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Der Soldat in Ostpreussen: Nachrichten aus heer, Kriegsmarine und Luftwaffe, Nr 6.

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Academic year: 2021

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Herausgegeben unter Mitwirkung des Wehrhreishommandos

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Herausgegeben unter Mitwirkung- des Wehrhreislxommandos

Jn den militärischen Aufsätzenist dieprivate Meinung der Verfasser ausgedrückt, nicht die iuaßgeblicher militärischer Dienststcllen

Tannenberg - ein bleibendes Erlebnis - von GMW Tape«

Langeschonwar esmein Wunsch,dasTannenbergdenkmal, das Wahrzeichen deutscherTreue inOstpreußen, kennenzulernen. Ende März- nach172Jahren MilitärzeitindemLanddesDeutschritter- ordens,botsichmir endlichdieGelegenheit

LeuchtendeFrühlingssonne lagüber derostpreußischenLand-—

schaft-alswirineiner Kolonne von WagengenHohensteinfuhren—

Wir sollten das Reichsehrenmal Tannenberg, das wir zumgrößten

Teilnur Von Abbildungen und Schilderungen herkunnten,kennen- ernen.

VollerErwartung fuhrenwir durchdenjungenMorgen,Vorbei an deralten Feste Königsberg, durchBartensteinund Guttstadt, ijberAllenstein,vorbei an denSeen beiOstekodeauf Tannenberg zU·· Schon VOJIWeitemsahenwirwuchtigundtrutzigwieeinealte

RitterburgdieTiirme desEhrenmals aufragen. Wir schritten nun uber historischenBoden, Boden, dermit dem Heldenblnt des deutschen Kriegersaus allen Jahrhunderten getränktist. So,wie VDVJahrhunderten derHochmeisterdesDeutschritterordens mitden Besten seinerMannen fiirdieses Land kämpfteund fiel, sostarb ouchimGroßen KriegedieBlüte derdeutschen JugendimKampf

um dengeheiligtenBoden desLandes.

Zunächstwurden uns an Handeines großen Leuchtreliessdie ereignisreichenTageim August1914 geschildert. Es War kein nuchterner Vortrag, den uns ein Mitkämpfer jener Tagehielt- sondernwir erlebten zutiefst Tannenberg. Wenn aufdemgroßen Leuchtrelief die weißen Birnen aufleuchteten, die die deutschen Truppen darstellten, so sahenwir imGeiste,wiedieseTruppen in Gewaltmärschen ihre Stellungen bezogenoderwie sieunter Auf- bietung aller Kräfte ihre Stellungen gegen die oftzehn-und zwanzigfache Übermachtder Russenhielten. Soerlebten wirden genialen Plan des großen Feldmarschallsund seinesGeneral- stabschefs. Wir sahen,wiedieUmklammerungderRussen gelang undRegimentsaufRegiment dieWaffen streckte.

Vorbereitet durch diesen packenden Vortrag schrittenwir nun zum Ehrenmal. Waren wirschon durchdasäußereBild starkbe- eindruckt, sowar dochderAnblick,dersichuns beimBetreten des Jnnenraumes bot,geradezu iiberwältigend Frei lagdergewaltige Jnnenraumvor uns, aus dessenMitte inschwarzenundweißen Steinen·dasEiserne Kreuzhervorleuchtete.Breite Stufen führen vomMittelraumzuden acht Türmen,an deren Außenseitenund

VlschendIETVUPPen,dieinderTannenbergschlacht gekämpft haben, IhrengefallenenKameradenGedenktafeln errichteten. Undnun

Wattdtcner U·n5denTYVWEUselbstzu.ZunächstzumFahnenturm.

Welhevolle Stlmmung Regtüberdiesem Raum, Von dessenSeiten diestolzenFahnenUndStandarten deralten ruhmreichen Regi- TUWEVherunterhängm Diese Fahnen, diedort imFahnenturm VFSNkjchsehrenmalseinen würdigen Hort gesunden haben, sind ein StucktDeutschlandUnter ihren Zeichenkämpftenund starben

AlldIeleUlgeU-zuderenGedenken dasEhrenmalerrichtetwurde.

Dannstandenwir ineinem Turm, wo Von lorbeerbekränzten SUUICUZIEVUskendesGeneralfeldmarschalls,Ludendorffsund der

Dannenbergschkachtbeteiligten Heerführerzuuns herunter-

·WiederInelnem UndekenTurm stehtdasMonumentalstandbild Hindenburgs,unddannschrittenwirlangsamdieSteinstufen her- mfteUUm zUm HeillgtllmdesTannenbergdenkmalsderGruft Hindenburgs,zugelangen. Zubeiden Seiten deg Eingangg ek-

bsbensich schwerundwuchtig, fast drohend,alsWächter zweiin Stellt gehauene Krieger,undneben demEingangleuchtenuns die

in Granit gehauenenWorte desGeneralseldmarschalls entgegen,die Worte,die eraufdemhistorischenBoden von Tannenberg beim Zurückweisender Kriegsschuld Deutschlands zur Welt ge- sprochen hat.

Nun schreitenwir indasdurchmattes Kerzenlicht erhellte Gruft- gewölbehinunter.Zubeiden Seiten dereigentlichen Gruft Hinden- burgszeigen Gedenktafelnan,daßdortjezehninderSchlachtbei Tannenberggefallene deutsche Krieger ihre letzte Ruhestättege- funden haben. Jn derMitte der Gruft,hinter einem schmiede- eisernen Tor,stehtder Sarkophag des Siegers von Tannenberg neben dem Schrein seiner treuen Lebensgefährtin. Vor dem Sarkophag halten zweiSoldaten desneuen HeeresdieEhrenwache genauso starrundunbeweglichwiediesteinernenReckendraußen

Vor demEingang zur Gruft. Wir fühlenes hier deutlich, daß Tannenberg erst durchdieBeisetzungdesHerosdesdeutschenVolkes und zwanzig seinerunbekannten Soldaten dasEhrenmal Deutsch- lands geworden ist.

Schweigendund zutiefstbeeindruckt wenden wir uns demAus- gang zu. Roch minutenlang wagtkeiner Von uns dieweiheoolle undernste Stimmungzuunterbrechen.

Run fahrenwirzu denSchlachtfeldern,inderen unmittelbarer RäheVieledertoten Heldenbegraben sind. Zunächst sehenwir Waplitz,wofastdasgesamte Regiment59 mitseinem Kommandeur verblutete. Wir sahen hiernochan derkleinen Brücke,dieüber

dieMaranse führt, Geschoßeinschlägeund noch somancheUberreste

UUSjenenheißen Kämpfen. RechtsderStraßeerhebtsichschlicht kmdelfkfach,aber doch gewaltiginseiner Wirkung,einhohesStem-

reuz uberdemHeldenfriedhofWaplitz,dereiner dergrößtenin

ÄstpreußtscherErd?Ist-»Sch·weigendschreitenwirdurchdie Gräber-

TelhesjUndlesendIeJUIchPIftenauf denschlichten Holzkreuzen. Hier an·d1eserStellefuhlenwir jungen Soldaten erstrichtig,was der KriegWar. Wir mochtenJeden der ausländischen Kriegshetzer durchdieGräberreiheneines deutschen HeldenfriedhofsführenUnd ihnendabei Vor Augen halten, daß dieseHelden, gleichobsiein ostpreußischerErde oder aufden Schlachtfeldern Flanderns und Frankreichs ruhen,mit ihremganzen Willen und ihrerganzen Kraft fiirdieEhreundFreiheitdesVaterlandes gekämpft haben, unddaßwir, die Soldaten derjungendeutschen Wehrmacht,genau so kämpfenwerden, wie unsereVäteres damals getanhaben.

Deutsche Jugend weiß,was sieihren Vätern,vor allem aber was sie Deutschland schuldig ist.

Von Waplitzaus fuhrenwirnoch nach Lahnaund Orlau, den beiden Stätten, andenen dasJäger-Bataillon"1»Graf Yorckvon Wartenburg" seinen großen Tag hatte.AufdemHeldenfriedhof erau liegen auchViele der russischen Krieger begraben,und ich glaube, daß sie hierindeutscherErde besser ruhen alsin ihrer Von demroten Mob beherrschten Heimat.

Die letzten StrahlenderuntergehendenSonne fallen durchdie noch kahlenBäume undVergoldendasKreuzdesHeldenfriedhofs Wir blickennocheinmal hinüberzujenen Höhen,an denen die heißen Kämpfe getobt haben. Dort,wo dieVäter starben, herrscht heutewieder das rege Leben derostpreußischenSoldaten. Still versprechenwires den Helden,diehierruhen,daßwir unsere Dankesschuld durchein wahrhaftes Wehrhaftmachen abtragen wollen, wir,diejungenSoldaten desDritten Reiches.SoistTan- nenbergnichteinOrtbegrabenerHoffnungen, sonderneineStätte, dievon derMachtunddemGlanzdesneuen Reicheskündet.Der GeistVon Tannenberglebtwieder!

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,,l(riegsflagge gesetzt, Boote beginnen Zu sinken!"

Was bedeutet die Heldentat von scapa Plosvx

Torpedobootshommandant erzählt Einzelheiten von der Versenkung der deutschen schiffe Am21.Juni 1919wurde von dendeutschen Besatzungendiein

derBuchtvon ScapaFlow von denEngläudern internierte deutsche Kriegsflotte versenkt. Admiral von-Reuter, derFührer derSchiffe, hattedenBefehlzurVersenkunggegeben. Eindeut-"

scher Seeoffizier, derdamals Kommandant eines derversenkten Torpedobootewar, umreißt hierdiewirkliche und symbolischeBe- deutungderHeldentatvon ScapaFlowunderzählt Einzelheiten seiner damaligenErlebnisse.

wenn ichesunternehme,überpersönliche Erinnerungen andenTag von Scapa Flowzuberichten, so geschiehtesmitfolgendem Vorbehalt:

ScapaFlowwar einEnde und einAnfang. DasEnde eines Weges tiefster Erniedrigung, eines Wegesindie Jrre, aufdem deutscheSee- leute,dienach 4Zjährigenfortgesetzten Enttäuschungenund vergeblichen

DieinScapaFlorvversenhten Schlachthreuzer beiihrer letzten Ausfahrt- Vom Heeh der »Molthe«aus gesehen: ,,Dersflinger«, «Seydlltz"und

»VonderTann«

Erwartungen das Opfer volksfremder Verführer geworden waren, rebelliert unddasso oft verdrängtekleineJchimunglücklichstenAugen- blick auf den Thron gehoben hatten.

DieWiedergeburt

DerAnfangeinerneuen Zeitdes,,Wir«,wiedenn das ganze Ver- senkungswerk nicht möglichwar ohne dieeinheitliche Hingabe aller an dasgleiche Ziel. Sogesehen istuns ScapaFlowdas Aufleuchteneiner Weltwende,demgegenüberdas Schicksaldes einzelnen Beteiligten ohne besondere Bedeutungist; so sehe ichmeinen Berichtals denvon einem für-viele,von denen jedereinzelnegleichunentbehrlichwar, um das Werkgelingen zulassen.

Undnoch dieses:Der 21.Juni 1919 war zwar einWiederansang, durch dendiedeutschenSeeleute dieSchande sühnten,diesieauf sich geladen. Aber das Borausgegangene war doch so schwer undschmerz- lich, daß derdeutsche Seeoffiziertrotzalles Bersöhnlichen,was nachher kam,nur ungern davon spricht. 20Jahre sind seitdemvergangen, in denenwir Abstandgewonnen habenvon dendamaligen Geschehnissen.

Was stark, echtund derErhaltung wert war, istdemlebenweckenden RufdesFührersgefolgtund steht heuteinneuer Kraft. Jch lJoffeaus derFroschperspektivedes Kommandanten eines der 50 ausgelieferten Torpedoboote zeigenzukönnen,wieauchdamals diegutenKeime vor- 76

handenund nur ersticktwaren vom Unkraut, das zuwenig ge- hindert sie überwucherthatte.

Diewahnsinnigen Waffenstillstandsbedingungen

So rollten dieEreignisseab: Wilhelmshaven, 10.November 1918.

Der nachgesuchte Waffenstillstand istabgeschlossen.Der 23.Artikel fordertnach sieben TagendasAuslaufen desKerns derdeutschen Hoch- seeflotte

6Panzerkreuzer, 10Liniensrhiffe

8Kleine Kreuzer- 50Zerstörerderneuesten Typen

inabgerüstetemZustand nach einem neutralen oder indessenEr- mangelung nacheinemHafender alliierten MächtezurJnternierung.

DasFeuerwerk dervom Revolutionstaumel Berauschtenist verbrannt, Tageheißer Arbeit folgen;denngegenüber diesemBefehl,das wissen Soldatenrat, Werftarbeiter und Matrosen, gibtes keinDeuteln oder Widerspruch.

·

Die Gerüchtevon denmit roter Flagge aufBorkums Reede ein- gelaufenen britischen Kriegsschifer zerflattern wieSpukgebildeder Nacht. DieTorpedos, mit Liebe gepflegt fürden so oft vergeblich erhosftenAugenblickdesAngriffs,diegelbenGranaten für unseredrei braven 10-5-Zentimeter-Geschütze,alles wandert ingroße Prahme, die dieWekftOderdasDepotlängsseit schicken. Brennstoffwird füreine langeFahrtausgefüllt.

DieAuslieferung derSchiffe

16.November. DerFührer der Torpedoboote ruft seineUnterführer und Kommandanten zu einer letzten Vesptechnng zusammen. Ernst klingt dieStimme desVorgesetzten. Dann legterdieHandan die Mütze: »Undnun,meineHerren, guteFahrt! UnddenkenSie daran, daß Jhre Leute kranksindl" Wirgehen nachdenklichauseinander,jeder aufseinBoot. DieWorte halleninuns nach.

DerTagdesAuslaufens war der19.November. Schillig-Reedein deräußeren Jude,wo wir so oftwartend geschlingertundunsere Bor- stößeindieNordseehinaus begonnen habenl Das Unwahrscheinlicheist gelungen, die74Schiffeund Torpedoboote sind vollzähligversammelt unddampfenunter demBefehldesKonteradmirals Ludwigv.Reuter aus der Jude, KursnachdemFirth of Forth. Das Bild,dasdieauf- gehende Sonne des20.November beleuchtet, sprichteineSprachevon

erschütternder Eindringlichkeit, vor der weltfremde Hirngespinste in nichts zerflattern: Aufderwinterlich grauen Nordsee,auf dersieder niedurchbohrte SchildderHeimatgewesen,dieunbesiegtedeutsche Flotte inuniibersehbarer Linie. AnderSpitzediefünf ruhmvollen Panzer- kreuzer,,Seydlitz", ,,Hindenburg«, ,,Moltke«,»vonderTann«. Deutsch- lands Hoffnung,StolzundGlanz,KunstwerkedeutscherArbeit,deutscher Stahlaus deutscher Erde, aufihrerletztenFahrt.

BritischeFlotteinSieht

Aussolchen Gedanken reißtuns dieMeldung: Diebritische Flottein Sicht,an Steuerbord, an Backbord,überall. Jnnichtendenwollenden Reihentritt sieaus demMorgendunst des21. November hervor,ge- fechtsklar,dieGeschützegerichtet aufdie Ach j- IJUVzU·geWIsseUhAfk abgeriistetenOpfer,nimmt sie zwischensich-diesieIn ehrllchem Kampf nicht bezwungen. DerAnker fälltinbritischen Grund. Einenglisches Bootbringteinen Brieflängsseits. Bom Flottenchef,demGegner der Panzerkreuzer vom Skagerrak,Earl Batty:»DiedeutscheFlaggeistum 3.57 Uhr niederzuholenundohne Befehlnichtwieder zusetzen!"

DieBuchtvon scapaFlorvmitderlnternlerten deutschen Kriegsnotte. lm Vordergrunddasflottenslaggschlss«Baden«

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Sieben schwereMonate

UnsereVI. Torpedobootsflottille erhält ihresechsBojenplätzeam weitesten entferntvom Verband, ganz imSüden des Gutter Sound.

JeeinBootder12.Halbflottille kommtbeieinem der11.längsseit; so liegenwirgeschwisterlichsieben Monate,biswirgemeinsamindieTiefe sinken. DieÜberführungsbesatzungen kehrten nach Deutschland zurück, nur Wachkommandos blieben anBord. Jchbliebals Dienstältesterder 12Kommandanten und wurde damit solange,,Flottillenchef".

Wir Zurückgebliebenen stellenuns auf unserneues Lebenein. Ein WeganDeckvon 25Meter Länge, aufdemman geradezuzweit neben- einander gehen kann,das ist unserAuslauf für dienächsten sieben Monate. Hunderte und aber Hunderte von Malen wird dieserWeg durchmessenimSturmschritt, umdieLebensgeisterwachzuhalten.

Am7.Mai 1919enthält meinTagebuch folgendeAufzeichnung:»Mach-

Schlachtlkreuzer »Hindendurg«sinktinscapa Floiv Aufsi.(3)Scherl-Bil0erdienlt

demdieFeindeerst beabsichtigt hatten,uns dieFriedensbedingungenso rechtzeitigvorzulegen,daß wir sieam 10.Mai,demJahrestage des Frankfurter Friedens, beantworten sollten, erfolgte durcheineUneinig- keitmitItalien überdieZukunftFiumes, dasItalien für sich begehrte, nnd anderes dieVorlage erstam 7.Mai nachmittags 3UhrimTrianon- Palast zuBersailles. Sie wurden uns wenige Tagespäteraus den englischen Zeitungendemwesentlichen Inhalt nachbekannt. DieWirkung aufuns war sozerschmetternd, daßwir seitdemnichtsBerständiges mehranfangenkönnen. Alles erscheintsowert- und zwecklos, Briefe schreibenvollends. Wassollteman schreiben?«

GerüchteanBord

UnsereLeute waren abends, nachdemich ihnenallesvorgelesenhatte, beiMusiklustigund guterDinge. Dieeinensagen,dieBedingungen sind»unerhort,wir müssen hier gleichetwas unternehmen gegen die Engländer, die anderen: esistganz wurscht,wirwollen nachHause;die Dritten: Esist nicht wahr,dieZeitungenwerden nur füruns hieroben gedruckt,damit wiraus Zorn etwas unternehmenund dieEngländer dann einenVorwand haben,uns zubesetzen(I). Für diesenFallsind NachAnweisung des Führers der Torpedoboote,Korvettenkapitän Hermann Eordes,Vorbereitungengetroffen.—- Ja,unablässighatteuns derGedanke beschäftigt:Was wird aus unserenSchiffenundBooten, IkJeUUHm2sLJuni derWaffenftillstandabläuft? Die Hoffnung,sie

VIUES OASKSdochFluchDeutschland zurückzubringen,war derAnsporn

gewesen-dieMUschMeMUlUgenunddieseemännischenEinrichtungenin meuchgsphlgemZustandzUerhalten. Über6Wochenvor derAus- fuhrung hatten alsoUnsereTorpedobootsbesatzungenKenntnis von einer

Versenkungsabsicht,auchzueiner Zeit,bevor Admiral v. Reuter die

Heimsendnngdes größtenTeils derentbehrlichgewordenen starken

9Jssackldchimmandoseracht kamdemveranlaßt hatte.argwöhnischenGegnerlAberallehatten dichtgehalten,kein DerBefehlzUrVersenkung

«FeEkaüvschoxugakkcleLFgefÜXJdenFührerdesBerbandes?

klargemacht.VriefxldåeEngländerunsereFunkempfangsanlagenun- schke d

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d

aer Art mußteneine überLondon führende PpeneBensur urchlaufen.Sofah sichAdmiral v.Reuter fürden FalldringenderEntskthdungenauf sichselbst gestellt.Siemußtennot- wendlgwerden«wenn dleVertragsmäßigam 21.JunizuEndegehende Waffenruheablief. Ihre Beendigungwar möglich durchdieUnter-

zeichnungdesFriedens,durchVerlängerungderWaffenruheoder durch denWiederausbruchderFeindseligkeiten. DieUnterzeichnungerschien .m.1chNichts bekannt.allenPressenachkichtenausgeschlossen-VOUeiner Verlängerungwar

Mitte

———

Esblieb alsonur diedritte Möglichkeit.Für siewaren dieRicht- linien fürdieEntschlüssedesAdmirals gegebendurchdieBestimmun- gen, nachdenen ein Seebefehlshaber im Ausland, der ohneBer- bindungmitderHeimatist, sozuhandelnhat,wieesderNutzendes Reichesund dieEhreder Marine verlangen, und dieandere, laut deren deutsche KriegsschiffeimKriegeunter keinen Umständenin

Feindeshand fallen dürften. ··

DieHoffnungunddasunablässige«BemühendesAdmirals, denBer- bandfür Deutschlandzuerhalten,mußten somit zurücktreten hinterder Pflicht,dieanesitznahme durchdenGegner beidemmitSicherheiter- warteten Wiederausbruch der Feindseligkeiten zuverhindern. Daß dieserdamit insofernaus einer Berlegenheit befreit wurde,als ereine Verteilung derwertvollen deutschen SchiffebeimFriedensfchlußaufdie bisherigen Berbündeten nicht wünschen konnte,war nichtzuvermeiden.

Allzu langsam sinkendieBoote

Der21. Juni, Tagder Sommersonnenwende, brichtan. Lachender Sonnenscheinliegt iiber derweiten Scapa-Bucht und hat das Be- wachungsgeschwader,anscheinendzuÜbungen,inSeegelockt.Weraber konntewissen,was dereigentlicheGrund diesesunerwarteten Aus- laufenswar? Angesichts unsererWehrlosigkeitwar keineZeitzuver- lieren. Jch geheanDeck,abernoch liegtalles friedlichwieimmer vor Anker und Bojen.

Mein Tagebuch verzeichnet:, ,,Morgens gepackt.Schönwetter. Gegen 11Uhr aufdenSchiffen Signal: ,,Achten SieaufmeineSignalel« Kurz daraufauf,,Seydlitz"Kriegsflaggezusehenund Stander Z das

Angriffssignalder Torpedoboote,hier das verabredete Bersenkungs- slgllal aufdenTorpedobootender Nordgruppen. Signale wieder- holt. Boote ausgesetzt. Jn der NähederVI. Flottille nur Wach- zerstörer,alles andere ausgelaufen, außer Werkstattschiff,,Sandhurs".

Sachenan Deckund indieBoote. Kriegsflagge gesetzt. Boote be- ginnenzusinken.Leute ruhig. Motorboot nimmt Kutter inSchlepp;

bringenHurras aus. Motorpinassen von ,,Sandhurst«und Drifter (Wachfahrzeuge) wollenuns wieder anBord zwingen. 3Minuten Zeit.

Wir antworten, daßunmöglich,daBoote sinken.Auf ,,S 132XB44«be- reits EngländeranBord ..Hierhatte sich unsere Befürchtungbe- wahrheitet, daßdiewohl5Meter langen und an der Bordwand 15 Zentimeter breiten Schlingpflanzem mit denen dieBoote in den 7Monaten bewachsenwaren, diegeöffneten Bentile beim Einströmen desWassersverstoper würden. Dennallzu langsam sinken die Boote.

Mein Tagebuch fährt fort:,,Klüber derältesteOffizierderNachbar- gruppe —- mitBooten Kurs auf ,,Sandhurst«. Wird von Zerstörermit mehreren Gewehrsalven beschossen.MaschinistPeildurchKutterbord- wand hindurcham Knie verletzt, einMann 2Finger abgeschossen.

Klüber befiehlt»AlleMann außerbords!« Es fallen trotzdem noch Schüsse,von ,,Sandhurst" Hurragebrüll.

Leute rufen um Hilfet Jchmit Aspirant Krause insMotorboot, unter SchüssenzuHilfe gefahren, retten,was Engländernochnicht auf- genommen. Mein Boot,,S131" sinktmit wehenderFlagge, fällt halb überdas Boot ,,B44",Mastengebrochen... Zerstörer ,,Spenser«

längsseit ,,S 1B2«nimmt Besatzungenan Bord;ich fahremit Motor- bootaufSandhurst«.

TapferesVerhaltenderBesatzungen

Hierversammelte sichallmählicheingroßerTeil derTorpedoboots- besatzungen. Hier erfuhrichaucherst Räheres darüber,wieesauf den anderen Gruppen derFlottille zugegangen war. Auf,,S132" hätten dieEngländer Seesoldaten anBord gesetzt, diedieOffizierederBoote unter fortgesetzten Befehlen,das Sinken sofortabzuftoppen,aufdas Borschiff trieben nnd sichdort unter demonstrativem Laden ihrer Gewehre ihnen gegenüber aufstellten:beinichtalsbaldiger Ausführung desStoppbefehlssollten sie augenblicklicherschossen werden. X

Dieandere Gruppe war diemitdenstarken Verlusten: 4Tote und 8Berwundete hatte allein unsereFlottille gestellt,dieweitaus größten Opfer. Hierwar Leutnant zurSeeZaeschmarmit seinem Kutter land- wärts gerudert. Engländer,dieinzwischendiesinkendenBoote besetzt hatten, nahmendieKutterbesatzungalsZiel für eineGewehrschießiibung.

Kniend aufgelegt,sowar beidernahenEntfernung jederSchußein sichererTreffer. Maschinist Markgraf, verheiratet und besonders tüchtig,fälltzuerst,nach ihmMaschinistenmaatPankrasz-ebenfallsein hervorragenderSoldat, undnoch mehrere andere.

Frohiiber das gelungeneWerk,wenn auchinTrauer um diege- fallenenundverwundeten Kameraden, werden wir imLaufe desRach- mittags aufdieenglischenSchlachtschiffegebracht. Auf dieserFahrtan Deckdesenglischen Zerstörers sehen wirvon der "-VI. Flottillenun zum ersten Male wieder die große Scapa-Bucht, wo die Schiffegelegen hatten, jetzt verödet,nur ,,Hindenburg« nochin langsamem Sinken, ,«,Baden«,dasstolzeFlottenflaggschiffHippers,will nichtherunter, dort ,,Seydlitz«und»FriedrichderGroße«kleben einwüstesBild.

Wir nehmen Abschiedvon ScapaFlowundfahrenindieGefangen- schaft.Weitere 7Monate. JnderHeimatindesdieFieberschauerder Münchner Röte-, der Freikorpszeit. Vergangenheitund Gräber. Aber doch Auferstehung Diedritte Flottefährt.Möge ihreinglücklicheres

Schicksalbeschiedensein! V onVonin

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