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Wie ich die Heimat erlebte! Ein Buch für Schönheitssucher und Wanderer

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Academic year: 2022

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(1)

H K e u f )

O i e H j j r i m a t t d e 6 t e !

fin £uct) füc ^rf)ontitüöfud)ec

u n d M o n d m t

tjon 15. JEUmtii j

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(SöcMts 19ZĄ-

Wedagäanftalt (B a tik et ttad jdd jten und -änjejgcc

(2)

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ö l e H e i m a t e r l e b t e !

(Etn Bud) für Sd)önl)eit$[ud)er unb töanöerer

o o n B . ( E I c m e n3

© ö r I t t} 1 9 2 4

ö e r l a g s a n f t a l t © ö r l i ^ e r t l a d j r i Ą t e n u n b f l n j e i g e r fl b t. = © e f.

(6)

% 0 4 B M

T f

Drudt ber ® ö rli^ er n a Ą r id ite n unb f ln3etger.

(7)

3 u t i S m f ü l j c u n g

Z V a n i e e n ! s ćatan Gängen (jeut beleben, TStlóen, Vecinnetltdfen, Gerieben, UOieóecaufbauen!

Qie J u g e n d will und foU die Heimat eeleben, weil tie damit ftd) feibft bildet und ctgiebt!

2>ae

f i l t e t tann und feil wandeen und etleben, weil eg fidj damit leiftunggfäbig ettjält und Cuft und äcaft gum Schaffen empfängt!

f>iefe Wandecungen find gtofte Gtlebniffe und in ibtet fict nicht nut füt einen engecen fjeimattceig, fondevn füe alle gefcheieben, die ftdf mit dee Theocie und den P tätig deg Wandetng, dee fjeimattultue, dec (jeimattunft, dem Heimatfchuh und dee fjeimatfchule*) befaffen,

<?m

Wunfch hängt an dem Suche: möchten doch alle endlich ectennen, daß die Sodenftändigfeit dag e i n g i g e m itte l ift, die menfehen inneclich ceich, fceudwilUg unten*

einandee und gemeinfdjaftgtvillig gu machen, möchte dag Such dagu ein wenig beiteagen!

C i e g n i t f , i m Pegembec 1923, ( t l e m e n g .

V ©fe S dju le m u ß ßeim atfdjufe w erden, eine uneeläßiidfe ffoedevung, w enn w ie 0ie je fa f)v u n g e n und S tlebm ffe einee großen g e it fü r die V ottsersiebu n g und Volfabildung verw erten wollen. D er „V oltsbund D eu tfä e fjeim at’ erftrebt die vurd/fübrung d es großen g ie le s, in jeder S dju le die fjeim at g u t G eltung gu bringen, ferner G inridjtungen g u t fjeim atfotfdjung und fjeim atectundunggu W affen.

/Inm eldungen beim Tdeefaffer. Om übrigen fe i a u f das grundlegende Tdud)

« D ie f j e i m a t f d f u l e , flufbau, W efen und C eben” (2 B de., C iegniß, Sdileßet*

gentrale) oeewiefen. tfüe Scßleßen iff die vom Veefaffee ijerausgegebene iUuffe.

G eim atgeitfärijl „ S d jlc fie n " (192g im 4. Jahrgang) fow te d a s „ J a h tb u d t d e r f a ) le f if d ) e n R u ! tu e " l$<ßlef. fjeim attalendev, fe it 1921) füe die Sam m lung

aller S eftteb u n g en g u t fjeim atpflege beftim m t.

(8)

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(9)

I I € in b i^ e n 5e$ iö ö lb b o cf ] j

(Ein 5rüI}Ungsbil6 aus 6cr ^cimat

ttu n (inö erb lü h t Me tD eifjbornljecben, (Es p r a n g t im B a u m fĄ n e e jeb e s tEal, K u n m u l fid) n e u e s £ e b e n roedten fluc!) bir, m ein tje r j, nad) ID in tersq u a l.

^ ^ ^ g l ü f ) e n ö c ID alööörfer gibt es eine Ittenge in unferen £ a n6en, es blüijt im BuĄftabliĄften Sinne jebes C a l, unb ber 3auber=

feraft bes jungen 5rü p n g s roiber}tef)t audj ber einjamfte tTtenfd) nict)i; unb felbft im tjerjen bes SĄ tuergepriiften, bem ber IDinter ein Stü& Hoffnung geraubt, flam m t ein Sonnenflraf)! au f — bie Itatur überiDältigt uns id)ue§lid} alle. S o ift es nidjt blofj flugenluft unb bas ü ergn ü gen am Sdjauen, usenn mir bem £ocben bes Ijolben Knaben Srü^Iing folgen unb in „bie Baum blüte" 3ief)en, es ift ein tjeilfames S e in e n nad] Itatur, bas Sdjöpfen a u s bem U rquell, ben ein ttteifter un s BTenfĄenftinbern überall unb jeberjeit barbietet.

_ 3m IDalbe roeben bie Kräfte ber H atur ftärker als irgenbm o, unb bie junge fteufdje Baum blüte ift uielleiĄ t bas Cntjüäienbfte, to a s ber 3at)reslau f bringt. (Ein blüfjenbes Xöalbborf ift baljer eine H äufung non UaturfĄonl^eit. Kteift ge^t bie Keife n aĄ unferm Silben, mo bie längft bekannten P a rtien aufs neue fyinloc&en, unb nur m enige fuĄen einfamere P fa b e in bie blüfjenben C äler im Ijügeligen fjeibelanbe. H uĄ finb me^r ober m eniger bebannt ü o r b e r ^ e i b e , t t e u r o b e , K l e i n » r e i f e n , K a l t m a f f e r , S u ^ s m ü ^ l , K u ^ e l b e r g , £ a n g e n =

i d a I b a u. S ie alle em pfangen bie B efuĄ e uon fern unb uaf}, benn fie finb am bequemften sugänglidj. Jdj mödjte aber bie flufm erbfam beit auf ein uerfd)toiegenes, ftiües töalbborf lenben, bas in feiner ED eit=

abgef^ieben^eit nur feiten eines EDanberers $ u § betritt. (Es ift S a u l j o p p e im fubliĄen C eile bes Kreifes £üben, unm eit Dorberljeibe.

IDer fid) bie £iegni^=£übener Ęeibe als eine einförm ige tltifd)ung uon Sanb unb Kieferntualb uorftellt, ber ift, bom m t er in biefes Dorf, g ans überrafdjt non feiner ibpllifdjen £ a g e unb Sdjön^eit. Diefe SĄ on^eit mufe natürlid] nid)t im Kulturfinne aufgefa^t tuerben, fonbern a ls bas eigenartige Ijerąerfrifcfjenbe Sufam m enfein non U nberührtheit unb R om antib.

(Es gibt alfo nichts 3U feljen, mie m an K usftellungen befieht, fonbern 3U fla u e n , tnie bie einfache Ejeibe ihre bleinen D örfer fdjmü&t, ent3ü&enb erblühen läfet unb bie fdjlichtefte IDohnung bes Ąeibemenfchen m it einem fabelhaften Schimmer unb © lan3 non unnerbäuflidjer, reiner Katur»

pradjt um gibt.

fjier tnieberholt fid) bie (Erfahrung, bie fdjon mamher ttaturfreunb ausgefproĄ en hat: bafe m an bie toahre Befdhaffenheit ber Ijeiöe nur bennen lernt, roenn m an abfeits geht nom IDege. IDer auf ber £übener Kunftftra^e pilgert, em pfängt 3tnar auch fdjon bie freunblidjen (Einbrü^e bes

(Efemen?, <3Bie ^«ttnot «Jebfc. 1 — 1

(10)

ouflcbcnben t0albes; unb gerabe im ^üfylircg i|t eine ©ffenbavung ba, bie fpaterljin fd|a)eigt: bas Konsert ber ID alböögel. D a s lernt nur {Ąa^en, mer je^t f)inausrDanbert in bie IDälber, möglid}ft meit ab non D o rf unb Stabt, unb bann fülle m eilt im WangerfiiUten 5ritf)Iingsnmlbe,

— bem 3ittert bie Seele beim flufjauĄ jen ber Dogelftim m en, bie niem anb 3um Sm eÄ e jingen, bie jid) felbjt 3um £o^ne friilj unb fpat ifjre Kunft üben.

Aber mer nun unferem IDege folgt unb etma brei Kilometer hinter Iteurobe redjts feitioärts abbiegt, in bie m enig betretene IDalbftrafce, bie naĄ Sauljoppe füljrt, ber kom m t alsbalb in s £anb bes t^eibefrüfflings.

Kaum ^at m an bie IDalbgrense abgefĄnitten, ba öffnet fid) bie Kiefern=

^eibe, unb eine abroedifelungsreidje, meite £ a n b |Ą a ft liegt ausgebreitet, burd)fd;nitten non ber B aljn. 3 u n g e, roeifeftämmige Birken am grünrafigen IDalbm ege finb non Ijodjmalerifdjer O irk u n g . KTan beadjtet bie kleinen

^ ü g el non Selbfteinen, bie ber flA ersm ann am IDege aufgetürm t Ijat, eine fln3af}I gans ftattlidjer Kerle barunter, bie uns - toie lange nod;? — an bie Urfprünglidjkeit biefer Ijeibelänber erinnern. D ann unter ber Bafjnfüfjrung Ąinburd), unb bas Dörfdjen liegt nor uns. Don fejfelnbfter B ilbkraft ijt ^ier 3unäd)[t ber fyodjftämmige P a rk , ber eine nielfarbige £aubfülle aufridjtet, an fiĄ fĄon eine Ueberrafdjung in ber Jjeibe, mo m an nur 5öl)ren nermutet. D an n ermartet uns aber ein Befonberes, bas 3U ben kur3en 5r^ ^ 9sfreuben gehört. 3 n biefem Parkftreifen ift nam liĄ bie €fpe (p o p u lu s tr e m u la ) in m aljrbaft IjeroifĄen (Exemplaren nertreten. D ie ©fpe ift ein milber ID albbaum , um ben fid; feiten femanb kümmert. Aber iljr £ebensbilb fe^t im Srüljlinge ift^ etm as, m as befonbers empfunben fein m ill. Don unten

bis oben fdjimmert fie in einem nur iljr eigenen Silberm ei^, bas mit ben grasgrünen B ehängen ber baneben fteljenben Birken unb mit ben

bunkleren Cönen anberer B äum e fĄarf kontraftiert. 31jre £iebesperiobe ift beenbet, fie fd}mückt fiĄ fe^t m it bem feltfamen IDeiftgrün i^rer be=

m egliĄ en B lätter. D a s fie^t alfo fĄon gan3 einlabenb aus, aber mer bis je^t noĄ nidjt überrafd)t m ar, ben ergreift bod; bie Blütenprad)t ber ^errlidjen KirfĄenallee, bie er nun betritt. (Einer v ia tr iu m p h a lis gleiĄ , füljrt fie burd) bie über unb über mit IDeifs befdjütteten Keinen ber fd)mar3ftämmigen alten B äum e bis l)in sum Dorfe. Ąier moĄteft bu nermeilen ober m alen ober bidjten ober träumen non bem, m as bir fold) ein Bilb ins ^et'3 fprid)t, non ber ©röfje ber H atur in ber ab=

gefĄIoffenften IDelt, non ber Segensfülle, bie kein IDinter 3erbrid)t!

Unb bann 3iel)}t bu burd) bas D orf — ermarte keine moberne, keine imponierenbe StattliĄ keit — m as l)ier auf uns mirkt, ift »ielmefjr bas (Begenteil non ber (Bemalt eim a eines Bauernborfes im $Iad)Ianbe, es ift bie märdjen^afte StiUe eines kleinen IDalbborfes (1 8 0 (Einrooljner), bie R om antik alter, kleiner Bauernl)äufer, bie unberüfjrte Ifarm onie eines non ber rafdjen Ström ung bes £ebens nergeffenen D orfes. Unb über bas alles ftejlft bu bie Sd)önl)eit ber im 5 rdl)IingsfĄmudi prangenben

©bftgärten, eine S^ önl)eit, m egen ber bu ja aussogft, unb bie bu l)ier

(11)

in 6em jcfylidjten ber Ą eibdanbfĄ aft {ĄGujt. Unb £jous unb Ąof 3tel)t jid) bet jebtoebem (Beljöft ein Rofengarten, barauf bie Pflaumen*

bäumdjen lĄtnanfeen unb bie ferummftämmigen Birnbäum e blüfjen. Unb m enn bu in bie Um gegenb blidtft, fielet bu, ba^ feber U)eg non blütjenben fflbfibäumen eingefaßt ift, ba^ es überall f)in jum fd)mar3en IDalbe flim m e rt, unb ba^ es fyier noĄ IDei^born^ec&en gibt, bie fid) gleichfalls im B rautftaate befinben.

S o ift bie Blütenprad}t biefes D orfes, für bie €inf)eim ifĄ en ner*

mutlidj fĄon burĄ ©eroohnlfeit erlebigte Rlltagsfad)e, für un s etm as Sein es unb gar £ieblid)es, bas bie grofje RTalerin U atur hier aufgerollt hat 3um fm rslebigen ©em älbe.

(Ein M eines © aftl)aus mit einem bleinen © arten finbet m an in bem Dorfe, aber nur feiten ruht ein Srem ber hier non feiner O anb erun g.

tDenn bie Utenfchen mehr 3 eit hätten, aussuruljen nom arbeitsreichen

£eben, — bas finb ® rte, too fie ausruhen könnten, nidjt bie tote Ruhe bes Schlafes, fonbern bas erquidtenbe Ejinträumen, bas ©em üt unb

©eift auffrifdjt.

D a s Dörfchen m it feinem merfemürbigen H am en - 1414 heifjt es Sarolen 3 o p in — bietet aufeer biefer H atur nidjts IHerkmürbiges. Hur ber P a rk bes D om inium s, ben eine nerftänbige Ijanb gefdjmackDoII mit O e g e n unb fjainbäum en, einem fpiegelnben tEeidje, in bem eine ftatuen*

gefdjmückte Snfel liegt, ausgeftaltet ha tf ifi bem erkenswert; unb am R usgange b es D orfes ftelft ein kleines, neues Sdjulhaus m it ber wirk*

famen 3nfd)rift: £afe öetn ©fir auf U)etsl)eit aĄtljaben, Unb neige bein fjer3 mit Sietfj ba3U.

D a s ift alles, w a s non bem DorfibpH 3U fagen ift. H)em es genug ift, in foId}em ©rte eine 3 e it 3U w eilen, ber nim m t etw a s m it, w a s nichts koftet unb bod} koftbar ift: er h<ri ein £anb »oU Sdjönheit gefdjaut, unb er hnt feinen Sin n bereichert an ©enufefähigkeit für bas liebe, eble,

3arte ffieftalten her Hatur. ©ine Seele gehört freilich öa3

Sorgen bes A lltags baheim gelaffen hat, bie empfänglich ift für folĄerlei

5rül)lingsfreuben!

Hoch eines mujj 3um Schluß erw ähnt w erben: D ie fjeibe in ihrer fonberbaren IDilbheit kom m t uns auf bem tö e g e nach Süben, ber nach H e u r 0 b e führt, entgegen. IHan fieht fie nicht auf ben glatten H)egen, bie braufjen außerhalb bes ID albes non Stabt 3U Stabt führen. Aber hier fließt ber feinfte Staubfanb unter febem © ritt 3ur Seite, kein Pflänschen hnt in ihm Sujj faffen können, w tlb buckelt ber einfame peibew eg bergauf unb bergab, ©efchmückt mit anfprudjslofen Birken, bie fo gern bie IDalbm ege fäumen, erfüllt non ftiller, fonniger IDalbluft, prägt folch ein U)eg fiĄ unnergefelich ein, unb bas umfomehr, a ls m an nach einem Rtarfche oon 3 Kilometern wieber bie Kulturbahn ber Kunftftrafse erreicht, bie ben leichter fchreiten lä^t unb bas ©efül)l erweckt, ba^ m an in einem weltfernen EDalOlanbe gew eilt hnt, bas {ich noch t>ie träumerifche ^eibefchönheit w ahrte.

(12)

€ in e alte ^ o l^ ic ^ e im M eife Siegmfy |

^ l'Ąc 3U HItläjt bei pardjtDt^

ĄaraftteriftifĄen Ąo^feirajen fflberfĄlefiens ftnö in jüngfier

^^ W ;lĘ Seit burd) Bejdjreibungen unb Hbbilbungen, bte aud) in größere beutfdje illujtrierie 3eitfd)riften roanberten, allgem ein bekannt getüorben. D iele jinb injroijdjen abgebrodjen toorben, urn Iteubauten p ia ^ 3U madjen, eine flnjafyl jinb fllteriumsbenfemäler unb unter £}eimat=

fc^u| geftellt roorben, nadjbem m an jiĄ m ijjenjĄaftliĄerjeits m it iljnen befaßte, inbem fie a ls 3eugen ehem aliger Bauroeije in bas £id)t ber heim atliĄ en 5orfĄ un9 g e rü g t mürben, u. a. non bem nerbienftDoIIen belehrten £ . S d) u 11 e , ber bie (Entmidtlung ber ^013= unb Steinbauten in Sd)lefien bargeftellt hal-

B itö 1. D ie malerifcfje a lte tjol^fitrdie 3U flltlä ft bet pard jtot^

3 n ber £iegnißer ®egenb jinb nod) einige Kircßen erhalten, bie roenigjtens teilmeife au s Ijols in alter IDeije erbaut jinb. 3 u biefen 4 -

(13)

gehört an erfter Stelle, roeil öer Ą oljbau ü b em teg t, bie featt)oIt?die Kirdje

3U f l l t l ä f t bei p arĄ u )i^ . Durdj 6en Um ftanb, bag ber proüinaial«

lanbtag 1 5 0 0 ITtarb jur EDiebergerjtellung btefes HItertums beroilligte, rüÄte Jie in ben Dorbergrunb bes 3nterejjes.

D ie Kird)e bietet gan j bas B ilb einer oberfĄIefifĄen ĘoIjbirĄ e, nur bag gier ber eigentliĄ e K irĄbau nicgt gan j a u s 1)01$, fonbern aus Binbtuerfe gergeftellt i)t. IDie bei ben älteren Bauerngäufern Scglefiens finb für biefen B a u (Befadje unb B alkenlagen errietet, bie m it Binbroerk ausgefüllt mürben. D ie Senfter bilben (Befacge in biefem tfoljgerüft, unb jroar, roas bem Kirdjletn ju feinem eigenartigen Bilbe oergilft, in jm eiftöikiger flnorbnung; bas oergältnism ägig groge Dacg bes ©ottes=

gaufes beftegt ausftglieglicg au s ^ o lj; bie ĘoljfĄtnbeln liegen in 15 Reigen unb geben im Derein m it ben gleichartigen O rm cg en bas djarakteriftifcge B ilb in (Brau. R uf bem S ^ ft fi^t ein Dacgreiter au s rjoljplatten unb mit Scginbelbeckung. Rn öer IDeftfeite ftegt ber gan j au s fjolj gebaute merkmürbige © u m , ber in gleicgm ägiger B ofĄ ung com ©runbe bis jur S p ig e eine P gram ibe bilbet, bie etroa non ber Sirftgöge bes ©ottes*

gaufes ab a ls Siginbelbadj auftritt. D arunter finb bie 5enfter angebradjt.

£utf(g gibt a ls (Erbauungsfagr biefes K irĄIeins 1 7 1 4 an, roas m ogl ein Druckfegler ift, benn in bem R agm en ber Qaupttür ift bie 3agres=

ja g l 1711 eingefdgnigt. D am it kann au<g niĄ t gefagt fein, bag bies bie erfte Kirdje bes (Drtes gemefen ift, ba eine folcge bereits für bas J a g r 1437 urkunblid) ertoiefen ift. Rugerbem bejeugen einige nocg geute Borganbene Altertüm er ein gögeres RIter. A ls im 3 a g r e 1217 bie P fa r r b e jir h e b er P fa r re ie n b es Klafters C eu bu s a b g e g re n $ t würben — übrigens bie erfte bekannte Pfarrfprengel=©inteilung Scglefiens - gegärte Altläft jur P farrei Stäbtel £eubus, tnas geute nocg fo ift. Diefer ttm ftanb an ficg betneift allerbings niĄ t, ob ftgon eine Silißlkfrdje norganben roar.

D ies trifft erft für bas 15. 3^grgunbert ju . fluger ber Urkunbe oon 1 437 roirb für 1448 bie freie Ijufe erroiefen, „bij gelegin ift jroufcgen ber roebeme (IDibmut) unb bem gericgte jum albern £ a g " .

Segen roir uns nun bas altertümliche Kircglein etroas genauer an, jo beadgten roir junädjft ben 3ierbefd|Iag an ber Ijaupttür. R tan tritt in eine D orgalle, in ber jroei alte © em älbe gängen, bie roeniger igres Kunftroertes a ls igrer DarfteUungsroeife unb igres Altertumsroertes ju roürbigen finb. D a s eine, kleinere, jtellt einen eine Seelenmefje lefenben Priefter bar unb sugleid) in redjt braftifdjer IDeife bie IDirkung bes

© pfers für bie Seelen im Segefeuer. D a s anbere B ilb ift ein Rtutter=

gottesbilb, Ittaria m it 5 ei9 e un& Kinb, unb ift a ls Scgenkung mit Unterfcgrift intereffant; legtere lautet in geutigem Deutfcg:

„B ei Seiten bes egrroürbigen, in © ott anbäcgtigen Ęerrn R tattgeus R ubolf gäbe id), RTelcgior Sreubenberg, Kelterknedjt, unb meine Ijausfrau B targarete Klinkertin biefes IRarienbilb in biefes ©ottes=

g a u s m alen laffen 3U einem ©ebäcgtnis, anno 1620, ben 3 0 . 3 anuar."

D a s Ijocgaltarbilb, RTaria m it bem ©ekreu3tgten barftellenb, ift kfinftlerifĄ roertooller; es erinnert in ben ©efidjtsjügen unb in ben

- 5

(14)

Sarbentönen Jogctr an öie tDillm annfĄen © em älöe in £cu b u s. D er IjoĄ altar felbjt Ijat m it feinen jdjönen Baro& form en unb meinen (Engel»

geftalten entfĄieben Kunftmert. flltertüm lid) in ber Ausführung finb K rujifij unb bie 5 i9 ur öes Auferftanbenen, bie für bie ®fter3eit beftimmt finb.

D ie aus bem (Enbe bes 16. 3af}rf}Mtbert ftammenbe K an3el ift nielleiĄ t bas mertoollfte Altertum ber Kirdfe, forool}! in ihrer o>te aud) roegen ber ornam entalen ITtalereien, mie foldje auch bie beiben am Presbyterium ftehenben B iinbe seigen. Am K n ^ ifij, bas an ber erften B an k am Schiff Jteljt, ift ein fehr altes boloriertes ID allfahrtsbilb au s I ) o Ą b i r Ą bei © logau angefchraubt; es trägt bie UnterfĄrift (mörtlidh):

„U hraltes © nabenbilb U . £ . 5^- in ffohenbirchen iu Schlefien in bem

©roftglogauifchen 5ürftentum''.

3 n ber Sabriftei befinben fi<h brei alte Silber non IDert, eins auf

£eim »anb gem alt (m it langen Snfchriften) unb 3roei auf Ą0I3 gem alte.

5erner ift über ber Sabrifteitür bas Bruchftücb eines © em älbes angebracht, bas eine längere, au f £ e u b u s besüglidje lateinifche JnfĄ rift (1 1. 3ahr=

hunbert) 3eigt.

A uf bem D aĄ boben befinben fi<h ein alter pontifibalftuhl, 3mei gro^e © em älbe (Chriftus am Kreu3 unb bie Derehrung bes ©ebreusigten) fotoie mehrere Altarnerfahftücfte m it bunten ütalereien.

D ie © rgel ift neueren D atum s unb ftammt non lö a lte r in © uhrau.

S eit längerer Seit mar bas Schinbelbad) unbiĄt, unb m ar es bafjer 3U begrüßen, baß eine ©rneuerung ftattfanb. D a s Kirchlein oerbient, fo mie es ift, erhalten 3U merben. ©s ift ein ©harabterbau, mie er in unferer © egenb nicht ein sm eites ITTal norbommt. IDer es in angemeffener (Entfernung betrachtet, roirb bie feltfame © eftalt bes ffiotteshaufes empfinben.

€ s uerleiht bem fchmucben B a u ein merbroürbiges © epräge. R in gs ift es non einem bleinen ©ottesacher um geben, ber burd) einen Sau n ab=

gefdjloffen ift. Birben, $id)ten unb £ebensbäum e rahm en bas © anse 3U einem malerifchen Bilbe.

D ie ©egenb, in ber Altläft liegt, ift bem ©berm albe benachbart.

(Ehemals m ag aud) in ber U äl)e noch mehr ED alb gemefen fein; ber Harne bebeutet EDalbborf; 1 3 3 9 mirb ein D orf ©uecbomic3 genannt, bas in bem heutigen A ltläft aufgegangen ift.

©hebern 50g bie Kaßbad), bie heute nörblid) bes D orfes fließt, brumme B ahnen, motson noch ber alte K aßbadjarm Kunbe gibt, ber in unm ittelbarer H äße ber Kirche quer burd) bas D orf sießt, unb ber fid) bei febem fjocßmaffer m it EDaffer füllt. D ie Hieberung b is ßin 3ur ©ber

— 2 b is 3 Kilom eter - ift ber Ueberfchmemmung ftarb ausgefeßt.

D afür bieten bie breiten EDiefen ein fcßönes, m eites EDiefenbilb.

Drüben fchaut bie hochgelegene Pfarrbircße non Stäbtel=£eubus m eit ins ffibertal, unb bie breite 5ro n t bes Klofters labet 3um Befudje ein.

HTan oerbinbet alfo am beften eine Beficßtiguttg ber Altläfter Kirdfe m it bem Befud]e non £ e u b u s. D ie B aßn bringt uns nad) Pardjm iß, non mo aus man auf guter Straße 3 K ilom eter bis Altläft unb bann nod) 4 Kilometer bis 3ur ©berfäßre ßat.

6 -

(15)

I 0 örfer - öbfeite! |

„t)in ter öen B e rg en roo^nen aud) Ceutc!"

s foil fs^r »on Hubert fein, 6as SpridjiDort ju Hennen; es beroafjrt nor Üeberfc^a^ung bes eigenen 3 Ą s unb cor Unterfcbätjung bes UnbeHannten. H om entliĄ int gefcf)äftIicE)en £eben foil m an bas 5 errier aU(Ą menn es uns garnidjt behannt ift, niem als gering fcfyäljen. Aber bas foli ^ier niĄ t ins Auge gefaxt merben, fonbern bie lanbfĄ aftliĄ e K enntnis, bie uns beim IDanbern roirb, unb bie fid) fo feljr toenig auf bie D örfer abfeits, auf bie ATenfdfen, bie fjinter ben Bergen roolfnen, erftreifet, ba ntir unbegreiflidjerroeife immer mieber bie ^ eerftra|en jiefjen, bie mir längft Hennen. D arum ein paar IDorte jugunften ber Dörfer - abfeits!

(Es gibt nidfts Sdföneres in ber beutfĄen £anbfd;aft als bas baum=

umhegte D orf, hinter ^ ügelm ellen gebusHt, m it altfranHifĄen ©iebeln norfid)tig au s bem Derborgenen Ijeroorlugenb. U lan manbere auf ber roeiten (Erbe, mo m an immer m olle: meber bie ftabtäljnlidien Siebelungen ber Rom anen, nod) bie Ijoffnungslofen D orfbilber ber Slaroen, niĄ t bie Sarm cn ber Reuen EDelt, nodj bie ganslid) anbers gearteten £anbfiebelungen beifpielsmeife (Englanbs fjalten ben Dergleid} mit ber fd)önen lEraulidjHeit unb ben R)ol)lftanb nerratenben RettigHeit ber beutfdjen Bauernbörfer aus! Keine Rladjt ber (Erbe ift imftanbe, äufjere Kultur aufs £anb ju bringen, menn bie in n e r e Kultur fefjlt, ober, m ie es in (Englanb ber 5aII ift, su fdjarfe © egenfä^e fojialer Art äufferlid) aussugleidjen. D a s aberj; ift unb If at bas beutfdje D orf: Ü)of)lftanb, ©rbnung, SauberHeit, Ijarmonifdje fosiale Suftänbe unb - Sd}ön!)eit!

D en k id) betn, bu lie b e s D örfd |en , S d ja u id) a u f ein tr a u te s B ilb : K lein e £)äusd)en, b u n te (Bärten, A ltes r in g s in D u ft g e fü llt, D u m ein D8rfcf)en a u s ber S e m e (Brüfj id) bid) o ie lta u je n b m a !!

D)ie oiele mögen nidft gleid) bem Didjter biefer Seilen im fremben

£anbe alfo gebacfft, empfunben Ijaben! ©röfeere B erge, milbcre, pa(Henbere Raturbilber gibt es anbersm o, aud; an pradjtooHen Kunftftätten unb großartigen Stabtbilbern feßlt es bem A uslanbe nidft - nur bas Dorf, bas liebe beuifĄe D orf, bas madjt m an uns nidft n a Ą . D a s D orf mit feinen fdjeinbar regellofen unb bod) fo planoollen ©runbriffen, bas beutfcße Dorf m it feiner 3ufriebenen Ruße unb gefunben BefcßaulicßHeit, bas Kircßborf m it feinem alten Kircßturm, ber mie ein ©migHeiisbilb ßocß über bas Alltäglicße, Riebere ßinausragt, ßößeren Sielen unb meiteren Ęorisonten AusbrucH oerleißenb! R3ie eine Hinblicßfroße unb bocß ernft meitfdjatienbe RTutter Kinblein um fid) ßer nerfam m elnb!

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Rben&friebe! - 3 m lebten £euĄ ten Derbleidjenben SonnenfĄtmm ers icfiroingen © lo ćen to n e über $ e l6 unb IDalb, bie Rajtlojen Ijeimrufenb;

B auer, P flu g unb ©ter 3teł)en bie blüljenbe £tnte l)tnab jum tjeimfrieben

— a e lĄ ein B ilb co li flnm ut, S ^ ö n ^ eit unb ©Iü<&!

Ijod) riom a lten K irĄ Iein nteber K lin g t ein jan fter © lo d icn to n , S Ą to in g e n leije flb e n b lieb er flnbad)tsD oIl 3um Ijim m elstl)ron ; D u m ein D otftfjen, fü r bid) fenb id) lite in ® eb et ju m tjim m e lsje lt.

3l)r kennt aud) ben $lieberbufd} am D orfjaun am © ingang, roo es fid) jo pradjtig plaubert, tnenn m an jid) nad) ber Arbeit trifft; unb bie Dorflinbe norm I^aufe, roo m an non redtts unb non lin ks auf ein Stünbd)en nor bem Sdjlafengeljen sufam m enkom m t, b is ber ITtonb fein gleifeenb £id)t auf bie jtille Borfftrafee giefet! 3l)r }al)t auĄ bie IDinb=

müljle am B erge - bu 3 eu g e nerfd)toinbenber, bel)aglid)erer Seiten, i^r grüßt ifjn, grüßt bas freunblid;e ©efidjt, bas aus bem Senfterdjen beftäubt eud) junitkt! 5eterlid) m irbs euĄ, menn ißr, bie Dorfftraße tnanbelnb, am 5 rteöI)ofe norüberkommt, tno bie ®ef(ßid)te bes D orfes, bie £eiben unb ffreutsen ber D ergangenljeit, begraben liegen! (Euer S to lj ift bie fd)öne Kirdje, tno ber 5efHa 9 ©rquickung bringt, ift bas patriard)alifd)e P farrhau s m it bem alten © arten, too bie ITacßtigallen nod) fdjlagen, unb ift bas tooßlgeorbnete Sdjulßaus, too aud) 3ugenberinnerungen kom m en!

3 n eurem ffiaftßaus, bem behäbigen „Kruge" ober ber „Kreusfdjänke"

ober bem „£inbenkretfd)am" fcßmeckt eud) beim tnißigen ffieplauber P feife unb © rank noĄ am beften, unb ifjr galtet nod) barauf, baß eure ©ärtd)en unb (Dbftgärten erneuert tnerben 3U red)ter S eit; ißr feib rnoßlgeftimmt, tnenn eure Srouen unb BTäbd)en barin ©emüfe jießen für euren ©ifĄ, unb ißr seigt m it S to l3 bem $ te m b e n eure © bftbäum e!

D a s alles ift nidjts Befonberes, nid)ts Künftlidjes, fonbern eud)

© igentü m li^es, © Ą tes, unb bas muß fo fein, tneil ißr beutfĄe Bauern feib, bie fid) nid)t fo leidjt entfernen non ber Däter braoen Sitten!

Ittandjm al ßat bein Dörfdjen einen befonberen K eij, ein Sdjlößcben, bas altersgrau ift, fo lange ißr es kennt, unb bas neben Kirdje unb

$d)ule 3ur bößeren IDelt geljört, non ber m an fidj am 0fen ersäßlt, tnenn bie Schneeflocken braußen tnirbeln. ®bcr ißr fcßmüditet bie Dorf»

ftraße m it B ilb unb Sier, unb ber Sofjn ließ erneuern, roas bie Däter in frommem ©ebraudj erridjtet. ©ber euer D orf tragt einen fjiftorifcßen Ham en, unb iljr tragt bem ©afte, bem fragenben m it Stol3 nor, toefjen m an euĄ einft unterrichtete, oielleidjt m ar eurer Däter einer „audj babei"!

©ber euer Dörfdjen liegt am blanken S ee unb iljr fpredjt:

3d) |d )a u le ® eb irge, gar l)od) unb f|er, 3d) fttfyr a u f bem rotlben, roogen öen ITteer;

D ie © rokftabt fak id), ben m ädjtigen S trom , U nb [tunb a u Ą im [tol3en, l)od)ragenben D om . 3Dol)l l)at, roas id) jĄ a u te , ben S in n m ir erfüllt, U )ol)l tru g id) nad)l)aufe m and) IjerrliĄ es B ilb ;

Dod) tr a g id) im tjeraen, roo im m er iĄ gel), ttu r e in e s : m ein freu n blid )es D örfdjen am S ee.

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SolĄ er Dörfer Sd}önf)eü ju fĄauen, foldjen fjeim atitolses töüröe

3U ernennen, ijt unfer SĄIejierlanb gerabe red)t. D a ijt bas Dörfdjen am IDalbesfaum e, bas D orf am See, am B ergesifang. Jjinter jebem Ą iigel grünen bte IDiefen, blühen bte Alleen, (Ingen bte fledier, unb {jaft bu ein D orfĄ en oerlaffen, grüßt (Ąon ber näcßfte KirĄturm . Unb überall freunbliĄe UTenfĄen, bte gern m it un s reben, m enn mir nur natürlidf unb reblid) m it ifynen anfangen 3u plaubern. D ie Alten, bie roortbargen, felbft, fie merben ge(präd]ig, toenn m an menfdjlicfje Saiten rütjrt; (predit it)r Dom ITtenfd')engIü& — ober U nglüib, oom tDetter ober oon ber (Ernte, nom rool)lgenät)rten Diel) ober oom blütjenben U)ei3en, (o merben fie eud) Befdjeib tun. DieIIeid)t fpringt gar eine dfuelle, bie lange »erfd)Iofjen, auf, unb il)r o e r n e lp t m it toenig tDorten ein ganses ©efdjtdt. im m er aber fdjmü&t bie Siebe 3ur ffeim at bas graue Qaupt, unb fĄon oft fförte iĄ : „D ort oben m ill idj begraben (ein, roo m eine Ututter rußt!"

U nb b lü ljt n u n bte Cinbe, b an n tr e ib ts ntid) t)tnaus, ITtuf; tntebetum b om inen in s ü a te r tja u s ,

3 u jĄ a u en , rote ber U ton ben|trat)l B rüd ten b a u t, 3 u Ijören ber a lte n © lod ten Caut,

3 u trä u m en roteber ber K inbtjeit © raum B e im S ä u je ln ber B lä tte r im C inbenbaum .

D en n beätt aud) m ein tfa u p t jdton b es A lters Sdjnee, 3 u n g roirb m ir b a s Ę c t3 bad) im B örfd jen am S ee.

D on Dorfpoefie regt es ji^ am merblicßften, roenn m an a b f e i t s geßt — ßinter ben B ergen. D a finb bie IDege unb Bäd)e nod) niĄ t (treng grabuiert, ba ließ m an nod) bie IDeiben unb tfedten (teßn, ba ßat bie £tnbe nodß p ia ß unb bie €icße, bort fteßt noĄ mand) altes tfaus im alt(d)le(ijcßen S til mit ßoßem © iebel unb m it luftigem S £*(^ir,er^< un^

bort (dfäßi unb fd)üßt m an ben Stord) nod; als unenibeßrlidjcn ITlit»

berooßner. Unb ßat m an er(t einm al bie Scßeu uor unbekannten IDegen übertounben, id) rpette, m an finbet, baß bie(e IDege jur S c ß ö n ß e it fü ß ren ! Unb nun fei auf ein paar D örfer abfeits aufm erkfam gemad)t, bie foldjer Art finb. D a ift ßinter ID a ß l ft a 11 eine grüne Uue mit Bufd) unb IDiefe, namentlid) m it niel © bft unb m it rei3enben Dörfcßen, rnie id) fie feiten faß, aud) toenn icß alles 3ufam m enneßm e: bie S a g e, bie Srifcße, bie flltertüm lid)keit, bie Beßaglidjkeit, bie EDoßlßabenßeit. Selten fcßon madjt ber Befucßer bie paar Scßritte 3ur K olonie 3 a n i f Ą , unb boĄ ift biefe kleine Sieblung pon malerifdjem R ei3. Hm Ijang ber Iföße ßin

3um C a l ber tDeibelacße gelegen, m it kleinen altern ijaufern m it ßübfcßen

© bftgärten unb m it ent3ü<kenben flusblidken sum ©ebirge ßin, nacß 3 öuer unb feinen frucßtbaren ©efilben. Unb bort ift, non nicßt nielen gekannt, ein © rt, ben id) toie toenige ftim m ungsooü fanb im Sanbe ringsum : unter nier B irken fd)Iummern, im Cobe nereint, adßt Krieger non 1866, (Befallene bes B ruberkrieges, Preußen unb fflefterreicßer — ein fdjöneres

®rab ßat kein Ifelb a ls biefe acßt, an biefem ßerrlicßen pu nk te einer fd)önen U atur unb in bem toeltgefcßicßtlicß getneißten Boben. (Ein © belisk nerkünbet ißre K am en, 5reunb unb S ein&i öer Bacßtoelt.

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Hur ein DierteljtiinbĄen gegen Sübojt, unb tnir jinb in H a i j Ą = m a n n s b o r f am £jange 3um ID eibelaĄ etale, ein blüfjenbes M eines Dorf in ibijllijdjer £ a g e. IDenben roir un s non fyier aus nseiter nad) Sübojien, fo bommen mir n aĄ S ir a c ijm itj auf fa lb e r Ęb^e ber bergigen £anb«

jdjaft unb m it entjücftenben P anoram en über bas miefenreidie Slufjtal.

fjier mie in bem eine ^albe Stunbe entfernten p o t ) I r o i^ erfreut uns ber Anblick prächtigen © bftes: potjlm i^ jaljlt nidjt m eniger als 1300 P flaum em bäum e! ®ber m an menbet nad] £ i e b e n a u im tEalgrunbe, unb m an fjaf ein Urbilb eines altfdjlefifdjen Dörfdjens mit ATühle unb altem Schloß nor jidj. 3 n ber A äl)e aud) ein Bajaltbrud). IDer nun smei malerifdje Dörfer fe^en roili, bem empfehle ich bie IDanberung nach B i f d j b o r f unb R o f e n a u . £ r|teres, ein kleines (Butsborf an ber tDeibeladje, tm*/ roie

£iebenau B ejiehungen hifiorifdjer Art 3U £ iegn ih ; beibe ©üter gehören ju ben Junbationsgütern ber Ritterakabem ie. D a s „Abfeits" fpürt m an in allen biefen Dörfern mie ein £ a b fal; unb es ift erftaunlid), mie fdjnell biefe Atmofphäre fd)roinbet, roenn bie moberne Kultur auf ber Kunftftrajje in s D orf geeilt kommt. (Es ift, a ls ob |id) bann m it einem R tale aUe

®eifter ber P oefie, bes lRärd)ens, ber R om antik, ber 3bi)lle entfernten, um in nod) meiter abgelegenen ®rten 3uflud}t 3U fudjen. D ie intereijante DOahrnehntung kann m an fetjt mehrfach machen. R o f e n a u ift nod) nid)t fo roeit; menn es aud) feine Dorfftrafee gepflaftert hat, fo behielt es nod) bas Ursprüngliche, 3bi)Ilifche feiner Ratur, moran aud) bie paar Draf)t=

3äune u. ä. Dorffrem be, bas m it berartigen (Erneuerungen ein3U3iel)en pflegt, einftmeilen nichts abbred)en. D a s ftattlidje D orf (1 9 1 0 : 3 5 4 (Ein=

m ohner) hat noch feine guten altmobifdjen Bauerngef)öfte, feine ®bft=

gärten, fein altfd)Önes Renaiffancefdjlöjjchen, unb cs 3eigt in allen Stätten bie pflegenbe Ijanb bes fd)lefifd)en Bauern. R ingsum prächtiger ®emü|e=

bau auf bem linben Boben. Dem £anbm ann mu^ orbentlich feierlich

3umute fein, m enn er bei ber 5cU>arbeit auf bie reijoolle Um gebung blickt; IDacheberg, Birken= unb £äm m erberg roölben fich fdjühenb gegen bas D orf. Don R ofenau erreicht m an auf herrlicher Kird)aIIee in einer halben Stunbe U e u b o r f , ein ftattlidjes Bauernborf (1 9 1 0 : 4 6 5 <Ein=

mohner) an ber 3auerfd)en Chauffee.

(Eine 3meite kleinere ©ruppe abgelegener Dörfer ruft uns in bie Qeibe. (Es finb © h ^ r g a r t e n unb U )ü ttfc h = l} e lle . U la n erreiĄt fie non Kudjelberg aus an ber UJinbmühle norüber. ©s finb unnerbilbete fjeibebörfer, beren £ a g e am R anbe ber Siegnitjer Sorften ihnen ben Charakter gibt. D ie £anbfd)aft ift hier siemlid) bem egt unb bietet non einigen p u nk ten rounberfd)öne Anfichten bes P a n oram as non ©efamt=

£ iegn ih m it bem blauen © ebirgshintergrunb. Kein U)unber, ba§ ber nertraute Uaturfreunb fich h'er ftillfdjmeigenb nerbirgt, bermeil auf ber Kunftftrahe bas grofee £eben hinbrauft!

3 u ben gehüteten Dorfbilbern gehörte bisher auch bas lüalbranbborf Ą u m m e l , bas nun feit ber C haunierung (1 9 1 3 ) ebenfo mie S d )ö n b o r n unb B i e n o m i h ben begehrten „A nfd)lu|" gefunben hat unb fid) ent=

fpred)enb oeränbert D oĄ geht bas ja nid)t fo fdjnell, unb fo bieten biefe

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öret Dörfer nod) m ann igfaltige R eije. 3 u em pfehlen ift jeöenfalls ein Befudf eon B u Ą n ? a l 5 Ą e n un6 K l e i n > R e i Ą e n , JDalbbörfer, benen 6ie ja^lreiĄ en 5iJĄ teiĄ e eine gans eigenartige Itatur nerlei^en.

3 m ©ften non £ ie g n it »erbleiben etma B a r f d j ö o r f unb £ j ü n e r n unb im IDeften bie reisenben Kleinbörfer 3 ° f ) n s b o r f unb © r o s n i g als bie letjten Rjple ber R aturibplle. 3 m übrigen ijt ber £icgni^ er Kreis toofyldjaufficrt, roas fa im Derkef)rsinterefje ju begrüben ift. Der IDanberer I)at freiliĄ feine eigenen 3ntereffen, unb bie betreffen ausfdjIiefeliĄ bie tDerte, auf bie m an leiber keine Ęijpotfjeken aufneljmen kann!

D örflern, b it gel) id) nidft o o rb ei R a ftlo s am tD anberftedten,

£ o d ift mid} ju b ein er S tebelet 3 n blüfjenben ID ctfjbornliedien.

B a u m g ä r te n r in g s unb fldterflur m i t ju n g en grü n en S a a te n , D er K ird)turm m it ber S onnenuf)r (Ein roenig fdjief g era ten . (a.'moijf.)

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(20)

! Hnfer ©ebirgspönorömö |

i n c n D o r j u g i)a t C i e g n i ^ n o r a l i e n f d j l e f t f Ąe n S t ä ö t e n n o r a u s — 6en b e s j<f)önjten d j e b i r g s p a n o r a m a s ! t)er=

gleidjen roir baraufljin anbere fĄIejifĄe Stäbte, fo ift B reslau nur in ben jeltenften Sällen in ber £ a g e, einen Schimmer ber mittel»

|ĄIeiifd|en ©ebirge 3U jĄauen. ©örli^ ^ at ein fdjönes © ebirgsbilb, bas jebodj ntefyr Iauii^i|d)e als iĄlejiJdje tftotine enthält. £aub an, JjirjĄberg, 3 o u e r , ©olbberg, Scfjweibnit} liegen fĄon ju fel)r felbft im ©ebirge briü, a ls baft jie eine größere R unbiiĄ t über bas ©ebirge aufjutoeifen p t t e n . 3cf) nergleiĄ e bie £ a g e non £iegn i^ mit ber ITtündiens 3U ben fllpen:

Haf) genug, um beutlidj © in selp iten f e p n 3U können, — entfernt genug, um lö e ite bes Blicks 3U g e m ä p e n . Hur unter foldjen Doraus}e^ungen kom m t ein grofjes P anoram a suftanbe! 3 Ą munbere m iĄ , ba^ nod|

kein ® ejd)äftsm ann auf ben © ebanken gekom m en ift, ein uberfidjtliĄes P an oram a, g e fe p n non ftegn itj, anfertigen 3u laffen, um Bernielfältigungen banon in ben Ąanbel 3U bringen. 3 n BTunĄen roerben berartige Pano*

ram en, bie le p r e iĄ unb a n sie p n b 3tigleiĄ finb, niel gekauft. -

Rn einem ber fdjönen © age, beren Barom eterftanb nid)t 0II3U p Ą fein barf - jebenfaUs nidft niel über 7 5 0 Utillim eter, aud) barf nidjt

3U niel Dunftbrucfc n o r p n b e n fein, fonft gibt es kein tief genug reiepnbes P an oram a, - alfo an einem ber fep n en 5 r ü l)ia p s« ober fferbft», feltener Som m ertage, fla u e n mir non ber S i e g e s p p , unferer großen flusfidjts»

m arte, f)in auf bas © ebirge: eine $ ü lle non Bergen unb B ergsügen seigt fidj bem erfreuten fluge, bas blickenb l)in unb p r fĄm eift, um all bie glänsenben p d jm er k e ber S c p p fu n g 3U faffen! B alb ift es bie rounber»

nolle £inie ber Umrifje, balb bie mecbfelnbe 5drbung ber IDälle unb Ittauern, ber K loße unb Ppram iben, balb ift es bie 3ufam m enfeßung ber uerfp eb en en Kuliffen, als roelĄe fidj bie näheren ober entfernteren

©ebirge barftellen. lU it einer D icrtelk reisb rep n g erblicken mir ein

£anbfd)aftsbilb non m inbeftens 18 0 Kilometern flu s b e p u n g , ben Kern bes gansen fĄIefifĄen ffiebirgslanbes! ITtan fuĄe eine 3meite Stelle im fdllefifcßen 5iod}Ianbe, bie gleiches böte!

D a ift redjts ber Dierkant bes © r ö b i ß b e r g e s , ber a ls ©ürmer norgefĄoben ift unb tDadjt hält. D an n folgt m it keckem Ruck ber Kegel bes p r o b f t h a i n e r S p i ß b e r g e s , her mie ber 3 a h n eines Dinofauriers in bie £ u ft ftießt. RIs mollte er bemeifen, baß fieß unter ben Bergen mie unter ben RTenfchen nur bie © egenfäße angenehm inacßen unb aueß nur biefe fid) ansießen, m ölbt baneben ber benachbarte I D o l f s b e r g bei ©olbberg einen runblidjen Buckel 3um Ąimmel. B ei klarem R)etter feßen mir bie beiben großen Scßrunbe, melcße bet ©efcßäftsfinn bes RIenfcßen smecks

© em innung bes Bafaltfcßotters ißm angefügt ßat! Ri it gem altigem A nlauf jteigt fobartn eine riefige Ram pe in ber Rtitte unferes B ilbes auf, fieß

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mef)r unb meĄr gegen © jteu fjebenb, In immer fteilerem flufitieg enbltdj ben m orbanten KIo^ bes S a r g b e r g e s bilbenb. D arauf eine £üäte, - bann neuer Hnftieg: biesm al m it jĄneUer EDucEjt jum (bipfel bes 1DÜI=

m a n n s b o v f e r Ę o d j b e r g e s aufbäum enb. D er luftige Sdjopf auf bem

© ipfel bes fonft jiem lid) roalblofen B erges bietet ein unnerftennbares 3eid)en. D a s ift getniffermafeen ber Ijerr bes Bober=K a^baĄgebirges, joroeit es jid} bem Blićfse non I)ier a u s entrollt. D ie Ila tu r baut nid)t feiten fqmefrifdj, aber fie mieber^olt fidj niĄ t. Der oftliĄe 5 fö S eI &es K a^baĄ gebirges bietet ein mefentlid) anberes B ilb: eine m ellenförm ig langgesogene £in ie, bie uns fĄon fo nalje ift, bafe mir bie sum ffim m el ftofeenben tDipfel ber Jidjienm älber einsein ernennen, — bie bunhelblaue

© renslinie bes t f e ^ b e r g s u g e s , ber bei 3n u er auffiört. Jfinter biefem irtittelgrunbe erglänst im StlberfĄein bes Ifodfgebirges, fĄeinenb ober feienb, bie grofje £ in ie bes R i e f e n g e b i r g e s , bas rote ein satter Scfjimmer, aber in beftimmte Sorm en gefaxt, ben einsigfdjönen hinter»

grunb bes großen p a n o ra m a s bilbet! Siefye, birebt lin b s neben bem Sdfopf bes roim m annsborfer fjocfyberges bie büljne Ppram ibe ber S Ą n e e = b o p p e , meiter red|ts blinken bie S d j n e e g r u b e n , am rneiteften reĄ ts bas I f ol j e R a b . IDie fiĄ bas gew altig sum tjim m el ^ebt, einem IjoĄ=

altar gleid), für ein R iefengefĄ leĄ t sur © pferftätte geroölbt! Durd) bie IjintereinanberfĄiebung m u f bas Äuge fdjlie^en: bas ferne ©ebirge muß ein nielgeftaltiges ffiebirge fein.

tDeiter links nerfolgen roir bie S ln Ą t bes Bober&atjbad)gebirges in bie S erne, es entfdfwinbet uns, roir können i^m nid)t folgen. J n bie entftanbene £üdte flie h e n fid) nun bie beiben IDafjrseidjen bes I D a l b e n * b u r g e r © e b i r g e s , ber t f o d j t o a l b unb ber S a t t e l r o a l b . Beibe beuten an, bafj roir in ein gans anberes © ebiet ber ©rbgefĄiĄte blicken: lang=

gesogene £ in ien bis fe^t; redtige, sackige, ftoferoeife Buckel unb Ęorner n u n ! ID as nun folgt ift ein Konsert ber ©nom en, bie unter ber gef)eimnis=

oollen ©rbe i^r S p iel treiben: in roilben tErompetenftöfeen künben fie uns an, baff unfere (Erbe toeber tot ift, nod) roar, fonbern baff fie £eben befitjt, bas un s geroaltige R ätfel aufsugeben oerm ag! S o sadtig, fo füge*

förm ig reüjen fic| m inbeftens fedjs ber eruptioen Recken aneinanber, su einem gans d|arakterifd)en B ilbe tertiärer R eoolution! ©ine lange £inie roellenförmiger ^ ü g el ftellt bie Derbinbung m it bem folgenben ^er. D a s ift ein D om , ein flltar, ein tDaU eine Tftauer, ein ffipfertijd), jebenfalls etw as gans Befonberes an Rufje, R bgeklärt^eit unb wuchtiger ©införmig*

keit, — bas © u l e n g e b i r g e ! BTein Rüge rufjt lange au f biefem RItar, ftumme Ijulbigung bem Baum eifter biefer IDunber soüenb! fern er unb ferner, sorter unb bünner werben bie ttmriffe, bod) w ir fdjauen nodj etw as oon Öen l ü a r t ^ a e r Ą u g e l n , £uftlinie nidjt w eniger als 100 Kilometer!

Sdfwer unb erbrü*enb liegen bie fjaupflinien bes Rtittelfa^es auf uns, unb w ir fü lle n uns übcrrafdjt, w enn w ir, ben Kopf etw as nad}

lin k s wenbenb, entbedten, baff nun noä) ein ffiegenftück su bem einleitenben W eftflü gd folgt: £uftig w ie fpielenbe Kinber tansen nunmeljr bie

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(22)

S t r i e g a u e r ( Quä r g e tjeran, in tiefblaueren Kleibern (id) uns näfjernb!

Aber ba bro^t itjnen Oater 3 o b ' t e n , gebietet üjnen Ijalt unb fc^iebt fie fdjonenb beifeite! (Er, ber gerufjfamfte non allen, unll bas le^te IDort

^aben, er, ber breit^ingelagerte, Ifält bie au^erfte IDaĄe oor bem Kiefenbilbe im (Dften!

Dom © rö b ip er g e b is 3um 3obten, meldje gem altige $ ü ü e in einem B liÄ , - runb 2 0 0 Kilom eter lan g sieljt fid) biejes Kunbbilb ^in, 3fer=

gebirge, Riefengebirge, IDalbenburger unb (Eulengebirge foroie bie Dor=

gebirge einfĄliefjenb. tDunberooll gegliebert in brei tEeile, ein geroaltiges IlTittelftü(& m it sroei 5lügeln, ftjmetrifd) faft gebaut unb malerifd) in einen großen tjintergrunb (Riefengebirge), einen breiten RTittelgrunb (Bober=

bafebaĄgebirge) unb einen anm utigen Dorbergrunb (M g elg elä n b e an ber K a p a Ą ) gegliebert!

IDer bie 5arbenfpiele ber roedtfelnben B eleuĄ tungen betrauten m ö^ te, könnte bie Besiefjungen jmifdjen B au unb B ilb, p fla n3enbleib unb © rfĄeinung, (Liefe bes ©runbes unb bem Rebeneinanber ber D inge in s fluge faffen unb Ijerausftellen, - mir tooüen uns bam it begnügen, roie einfältige IDanberer bas 3U feljen, m as fid; bem flu ge aufbrangt, aber mir mollen md)t uergefjen, baß bas, m as mir }o faßen, - unfere Q e i m a t ift!

ID te fjerrlid) ijt ö ie ID elt, rote jcf]ön!

t je il itjm, 5er je jie jo gejeljn!

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j j 3)ie fd)ösie @fobf | |

einer kleinen fdjlefifĄen Stabt kehrte iĄ um bie U)eif)nacf)ts=

jeit ein, non einem D range nad) (Erleben geführt. 3 m tEale grauten bie Selber in freublofer lieb c to itte tu n g , aber im

© ebirge oben fielen ineidje S l ° * en unb fü llten IDälber unb tjöfjen in einen toeifjen ITtantel. H is ber 3 u g i)ielt, ftanb er in einem tiĄ term eer, ein S en k eln unb Schimmern am Baljntjof, ber in frifdjem Sdjnee fditcamm, roie i© es feitbem nie mieber gefefjen. ITeufdjnee unb frifdjes fira^Ienbes elektrifdjes £id)t! XDer ftunbenlang niĄ ts roeiter getan, als bie ©egenb betrautet, ber finbet fid) ni© t fo fdjnell in bie glänsenbe tDirkliĄ keit jurü(k. ©in Ittann fa^te m i© am ©Ilbogen unb fragte m i© , ob idf m it feinem SĄ litten fahren usolle (® , roas für fjöflidje £eute toaren mir bod) früher! einft!), natürli© mollte id). D ie Sdjöntjeit bes naĄtlidjen Stabtbilbes m äre m ir aud) a ls S ufe9önger bemufet gemorben, aber nimmermehr fjotte i© bie munberbare ©mpfinbung bes Unirbifdjen, bes munberbaren D af)ingleitens in einem ITtärdjenreidje gehabt, unb bas mar bas Seltfam e an biefem flbenb. tD as i© fah, m ar m ir oollftänbig gleid)=

gültig, i<h fal), m ie m an m it hal&oerfchloffenen flu gen fieht, niĄ ts geroi§, a lles nur in einem K ähm en non atherifĄem © lanse. Ruckhofi ftanb ber Schlitten, unb id) fdjmebte nom Ę im m el auf bie rauhe ©rbe nieber! D a s finb bie Hugenblidte bes £ebens, mo m an nad) innen bie Unfterblid)keits=

em pfinbungen unb na© aujjen bas fogenannte bumme ©ejid)t hat!

R u© a ls id) no© besfelben R benbs einen £uftm anbelgang bur©

bas KTärd)en)täbt©en ging, fanb i© kein ©ntmei©en unb 3erreifeen ber köftli© en Stim m ung, nielm ehr hielt bas ©ertdjen au© ber K a©prüfung ftanb. ©in Stabtibqll! U ralte ffiiebelhäufer entlang eines m aleri(©en B a © es, m el© en l)o©gefpannte Steinbrücken, fo mie m an fie früher baute, überfpannen. A uf biefen herrlid)en kurjen Brücken hatten na© alt»

f©Iefif©er Sitte ber ^ l. Uepom uk unb anbere IDafferheilige XDa©e, ber eine fogar im S© im m er einer eigenen £aterne. Diefe altmobifdjen £)äufer=

geftalten, bie langen unb bo© ni© t langm eiligen krummen S tra fen , bie hohen Steinm auern am B a© e, alles la g in feltfamer Derklarung bur©

ben IDinterjauber unb in s Ungemiffe oersogen bei ber D unkelheit. Uur bie Degem berkälte bes Riefengebirges trieb m i© in eine attbel)agli©e

© aftftätte. Hie mehr in m einem £eben hat m i© ein Stäbtebilb fo gepackt! £ s m ar ri© tiger R )eihna© ts3auber.

IDenn i© m it nü©ternften RTorgengebanken alles überbenke, m as i© fah unb ben Sauber bes EDinterabenbs in flb ju g bringe, fo bleibt bo© no© immer ein grofjer Reft oon 3Dirkli©keiten, an benen fi© feber

3u erfreuen oerm ag, menn er nur einigerm aßen m eiß, m as felbftoerftänbli©

nü©tern unb m as merkmürbig f©ön ift.

S©tefier finb bef©eiben, unb S© lefien ift ein herköm m li© arg oer=

kanntes £anb. D ie altbeutf©en Stabte bes EDeftens rühmt m an gans

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(24)

felbftoerltänblid} als Göeljteine öeutjdier Siäbtebauftunft, unb tft es gut, bafe aud) oiele SĄIefier bort roaren unb bort ettoas fuĄen, bas fie, rote nadjträglid} jugeftanben unb eingeftanben iD tr b , bei uns a u Ą finben können. Hur mufe m an es einm al fjaben rühmen unb loben ^ören!

D arauf kommt oiel an, bajj einem gefagt rourbe: D u, foroas ift roirklid) fdjön. 3I)r fjabt bas auĄ , fie^e D ir einm al S Ą m i e b e b e r g m i t aftljetifĄ geroeditem fluge an!

(Es liegt in unjerer Seit ein S e in e n , bie Ijeim at tiefer 3U erkennen unb su erforfdjen. tDir freuen uns, roenn m an uns oon ber fjeim at erjätjlt unb i^re CEigenart unter (BefiĄtspunkten berührt, bie mir bisher nidjt beadjtet fjaben. So entbedien mir bie fĄone fĄIefifd)e Stabt.

S ie liegt in Irtiitel*, Hieber* unb ©berfĄIefien, fie ift grojj unb m anĄ m al klein, fie liegt im (Bebirge unb aud) in ber (Ebene, m an erreicht fie oft m it einer K leinbahn unb m andjm al aud) nur m ittels eines

© m nibufjes. H)er fie auffudjen roili, barf niĄ t nad) bem CO ege fragen, er m ag nur bie erfte befte fdjlefifdje Stabt befudjen, unb er roirb bas

©efudjte finben. (Eine SĄ on^eit ift allen eigen, ob fie grofe ober klein finb: fie erfreuen m it Straffenbilbern, bie in }a^rl)unbertelangem tDadjstum geroorben finb, bie inbuftriell entftanbenen ©rte ©berfdjlefiens natürlich ausgenom m en. Siefjt m an fiĄ ein fd)Iefifd)es Stäbtebilb m it ben flugen bes Sdjönlfeitsfudjers an, fo roirb ber Hing a ls © an jes genom m en, roie il)n 3. B . B r e s l a u , t i e g n i ^ , © l o g a u , S d j r o e i b n i t j ,

£ a u b a n , S a g a n bieten können, immer feierlid) anm uten. D ie CDürbe ber Stabt fprid)t fiĄ aus in bem fio^en R atljausbau, in ben toucijtigen HTaffen bes P la n es, ben ein mefjr ober roeniger bürgerftolser H a lm en frieberi3ianifd)er ©iebellfäufer einfafct. D es Bilbmäfeigen roirb m an im

©reiben bes © ages, roenn allerfyanb ffieraufĄe bie fülle HTufee ftören, nid)t inne, aber im Sdjroeigen bes gemütlid)en flbenbs ober gar im träumerifdjen IDeben ber Hadjt, toenn gelbe HTonbliĄter bie R eliefe ber alten Däd)er 3um £eud)ten bringen unb bie Brunnen unb ©ürme ber Stabt Dom Rüge in einem Bilbe erfaßt roerben, bann bietet bie fd)öne fd)Iefifd)e Stabt bie B efriebigung nad) eblen Stabtbilbern.

Seljen mir un s einm al bie Urfadjen ber Sd)önl)eit eines fo lg en fd)lefifd)en Stabtbilbes etroas an, fo müffen roir auf ein gefd)id)tlidjes

©lement aĄten, bas oielleidjt bem püc^tigen B etrau ter niiĄt inne roirb, bas aber ben grojjen Unterfd)ieb 3toifd)en neueren unb roeniger eblen Stabtbilbern ausm ad)t. D ie nieblidjen unb alteljrroürbigen Stäbte SĄ lefiens finb K olonialftäbte, bie fämtlid) eine gleidjmafjige R nlage seigen. Um einen quabrifd)en Kern gruppieren fiĄ bie oft gekrümmten Straffen, unb bas © anse roirb oon einer, bie ehem alige Stabtm auer anbeutenben

© oallinie 3U einem einf)eitlid)en © ansen sufam m engefafjt. Diefe Raum*

oerteilung ift bie erfte unb roefentlidfe UrfaĄ e ber intereffant geformten Strafjenbilber, bie roir bei uns 3U fc^en bekom m en. S ie oerantroortet ferner bie ffirbnung in eine Rlt= unb Reuftabt, roie fie je^t immer meljr in ©rfdjeinung tritt. IDir leben in einem 3eitalter, bas eine neue

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Stäbtefm ltur fyerauffüfyrt, unö in tiefer Qinjidjt nur m it 6em 3eitalter öer erften Stättegrünbungen in SĄIefien oergliĄ en roerten ftann, tem 12. u n t 13. J o W u n t e r t .

IDenn m an in eine fd)Iefif<f)e S ta tt kom m t, um teren (Eigenart 3U fla u e n , fo {teuere m an nom Ba^n^ofe gleidj tem 3nnern te r S ta tt 3U.

IB an m irt t a in te n meiften $ ä lle n fd)on einen Sdfritt tu r Ą tie b eiten roefentliĄen ® lieter, tie HIt= u n t t ie Iteuftatt, gefjen. 3ft m an nun an tie 3 o n e te r flltfta tt gekom m en, t ie fid) m it te n Reften te r Statt*

m auer u n t antern alten S ta ttteilen unoerkennbar m aĄ t, fo gelje m an einm al rings um te n Kern te r alten S ta tt. D ie ehem alige ffirense ter alten S t a t t ift, fofern m an einen Bli<k auf ten © rtsplan roirft, unfdjroer

3U finten. IDer S ö m e n b e r g , © ö r l i ^ , £ i e g n i ^ , B r e s l a u ,

© l o g a u , £ a u b a n u n t S Ą r o e i t n i ^ kennt, m ei§, roas er t a fin tet: eine ober mehrere gekrüm m te S tr a fen , ©Äen u n t lO inkel mit alten Ijäufern, alten ITtauerreften, in ©rün gebetteten, kleinen piäfcen u n t allerlei 3 iera t aus te r Dergangenljeit. D a s ift t ie fjiftorifd) erfte Sdjidjt te r S ta ttb iltu n g , nor tem mir teils a u s fld)tung nor tem Alter teils au s B em unterung für tie traulichen

5ormen

^es alten S tä tteb a u es gern suerft Ę alt madjen. 3 n £ ö r o e n b e r g , um nur t ie s eine Beifpiel f)eraus3uf]eben, feljen mir, mie tie Bürger tie ITtauer m it aufgefe^ten ta u b e n fdjmü&ten, ta tu rd ) jomol)l ihrem praktifd)en B etü rfn is, über tie einengente Sdjranke h^ w egfe^ en, a ls aud) tem Sd)önl)eitsgefül)l Redjnung tragen t.

B ei tiefer © elegenheit grüßen uns auch b k IDalpseichen te r alten S ta tt: tie erhalten gebliebenen ©ortürme. R tan m ag über (Erhaltung non Altertümern tenken mie m an m ill, eine fd)lefifd)e S t a t t b e r ie tet nur in tem S alle, baß fie nod) roenigftens einen tiefer ©efellen erhielt, über ihre (Entftehung u n t ihre lange ®efd)id)te. Reckenhaft erheben fie fich a u s te r um gebenten Sdjar neuerer Raufer, troßig bltdcen fie auf tie Sluten m oternen £eb en s, t a s fich ihnen 3U $üß en entmickelt, malerifch oerb in ten fie fieß m it älteren © lietern te r S ta tt 3U prächtigen Silhouetten.

R ein, m ir könnten fie nimmermehr erfeßen, u n t 3U fpät käm e tie (Erkenntnis, t a s äfthetifdje EDerte in ihnen roaren. S tä tte oßne 3eugen öer D ergangenheit, u n t feien fie in m oterner ^infidjt noch fo feh^nsmert, oerm ögen keine größeren R eise aussuüben.

©in anöeres ©lement te r alten S t a t t ift te r tltark tplaß, te r in Sdjlefien turdjm eg R in g h # * - foil oon te n Slam en übernommen fein, {ebenfalls ftellt er ein mefentlicßes 3eichen öer K olonialftatt bar.

© ra tlin ig e, befte Straßen te r alten S ta tt haben uns auf ihn geführt.

3 n feiner © eftaltung brückt er eine feierliche EDürbe, eine anfprud)SDolIe ffiefchäftigkeit u n t t a s sentrale 3ufam m enfaffen ter Bürgerfd)aft aus.

Dom baulichen S ta n tp u n k te intereffiert uns namentlich bas, m as auf ihm fteßt: t a s meift a u s tem IR ittelalter ftam m ente R ath aus, tie Jjanbelshäufer te r älteren 3 e it, m ie tie einsig in ihrer Art baftehenten

„Ijeringsbuten" non £ i e g n i ß , einige fogenannte Sonnenbuben, u n t

(Efemen?, Tüfe id) bte $ c im « t erlebte, 2 — 1 7

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bann nid)t 311 nergejjen, 6ie oft überrafd)enb frö n en Bürger^Sufer, rote fie B r e s l a u als IDabrjetĄen einer gliidtlidjen pertobe ber Bau=

gefĄ iĄte aufberoaljrt, unb, um auĄ ein K leinftabtbeifpiel 3U nennen, bie P a tri3ierl)äufer in © r e i f f e n b e r g .

€ s gibt eine flnsafjl fcblejifdier Stabte, bereu heutiges flusfefjen faft gan3 burd) bie frieberi3ianifd)e 3 e it beftimmt i(t. B a s finb bie Stäbte, bie m it Unterftüfcung bes K önigs n aĄ nerljeerenben Bränben aus ber flfebe entftanben, fo © r e i f f e n b e r g , fo J a u e r unb P a r d j r o i ^ . 3t)re boben ©iebelbadjer [preĄen eine Spradje, bie m an lange 3 e it nid)t oer|tanben b^t; beute, je mebr bie moberne Baubunft ben nadtten Ittietfeafernenftil ausbilbet, geroinnen [ie a ls 5 orroen cincr bünftlerifd) bodjftebenben Seit.

tDir f<bauen bie präd)tigen, faft nur in Sd)Iefien beim if^en £aub en , bas befte, roas bie fd)lefifd)e Stäbtebaubunft an eigentlid) Stäbtemäfeigem berüorgebrad)t bat. ^ a u e r , S t r i e g a u , f f i ö r l i b , B o l b e n b a i n ,

© r e i f f e n b e r g , £ i e b a u , £ a n b e s b u t , S Ą o n b e r g , © l a f j , K e i f e e , £ e o b f c b ü ^ , K a t i b o r , © p p e l n , B r i e g , S r u & l a n b unb I T T i t t e l m a l b e haben nod) einige biefer Sierftütbe erhalten, in anbern Stabten bat m an m it ihnen brutal aufgeräum t, febr 3um Had)»

teil bes R ingbilbes.

IDir finben ferner eigenartige Bilber a u s ben IDafferpartien. B ie meiften fd)lefifdjen Stäbte liegen am IDaffer, an 5Iüfle11, benn bas K affer ift unb bleibt nun einm al bas roidjtigfte £ebenselem ent. fjier roirb m an nidjt lange nad) Sdjönbeitselem enten 3U fuiben brauĄen.

©ine Brütfte über ben 5 t u6 f utan fie in £ i e g n i t ) , B r e s l a u , S a g a n , © ö r l i t j unb in alten Bauform en in ber ffiraffd)aft finbet, ift ftets eine malerifdje ©inselbeit, fĄabe nur, baft m an früher, bas betfjt, in ber eben 3urüdtgelegten Seit, anfd)einenb alle Stbönbeit ausfĄ altete.

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