• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 76, No. 35

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 76, No. 35"

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 35 31. A ugust 1940 76. Jahrg.

E rfahrungen im Streckenausbau d e r Zeche Minister A chenbach1.

Von B e r g w e rk s d i re k to r B ergass essor D r.-Ing. A. H a a r m a n n , Bram bauer (W estf.) . Die neuen E rk en n tn iss e ü b e r den G e b irg s d ru c k haben

beim S treck en au sb au d azu g e fü h r t, d a ß man den alten Türstockausbau nahezu v erlassen u n d sich neuen A usbau­

arten zu g ew an d t hat, die sich in G e sta lt von Bögen der natürlichen G e w ö l b e fo rm eines H o h lra u m e s im G e b irg e anpassen. Über die G rü n d e u n d Zw eck m äß ig k eit die se r Ausbauarten brauche ich kein W o r t m e h r zu verlie ren.

Bezüglich d e r A u sfü h ru n g s m ö g lich k eiten gibt es zahlreiche Lösungen, zu d eren B eurteilung die nachstehenden D a r ­ legungen beitragen sollen. Daß man bei einem Str ecken­

netz von 8 5 0 0 0 m Länge, wie es a u f einer Zeche mit 6500 t T a g esförderung v orlie gt, nicht einfach g ru n d s ätzlich S ta hl­

bögen anw enden kann, d ü r f t e ohne w eiteres kla r sein.

Im folgenden m öc hte ich die ve rs chie denen A u sb a u ­ möglichkeiten beleuchten, w obei ein g ru n d s ä tz l ic h e r U n t e r ­ schied zu machen ist zwischen dem A usb au d e r A b b a u ­ strecken in d e r L a g e rs tä tte selb st u n d dem A usb au der Querschläge und Ric htstr ecken im festen G e b ir g s k ö r p e r .

A usbau der A b b a u s tr e c k e n .

Es b e d a rf keiner F r a g e , d aß in A bbaustr ecken ein n ach­

giebiger Ausbau a n g e w a n d t w e r d e n muß, d a die Strecke in der L agerstätte liegt, bei d e r e n A bbau eine N ach ­ giebigkeit des Str eckenausbaues unerläßli ch ist. Diese Nachgiebigkeit kann man in d e r flachen L a g e r u n g durc h Bergekästen erreichen, auf die d e r eigentliche Streckern ausbau aufg esetz t w ird . In die sen Fällen g eb rau ch en w ir auf der Zeche M inister Achenbach bei nie drigen Flözen keine Stahlbögen, s o n d e r n bauen mit einfachen T ürstöcken (Abb. 1).

Abb. 1. Ausbau in T ü rstö c k e n a u f Bergekästen.

Wenn die Strecke nic ht allzu g e r ä u m i g ist, b eispie ls­

weise bei Bandstrecken, kann man s o g a r m it hölz ern en Kappen auskommen. In d e r a b g e b ild e te n Bandstrecke ist die Holzkappe 1,5 m l a n g ; sie h a t sich d u r c h a u s b e w ä h rt.

Bei einem A bsta nd d e r T ü rstö c k e von 1,6 bis 1,8 m, entsprechend dem tä glichen A b b a u f o r t s c h r i tt um ein F e ld dieser Breite, sind w ir ohne n e n n e n s w e rt e In s tan d setzu n g s-

1 Der vorliegende Aufsatz ist die N ie dersc hrift eines im «A rbeitskreis für Streckenausbau beim Verein für die b e rg bauli chen Interesse n in Essen am 18. April 1940 gehaltenen Vortrages. Er will ke inesw egs ein absc hließendes Urteil über Ausbaufragen bringen, sondern lediglich ü b e r die Erfah ru n g en einer Zeche berichten, um die Arb eite n d es Arbeit skre ises du rc h einen positiven Beitrag in Fluß zu brin gen und A n re g u n g e n zu geben.

arb eite n ausg ekom m en. Zu diesem E r f o l g t r ä g t wohl wesentlich d e r U m s t a n d bei, d aß w ir ein vorgesetz tes O r t vermeiden und die Strecke n u r nachreißen, w as durc h die Benutzung d e r bekannten »Bandschleife« im Streckenband erm öglicht wird.

Bei der E rr ich tu n g der Kästen achten w ir auf dichteste B ergeausfüllung, um sie möglic hst t r a g f ä h i g zu machen.

W i r sprech en d aher nicht von H olz kästen, so n d ern von Berg ekästen, um anzudeuten, daß es sich d aru m handelt, diese Kästen m öglichst dicht zu verfüllen, da das w irklic he T ra g e n von den eingefü llte n Bergen b e s o r g t w e rd e n muß.

Die H olzeinlagen sind n u r da, um d e r B erge m a u e r den nötigen V erband in Längs- u nd Q u e rri c h tu n g zu geben.

Selbstv erstän dlich müssen auch die anschlie ßenden B erge­

mauern, also O b e r d a m m u n d U n te rd a m m , be so n d e r s dicht vers etz t w erd en. Ein kleiner H in w eis a u f die A u sfü h ru n g d e r Türstöcke: Man m uß d a r a u f achten, d aß die Beine des T ü rsto c k s nicht allzu kurz w e rd e n , da sie sonst bei geringem Seitenschub allzu leicht u m k i p p e n ; eine M in d e st­

länge von 0,5 m ist e rforderlich. N ötige nfalls setzen w ir also das Bein nicht oben, so n d ern in der Mitte des Kastens an, dam it eine M indestlänge von 0,5 m f ü r das Bein g e ­ w a h r t wird.

In mä chtigen Flözen, bei flacher L a gerung, bauen w ir die Abbaustrecken in d e r L ag erstätte ebenfalls m it B erge­

kästen aus. D a ab e r bei g r ö ß e r e r F lö zm äch tig k eit eine entspre chende g rö ß e r e S c h ru m p fu n g d e r Strecken zu e rw arten ist u nd d e r A usb au mit T ü rstö ck en doch se h r schw ach sein w ü rd e, haben wir hier M oll-Bögen eingefü hrt, die auf kräftigen L äufe rn ruhen (Abb. 2).

Abb. 2. A usb au in Moll-Bögen auf B ergekästen.

In halbste ile r L a g e r u n g ist die A n b rin g u n g d e r nach­

gie big en B erg ek ästen in der L ag erstätte sc hlecht möglich.

W i r haben hier die besten E r f a h r u n g e n m it einem e in ­ fachen M oll-A usbau gem ach t, den die A b b . 3 vera nschaulicht.

In diesem Bild ist v o r allem dargeste llt, w elc he P u n k t e bei d e r A usfü h ru n g die ses A usbaues w ichtig sind. O b e n links ist bei a, b u nd c eine fehlerhafte A u s f ü h r u n g w i e d e r ­ geg eb en . Die an falscher Stelle ang e b ra c h te n Q u etsch h ö lzer hin ter dem A usb au drü ck en den Bau in seinen G e le n k ­ punkte n auseinander. U nte n in d e r A b b ild u n g ist die richtige A u s f ü h r u n g gezeigt, näm lich starke Q uetsch h ö lzer

(2)

un m ittelb ar hin ter den Läufern. Bei die se r G e s ta l tu n g ist d e r Ausbau n u r noch Längsbeanspruchungen ausgesetzt.

Z u r E rh ö h u n g seiner N achgiebigkeit w ird n e uerdings gru ndsätz lic h zwischen L äufe r un d Bein ein dickes Q uetsch­

holz ge legt. W i r hat te n d a gegen zuers t Bedenken, weil w ir befü rchte ten, das Bein w ü rd e abgleiten. Es bestehen aber keine Bedenken, wenn man das Q uetschholz nic ht ü b e r ­ m ä ß ig dick w ä h lt ; seine Höhe bzw. Dicke d a r f nicht g r ö ß e r sein als die G rö ß e d e r A uflagef läche, also die Stä rke des Beines.

Abb. 3. Falsch g esetzter Moll-A usbau (oben) u nd richtige A u sfü h ru n g (unten).

W ir haben auch V ers uche mit den Bögen d e r Gute- hoffnungsh ütte gem acht, die an Stelle des Moll-Schuhe s ein eingeschw eißtes Win kele ise n aufweisen und zunächst eine g rö ß e r e N achgiebigkeit des ganzen Ausbaues vers prachen.

Es hat sich aber gezeigt, daß die Winkeleisen zu leicht in das Holz eindringen u n d dabei die L äufe r zers tö re n.

Die ersten Winkel von 1 1 0 x 1 1 0 mm d r a n g e n ti ef in das Holz ein. Späte r haben w ir W inkeleisen 1 4 0 x 1 4 0 mm gew ählt, die sich besser b e w ä h rt -haben. W enn man jedoch ein abschließendes U rte il fä lle n soll, muß m a n sagen, d aß die runde Moll-Schale ihre g ro ß e n V orzüge hat. Ein ähnlicher A usbau mit verb essertem Schuh ist von dem E isenw erk Rote E r d e entwickelt w orden. D er Schuh bie tet genügende Auflageflä che u n d ist dabei w id e rs ta n d s f ä h ig e r als der von Moll. Die Ergebnisse m it dem A usb au d e r

»Roten E rd e« sind sehr gut, le ider ab e r bestehen g r o ß e Lieferschwierigkeiten.

Bei Flözen von m e hr als 1 m M ächtigkeit ist, selbst wenn Quetschhölzer u n te r den L äufe rn e in g e b a u t w erden, die N achgie bigkeit des M oll-Ausbaues u n g e n ü g e n d , so daß s ta rk e Z erstö ru n g en der Bögen eintreten. U m dem v o r ­ z ubeugen, haben wir die Beine ang esc härft, u nd z w a r eine s e h r schlanke A nschärfung gew ählt, dam it die N a c h g ie b ig ­ k eit lange an dauerte. Da eine allseitige A nschärfung zur Spitze un g e n ü g e n d e n W iderstand gegen S to ß d r u c k bieten w ürde, w u rd e sie als Schneide ausgebildet. Diese h a t sich b ew ährt, je doch ist die N ach g ieb ig k eit noch nic ht a u s­

reichend. D urc h ständig es Nac hsc härfen versuchte man, den Beinen die erford erliche w eitere N ach g ieb ig k eit zu v e r­

leihen, w as ab e r ein s e h r unsicheres Beginnen war. W ir haben die Beine des Moll-Ausbaues dann d u rc h schm ale H olz kästchen aus Abfallholz ersetzt, die ü b e r t a g e v o r­

berei tet und nach dem Einbau u n te rta g e mit Bergen gut verfüllt w urd en. Mit die sen Kästen erzielte man eine wesentliche Schonung d e r Moll-Bögen, es kam a b er bei s tark em S toßdruck zu häufig vor, d aß sie in das S treck en ­ innere au sb ogen.

Nach einem erfolglosen Versuch mit nachgiebig en Moll-Bögen, welche ge g e n Seitendru ck nicht g e n ü g e n d

w id e rs ta n d s f ä h ig w a re n , sind w ir dazu ü b e r g e g a n g e n , nach­

g ie big e S ta hlstem pel als Beine fü r den einfa chen Moll- A usb au einzusetzen. Aus preislichen G r ü n d e n w u r d e der Schw arz-Stem pel gew äh lt, un d zw a r die alte nachgieb ig e Bauart, die für diesen V e r w e n d u n g s z w e c k a u ß ero rd en tlich e Vorteile bietet. D er alte Sch w arz-S tem p el v e r k ü r z t sich se h r gle ic hm äßig . D urch V erfo rm en des H o lzk eils se tz t sich die Kraft des a b sin k e n d e n G e b ir g e s in H o lz z e r s tö r u n g s ­ arbeit bzw. H o lz p re s s u n g s a rb e i t um, und mit einer sehr gute n G e s e tz m ä ß ig k e i t schiebt sich d e r Ste m pel d ann in­

einander. W e n n sein H u b e rs ch ö p ft ist, ist auch d e r Druck des G e b irg e s a u fgefangen, u n d mit e tw a 50 Ste m peln vor O r t k o m m t man aus, da die z u s a m m e n g e s u n k e n e n Stempel a u sg e b a u t, d urch H olzbeine e rs e tz t un d v o r O r t w ie d e r ein­

g e b a u t w erd en . W i r h a b e n so g u te E r f a h r u n g e n gem ach t, d aß ich mein U rteil d a h i n g e h e n d a b g e b e n m öc hte , daß ein A usbau mit M oll-Bögen in einem Flö z v on m e h r als 1 m M äch tig k eit o hne n ach g ieb ig e Sta hlbeine eigentlich nicht m e h r re c h t v e r a n t w o r te t w e r d e n kann. Man m u ß diese kleine M e n g e Stahl v o r ü b e r g e h e n d einse tz en, um die in den Bögen ein g e b a u te g r ö ß e r e M e n g e zu schonen. D aß der Sta hlausbau in A b b a u s tr e c k e n nic ht e n t b e h r t w e r d e n kann, sei nochmals be so n d e r s h e rv o r g e h o b e n . Feld eslä ngen, die w ir f r ü h e r niemals h ätten erreic hen kö nnen, haben wir n u n m e h r mit M oll-Bögen g e b a u t . W i rd sind d a d u r c h in der Lage g ew esen, zum S c h rä g b a u ü b e r z u g e h e n un d leistungs­

fähige Ladestellen einzurichten. E rst d e r B o g e n a u sb a u hat es som it erm öglicht, A b b a u lo k o m o tiv e n w irtsc haftlich ein­

zusetzen. Ich erinnere daran, d aß d e r A b s ta n d d e r Ab­

teilungen v e r g r ö ß e r t w e r d e n ko nnte . M an s p arte nicht nur H a u p tq u e rs c h lä g e , s o n d e r n auch Blindschächte und O rts q u e rsc h lä g e ein. D er w esentlic hste Vorteil d e r längeren B auabte ilu ngen a b e r liegt in d e r lä n g eren G e ltu n g sd a u e r der einmal abgeschlossenen S tr e b g e d in g e . W e n n eine K am erad s ch aft sich ein g e a rb e ite t h a t u n d g u t verdient, dann ble ib t sie auch bei d e r fleiß igen Arb eit, w enn sie weiß, d aß ihr das n u n m e h r erreic hte T a g e se in k o m m e n m o n a te la n g erhalten bleibt.

A usbau der G este in stre c k e n .

Die G estein streck en , also Q u e rs c h l ä g e u n d Richt­

stre cken, w u r d e n bis zu m J a h r e 1934 mit einfachen T ü r ­ s t ö c k e n nach Abb. 4 au sg e b a u t. D as Bild f ü h r t uns, nachdem w ir heu te ein bess eres G efü h l für G eb irg s d ru ck und G e w ö l b e b il d u n g h a b e n , die völlige U nzulä nglic hkeit eines d e ra r tig e n A u sb au es de utlich vor A ugen. Die lange, flachgew ölbte K appe u n d die langen, g e r a d e n Beine des T ü rsto c k s m üs sen bei d e r g e rin g s te n Q u e rb e a n s p ru c h u n g nachgeben. S tä ndige I n s ta n d s e t z u n g s a rb e i te n u n d hohe U n te rh a l tu n g s k o s te n sind die F olgen. Man ist dam als, wenn d e rartig e Str ecken u n t e r b a u t w u rd e n , d a z u ü b erg eg an g en , in die sen A usbau einen zw eiten P o ly g o n a u s b a u hinein­

zubringen. Die se r nachträglich e i n g e b ra c h te zw eite Ausbau e r f o r d e r t e nicht n u r viel H olz u n d Löhne, s o n d e r n engte

(3)

I

1 möchte, ü z v<® meb j

^ « W t Mannn|^

10 äs • cboneiDiig rt werdeukc

■ Feldesläp Men, haba t Idufeniit lundlesjj togauDsbah imdunLG;

bstand da r.

au sparta e

indschäcim;

teil der läs^r;

i G eta g t je. Wem s d gut B 2 erbeit w e ; 's g e s e fc

i ige und fe

einfadia I- Bild fite:

ż G elifć

¡Jnzuląfe

¡g ei Die te aden ßebe:

ir ta if'-- üei id * st daEäli. •:

i c e r f t - lausta 1*

: w eite tó*

. sondern ep

a.

J 1 . JtUgUlTI G l ü c k a u f 475

auch den für die F ö r d e r u n g v e rf ü g b a re n S t r e c k e n q u e r ­ schnitt ein. Man h ä t te dann lieber von vo rn h e r e in einen Poly gonausbau w ähle n u n d nicht das natürliche G e w ö lb e durch die ein sp rin g en d en Ecken, die d e r T ü r s t o c k a u s b a u erfordert, zers tö re n solle n; d enn es ist d och d e r G e ste in s­

körper, der le tzten Endes in sich selbst tr a g e n m uß, w e s ­ halb man die natürlich e G e w ö l b e fo rm u n te r keinen U m ­ ständen z e rs tö ren soll. D a h e r w u r d e d e r T ü rs t o c k a u s b a u von uns völlig v erw o rfe n od e r aus G r ü n d e n d e r Eisen­

ersparnis nur noch a n g e w a n d t bei g a n z u n te r g e o r d n e t e n Querschlägen, also S tichquers chlägen in steiler L ag e ru n g sowie am Ende d e r H a u p tq u e rs c h lä g e , w o die v o r a u s ­ sichtliche L ebensdauer n u r noch kurz ist.

Als wir 1934 zum B o g e n a u s b a u ü b e rg i n g e n , reizte es natürlich, d en einfachen s t a rre n A usbau zu versuch en , denn wir s a g t e n uns, d a ß in den Q u e rsc h lä g e n — im Gegensatz z u den A b b a u s tr e c k e n — das G estein sm ed iu m erhalten ble ibt; w a r u m sollte m an da nic ht einfach s t a r r ausbauen? Es ist ja noch nic ht die F r a g e g e k lä rt, ob das Gebirge se lbst a u fq u illt u n d d a d u rc h den A usbau u n te r Druck bringt, o d e r ob es n u r Seitenschübe sind, die den Ausbau zers tören. Im ers ten Falle m ü ß t e der A usbau in Richtung des S tr e c k e n u m f a n g e s sc h r u m p fe n können, also nachgiebig sein, im zw eiten F alle w ü r d e das Biege­

vermögen eines einfa chen S ta h lb o g e n s g e n ü g e n , d e n a u f ­ tretenden K räften auszuweichen. Die g ru n d s ätzlich e F ra g e , ob ein Streckenausb au n a chgiebig o d e r s t a r r sein soll, w ird noch eingehender E r ö r t e r u n g e n b ed ü rfen . Sie scheint mir für Abbaustrecken, also Strecken in d e r L ag erstätte, ein­

wandfrei g elöst m it d e r B ea n tw o rtu n g , d a ß n u r ein nach­

giebiger A usbau in F r a g e k o m m t ; bei G e stein streck en im gesunden G e b irg e a b e r w ir d es e in er g e nauen U n t e r ­ suchung be dürf en, w elc he A u s b a u a rt als die w irtsc h a ft­

lichste em pfo hle n w e rd e n kann.

Wir haben, wie g e s a g t , z u n äch st den s t a rre n A usbau versucht, u n d zw ar aus preislichen G r ü n d e n d en Bogen d e r G u t e h o f f n u n g s h ü t t e . D ieser Bogen hat ein Profil, das etwa dem des P o k aie isen s entspricht, im G e g e n s a tz zum letztgen an nten a b e r sym m etris ch ist (Abb. 5). Man w ä h lt e einen zw eiteilig en Bogen, w eil sich d ie ser v o r O r t sehr bequem ei nbau en lä ßt, leichter als ein d re i te i li g e r u n d e r h e b ­ lich leichter als ein Türstock.

Da zu d em die G estein sarb eit d u rc h d en F o r t f a l l d e r e in sp rin ­ g e n d e n Ecken in d e r F ir s te sehr ve re in fa c h t ist, w obei A rbeit u n d S p r e n g s t o f f g e s p a r t w e rd e n , u n d d a das V o r p f ä n d e n im G e w ö lb e sich m eist e r ü b r ig t , konnte m an die G e d in g e um etw a 30 SUH/m h erabsetz en, so d aß sich bei n o rm a le m B o g en ­ a b s t a n d eine m it S tahlbogen au s g e b a u t e Strecke nic ht t e u r e r s t e ll t als eine m it hölzern en T ü rs t ö c k e n ausgebaute. Als A b­

s t a n d d e r Bögen u n te re in a n d e r F = 30,02 c m 2,

G = 23,57 kg,

¡x = 663,70 cm*, W x = TI0,60 c m 3, Iy = 88,10 c m 4, Wy = 22,00 c m 3.

Abb. 5.

Profil des Sta hlbogens

der G uteh o ffn u n g sh ü tte, w u r d e u r s p r ü n g li c h l m f ü r m i t t le ren Sc hie fe r vorgeschrie ben, während wir f ü r Sandstein 1,2 m zu lie ßen u n d f ü r g e stö rte s Gebirge 80 cm A b sta n d v e rla n g te n . W i r sind s p ä t e r zu engeren Abständen ü b e r g e g a n g e n , u n d z w a r 1 m bei gute m Gestein, 80 cm bei Schie fe r u n d 60 cm bei g e s t ö rt e m G e ­ birge. Die Bögen bestehen nach d e n G r u n d s ä t z e n d e r G ute- hoffnungshütte nicht aus einem hinsichtlich d e r Festigkeit besonders hochgetrie benem W e r k s to f f , s o n d e r n aus ein­

fachem weichem Stahl S t 37/1 2.

W o g rö ß e r e B e a n s p ru c h u n g e n zu e r w a r t e n sind, wählen wir lieber örtlich g e r i n g e r e A b s tä n d e u nd bauen an solchen Stellen einige Bögen m e h r ein. Die g e n a n n t e n Abstände von 1 m, 80 u n d 60 cm h a b e n sich als z w e c k ­ mäßig erwiesen. Das G u te h o ff n u n g s h ii tt e -P ro f il b ie te t die

leichte Mög lichkei t, durc h einfache H olz bolzen die Bögen geg en seitig abzusteifen u n d bei eintretendem G e b irg s d ru ck den g an zen S treck en sto ß m it d e ra r tig e n Bolzen auszufüllen.

Diese M aß n ah m e e r g i b t einen auß e ro r d e n tlic h w id e r ­ standsfähigen A usbau. W ir ach ten dara uf, d a ß sie r e c h t­

zeitig d u rc h g e f ü h rt wird, d enn w en n die Bögen ers t einmal a ngefangen haben, sich zu krü m m e n , ist das n achträgliche Ausfü ttern der S töße nicht m e h r recht w irk s am . Die V e r­

bin d u n g der B ogenhälfte n u n te re in a n d e r g esch ieh t durc h Laschen, welche in d e r b e k a n n te n S o n d e ra u s fü h ru n g der G u te h o ff n u n g sh ü tte d ad u rch w irken, d a ß sie sich in das konische Profil des Bog eneisens einfügen, w as sich auch b e w ä h rt hat. S päte r haben sich a b e r bestim m te W ü n sch e er geben, die bei uns dahin gehen, daß, w en n einmal w i r k ­ lich Z e rstö ru n g e n auftre ten, diese in fo lg en d er Reihen folg e vor sich g e h e n : zunächst die S chra uben, d ann die Laschen und dann erst die Bögen. Augenblicklich k o m m t es nicht selten vor, daß zunächst die Bögen an den S c h ra u b e n ­ löchern einreißen, w o d u rc h sie w ertlos w erden. Auf die sem G ebiet muß also noch g e a rb e ite t w erd en . W ir sind aber von einer w eitere n V erfolgung a b g e k o m m e n , da w ir uns dem Beto nausbau z u g e w a n d t haben.

Im B e t o n a u s b a u liegen auf der Zeche M inister Achenbach seit langen J a h r e n E rfa h r u n g e n vor, da es fr ü h e r schon üblich w ar, be so n d e r s d ru c k h a f te G ebirgs- zonen in den Q u ersch läg en und F lauptrichtstre cken mit Beton au sz ubauen. D er Beton w u r d e zunächst einfach als S ta m pfb eton mit etw a 40 cm W a n d s t ä r k e ausgeführt.

Ferner w ar E isenbeto n üblich, nam entlic h in g r ö ß e r e n Füll­

örtern , und schließlich w u r d e n längere. Streckente ile mit Betonf ormsteinen au sgebaut.

D er einfache Sta m p fb eto n ohne Q u etschfugen b e w ä h rte sich nicht, weil er häufig z e r d r ü c k t un d die S tr e c k e n ­ insta ndsetz ung dann a ußerordentlich schw ie rig und k o s t ­ spielig w urd e. D abei m a g dahingestellt sein, ob die auf­

getrete nen Z e rs t ö ru n g e n d u rc h einen M an g el an N ach­

g ie big keit in Richtung des S treck en u m fan g s o d e r lediglich durc h einen M angel an seitlicher Beweg lic hkeit, also m angeln des B iegeverm ögen d e r B eto nauskle idung, v e r u r ­ sacht w urd en.

Auch der E isenbeto n befr ie digte nicht, im b esonderen w aren A u sbesserungen mit noch g r ö ß e r e n Schw ie rigkeiten verb unden, weil die Eiseneinlagen bei d e r W i e d e r in s ta n d ­ setzu ng a ußerordentlich st ö re n d w are n. Von d ie ser A rt des Streckenausbaues ist man vollstän d ig abgekom m en.

D er A usbau in Beto nform ste inen w u r d e auch in der verbesserten F orm mit nachgiebig en Z w ischeneinla gen in G esta lt d ü n n e r H olz brettc hen in g rö ß e r e m U m fa n g e v e r­

sucht. Er erw ies sich als t e u r e r in d e r H e rste llu n g u nd w a r k einesw egs besser. Dies m a g d aran liegen, d aß die einzelnen Brettchen nic ht n a chgiebig g e n u g sind o d er kei ne g e n ü g e n d e G e le n k ig k e it bew irk en . Jeden falls p la tz en die einzelnen B etonform ste ine meistens in den Köpfen. Es k o m m t auch vor, d aß sich die Firste s t a r k d u rc h b i e g t un d g anze Steine aus dem V e rb ä n d e herausfallen, w e sh a lb viel­

fach ein nac hträ gliches E inbringen von P o ly g o n a u s b a u in Holz oder w enigstens ei nzeln er U n te r z ü g e erford erlic h ist.

Bekanntlich m u ß bei B eto n fo rm s tein au sb au eine s e h r s o r g ­ fältige H in te rfüllu ng mit W a s c h b e r g e n v o rg e n o m m e n w erden. Das ist a b e r vielfach g a r nicht möglich, u nd d e r Ausbau drü ck t sich d ann sp ä t e r in die H o h lr ä u m e hinein.

Selbst bei sorgfältigs ter H inte rfüllung w i r k t die ungleiche W a n d stä rk e d e s B erg ep o lsters in u n g ü n s t ig e m Sinne, d a die Form steine stets in die s t ä rk e r g e p o l s te r te n Stellen des Streckenum fangs hin e in g e d rü c k t w e rd e n bzw. die Stellen mit w en ig er starkem P o ls te r die F o rm ste in e aus dem V er­

b and herausdrücken.

Am besten b e w ä h r t h a t sich S t a m p f b e t o n m i t Q u e t s c h l a g e n . Diese Q u e tsc h f u g e n w e r d e n aus H olz herges tellt, w o b e i es w ichtig ist, d a ß zw ischen den einzelnen Holz klötz en g e n ü g e n d g r o ß e Z w isch en räu m e bleiben, dam it die Ein lage w irklic h n a c h g e b e n k a nn. Nach unseren B e o b a c h tu n g e n ist d e r A u s b a u in S ta m p fb e t o n z w e c k m ä ß i g e r als d e r A u sb a u m it F orm ste in e n . Sehr

(4)

47

?) G l ü c k a u f 1X1. vJvJ wesentlich spricht dabei wohl der U m stand mit, d aß der

Stampfbeton immer einen guten Anschluß an den G e b ir g s ­ kö rp e r gew ährlei stet. H ohlräum e hinter dem Ausbau sind praktisch ausgeschlossen. Nacli dem Auftreten starken G eb irg s d ru ck s pressen sich die Quetschfugen, die u r s p r ü n g ­ lich 1 7 - 20 cm hoch waren, bis auf w enige Z entim eter zusammen. Die ganze Strecke sch ru m p ft in ihrem U m ­ fan g und D urc hm esser (Abb. 6, rechte Hälfte). E n t­

sprechend dem verringerten Streckendurchm esser müßten die einzelnen ßetonsegm ente eine g rö ß e r e K rü m m u n g a n ­ nehmen, was sie aber wegen ihrer S ta rrh eit nicht können . Infolgedessen trete n an den Que tschfugen K ante n­

pressungen auf, welche bewirken, daß gelegentlich größere Betonschalen abplatzen. W ir hab en nach Möglichkeiten gesucht, dem entgegenzuarb eiten, und sind auf die aus den Abb. 7 und 8 ersichtliche Lösung gekommen.

Die Einlage besteht aus lä ngere n Holzklötzen a und kürzeren Holzklötzen b, welche n u r etwa 3/s d e r Q uetsch­

fu g e ausfüllen. Längere u n d kürzere Klötze sind in regel­

m ä ßig er F olg e abw echselnd an geord net. D adurc h haben die längeren Klötze an den Enden ein g rö ß e r e s seitliches A us­

w eic hverm ögen als in der Mitte. Sie weisen also auf der Innen- und Außenseite des Ausbaues eine g r ö ß e r e N ach ­ gie big keit auf, w odurch die gefürch teten K an te npressungen mit Sicherheit vermieden w erden. Überdies wird die G r u n d ­ fläche jedes Betonsegm ents etwas ballig au sgeführt. Dies läßt sich se h r einfach dadurc h ermöglichen, d aß man die Schalungsb re tte r in den Fugen nicht einfach nebeneinander legt, sondern unte r Einsc haltung kleiner n a chgiebiger H o lz ­ keile c mit einem stumpfe n Winkel g egeneinander. Man beobachtet, daß u n te r Druck die kleinen Holzkeilchen c sich in die Holzklötze a ei ndrücken u n d nicht zum T rag en kommen. Je denfalls sind durch diese M aßnahm e, in V erb in dung mit der erstg enannten, K ante npressungen der Betonsegm ent e praktisch vermieden. Es bedarf natürlich langer Versuche und B eobachtu ngen, um in diesen Fragen zu einem nachw eisbaren E rg ebnis zu g e ­ langen. Wir können heute die Versuche als abgesc hlossen bezeichnen mit der Feststellung, daß eine s e h r wertv olle V erbesserung im Betonausbau erzielt w o rd en ist, w as uns V era nla ssu ng gibt, nunm ehr allgemein diese Form des A us­

baues einzuführen. Sohlenböge n stellen wir grundsätz lic h nicht her, weil sie beim D urchsenken d e r Sohle a u ß e r ­ ordentlich störend sind. W ir halten sie auch nicht für so notwendig, da wir den A usb au nicht als eine Strecken- stiitze, sondern nur als eine S tr eckenauskleidung an se hen, welche daher in der Sohle entbehrlich ist. D agegen haben wir in der Firste beso nders häufig Z erstö ru n g e n des B eto n­

ausbaues be obachtet, was uns V eranlassung gab, das Fir ste nsegm ent in H o lzm au eru n g au szuführen. An dieser Stelle ist der ein Hufeisen bildende A usb au wohl s t ärk eren B ie gungsb eansp ru chungen ausgesetz t, welche am besten durch ein H olz segm ent au fgenom m en w erden .

Die H ers tellung des Betons erfolg t im M isch u n g s­

verhältnis 1 :5. Sie ist einem erfahre nen U n te rn e h m e r

(Schlüter G m b H , in D o rtm u n d ) ü b e r t r a g e n , da es dabei auf die B eachtu ng w ic htig er Ein zelheiten, wie Z u sa m m e n ­ setzung u nd R eihenfolge d e r M ischung, W a s s e rg e h a lt , An­

passung an feuchte o d e r heiße G e b ir g s s tö ß e , s e h r ent­

scheidend a n k o m m t. Die S tä r k e des Betons b e t r ä g t im all­

gem einen 40 cm, w o b e i für die sp ä t e r fo lg e n d e n Kosten­

vergleiche w eg en der U n r e g e lm ä ß ig k e i t d e r Strecken stöße mit durchschnittlich 50 cm W a n d s t ä r k e g e r e c h n e t werden soll. In w e n ig e r d ru c k h a f te n Strecken, die kei nerlei Ab­

bau w irk u n g en zu e r w a rt e n haben, sind w ir je doch erfolg­

reich auf 30 un d 25 cm W a n d s t ä r k e h e ru n terg eg an g en , was man w a g e n k onnte , n achdem die n eue F o rm der Q uetschfugen das nötige V ertr a u e n in die Standfestigkeit der A uskle idung g e g e b e n hatte. Die H e rs t e ll u n g bzw. Er­

w eiteru n g der Strecke w ird d urch zech e n e ig e n e L eute vor­

genom m en, die d arau f b e d a c h t sind, m öglic hst wenig Gestein auszubrechen, w ä h r e n d das E in b r in g en des Betons durch den U n te r n e h m e r erfolg t, der m öglic herw eise ein Interess e d aran haben k önnte , m ög lich s t viel Beton zu verw enden. Der U n te r n e h m e r w ird nach K u b ik m e tern ein- gebrachten Betons bezahlt. Die B e to n m e n g e unterliegt einer doppelte n Ü berw achung, nämlich einmal beim Ein­

g a n g des Materials auf d e r Zeche u nd zw eitens bei der S chachtfö rd eru ng. Bei die se r A rt d e r B e re c h n u n g kann sich die Aufsicht der G r u b e d a ra u f b esc h r ä n k e n , auf die geforderte M in d e s tw a n d s t ä rk e von 40 cm zu achten, was aber in den selte nste n Fällen erf orderlic h ist, da d e r Auf­

seher des U n te rn e h m e rs schon im eigen en Belange auf eine g e n ü g e n d e W a n d s t ä r k e hält, d enn er w ird ja lediglich nach K u b ik m e tern bezahlt. Ein zu s t a r k e r Ausbruch w ie derum wird durc h das Bestr eben d e r zecheneigenen Leute verh indert, da diese dabei nicht auf ihre Kosten kom m en w ürden. Das V erfahren hat sich s e h r bewährt, und die Rechnungen im einzelnen stim m e n d u rc h a u s genau mit den monatlichen A brechnungen überein.

W ä h r e n d w ir u rs prünglich n u r die F ü ll ö rt e r, druckhafte Teile der H a u p tstre c k e n sow ie S tr e c k e n a b z w e i g u n g e n mit

Abb. 8.

Abb. 7 und 8. A usb ild u n g d e r Q u e ts c h f u g e n .

t f

(5)

o i . i m g u j i i j o I ü c k a u f 477

a H

H

Berlin

* 4 * 1,e'Se»i;:

le Fon'j tändle^

öngba.t

« leute- Siichst „ e« dt

ii

ckeniesj.

wl fej Jäanttffi,

>ge »tl nal beiat eiteiste;

NlSte.

tkea, a ; tu achtei t Mi bk I BelaiC;;

irijifefc ker .Vij

zecbtBjt if ihre fe sei: tat iurchausa

ter. draü n i p p :

Beton a u s g e b a u t haben, sind w ir n u n m e h r d a z u ü b e r ­ gegangen, das V erfah ren in säm tlic hen Q u e rs c h lä g e n und Richtstrecken a n z u w e n d e n , o b w o h l die K osten re c h t hoch sind. U n te r B erü ck sich tig u n g des M e h r a u s h u b s an G este in für die g r ö ß e r e W a n d s t ä r k e des Betons stellt sich d e r Preis für einen M e te r S tr e c k e n a u sb a u auf 212 RM, ein­

schließlich Q u e tsc h f u g e n und S ch eitelseg m en t in Holz bei 10,3 m 2 Streckenquerschnitt. D er gleiche S tr e c k e n ­ querschnitt e rf o rd e rt beim A usbau in S ta h lb o g e n nur 44,50 ¡RM A u sbaukosten. Man m u ß a b e r b erücks ichtigen, daß der B eto n au s b au m ancherlei V orteile bietet, im besonderen die g r ö ß e r e H a lt b a rk e it , F ortfall jeglicher In­

standsetzung, bess ere W e t te r f ü h r u n g , Isolieru ng ge g e n Wärme u n d Feuch tig k eit, F reih eit von K o h le n s t a u b ­ ablageru ngen sow ie Schutz g e g e n A n sa m m lu n g von Schlagwettern hin ter dem S tr e c k e n v e rz u g . A u ß e rd e m ist der Beton ein rein einheim ischer W e rk s to ff , zu dessen H e r ­ stellung nur die Rohstoffe Kalk, Kohle u n d Kies e r f o r d e r ­ lich sind. Z a h le n m ä ß ig e U n te rl a g e n ü b e r die Ersparnisse infolge der g rö ß e r e n H a l t b a r k e it w e r d e n e rs t s p ä te r zur Verfü gung stehen. Abb. 9 zeigt das bei uns übliche Q u e r ­ schlagprofil von 11,47 m 2 Q uerschnitt. Es e rg ib t sich d a ­ durch, daß das für S ta h la u s b a u g e n o r m te Profil 4 zu g ru n d e gelegt ist, w obei die eise rn en S tr e c k e n b ö g e n als L e h rb ö g e n für den Betonaus bau dienen. Abb. 10 g ib t eine g rö ß e r e Wette rs trecke w ie der, bei w elch er die g e n o r m te n d r e i ­ teiligen S tahlbögen des S tr eckenprofils 5 als L eh rb ö g en gedient haben. D er V o lls tän d ig k eit halb er sei noch a n ­ geführt, daß d e r A u s b a u in B etonform steinen fü r eine Strecke von 10,3 m 2 Q u e rs c h n i tt 286 3tM je M eter k osten würde, also te u re r ist als d e r A usbau in S tam pfbeton. Bei entsprechendem S tr e c k e n q u e rsc h n itt w ü r d e d e r A usbau in Ziegelsteinen 253 -RM e r f o r d e r n , wenn e r mit gute m

Zem entm örtel herg este llt wird, bzw. 245 3Ui bei V e r w e n ­ d u n g eines einfacheren Mörtels. Er ist a b e r im m er noch t e u re r als der A usbau in S tam pfbeton, der, wie o ben a n ­ geg eb en , 212 ¿RM je M e te r kostet. A u ß e rd e m ist Z ieg el­

ste in m a u e ru n g se h r viel w e n ig e r w id ers tan d sfäh ig , so daß wir sie nach lä ngere n v ergleic henden V ersu chen völlig verw orfen haben. W as die Eiseners parn is anbet rifft, so erg ib t sich in ro h e r Rec hnung folgendes Bild: Es arbeite n bei uns zur Zeit 18 B eto nm annschaften im V ortr ie b und bei E rw eiteru ngen. W ü rd e n diese für ihre Arb eiten S ta h l­

bogen v erw enden, so w ü rd e n sie im M onat 27 t Stahl v e r­

brauchen. Diese M enge haben wir eingespart, w as bedeutet, d aß wir statt des stähle rnen Streck en au sb au es n u n m e h r stähle rnen S tr e b a u s b a u beschaffen können, u n d zw ar 510 Stempel monatlich. Es unte rlieg t keinem Zweifel, daß der Stahl, der im S treck en au sb au recht schlecht au sg e n u tz t wird, im S tr e b a u sb a u viel m e hr am P latze ist, weil er täglich neu eing ese tz t w e rd e n kann und im m er w ie d e r G rubenholz sp a r t u nd den Z usta nd des G e b irg e s ü b e r dem Arb eitsraum verb esse rt.

Abb. 9. Übliches Q u e rs c h l a g p ro fi l von 11,47 m 2.

Abb. 10. G r ö ß e r e W ette rstrecke.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Es w ird üb e r E rfa h r u n g e n im S tr e c k e n a u sb a u einer mittleren Sch achtanla ge von etw a 6500 t T a g e s f ö r d e r u n g berichtet. D er einfache T ü r s t o c k a u s b a u ist möglic hst v e r ­ lassen. ln den A b b a u str e c k e n haben sich ein T ü r s t o c k ­ ausbau auf B ergekästen u nd Moll-A usb au mit nachgiebigen Beinen als zw eckmäßig erwiesen. In den G este instrecken w u rd e der S tahlbogen d e r G u te h o ff n u n g sh ü tte , s p ä te r aus G rü n d e n der Eiseners parn is B eto nausbau eing efü hrt. In der verbesserten A u sfü h ru n g mit nachgiebig en Q u etschfugen beso n d e r e r A rt hat sich der B eto n au s b au vorzü glich b ew ährt.

D ie A uflösung bergrechtlicher Gewerkschaften.

Von B e rg ra t Dr. jur. H. O. K l o c k m a n n , D ortm und.

Vg®

Die bergrechtlic hen G e w e r k s c h a f te n »alten« wie

»neuen« Rechts unte rli egen als K apitalg esells chaften der Körperschaftssteuer, die nach einem a n g e n o m m e n e n V e r­

mögen von mindestens 20000 3UI b e re c h n e t wird. T a t ­ sächlich erreicht das V e r m ö g e n d e r w eitaus m eisten G ew erksch afte n die sen B etr ag nicht. In an d e re n Fällen wieder ist das wirtsc haftliche Interess e an ei ner g e w e r k ­ schaftlichen Beteiligung nicht so g r o ß , als d aß die F o r t ­ setzu ng dieses R echts verhältnis ses mit R ücksic ht auf die steuerliche Bela stu ng v e r t r e t b a r ersc hie ne. So sind denn im Laufe d e r letzten J a h r e nicht w e n ig e G e w e r k s c h a f te n der nützlichen, üb rig en s d en A bsic hten des G e s e tz g e b e r s durchaus entsprechenden E m p f e h lu n g gefo lg t, sich a u f z u ­ lösen, indem sie von d en e rleich tern d en , ei gen s hie rzu

gesch af fenen geset zlichen B esti m m ungen G e b r a u c h g e ­ m a cht hab en . Vielfach a b er un d g e r a d e bei den s o g e ­ nannten a l t r e c h t li c h e n G e w e rk s c h a fte n stellen sich dem A uflös ungswillen der Beteiligten gew iss e Schw ie rigkeit en e ntgegen, dere n sc heinbare U n ü b e rw in d lic h k e it d e r letzte G r u n d da fü r ist, w e sh a lb viele G e w e rk s c h a fte n , d e re n A uf­

lösung allgem ein erw ü n sc h t w ä re , je nem Beispiel noch nic ht gefolgt sind. Diese Schw ie rigkeit en h ä n g e n mit der

— übrigens se h r re f o rm b e d ü r fti g e n — g esetzlichen R e g e ­ lung des G e w e rk s c h a fts re c h t s und mit d e r eig e n a rtig e n S tr u k tu r d e r g e w erk sch aftlich en U n te r n e h m e n s f o r m ü b e r ­ h aupt zusam m en. Sie lassen sich jedoch, w en n nic ht u m ­ gehen, so doch ungle ic h leichter m eistern, als es zu n äch st den Anschein hat.

(6)

Entsprechend ihrer ehrw ürdigen V erg an g en h eit ist die G ew erk s ch aft eine ausschließlich dem Betriebe eines B erg w erk es gew id m ete U nte rnehm ensform . Sie entsteh t von selbst und ohne weiteres dadurch, daß zwei oder m ehre re — natürliche oder juristische — P e rs o n e n an einem Bergw erk beteiligt sind. D araus sollte man ein Doppeltes zu folgern berechtig t sein: einmal, d aß nur be rgbautreibende oder doch ein B ergw erk besitzende U ntern eh m u n g en G ew erkschafte n sein können , nic ht aber auch solche, die b ergfrem de G eschäfte betreib en ; zum anderen, daß, da das Vorh andense in eines B ergw erkes begriffliche Vora ussetzung fü r die E n tste h u n g einer G ew erkschaft ist, diese im Falle einer V e rä u ß e ru n g des Bergw erkes eb en so se lbsttätig unte rgeht. Diese sicherlich nicht unlogische und auch aus sachlichen G rü n d e n d u rc h ­ aus zu billigende F olgerung hat in der »Volksmeinung«

längst H eim atrechte erw orb en. H a t doch schon manche G ew erkschaft ge glaubt, sich dad urch aufg elöst zu haben, daß sie sich du rch V erk auf oder Verzicht ihres B e rg w e rk s ­ eigentums entäußerte. Die herrschende V erw altu ngspra xis hat sich a b er diese F olgerungen, se h r zum N achteil der wirklich daseinsb ere chtig ten G ew erkschafte n, noch nicht zu eigen zu machen vermocht.

Z w a r unterliegt es keinem ern sth aften Zweifel, daß U nte rn ehm ungen, die b ergfrem de oder doch mit dem Bergbau nicht w enigstens in verw an d tem Z u sam m en h an g stehende G eschäfte betreiben, nicht berechtig t sind, sich der anonymen (a ber gerade deshalb u nd aus a n d eren v e r­

schleierungstechnischen G ründen offensichtlich se h r b e ­ liebten) G ew erkschafts form zu bedienen. Ihnen stehen die verschiedensten, allen a c h t e n s w e r t e n ' S o n d e r w ü n s c h e n gere cht w erdenden U nternehm erform en des Handelsrechts zur Verfügung. Diese bergfrem den G ew erks chafte n, meist so genannte Man telg ew erk sc hafte n, die nicht einmal d e r Form oder des Anscheines ha lber ein B erg w erk besitzen, sollten schon von Aufsichts w eg en aus dem G esichtspunkt der F irm enw ahrh eit zur Auflösung g ezw u n g en w erd en.

In grundsätzlich and e re r Weise a b er b eurteilt man offiziell die F rage nach dem F o rtb esta n d einer G e ­ werkschaft, die sich ihres Berg w erk se igentu m s entäußert hat. Oft besitze die G ew erkschaft, so macht man geltend, au ß er dem B ergw erk noch andere s V erm ö g en ; w e rd e das Berg w erk pre isgegeben, so bestehe die G e w e rk s c h a ft eben in A nse hung dieses sonstigen V erm ögens weiter. Erscheint es an sich schon w enig folgerichtig, die E n tsteh u n g einer G ew erkschaft an die unerläßliche B edin gung vorhandenen Berg w erk seigentu m s zu knüpfe n, dem späteren Wegfall dieser Bedin gung a b er keinerlei rechtserh eblic he Be­

deutung für den F ortbesta nd der G ew e rk s c h a ft beizu­

messen — ein G ebäude, dem man das F u n d a m e n t entzieht, pflegt ei nzustürzen — , so ist die Fiktion eines »sonstigen Vermögens« angesichts der rein berg baulic hen Z w e c k ­ bestim m ung der G ew erkschaftsform ein w en ig ü b e r ­ zeugender Beweisgrund für die übrigens auch durch keinerlei zwingende praktis che Bedürfnisse gerechtfertig te Ansicht, die eine G e w erk s ch aft ohne B erg w erk seig en tu m allein um des »sonstigen Vermögens« willen fortb estehen lassen will. Folger ichtig er und dem W e sen s zw eck der G ew erkschaft ang em essen er w äre es, mit der E n tä u ß e r u n g des B ergw erkes einen echten L iquidationsgru nd an z u ­ nehm en; in D u rchführung der Liquidation m a g die G e ­ w erkschaft ü b er ihr »sonstiges V erm ögen« a n d e rw e it v e r­

fügen oder sich' in eine der G esellschaftsform en des Handels- o d er bürgerlichen Rechts um w andeln. T reu und Glauben im V e rk e h r w ü rd e hieraus nur der g r ö ß t e N utzen zugunsten derjenigen G ew erks chafte n erw achse n, die ein moralisches Anrecht auf Schutz und S a u b erh altu n g dieser alten bergm än nisch en G esellschaftsform haben.

Norm alerw eise ist die A uflösung einer G e w e rk s c h a ft nach den für die A uflösung eines Vereins ge lte nden Vorschriften des BGB. (§§ 48ff.) vorz unehm en. Sie erfolgt also in einem Liquidationsverfahren, dessen Einleitung einen mit einfacher S tim m enm ehrheit und zu notariellem Protokoll gefa ßten Auflösungsb esc hluß voraussetzt. In

diesem Beschluß w e rd e n z w e c k m ä ß i g d e m gleichzeitig bestellten Liq uidato r die zur V e rfü g u n g ü b e r die einzelnen V erm ögens bestandteile erforderlic hen V ollm achten erteilt.

Soll ü b e r das etwa noch v o rh a n d e n e B ergw erkseigentu m durch V e r ä u ß e r u n g v e rf ü g t w e rd e n , so b ed arf d e r dahin geh en d e Beschluß einer D r e i v i e r t e l - S t i m m e n - , genauer K uxenm ehrheit; für den Fall eines V e r z i c h t s fo rd ert das G esetz so g a r E i n s t i m m i g k e i t . Di e E i n l e i t u n g eines Liquidationsv erfahre ns ist u n te r Beif ügung einer Aus­

fertigung o d e r einer b e g la u b ig te n A bschrift d e r notariellen Verh andlu ng, die B e e n d i g u n g d e r Liquidation nach Ab­

lauf des so g e n a n n te n S pe rr ja h re s (das mit d e r öffentlichen B ekanntm achung — § 50 BGB. — beginnt) un te r Bei­

fügung eines A b d ru c k e s die ser B e k a n n tm a c h u n g der Berg­

beh örd e anzuzeigen. Diese setzt d a r a u f h in das zuständige F in anzam t von d e r n u n m e h r e rfolgten A uflösung der G e w e rk s c h a ft in Kenntnis.

Ein Nachteil dieses V erfa h re n s b e s t e h t in seiner Weit­

läufigkeit un d dem d a d u rc h b e d i n g te n Z eitverlust (Sperr- jahr). Die n e u e re G e s e t z g e b u n g h a t in d e r Z w e i te n 1 und D rit te n 2 D u rc h fü h r u n g s v e r o r d n u n g zum G esetz über die U m w a n d lu n g von Kapitalg ese llschaften (sog. U m ­ w andlu ngsgesetz ) ein verei nfach tes, ze ita b k ü rz e n d e s Ver­

fahren geschaf fen, das die A uflö s u n g einer bergrechtlichen G e w erk s ch aft ohne Liquidation d a d u r c h ermöglicht, daß ihr V e rm ö g e n auf eine b e s t e h e n d e O ffene Han dels­

gesellschaft oder K om m a ndit-G esellschaft oder, w as die Regel ist, auf den H a u p t g e w e r k e n ü b e r t r a g e n wird. Besitzt der H a u p tg e w e rk e , d e r seinerseits eine juristische Person, im besonderen also auch eine A k tiengesellschaft oder eine . n e u rechtliche G ew e rk s c h a ft sein kan n, f ü r sich allein schon m ehr als 3/4 aller G e w e rk s c h a fts a n te ile (K uxe), so kann er ohne Rücksicht darauf, wie die ü b ri g e n G e w e r k e n stimmen, die U m w a n d lu n g du rch Ü b e r tr a g u n g des V erm ögens auf sich beschließen. Dem U m w a n d lu n g s b e s c h lu ß ist eine U m w andlu ngsbila nz z u g ru n d e zu legen, die in d e r Regel nicht älter als vier M onate sein soll; d e r Beschluß bedarf der gerichtlichen oder nota riellen B e u rk u n d u n g und zu seiner R ech ts w irk sam k eit d e r B estä tig u n g des O ber­

berg am te s, das auch die v o rg e s c h rie b e n e Veröffentlichung veranlaßt. H an d elt es sich um eine in das Han delsr egister eingetragene G e w erk s ch aft, so tr itt die W i r k u n g der Um­

w andlung mit der E in t ra g u n g d e r U m w a n d lu n g in das H andelsregister ein.

Die U m w a n d lu n g von K ap italgesel lsch aften nach dem U m w a n d lu n g s g e s e tz und seinen D urc hführungs­

v e ro rdnungen ist bis zum 31. März 1941 befristet.

Die Absicht einer U m w a n d lu n g sc heint häufig daran zu scheitern, d aß e n t w e d e r d e r Hauptg -ew erke nicht die erforderliche Anzahl von K uxen — bei neurechtlichen G ew erkschafte n also w enigstens 76, bei altrechtlichen 97 Kuxe — besitzt o d e r d aß die ü b rig en G e w e r k e n nicht ermittelt w erd en können. Das gilt nam entlic h bei den alt­

rechtlichen G e w e rk s c h a fte n , d eren (teilbare) Anteile mit­

unte r bis ins U nv o rste llb a re z ers p littert sind. Ein Versuch, die aus E r b g ä n g e n berech tig ten , oft ins Ausland ver­

zogenen Beteiligten ausfin dig zu m achen, ist von vorn­

herein so g u t wie aussichtslos. In so lchen Fällen wird der auf eine U m w a n d lu n g bzw. A uflösung b e d a c h te Gewerke, gleichviel wieviele Kuxe er selb st besitzt, in folgender Weise verfahren:

Beim A m tsgericht ist für die u n b e k a n n t e n Gew erken die Bestellung eines P flegers nach § § 1911, 1913 BGB.

zu beantragen. Z u s tä n d ig ist das A m ts gericht, in dessen Bezirk das F ü rs o r g e b e d ü rfn i s h e rv o r tri tt ; es ist dies im Zweifel der O rt, w o die V e r w a l tu n g d e r G ew erkschaft gefü h rt w o rd e n ist, o d e r w ird äu ß ers ten falls das Amts­

gericht, in dessen G r u n d b u c h das d e r G e w e r k s c h a f t zu­

grunde liegende B e rg w e rk e i n g e tra g e n ist. Z u stä n d ig ist in jedem Falle a b er auch das A m ts g e ric h t am O rte des Finanzam ts, das die G e w e r k s c h a f t z u r K örpers chaftsste uer

1 Vom 17. Mai 1935, RGBl. I S. 721.

2 Vom 2. Dezember 1936, RGBl I S. 1003.

(7)

3 1 . A T T g T rs r-n T T T T u i ü c k a u f 479

veranlagt hat. Eine A b le h n u n g des A n tra g e s w ä r e u n b e ­ gründet. W enn die U m w a n d lu n g auch in das freie E r ­ messen d e r G e w e rk e n g e s te llt ist, so li egt sie doch aus- ge sproehenerm aße n im Z u g e b e s t im m t e r B e str e b u n g e n der Reichsregierung, die eine "A b k e h r von an o n y m e n Kap ital­

formen zur E i g e n v e r a n tw o r tu n g des U n te rn e h m e rs « h e r b e i­

führen will. D e r erleic hterten E rre i c h u n g die ses Z w eckes soll das U m w a n d lu n g s g e s e tz die nen; en tsp re c h e n d ist es auch die A ufgabe aller staatlic hen O r g a n e , im Rahm en ihrer Z u stä n d ig k eit je de M a ß n a h m e zu u n te rstü tz e n , die auf einen dem G esetzesw illen en tsp re c h e n d e n E rfo lg a b ­ zielt.

Die gleiche E r w ä g u n g hat a uch die A m ts f ü h r u n g des Pflegers zu bestim men. Er w ird also keine Bed enken tragen, in einer G e w e r k e n v e r s a m m l u n g für die U m w a n d lu n g zu stimmen oder, w a s häufig ge schieht, die von ihm v e r ­ tretenen Kuxe an- den H a u p t g e w e r k e n verk a u f e n , um diesem die für einen U m w a n d lu n g s b e s c h lu ß erforderlic he Mehrheit zu verschaffen. Die V e r ä u ß e r u n g von Kuxen altrechtlicher G e w e rk s c h a fte n d urch den P fl e g e r b ed arf

vorm undschaftsgerichtlic her G e n e h m ig u n g , d eren E r ­ te ilung von der A ng em ess en h eit des Kaufpreises abhängt.

D er G e g e n w e r t für alle dem H a u p tg e w e r k e n nicht gehörigen, also erst e r w o rb e n e n Kuxe ist dem P fle g e r zur H in te rleg u n g zugunsten der von ihm vertretenen G e w e rk e n au szuantw orte n.

Auf noch ei nfachere Weise, näm lich ohne Liquidation od e r U m w an d lu n g , lä ß t sich die A uflö sung einer G e w e r k ­ schaft a l t e n Rechtes herb eifü hre n. Sie g e h t unter, sobald sich alle Anteile — die hier als »unbewegliche« V e r­

mögenstei le im B e rg g ru n d b u ch ein g e tra g e n sind — in einer H and vereinigen. Auch hier k ö n n e n die an 128 fehlenden Kuxe auf dem geschild erte n W e g e ü b e r einen gerichtlich bestellten P fle g e r erw o rb e n w erd en . Erfolgt dessen Bestellung auch nicht zum Z w ecke der D u rc h ­ f ü h r u n g einer U m w a n d l u n g , so doch zu dem gleic h­

bed eu ten d en einer A u f l ö s u n g , die eben das Endziel der an g ed eu teten B estreb u n g en der R eic hsregie rung ist und deshal b gleichfalls die unbedenklic h zu g e w ä h re n d e U n te r ­ stü tzu n g des A m ts gerichte s rechtfertigt.

U M S C H A U

Soll die b e r g m ä n n i s c h e B e z e i c h n u n g »Gr ube « nur ü b e r t a g e g e l t e n ?

Von Dr. H. S p e t h m a n n , Essen.

Es ist zweifellos ein ric h tig e r G ed an k e von Karl L e h ­ m a n n , in die Bezeichnung von B e rg w e rk sb e trie b e n a u f bergmännischen K arten u n d Rissen K la rheit b rin g en zu w ollen1. H ierbei sch läg t er vor, fo r ta n alle U n t e r t a g e ­ betriebe als »Bergwerke«, alle T a g e b a u e hin gegen als

Gruben« zu bezeichnen, w o b ei er hin zufügt, auch im öffentlichen Leben, in d e r Pre sse u n d im Schrifttu m aller Art könne diese zu n o rm e n d e Bezeichnungsweise e r f o l g ­ reich an g ew an d t w erd en .

Wenn hier einige Bedenken g e g e n diese L ö su n g v o r­

gelegt w erden, so aus dem E m p f in d e n heraus, daß die Normung deu tsc hen S p ra c h g u te s mit dem ta tsächlichen Sprachgebrauch bis zu einem ge w issen G r a d e überein­

zustimmen hat u n d ihm w e n ig ste n s w irklic hkeits nahe sein muß, gera de beim B erg bau, d e r so stark Ü be rlie fe ru n g und Brauchtum schätzt u n d pfle g t.

Dem ste h t ab e r g e g e n ü b e r , d aß sich die Bezeic hnung Grube gemäß ih r e r sp rachlichen H e r k u n f t — sie ist ver­

wandt mit K rypta, G r u f t und G r a b — im B e rg b a u k e i n e s ­ wegs auf T agebaue b eschränkt, sich vie lm ehr m indestens in dem gleichen U m fa n g , wenn nic ht iu noch g r ö ß e r e m , ebenfalls auf T ie fbaue u n d dab ei auch a u f d e re n V o rg än g e und Einrichtungen bezieht. M it dem T iefb au sind Begriffe wie Grubenbau, G r u b e n a u s b a u , G r u b e n g e b ä u d e eb e n so fest verwurzelt wie G ru b e n b ild , G r u b e n r i ß u n d G ru b e n fe l d , ja sie haben, geschichtlich g e se h e n , vom T ie f b a u so g a r ihren Ausgang genom men. W o r t e wie G ru b e n s t e ig e r, G r u b e n ­ beamter und G r u b e n b e le g s c h a ft sind gleic hfa lls im U n t e r ­ tagebetrieb entstan d en , d a r a n anschlie ßend G r u b e n ­ rechnungswesen, G r u b e n s t e ig e r , G ru b e n in s p e k to r un d Grubenvorstand. Auch R e d e w e n d u n g e n , w ie : e r ist in d e r Grube, oder er m acht eine G r u b e n f a h r t , o d e r er h a t sein Grubenzeug an, er innern uns im m er w ie d e r an einen V o r­

gang untertage. Das gilt f ü r alle A rten d e r G e w in n u n g , für Erzgruben u nd d a r u n t e r b e s o n d e r s fü r zahlreiche Eisen­

gruben wie f ü r S teinkohlengruben.

W ir sehen de m nach, d a ß d a s W o r t G ru b e vielfältig mit dem Betrieb u n te r ta g e fe s t v erw achsen ist. Es d ü r f te deshalb nicht ratsam sein, es f o r ta n ledig lich a u f T a g e b a u e zu beschränken u n d den U n te rt a g e b e t r i e b ausschließlich als Bergwerk anzusp rechen. Auch das zarteste Sp rach g efü h l des Bergmanns d ü r f t e d urch eine solche M a ß n a h m e g e ­ troffen w erden, w ir brau ch en n u r an das am m eisten g e ­ sungene Bergm annslied zu denken, d a s nach d e r al ten V olks­

weise gleich m it den W o r t e n e insetz t: »Wach auf, wach auf, d e r S te iger ko m m t, E r h a t sein G ru b e n li c h t bei d e r Nacht schon angezündt.« Man k ö n n te aus dem Lie derschatz viele weitere Beispiele hin z ufügen.

M ir scheint d e m g e g e n ü b e r u n t e r voller B e ja h u n g d e r Lehmannschen Bem ühungen um eine sc h ä r fe re F a s s u n g berg-

1 Vgl. Glückauf 76 (1940) N r. 34 S. 467.

werksb etrieblic her Bezeichnungen auf Karten u n d Rissen ein a nderer V orsch lag die Schwierigkeiten zu ve rm eid en, die sich aus einer E in e n g u n g des W o rte s G ru b e a u f T a g e ­ baue ergeben. Man set ze doch, statt ein »B e rg w e rk M o r g e n ­ glück« von einer »Grube M orgenglü ck« zu untersch ei den , einfach dem Zechennamen die beiden kla ren W o rte T a g e ­ bau un d T ie fbau .v o ra n , w obei man das erste noch nach

" o b e r d e u tsc h e r Art in »T agbau« a b k ü rz e n kann, und schr eibe dem en tsp rech en d »Tie fbau M orgenglü ck« und

»Tagbau M orgenglück«. D am it w ir d u n a b h ä n g i g vom G e ­ brauch des W o rtes G ru b e s o f o r t deutlich, w o ru m es sich han delt, wobei w ir den G e g e n s ta n d d e r G e w i n n u n g v o r­

zusetzen verm ögen, wie Steinkohle ntie fbau o d e r B raun­

kohle ntagbau. A u ß erd em kann man vom T iefbau, wenn man ihn auf den Schachtbau besc hränken will, noch den Stollenbau trennen u n d von einem »Stollenbau M o r g e n ­ glück« sprechen.

Zeichnerisch kann man noch einfa cher vorgehen, indem man je nachdem ü b e r o d er u n te r dem Namen des B e rg ­ w erk s einen besonders gekennzeichneten w aag erech te n Strich zieht, d e r b esagt, hie r g eh t B erg bau ü b e rt a g e o d e r u n te rta g e um. Am kürzes ten kö nnte man sich au sd rücken, w enn man diesen Strich ü b e r o d e r un te r einem Schlägel u n d Eisen v erm erk t, w ä h re n d man bei einem Stollen ein­

fach das übliche Zeichen setzt.

B e s t i m m u n g d es G e s a m t s c h w e f e l s in f e s t e n B r e n n s t o f f e n nach d em V e r g a s u n g s v e r f a h r e n . Von Chefchem ik er Dipl.-Chem. W . M a n t e l un d Dipl.-Chem. Dr. W . S c h r e i b e r , D o rtm und-L ünen.

(M itteilung aus dem H a u p tl a b o r a to r iu m d e r H a r p e n e r Bergbau-AG.).

Das von uns entwickelte V e rfa h re n zur Schw efel­

bestim m ung in B r e n n s t o f f e n 1 ist je tz t a u f säm tliche fe ste n B re nnstoffe mit ho hem o d e r tiefe m Sch w efelg eh alt a u s­

g ed eh n t w orden. G ew isse V ere in fachungen u n d V er­

besserungen des V e rfa h re n s sin d in n a c h steh en d er A us­

f ü h r u n g a u fg en o m m en w orden.

G r u n d l a g e d e s V e r f a h r e n s .

D as V erfa h re n b e r u h t auf d e r kat aly tischen V e r g a s u n g des Bre nnstoffes m it W a s s e r d a m p f 1, w obei d e r Schwefel in F o rm von Schw efelw assersto ff an C a d m iu m a c e ta t g eb u n d en u n d anschlie ßend mit Jo d l ö s u n g o d e r m it Bro- m i d -B ro m atlö su n g — a rs e n ig e r Säure — titr ie r t w ird . Es g e sta tte t die B estim m ung des G e sam tsch w efels in allen f este n B ren n sto ffen m it d e r gleichen G enauig keit, die sich bei A n w e n d u n g des E sc h k a v e rf a h re n s nach L. V. 2 erreichen läßt.

V e r s u c h s e i n r i c h t u n g 2.

Ein durchsic htig es Q u a r z r o h r von 50 cm Länge u n d 20 mm Dmr. w ir d d u rc h einen kleinen R ö h re n o fe n u n d

1 M a n t e l und S c h r e i b e r , Glückauf 75 (1939) S. 929.

2 Zu beziehen durc h die Firma F e d d e le r in Essen.

(8)

einen aufklappbaren Silitstabofen, die beide schwach g e ­ neigt sind, beheizt. E tw a 12—14 cm des Q u a rz ro h re s ragen ü b e r den Silitstabofen hinaus. D er kleine R öhrenofen w irkt als D am pfü berhitzer, der Silitstabofen zur Beheizung des als Vera sc hungsr aum dienenden Q uarz ro hrteiles. Das Q u a rz ro h r w ird nach dem E inführen des mit B re nnstoff u n d d e r V erg asungsm is chung versehenen V e rb re n n u n g s­

schiffchens mit einem Dampfe ntwickle r verbunden. Als V erbrennungss ch iffch en haben sich Schiffchen aus u n g la ­ siertem H artporzellan, neue Form , Länge mit Öse g e ­ messen 97 mm, Breite 16 mm, Höhe 10 mm, F ir m a Halden- w an g er in Berlin-Spandau, g u t be w ährt. Die w ä h re n d der V era schung aus dem Q u a rz ro h r abziehenden D äm pfe und V erbrennungsgase gelangen in ein engere s durchsichtiges Q ua rz ro h r von etwa 35 cm Länge u n d 12 mm Dmr., das am Ende v e rjü n g t ist. Beide Q u a rz ro h re sind mit Hilfe eines porenarm en K ork stopfe ns verbunden, d e r durc h eine Brause k räftig mit W a ss e r berieselt wird. Ist die An­

o rd n u n g d e r Silitstäbe so g e troffen, daß sie das Q u arz­

r o h r allseitig umge ben, so muß dieses v o r allem im Bereich des Schiffchens mit einer Schiene aus P y th a g o r a s ­ masse gegen die Strah lu n g d e r oberen Silitstäbe ab­

gesc hirm t werden. Die A bsc hirm ung fä l lt bei einer halbkre isfö rm ig en A n o rd n u n g der Stäbe fort. Die Tem- p eratu rm essu n g e rf o lg t mit einem Therm oele m ent, dessen Lötstelle über d e r Mitte des Schiffchens auf dem Q u a rz ro h r ruht. Bei A nw endung der Abschirmschiene ist in die ser fü r den D urchgang des Elementes eine entspre chende Ö ffnung anzubringen. Als Vorlage dienen zwei je 500 c m 3 fassende Schliffkolben mit Gasein- und -austritt.

V e r s u c h s d u r c h f ü h r u n g .

Das unterschiedliche V erg asungsverm ögen d e r einzelnen Bre nnstoffarte n, wie Kohle, Koks o d er P yritk onzentrat, das durch S truktur u nd Menge des jew eilig vorhandenen Kohlenstoffs bedingt ist und die Reduktion d e r Schwefel­

verbindungen zu Schw efe lw assersto ff entscheidend beein­

flußt, w ird durch besondere Zusätze, wie Lithiu m karb onat o d er Holz- und a-Kohle zur norm alen V ergasungsm is chung ausgeglichen. Bei der A usdehnung d e r Analyse auf sä m t­

liche Brennstoffe, ob Stein-, Braunkohle, Koks o d e r P y ri t­

konzentrate, ob schwefelarm o d er Schwefel reich, em pfieh lt sich die H erstellu n g von 3 Vorratsmischungen.

1. N o rm a le Vergasungsm ischling.

A nw endung f ü r alle A rten von Kohlen bis zu 3,0 «o S (Steinkohlen, Braunkohlen, M ittelp rodukt, B raunkohlen­

schwelkoks, Briketts).

60 Gewichtsteile Calciumoxalat (C aC 20 4) gepulvert, p. a.

(s chwefelfrei, vorhandenes C aS Ö 4 muß erst mit dest.

W asser ausgew aschen w erden).

25 Gewichtsteile C alcium hydroxyd ( C a O H 2) g epulvert, p.a.

10 Gewichtsteile Ammonm oly bdat, p . a . gepulvert.

E rfo r d erlich e M enge: 0,8 g M isc hung je Versuch, 0,5 bzw. 1,0 g Kohle.

2. A ktivierte V ergasungsm ischung.

A nw endung f ü r Steinkohlenkokse alle r Art.

97,5 Gewichtsteile M isc hung I

2,5 Gewichtsteile Lithiumcarbonat (L.i2C 0 3) gepulvert, p.a.

E rfo r d erlich e M enge: 1 g M isc hung j e Versuch, 0,5 g Koks.

3. K o h le n sto ffh a ltig e V ergasungsm ischung.

A nw endung f ü r sämtliche Kohlen mit ü b e r 3 o/o S, wie auch fü r W aschberge u n d Pyritk onzentrate.

9 Gewichtsteile M ischung I

3 Gewichtsteile Holzkohle, g e p u lv e rt (2500 Maschen Feinheit)

1 Gewichtsteil a-Kohle, gepulvert (2500 Maschen Feinhe it), möglichst schwefelfrei.

E rfo r d erlich e M enge: 1,3 g M isc hung je Versuch.

D er Bre nnstoff ist auf D u rchgang durch das Prü fsieb DIN 1171, 2500 Maschen, zu zerkleinern. Seine Ein w aag e richtet sich nach dem zu erw artenden Schw efelg ehalt und ist so zu bemessen, daß f ü r die Titra tio n nicht m e h r als 18—20 cm3 n/2 0 Jo d lö su n g verbraucht w erd en. Als Anhalt diene die nachstehende Übersicht:

bis 1 o/o S Bre nnstoffeinw aage 1,0 g

von 1 „ 3 o/o S „ 0,5 g

» 3 „ 6 o/0 S 0,25 g

„ 6 „ 15 o/o S „ 0,10 g

„ 15 „ 30 o/o S „ 0,050 g

über 3 0 % S „ 0 , 0 2 5 - 0 , 0 3 0 g.

A u s n a h m e n : Ste inkohle nkokse w e rd e n stets n u r bei 0,5 g E inw aage verg ast. B ra unkohlen w e rd e n bereits ab 1 o/o S mit d e r k o h le n sto f fh a ltig e n M ischung 3 vergast. Bei Braunkohlen ab 10 o/0 S w ird die E in w a a g e a u f 0,050 g verm in dert.

D er Brennstoff und die g u t v e rm e n g te V ergasungs­

misch ung w erd en im W ä g e g l ä s c h e n mit einem Glasstab innig verm ischt und in das V erbrennungsschiffchen ein­

gefüllt, w obei die lose a u fg eh äu fte Su b stan z durc h kurzes Aufklopfen des Schiffchens z u s a m m e n g e s ta u c h t und ver­

festigt wird. V or dem V ersu ch sb eg in n heizt man den als D a m p fü b er h itzer die nenden R ö h ren o fen auf etw a 750° auf und bringt den D a m p fe n tw ic k le r in Bereitschaft.

B e s c h i c k u n g d e r V o r l a g e n :

1. V o r l a g e : a) F ü r alle B re n n sto ffe m it Ausnahme von b 1 3 5 - 1 5 0 cm 3 H C l 1: 2, zuzüglich a-Kohle. Die Menge d e r zuzusetzenden a-Kohle (2500 Mas chen) richtet sich nach d e r B ren n sto ffein w aag e u n d b e t r ä g t bei

1 g E i n w a a g e rd. 0,5 g a-Kohle bei 0,5 g „ „ 0,2 g „ u n te r 0,5 g „ „ 0,1 g „

b) Bei H o c h te m p e ra tu r k o k se n , te erfreien Produkten, wie Bergen und P y ri tk o n z e n t ra t e n , fällt der Zusatz von a-Kohle weg. Die 1. V orla ge e n th ä lt dann 135—150 cm3

HCl 1:5.

2. V o r l a g e : 50 cm3 C a d m i u m a c e t a tl ö s u n g 4 200 cm3 H 20 . Die C a d m iu m a c e ta tlö su n g e n th ä lt im Liter 50 g Cad­

miumac etat 4 10 cm3 Eisessig. Ein mit w e n ig Cadmium­

ac etatlösung beschick tes Kölbch en w ird zur Sicherheit nachgeschaltet.

N achdem das f e r t i g beschickte Verbrennungsschiffchen bis fa s t an den v o rd eren Rand d e r G lü h zo n e des Silitstab­

ofen s e in g e fü h rt u n d d e r D a m p fe n tw ic k le r angeschlossen w o rd en ist, w ir d d e r S ilitstabofe n in d e r nachstehend be­

schriebenen A rt aufgeheizt. Bei Reih enanalyse n läßt man den aufgeheizten O fe n e rs t w ie d e r a u f 400° abkühlen.

A u f h e i z u n g d e s S i l i t s t a b o f e n s : nach 5 min 5 5 0 - 6 0 0 °

„ 10 „ 7 0 0 - 7 5 0 ° ,. 15 ,, 8 0 0 - 8 5 0 °

„ 20 ,, 8 8 0 - 9 0 0 °

„ 25 „ 9 3 0 - 9 6 0 °

„ 30 „ 1100° (bei Koks 1150").

Die D a m p f s tr ö m u n g soll bei k r ä f t i g e r Berieselung der den K orkstopfen tr a g e n d e n V erb in d u n g s stellen der beiden Q u arzro h re so g e re g e l t w erd en , d aß die erste Vorlage nach 15—20 min ins Sieden g e rä t , w obei d e r du rch die 1. Vor­

lage schlagende D a m p f auch die 2. V o rlag e allmählich erw ärm t. Bei zu k r ä f ti g e r D a m p f s tr ö m u n g und zu schw acher K ü hlung ve rm a g d e r v orzeitig durchschlagende D am pf noch nicht von d e r a-K ohle a u fg e z e h r te Teerspuren mitzureißen, die zu einer E r h ö h u n g d e s Jodverbrauchs führen können. Ist die 1. V orla ge zu s p ä t ins Kochen ge­

ko mm en, so muß man den V ersuch ü b e r das Vergasungs­

ende hinaus fortsetzen, um allen Sch w efelw assersto ff über­

zuspülen. Sollte d e r D a m p f einm al d u rc h die 2. Vorlage geschlagen sein, muß vor d e r T itra tio n auch d e r Inhalt des nachgeschalteten Kölbchens dem zu titrie renden Gut zugefiigt w erd en. Vor d e r T itra tio n mit 1/ 20 n Jod und ]/?o n T h io s u l fa t lö s u n g in G e g e n w a r t von Stärkelösung ist die V orlag e auf Z im m e r te m p e r a tu r abzukühlen. Nach beendigtem Versuch w ird d e r Inhalt des Schiffchens mit v erd ü n n te r Salzsäure a u f v o ll stä n d ig e V eraschung geprüft.

Die V erg asu n g sm is ch u n g en se lbst en thalten Schwefel­

spur en und e r f o r d e r n einen Blindversuch. Da die Mischungen ihre volle R e d u k ti o n s k ra f t u n d ihren Blind­

w ert ers t in G e g e n w a r t d e r zu v erg a s e n d e n Brennstoffe entfalten, legt man zw eckm äßig ihren Jodverbrauch in G e g e n w a rt einer Eichkohle mit bekanntem Schwefelgehalt (Eschka, a u sg e d r ü c k t in d e r d e r Kohlenei nwaag e ent­

sprechenden Anzahl cm 3 V20 n J) fest.

a) Bei A n w e n d u n g d e r norm a le n Vergasungsmischung dient als Eichkohle eine K okskohle mit m ittle rem Schwefel­

geh alt (B lin d w e rt aus 0,8 g V erg a s u n g s m is c h u n g 1 -!- 0,5 g Eichkohle v e rm in d e r t um die dem S-G ehalt d e r Kohlen­

einw aage e n tsp rech en d en K ubik zentim ete r 1 /20 n J ) - b) Bei d e r A n w e n d u n g d e r aktiv ie rten Vergasungs­

mischung die nt als Eic hsubsta nz ein Steinkohlenhoch­

te m p eratu rk o k s (B li n d w e rt aus 1 g V ergasungsm ischung 2 4 0,5 g Koks v e rm in d e r t um die dem S-G ehait d e r Eich- kokseinwaage e n tsp rech en d en K ubik zentim ete r V20n J)'

Cytaty

Powiązane dokumenty

oder Ellipsenschwingungen der Behälter so beeinflussen zu können, daß es sich nach einem nierenförm igen Querschnittsbild im Behälter anstaut und so hoch gehoben

Erfinder: Loren Glenn Symons, Hollywood (V.St.A.) Anmelder: Nordberg Manufacturing Company, City of Mil­.. waukee,

Aus der Zusam m enstellung der Einzelkosten lä ßt sich leicht auf die H öhe der spezifischen Kosten bei einer anderen Lokomotivbelastung schließen.. Dieses Beispiel

mann und Peter Reith, Essen. Versetzbare Abstützvorrichtung für den Bergbau. Erfinder, zugleich Anmelder: Peter Vanwersch. Aachen), und Alois Vanwersch,

Mai 1938 angemeldet sind, erstreckt sich ohne weiteres auf das Land Österreich, falls in diesem Land nicht ältere Rechte entgegenstehen.. Für früher angemeldete

Mai 1938 angemeldet sind, erstreckt sich ohne weiteres auf das Land Österreich, falls in diesem Land nicht ältere Rechte entgegenstehen... (Schriften zur K

Mai 1938 angemeldet sind, erstreckt sich ohne weiteres auf das Land Österreich, falls in diesem Lande nicht ältere Rechte entgegenstehen.. Für früher angemeldete

Über diesem ist mit Abstand ein Zylinder von gleichem D urchm esser un d über dem Zulaufkegel ist eine A u fg abevorrichtung angeord net, die aus einem