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Der Soldat in Ostpreussen: Nachrichten aus heer, Kriegsmarine und Luftwaffe, Nr 7.

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(1)

Herausgegeben-unter Mitwirkung des Wehkhreishommandos

J ·U I- I H E F T

Berlin1939 PreissoPf.

Der deutscheMichel

Aufn.Walgdorf

(2)

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Ä R L B L EIs E Ofen und Hede

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BraunsberV ostpL Haus- u.Küchengeräte

Kohlen Briketts E E N-B Ä u sIIIo E Geschenkartikel

Baugeschcht

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lnh.:Fritz Massan Architekt undMaurermeister

Lötzen(05tpr.),Waldallees Femkut689

unternehmungen tiir Hoch-. Tief- una Eisenbetanbau

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derWehrmacht

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undVervielfältiger Hans Lemhoefer y- Leo Kraufe Kismgskekg(Pk)1

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KönigsbsngPk» Stein-sannst 70-7I Das bekannte Haus ersten Ranges

inzentralster togel Cn der Hauptpost ausgestattet rn. all.neuzeitl. Einrichtungen Der angenehme Aufenthalt in dem

bebt-glichen Wein- und Bier-Restaurant Spezialausschank des weltbekannten Dortmuncler Union - Bier-·-

lm Marmorsaal dezente Künstlermusik

(3)

er Soldat

in

Ulfpreisßkn

Hei-ausgegeben unterMitivirhungszdes Wehrkreiskominandos·.

In denmilitärischen Aufsätzevist dieprivate Meinung der Verfasser ausgedrückt, nicht die maßgeblicher militärischer Dienststellen

DieschwereAriillerie ist wiedererftanden

75-Jahr-Feiek der ,,Lingek«-AI-tillekjsten Äm17.und 18.Juni 1939 standdieKaserne der II.-A. N.37in

KönigsbergimZeichender75-Jahr-Feier des ehem.Fußartillerieregi- ments von Linger(Ostpr.)Nr. 1,des Traditionsregiments der Ab-

teilung.

Von nahund fernwaren die alten Kameraden gekommen,um ie

Erinnerung an ihreDienstzeit wieder wach-zurufenund ihre Verhun-

Kranzniederiegungam Ehrenmal der«l.ingek«-Ärtillerikten denheitmit denjungenSoldaten derWehrmachtzubekunden. Diese Verbundenheit zeigtesichbereits am Sonnabend (17. 6.),woVorfüh- rungen aus demtugllchenDienstder Abteilungstattfanden und ein anschaulichesBilddervielseitigenAusbildungdesheutigen Artilleristen gaben. EinBegrüßUUgSUbeUdMitAnsprachendesAbteilungskomman- deuts-Majors Dr.Schauen, deSFührersdesTraditionsverbandes, Oberstleutnant a,D.Altschaffel und desStadtkämmerersGoer- deler fürdieStadt Königsbergbeendete denersten Tag.

Der eigentliche Festtag,der Sonntag, brachtezunächstdie Kranz- iiiederlegungam Linger-Denkma1»Im Anschlußdaran erfolgte die Einweihung zweierGedenktafelnam Tor derjetzigenLinger-Kaserne.

DerKommfandantder Befestigungenbei Königsberg, Generalmajor Brand, ubergabmiteiner kurzenAuspracheimAuftragedesOber- kommandos desHeeresderII.XA.R.37 die beidenTafeln. Aufder

einensind dieSchlachtenundGefechtedesgroßenKriegesverzeichnet, in denendasalte Linger-Regiment ruhmreich gefochten hat,und die Vermachtniswertzuzeigen.undDieMahnungzweitezugleichTafel enthält den Namensind, der Taten UnsererunddasVäterWappenuns desGenerals derArtillerie von Linger, nach dem sichdas alteostpreu- ßischeFußartillerieregimentNr.1nannte, und derander Schaffung

derpreußischenArtillerie unter FriedrichWilhelm«I. und Friedrichdem Großen hervorragend beteiligtwar. Ein untadliger Soldat, ein her- vorragender Artillerieoffizier und geschickterOrganisator, hater mehr als 30Jahre (von1716——1755)an derSpitze seiner Waffe gestanden, dieerimNordischen Kriegevor Stralsund und indenbeiden ersten SchlesischenKriegenbeiVriegundPragzusiegreichenErfolgen geführt hat. Das alteLinger-Negiment hat bewiesen,daßes seinesNamens würdigwar, und dieheutigeII.XA.R.37 wird jederzeit denBeweis hierfürebenfalls erbringen, denn die alten soldatischenTugenden Pflichttreue, Kameradschaft undOpferbereitschaft sindunvergängliche Werte,dieebensowieimalten HeereinderheutigenWehrmachtfest verankert sind.

Nachdem durchdenGaukriegerführer,Major a.D.von Weiß, die FahnederLinger-Kameradschafteingeweihtwar, fandaufdemKaser- nenhofimBeiseinzahlreicherEhrengäste,u.a.desKommandeurs der 1.Division, Generalleutnant von Kortzfleisch, des Artilleriefüh-

rers 1, General Herzog, des letzten Feldzugskommandeurs des

Linger-Regimeiits, General derFliegerKarlewskiunddesGeneral- leutnants a.D.Schmidt von Schmidtseck (1914 ChefdesGene- ralstabes desI.Armeekorps)nachvorangegangenen Ansprachen zweier Feldgeistlicherder große Regimentsappell statt. General derFlieger Karlewski ließinseinerRede nocheinmal dieGroßtatendesalten LingersRegiments und seinerStammtruppenteile vor den Hörerner- stehenund schildertemit besonderer Eindringlichkeit dieKämpfe wäh- rend des Weltkrieges, an demdas Regiment inOstund Westals schwereArtillerie desFeldheeresunvergänglichen Ruhmanseine Fahne (diebeiderFeierebenfallszugegen war)geheftet hat. Mit demAus- druckstolzer Freudeiiber dieimRahmendes neuen deutschenVolks- heeres erfolgteWiederausstellungderdurchdas Versailler Diktat zer-- schlagenen schwerenArtillerie undmitderFührerehrungendete General derFliegerKar lewski seineRede. EsfolgteeinstrammerVorbei- marsch derII-.XA.R.37 und deralten LingersKameraden

Am Nachmittagfandenverschiedene Vorführungenstatt. Eine von Unteroffizieren derII.XA.N.1 gezeigte Reiterquadrille gefiel ebensowie dievon Mannschaften der II.-A.N.37 vorgeführte Kraftradquadrille.

Dasbesondere Interesse derzahlreichenZuschauer wandte sichaber den einzelnenGruppenzu, diedieEntwicklung derArtillerie von ihren ersten Anfängenals ZunftüberdieseitdesGroßen Kurfürsten, Fried-

General O.Fl.Karleivghi,Generalit. von l(01"t3fieisch,0berstlt. a.D.Ältschaffel undMajc"«-Dr.SchauenschreitendieFrontderLingerhameradschalt ab

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richsdesGroßen,dieBefreiungs- und Einigungskriege, dieJahre des Weltkriegesbis zurGegenwart zeigte,undmit besondererAnschaulich- keit denWerdegangdesLingersNegiments zurDarstellungbrachte. Offi- ziere, UnteroffiziereundMannschaftenII.XA. R. 37undII.-A.R. 1waren dieMitwirkenden, Unterdenen sich auchdasTrompeterkorps desA.R. 1

undeinSpielmannszug desJ.R.1 befanden. Derstarke Beifall,den jede einzelneGruppe fand,bewies die starke innerliche Anteilnahmean demGezeigtenundwar zugleicheinäußerer Ausdruck desDankes für diemühevolle, aberVon allenBeteiligten gern-und freudiggeleistete Arbeit,diederDurchführungdesTages vorangegangen ist.

Eine WiedersehensfeierderTraditionskameradschaften imKönigsber- gerTiergarten, die mit musikalischen,sportlichenund humoristischen Vorführungen gewürztwar, beschloßdenTag und diente vornehmlich derKameradschaftspflege.

DieLingersTage inKönigsbergwerden allenTeilnehmern unvergeß- lich bleiben;siewaren erfülltvon soldatischem Geistalter und junger Artilleristen,fürdieheutewie einstdieWorte Geltung haben:

,,Kanonendonner ist unser Gruß;

Wir sprechenaus Mörsern, Haubitzen;

Bald sindwir zuPferde,baldsindwir zuFuß, Aber immer beiunsernGeschützen!«

*

Nachstehend seiennoch einigeAngabenüber dieGeschichtedesehe- maligenLinger-Negiments gemacht. Am6.Juni 1864 als ,,Ostpreußi- schesFestungs-Artillerie-RegimentNr.1aufgestellt, konnten einzelne seinerStammtruppenteile damals bereits aufeine ruhmvolle Vergan- genheitzurückblicken,hattedochdie1.Kompaniebereits imFeldzug 1806X07an derVerteidigung von Graudenz gegendieFranzosenund ebensowie die3.Kompanie an denBefreiungskriegen erfolgreichteil- genommen. WährendderFeldzüge1864 und1866 nichtzukriegerischer Verwendung kommend,war es imKriege1870X71 einigenKompanien vergönnt,beidenBelagerungen von Thionville (Diedenhofen),Mont- medy,Mezieres, Peronne undParis eingesetztzuwerden. JmWelt- krieg schütztedas Regiment, das dankderzuBeginndes20.Jahrhun- derts einsetzendenneuen GrundsätzederVerwendung derArtillerie aus einer Festungs- zueiner Feldtruppe gewordenwar, zunächst seine Hei-

DieTraditionskompanie 1797

matprovinz Ostpreußen.Nur dasMörserbataillon rückte aufdenwest- lichen Kriegsschauplatzab.Anfesten Plätzenwaren zuarmieren Königs- bergunddieFeste Boyen, dieeinzigevom Feindeangegriffene Festung Deutschlands.JhreVerteidigung durchdasHalbbataillon Lötzen (7.und 8.Batterie)isteinbesonderesRuhmesblatt inderGeschichtedesRegi- ments. Dasaktive wiedasNeserveregiment hatmitseinen Batailloneu

«Zünftige«Ärtillerie

als schwereArtillerie desFeldheeres derJnfanterie unendlichvielen Divisionenzum Siegeverholfen,so1914 aufdemVormarschinBelgien UndFrkmkrelchbis zurMarne, 1915 inPolenundGalizien,1916 und

1917 beiVerdun undendlichindenhartenKämpfenanderWestfront imletztenKriegsjahre,jedenMeter Bodens zäh verteidigend bis zum Endkampf Am1.Juli1919 Wurde das-Regiment durchdasVersailler Diktat aufgelöst. Seine Tradition lebte zuerstinder 5.Batterie des damaligen Reichswehr:Artillerie-Negiments1fort.Am2.Oktober 1937 übernahm siedieII.AbteilungdesArtilleriesRegimeuts 37.

Rodatz,Leutnaut d. L.

Aufn.(5)Loerzer AmheutigenschwerenGeschütz

,,Niobe- , Bräune-sangen an- den26.Juli 1932 schlichtund einfach erhebt sich aufdemEhrenfriedhof derMarine in

Kiel einsteinernes Mal,denjungenHeldendergesunkenen ,,Niobe«

zuEhren. Seine Inschriftruftinuns dieErinnerung wach:,,Beim Fehmarn-Belt-Feuerschifskenterte am 26.Juli 1932,nachmittags, in einer schwerendas Segelschulschiff ,,Niobe«. Den Tod inden Wellen fandenvier Offiziere, ein Zahlmeister, achtUnteroffiziere, 56Mann- darunter 36Ofsiziers- und10Unterosfiziersanwärter.

Sieben Jahre istes herl 50jungeSeekadetten standenvor ihrer ersten großenAusfahrt, diesiebis zurBeendigung ihrerAusbildung während drei Monaten bis nach Schwedenführen sollte. Für wie vielesollte dieseFahrtallerdingsauchdieeinzigebleiben?

DerletzteAbend vor derAusfahrt sank herab. Umacht Uhr Muste- rung. Dann: »AlleMann klar beiHängematten«und eine Stunde später: ,,RuheimSchiffl«

Eintönig rauschtdasBugwasserzsonst Stille,nur allehalbeStunden unterbrochen vom KlangderSchiffsglockeund demGesangdesAus- gucks: »AufderBackistalles wohl,dieLaternen brennen!«

Nur zu schnell schrilltdas gemeinsame Pfeifensignal der Boots-

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männer, schon zeigt sichdieWacheamLuk.,,Kadetten!Hängematten aufl«

HineinindieKleider, derDienstbeginnt.

Um9Uhr vormittags gab der Kommandant desSegelschulschiffesden Befehl:,,Anker auf.«Durchdiekämmenden Wellen derOstsee fuhr das schöne-800TOUUSUgroße,alsDreimaster getakelte Schiff,blendend weiß derschlankeLeib, blendendweißdieSegel. ·

50jungeSeekadetten sollen auf dieserübungsfahrtIn dieAnfangs- gründederSeemannschaft eingeführt werden. DastehtdesDienstes pünktlicheUhr nichtstill.Vielseitig-haktUndanstrengendistdieAus- bildung. Man siehtdie jungenMatrofen InTakelwerk und Rahen manövrieren, beim KnotenknüpfethTaUefPIissembeim Morsen und Winken,beimRudern mitJpllenUndRettungsbooten.Eswar wirklich einfeines Wetter, das dieJungen Kadettenan jenem26.Juli zube- gleitenschien, soklar und warm,Wiees einSommertag nur herzu- geben vermochte. WährendeMTeilderjungenBesatzungbeim Unter- richtimSchiff sitzt-tUrUeU dieanderen,meistnur mit derBadehose bekleidet, imTauwerk herum.

Die,,Ni0be"nimmt Kurs aufdas Fehrmarn-Feuerschiff.DerDrei- master liegtruhig, alleSegel sind gesetzt. Jmfrischen Wind treibt er raschvorwärts.

(5)

DasBarometer fällt leicht,esistauffrischenderWind

zuerwarten. «

Esistgegen 1Uhr mittags. Eine schwere, dunkle Wolkesteigtam stahlblauenHorizontauf. Sofortwer- den dieObersegelgerafft. Der Kommandant befiehlt Olzeug auszugeben,essiehtnach Regenaus.

»

Wenigspäter schrilltderPfiff »AlleMann an Deck:«

durchdasSchiff.Hochüberder,,Niobe« ziehtdasFlug- boot »DaX««ruhig seineBahn. Ein unverhoffter stolzer Anblick fiirdiebraungebrannten Jungens auf demSchulschiff,dievon derSee einen Grußherauf-

schicken. ·

Erneute Begrüßung aufSee. Der Dampfer,,Theresia L.M.Nuß-« grüßtdiejungen Seeleute aufdemSchul- schiff.Ein prachtvollerAnblick,wenn der Wind die weißen Segel bläht,dachtendieMänner aufdem Dampfer.

Jndiesem Augenblick geschieht auch schondasUnfaß-—

bate-EntsetzlicheWieeine tiickische Vestie sprangdas Unheil dasSchiffan,daseine so kostbare Ladungvon jungen Leutenvon reinstemWollen,.von Hingabebereit- schaftundvon deutschen Hoffnungenbirgt.

Mit seinenprallenSegeln machteseinekleineWen- dung,eskannsich nicht halten,eineschwere Fallbödrückt blitzartigvon oben hernieder, wie einSpielzeug kippt die,,Niobe«um.

Entsetzen aufdemDampfer»TherefinL- M-NUß«« Im ersten Augenblick lähmtderSchreckendieGlieder dieser hartenSeeleute. Die »Ni0be« liegtmit ihren vollen Segeln seitlichimWasser,unheimlichgnrgelt dasWasser imRumpfdesSchiffes.Dann drehtdie,,TheresiaL. M.

Nuß-« bei, hält Kurs auf dieUnfallstelle.Nurschnell!

Dort sindJJienscheulebenin Gefahr. Währendder Dampferaufdie Unglücksstellezurast, währenddie MannschaftendieRettungsboote klarmachen,sinktdas stolze SchiffindieTiefe. Rasendschnell gehtallesvor sich,keine dreiMinuten hatesgedauert, unddiewild- beWegteSeehatdenLeibder,,Niobe« verschlungen.

Dokt-Wokurz vorhernochdie ,,Niobe« schwamm, kämperMenschenum ihr Leben,schlagenmitdemMut derVerzweiflungimmer wieder indieWellenhinein,die siezuverschlingen drohen.DieMänner indenRettungs- booten arbeiten wiedieMaschinenindenRiemen. Jetzt habensiedenerstenerreicht, ziehenihnins Boot. Und nun denzweiten. Auchdas FeuerschiffFehmarn-Belt hatdieKatastrophe bemerkt nndHilfe geschickt.

40Schiffbrüchigekonnten der Meerestiefe entrissen

werden. «

NachwochenlangenmühevollenArbeiten wurde das WrackdesSchulschiffes ,«,Niobe«endlichgeborgen undin denKieler Hafengeschleppt.

Still gedenkenwir heutederToten. DieSaat der69,diedenSee- mannstod"starben, dieses jungen besten Lebens, ist aufgegangeninan-

Segelschulsehiff«Niobe" Aufn.scherlslzilderdienst

deren jungen Herzentausendfach. Wie einMeerleuchtenindeutscher Nacht stehtüberdemWellengrab,-SchiffnhktiUinot-nichtdnSLeben»«

H. Ä.

flugabivehriibung im Flieget-holst kSirenengehenlUnnie Signtklschrillt-Fllegeralarm«.durchdie stilleDie bisNacht.dahin«Esnächtlicheist dasStilleallen be-im

FliegrrhorstistVerscheUchtzüberall regt essich,aber nichtssiehtdas Auge. Ausgerechnetwar auchnochin dieserZeitfür einigeTage Verdunkelung angeordnet. Bald eilen Offiziere,Beamte und An- gestellteinihreArbeitsgebiete- um dort weitere Befehle abzuwarten DjeVorbereitungenzumEinlntz derFliegethorstskompaniehatbiszum EintreffendesKdmpaniechefsderOffiziervom Fliegerhorstdienstnach denfestgelegtenWeisungen übernommen. Schon nach kurzer Zeitsteht dieFompanieauf deminpechschwarzeNacht gehüllten Appellplatzzum Abrucken angetreten. DieEinteilung zum Abwehrdienstist blitzschnell durch denSpießdurchgeführtUnd schonrücken dieeinzelnenZüge undTruppsimLaufschrittUnt «tun irer Unteroffizierean die

Einsatzorteab. erFuh gh

Plötzlich erfülltdieLuftlautes Motorengeräusch,dieZugfahrzenge derAbwehrgeschützerasen- fastUnsichtbar,zum Geschützraum,undwenig später rollen sieschonMitdenschwerenundleichten Geschützenindie VergesehenenStellungen inner- undaußerhalbdesFliegerhorsteg»Nur em kleinerLichtstrahl-derdurchdieSchlitzederabgedunkeltenSchein- sperierinsFreiedringt-zeigtihnendieFahrbahnan. Hin undwieder siehtman cluch für kurz-e Zeithierund dortdas Aufblitzeneiner ab-

VonOberfeldivebel BulZ geblendetenTaschenlampe an Lichterhaschenkann.

KnappeineStunde nachder Alarmierung habendieBedienungen

aus denFeuerstellungenihreVerwendungsbereitschaftan dieBefehl-z- stselle durchdenDrahtgemeldet.UnsereNachrichtlerwaren inzwischen nicht untätiggewesen,diegelegtenStrippenerfüllten bereits ihren Zweck.Uebungsbefehle spielenjetzthinund her. Der schlagartige Einsatzder Flugabwehr vom Boden aus istsomitsichergestellt,die AbwehrinderLuftselbstistnichtunsere Aufgabe.

Eine KontrollfahrtdurchdenFliegerhorstüberzeugtdenKommandeur davon,daßderHorst,wievorgesehen,zumAbwehrdienstvoll einsah- bereit ist. Die Geschütz: und MGsBedienungen findet.er aufden Feuerbefehlwartend,dieFlugabwehrposten UUfihrenerhohienAUSlUg- posten nachdem Feinde ausschauend,vielmehr letzthorchend- Vor;

Undsoistesüberall, denn vieleFunktionenhabenaußerdemnochbei einem Fliegeralarm inTätigkeitzutreten- damit dleganze Aktion wieamSchnürchenklappt.

So wiedieUeberprüfungam Boden hat aucheinesolcheaus der Luft die einwandfreieVerdunkelung desUebiingsgebietesergeben.Keine Merkmale,diemilitärifche Angriffsziele erkennen ließen,konnten auch

Das istaber auch alles,was dieNacht

nur irgendwiefestgestelltwerden. Eine gutund verantwortungsvoll 89

(6)

durchgeführteVerdunkelungistgegen feindlich-e nächtlicheLuftangriffe zweifelloseinederbesten Verteidigungs- undAbwehrmaßnahmen.Das hat diese Uebung besonders starkerkennen lassen.

Undwieder tönteinSirenensignal indennächtlichenHimmel.Aber diesmal schreckteskeinemüden Schläfer mehraus ihren Betten empor, sondernwachsame OhreneinsatzbereiterKämpfer nehmendenTon auf.

»FliegeralarmzuEnde«verrät dieArtundWeisedesSignals. Genau soschnellundreibungslos rollt nun dieUebunginumgekehrterWeise ab. Jstdoch jedeMinute imFlugabwehrdienst kostbar.Weißman, obnicht schoninBälde einneuer Ginsatz erforderlichwird? Das Stammpersonal desFliegerhorstses ist sichinsolchen Fällenimmer selbst

derNächste. «

Der präzise Verlauf derUebungwurde dann auch abschließendan- erkennend vom Kommandeur gewürdigtund bestärktebei allen Be- teiligten erneut das Gefühl der absolutenSicherheit.

«

NunnocheinWort zudenBedienungsmannschaften:Manchem Nicht- eingeweihtenmag es ausfallen,daßunsereFlakgeschützenichtmit den bekannten ,,rot«-paspelierten Flakartilleristen bemannt sind.Handeltes sich doch hier auch nichtum einen ausgesprochenen Einsatz der Flak- truppe, sondern lediglich,wie bereits angedeutet, um einen Selbst- schutz,dervon unserenFliegersoldaten des sogenannten »allgemeinen Personals« mustergültigdurchgeführtwird. Jhre Einsatzfähigkeit habendiese Jungs, wieauchder Uebungslauf hierwiederum zeigte, vollan erwiesen,undihreKampfzuverlässigkeit,dassei kurz nebenbei erwähnt, hatbei Scharfschießen aufdemUebungsplatz mehrfach ihre Probebestanden.Wenn auch derBegriff ,,allgemeinses Personal-« nicht überall soverstanden wird,wie es die Wirklichkeitgebietet, so ist hieru.a. dochwohl kurz gezeigt worden,wiewichtigjeder einzelne ganz gleich,anwelcherStelle als Glied ineiner großenKettefür dieGesamtverteidigung unseres Von den äußerenFeinden mit Neid undHaßbedachtenGroßdeutschen Reiches ist.

Brief eines Flakartillekisten

Von lfanonier tätigen

Lieber Freund!

Duschriebstmir vor einiger Zeit,daßduals Freiwilliger indie Wehrmachteintreten willst und fragst mich mir scheintinratloser Qual nachdem,,«geeigneten"Truppenteil. Halteesmeiner Schreib- faulheit (diesichwährend meiner Rekrutenzeitschierverdoppelt hat) zugute,wenn ichmich erst jetztzueiner Antwort aufschwinge.Der äußere oderistesderinnere? —- Anlaß istdiebegeisterndeRede unseresGeneralfeldmarschalls zum Tag derdeutschen Luftwaffe.Kannst dunach diesenkraftvollen und gläubigenWorten noch schwanken?

Glaube mir allerdingsnicht,alter Bursche, daß ich unsere blau-graue Waffeals dieKöniginaller Gattungen rühmen will, den Ruhm müssenwir derJnfanterie lassen! Nicht alle können der gleichenWaffe dienen,nicht jeder darf derjüngsten Waffe angehören! Zwarbraucht dieWehrmacht überall denMann, derunerschrocken und überlegtzu- gleich· handelt. Aber unser Generalfeldmarschall betont, daß ,,keine Waffe mehr Kühnheit, Begeisterungsfähigkeit und Charakterstärke brauchtalsdieLuftwaffe. UnsereWaffe ist jung,undsiebrauchtdie Jugendl«—-

SicherlichdenkterinersterLinieandieFliegertruppe, dieinstolzer Höheüber deutsche Erde hinwegbraust,demFeindeinSchrecken,uns DeutscheneinbefreiendesGefühl.Undtrotzdem bin ich auchalsFlak- artillerist garnicht wenigstolz,dieser Luftwaffe angehörenzudürfen.

Das willich dir beweisenl DieFlak, FliegernndLuftnachrichtentruppe bilden insich zusammengefügteineEinheit. Das bedeutet schlagfertige WirksamkeitimKampfgegendenFeindaus der Luft:DerFliegerringt mit ihmmit gleicher Waffeindemunendlichenblauen Element; der Flakartillerist sucht ihndurchseinespezialisierteGrdabwehrzubannen;

derFunkerverrätihnuns durch dieGeheimnissedesÄthersundder Elektrotechnik

SchonderAufbau derkleinsten Einheit,etwa derFlakbatterie,zeigt dirdenorganischenCharakter,wieerimgroßen hundertfältigwieder- kehrt. Da hastduzunächstdie Geschützzielemit der optischen und mechanischenFestlegung der Zieledurch ,,Kommandogeräte". Der ScheinwerferzugnageltdenFeindindunkelster NachtmitseinemLicht- strahl unentweichbar fest.DieFunkergarantieren diebeiderSchnel- ligkeitderWaffe notwendige unmittelbare Ubermittlung von Befehlen undNachrichten.DieKraftfahrer endlich ermöglichen schnellsten Einsatz undStellungswechsseLJchwillum Gottes willen nichtzudemsattsam bekannten Beispielvon demRäderwerk der Uhr greifen,um die die Arbeitsweisez.B.einer leichten Flak-Batterie auszumalen. Selbstver- ständlich hat jederKanonier seinegenau festgelegte Tätigkeit,diemit echt preußischerGründlichkeit bis ins ,,Unterbewußtsein«ein- gepflanztwird.TrotzallemExerziermäßigem wird dieser einzelnekeine Maschine (gib acht,nun beweiseichdir dieWorte unseresFeld- marschallsl);denn derFlakartillerist mußganz selbständig seinem Han- deln ein folgerichtiges,scharfes Denken vorausschicken. Vergiß nicht, daßessichum imLuftraum schnell bewegliche Ziele handelt, die"unver- mittelt Geschwindigkeit,Richtung und Höhe verändern. Angesichts dieser,,dritten Dimension« muß jede Geschützbedienungversagen, die inihremkleinstenTeilan Schlagkrafterlahmt,inderVerantwortung gleichgültigoderinderÜberlegungunschlüssigwird.

Darum auch verlangte der Oberbefehlshaber inseinemmachtvollen Appellfür unsere Waffedenjungen,geistigund körperlich regsamen undbeweglichenMenschen. Das Geschütz istuns keintotes Material mitHebeln,Schrauben undRädern! Schon nachdenerstenpraktischen Schießübungen fühltman unausgesprochenen Stolz vor der Leistung seines Geschützes. Weißt du,man kann dieses Gefühlmitkümmerlichen Worten kaumausdrücken,eswürdeso sehrinPhraseausklingen. Aber 90

inirgendeinemWesenszugdesSoldaten muß schonderStolzauf seine Waffeausgeprägt sein.

Vielleicht bistduvon diesen Zeilen, die dir ein Bild aus demSolda- tenlebengeben sollten,enttäuscht. JneinenBriefgehört immer etwas

PekfpnltchehdeinSchreiberEigentümliches. Zwar istmeine Auffassung, dieichdir soebenvon derFlakzugeben versuchte, schoneinErlebnis UUsich-aber gerne»willich dir inwenigen Worten einen kleinen AusschtttUUSderTatlgkeitdesFlakartilleristenniederschreiben.

Aller Anfangist schwer auchdieArbeit am Geschützt Jn er- müdendem GleichmaßderTagewird es ,,bearbeitet«. Jchwill schon gestehen, daßman dem Eisending zuerstreichlich kühl,wenn nicht unfreundlich gegenübersteht,weil schonseinbloßerAnblickmitSchweiß undBeulenund Atemlosigkeit verbunden ist. Nun dasist menschlich und für jeden Rekruten einnotwendigesÜbel. Jn jedeneue Welt mußman sich einsühlenundeinleben unter Umständenmitinnerem Zwangl Jetztist der,,eiserneDubbas« uns einlieber Kerl, denwir bereitwilligst inunsereKameradschaft eingeführt haben,denwir an- ständigund würdig behandeln und inunsereGedanken und Lebens- haltungaufnehmen. Jch glaube,beiuns vollzog sich dieser Wandel unbemerkt nachdemersten ÜbungsschießenaufdemTruppenschießplatz inStablack.

Stelle direineweite,welligeSchneeflächevor, von einzelnenBaum- gruppen belebt. Aufeiner Anhöhe sind unsere GeschützeinFeuer- stsellung aufgebaut. Ruhevor demSturm möchteman sagen

Gedenktage im Ju111939

1.1916 BeginnderSommeschlacht.

4.1926 AufdemReichsparteitag derNSDAP wirddie Hitler-Jugend gegründet.

Das deutsche Handels-U-Voot ,,Deutschland«

durchbrichtdie Blockade und landet inBalti- more (USA).

Der Young-Planwird außer Kraft gesetzt.

Ost-und Westpreußen stimmenmit großer Mehrheit»für Deutschland.

AngriffinderChampagneund beiReims Mackensen siegtbeiKrasiiostaw.

Jahrestagdernationalspanischen Erhebung Das deutscheEupen-Malmedi)Wird mit fünf Sechstelndeutscher Mehrheit Velgienzuge- sprochen.

Die JagdstaffelNichthofen erringt ihren500.

Sieg.

Untergang deS Segelschulschiffes,,Niobe«mit 69Mann.

,,Hermann-Göring-Werke««gegründet.

AdolfHitlertritt an die Spitzeder NSDAP und organisiertdiePartei aufderGrundlage desFührerprinzips.

Otto v.Bismarck inFriedrichsruh s.

Beginndergroßen SchlachtinFlandern.

10.1916

10.1932 11.1920

15.1918 16.1915 19.1936 24.1919

26.1918 26.1932

26.1937 29.1921

30.1898 31.1917

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werden aber die Grenze des Reiches, die nunmehr in der Nordost- ecke feststeht, so stark machen, daß für alle Zeit jedem die Lust ver- geht, auch nur an eine Änderung dieser Grenze

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