB auBer guter Warmbildsamkeit eine gute Bearbcitungsfahigkeit mit schneidenden Werkzeugen besitzen, was durch entsprechenden P-Geh. erreicht wird, der erfahrungsgemaB bei gewohnlichem Muttereisen 0,25—0,50% betragen soli. Im librigen cntspricht die Zus. dem gewóhnlichen FluBstahl, der Werkstoff enthalt 0,05 bis 0,10% C, etwa 0,45% Mn u. ist nicht siliciert. Mangelhaftes Verh. yon PreB- muttereisen tra t oft ais unzureichende Bildsamkeit des Fe beim Pressen auf. Ob dieses Verh. einen Zusammenhang mit dem hohen P-Geh. hat, sollte untersucht werden.

Es wurde ermittelt, daB bei der Herst. yon PreBmuttereisen im bas. Martinofen starkę Riickphosphorungen moglich sind, die gegen Ende des Frischprozesses oder in der Pfanne Rotbruch des Fe heryorrufen konnen. Beim Losen von Fe in HC1 zur Priifung des Aufbaues von PreBmuttereisen entweicht ein Teil des P in Form von Phosphor- wasserstoffen, der Rest bleibt in der salzsauren Lsg. zuriick. Die yerfliichtigte P-Menge nimmt sowohl mit zunehmendem P- wie m it zunehmcndem C-Geh. des Fe u. mit der Starkę der Seigerung ab, sie ist beim Losen des Fe in yerd. HC1 geringer ais beim

122 HVIII. M e t a l l u k g i k ; M e t a l l o g r a p h i e u s w . 1930. I.

Losen in konz. Eino yorherigc Warmebehandlung des PreBmuttereisens hat keinen EinfluB auf die Menge des yerfluchtigten P, die Loslichkeit dos P orfahrt dadurch keine Anderung, im Gegensatz zu dem Verh. des C. Nach den angestellten Lósungs- verss. tr itt im PreBmuttereisen wahrschcinlich kein freies Phosphid auf. — Das Ge- fiige besteht aus zwei getrennten Bestandteilen (aus einem P-reichen-C-armen u.

einem P-armen-C-rcichen). Die KorngroBe schwankt sehr, jedoch ist das Korn in der Gasblasenzone immer grob, fiir dio KorngroBe auBerhalb dieser Zone besteht im wesentlichen dieselbe Abhangigkeit von der Warmebehandlung wie beim weichen FluBeisen. Dio Bearbeitbarkeit nimmt mit zunelimendem P-Geh. des Fe ab, mit steigender PreBtemp. bis etwa 1000° zu. Aus diesen Tatsachen ergeben sich folgende SchluBfolgerungen: Ein zu hohor P-Geh. an sich, oder bei ublichem P-Geh. kónnen die Starko der Seigerung — vor allem starkę Gasblasenseigerung — die Ursache fiir schlechte Verarbeitungsfahigkeit sein. Es erscheint deshalb ratsam, den P-Geh. móglichst an der unteren Grenze zu halten (etwa 0,3%) u. auBer den allgemeinen MaBnahmen zur Verhiitung von starken P-Seigorungen die Gasblasenseigerung durch Zusatz einer entgasenden Legierung einzuschrankcn. (Mitt. Forsch.-Inst., Vereinigte Stahlwerke

A.-G, Dortmund 2. 57—71. 1927.) Wil k e.

Axel Hultgren, Kryslałlisalion und Seigerungserscheinungeji in 1,10-prozentigen Kohlenstoffslahlingots kleinerer Gro/Sen. Unter den kleineren Oberflachenkrystallen unregelmaBiger Orientierung, die die zuerst erstarrte H aut bilden, entwickeln sich einige liingere Krystalle, die wiihrend des Wachsens Systeme paralleler, teilweise unterbrochener, dunn-kreuzfórmiger Stabchen bilden. Die durchschnittliche Richtung der langeren Krystalle ist an ihrer Basis senkrecht zu der F.-Isotherme beim Uber- gang von den Oberflachen- zu den langeren Krystallen. Jeder langere Krystall be- halt, wenn er nicht deformiert ist, die so festgelegte Richtung durch sein Wachstum bei. Von den Stabchen wachsen querverlaufende Zweige, dio sich weiter yerzweigen, u. zwar stets in Richtungen parallel zu den drei tetragonalen Achsen des Krystalls, wodurch oine dendrit. Struktur entsteht. Dio diinne Konstruktion der langeren Krystalle gestattet zu einem betrachtlichen Teil ein Zwischenwachsen zwischen den Staben der benachbarten Krystalle, die in verschiedene Richtungen wachsen. Die wachsende Oberflachenschicht eines Ingots ist deformierenden Beanspruchungen unterworfen, die durch die unterdriiekte Stahlkontraktion u. die Ausdehnung der Form

hervor-§

erufen werden. Zwei Ergebnisse davon mussen erwahnt werden: namlich umgekehrte eigerung an der Oberflache u. teilweise Deformation oder Deformation in gróBeren Mengen der wachsenden Krystalle. In gewissen Krystallen, die ais <5-Fe erstarren u. dann in Austenit iibergehen, wird eine sekundare Struktur, die Transformations- struktur, gebildet, die oft aus Ianglichen Kornern besteht. Die Grenzen solcher Korner sind gewóhnlich gebogen, wenn die Transformationsisotherme die Richtung wechselt, sie werden aber bis zu einem bestimmten Grade durch den heterogenen Aufbau der Primarstruktur abgeandert. — Das Innere des Ingot krystallisiert gewóhnlich von unabhangigen Keimen, so daB freie Krystalle geformt werden. Bei gewohnlichen, d. h. ruhigen Verhaltnissen ist eine bestimmte Unterkiihlung notwendig, damit die Keime ei-scheinen. Dementsprechend wachsen die ersten wenigen Keime, dio sich bilden, relativ schnell zu groflen Gerippen aus, wodurch eine grobkórnige Dondriten- struktur entsteht. Wird aber das Metali bei einer geeigneten Temp.,, die mit der Temp. der spontanen Krystallisation zusammenfallt oder etwas hóher ist, geruhrt, u. dabei mit geniigender Stiirke gearbeitet, so erscheinen zahlreiche Krystalle u. eine kleinkornige Struktur wird gebildet. In solchen Krystallen sind die Zweige entsprechend dem geringeren Wachstum u. der wechselseitigen Beeinflussung abgerundet u. kurz, u. der dendrit. Habitus ist nicht so deutlich. Weiter werden dio Ursachen der Seigerung allgemein besprochen u. die Wichtigkeit der relativen Bewegung zwischen FI. u. Festem wahrend des Erstarrens betont. Die Seigerung im Innern eines Ingots geschieht auf drei Arten: /\-S tru k tu r in einer Zwischenzone, \/-Seigerung in der asialen Region u. (positive u. negative) Seigerung durch Sedimentation in der axialen Region. Dabei wird angenommen, daB die ersten beiden Formen der Seigerung durch die Bewegung der FI. in der pastenartigen Zone, d. h. der Zone zwischen der festen Grenze u. der Zone der suspendierten Krystalle u. Deformation dieser Zone bewirkt wird, die sich aus dem Zusammenziehen der auBeren Teile der Zone ergeben. Der Unterschied in bezug auf die Unterkiihlung kann auch die Tatsache mit bewirkt haben, daB negative Seigerung in der Achsenregion in einem 12-Zoll-Ingot kleinkórniger Struktur hervor- gerufen wurde, war aber gering bei grobkorniger Struktur. Die Wrkg. der Abanderung

1930. I. Hvm. M e t a l l u b g i e ; M e t a l l o g r a p h i e u s w .

der Dicke des Ingots auf die \/-Seigcrungen wird liierauf fiir verschieden groBe Ingots gezeigt. Ein Ingotprofil wird empfohlen mit starker Verdickung in dem Mittelteil, wo sieli die V-Seigerungen am leiehtesten bilden, u. mit wenig oder keinen Ver- diekungen an den Enden. — Der untersuchte Stahl hatte etwa 0,20% Si, 0,30% Mn, | 0,012% P u. 0,009% S. (Iron Coal Trades Rcv. 1 1 9 . 359—62. 13/9. 1929. Sóder-

fors, Schweden.) W i l k e .

— , Die Verwendung bindrer Legierungen zur Stalddesozydaticn. Al reagiert mit Eisenoxyd in hóherem MaBe ais Si u. Si wiederum mehr ais Mn. Bei der Benutzung von Mn-Si, Si-Al u. Mn-Al entstehen sehwierige Probleme. Folgende Betrachtungen miissen stets beim Zusatz irgendeiner binaren desoxydierenden Legierung zum Stahl angestellt werden: Die starker desoxydierenden Legierungen reagieren schneller ais die schwacheren u. bilden eine groBere Menge Oxyd. Soli der Stahl „ruhig“ werden, so muB genau die richtige Legierungsmenge zugesetzt werden, so daB die Oxyde der sehwaehen u. der starken Desoxydationsmittel gebildet werden. Solche genauen Zusatze sind vom Standpunkt des Herstellers aus unprakt., denn dies wurde eine Analyse von Eisenoxyd in wenigen Minuten nótig machen. Der Geh. der zugesetzten Legierung u. das Verhiiltnis des einen Elementes zum anderen in der Legierung miissen so abgeandert werden, daB Einschliisse mit einer wiinsehenswerten Zus. entstehen.

Keine der handelsublichen Legierungen ergibt solch eine wiinschenswerte Zus. der Einschliisse. Die richtige Anwendung zweier Desoxydationsmittel besteht darin, zuerst die erforderliche Menge des sehwaehen Mittels, wie Mn, zuzugeben, bis sich das Oxyd gebildet hat, u. durch den Zusatz des starkeren Mittels dann einen Ein- schluB zu erhalten, der die annehmbaren Gehalte von jodem Oxyd hat. Soli der Stahl nur unvollstandig desosydiert werden, so enthalten die Einschliisse etwas Eisenoxyd mit den beiden anderen Oxyden u. die Aussichten fiir die Bldg. schmelzbarer Einschliisse, die entfernt werden konnen, sind gunstiger. (Iron Steel Canada 1 2 .

252. Okt. 1929.) W i l k e .

George A. Domin, Bei der Staldherslellung gewonnene Scldacken. Der Kippofen ais eine Hilfe beim Raffinieren. Der bas. SlEMENS-MARTIN-Ofen hat bei der Stahl- reinigung yiele Vorteile, die insbesondere auf den stark oxydierenden, aber auch kontrollierbaren Zustand im Ofen zuriiekzufuhren sind. Ist die Oxydationswrkg.

beendet, so findet man, daB dies durch den Aufbau einer Schlackendecke mit hohem Geh. an FeO u. Fe20 3 ermoglicht worden ist. Versucht man nun, das Bad unter dieser Schlacke zu desoxydieren u. raffinieren, so findet man viele Schwierig- keiten, da man die Desoxydation bei stark oxydierenden Verhaltnissen auszufiihren beabsichtigt, die sich naturlich nicht andern, solange man diese Schlacke auf dem Bade beibehalt. Die gesamten Eisenoxyde in der Schlacke neigen dazu, sich zu ver- mehren, was auf die Oxydationswrkg. der Ofenatmosphare auf das FeO in der Schlacke zuriiekzufuhren ist, u. es ist nicht móglich, diese Eisenoxyde in gróBcrem MaBe zu reduzieren, da man sonst auch den P wieder in das Bad zuriickbekommt. Um diese u. noch andere Sehwierigkeiten zu iiberwinden, wird yorgeschlagen, mittels des Kipp- ofens das Bad von der Schlacke abzuziehen, nicht umgekehrt. Das Fe muB dann sofort vor atmosphar. Oxydation geschiitzt werden, d. h. man muB eine Schlacken- sehieht verwenden, die frei von Eisenoxyden ist. Hierauf muB desoxydiert u. raffiniert werden. Die Oxyde in dem Bade sind am SchluB der Oxydationsphase fast alle 1.

Oxyde u. konnen durch Zusatze, von denen Si, Mn u. Al die bekanntesten sind, sehr schnell in die unl. Form ubergefiihrt werden. Diese Oxyde yerfliissigen sich schnell gegenseitig, wenn sie im richtigen Verhaltnis yorhanden sind, wachsen durch kolloidale Wrkg. u. gehen schlieBlich in die Schlacke. Dies geht geniigend schnell vor sich, die einzig notwendigen Saehen zur Vollendung sind die Temp. zur Aufrechterhaltung der Flussigkeit u. Ruhrung zur Hervorbringung der kolloidalen Wrkg. Die unl. Oxyde diirfen aber nicht auch das FeO mit yerfliissigen, sondern miissen es reduzieren, da ja sonst FeO mit in die Schlacke geht, was doeh gerade yermieden werden soli. Yerss.

mit den drei oben angegebenen Elementen sind im Gange. (Iron Coal Trades Rev.

1 1 9 . 577. 18/10. 1929.) W i l k e .

—, Faktoren bei der Herstellwig von Eisenschuamm. Die Eisenoxyde konnen durch Erhitzen m it gasfórmigen oder festen Red.-Mitteln reduziert werden. Diese Red.

zu metali. Fe ist ein stufenweiser ProzeB. Die Red.-Geschwindigkeit der Eisenoxyd- teilchen hangt yon einer Anzahl Faktoren ab: GróBe der Teilchen u. physikal. Struktur des Oxyds; Temp., die die Rk.-Geschwindigkeit der Desoxvdation u. die Uberfuhrung des CO aus CO., u. C kontrolliert; Art, Konz. u. Menge des Red.-Mittels;

Schnellig-124 Hvm. M e t a l l u h g i i c ; M e t a l l o g b a p h i e u s w 1930. I.

keit u. Menge der angewandten Hitze. Erze mit groBem Gangartgeh. sind sowohl fiir die Tieftemp.- u. direkten Verff. wie auch im Hochofen ungeeignet. Wenn die Kohle mehr S enth8.lt ais das Erz, so absorbiert letzteres wahrend des Red.-Verf. S aus der Kohle. In einem Ealle absorbierte ein Erz mit 0,15% S aus einer Kohle mit 4,48% S dieses Element stark, u. der Eisenschwamm enthielt die achtfache Menge S der des urspriinglichen Erzes. Erze mit solch hohen S-Gehalten konnen nicht zur Herst.

von Eisenschwamm yerwendet werden, der spater in Ee oder Stahl ubergefuhrt wird, wohl aber fur Eisenschwamm, der zum Eallen von Cu u. in Pb-Laugungsverff. benutzt wird. Der S-Geh. des Eisenschwamms wird am besten nicht im SiEMENS-Ma r t i n- Ofen yerringcrt, sondern im elektr. Ofon. Die Kosten des Entfernens des S durch Raffination im elektr. Ofen wachsen mit ansteigendem S-Gehalt. (Iron Steel Canada

H. VOn Forster, Das Heddemheimer Kupferwerk. Allgemeine Beschreibung der Entw. u. des Aufbaues des Kupferwerkes zu Heddernheim seit friihesten Zeiten bis zur Ggw. u. Angabe der dort hergestellten Kupfer-, Messing- u. Aluminiumfabrikate.

(Mitteilungen der Metallgesellschaft Frankfurt a.M .l.N r.2. 21—29.Nov. 1929.) SPETER.

Harmon E. Keyes, Die Entwicklung des Kupferextraktionsverfahrens. Die Auf- arbeitung bei der Z o n i c a C o p p e r M i n i n g Co., die schieferartiges Gestein yerschiedener Sorten ais Ausgangsmaterial yerwendet, wird besehrieben. Prakt.

das ganze Cu-haltige Gestein ist in den Schieferschichten enthalten. Oxyd-Cu liegt groBtenteils in der Carbonatform vor, das sogenannte nichtoxyd. ais Chalkocit, Tenorit u. Cuprit. Die Eigentiimlichkeiten dieses Erzes sind: mehrFeines, leichteres Auslaugen, wenn die durch das Feine hervorgerufenen Schwierigkeiten iiberwunden sind, u. etwas hoherer Kupferosydgehalt. Das Feine, das in den Laugesaulen Kanal- bldgg. yerursacht. ist vor allem primaren Ursprungs, die Kaolinfullung der Schiefer- saume. Sekundares Feines hat, wenn es uber 150 Maschen groB ist, wenig oder keinen EinfluB. Die durch das Feine hervorgerufenen Storungen werden yermieden, wenn man das Feine getrennt durch Ruhrauslaugung mit darauffolgendem Saureklassieren behandelt. Das Verf. u. die Apparatur werden dann besehrieben. Eine 5%ig. Cu-Lsg.

wird hergestellt, dereń Cu durch Schrott ausgefiillt wird. (Engin. Mining Journ.

1 2 8 . 545—47. 5/10. 1929. Miami [Ariz.].) W i l k e .

H. Sieglerschmidt, Beitrag zur Erkenntnis der dastischen Eigenschaften der Leichlmelalle. Es handelt sich um einen Bericht uber die Ergebnisse von Verss. zur Ermittlung der Dehnungs- u. Querkontraktionszahlen von Duralumin, Lautal u. Elektron u. die Anderung dieser Zahlen mit dem Zustande des Materials. Die Kennziffern a (E) („D eh n un gszah l n ach B a c h “ ), a9 (,,Querkontraktionszahl“), y. (,,kub. Kompressi- bilitat") u. f i (P oiS SO N sehe Zahl) der elast. Eigg. wurden fiir den yeredelten, gegliihten u. gereckten Zustand des Materials festgestellt. Sie weichen bei Duralumin u. Lautal fiir den gegliihten u. gereckten Zustand nach ein- bis zweitagiger Lagerung der Stabe nur um einige Prozent yon den im ungereckten Zustande gefundenen Werten ab u.

sind m it der Zeitdauer der Lagerung nach dem Recken yeranderlich. Es ist anscheinend erforderlich, die Stabe nach dem Recken wochenlang zu lagern, ehe ein annahernd stabiler Zustand eintritt. Die elast. u. piast. Formanderungen der Werkstoffe waren

sind m it der Zeitdauer der Lagerung nach dem Recken yeranderlich. Es ist anscheinend erforderlich, die Stabe nach dem Recken wochenlang zu lagern, ehe ein annahernd stabiler Zustand eintritt. Die elast. u. piast. Formanderungen der Werkstoffe waren