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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg 7, Nr 44, 44a

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Academic year: 2022

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I WOCHENSCHRIFT 215 HRCHITEKTEN-VEREINSIÜBERLI ... — 71—11 iiiiwiirrnifl. n I

MERflUSGEGEBEN ^ V E R E I N E

$ E rscheint Sonnabends u. M ittw ochs. — B ezu gsp reis halbjälhrl. 4 Mark, postfrei 6,30 Mark, einzelne Numm ern von gew öhn. Um fange 30 Pf., dtärkere entspr. teurer $ D er A nzeigenpreis für die 4 g esp a lten e P e titz eile Beträgt 60 Pf., für Behörden - A nzeigen nnd für F a m ilie n -A n ze ig e n 80 Pf. — Nachlaß auf "Wiederholungen

N u m m e r 44 Berlin, Sonnabend den 2. N o v em b er 1912 VII. Jahrgang

Zu beziehen durch alle B uchhandlungen, Postäm ter und die G eschäftsstelle C a r l H e y m a n n s V e r la g in B e rlin W .8 , M auerstr. 43.44

A lle R e c h t e V orb e ha lten

Entwurf zu einer vereinigten Trennungs- und Kehrstation einer städtischen Untergrundbahn

M o n a t s w e t t b e w e r b im A r c h i t e k t e n - V e r o i n za Ber l i n, m i t g e t e i l t vom B e r i c h t e r s t a t t e r des B e u r t e i l u n g s - a u s s c h u s s e s , Ge h e i me n B a u r a t P r o f e s s o r Cauer in Ber l i n

W o r t l a u t d e r A u f g a b e :

A n der sym m etrischen V erzw eigung einer stä d tisc h e r H a u p t­

v e rk e h rsstra ß e sp a lte t sieh auch die dieser S tra ß e folgend au s dem S ta d tin n e rn kom m ende U n te rg ru n d b a h n in zw ei Zw eige, die nach den äußeren S ta d tte ile n beziehungsw eise den V o ro rten w eiterführen. K u rz vo r der V erzw eigung is t deshalb in der noch u n g eteilten H a u p tv e rk e h rsstra ß e die erforderliche T re n ­ n u n g ssta tio n anzulegcn. D ie Gleis- und B a h n ste ig an lag e muß es erm öglichen, daß die Z ü g e der S tam m strec k e te ils auf die eine, te ils au f die andere der beiden Z w eigstrecken übergehen und u m g e k eh rt. D a ab e r nam entlich in den e rste n J a h re n die linke Z w eig streck e zu schw achen V erk eh r h a t, um ein D u rc h ­ laufen dor langen Z üge der S tam m strocke lohnend, erscheinen zu lassen, so i s t V orsorge zu treffen, daß die H älfte der Z üge der S tam m strec k e auf der T re n n u n g ssta tio n kehren un d ihre durchreisenden F a h rg ä s te an obensoviele ku rze Z ü g e der linken Z w eigstrecke abgeben kan n , die, ohne die W ege dor Z üge der S tam m strec k e zu berü h ren , gleichfalls au f dieser S ta tio n kehren.

D ie K eh ran lag en m üssen au ß e r dem jew eils k ehrenden Z uge je zwei E in sa tzz ü g e aufnehm en können, fü r die g rö ß te L än g e von a c h t W agen bei den Z ügen der S tam m strec k e und von drei W ag en bei den Zügen der Z w eigstreeko anzunehm en sind.

D ie B re ite der H a u p tv e rk e h rsstra ß e b e trä g t 50 m. D as Ge­

lände lie g t w agerecht. Im übrigen sind die V e rh ä ltn isse der B e r­

lin e r H och- und U n te rg ru n d b a h n als m aßgebend anzusehen. A u f etw aige G ru n d w assersch w ierig k eiten is t dabei insow eit R ü c k sic h t zu nehm en, als tiefero L a g e n der B ahn gegen die norm ale L ag e d u rch die d am it e rreic h te n Zw ecke b e g rü n d e t sein m üssen.

V e rla n g t w erden: E in G leisplan 1 : 1 0 0 0 m it ausfü h rlich en H öhenangaben und nach B edarf Q u ersch n itte 1 : 2 0 0 , sow ie ein k u rzg e fa ß te r E rlä u te ru n g s b e ric h t. In den Q u ersch n itte n sind K o n stru k tio n e n n ie h t darzu stellen , sondern n u r die d afü r e r­

forderlichen H öhen und B reiten vorzusehen.

W o r t l a u t d e r ' E r l ä u t e r u n g e n z u d e r L ö s u n g m i t d e m K e n n w o r t e : „ W e l t s t a d t v e r k e h r “ .

1. G esam tanlage

F ü r die A nlage der S ta tio n w ar die E rfü llu n g folgender B edingungen m aßgebend:

1. D ie S ta tio n m uß m ö g lich st d ic h t an der S tra ß e n g a b lu n g liegen.

2. B etrieb ssich ere G ablung der S tam m - und Z w eigstrecke.

3. S icheres, bequem es und schnelles U m steigen der R e i­

senden von der S tam m strec k e z u r Z w eig streck e und um gekehrt.

4. U n ab h ä n g ig k e it beider S tre ck e n voneinander.

2. L ago der S ta tio n in dor S tra ß e U m die S ta tio n m öglichst dich t an die Str& ßengablung h eranzulegen, w urde die Z w eigstreeko n ic h t in die S tra ß e n m itte g eleg t, sondern m öglichst dich t an die östliche H äuserreihe.

D iese L ag e w urde fü r unbedenklich g eh alten , da über den w eiteren V erlauf, die B eb au u n g un d die U n to rg ru n d v e rh ä ltn isse der S tra ß e keine besonderen A nnahm en vorliegen. D as H in ­ überschw enken d er B ahn in die S tra ß e n m itte lä ß t sich bei einer S tra ß en k rü m m u n g le ich t u n te r V erm eidung von G egenkrüm ­ m ungen erreichen. A uch das nach der S ta d t führende Gleis der S tam m strec k e w u rd e au s dem selben G runde in der ö stlichen Z w eigstraßo dich t an die nördliche H äu se rre ih e geleg t.

3.] G ablung der S treck e

E ine betriebssichere G ablung der beiden S tre ck e n lä ß t sich n u r durch U n terfü h ru n g der einen S tre ck e u n te r der ändern erm öglichen. D a aber die Z üge der Z w eigstreeko auf der S tatio n k eh re n sollen, ohne die W ege der Z ü g e der S tam m ­ strec k e zu kreuzen, so ergab sich als A nordnung, daß die Gleise der Z w eig stre ck e innen, die der S tam m strec k e außen liegen m üssen. Infolgedessen is t auch n u r eine einzige U n te r­

fü h ru n g nötig. D ie Z w eig stre ck e w urde u n te r der S tam m ­ streck e u n te rfü h rt, da hierbei n u r eine eingleisige B rü ck e n o t­

w endig und in der S tam m streck e, als der w ich tig eren S tre ck e , ein verlorenes Gefälle verm ieden w urde.

4. U m steigen der R eisenden

U m ein sicheres, bequem es und schnelles U m steigen der R eisenden zu erm öglichen, ergab sich die A n o rd n u n g von zwei B ah n steig en , die von den beiden Gleisen einer R ic h tu n g (von der S ta d t beziehungsw eise nach d er S ta d t) eingefaßt w erden.

A n den B ah n steig en is t also R ichtu n g sb etrieb . H ierdurch w urde erreic h t, daß die R eisenden beim U ebergange von der S tam m strec k e z u r Z w eigstrecke u n d u m g e k eh rt n u r den B a h n ­ ste ig in der Q u erric h tu n g zu ü b ersch reiten haben und auch bei der Reise von d er S ta d t so fo rt den A n sch lu ß zu g v or sich sehen.

H ierd u rch w erden u n n ö tig e s F ra g e n und H in- und H erlaufen verm ieden. E in e A n o rd n u n g der B a h n ste ig e, bei der der Um-

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Abb. 472. K ennwort:

, W e i t s t a d t v e r k e h r V erfasser:

R egterungsbaum etstcr Sivl-S3HB G u t t s t a i l t

' “M i r

Sonnabend, 2. November 1912 ste ig e v erk eh r von einem zum andorn B a h n ste ig übergehen muß, is t n ic h t anw endbar, da eine d e ra rtig e A n o rd n u n g den A n ­ forderungen eines S ch nellverkehrs w id ersp rich t. E ine A no rd n u n g m it n u r einem B ah n steig , an dem die Z üge einer R ic h tu n g h in te rein a n d er a u fg e ste llt w erden, is t ebenfalls zu verw erfen, da die R eisenden dann w eite W ege m achen m üssen und die ganze A n lag e u n ü b er­

sichtlich is t. A ußerdem m üßten säm tliche Z üge einer R ich tu n g an derselben B a h n ste ig k a n te vorbei­

g e fü h rt w erden, was bei einem S chnellverkehr unm öglich ist.

Bei der g ew ählten A nlag e is t d urch einen T unnol am E nde der B ah n steig e V orsorge getroffen, daß die R eisenden, die von einem V ororte zum ändern fahren wollen, von einom B ah n steig e zum andorn ohne B e tro ten der S tra ß e und ohne D u rch sch reiten der B a h n ste ig ­ sp e rre gelangen können. D a deren Z ahl aber g erin g sein w ird, h a t der T unnel kleinere A bm essungen e rh a lten (2 m 1. W . und 2,4 m 1. H .).

D ie B ah n steig e se lb st haben verschiedene B reiten . D er B a h n ­ s te ig von der S ta d t is t schm äler als d er nach der S ta d t. A uf ersterem h a lte n sich die R eisenden n ic h t län g ere Z e it auf. Sio w erden vielm ehr nach V erla ssen des Z uges von der S ta d t entw eder so fo rt den Z ug der Z w eig streck e besteigen oder die S tra ß e betreten. D ie Z ahl der in dieser S ta tio n e r s t e in ste i­

genden Reisendon d ü rfte kaum in B e tra c h t kommen. A u f dem B a h n ­ steig e nach der S ta d t w erden sich jedoch in den Z ug p au sen größere M enschenm engen ansam m eln, so daß fü r ausreichenden P la tz S orge zu tra g e n ist. A ußerdem können infolge der g ew äh lten B a h n ste ig ­ b reiten , die sich in U eberein- stim m u n g m it den B reiten der K e h rsta tio n der Z w eigstrecke befinden, die H aupt gleise m öglichst g era d lin ig u n te r V erm eidung von G egenkrüm m ungen d u rch den B ahnhof g e fü h rt w erden.

5. U n ab h ä n g ig k eit der S treck en voneinander

Z u r E rz ie lu n g der U n a b ­ h ä n g ig k e it beider S tre ck e n v o n ­ einander w urden au ch die K ehr- sta tio n e n g e tre n n t angelegt. D iese T re n n u n g w urde auch au s der F o rd e ru n g nötig, daß au s G ründen der B e trieb ssich e rh e it die Z üge n u r in der W eise in die K e h r­

sta tio n gelangen können, daß sie ih re F a h rtric h tu n g beibehalten.

E in Z u rückdrücken b rin g t schw ere B etriebsgefahren m it sich und nim m t auch zuviel Z e it in A n ­ spruch. D ie L a g e der K e h rsta tio n zwischen den H au p tg leisen ergab sich als einzige L ö su n g fü r die F o rd e ru n g , daß die H au p tg leise n ic h t für V erschiebezw ecke ge­

k re u z t oder g a r b e n u tz t w erden dürfen, daß sie vielm ehr so schnell

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Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin

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als m öglich g e rä u m t w erden m üssen. E ine andere L ago der K e h rsta tio n zu den H au p tg leisen oder eine V ereinigung beider K eh rsta tio n e n w äre n u r d u rch besondere k ostspielige U n te r ­ lü h ru n g en zu erreichen gewesen.

B esondere A usziehgleise w urden n ic h t fü r erforderlich e r­

ac h te t, da es kau m Vorkommen d ü rfte, einzelne W ag en a u s dem Z uge au szu ran g ie re n . D ie Z ü g e bilden vielm ehr eine E in ­ h eit. Im B edarfsfälle können die V erlän g eru n g en der Gleise 6 und 7 der K e h rsta tio n der S tam m strec k e als A usziehgleise be­

n u tz t w erden. Gleis 7 h a t von W eiche 18 au s eine n u tz b are L än g e von 95 m.

D er S ch u tz der H au p tg leise g egen V erschiobebew egungen a u f den A bstellg leisen w ird d urch Schutzw eichen oder G leis­

sp erren erreich t. D ie A bstellg leise haben einen G leism ittol- ab stan d von 4 m, d am it sich die B eam ten u n g efä h rd e t zw ischen den Gleisen bew egen können. A u f der K e h rsta tio n der Z w eig­

stre c k e i s t ein noch g rö ß e re r G leism ittela b sta n d vorgesehen zu r U n te rb rin g u n g von W e rk zeu g en und G eräten fü r die P rü fu n g und kleinere W ied e rh o rste llu n g sa rb e ite n der W agen.

A u s b etrieb stech n isch en G ründen is t die K e h rsta tio n der Z w eig stre ck e am W ostende d urch W eichen m it der nach be- ziehungsw 'eise von der S ta d t führenden S tam m strec k e v e r­

bunden. F a lls einm al die T re n n u n g s- beziehungsw eise V er­

einigungsw eiche (Kr. 5 beziehungsw eise N r. 6) u n g an g b ar sein sollte, i s t es m öglich, die Z üge durch die K e h rsta tio n nach be­

ziehungsw eise von der S ta d t zu führen, so daß n ic h t der ganze B e trie b un terb u n d en ist. Die A n o rd n u n g dieser W eichen dü rfte f ü r den gew öhnlichen V e rk e h r keine B e trieb sg efah r bieten, da die H au p tg leise gegen die K ehrgleiso d urch G leissperren g e­

sic h e rt sind. A u f den A b stellg leisen w erden außerdem n u r langsam o V erschiebebew egungon vorgenom m en, so daß ein U eb erfah ren der G leissperren ziem lich ausgeschlossen sein dürfte.

A n d re rs e its d ürften diese W eichen z u r V erm eidung lä n g erer B e trie b sstö ru n g e n u n entbehrlich sein, da eino T ren n u n g s- be­

ziehungsw eise V ereinigungsw eiche bei häu fig er B e n u tz u n g und

Arbeitgeber, Arbeitnehmer und ihre

V o r t r a g des P r i v a t d o z e n t e n Dr. W. Zimmermann ge a u f V e r a n l a s s u n g des S t u d i e n a u s s c ’

D as neunzehnte J a h rh u n d e rt g e s ta lte te die gew erblichen A r­

b e itsv e rh ä ltn isse um. Z u A nfang desselben b estanden in D eu tsch ­ land die m echanischen A n trie b e in W a sse rm ü h len k räfte n , W in d ­ m ühlen, G öpelw erken, etw a so vrie je tz t noch in O steuropa. Die In d u s trie sow ohl als die, von B ehörden g eleiteten B etriebe w aren n u r au f den Gewinn bedacht. F e rn la g den A rbeitenden der Godanko an die P flicht, sich se lb st durchzusetzen. N ur die A erm sten gingen in die F ab rik . D ie H a u sin d u strie überw og, besonders w urde die T e x tilin d u strie als H a u sin d u strie betrieben, so daß die S pindel m it R ech t das Symbol der H au sfra u w ar.

E r s t 1810 w urde die e rste F laehsspinnm aschine aufg estellt.

D ie M o n tan in d u strie erz eu g te im ganzen fü r 5 000 000 Mk.

W e rte . D ie 24 000 000 E inw ohner des dam aligen D eutsch lan d s lebten im w esentlichen von der L a n d w irtsc h a ft; in P reu ß en gab es keine 20 S tä d te , in gan z D eu tsch lan d keine 100 S tä d te , die diesen N am en v erdienten. D ie „geschlossene H a u sw irtsc h a ft“ des A c k e rb ü rg ers w ar deutlich a u sg ep räg t.

E ine F am ilien z u ch t u m sc h la n g die Z ünfte. D ie H an d w erk s­

m eister sollten ih re N ah ru n g haben, n ic h t aber nach w eiteren E rw e rb tra c h te n . Jedem das Seine! Die Gesellen sta n d en im A b h ä n g ig k e itsv e rh ä ltn is auch außerhalb der A rb eit, h a tte n aber g u te A u ssic h t, s p ä te r se lb st M eister zu w orden. D och h a tte das H an d w erk keinen goldenen B oden m ehr.

D ie neue Z eit, gekennzeichnet d urch den beginnenden E ise n ­ b a h n v e rk eh r, u n te rw ü h lte z u n ä ch st die alten K u ndenverbältnisse.

M eister un d G esellen ab e r fü h lte n sich gem einsam zum K lein­

b ü rg ertu m gehörig.

A n d ers entw ick elte sich die L ag e der M a n u fa k tu rarb eiter.

F ra u e n und K inder m achten erdrückende K on k u rren z. N u r spe- zialistisc h g esch u lte A rb e ite rg a ttu n g e n konn ten sich in den drei Ja h rz e h n te n behaupten. E s kam noch hinzu, daß vielfach er­

schreckende hygienische M ißstände h errsch ten , daß die A rb e ite r auch d u rch H erg ab e von N atu ra lien zu hohen P re ise n s t a t t des L ohnes ausg o w u ch ert w urden.

D ie A rb e ite r seufzten und fluchten, aber füg ten sich. Keine p o litisch e P a r te i nahm sich ih r e r a n ; K lassenbewusstsein und O rg a n isa tio n , alle V orbedingungen z u r eignen P a rte ib ild u n g

schneller Z ugfolge s te ts eine B e trieb sg efah r bed eu tet, die le ic h t zu S tö ru n g en V e ran lassu n g gibt.

D ie F ü h ru n g der Z ü g e durch den krum m en S tra n g einer W eiche is t bei einer U n te rg ru n d b a h n n ic h t so u n b e d in g t zu verw erfen, wie bei einer H au p tb a h n . Diese K rüm m ung is t so g a r seh r g ü n stig , da der H alb m esser einer W eiche 1 : 9 190 m b e trä g t, w ährend so n st ein H alb m esser von 80 m angew endet w ird.

6. E rw e ite ru n g

D a bei einer U n te rg ru n d b a h n n ac h träg lich e E rw e ite ru n g e n n u r m it gan z bedeutenden K o ste n au szu fü h re n sind, m uß ein s p ä te re r B e d arf an G leisen usw. sofort dem erste n E n tw ü rfe zu­

g ru n d e g e le g t w erden. D a in der g este llte n A ufgabe ü ber den sp ä te re n B e d arf an Gleisen oder ü b er die E in fü h ru n g neuer S tre c k e n n ic h ts e n th a lte n ist, w'urde angenom m en, daß eino s p ä te re E rw e ite ru n g n ic h t in F ra g e kom m en kann.

7. S ich e ru n g sa n la g en

D ie S ich eru n g san lag en A v e isc n keine B esonderheiten auf.

Sie können d ah e r nach V o rsc h rift d er von den P reußisch- H essischen S ta a tsb a h n e n h erausgegebenen A nw eisu n g für das E n tw erfen von E isen b ah n statio n e n m it besonderer B erü ck sich ­ tig u n g der S tellw erk e entw orfen w erden.

8 . A n o rd n u n g der Gleise fü r die kehrenden Z üge und die E in- satzziige

In den K eh rsta tio n e n w urden für den k ehrenden Z u g und aie beiden E in sa tzz ü g e je ein besonderes Gleis vorgesehen, da­

m it die Z ü g e u n ab h ä n g ig v oneinander sind. W ü rd e n alle drei Z üge h in te re in a n d e r au f einem einzigen Gleise a u fg e ste llt w erden, so w ürden die h in teren Z üge bei einem S ch ad h a ft­

w erden des v orderen Z u g es ebenfalls u n b en u tzb a r w erden.

A n d re rs e its w ürde bei n u r einem einzigen G leis in d er K e h r­

sta tio n die G esam tbreite der K e h rsta tio n bedeutend schm äler w erden, w as jedoch keine bedeutende K o ste n ersp arn is bedeutet.

(F o rtsetzu n g folgt)

gegenseitigen Interessenvertretungen

h a l t e n am

1 0 ., 11. u n d 12. O k t o b e r 1 9 1 2

i m

A .V .B .

ni s s e s , m i t g e t e i l t d u r c h B. Hoffmann

fehlten. Z w ischen den F a b rik a rb e ite rn und den H an d w erk ern bildete das zünftige S tandesbew ußtsoin eine K luft.

V erein zelt ta u c h te n gem einnützige B e streb u n g e n zum W ohle der A rb e ite r auf, die sich u n tersch ied slo s auch des K lein b ü rg e r­

tu m s annahm en. M enschenfreundliche U n tern e h m er u n d E th ik e r w andten sich der S ch u lerzieh u n g und der V erh ü tu n g der K inder- au sb o u tu n g zu, um den N achw uchs für das M ilitä r zu sichern.

Die h eu tig e p olitische A rb e ite rw e lt is t von der g esch ild erten vorm ärzlichen g änzlich verschieden. D ie P ro d u k tio n is t v e r ­ sach lich t, anorg an isch e Stoffe herrschon vor, regelm äßige, dem W illen der M enschen u nterw orfene K rä fte wie D am pf und E lek ­ triz itä t vervielfältigen die L e istu n g . F lu g san d ä h n lie h w urden die L andbew ohner in die S te in k ä ste n der G ro ß städ te gew eht. D er se it A nfang des n eu n zeh n ten J a h rh u n d e rts en tsta n d en e Z uw achs von 40 0 0 0 M illionen bew ohnt f a s t au sschließlich die S tä d te .

D ies fü h rte zu U m w älzungen a u f sozialem Gebiet. Die H a u sin d u strie b e s te h t noch, is t so g a r noch arm selig er gew orden, e n th ä lt aber a n d e rseits zu w enig L eu te, so daß sie n ic h t m ehr ty p isch fü r die L ag e der A rb e ite r is t. E bensow enig i s t dies bei den etw a 1 000 000 A lleinbetrieben der F all, die m it höch­

ste n s ein bis zwei L eh rlin g e n arb eiten . A uch die h alb e M illion K leinbetriebe m it einer H ilfsk ra ft z. B. D orfschuster, B arbiere, w eisen gegen frü h e re Z e it keinen w esentlichen U n tersch ied auf.

E r s t bei d er D ritte lm illio n B e trieb e m it zwei bis fü n f o rd e n t­

lichen G ehilfen, zum T eil auch m it m o torischer K ra ft oder m it L aden, oder m it k lein er S p ezialfabrikation, e n ts te h t ein sozialer U ntersch ied . D er S c h r itt in die selb stän d ig e S te llu n g is t n u r w enigen m öglich. D e r B e trieb sin h ab e r m uß suchen, m ö g lich st billig, m it fügsam en K rä ften zu arbeiten, um viel oder auch n u r ausreichend zu verdienen. E in e G ruppenbildung der A rb e ite r bei einem dieser B etrieb e i s t zw ecklos, e r s t wTenn sich die A rb e ite r m eh rerer B e trieb e einig w erden, b e ste h t A u ssic h t au f E rfolg.

Solche E rfolge w urden auch erzielt, lan g e ehe die A rb e ite r der G roßbetriebe o rg a n isie rt w aren.

D ie F a b rik a rb e ite rsc h a ft e rh ie lt e rs t sp ä t ein gem einsam es K lassenbew ußtsein. S p ezialistisch g esch u lte A rb e ite r sta n d en neben u n g elern ten und auch n u r an g e le rn te n A rb eitern . Eine

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27 6 W ochenschrift dos Architekten-Vereins za Berlin Sonnabend, 2. November 1912 ganz andere S tr u k tu r und A rb e itsv e rfa ssu n g k ennzeichnet die

F a b rik un d dio G roß in d u strie, den K ern der in d u strie lle n T ä tig ­ k eit. G esellschaftliche K apitalbeschaffung u n te r w issenschaft­

lic h er . u nd em pirischer L e itu n g erz e u g t v ertrie b sam e M assen­

artik el oder spezielle K un d en arb eit. A u ch U ebergänge zum H andw erksbetriebe bestehen, beispielsw eise in G roßtischlereion und G roßbuchbindereien. E ntscheidend is t der Z u sc h n itt, der R hythm us der A rb e it, das Z u rü c k tre te n der persönlichen E le­

m ente gegen die sachlichen. D ie technische und die kauf­

m ännische B eg ab u n g der L eiten d en allein b rin g t den E rfolg, doch t r i t t sie n ic h t m enschlich hervor. D en A rb e ite rn der F a b rik ste h en n u r die W erk m o ister und B e trieb sleito r gegenüber, aber auch n ic h t als se lb sttä tig e , sondern als abhängige an Norm en gebundene P ersonen. D ie ausführenden A rb e ite r m üssen orst re c h t das persönliche E lem ent zurü ck stellen . D ie M aschinen übernohm en das Kommando, der P rod u k tio n sp ro zeß w ird entseelt. D ie Tendenz b esteh t, auch die Monschon in M aschinen zu verw andeln.

E ine w eitere E ig e n a rt lie g t in der M assenhaftigkeit, bodingt durch den gew altig en K onkurrenzkam pf.

Dio S ta tis tik e n der J a h r e 1889, 1895 und 1907 zeigen, daß die K leinbetriebe zurückgehen, daß sich die M ittelb etrieb e m it 6 bis 50 P ersonen m ehr als verdoppelt haben, daß sich die G roßbetriebe in ih re r Z ahl und in der Z ahl der A rb e ite r v er­

dreifacht haben. V e rsc h ä rft w ird dies V erh ä ltn is, wTenn auch die m otorischen A rb e itsk rä fte m itb e rü c k sic h tig t worden. D enn die 1,5 bis 2 M illionen K leinbetriebe besitzen n u r 600000 P S ., die M ittelbetriebe ru n d 1 5 0 0 0 0 0 P S . und 20 0 0 0 0 Kw. oder ru n d 8 V2 P S . für den B etrieb, die G roßbetriebe ru n d 6 0 0 0 0 0 0 P S . u n d 500000 Kw. oder ru n d 217 P S . und 30 Kw. für don B e­

trie b . H ie r ze ig t sich die kolossale W u c h t der Z usam m enfassung.

U m das g roße R isiko gem einsam zu tra g e n , bilden sich K apitalsässoziationen. Die G esellschaften m. b. H. und die A k tien g esellsch aften sind rein sachlich a u f D ividenden gestim m t.

D as persönliche E lem ent wird h ierd u rch w eiter au sg esc h altet.

1895 w aren noch zwei D ritte l der B etrieb e persönlich g eleitet, 1907 u u r noch die H älfte. S e it 1907 sind etw a 10000 neue Ge- so llschaftsbetriebe gegründet.

.1907 gab es fast 7000 A ktiengesellschaften m it 1,6 Millionen A rb e ite rn , außerdem G esellschaften in, b. H. m it 1j-2 M illion A r ­ beitern , w ährend u n te r persönlicher L e itu n g n u r l 3/ i M illionen A rb e ite r standen. E s g ib t A ktien b o trieb e m it m ehr als 300000 A n g estellten . Die persönlichen B etrieb e beschäftigen n u r fünf bis sechs A rb e ite r im D u rc h sch n itt.

D adurch e rh ä lt die ganze A rb o itsv erfassu n g ein an d eres G esicht. D er einzelne d arf n ic h t h e rv o rtro ten , um dio E in h e it n ic h t zu stören. D ie A rb e ite r fühlen das gem einsam e Los, sic fordern gleichm äßige E n tlo h n u n g und B ehandlung. Sie sehen scheel au f den S tre b er, d er die G efahr der S ch m äleru n g dor A k k o rd sätz e heraüfbeschw ört. O u tsid e r sind unboliebt.

D as D ruckgefühl der A b h än g ig k e it schw eißt sie .zusammen. D er V erein e rh ö h t die W id e rsta n d sk ra ft des einzelnen durch R ückendeckung. E in gem einsam er S precher w ird zum Chef en tsan d t. D er einzelne is t solidarisch gebunden. M assenkund­

g ebungen und M assenw illen tre te n auf.

Die. A rbeiterpsychologie k an n sich n u r m it der M assen­

seele beschäftigen. Zw ecklos sind deswegen viele U n te r ­ suchungen n eu e rer S ozialpolitiker, w elche sich m it der In d iv i­

d u a litä t einzelner A rb e ite r b eschäftigen; sie erkennen den W a ld vor B äum en n ic h t m ehr. Gewiß h a t auch je d e r A rb e ite r seine E ig e n art, aber er m uß sie u nterordnen. D er einzelne is t eino erse tzb a re N um m er.

W irtsch a ftlich e K onkurrenz forderungen und die A rb e its ­ m a rk tv erfa ssu n g und das in stin k tiv e G om einschaftsstreben be­

stim m en die A rbeitsbedingungen. E in M assenschicksal und eine M assenbew egung t r i t t auf, in n erh alb und au ß erh alb der F a b rik . Dio L an d a rb e ite r sind entw urzelt, da n u r der A elteste den kleinen B e trieb erben kann. In der S ta d t kom m en sie in M assenquartiere. M assennöte ergeben sich bei S chule, A rm en­

pflege und L ebensm itteln. A uch an M assenschw indel feh lt es n icht. A g ita to re n b rac h ten politische M assenkost. Beim S o n n tag sv erg n ü g en und bei d er A rb e itslo sig k e it, ü berall t r i t t die gleiche M assen h aftig k eit auf. So "wurden au to m atisch kollektive B ew u stsein sk ern e in die heterogenen M assen h ineingesenkt.

A uch dio S tad tv e rw a ltu n g e n k o n n te n sich n u r noch q u a n ti­

ta tiv d am it beschäftigen. F ü r ganze In d u strie n w urden N orm en g e s te l lt,' hygienisch und rechtlich. D ie individuelle M ethode

v ersa g t, die dem einzelnen helfen will, überall tre te n soziale M assenproblem e auf.

D er einzelne B etrieb k a n n n ic h ts G ünstigeres gew äh ren als sein N achbar. D ie M assenbew egung der A rb e ite r m uß desw egen m ög­

lic h st viele B etriebe zu beeinflussen suchen. D ies fü h rt zu K ollek­

tiv a u se in an d e rse tz u n g en . D ie L ohnhöhe und die A rb e itsz e it w ird durch den M achtkam pf entschieden. D enn die L ohnerh ö h u n g sfrag e g e h t an don N ervus reru m des K ap italism u s, an die G ew innfrage.

Man sp ric h t vielfach vom K am pf zw ischen K ap ital und A rb eit, — n ic h t ganz präzise, da keines ohne das andere d enkbar is t; gem ein t is t K ap italism u s und A rbeit. D en gleichen K am pf f ü h rt je d e r L a n d w irt, je d e r H au se rb a u er, jed er, der körperliche und g eistig e A rb e it le iste t. D er L o h n arb eiter aber h a t n ic h ts sonst, als seine K ö rp e rk ra ft, er is t a b so lu t ab h än g ig vom K ap ita lb e sitz e r und m üßte sich unterw erfen, falls die A rb e ite r­

schaft n ic h t als eb enbürtiges E lem ent solidarisch au ftre te n w ürde.

D aß der einzelne S tab schw ach, das B ündel aber s ta r k sei, dies kam den A rb e ite rn bald zum B ew ußtsein. E s han d elte sich nun darum das kollektive V orgehen zu organisieren. H ier konnten n u n V orbilder au s E n g lan d entnom m en w erden. E ngland is t der klassisch e Boden für A rb e ite rg e w erk seh a ftso rg a n isa tio n e n (Trade U nions). A nfänge reic h ten bis in das 18. J a h rh u n d e rt zurück. Im A n fan g des 19. J a h rh u n d e rts w urden S tra fv e rb o te gegen die „V ersch w ö ru n g en “ dor A rb e ite r erlassen. A ber se lb st Z u ch th au s und D ep o rtatio n en hielten die A rb e ite r n ic h t ab, ihro gem einschaftliche M acht zu gebrauchen, auch wenn sie zum heim lichen V orgehen gezw ungen waren. 1824 w urde volle K o alitio n sfreih e it g ew ä h rt, die sofort zu vielen S tre ik s fü h rte ; so daß das K o alitio n srec h t b ereits 1825 auf diejenigen ein­

g e s c h rä n k t w urde, dio beim B eschlüsse des S tre ik s zugegen w aren. Diese E in sc h rä n k u n g ließ die T rad e U nions zu K o­

lossen auf tö n ern en F ü ß en w erden, die den g elegentlichen A b-

| W ehrorganisationen der A rb e itg e b er gegenüber m achtlos w aren.

D as G efühl der O hnm acht fü h rte die A rb e ite r im v ie rten J a h r ­ zeh n t zu halb kom m unistischen B estrebungen.

D a t r a t ein sozialer G esinnungsum schw ung ein, h a u p t­

sächlich wohl, um 'W ahlstim m en zu fangen. G leichzeitig wurden bei g ü n stig e r K o n ju n k tu r große G ewinne erzielt, so daß auch den A rb e ite rn h öherer Lolin ohne K äm pfe g e w ä h rt w erden konnte. B esonnenere G ew erksvereine, berufsm äßig o rg a n isie rt, b au te n sich auf. E s w aren dies förm liche V e rsic h eru n g s­

organ isatio n en m it g eregeltem K assenw esen. W enn A u se in ­ an d ersetzu n g en unverm eidlich w aren, so w urden die S tre ik s je tz t m it W e its ic h t g e fü h rt und auf große V orstöße b esch rän k t.

T ra te n die U n tern e h m er von 1850 bis 1870 selb sth e rrlic h auf, indem sie Reverse gegen den B e itr itt zu den T rad e U nions forderten, so h an d e lte die T rade U nions en tsp rech en d ; ih re M it­

g lieder schoben sie in die bevorzugten S tellungen hinein, weil sie A rb e itsv e rm ittle r w aren. A uch offene Kämpfe gegen Z u ­ sam m enarbeiten m it U n o rg a n isie rten und w egen E n tla ssu n g ih re r M itglieder sch eu ten sie n icht. E s kam ihnen dabei zu­

g u te , daß die tü c h tig ste n A rb e ite r als M itglieder in ihren Reihen stan d en . Sie selb st fo rd e rten von don ihrigen gew isse M indest­

le istu n g e n , desw egen konn ten sie auch M indestlöhne verlangen.

D ie öffentliche F ü rso rg e w ar se h r m angelhaft. D ie S elb sth ilfe d urch die T rad e U nions fand z u e rs t A nerkennung. In dieser H in ­ sic h t w urden sie beinahe öffentlich rech tlich e In s titu te , z. B. beim B ergbau. D er U n tern e h m er b e h ä lt die an den G ew erkschafts­

se k re tä r abzuführenden B e iträg e gleich bei der L o h n za h lu n g ein.

D ie U n tern eh m er w ollten Ruhe v o r A rb e itsu n terb re ch u n g e n haben und stre b te n eine V erstä n d ig u n g m it don T rad e U nios an.

In den sechziger J a h r e n kam en p a ritä tis c h e E in ig u n g sin stan zen zustande, die zum Teil von G roßindustriellen se lb st e in g erich tet w urden.

D ies gab auch d er R eg ieru n g A n laß , sich m it den T rade U nions zu beschäftigen. E ine königliche U n te rsu c h u n g s­

kom m ission lieferte ein glänzendes E rgebnis. Die segensreichen L e istu n g e n überw ogen bei w eitem . D ie Tim es, die frü h e r der schlim m ste „S ch a rfm a ch e r“ w ar, w u rd e sofort um gestim m t.

A uch in v erm ögensrechtlicher B eziehung vor G erich t ä n d e rte sich die P ra x is. W ä h ren d bisher U n tersc h lag u n g e n an der K asse straffre i w aren, weil die T rad e U nions n ic h t re e h tlie h a n e rk a n n t, also auch d u rch R e eh tsb ru c h n ic h t zu v erle tze n seien, w urde je tz t gleiches R echt d u rch g e fü h rt. Von 1869 bis 1876 w urden diese G ew erksvereine d urch G esetze gehoben und in die b ü rg erlic h e G esellschaftsordnung eingefügt. (Fortsetzung folgt)

Für die S ch riftleitu n g v eran tw ortlich : B anrat M. G n t h in B erlin W. 67, B ülow str. 36

Carl H erm anns V e rla g in B erlin W . 8, M auerstr. 43/44 — Gedruckt von J u liu s Sittenfeld, Hofbnchdrucker., B erlin W. 8, ila n er str . 43/41 Nr. 44

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W o c h e n s c h r i f t d e s A r c h i t e k t e n -V e r e i n s z u B e r l i n

H ER A U S G E G E B E N VOM V EREIN E

N um m er 44a Berlin, M ittwoch, 6. N ovem ber 1912 VII. Jahrgang

A lle R e c h t e V o r b e h a lte n

V ortragskursus über w irtschaftliche F ragen im W interhalbjahre 1912/13

v e ra n s ta lte t vom A rc h ite k te n -V e re in e zu B erlin

u n te r M itw irk u n g der G esellschaft fü r w irtsc h a ftlic h e A u sb ild u n g in F ra n k fu r t a. M.

D ie V o rträ g e linden im H a u s e d e s A r e h i t e k t e n - V e r - e i n s z u B e r l i n W 6 6 , W i l h e l m s t r a ß e 92/93, jew eils von 7 bis 9 U h r abends, s ta tt.

D er P re is einer T eiln eh m e rk arte b e trä g t:

a) für säm tliche V o rträ g e : f ü r M itglieder 10 M., für G äste 15 M.

b) für einen se chsstündigen V o rtra g : für M itglieder 3 M., für G äste 4,50 M.

c) für einen v ie rstü n d ig en V o rtra g : für M itglieder 2 M., fü r G äste 3 M.

d) fü r einen zw eistündigen V o rtra g : fü r M itglioder 1 M., für G äste 1,50 M.

A nm eldungen sind u n te r E in z ah lu n g des B e trag e s an den A rc h ite k ten -V erein , B erlin W 66, W ilh elm str. 92/93, zu rich ten .

V o r t r ä g e :

II. M i t t w o c h , 13., u n d D o n n e r s t a g , 14. N o v e m b e r 1912:

R isenbalinen und W a sserstraß en in ih re r w irtsch aftlich en B ed eu tu n g

(A bgaben und Tarife)

P rofessor 2>r.=3ng. B l u m (H annover); v ie r Stunden.

1. G eschichtlicher U eberblick: B lü te z u r Z e it des M e rk a n ti­

lism us, V erfall durch den W e ttb e w erb der E isenbahnen, neue B lü te in u n se re r Z eit.

2. E isen b ah n en und W a sse rb in n e n stra ß e n : A bsolute U eber- legenheiten, T ra n sp o rtk o ste n (falsche B erechnungen), M assen­

g ü terb ah n en .

3. S ch iffah rtsab g ab en : G eschichtlicher U eberblick, die Aende- ru n g der R eichsvorfassung.

4. D er A usbau der deutschen W a sse rstra ß e n .

III. M i t t w o c h , 11., u n d D o n n e r s t a g , 12. D e z e m b e r 1912:

D ie O rgan isation und V e rw a ltu n g von Sta a ts- nnd P riv a tb e trie b e n , insbesondere die S te llu n g der

B eam ten .

G en erald irek to r der A k tien g esellsch aft W eser, V izeadm iral a .D . v o n A h l e f e l d ; v ier S tunden.

A m M i t t w o c h :

1. Begriffe und G egensätzo von S ta a ts - und P riv atb etrieb en . 2. E n tste h u n g und E n tw ic k lu n g sg an g beider.

3. S chw ierigkeit, kaufm ännische M ethoden in den S ta a tsb e trie b zu übernehm en.

4. D as S ubm issions- oder A usschreibungsw eson in S ta a ts ­ und K om m unalverbänden einerseits, in der freien In d u strie an d erseits.

A m D o n n e r s t a g : 5. Reform m öglichkeiten.

6 . A nstellung, B eförderung, B e strafu n g , E n tla ssu n g und E n t­

lo h n u n g von S ta a ts- und P riv atb eam ten .

7. A ufgaben der B ehörden bzw. G eschäftsleiter und T oilleiter nach oben und unten.

8 . M einungsaustausch ü ber den V o rtra g nach B edarf.

B e r i c h t ü b e r d ie a u ß e r o r d e n t l i c h e H a u p t V o rsitzen d er: H e rr B i i r c k n o r ; S ch riftfü h rer: H e rr R e n n e r . A nw esend 36 M itglieder, 11 G äste. B eginn 715, S chluß 9i2.

V o r B eginn der S itz u n g g ed en k t der V orsitzende des am 24. O ktober v ersto rb e n en Geheimen B a u ra ts und L an d tag s- abgeordneteu B e r n h a r d F e l i s c h , der dem V erein s e itd e m J a h r e 1905 als M itglied ang eh ö rte. Die V ersam m lung e h rt das A ndenken des D ahingeschiedenen d urch E rheben von den S itzen.

D e r V orsitzende w eist nochm als auf dio V o rträ g e des S tu d ien a u ssc h u sses h in u n d la d e t zu re g e r B e te ilig u n g ein. Bei der fü r H e rrn R e g ie ru n g sra t J . H a b i c h t erfolgten E rsatz w ah l w ird H e rr R e g ie ru n g sra t E r i c h B l u n c k zum zw eiten Vor-

IV . M i t t w o c h , 8 ., D o n n e r s t a g , 9., u n d F r e i t a g , 10. J a n u a r 1913:

lin s B c c h t «1er So z ia lv e rsich e ru n g uaeh der B eiclis- versiclieru n gso rd n u n g und dem V ersicb eru n gs-

gesetz fü r A n g estellte.

P ro fesso r D r. C a r l K ö h n o (B erlin); sechs S tunden.

1. W esen, G eschichte und allgem eine G ru n d sätz e der S ozial­

v ersich eru n g .

2. D ie einzelnen V ersicherungszw eige in der R oichsversiche- ru n g so rd n u n g .

3. D as V ersic h eru n g sg esetz für A ngestellte.

V. M i t t w o c h , 12. F e b r u a r 1913:

D ie B ed eutun g d e s P riv a tk a p ita ls fü r d ie B cb a n u u g G ro ß -B erlin s.

K om m erzienrat H a b e r l a n d (B erlin); 1 bis l ’/ î S tunde.

1. Einfluß der B anken.

2. E n tw ic k lu n g des W ohnungsw esens.

V I. D i e n s t a g , 2 5 ., u n d M i t t w o c h , 26. F e b r u a r 1913:

B o d en p o litik und B od en ersch ließ uug durch K om m une und P riv a te .

S ta d tr a t P ro fesso r D r. S t e i n (F ra n k fu rt a. M.); v ier S tu n d en . 1. O rg an isatio n und Ziele des B odengeschäfts, D ie Formen*

der G ebäudeverw ertung. B augeld und zw eite H ypothek.

R e n ta b ilitä t des B odengesehäfts.

2. D ie öffentlich-rechtliche S tad te rw e ite ru n g . O rg a n isa tio n des G ru n d stü ck sm ark ts. E n te ig n u n g und Z usam m enlegung.

V e rw ertu n g des G eländes durch V erkauf, nach E rb b a u re c h t oder W iederkaufrecht. F in an z ieru n g tjes gem eindlichen B odengeschäfts. F inanzielle E rgebnisse.

V II. D i e n s t a g , 4 ., u n d M i t t w o c h , 5. M ä r z 1913:

B ie W a h lsystem e der m odernen Sta a te n , ih re V orzüge und X aeh teile

(u n ter besonderer B e rü c k sic h tig u n g der V e rtre tu n g von B eru fsstän d en ).

P riv a td o z en t D r. E r n s t C a h n (F ra n k fu rt a. M.): v ie r S tunden.

1. E in le itu n g : K urzer U eberblick über die geschäftliche E n t­

w icklung des W a h lre c h ts und der W ah lsy stem e in den m odernen K u ltu rsta a te n .

2. Die w issenschaftliche B e h an d lu n g d er W ahlrechtsproblem e.

G renzen der w issenschaftlichen B ehandlung.

3. D er K reis der w ahlb erech tig ten P ersonen. A llgem eines und besch rän k tes W a h lrec h t. Z ensusw ahlsystem e. A lte rs ­ grenzen. F ra u e n stim m re c h t. A usschluß einzelner K ate­

gorien vom W a h lre c h t (A rm e n u n te rstü tz te , V erbrecher M ilitärpersonen).

4. D as Maß der W ah lb erech tig u n g . Gleiches und ungleiches W a h lre c h t. P lu ra lw a h lre c h t. B erufsklassen- und S teu e r- u nd E inkom m enklassenw ahlrecht.

5. D as W ah lv erfah ren . O eflentliche und geheim e S tim m ­ abgabe. M ehrheitsw ahlsystem e (absolute, re la tiv e M ehrheit, S tic h w a h le n ,’ rom anisches W a h l verfah ren ), M in d erh eits­

v e rtre tu n g (b eschränkte S tim m g e b u n g , S tim m enhäufung, V erhältnisw ahlverfahren).

V e r s a m m l u n g a m M o n t a g , d e n 28. O k t o b e r

s itz e n d e n , g ew ählt. Sodann e r s ta tte t H e rr M a g is tra ts b a u ra t N i t z e nach steh en d en B e ric h t:

D ie satzu n g sg em äß vorgesehriebene P r ü f u n g d e r B ü c h e r e i auf ih ren B e sta n d w urde in diesem J a h r in der Z e it vom 5. bis 24. A u g u s t vorgenom m en.

D ie im V o rjah re bei der P rü fu n g n ic h t auffindbaren elf B ücher haben sich inzw ischen bis auf ein inzw ischen v e ra lte te s M itgliederverzeichnis des V ereins D eu tsch e r M aschineningenieure w ieder angefunden, und so is t denn zu hoffen, daß auch die folgenden v erm ißten B ücher sich im L a u f des J a h re s w ieder einfinden.

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Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin — Anzeigenteil Mittwoch, 6. November 1912 g. 2974 D o h m e , B arock und Rokoko, Bd. 1 und 3.

r. 2996 E b e , D eu tsch e r Cicerone, Bd. 1. •

in. 3359 F u e l l e und S c h e l l , A ltb e rg isch e H äuser, r. 3536 M i e l k e , B a u ern h äu ser in der M ark,

m. 7517 Italien isch e R enaissance, Sam m lung von O rig in al­

aufnahm en:

m. 1 1 1 5 1 K l i n g h o l z , H ochbauentw iirfe, B d. 1.

r. 23 891 S e h m i d , A sp h a lt, T eer und Oel im S traiienbau.

r. 25 761 v o n R i t t i n g e r , R ohrturbinen.

8636 B esucher un d E n tle ih e r w urden g ezäh lt, an die in s­

g e sa m t 15 511 B ände ausgegeben w urden.

In zwei S itzu n g e n des B ü eh ereiau ssch u sses w urde die A u s­

w ah l der neu zu schaffenden B ü c h er getroffen.

A uch in diesem J a h re w urde die B üch erei d u rch zahlreiche S chenkungen von öffentlicher und p riv a te r S eite b ereich ert. In s T besondere h a t u n se r M itglied, H e r r G eheim er O b erb au rat E g g o r t u ns eine größere A nzahl von W e rk en ü b ere ig n et, die, w enn auch teilw eise bereits vorhanden, doch als D u b letten eine w ertvolle E rg ä n z u n g d er B ücherei d arstellen.

D ie im V o rjah re wegen M angel an P erso n a l u n te rlasse n e Z ä h lu n g des B e sta n d es w urde in diesem J a h ro nachgeholt. E s ergaben sich 15 030 B ü ch er gegen 14 337 B ücher im A u g u s t 1910, m ith in Z uw achs 693 B ücher, un d 7012 B ände Z eitsch rifte n gegen 6449 im A u g u s t 1910, m ith in Z uw achs 569 B ände Z eitsch riften .

A ls N euerung w ird hingew iesen auf die Sam m lung der B aupolizeiordnungen deu tsch er S tä d te , die w ir im w esentlichen der S chen k u n g der einzelnen S tä d te verdanken, und die an ­ d auernd fo rtg e fü h rt un d erg ä n z t w erden soll.

A ußerdem w ird aufm erksam gem ach t auf die S am m lung der R eisehandbücher, deren diesjäh rig e A u sg ab en w ir die M it­

glieder uns w ieder z u r V erfügung zu stellen b itten .

D u rc h den Z uw achs unseres B e sta n d es m acht sich der R aum m angel in der u n te re n B üch erei im m er m ehr füh lb ar, so daß eine erhebliche A nzah l von Z eitsch rifte n b ere its nach der alten B ücherei im oberen S tockw erk abgeschoben w erden m ußte.

U m so angenehm er m a ch t sich eine S chenkung u n seres M it­

glieds, R eg ieru n g sb au m eisters N e t t e r , in F irm a W olff N e tte r

& Jacobi, S tra ß b u rg e r P ate n t-B ü ch o rg estell-F ab rik , bem erkbar, der u n s einen A ufbau v ere h rte , d urch deu w ir über die g rö b ­ sten U nbequem lichkeiten w en ig sten s vorläufig hinw eg g eb rach t w erden. Ic h m öchte n ic h t verfehlen, auch an dieser S telle H e rrn N e t t e r den D an k des V ereins auszusprechon.

H iera u f sprach H e rr P ro fesso r M. M e u r e r au s Rom über den au s A bbildungen und B eschreibungen allgem ein b ekannten und oft e rö rte rte n G oldschm uck der m ykenischen S ch ac h tg räb e r, für den er an der H an d von zahlreichen L ic h tb ild e rn eine neue E r ­ k lä ru n g gab. Sein E n td e ck er, H . S c h l i e m a n n , b e tra c h te te denselben, wie die m eisten G elehrten, als einen u n m ittelb aren B ekleidungsschm uck der L eichen, eine V o rau ssetzu n g , zu w elcher er h au p tsäc h lic h d urch jen e reich o rnam entierten Goldbleche v e ra n la ß t w urde, die er für die D iadem e der T oten hielt.

S prechen n u n schon die M aßv erh ältn isse der betreffenden S tücke g egen eine solche A nnahm e, so m achte der je tz ig e D ire k to r des M useum s von A th en , P ro fesso r S t a i s , vo r einigen J a h re n auf die S puren von B e fe stig u n g sm itteln aufm erksam , w elche den B ew eis liefern, daß dieselben ehem als a u f einer s ta rr e n U n te r­

lage, und zw ar w ahrscheinlich auf H olz gesessen h aben m üssen.

E r schloß dies aus einer M enge von N ägeln m it goldenen K uppen, die in den G räbern lag en und von denen einer von 6 cm L än g e noch in einer d er vielen G oldrosetten der F rauen­

g räb e r sta ch , sowie auch den entsprechenden N agellöchern der einzelnen G oldbleche und au s den zahlreichen R esten v e r­

m oderten H olzes, w elche die G räber enth ielten . Infolgedessen sprach er die V erm u tu n g aus, daß die fraglichen Goldbleche

den B eschlag von L eich en b e tte n (Klinen) geb ild et h ä tte n , auf denen die T o ten au fg e b ah rt un d b eig ese tzt w urden.

Im A nschluß an die B eobachtungen des griechischen Ge­

le h rte n u n d m it H inw eis au f die in den M ä nnergräbern gefun­

denen goldenen M asken fü h rte , der V o rtra g en d e n u n aus, daß es sich nach seiner U eberzeugung bei diesen S tü ck en um den Schm uck von anthropom orphen H o lzsärgen gleich den m ensch­

lich gebildeten und m it G esichtsm asken versehenen ägyptischen M um iengehäusen handele. Indem e r a u f-G ru n d von g em alten D arste llu n g e n eines k retisch en , von der italienischen Schule in H a g ia T ria d a gefundenen S te in sa rg s au s der zw eiten H älfte spätm inoischer Z e it au f gew isse A ehnlichkeäten zw ischen myke- nischeu und ägyptischen B e sta ttu n g sg e b rä u c h e n aufm erksam m achte und u n te r V o rfü h ru n g von vergleichenden A bbildungen die F o rm v e rw a n d tsc h aft der m ykenischen S chm uckstücke m it den die B ru sts tü c k e der ägyptischen T oten g eh än g e dekorieren­

den, g em alten und vergoldeten S ek to ralen verfolgte, fü h rte er an der H and der in den F ra u e n g rä b e rn I und I I I in M ykene en th alten d en G oldblechen den N achw eis, daß sich dieselben zu sechs ganz g le ich a rtig en , der Z ahl der Zeichen entsprechenden S ek to ralen zusam m ensetzen lassen, die nach ih re n M aßen den D eckel der v o rau sg e setzte n anthropom orphen S ärg e in genau derselben W eise füllen, wie es die ägyptischen T ypen zeigen.

N achdem er nu n auch an einer Reihe von B eispielen naeh- gow iesen h a tte , w ie sich die äg y p tisch e Mode, S ektorale zu tra g e n , in verschiedene L ä n d e r des M ittelm eergebiets v erb reitete und wie m it U ebornahm e der anthropom orphen Sargform auch die äg y p tisch e D ekoration derselben w eiterlebte, schloß der V o r­

trag e n d e m it der V o rfü h ru n g der R ek o n stru k tio n eines m yke­

nischen S arges, au f dem er m it Z u g ru n d e le g u n g ih re r genauen M aße und im A nschluß an die G rößenverhältnisse der äg y p ti­

schen M um iengehäuse heben dom S ek to rale ih r e r B ru stfläch e auch die übrigen verfügbaren S chm uckstücke als zusam m en­

h än g en d e S arg d ek o ratio n aufgetragon h a tte .

Z um Schluß e r s ta tte te H e rr M a g is tra ts b a u ra t P ro fesso r S t i e h l einen B e ric h t ü b er den 12. T ag für D enkm alpflege der vom 12.— 20. S eptem berd. J . in H a lb e rs ta d t s ta ttg e fu n d e n h a t. Die V eröffentlichung dieses B e ric h ts erfo lg t in der n äc h ste n Num m er.

M it dem D anke des V orsitzenden an die R edner w urde die S itz u n g geschlossen.

Zum W ettbew erb um den S eliinkolpreis des J a h re s 1913 sind rechtzeitig eingegangen:

8 Entwürfe zu einem prinzlichen Palais, 3 Entwürfe zu einem Sport- und Fluglatze,

15 Entwürfe zu einem Umbau und zur Erweiterung des Sammel­

bahnhofs Bettemburg.

Eine öffentliche A usstellung sämtlicher Entwürfe findet vor dem Schinkelfest in der Aula der Technischen Hochschule statt.

D ie D e u t s c h e G e s e l l s c h a f t f ü r G a r t e n k u n s t E . V.

G ruppe B ran d e n b u rg (G eschäftsstelle: B erlin 0 2 7 , W allner- th e a te rs tra ß e 3) la d e t z u r M o n a t s V e r s a m m l u n g am M itt­

woch, dem 6. N ovem ber 1912, abends p ü n k tlich l 1/? U h r, im

„ P a p ie rh a u s “, D essau er S tra ß e 2, ein.

Die T a g e s o r d n u n g is t die folgende:

7l/2 U h r: V o rtra g des H e rrn K gl. G arten b au d irek to rs Z a h n : „ W e l c h e Z i e l e s o l l t e d e r U n t e r r i c h t a n g ä r t n e ­ r i s c h e n F o r t b i l d u n g s s c h u l e n v e r f o l g e n . “ — 8^2 U h r:

B esprechung eines A u fsatzes der „B au w e lt“ N r. 41 vom 10. Ok­

to b e r 1912: „ W i r k t G a s s c h ä d l i c h ' a u f P f l a n z e n ? “ E in ­ le ite n d er V o rtra g H e rr G arte n d ire k to r L e s s e r . — W a h l je eines M itglieds fü r die S on d erau ssch ü sse der D. G. f. G., für F ach - und T agespresse, städ teb au lich e F ra g e n , g ä rtn e risc h e s B ildungsw osen, A usstellu n g sw esen , S ach v erstän d ig en w esen und P reisau ssch reib en . — B e ric h t über die G a rte n k u n sta u sste llu n g .

A n k ü n d i g u n g e n und B e s p r e c h u n g e n

S chillerd eck e. Ueber dieses Deckensystem brachte die Wochen­

schrift in Nummer 28 vom 15. Juli 1911 eine Abhandlung auf Grand der Vorführung des Herrn Baurats B ü rd e . W ir möchten, vielfachen An­

fragen aus unserm Leserkreise begegnend, heute darauf aufmerksam machen, daß sämtliche Auslandspatente und Deutschen M usterschutz­

rechte, den S c h i l l e r s t e i n resp. die S c h i l l e r d e c k e betreffend, nach der im November 1911 erfolgten Liquidation der F r i e d r i c h S c h i l l e r

& Co., G. m .b .H ., durch Kauf ia den Besitz des Herrn H a n s B a u e r m e i s t e r in Berlin W 9, Linkstraße. 12, übergegangen sind.

Die unter den Nummern 367 426, 367 427, 396 678 als Gebrauchs­

m uster geschützten „ S e h i l l e r s t e i n e “ dürfen demnach allein durch die Firma B a u e r m e i s t e r vertrieben werden, der es gelungen ist, im

Laufe des verflossenen Sommers zur Fabrikation ihrer Steine eine Anzahl der bedeutendsten Ziegeleien Deutschlands zu gewinnen, ver­

möge dessen sie in der Lage ist, ein in jeder Beziehung einwand­

freies Material zu liefern.

Um Verwechslungen vorzubengen, weisen wir außerdem noch darauf hin, daß gegen eine Konkurrenzfirma wegen mißbräuchlicher Benutzung des W ortes „ S c h i l l e r s t e i n “ bereits verschiedene Klagen schweben, über deren Ausfall wir in einem späteren Artikel berichten werden. Jedenfalls handelt es sich, wo S c h i l l e r s t e i n e in Frage, kommen, stets um die alten, bewährten, unter obigen Gebrauchs­

musternummern geschützten Steine, über welche die Firm a H a n s B a u e r m e i s t e r Interessenten jederzeit Auskunft zu geben bereit ist.

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