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Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 6.

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Academic year: 2022

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Nr.6

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Korrespondenzfür die w

» Herausgegebenim Auftrags- des Deutschen Stichentendieirstes « »

FernfprechewBerlin Zentrum 8615äyzwiisdrahtanschrifu StudentendienstzBerlm

- AnfdJrift:BerlinR.W7 Bauhofstr.7.

«

Wo liegtdas Geheimnis unserer finanziellen

-Kraft?

sWennjemand im Boraugust gesagt hätte,Deutschland würde

Imstandesein,mitten ineinem Kriegmiteinerganzen Weltvon einden 50und mehrMilliarden ganz aus eigenenMitteln aufzubringen,so hätteman einen solchen MenschenalsPhan- tastenerklärt Und doch istdas Unbegreifliche Ereignis gewor- den. Nachdemnur ersteinmal dergroßeDrehvon derFriedens- 3m.Krwgswkktschaftgefundenwar, konnte auchdankder Ab-

schlleßungUnseres Handels vom Weltmeer die Finanzierung desgroßen Kriegesdurchgeführtwerden. Umlaufendes undan-

lagesuchendesKapital war genügendin der deutschenVolks- wirtschaftvorhanden,um gleichdieersteKriegsanleihe zueinem vollen Erfolgezugestalten. Was aber geschahmit den ersten We Milliarden Mark? Siewurden hineingestecktindasgroße iegsunternehmen. Für reqiiirierte Dingederverschiedensten Akk-MagenundAutos, Pferde undProviant, fürTextilwaren, neue Waffenund Munition wurde das Geld hingegeben. So kklmendie41X2Milliarden wieder unter dieLeute«Alsdann

ItsJahrspäterdas Reichvon neuem eineAnleiheherausbrachte, da konntediedoppelteSumme derersten Anleiheerzieltwer- den- Das anlagefähigeKapital hattesichalsogewaltigvermehrt.

StiegsverdienshKriegsgewinn und Kriegssparsamkeitmachten sichgeltend. Und so gingesweiter von einerAnleihezur an- deren,bis schließlichKriegsauieihen imNeunwekt von 471,-2

Flilliardenmit dem beginneiiden Oktober 1916 untergebracht aren.

ancher meint, jetzt müßtenaber unsere Kräfte erschöpft sein·

Un,wer einwenignur seine Augen ausmachtund sieht,wie WenigWert unzähligedeutsche Bolksgenossen aller Schichten heutedem Gelde beilegen,wiesie fürmancheD«inge·,·die sich entbehrenließen, ruhigdendoppelten Preisgegen früherzah- len.dermußdaraus denSchluß ziehen,daßvon einerKapital- knappheitnichtdieRede seinkann. Wer darinweiter sieht,wie VOU Monat zu -M"onat neue Gelder denBänkenund Sparkassen zufließeninviel größeremMaßeals jeinFriedenszeiten,der erkennt,daß auchdieNeubildung von Kapital enorme Fort- schrittemacht. Die Dinge scheinen geradezuaufden Kopfge- stellt. HattendochdieSparkassen bis zur letztenSeptember- Kriegsanleihe(alsoin den erstenvierKriegsanleihen)»uberneun MilliardenMark demReichegegeben. Vor dem Kriege hatten fle20 Milliarden Einlagen und im September 1916,nachdem Ueuii Milliarden ihrer Gelder in Kriegsanleihe verwandelt Waren. lag nichtetwa einRestvon 11Milliarden nochinden

Parkassen,sondern mehr als imJuli 1914,nämlichnahezu YOU-sMilliarden! NochweitgrößereSummen habendiegroßen

Geldmännerund diegroßenUnternehmungen dem Reichege- gebenunditrotzdem istihrsBermögemvonAusnahmen abgesehen, erheblich größer,als vor demKrieg.Wiekönnteman sonstaus derKriegsgewinnsteuer einen Betragvon zweiMilliarden und mehrMark erwarten?

Wie erklärtsichdas? Beieinigem Nachdenkenwird uns sofort klar,warum wir finanziell sogutdastehen.Was habenwir denn eigentlichdem Reiche gegeben? Antwort: Arbeit,diein denKanonen und Schiffen,in derMunition unddemProviant verkörpertwar. Bei den Kriegsanleihen gebenwir demReiche Geld und das Reich gibtdann uns das Geld für tausenderlei Dinge,diewir liefern, als Mannschaftslöhnungusw.,wieder.

Jstnun eine Umschlagsperiode,diegegenwärtig so nahezuein halbes Jahrbeträgt,um, so istdas Geld wieder irgendwo zur Verfügung,und weil beiuns nur verhältnismäßigwenigins Ausland geht, könnendie betreffendenSummen dem Reiche wieder zur Verfügunggestelltwerden. Daßzudembeigutem Geschäftsgangund gutenPreisen eine inderProduktion um- gesetzteGeldsumme, kapitalistischgenommen, auch noch vermehrt um einen mehroder minder großen Profit wiederkehrt,.istauch dem einfachsten Menschenbekannt.

Das Geheimnis unsererfinanziellen Kraftliegt also darin, daß wir imstande sind,währenddes Kriegesnichtnur den Eigen- bedarf unseresBolkes an dennotwendigsten Dingen zudecken, sondern auchden Heeresbedarfselbstherzustellen.Die Arbeit injederErscheinungsformistdiegewaltige Saugpumpe, durchj welcheder riesigeFinanzaufwand, den der Krieg verursacht, wieder indas Riesenbecken des Nationalvermögens zurückge-

pumptwird. «

Würden wir dagegeningroßemMaßstabe Munition, Waffen, Lebensmittel usw.vom Auslande bezogen haben,dann wäre die Lage eine ganz andere; denn dann wären Milliarden an das Ausland abgeflossenoder wir wärenin dieSchuldknechtschast desAuslandes gekommen,wiedas jetztbeiEngland?undFrank- reichderFall ist.Beiuns dagegen istdas Bolk selbstder Gläu- bigerdes Reiches, und die Verzinsung, welchewir fürdie Reichsschuld aufbringenmüssen,fließt nichtindieFremde,son- dern kommt dem eigenenWirtschaftskörperzugute. Das schaf- fendeHeer der Heimatist letztenEndes der Trägerunseres finan ziellen Sieges. VenschsMünchensGladbach

Die Reich-»dannin Kriegszeiten TrotzderUnterbindung des Handels durchdieKriegsverhält- nisse sind die Anforderungen des Wirtschaftslebens an die Bänken,vor allem an dieGroßbanken,unter demEinflussedes Krieges gewachsen.Das giltinersterLinie für unsere größte

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Staatsbank inDeutschland,die Neichsbank,der einunendlich vielseitigesund umfangreiches Arbeitsfeldzugefallen ist.

Als wichtigsteAufgabe betrachtetesdie Reichsbankvon An- beginndes Weltkrieges, Geldmittel und Kredite fürdieFüh- rung und Fortsetzungdesblutigen Ningens zubeschaffen.Die immenseSumme, welcheunter MitwirkungderReichsbankbis- heraufgebrachtworden ist, erreicht fastdie stattliche Höhevon 50Milliarden Mark·

Dabei war dieReichsbankwegenderfortwährenden militärischen Einberufungihresgeschulten Beamtenpersonals vielfach ausun-

gåübteHilsskräfte angewiesen,was ihre Aufgabe bedeutend er- werte.

DiederReichsbank aufGrund ihrer rührigenWerbetätigkeitin sehrbedeutendem Umfange zufließenden Goldmengen habenes ihrund denanderen des Notenprivilegs teilhaftigenBanken er-- möglicht,eine ganz erhebliche Steigerung der Ausgabe von Banknoten zubewirken, welch letzterebekanntlich;zu einemgroß-en Teil inGold gedeckt sein müssen.

Die erfreulicheGoldvermehrung derNeichsbank hatuns ferner indieLage versetzt,viele Waren, die wiraus demAusland-e zu beziehengezwungen sind,mitGold zubezahlen.

Seitungefähr Jahresfrist hatdieReichsbankfernerdenD.evisen- (Auslandswechsel-, Scheck-usw.) handel unter straffereOrgani- sation gestelltund dafüreine besondere PrüfungsstellefürDe- visenabgaben eingerichtet,hauptsächlichzu demZwecke,dieim

hKrgegeziemlich erheblich gesunkene deutscheValuta wieder zu een.

Dem gleichen Zweckdient auchdieneuerlich durchdieReichs- bankausgeübteKontrolle des gesamtenZahlungsverkehrs mit dem Auslande, die soweit geht, daß,abgesehenvon Uebersen- dungenvonZahlungsmitteln inReichswährung nachdemAus- lande, jedeEingehung von Verbindlichkeiten inReichs-oder ausländischerWährungzugunsteneinerimAuslande ansässigen jPersonoder Firma zum Zweckedes Erwerbes von Waren, Wertpapierem Kostbarkeiten, Kunst- und Luxusgegenständen, Grundstückenund Schiffen der Genehmigung der Reichsbank bedarf. Die betreffendebald inKrafttretende Bund-esratsver- ordnungerstrecktsich auch aufKrediteinräumungenund Forde- rungsverfügungen jeglicher Art, soweit sieinReichswährung zugunsteneiner im Auslande ansässigenPersonoderFirmavor- genommen worden sind.

Die AnträgeaufGenehmigungsind auf vorgedrucktenFor-nu- laren,welchemitMusterbeispielen versehensind,andas Reichs- bankdirektorium,Auslandsstelle zu Berlin, zu richten, welche aufdiese Weiseindie Lageversetzt wird, dengesamten Zah- lungsverkehr mit dem Auslande statistischzu erfassenund auf Grundder Erhebungen dieihrzur Förderungder deutschen Valuta und zur Verhinderung des bis jetztindieErscheinung getretenen allzustarken Abfließensderdeutschen Reichsmark in

dasneutrale Ausland geeignet scheinenden Maßnahmen zu tresen.

DieseletztereindasWirtschaftsleben tief einschneidende cRege- lungist geboten, solangederAußenhandel,derinFriedenszeiten die Valuta selbsttätig reguliert, durchdiekriegerischen Ereignisse gänzlichunterbunden ist.

Wiewiralle wissen,gehtmitdem ungeheuren Geschützmaterial- verbrauch im Kriege einziemlichbedeutender Nickelverbrauch HandinHand. Dieser gesteigerte Nickelverbrauchz hatwieder eine großeKleingeldknappheitzur Folge,wiewir sie jedenTagin Geschäften,aufderElektrischenusw.wahrnehmenkönnen.Diese Entwicklung bringtes mit sich, daßman beiden Reichsbank- Wechsel-Kassen,vor allem inderBerliner-; Neichshauptbank, täg- lich ähnlicheAnsammlungen von Menschen beobachtenkann, wie vor den Lebensmittelläden.

Eine Tätigkeitder Neichsbank, welchebis zum Ausbruch des WeltkriegesinstetigemWachsenbegriffenwar, hat infolgeder schon obenmehrfacherwähnten fast völligenAusschaltung des freienHandels eine starke Einbuße erlitten,dasistdiebargeld- lose Ueberweisung indensog.Giro-Abteilungen. Die überwie- senenBeträgewerden dortvon einem Buchkonto durchAb- oder Zuschreibung auf ein anderes übertragen, vorausgesetzt, daß beide, Absenderund Empfänger,einGuthabenbeiderReichs- bank haben. DieserbargeldloseZahlungsverkehr hat aufAn- regung der Neichsbank auchim übrigen Bankwirtschaftsleben einewünschenswerte Ausdehnung angenommen, so daßderbe-

-HeerimdHeimat»1917 Nr.6

stehendeMetallgeldmangel um einBeträchtlichesgemildertwird. « Die Leistungender Reichsbankund ihrerBeamten imKriege gehenins Riesenhafte Aber keineswegsistmit Kriegsendedie«

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gewaltigeArbeit abgeschlossen.Denn derNeichsbank erwachsen bei derUeberleitung zumFriedenund imAnfangderneu aus- genommenen Friedenswirtschaft unermeßlicheund jetztnochun-

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übersehbare Aufgaben.

Dr.Kuschel,Reichsbank, Auslandstelle.

Die deutsche Industrie im Weltkrieg

Grundfragen

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Jn demgegenwärtigengewaltigen Völkerringenist unseredeutsche Volkswirtschaft aufeine Kraftprobeohnegleichen gestellt. Ihre beiden Hauptstützen,dieLandwirtschaftunddieIndustrie, haben ihre Aufgaben, dieErnährungund dieAusrüstungdesdeut- if- schenVolkes und seinerHeere,inmehralsbefriedigenderWeise gelöst.Beide hatteninden ersten Kriegsmonaten mitdenglei-, chen Schwierigkeiten des Arbeite rma ngel s infolge der L Einberufungen zukämpfen.Die Landwirtschaft hat sichdamit "s«

verhältnismäßig leichter abgefunden, da,esimWesenihrerBe- triebsformen liegt, daßihr nach Ausfall derWehrfähigen Hilfs- kräfte,Frauen und Kinder, verhältnismäßigleicht zugeführt werden können;TsinddochEdieFamilienangehörigen schonsinFrie- denszeiteninrechthohemMaßein denlandwirtschaftlichen Be- trieben, kleinen wie großen,beschäftigt,auchkönnenUngelernte in großerZahl zu Hilfeleistungen und mechanischenArbeiten herangezogenwerden.

Anders liegendieVerhältnisseinderIndustrie. Eine Folge- derunendlich feinen Ausbildung unsererindustriellen Betriebs- systemc ist, daßdas Spezialistentum, der füreinen bestimmten Fabrikationszweig vorgebildete Arbeiter, sehrverbreitet ist.Fast

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für jedenBetrieb isteineganz bestimmteSchulungund Ausbil- dung erforderlich. Werden derIndustrie nun plötzlichgelernte Arbeiter in großer Zahl als Wehrfähige entzogen, sokönnen leicht verhängnisvolle Stockungen inder Fabrikation eintreten.

Gottlob hataber dieIndustrie dank ihrererstaunlichen Organi- J sationund Anpassungsfähigkeitdiese Schwierigkeitenbald er-»j...

folgreichüberwunden. «-

Aber nichtnur dieFragedes Ersatzesder einberufenen gelern- tenArbeiter war zuBeginndes Krieges fürdiemeistenFabri- kationszweigeeineschwierigeKlippe,sondernauch·diegewisser- maßenüberNachtnotwendig gewordene Umstellung vie- ler Betriebe, vom Friedens- auf den Kriegshe- darf. Auchhier sehenwirjedochdas WunderbareinKürzeer- reicht, daß Industrien, dieinFriedenszeitenanalleseherals.

an Kriegsmaterial gedacht haben, plotzlichMunition und ande- ren Heeresbedarfingroßen Mengen herstellen,so daß jetztviele Tausendindustrielle Unternehmungenin Deutschland aufden Kriegsbedarf eingestellt sind, währendz. B-.England, dasin- dustriellstederFeindesländer,trotz großsprecherischerAnkündi- . gungen trotzMunitionsministeriumund einer fastmilitärischen OrganisationderHeeresindustrieesnurzu Leistungengebracht hat,dieprozentualweit hinterden unsrigenzurückstehen.s-—

Das alles vollzog sichbeiuns mit einerwunderbaren, man möchte sagenklassischenRuhe, ohnevielLärmund ohneviel Aufhebens. Alle,vom Besitzer herabbiszumjüngsten Arbeiter, alle,diezudieser »Armee hinterderFront«gehören,taten mehr alsihre Pflichtund lieferten restlos unserenTapferenimFelde denungeheuren Ausrüstungsbedarf,derzurerfolgreichen Durch- führungder militärischenMaßnahmendie notwendisteUnter- lage ist. Gerader auffällig istderGegensatzimVerhalten un- sererIndustrie und derjenigen unsererFeinde. Bei den Geg-

nern vielLärm undGeschrei,einunruhiges undunsicheres Hin- und Herzerren dieser wichtigstenFrageinPresse und Oeffent- lichkeit,bei uns ruhige,zielbewußte,dabei kraftvolleArbeit,ohne Tamtam und ohnegroße öffentlicheErörterungenJn:aller Stille hatdiedeutscheIndustrie imVerein mitWissenschaftund TechnikwahreGroßtatenvollbracht,deren VolkeWurdigungerst nachdem Kriege möglich seinwird.—- » .,

Zuden genannten Schwierigkeiten,demplotzlichenArbeiter- mangelund der ebensoplötzlichnotwendiggewordenen Umstel- lungderBetriebe aufdenHeeresbedarf,gesellte sich nocheine dritte,unter Umständendiefolgenschwerste:Die Fragedes Rohstoffersatzes Nach den bisherigen Erfah-

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»HeerundHeimat«1917 Nr. 6

rungen des Krieges ist die deutsche Industrie

wenn die Frage des Nohstoffersatzes befriedi- gend gelöst ist,auch der anderen Schwierigkeiten He r rgew o rde n. Namentlich unserehochentwickelteWissen- s»schaftund Technikhaben ihr hierdieWege geebnet. Auchdie

Gefahrdes Nohstoffmangels istabgewendetworden.

JUeiner Reiheweiterer Aufsätzesolldaher zuschildernver-

sucht werden, wie esunseren hauptsächlichsteii Indu- striezweigen gelungen ist,der vielfachen Schwierigkeiten Herrzuwerden, sodaßauch heute nicht nurder Heeresbedarf, sonderndarüber hinausnoch vielfachderFriedensbedarf, jaso- gardie Ausfuhr nachdemneutralen Ausland sichergestelltwer- den konnte. s-—

Die»»»»Pascl)-GrevescheKrieger-Unterstützungg-

«

Gesellschaftin Berlin-

Dieam 1. Oktober 1916 ins Leben getretene Rasch-Gre- Vesche Kriegek-untekstützungs-Gtefelischaft bildet eines der zur Nacheiferung anspornenden Beispiele der tief- emPsundenen Dankbarkeit,mitderdieHeimat sichunseren kämp- endenBrüdern verbunden fühlt.Umdiedurchidengegenwärti- genKrieghervorgerufenen und von seinenWirkungen nochzu

befürchtendenNotständezulindern,hatderKommerzienratMax

FPMichzu Berlin alsInhaber des bekannten GeographischenIn-

xkstxtsUUnW.: Greve eine Million Mark« gestiftetzur« Unter-

1shilfsbedürftigerWöchnerinnenund ihrervon einem Kriegs- teilnehmerals ehelichemoderaußerehelichemVater abstam- menden Säuglinge;

2shilfsbedürftigerKriegsteilnehmerfamilien mit mehrals drei Kindern;

Z· von Kriegsteilnehmerfamilien mit mindestens drei Söhnen; hilfsbedürftigerKinder,dievon einem Kriegsteilnehmer als

ehelichemoderaußerehelichemVater abstammen.

Dr.Jsmer.

".DieStiftung hatdieNechtsformeinerGesellschaft mitbeschränk- -—t-9x.««Utung-»Dievon zweiGeschäftsführern(zurzeitdemDirektor

eini bgeordnetenhauseGeheimrat Plate und dem Büro-

direkterdes FinanzministeriumsGeheimrat Freud enb erg) geleitet-wirdAn ihrer Spitze stehteinAufsichtsrat, bestehend aus den HerrenStaats- und Finanzminister Dr. Lentze, Lan- desdirektorv.Winters eldt und Kommerzienrat Pas ch. Der GesamtbetragderbeiderSeehandlung hinterlegten Stiftungs- kcipitalienwirdvondemjedesmaligen preußischenFinanzminister verwaltet. Einer Anzahl preußischerAnstalten und Vereine ist einebestimmende Mitwirkung bei derVerteilung derStiftungs- zinseneingeräumtworden. Gegenwärtigsinddaran mit einem Kapitalvon je100000Jebeteiligt:das Finanzministerium,das Veichsmarineamtzdas Kriegsministerium, das Ministerium der öffentlichenArbeiten,ldas»Ministerium fürHandelundGewerbe, dasMinisterium der geistlichenund Unterrichts-Angelegenhei- ken,dasMinisterium desInnern ;fernerderLandesdirektor der

ProvinzBrandenburg und mitkleineren Beträgen-—— einige militärischeDienststellen. Jede-dieser Stellen ists— je nachdem erufe,demderbetreffendeKriegsteilnehmer angehörtoderan- gehört hat—-- inderLage,anderLinderungwirtschaftlicherNot- stände m.itzuhelfen.

Es ist einleuchtend, daßdieZinsen selbsteiner Million nicht hinreichen,um alle berechtigtenWünschezuerfüllen;aberder jetzigeStiftungsgedanke bildet nur denAnfang des derStif- tungzugrunde liegendenZukunftsplans. Denn öderStifterhat dieAbsicht,sein Geschäftund seinVermögen allmählichund nach seinemTode ganz indenDienstderStiftung zustellen.

Diemusterhaften Schöpfungeneines Aug.Herm· Francke in Hallemit ihrer glücklichenMischungvon praktischem Geschäfts- finnund idealen ZielensollendemWerke als Vorbild dienen.

Geh. Rat Freudenberg-Berlin

Z Kriegshilfe fürdieArbeiterschaftinWürttemberg.

Die Kriegshilfe fürdieArbeiterschaftinWürttembergisteine Tochtergründungder »Mittelstandshilfe«und«verfolgt ähnliche Zwecke«IhrWirkungskreis ist aufdie»gewerblichen«,dasheißt dieArbeiter beschränkt,dieinBetrieben beschäftigtsind, welche der Gewerbeordnung unterstellt sind. Nicht einbezogensind staatliche,forst-und landwirtschaftlicheArbeiter. Diese Einrich- tungwill neben derNeichsunterstützungund denZuschüssender Lieferungsverbändearbeiten. Ihre Inanspruchnahme hat zur Voraussetzung, daßeinArbeiter eigenenGrundbesitzhat, seies in Gebäuden oder Liegenschaften. SolcheArbeiter davor zu schützen,daßsie durchdenKrieg genötigt würden,dieses Besitz- tum zuveräußern,das istinersterLinie Aufgabeder Kriegs- hilfe.Sie berücksichtigtzwarvor allenDingenArbeiter,dieam

Kriege teilnehmen, eskönnen aberauch Nichtkriegsteilnsehmer unterstütztwerden,wenn einesolche Schädigung durchdenKrieg

Pachgewiesenteht. ist, daßdie Erhaltung des Besitztums inFrage

DieKriegshilfeprüft auchinjedem einzelnenFall,ob dieLie- ferungsverbändeihreSchuldigkeitgetan habenund hältdie- selbendazuan. Woesdann nichtmöglichist, trotzdemdenmit dem Grundbesitz zusammenhängendenVerpflichtungen nachzu- kommen, greift sie selbstein. Sie gibtinersterLinie einDar- lehen. Für KriegsteilnehmerwährendderDauer ihrerDienst- zeitzinslos, fürandere Personen sollderZinsfuß20X0nicht übersteigen.Der ausgesprochen sozialeZweckund dieRücksicht aufdieEinkommen treten hier schon deutlichinErscheinung.Die Darlehen werden ratenweisezurückgezahlt,aber auchwieder in völliger AnpassungandieVerhältnisseundnur inkleinenSätzen.

Neben den Darlehen können in besonderenFällenauch nicht rückzahlbare Zuschüsse gegeben werden,inHöhebiszu150»Es-.

Gesucheum Unterstützung durchdieKriegshilfe werden direkt beider GeschäftsstelleinStuttgart eingereicht, wo auchent- sprechendeFormularezuhaben sind.Bei derEntscheidungund Verwaltung wirken Arbeitervertreter mit. Die Mittel werden ingleicher Weise aufgebracht, wie bei der Mittelstandshilfe. "

Bis jetzt sindin zl20Fällen zirka30 000 alsverausgabt worden in« etwa 1X2jährigerArbeit.

ImDezember1916 habennun dieStände beschlossen,fürdie von derMittelstands- undArbeiterkriegshilfebegonneneArbeit zunächst zweiMillionen Mark staatlicherMittel aufzuwenden.

Eswird dann mitdem 1.April 1917 auch nocheine,,Kriegs- hilfe fürdieLandwirtschaftinWürttemberg«gebildetundaußer- dem nocheine Einrichtung ähnlicherArt füralle solcheBe- dürfnisse,diebeidiesenBerufshilfsklassen nicht unterkommen..

Es werden dann fürdieeinzelnenOberamtsbezirkesogenannte Verwilligungsausschüssegebildet,diealle Gesucheihres Be- zirkesvorberaten und Anträge stellen. Darüber stehteinLan- deskreditausschuß.Esfallendann dieAusschüssebei denHand- werkskammern weg. Im übrigenarbeiten »Mittelstandshilfe«

und ,,Kriegshilfefürdie Arbeiterschaft«auch nachher weiter, weilnachden bisherigen Erfahrungen zubefürchten ist,daßdie neue doch mehrbürokratisches-— Einrichtungzuunbeweglich und ängstlich ist, gerade dringlichen und schwierigenFällenge- genüber. Außerdem müssendieAmtskörperschaften fürdiestaat- lichenDarlehen, dieinihrenBezirkfließen, weitgehende Haf- tungübernehmen,was sicherzurZurückhaltunggeradeinar- men und darum notleidenden Bezirken führt.Hierwird esnach wievor Sache derprivaten Vereine und ihrer Initiative sein, inallen Ständen das zu stützen,was wohl nochviel gesunde Lebenskraft hat,aber für einigeJahreeine Stützebraucht,um an ihr sichemporzurankenund zu erstarken. Mögedies würt- tembergischeBeispielvieleNachahmung finden.

·

Johannes Fischer-Heilbronn.

Herausgehen Prof.Dr.Both-Leipzig. - Verantwortlich fürdieScheiftleitung: De.Odav.AlvenelebensBerlim DruckdeeVaterlsndischenVer-lage- undKunstanstalt-BerlinSw,ZohauniteesteaßeS.

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