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Deutsche Bauzeitung. Konstruktion und Bauausführung, Jg. 59, No. 3

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Academic year: 2022

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D E U T S C H E B A U Z E IT U N G

59. JA H R G A N G * 11 * B E R L IN , D E N 7. F E B R U A R 1925

KONSTRUKTION UND BAUAUSFÜHRUNG

M ASSIV -, EISEN BE TO N -, EISEN- UND H O L Z B A U

SCHRIFTLEITUNG: REG.-BAUM EISTER a .D . FRITZ E ISE L E N

Alle Rechte Vorbehalten. — Für nicht verlangte Beiträge keine Gewähr.

Zwei neue Eisenbetonbrücken in Frankreich.

eide d e r n a c h ste h e n d beschrie­

b enen B rücken*) g eh ö ren zu den m o d e rn sten des E ise n b eto n b rü k - k en b a u es, h ab en b eträ c h tlic h e S p an n w eite u n d sind beide von d e r b e k a n n te n F in n a C onsidere en tw o rfen w orden.

Abb. 1 ze ig t eine B rücke ü b e r d en V esubie-F luß; ein B ogen m it a n g e h ä n g te r F a h r ­ b ahn v o n r d 9 6 m S p an n w eite u n d m a ssig e n W id e r­

la g ern , eine A n o rd n u n g , die au c h d en u n b e h in d e rte n A bfluß des H o ch w assers g e s ta tte t. D en F o rm ä n d e ru n ­ g en des B ogens a u s d en B rü c k e n la ste n , W id e rla g e r­

se n k u n g en , S chw inden u n d T e m p e ra tu rä n d e ru n g e n w u rd e d u rch E in fü h ru n g v o n e n tsp re ch e n d a n g e o rd ­ n e te n d re i p ro v iso risch e n G elenken m öglichst R echnung g e tra g e n ; au ß e rd e m w u rd e die B rü c k e n p la tte von dem einen W id e rla g e r d u rch eine F u g e g e tre n n t. D iese F o rm ä n d e ru n g e n k ö n n en bei einer so g ro ß en S p an n ­ w eite n äm lich S p an n u n g en h e rv o rru fen , d ie d iejenigen ohne ih re B e rü c k sic h tig u n g w e it ü b e rtre ffe n w ürden.

D ie G esa m tlän g e d e r B rü ck e is t näm lich 105 m, bei der g e n a n n te n L ic h tw e ite g e h ö r t sie ü b e rh a u p t zu den g rö ß te n d ie ser A rt. D er B rü c k e n q u e rsc h n itt u m faß t eine 5 m b reite F a h rb a h n u n d zw ei G ehw ege, w o rau s sich ein G e lä n d e ra b s ta n d von 7 ,5 0 m ergibt,

A bb. 2 a. n. S. 18 ze ig t ein p ro v iso risch es G elenk, d a s bis zu 400 1 zu ü b e rtra g e n h at. T ro tzd e m ein solches G elenk ziem lich steif scheint, is t es doch b e ­ w eglich g en u g , d a a u c h die au f eine ziem lich g roße L ä n g e fre ig e le g te H a u p tb e w e h ru n g sich en tsp rech en d d efo rm ieren k an n .

D a die V esubie - B rü ck e s ta rk e n W in d k rä fte n a u s g e se tz t ist, m u ß ten diese so rg fä ltig b e rü c k sic h tig t w erden.

E in e w a g e re c h te W in d k ra ft v o n 240 k g /m 2 w u rd e an g en o m m en u n d im m itt­

le re n T eil, den d u rch ein G itt.erw erk zu einem w a g e re c h te n T rä g e r zusam m en­

g e fa ß te n b eid en B ogen zugew iesen. In d e r N äh e d e r B rü ck e n en d e n ü b e r trä g t ein ste ife r R ahm en diese K rä fte au f die F a h rb a h n , die w ied eru m die ganze w a g e re c h te W in d k ra ft d en beiden W id e rla g e rn zu fü h rt.

D er B a u v o rg a n g b ie te t n ich ts A u ß erg ew ö h n lich es. S o fo rt n ac h F e r ­ tig s te llu n g w u rd e die B rü c k e m it etw a 100 ‘ b e la ste t, w o b ei sich eine g rö ß te ela stisc h e D u rc h b ie g u n g von 0,95 er­

gab . D ie n u n sch o n lä n g e re Z eit im V erk e h r ste h e n d e B rü c k e w eist bis h e u te k ein e rle i R isse auf. —

A bb. 3, S. 18, z e ig t die B rü ck e ü b e r d en M a u d it-F lu ß bei N an te s. A b­

g e s e h e n d av o n , d a ß die F a h rb a h n eb en ­ falls a u f g e h ä n g t ist, is t es eine v on d er V esu b ie-B rü ck e g än z lic h v ersc h ied e n e

*) N ach „ E n g in eer in g N ew s-R eco rd “ v.

K o n stru k tio n . Die S p an n w eite is t 55 m bei ein S echstel P feil, w as sich als w irtsc h a ftlic h zw eck m äß ig es V e r­

h ältn is erw ies. E s is t eine B o g e n b alk en b rü ck e , b ei der d er H o rizo n talsch u b des P arallelb o g e n s d u rch in der F a h rb a h n liegende Z u g b än d e r aufgenom m en w ird. E in B rü ck e n a c h sla g e r ist als W ä lz lag e r, d a s a n d e re als R o llag e r au sg eb ild et, w od u rch d as S ystem äu ß e rlich elastisch bestim m t w ird u nd T e m p e ra tu r u n d S chw in­

den k eine S p an n u n g en h erv o rru fen , solange sich die F o rm ä n d eru n g en d er Z u g b än d e r in den selb en G renzen h alten , w ie die im Bogen. D iese A n o rd n u n g h a t n eb en dem V orteil des fre ien W a sse rd u rc h la sse s u n d der E in fac h h eit d er A u flag e ru n g den N achteil, d a ß sie n u r einen v erh ä ltn ism äß ig g erin g e n A b sta n d d e r H a u p t- trä g e r g e s ta tte t, um n ic h t zu schw ere Q u e rträ g e r zu erh a lten . D eshalb sind au ch die G ehw ege a u s g e k ra g t, w odurch sich die üblichen A bm essungen des Q uer­

sc h n itte s g u t erreich en lassen.

Die H ä n g e sta n g e n sind d e r a rt au sg eb ild et, d a ß sie in d e r E bene d er T rä g e r d er F o rm ä n d e ru n g d e r B ogen k ein en n en n e n sw erte n W id e rsta n d en tg eg e n setz en . Um so steifer sind sie in d e r Q u errich tu n g a u sg eb ild et, um die W in d k rä fte vom B ogen a u f die F a h rb a h n zu ü b e r­

tra g e n , die w iederum als H o riz o n ta lträ g e r w irk e n d die W in d k ra ft schließlich au f die W id e rla g e r ü b e rträ g t.

Als Bew eis für die S ta n d fe stig k e it d er K o n stru k tio n k a n n dienen, d aß bei einer zeitw eiligen Z erstö ru n g von 2— 3 Z u g stan g en die F a h rb a h n u n v e rä n d e rt blieb.

Die B o g e n trä g e r h ab en I-Q u ersc h n itt (Abb. 4), w o­

b ei die obere u n d u n te re R ippe s ta rk u m sc h n ü rt sind.

B esondere A u fm erk sam k eit ist — w ie bei d ieser B ogen­

form u n b e d in g t n ö tig — d e r V erb in d u n g d es B ogens

Abb 1. A n s i c h t d e r B r ü c k e ü b e r d e n V e s u b i e - F l u ß . 6.12.23.- B o g e n m i t a n g e h ä n g t e r F a h r b a h n v o n rd. 96m Spw.

K onstruktion und B auausführung No. 3. 17

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m it den w ag e re ch te n Z u g b än d e rn g e s c h e n k t w orden.

D er H orizo n talzu g w ird d u rch einen v e rh ä ltn ism ä ß ig k urzen V erb in d u n g steil in den B ogen g ele ite t, w ozu g en a u es Studium der liier a u f tre te n d e n K rä fte n o tig ist.

D er B a u v o rg a n g w ar folgender: E in au s zwei H älfte n b e steh e n d er H o lz trä g e r w u rd e e rric h te t und au f die W id erlag e r a b g e stü tz t. A n diesen w u rd e m it­

tels H ä n g e sta n g en eine w ag e re ch te P la ttfo rm in _ der E bene d er Z u g b ä n d e ru n te rk a n te au fg e h ä n g t. D ieser H olzbogen sollte d as G ew icht d er halb en B ogenrippe

u nd des h alb en Z u g b an d es tra g e n . Z u n ä c h st b e to n ie rte m a n diese T rä g e rte ile u n d ließ sie a b b in d e n , w o d u rc h sie in die L ag e v e rs e tz t w u rd e n , sich se lb s t u n d den R e stb e to n der T rä g e r zu tra g e n , d er, so la n g e d e r erste B eton noch frisch w ar, a u fg e b ra c h t w e rd e n m u ß te.

N ach F e rtig s te llu n g d er T rä g e r w u rd e d ie B rü c k e n ­ p la tte h e rg e ste llt, w obei die S ch alu n g v o n d en Bogen g e tra g e n w u rd e . A uf diese W eise w u rd e eine w e se n t­

liche V errin g e ru n g d er K o ste n für die H e rste llu n g der

L e h rg e rü ste erzielt. — A. R.

Kämpferquenschnitt. Scheitelquenschnitt.

m i t t d e r B o g e F l u ß - B r ü c k e .

Abb. 2. B r ü c k e ü b e r d e n V e s u b i e - F l u ß . Abb. 4. Q u e r s c h n i t t d e r B o g e n d e r M a u d i t - Provisorische G elenke für einen Schub von 400t.

Aus „Engineering N ews-Record11 vom 6. 12.1923.

Zwei neue Eisenbetonbrücken in Frankreich.

Abb. 3. B r ü c k e l i b e r d e n M a u d i t - F l u ß b e i N a n t e s . Bogenträger mit angehängter Fahrbahn rd. 55 nLSpw.

Entwurf zu einem Freihafen in Lübeck.

Von W asserbaudirektor L e i c h t w e i ß - Lübeck.

m dem F re ila g e rv e rk e h r R e ch n u n g zu tra g e n , sind im L ü b e c k e r H afen, u n d zw a r im a lte n T eil, a n drei S tellen (in einem T eil des L a g e r­

h a u se s u n d in zw ei S chuppen) so­

g e n a n n te F re izo n e n e r ric h te t w o r­

d en. W e n n a u c h d u rc h d as E n t­

g eg e n k o m m e n d e r Z o llv e rw a ltu n g dem V e rk e h r in d en F re izo n e n k ein e S ch w ie rig k e ite n b eg eg n en , so d a r f m a n doch sag en , d a ß diese F re i­

zonen die V o rzü g e eines reinen F re ih a fe n s en tb eh ren . E s t is t d e n n au ch in L ü b ec k g e p la n t, einen T eil des n eu en H afen s zu einem F re ih a fe n au sz u b a u e n . Im N a c h ste h e n d e n soll d er E n tw u rf für diesen F re ih a fe n b esch rieb e n w erden.

W e se n tlic h bei d e r A n lag e eines F re ih a fe n s ist es, die A u sd e h n u n g d esselb e n dem zu e rw a rte n d e n rein en F re ih a fe n v e rk e h r e n tsp re ch e n d a n z u p assen , d a ­ m it in diesem H afen au c h ta tsä c h lic h n u r d e r V e rk e h r sich ab w ic k e lt, d er sich für einen F re ih a fe n eignet.

D er H an d e l soll also n u r d as G u t in dem F re ih a fe n la g e rn u n d U m schlägen, d a s für d as Z o lla u ssc h lu ß g eb ie t

b e stim m t ist. D abei is t n a tü rlic h n ic h t ausgeschlossen, d a ß au c h solche G ü te r e in g e la g e rt w erd en , für die eine b essere K o n ju n k tu r a b g e w a r te t w e rd e n soll und die d a n n je n ac h B e d a rf w ie d e r ins A u sla n d oder ins Zoll­

in lan d geh en . E b en so sollen sich in dem Zollaus­

sc h lu ß g eb iet n u r solche V e re d e lu n g sin d u s trie n a n ­ siedeln, die v o rw ie g e n d d e n R o h sto ff vom A uslande b ezieh en u n d d a s H alb- u n d F e r tig f a b r ik a t w ied e r dem A u sla n d e zu fü h ren . E s w ä re u n w irtsc h a ftlic h , wollte eine In d u strie , d ie w ohl d en R o h sto ff a u s dem A us­

lan d e bezieh t, a b e r d a s H alb- o d e r F e rtig fa b rik a t nach dem In la n d c a b g ib t, sich im F re ih a fe n n ie d e rla sse n , da ja d er Zoll fü r die H alb- u n d F e rtig fa b rik a te b ed e u te n d h ö h er ist, als d e r für d en R o hstoff.

A us d ie sen E rw ä g u n g e n sc h lu g ich für L ü b ec k vor, d a s in den V o rw e rk e r W iesen n e u a n g e le g te H a f e n - b e c k e n f ü r F r e i h a f e n z w e c k e au szu b a u en . Die fü r g e d a c h te n Z w eck n u tz b a re L ä n g e d es B eckens b e tr ä g t ru n d 1000'». D er K a i n a c h d e r T ra v e s e ite zu soll dem H a n d e l V orbehalten b leiben u n d w ird d en Be- diii in issen en tsp re c h e n d m it L a g e rs c h u p p e n u n d einem L a g e rh a u s b e se tz t. D er K ai n a c h d e r V o rs ta d ts e ite zu 18

(3)

soll d e r In d u strie a n sie d lu n g zu g e fü h rt w erden. D ie g e s a m te F läc h e fü r In- d u strie a n sie d lu n g b e trä g t ru n d 150 000 qm. D as g a n z e F re ih a fe n g e b ie t w ird m it einem d e n V o rsc h rifte n e n tsp re ­ ch e n d en Z o llg itte r um geben. V or den L a g e rsc h u p p e n w erd en d re i G leise d u rc h g e fü h rt, v o n d en en d as m ittle re als V e rk e h rsg le is d ient. E s w ird m it den b eid e rse itig e n A rb e itsg leisen d e r­

a r t m it W e ic h en v e rb u n d e n , d aß em e g ru p p en w eise A u sw echselung der W a g en v o r sich g eh en k a n n , ohne die n o ch in A rb e it befindlichen G ruppen zu stö ren . Im R ü c k e n d er L a g e r­

sch u p p en w erd en zw ei G leise a n g e ­ o rd n e t. D ie G leisanlage fü r die In d u ­ strie se ite b e s te h t a u s zw ei G leisen, die im R ü c k e n d e r In d u strie p lä tz e liegen.

D abei is t v o n d e r E rw ä g u n g a u s g e ­ g a n g e n , d aß d er V erk e h r bei den In ­ d u strie p lä tz e n sich wie folgt a b w ic k elt:

D er R o h sto ff kom m t m it Schiff an, g e h t v o n d a a u f den P la tz , e rfä h rt d o rt seine V ered e lu n g u n d g e h t m it Schiff w ied er a u s ; oder, so w eit es sich um E ise n b a h n tra n s p o rte ins B innenland h a n d e lt, k o m m t d e r R o h sto ff v on der W a sse rse ite , w ird a u f dem P la tz v e r­

edelt u n d im R ü c k e n des P latz es v e r­

la d en . D ie Z u fü h ru n g d e r G leise zum F re ih a fe n g esc h ie h t d u rch A bzw eig a u s dem R o d d en k o p p elb ah n h o f.

D em H a fen b e ck e n v o rg e la g e rt ist in n e rh a lb d e r Z ollgrenze ein H a f e n ­ b a h n h o f . in einem U m fang, d e r dem zu e rw a rte n d e n V e rk e h r en tsp rich t. D er F e in ra n g ie ru n g dien en Stum pfgleise, d ie v o r K o p f des B eck en s liegen. Die Z u ste llu n g u n d A b holung d e r W ag en g e h t n u n fo lg en d e rm aß e n v o r sich:

A uf dem R o d d e n k o p p elb ah n h o f w ird d e r Zug zusam m en g estellt, g e o rd n e t n ach In d u strie - u n d H an d e lsk a i. Die L oko m o tiv e zieht n un d ie W a g en für den In d u s trie k a i a u f die G leisgruppen f ü r diesen u nd d a n n die W a g e n für den H a n d e lsk a i a u f d ie e n tsp re ch e n d en G leisgruppen in n e rh a lb des F reih afen s.

A lsdann se tz t d ie L o k o m o tiv e um , stö ß t d ie W a g e n au f die S tum pfgleise v o r K o p f d es B eck en s n a c h G ru p p en aus, z ie h t die einzelnen G ruppen zu einem Z ug a u f ein G leis zusam m en u n d holt d a n n z u n ä c h st die fe rtig e n G ruppen ü b er d a s V e rk eh rsg le is vom K a i u nd s tö ß t d ie zu b e a rb e ite n d e n G ruppen ü b e r d a s V erk eh rsg le is a n die e n tsp re ­ c h e n d en L ösch- u n d L a d e ste lle n . In g le ich e m S inne a r b e ite t sie d a n n für den I n d u s trie k a i, n u r d a ß h ie r eine F e in ra n g ie ru n g n ac h einzelnen G ruppen n ic h t s ta ttfin d e t. D er au sg e h e n d e In ­ d u strie - u n d H a n d e lste il w ird dam i w ied e r v o r dem T o r a n dem au s g e h e n ­ d en Z ug zu sam m en g esetz t.

A n G e b ä u l i c h k e i t e n sind v o rg e se h e n n eb e n dem L a g e rh a u s u nd d en L a g e rs c h u p p e n : ein V e rw a ltu n g s­

g e b ä u d e , eine F e u e r- u n d P olizeiw ache, ein P fö rtn e rh a u s m it Z ollw ache, ein W e rk s tä tte n g e b ä u d e u n d ein G a st­

h au s. A n d en E n d e n d e r S chuppen w e rd e n B ü ro räu m e v o rg e se h e n fü r die S c h u p p e n v e rw a ltu n g .

D as V e r w a l t u n g s g e b ä u d e e n th ä lt in seinem E rd g e sc h o ß die n ö ti­

g e n R ä u m e fü r d ie E ise n b ah n -, Zoll-

7. F ebruar 1925. 19

(4)

und H afen v erw altu n g . Im D achgeschoß sollen eine W ohnung für den H afen v e rw a lter, sow ie S chreib- u n d A k ten räu m e für die einzelnen b e te ilig te n V erw a ltu n g e n

u n te rg e b ra c h t w erden. .

In d er F e u e r - u n d P o l i z e i w a c h e sind die notw endigen R äum e für die F e u e rw e h r u n d für die Polizei vorgesehen. A ußerdem w ird in diesem G ebäude eine S an itäsw ach e ein g erich tet.

D as P f ö r t n e r h a u s k o m m t an den E in g a n g des H afens zu liegen u n d e n th ä lt im E rd g e sc h o ß die P fö rtn erstu b e , die Z ollw ache u nd einen R au m für b e­

schlagnahm te S achen. Im D achgeschoß w ird eine P fö rtn erw o h n u n g ein g erich tet.

D as W e r k s t ä t t e n g e b ä u d e e n th ä lt eine Schm iede, eine Schlosserei u nd eine T isc h lerei; a u ß e r­

dem sind R äum e für den A u fe n th a lt d e r A rb e ite r u nd ein W erk m eisterzim m er vorgesehen.

F ü r d as L ö s c h e n u n d L a d e n soll d e r H a n d e ls­

k a i m it elek trisc h b etrieb en e n K ra n e n v o n 2,5 bis 3 1 L e istu n g b e s e tz t w erden. D er freie P la tz am E in g a n g des H afen s au f dem H a n d e lsk a i d ie n t zu r L a g e ru n g von S p e rrg u t u n d sehr schw eren G ü tern ; dem Z w eck e n t­

sp re c h e n d ist h ie rfü r a u c h eine b e so n d ers k r ä f tig a u s­

g eb ild e te V erla d e V orrichtung in dem F re ih a fe n e n tw u rf v o rg e se h e n w orden.

D er A u sb au des H afen s se lb st soll sc h rittw eise v o rg en o m m en w erd en . In d e r e rste n Z eit w ird es g e n ü g e n , die E ise n b a h n z u fü h ru n g v o n dem schon be­

ste h e n d e n G leis fü r die H o lz la g e rp lä tz e an d e r T rave abzu zw eig en u n d die S tra ß e n z u fü h ru n g v o n d er E in­

sie d e lstra ß e ab zu b e w e rk ste llig e n , w en n m an es nicht v o rzie h en sollte, E ise n b ah n - u n d S tra ß en z u fü h ru n g gleich v on v o rn h e re in in die en d g ü ltig e L age zu brin g en . —

Das Garagenproblem in den deutschen Großstädten.

Von Reg.-Baumeister Dr.-Ing. Georg M ü l l e r , Berlin-Lankwitz. (Schluß aus No 2.' un zu den A u f z u g s g a r a ­

g e n . Die M om ente, die b ei A uf­

zügen zu b e a c h te n sind, sind die F ö rd erh ö h e, die A nzahl d e r G e^

schosse, die H u b g esc h w in d ig ­ k eit, d e r S tro m v erb ra u ch , B e­

trie b sk o ste n au ch d u rch d a s P e r­

sonal, die L e istu n g sfä h ig k e it u n d B etrieb ssich erh eit.

Ü ber die e rste n 3 P u n k te g ib t das D iagram m *), A bb. 17, S. 20, a n sch a u lich A uf­

schluß. E s ist zu entnehm en, d a ß bei G eschw indig­

k eite n ü b er 0,5 m/Sek die S tro m k o sten u n d dem n ach die B etrieb sk o sten fü r die A n fa h rtsb esc h le u n ig u n g schnell w achsen. E s h a t au ch k ein en Zw eck, schnellaufende A ufzüge für m ittle re F ö rd e rh ö h e n zu b etreib en . D as W a rte n , d as Öffnen u n d S chließen d e r T ü re n nim m t doch die überw ieg en d e Z eit in A nspruch.

A bb. 18, S. 20, g ib t ein p ra k tisc h e s B eispiel in Ge­

s ta lt einer gew öhnlichen am erik an isch e n A u fz u g sg ara g e für 108 K ra ftw a g e n . Man sie h t den D oppelaufzug in der E ck e. M an re c h n e t die stü n d lich e L eistu n g sfä h ig k e it eines A ufzuges d rü b en etw a zu 40— 50 W a g en . M eist befinden sich g eg e n ü b er den A ufzügen, w enn sie an einer b eso n d eren S to c k w e rk sstra ß e liegen, die W a sc h ­ stän d e. D ie S to c k w e rk sstra ß e n sind m it 6— 7 m ziem ­ lich schm al, ab e r die W a g e n sind sehr w endig u n d die L en k e r sehr g esch ick t. E s g ib t in A m erik a schon A uf­

zu g sg arag e n von 11, so g ar von 20 G eschossen.

Ich kom m e n un zu au sg esp ro ch e n en A b s t e i l ­ g a r a g e n . R e c h t in te re ssa n t ersc h e in t m ir d a der n eu e ste englische V o rsch lag v o n R i c h a r d s o n für eine T u r m g a r a g e a u f sehr b e sch rän k te m R aum . Man sieh t den rec h tec k ig en G rundriß, A bb. 19, sc h ac h ­ b rettfö rm ig a u fg e teilt. Die 8 A utom obile steh en au f längs-

und querbew eglichen S chiebebühnen um den zen trale n Aufzug. W ir h aben 4 S e ite n stä n d e u nd 4 E c k stä n d e . Die A bbildung v o rn zeigt, w elche 5 B ew egungen n o t­

w endig sind, um bei V ollbesetzung ein A u to vom E c k ­ platz zum A ufzug zu bringen. E s m uß z u n ä c h st P la tz gesch affen w erden. E in u n m itte lb a r am A ufzug g e ­ legenes A uto w ird au f den A ufzug gesch o b en , e rst dann k a n n d as E c k a u to w eiterrü c k en . In d e r d ritte n V erschiebung w ird d e r P la tz des E c k a u to s ein­

genom m en. In d e r v ie rte n V ersch ieb u n g w ird d e r A uf­

zug w ieder freig em ach t, u nd endlich in d e r fünften B ew egung g e la n g t das E c k a u to au f den A ufzug.

W äh ren d d er g an zen Z eit ist d ieser A ufzug still liegen geblieben.

Ich zeige dieses Beispiel, um zu b ew eisen, zu w elch' verzw eifelten M itteln m an g reifen will, w enn die A bstellfrage b ren n en d w ird, ohne d a ß ich d esh alb g era d e diese L ösung m it ihrem v e rw ic k e lte n u n d schw erfälligen V ersch ieb eb etrieb für vo rb ild lich h alte.

Es fo lg t ein d e u tsc h e r V o rsch lag fü r eine D o p p el­

turm -G arag e von P i s t o r , Abb. 22, S. 21, m it einem

*) D iese Abb. ist ein er A rbeit eines m ein er M itarbeiter entnom m en. —

D o p p ela u fzu g u n d z e n tra le n D re h sch e ib e n in jedem Ge­

schoß. Man sie h t im u n te re n B ild die E in fa h rt in das H aus. E s is t eine R ü c k w ä rts b e w e g u n g nö tig , um in den A u fzu g zu g ela n g e n , w en n n ic h t die D rehscheibe zu diesem Z w eck b e n u tz t w ird.

Die A b s t e . l l - A u f z u g s g a r ä g e n für das S ta d tin n e re sind au s g e sp ro c h e n e V e rtik a lb a u te n . Die T u rm g a ra g e is t te ch n isc h ein rein e s T ransportproblem . Die B e trie b s a rt sp ie lt eine g ro ß e R olle, m an muß g e n a u die E in z elb e w e g u n g en des A u to s v erfo lg en und d ab e i au c h d a s W a rte n , d a s Ö ffnen u n d S chließen der T ü re n g e b ü h re n d in R e c h n u n g stellen . D abei ist zu b ed e n k en , d a ß es a u c h fü r so lch e G a ra g e n H auptver­

k e h rsz e ite n g ib t, die S p itz e n le istu n g e n fordern.

Abb. 20, S. 21, g a b t eine Ü b e rsic h t ü b er verschie­

d en e A rte n vo n a n g e b a u te n u n d fre iste h en d e n Turm­

g a ra g e n , wie sie in d e r jü n g s te n Z eit v o n u ns gestaltet w o rd e n sind. E s is t alles a u f die ein fa c h ste Form ge­

b ra c h t, u m d en w ese n tlich en B a u g e d a n k e n möglichst an sch a u lich zu m ach en . D ie e rste S kizze oben links ze ig t einen ä u ß e re n A u fzu g a n einem G eschäftshaus u n d d ie ein g e b a u te B ox in jed em S to ck w erk . Das A llerb eq u em ste für einen G esc h äftsm an n , der unter U m stän d en u n m itte lb a r v o n seinem B üro aus durch eine S c h lu p ftü r zu seinem A u to k a n n .

Die zw eite S kizze ste llt eine a n eine Brandm auer g eleh n te T u rm g a ra g e d a r. Sie k a n n u n te r Umständen m it ein er D a c h g a ra g e v e rb u n d e n w’erd en , ebenso wie die e rste A n o rd n u n g . E s v e r s te h t sich v o n selbst, daß bei A n o rd n u n g 1 u n d 2, d a d e r A u fzu g n ic h t voll aus­

g e n u tz t w ird, die B oxen n ic h t billig w erd en können.

Ü b e rh a u p t k a n n ä u ß e r s te R a u m b e sc h rä n k u n g niemals zu den w irts c h a ftlic h s te n L ö su n g en fü h ren .

D er d r itte G ru n d riß oben re c h ts ze ig t eine Recht­

e c k -T u rm g a ra g e m it D o p p ela u fzu g u n d Schiebebühne in jedem S to c k w e rk . Im n o rm a le n B e trie b e dient der eine A ufzug d e r A u ffa h rt, d e r a n d e re d e r A b fah rt; bei g rö ß e re r In a n sp ru c h n a h m e d e r F ö rd e rm itte l -— beson­

d ers in d en M o rg en stu n d en — k ö n n e n b eid e A ufzüge in ein er R ic h tu n g fö rd e rn . V or d en A ufzü g en lä u ft eine S ch ieb eb ü h n e in jed em G eschoß a u f versenkten S chienen. A uf diese S ch ie b eb ü h n e w ird d a s Automobil vo n d em A ufzug a u s g esch o b e n , v o r sein en S tan d ge­

fah ren u n d a b g e ro llt. D iese A n o rd n u n g g ew äh rleistet dio b este R a u m a u sn u tz u n g . E in b e s o n d e re r Vorteil so lc h er A n o rd n u n g e n , die m it m e ch a n isch e n H ub- und Q u e rv e rte ilu n g sm itte ln a rb e ite n , ist d e r, d a ß d u rch die S tille g u n g d es M otors d ie G efah r d e r E n ts te h u n g von B rän d e n n ah e zu völlig b e s e itig t ist. E s ist n atü rlich a u c h m öglich, d en G an g so b re it zu m a ch e n , daß die A uto m o b ile d u rch ih ren eig en en M otor v e rfa h re n w er­

d e n k ö n n en . Die G a ra g e is t o hne je d e Ä n d eru n g der A n lag e e rw e ite ru n g sfä h ig . Z eig t es sich im B etriebe, d a ß die A u fzü g e n ic h t v o ll a u s g e n u tz t sind, so k an n d a s G eb äu d e in sein er L ä n g s ric h tu n g v e r g r ö ß e r t w er­

den. Im u m g e k e h rte n F a lle k ö n n e n o hne S ch w ierig ­ k e ite n noch n a c h trä g lic h A u fzü g e e in g e b a u t w erden.

20

(5)

Stromverbrauch fü r Anfahrtbeschleunigung Strom ve rbrauch

f ü r Hub S ‘---

Aufzüge

Erdgeschoß 1. S tockw erk

s t

A u s g a n g s -S te llu n g 1. Verschiebung 2. Verschiebung

3. Verschiebung k. Verschiebung 5. Verschiebung

fe rtig zur A u s fa h rt

Abb. 19. T u r m g a r a g e n a c h e n g l . V o r s c h l a g . Abb. 21 (hierunter). A u f z u g s a n l a g e f ü r G r o ß g a r a g e .

6.* 7 y y Geschoß

1.-3. G e s c h o ß

WB

E

i l i

□ ü

E

□ □ □ LJ IXILj

J t i

T u r m g a r a g e n . B o x e n a u fs te llu n g

| Türöffnung für normalen Betrieb

|^J Türöffnung für Ausnahme-Betrieb

Abb. 22 (hierunter). D o p p e l - T u r m g a r a g e S y s t e m P i s ’t o r D. E. G. M.

Abb 17 — 22 D u rc h A n e in a n d e r­

se tz e n m e h re re r so l­

c h e r B a u te n k a n n m an a u s e in e r solchen T u rm g a ra g e ein g rö ­ ß e re s G eb ä u d e e n t­

w ic k e ln D ie r e c h t­

e c k ig e F o rm m a c h t d ie se n B a u g le ic h e r­

m a ß e n g e e ig n e t zum E in b a u in eine H ä u ­ s e rfro n t w ie zu r A u s­

n u tz u n g se lb s t n ic h t allz u g ro ß e r H in te r ­ hö fe in d e r In n e n ­ s ta d t.

D ie beid en u n te re n S k izz en in A bb. 20 ze ig e n d ie A u flö su n g ein es a c h te c k ig e n G ru n d risse s. In d e r re c h te n S k izz e sind zw ei A u fz ü g e an d e r A u ß e n w a n d u n d v o r d ie se n e in e v e rsc h ie b - 7. F ebruar 1925.

— offene Aufstellung

--- —,

Abb. 23. K a u m e r s p a r n i s b e i o f f e n e r A u f s t e l l u n g .

A u f z u g s g a r a g e n . b a re D re h sch e ib e a n ­ g e o rd n e t. D ie beid en A ufzüge lieg en g e n a u w ie bei d e r R e c h te c k - T u rm g a ra g e in einem einzigen gem einsam en S ch ac h t. D ie e ig e n ­ a rtig e ,le ic h t v o n H an d zu b e tre ib e n d e , Q u er­

v e r te ilu n g s a n la g e g e ­ s ta t t e t eine se h r g u te A usnutzung d er v ollen G ru n d riß flä c h e , in ­ dem d e r W in k el, u n te r dem d ie W a g e n z u e in ­ a n d e r ste h e n , k le in e r w ird als b ei d e r r a ­ d ia le n V e rte ilu n g v o n

« in e m P u n k te aus.

D u rc h se in e e ig e n a r ­ tig e u n d b e m e rk e n s­

w e rte F o rm e ig n e t sich solch ein B a u b e ­ so n d e rs fü r d ie A u f­

s te llu n g a u f einem

(6)

freien P latz. D em entsprechend ist au ch d a s E r d ­ geschoß für L äden, das I. O bergeschoß für eine R e s ta u ­ ratio n oder ein Café vorgesehen. S ollten h ie rb e i die beiden an der A uß en w an d liegenden A ufzüge stö re n d w irken, so k an n m an au c h einen ze n tra le n A ufzug a n ­ ordnen, entw eder als D rehaufzug, w obei sich d a s g an ze tu rm a rtig e A u fz u g sg erü st d re h t, oder als A ufzug m it d reh b a re r Bühne. N eben A utom obilen k a n n m an au ch noch in den beiden letzten A u sfü h ru n g en M o to rräd e r in den G eschossen u n te rb rin g e n , die en tw e d er d u rch den A utom obilaufzug o d er d u rch einen k lein en beso n d eren A ufzug zu ihren S tan d p lä tz en b e fö rd e rt w erden.

D as S chaubild Abb. 25, hierneben. der A c h t ­ e c k - T u r m g a r a g e soll einen B egriff geben, wie (>in solcher B au in seiner schlich ten A rc h ite k tu r w ir­

k en k an n . Ich g laube, daß m an m it einem solchen V er­

k eh rsb au d as S tad tb ild n ic h t sc h äd ig t, so n d e rn um eine neue eig en a rtig e B auform b ere ich e rn k an n .

B esondere G ru n d stü ck sfo rm en u n d die B e trie b s a rt d er A b ste llg a ra g e g e s ta tte n au ch bei g rö ß e re n F läc h en n ich t die A nw endung von R am pen. A lsd an n kom m en M assengaragen m it A u fz u g sb atterie n in F ra g e , die eine sorgfältige S tufung u nd G ruppierung v erla n g en . E ine g ru n d sätz lic h e A n ordnung für eine g ro ß e A u fz u g sg ara g e is t in Abb. 21, S. 21, angegeben. Zum 1. u n d 2. G e­

schoß geh t je 1 D oppelaufzug, in d as 3.— 5. G eschoß fördern w egen der g rö ß eren H ubhöhe m it g leich er L e istu n g sfäh ig k e it je 3 A ufzüge u n d in d as 6. u n d 7.

G eschoß je 4 A ufzüge. Um ab e r g rö ß tm ö g lich e V e r­

k eh rsflü ssig k eit u n d S ich erh eit zu erlan g en , sind die A ufzüge so a n g e o rd n et, d a ß sie im N o tfall a u c h ein oder zwei an d e re S to ck w erk e m itb ed ien en kön n en .

D ie sonstige E n tsc h e id u n g zw ischen R am pen- u n d A ufzugs-G aragen b ei g rö ß e re n G ru n d stü c k e n w ird z. Zt.

d ad u rc h ein w enjg ersch w ert, d aß lic h te offene R a m p e n ­ a n lag en als b e b a u te F läc h e g elten , w ä h re n d d e r R aum , d en selb st viele A ufzüge einnehm en, als u n b e b a u te F läch e gilt. D as E rs te ersc h e in t v ie lle ich t e tw a s stren g , das Zw eite vergleichsw eise g ünstig.

Ic h h a tte schon a n g e d e u te t, d a ß es für G ro ß stad t- G arag e n k eine U n iv ersallö su n g en gib t. In d e r T a t g ib t es neben d en hier g ez eig ten L ösu n g en noch eine R eihe a n d e rer M öglichkeiten, A bstellräu m e zu schaffen. D iese m üssen se lb stv e rstän d lich a u s g e n ü tz t w erd en . Man w ird erste n s d a ra u f b e d a c h t sein, b e i allen n euen ty p isch g ro ß stä d tisc h e n B a u te n so fo rt in reichlichem A usm aß G arag e n rä u m e vorzusehen. A bgesehen d av o n h alte ich die A nlage u n t e r i r d i s c h e r G a r a g e n d u rch U n terk e lleru n g v on öffentlichen P lä tz e n , u n te r U m ständen so g ar von G rünflächen, sow eit n ic h t L ei­

tu n g e n oder B äum e hin d erlich sind, fü r ein G eb o t der S tunde. M eine F irm a h a t d ieser F ra g e ihr g anz b esonderes In te re s se zu g e w an d t, w eil sich g e ra d e au f diese W eise v erh ä ltn ism ä ß ig billige A nlag en schaffen lassen u n d F lä c h e n in A n sp ru ch genom m en w erden, die k e in e r a n d e ren B estim m ung entzogen w erden.

Ü b erh au p t ist die erste u nd w ich tig ste A ufgabe d ie p lan m äß ig e E rfa ssu n g u n d A u sn u tz u n g aller v o r­

h an d e n en R e stg ru n d stü c k e u n d freien G ebäude für V erkehrszw ecke, w enn m an die eig en tlich en V e rk e h rs­

stra ß e n v on le erfa h re n d en u n d w a rte n d e n K ra ftw a g e n w irksam en tla ste n will.

Bis je tz t w u rd en die G arag en an und für sich b e­

h an d e lt. S i e s t e h e n a b e r i n e n g e r i n n e r e r B e z i e h u n g z u f a s t a l l e n a n d e r e n a u s g e ­ s p r o c h e n e n G r o ß b a u t e n d e r S t ä d t e . D as w eltstä d tisc h e H otel, d as W a ren h au s, d as G esc h äfts­

haus, die G roßbank, T h e a te r, A usstellu n g und K ino sind in Z u k u n ft eigentlich k au m ohne A b ste llräu m e für A utos zu denken. Man k o m m t vielleich t für solche A nlagen au c h zu S ondertypen.

Vermischtes.

28. Hauptversammlung des Deutschen Beton Vereins vom 23.—25. Februar in Berlin. Die diesjährige H aupt­

versammlung des Vereins wird, wie üblich, durch eine nur für Mitglieder zugängliche, i n t e r n e Versammlung im Kaiserhof am 23. Februar vorm ittags eröffnet.

W en n u n se re e rste n g roßen H o tels es n ic h t e rm ö g ­ lichen k ö n n en , eine A u to g a ra g e ihrem H o te lb e trie b u n ­ m itte lb a r ein zu g lied ern , d a n n k ö n n te d ie E n tw ic k lu n g u n te r U m stä n d en an d e rs herum gehen. E s w ä re d e n k ­ b ar. d a ß diese F ra g e v o n d e r an d e re n S eite a u fg e ­ g riffe n u n d a n g e p a c k t w ird , d aß eine m o d e rn e G ro ß ­ g a ra g e g le ich z eitig a u c h bequem e U n te rk ü n fte fü r die Ü b e rla n d re isen d e n sch afft.

N och en g e r ist d ie B eziehung des A u to s zu den an d e re n g ro ß s tä d tis c h e n V e rk e h rsm itte ln u n d d a m it der G ara g e n zu d en g ro ß s tä d tis c h e n V e rk e h rsb a u te n . D a­

m it w ird ein n e u e r G e sic h tsp u n k t in die G arag e n frag e g e tra g e n , n äm lich d ie K u p p lu n g v o n G ro ß g a ra g e n mit a n d e re n V e rk e h rsb a u te n . Ic h zeige d esh alb in Abb. 24, h iern eb en , noch im S ch au b ild B ah n h o fs-T u rm g arag en .

D ie V e rb in d u n g v o n T u rm g a ra g e n m it K opfbahn­

höfen d ie n t d e r E n tla s tu n g d e r B a h n h o fsp lätze. Bei­

läufig sei b e m e rk t, d a ß die h ier g ez eig ten Schau­

b ild er v o n In g e n ie u re n stam m en.

Ich bezw eifle n ic h t, d a ß u n se re e rste n A rchitekten a b e r für diese B a u a u fg a b e n F o rm e n eigenen G epräges sch affen w erd en , d ie sich n ic h t n u r harm o n isch in das S ta d tb ild einfügen, so n d e rn ihm au ß e rd e m au ch eine n eu e N o te v erleih en .

W a s für d ie F e rn - u n d V o ro rtb a h n e n g ilt, trifft auch für die stä d tisc h e n S ch n ellb ah n en zu. E s ist in zehn J a h re n v ie lle ic h t k e in V e rg n ü g en u n d V o rteil mehr, m it dem K ra ftw a g e n d ie S ta d t in d e r D iagonale zu d u rch q u e re n . E s m ag v o rte ilh a fte r w erd en , w enn man v o n w e ite r d ra u ß e n k o m m t, d en K ra ftw a g e n an der P h erip h erie d e r S ta d t ab z u g eb e n u n d d ie Schnellbahn zu b en u tzen . Da k a n n m an. w enn die U m stä n d e günstig, a u c h die U n te rg ru n d b a h n e n m it G a ra g e n kuppeln.

Ich h a tte schon v o rh e r die E rfa ssu n g des verfüg­

b are n R aum es als n o tw e n d ig b ez eich n e t. D er zweite S c h ritt is t die b estm ö g lich e A u sn u tz u n g dieses Raumes.

Ich h a tte schon e in g an g s d a ra u f hingew iesen, daß die B o x e n u n te rstellu n g einen g ew issen L u x u s g era d e jetzt fü r u n s b e d e u te t. Um die w irtsc h a ftlic h e T ragw eite a n s c h a u lic h v o r A u g en zu fü h re n , ze ig t A bbT23, S. 21.

w ie eine G a ra g e zu sam m en sc h ru m p ft, w en n m an sta tt d e r B oxen- die freie H a lle n a u fste llu n g w äh lt.

Im R ahm en dieses A u fsatz es k a n n ich leider nicht n ä h e r d a ra u f eingehen u n d k o n n te n u r einen kleinen A u ssc h n itt a u s dem G esa m tb ild geb en . Alle diese F ra g e n w erd en ein g eh e n d er in einem B u ch behandelt, d as in K ü rz e (im V e rla g d er D eu tsch . B ztg.) erscheint.

D as A rb e itsz ie l a lle r im G a ra g e n w e se n Tätigen sollte sein, die te c h n isc h w isse n sc h a ftlic h e n Grund­

la g en zu schaffen, einm al, u m d a s P ro b le m in seiner G esa m th e it zu lösen, d a n n a b e r a u c h , u m für jeden b estim m ten F a ll ra sc h die w irtsc h a ftlic h e Lösung der b eso n d eren A u fg ab e zu finden.

D ie G ara g e n b e w e g u n g is t in sch n ellem F luß. Die liier g ez eig ten V o rsch lä g e sind k e in esw e g s d as letzte W ort, Sie sin d vielm eh r n u r ein e rs te r bescheidener S c h ritt a u f diesem W e g e u n d zeig en m ehr die Viel­

s e itig k e it d e r A u fg ab e. Die G a ra g e n fra g e g reift tief ein in d as ö ffe n tlic h e V e rk e h rsw e se n , b e rü h rt aufs en g ste die A u to m o b ilin d u strie u n d v o r allem d en H an­

del u n d g e h t au c h n ic h t zu letz t u n se re B a u w irtsch a ft an, d en n die G a ra g e n n o t is t in w eiterem S inne ja nur eine b eso n d e re S eite d e r allg em ein e n W o h n u n g sn o t.

D ie G efah r ist n ic h t vo n d e r H a n d zu w eisen, daß w ir v on d e r E n tw ic k lu n g ü b e r r a n n t w erd e n , wenn n ic h t re c h tz e itig v o rg e s o rg t w ird . Ic h m ö c h te deshalb m eine A u sfü h ru n g e n sc h lie ß en m it d e r A n re g u n g , alle zu r Z eit im G a ra g e n w e se n tä tig e n u n d sich zum Teil w id e rstre b e n d e n K rä fte g le ic h z u ric h te n u n d o rg a n isa ­ to risc h zu sam m en zu fassen , um d a s G arag e n p ro b lem in den d e u tsc h e n G ro ß s tä d te n e in e r b efried ig en d e n und ra sc h e n L ö su n g e n tg e g e n z u fü h re n . —

Am nachm ittag desselben Tages beginnt dann im Bet­

hovensaal der Philharm oie die ö f f e n t l i c h e Versamm­

lung. Der e r s t e Tag bringt 3 V orträge m it Lichtbildern über „S p a n n u n g s m e s s u n g e n a n P i 1 z d e c k e n “ von Heinrich B u t z e r in D ortm und; „ A u s f ü h r u n g v o n S i l o b a u t e n u n t e r V e r w e n d u n g l i o c k - 2 2

(7)

w e r t i g e n P o r t l a n d z e m e n t e s “ von Reg.-Bmstr.

Dr.-Ing. H i l l m a n n der W ickingschen Portlandzpment- und W asserkalkw erke. Münster i. W.; „ F o r t s c h r i t t e i m B a u v o n M a s s i v k u p p e l n “ von Ob.-Ing.

D i s c h i n g e r der F irm a Dyckerhoff & Widmann, A.-G., 'in Biebrich a. Rh. Der z w e i t e Tag bringt 4 weitere

V orträge über „F e s t i g k e i t s.- u n d b e t o n t e c h n i s c h e F r a g e n be i B a u ­ a u s f ü h r u n g e n a u f b e r g - u n d h ü t t e n m ä n n i s c h e m G e b i e t “ von Dr.-Ing. R. M a u t n e r , Dir. d.

W ayß & F reytag A.-G. in Düsseldorf;

„ D i e B a u t e n f ü r d i e K a n a l i ­ s i e r u n g d e s N e c k a r s z w i s c h e n M a n n h e i m u n d P l o c h i n g e n “ von Strom baudirektor K o n z in S tu tt­

g art; ein Doppelreferat über „D i e E i n w i r k u n g v o n A m m o n s a l z ­ l ö s u n g e n a u f B e t o n “ von Prof.

Dr. M o h r v. d. Bad. Anilin- und Soda­

fabrik A. - G. in Ludwigshafen, und

„ Z e r s t ö r u n g v o n B e t o n b a u t e n d u r c h c h e m i s c h e A n g r i f f e u n d k o n s t r u k t i v e A b w e h r ­ m a ß n a h m e n “ von Ob.-Ing. G o e b e 1 derselben Firm a; „ D e r T a l s p e r r e n ­ b a u M u l d e n b e r g u n t e r b e s o n ­ d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e s M ö r t e l w e r k e s u n d d e r T r a n s ­ p o r t f r a g e n “ von Dr.-Ing. A r n d t der A.-G. Philipp Holzmann in Halle a. S.

D er d r i t t e T ag bringt einen letzten V ortrag über „ B a u d e r S c h w a r ­ z e n b a c h s p e r r e “ von Dr. - Ing.

E n z w e i l e r der Siemens - Bauunion G. m. b. H., Berlin.

Den Beschluß bildet die Besprechung technisch-wissenschaftlicher F ragen wie einen U n f a l l b e i A u s s c h a l u n g i e i n e r B e t o n b o g e n b r ü c k e ; Ä n ­ d e r u n g e n d e r E i s e n b e t o n - B e ­ s t i m m u n g e n d e s d e u t s c h e n A u s s c h u s s e s f ü r E i s e n b e t o n ; B e t o n s t r a ß e n b a u i m I n - u n d A u s l a n d e . Referenten die Herren:

Prof. Dr.-Ing. M. M ö l l e r , Braun­

schweig; Prof. B . L ö s e r , Dresden;

Dr.-Ing. W. P e t r y , Obercassel, und Prof. Dr.-Ing. K l e i n l o g e l , Darm­

stadt. —

Großkraftw erksw irtschaft in Deutsch­

land. In der Januarversam m lung der

„D eutschen M aschinen-Techn. Gesell­

schaft sprach Minist.-Rat van H e y s über dieses Thema. E r führte aus: Die E lektrizitätsw irtschaft in Deutschland h at sich im Laufe der letzten Jahrzehnte allmählich zu einer G roßkraftw erks-W irt­

schaft entwickelt. Sie vereinigt in sich . in w irtschaftlicher Beziehung die Vor­

teile der billigeren Anlage der W erke, des geringeren Betriebsstoffbedarfs bei der K rafterzeugung, der Ersparnis an Brennstoff für die Allgemeinwirtschaft.

Durch die Entw icklung der G roßkraft­

werke kommt m an dazu, die Kraftw erke am F undorte der K raftquellen zu er­

richten. Als K raftquellen kommen für Deutschland in B etracht: die Steinkohlen­

felder im Ruhrrevier, bei Aachen, im Deister, bei Ibbenbüren, im W alden- burger Gebiet und in Oberschlesien, die B iaunkohlenfelder der linken Seite des Mittelrheins, in Hessen, Braunschweig, Sachsen und in der Lausitz, die Torf­

felder im Reg.-Bezirk Aurich, die Öl­

felder an der Aller. Von besonderer Be­

deutung aber sind in D eutschland die W a s s e r k r ä f t e , die den Betriebs­

stoff um sonst liefern. Sie haben d a ­ gegen den N achteil der hohen Ausbau­

kosten, der aber durch die Vorteile des billigen Betriebes m eist aufgehoben wird. Deshalb sollte dem Ausbau der W asserkräfte, die uns die F lüsse Deutschlands bieten, viel mehr A ufm erksam keit gewidm et werden, als es geschieht.

Der K raftverbrauch D eutschlands wird zur Zeit auf etwa 40 Milliarden KW /h im Ja h re geschätzt, von dem etwa der vierte Teil auf die öffentlichen E lektrizitätsw erke entfällt.

Allein die in Bayern vorhandenen aber nur teilweise aus­

genutzten W asserkräfte mit einer L eistung von 2 Mil­

lionen KW würden in der Lage sein, diese Arbeit abzu­

geben. Die Ausnutzung der W asserkräfte in den Reichs­

wasserstraßen würde die Abgabe einer Jahresarbeit von etwa 5 Milliarden KW /h ermöglichen.

Abb. 25.

Das

E n t w u r f z u e i n e r A c h t e c k - T u r m g a r a g e . G aragen-Problem in den deutschen Großstädten.

Die E lektrizitätsw irtschaft in D eutschland h at sich ungefähr provinzweise ausgebildet und stü tzt sich in den einzelnen Provinzen auf die gebotenen K raftquellen. Das Rhein.-W estf. E lektrizitätsw erk wurde in Essen gegründet auf Steinkohlen. Später ging es m it seiner H auptanlage auf das linke Rheinufer in das Braunkohlengebiet über.

Hier legte es in der R ottergrube das größte K raftw erk

7. F e b r u a r 1925. 23

(8)

Deutschlands mit 300 000 KW Leistung an, das nach dem verdienstvollen D irektor den Namen G o l d e n b e r g - Werk erhielt. Das vom preuß. Staate ausgebaute V ersor­

gungsgebiet in den Provinzen Hessen und Hannover wurde auf "W asserkraftwerke gegründet, von denen die E d e r - t a 1 s p e r r e bei W aldeck das w ichtigste K raftw erk abgab.

In Bayern bilden das W a 1 c h e n s e e - W erk, die K raft­

werke der m i t t l e r e n I s a r , di e der D o n a u und des M a i n - D o n a u - K a n a l s die Grundlage für die Strom ­ erzeugung. In Mitteldeutschland wiederum bilden B raun­

kohlen den Betriebsstoff. Provinzweise sind die aus­

gebauten K raftwerke durch Hochspannungsleitungen von 45,' 60 oder 100 K. V. miteinander verbunden und über­

tragen die K raft in Form elektr. Stromes zu den einzelnen Überlandzentralen, die für die V erteilung an die Strom ­ verbraucher sorgen. An vier Stellen — in Mitteldeutsch­

land, Bayern, Baden und dem Rheinlande — finden wir bereits ausgedehnte 100-K. V.-Netze, die aber noch nicht miteinander verbunden sind. Berechnungen haben ergeben, daß die Übertragung der großen Leistungen vom Süden zum Norden vom W esten zum Osten oder in umgekehrtei Richtung Ü bertragungsleitungen für 200 K. V. erfordert.

Ihrer Ausführung stehen Bedenken nicht entgegen, doch gehen die Ansichten über die Anlagen noch auseinander.

So arbeitet die zur G roßkraftw erks-W irtschaft aus­

gebaute Elektrizitätsw irtschaft im Sinne einer Betnebs- stoffersparnis und damit der Verbilligung des elektrischen Stromes und der Darbietung von K raft zum W ohle des Landes. —

Briefkasten.

A n t w o r t e n d e r S c h r i f t l e i t u n g .

Herr A. S. in H. ( E r f a h r u n g e n m i t G i p s d e c k e n ­ p u t z u n t e r B e t o n h o h l s t e i n d e c k e n . )

An Zementdecken, wozu auch Betonhohlsteindecken ^ zu rechnen sind, haftet Gipsputz, sofern er sachgemäß ausgeführt ist. Voraussetzung ist aber, daß die Decke keinerlei Einflüssen von Feuchtigkeit ausgesetzt ist, weil in solchem Falle beide Bau­

stoffe einer gegenseitigen Zerstörung verfallen.

Ein Erfahrungsfall liegt vor, daß Gipsputz unterhalb einer Klein’schen Decke in einem Brauseraum sich nicht bewährte, und zwar ausgehend von den Stehen, wo der Gipsputz an den Zementfugen anhaftete.

Es wird also bzgl. solchen Gipsputzes über Brauseräumen, Waschküchen, Kochküchen, Laboratorien u. dgl. größte Vorsicht geboten sein. Auch Niederschlagswasser infolge großen Wärme- Unterschieds zwischen den Räumen unter und den Räumen über der Decke kann die Ursache solcher Zerstörungen sein. —

Wtr.

Herrn B. in G. ( L i n o l e u m a u f H o l z f u ß b o d e n . ) Sie fragen: „Wie wird auf vorhandenen, rauhen, gespundeten Fußboden Linoleum am zweckmäßigsten glatt verlegt, ohne daß die Fugen sichtbar werden?“

Hierzu wird eine von den Linoleumfabriken gelieferte Aus­

gleichmasse benutzt. Wir können Ihnen nur empfehlen, die Arbeit durch eine sachverständige Firma ausführen zu lassen, die auch die Gewähr übernimmt. —

Herrn Stadtbmstr. K. in R. ( D a r f n a c h d e m V o r ­ e n t w u r f e i n e s A r c h i t e k t e n , d e r d a f ü r h o n o ­ r i e r t w o r d e n i s t , d e r A u f t r a g g e b e r d e n B a u d u r c h e i n e n D r i t t e n a u s f ü h r e n l a s s e n ? )

Die Gebührenordnung der Architekten vom 1. 7. 1923, die heute noch gilt, sagt in ihrem § 3 ausdrücklich: „Dem Archi­

tekten verbleibt an seinen Leistungen das Urheberrecht. Durch die Vergütung erwirbt der Auftraggeber nicht das Recht die Leistungen des Architekten o h n e d e s s e n M i t w i r k u n g zu verwenden oder Dritten die Verwendung zu ermöglichen.“ Näher wird das noch ausgeführt in den „Vertragsbestimmungen für das Rechtsverhältnis zwischen Autraggeber und Architekt“, auf­

gestellt vom „Bund Deutscher Architekten“ und „Verband Deut­

scher Arch.- u. Ing.-Vereine“, die die Grundlage der Gebühren­

ordnung bilden. Diese Bestimmungen finden auch ihre Stütze in dem Gesetz über das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste usw. Entscheidungen höherer Gerichtsinstanzen sind uns allerdings nicht bekannt. Wir wären für den Nachweis solcher (Datum, Gericht, Aktenzeichen) aus unserem Leserkreis dankbar.

Herrn H. S. in H.. ( B e s e i t i g u n g v o n H a u s ­ s c h w a m m a n L i n o l e u m.)

Sie fragen: In einem vor 10 Jahren gebauten Haus ist im Kellergeschoß Linoleum auf Beton verlegt. Unter dem Linoleum hat sich Hausschwamm gebildet, ausgehend von der anschlie­

ßenden Wand. Welche Mittel werden zur Tilgung des Schwam­

mes verwandt, ohne das Linoleum anzugreifen?

Wir halten es, wenn sich das Linoleum überhaupt von der Unterlage in voller Ausdehnung ohne Beschädigung ablösen läßt, was die erste Voraussetzung wäre, nicht für möglich, durch äußerliche Behandlung der Rückseite desselben den Hausschwamm mit Sicherheit abzutöten, der mit seinen Mycelfäden auch seit­

lich in das Linoleum eingedrungen sein kann.

Wir stellen aber Ihre Anfrage auch an unseren Leserkreis. — A n t w o r t e n a u s d e m L e s e r k r e i s .

Zur Anfrage W. A. in Nr. 1. ( I s o l i e r u n g e i n e s e i s e r n e n D a c h e s g e g e n T r o p f w a s s e r . )

1. Es ist klar, daß einer 6 cm starken Abdeckung mittels Kiesbetonplatten der beregte Ubelstand der Tropfenbildung inne­

wohnen muß. Auch eine Erstellung der Dachhaut in Bimsbeton 24

wird den Anforderungen nicht durchaus genügen können; eben­

sowenig aber ein nachträglicher Einbau einer zweiten Decke aus dünnen Gipsdielen. Besser wäre es, die Kiesbetondecke zu ent­

fernen und durch eine Zomak-Leichtstein-Dachdecke zu ersetzen, die das erstaunlich geringe Gewicht von nur 48,5 kg/qm besitzt und hinsichtlich Belastungsmöglichkeit und Tropfsicherheit allen Anforderungen gerecht wird. Vielleicht wendet sich Anfragender unmittelbar an die ausfuhrende Fa. Hans Zomak, Berlin W 30.

(Vgl. auch deren Anzeigen in der „Deutsch. Bauzeitung“ .) — Ingenieur F. W. C h r o m e t z k a . 2. Ein Niederschlagen der verhältnismäßig hohen relativen Luftfeuchtigkeit muß natürlich an den dünnen Kiesbetonplatten eintreten, da letztere so gut wie gar keinen Wärmeschutz bieten.

Das Übel wäre also trotz der vorhandenen Entlüftungsanlagen nur dadurch zu beseitigen, daß das Dach wärmetechnisch derart verbessert wird, daß seine Unterseite keine Kondensfläche mehr bildet, also nicht kälter wird, als der Taupunkt der Raumluft.

Ein vorzügliches Mittel, dies zu erreichen, besteht in der

„Torfoleumplatte“, die als bester deutscher Wärme- und Kälte­

schutzstoff in der Praxis bekannt ist. „Torfoleum“ besitzt den 20- bis 25fachen Isolierwert des Kiesbetons, entsprechend seiner außerordentlich niedrigen Wärmeleitzahl von 0,0335. Außerdem ist das Material bekanntlich wasserabweisend durch eine vor­

zügliche Kern-Imprägnierung, die verhütet, daß „Torfoleum“

Wasser aufsaugt. Es kann daher unbedenklich in Mörtel oder unter Beton verlegt werden, ohne daß zu befürchten ist, daß einerseits dem feuchten Mörtel oder Beton durch die Berührung mit „Torfoleum“ die notwendige Abbindefeuchtigkeit entzogen wird und anderseits durch Feuchtigkeitsaufnahme der Isolierwert des Wärme- und Kälteschutzstoffes sinken würde.

Mit diesem Material ist das hier behandelte Problem in zahlreichen Fällen stets da, wo die „Torfoleumplatte“ verwen­

det wurde, in bester Weise gelöst.

Die örtlichen Umstände würden nun bei der Entscheidung, wie die Isolierung ausgeführt werden soll, eine ausschlaggebende Rolle spielen. Es ist sowohl möglich, die „Torfoleum“-Lage a u f dem Dach, wie auch u n t e r demselben zu verarbeiten. Das Einziehen einer zweiten Decke würde wahrscheinlich größere Kosten verursachen, als die Ausführung der Isolierung auf dem Dach, die in der Weise vor sich ginge, daß die „Torfoleum­

platten“ in verlängertem Zementmörtel auf den vorhandenen Kiesbetonplatten verlegt und dann mit einer dünnen, rd. 3 cm starken Magerbeton-Estrichschicht überdeckt würden, die auf der Oberfläche mit einer Dachpappe bedeckt wird. Eine solche Isoliermethode stellt einen Vorgang dar, wie er bei der Ver­

arbeitung der „Torfoleumplatte“ üblich ist. In dem Falle, wo sich die Zweckmäßigkeit der u n t e r s e i t i g e n Dachisolierung ergäbe, sind die Platten entweder unmittelbar unter der eigent­

lichen Dachkonstruktion verarbeitet, mit einem Putzträger unterspannt und verputzt, oder es würde die schon von Ihnen erwähnte zweite Decke eingezogen, die in leichter Konstruktion aufgeführt werden kann, da „Torfoleum“ ja ein überaus geringes Raumgewicht besitzt.

Wir geben gern nähere Einzelheiten zu den vorstehend kurz skizzierten Isolierungsvorschlägen bekannt und bitten zu diesem Zweck um Zusendung der in Frage kommenden Einzelheiten des vorliegenden Falles. —

Torfoleum-Werke, Eduard Dyckerhoff, Poggenhagen bei Neustadt, Prov. Hannover.

A n f r a g e n a u s d e m L e s e r k r e i s .

S. u. V. in B. ( D i c h t u n g d e r S c h l a g s e i t e e i n e s i m Z i e g e l r o h b a u a u s g e f ü h r t e n G e b ä u d e s . )

An einem größeren herrschaftlichen Einfamilienhaus, zu dessen Bauleitung Fragesteller erst nach Aufrichten des Daches herangezogen wurde, dringt an den Schlagseiten der Regen stark durch das Mauerwerk nach innen, so daß Putz und Holzwerk total durchnäßt werden. Die Wände sind mit Luftschicht ge­

mauert und nach außen mit Klinkern der Firmt Schütte in Min­

den i. W. verblendet und ausgefugt. Bei den Luftschichtwän­

den sind die tragenden Teile 25 cm stark nach außen und der halbe Stein nach innen gelegt mit 5 cm Luftschicht. Die Ver­

bindung des inneren und äußeren Mauerkörpers ist nach An­

gabe des Unternehmers mit Ankern hergestellt.

Wie wir nunmehr festgestellt haben, ist die Luftschicht an den Fensterecken, bei kleineren Pfeilern und in Höhe der Beton­

decken nicht durchgeführt, vielmehr das Mauerwerk in voller Stärke mit gewöhnlichen Ziegelsteinen hergestellt, also die Luft­

schicht illusorisch gemacht. Derartige Verbindungen lassen wir sonst mit ganz asphaltierten Steinen hersteilen und führen die Luftschicht an den Fensterleibungen durch.

Es handelt sich jetzt darum, die Schlagseiten des Gebäudes mit einem Mittel unbedingt und dauernd wasserdicht zu machen.

Die Blendsteinfassade soll jedoch erhalten bleiben, deshalb ist Verputzen oder Beschiefern ausgeschlossen. Zu farblosen An­

strichen, wie_ solche im Handel sind und angepriesen werden, haben wir kein Zutrauen, da Niemand (auch die Fabriken nicht), die Gewährleistung bei Ausführung übernehmen will. Da wir hier fast mit den größten Niederschlagsmengen in Deutschland, verbunden mit Südweststürmen zu rechnen haben, bedürfen wir zur Dichtung eines unbedingt sicher wirkenden Mittels. Welches kann empfohlen werden? —

Inhalt: Zwei neue Eisenbetonbrücken in Frankreich. — E ntw urf zu einem Freihafen in Lübeck. — D as Garagen-Problem in den deutschen Großstädten. (Schluß.) — Verm ischtes. —

Briefkasten. — '

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G. m. b. H. in Berlin.

Für die Redaktion verantwortlich: F r i t z E i s e ' l e n in Berlin.

Druck: W. B ü x e n s t e i n , Berlin SW 48.

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