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Heer und Heimat : Korrespondenz für die deutschen Armeezeitungen, 1917, Nr 23.

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Academic year: 2022

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Korrespondenzsiir die -

Herausgegeben im Auftrag-edes Deutschen Studentendieirsices »

FernfpreohergBerlin Zentrum 6615äozoy—Drahtanschrifr-: StrebentendrenskBerlm

Lsfsgiltden Sieg! Ls giltden Frieden!

Allesfür SiegundFrieden!DasBedürfnis nachdemFriedentat- sächlichüberallvorhanden. Somuß alles,was denselbenzufordern geeignet ist, unsere militärischenerolge ebensowie unsereFriedens- bereitschaft,inwesentlich verstärktemMaße wirksamunddaheranzu- streben sein.Denn eskannsich dochnur um einenFriedenhandeln, der auch SegenundBestand verspricht

WaswirbisheutegeleistetimgroßenWeltkrieg gegen die ganze vtzelhwo schon das Sichhalten wahrlich einen großen Siegbedeutet hatte, ist so groß, daßwir es selbstniemals für möglichgehalten hätten,sogroß,daßesuns überhauptniemand mehrnehmenkann. Alle Gehässigkeit,VerleumdungundVerblendungwirdandieserGrößedurch dieWahrhaftigkeitderGeschichteschließlichzerschellen.Unsere Sache steht Dank unserem Heerund seinengroßenFührern, Dank den Dienst-und Opferwilligen in derHeimat—- unbe- dingtgut, wie wirselbstnachprüfenkönnen;abersieistebenunend- lich schwerundumfassend,sodaßwirnochetwas aushaltenmussen, um nichtallesumsonst geleistetzuhaben,wofür sovielderBesten ihr Leben unddieGesundheit eingesetzt,um wenigstens soviel,daszuer- reid)en,was füreinegedeihlicheEntwicklungin derZukuansur unsere Sicherheitunter allenUmständennotwendig ist. FurgroßereErobe- rungsplänewirdkeinTag länger Krieggeführt,istbeiunserer Regie- UmgebensowenigBoden wie beiunserem Volk,was uberdies zur Ge- nügeerklärtworden ist,schonweilman zumFriedenund zu einer dauernden Verständigunggelangenwill. » »

DieSchwächerenwollen wir,wo esnur moglichodernotig erscheint, stützenundmitreißen,die Bös- undWiderwilligen,dieesimmer und

überallgibt,nicht aufkommen lassen!Wir wollenbruderlichteilenmit unserenVolksgenossenbeiHochundNieder,in Stadt undLand,Nord undSüd,was zu denLebensbedingungengehörtundanLebensmitteln vorhanden ist!

Wenn uns aberbei derlangenDauer desKriegesso manches schwer fällt,danngedenkenwirunsererLieben beimHeerundin derHeimat, wieesbeiunserenFeinden steht,wieesbei derenZahlundMacht doch so leicht auch beiuns sein könnte,dann gedenkenwirderzahlreichen Familien,diebereitsihrLinzigesoder Bestesgeopfert,was nimmer wiederkehrt,währendallesandere doch mehroderminderwieder gut zumachen ist,daßwirdoch wohlamAnfangevom Endestehen.

Nichtsundniemand istgedientmitdemKleinmut,der allzu gleich- gültigen-kritischen,allesverneinenden, bezweifelndenArt,demfort- währenden GeiammerundGeschimpfesovieler. Dasmöchtensichvor allemdieReicherenund Gebildeteren sagen,diestetsmitgutemBeispiel vorangehensollten.

Wenn auchdieBehördenundVorgesetztennichtdurchwegdasent- schiedeneundglücklicheAuftretengezeigt,daßwirvolleKlarheitund Stützedabeiimmer hätten finden können,wenn auchnachderersten Begeisterungwieder die altenLeidenschaftenundFehler sicheingestellt,

Ausdxifuseriinrcwy Bauhofstk.7.

zumTeilsogarinerhöhtem Maße,so dürfenwirdarübernichtdas viele Großeund Gute, das dochweit überwiegt, diegroßen Schwierigkeiten derZeitverhältnisse niemals vergessen!

Um alles in derWeltjetzt nichtauslassen, wo das Aushalten amnotwendigsten undwichtigsten ist! Jetztin denWochenund Monaten der endgültigen Entscheidungen, deren Gefahr und Bedeutsamkeit man sichgar nichtoftund eindringlich

genug vergegenwärtigen mag, wo es ums Große, Ganze

geht,giltauchnur dasGroße,dieHauptsache; alles andere muß zurückstehen. Daistkeine Zeit zumgegenseitigenAnklagenund Streiten, zupolitischgewagten VersuchenoderschwächlichenBedenken.

Jeyt heißteserst recht sich unterordnen, Maß-und.zurückhaltenmit allem,was schadenkönnte. Jeyt heißtes erst recht,mit möglichster HingebungundBegeisterungalles zusammenfafsen, was nur an geistigen, seelischenund materiellen Kräften und Mitteln bei und inuns ist zurBesiegungunserer gewaltigen Feinde, daß wirendlichzu einemFrieden kommen,deruns undallenFriedliebenden nüyen soll,die über demTrennenden,VergänglichennichtdasGemein- sameundBleibende vergessen.

Was wiralsotunundlassen,dientaber nichtallein diesenfürwahr großenZwecken,esistzugleichSelbst zweck.Wie wir18poyi einen einheitlichenStaat geschaffen,dererstdiegroßartigeEntwicklungzur heutigenHöhe ermöglicht,sosolldiekostbarste,dauernde Errungen- schaftdesjeyigen Kriegesfüruns Deutschewerden eineiniges, organisch zusammenarbeitendes, staatsbürgerlichgeschultes und gehobenes deutsches Volk, das mitseinemKaiserund seinen Bundesfürsten dieBürgschaft für seine Zukunftinsich selbstträgt, fürdiegesamteMenschheitundbesondersfür unseraltes zusammengehörigesEuropaeinepolitischeLageundVerhältnisse,unter denenjede friedliebendeNation nach ihrerLigenartundihrenBedürf- nissensichausgestaltenmag,infriedlichemWettbewerbumdiehöchsten ideellen undmateriellen GüterderWelt,weil keinemehrversuchtund in derLageist,eineWeltherrschaftüber dieanderen auszuüben.

Dr. Chr.RuepprechtiMünchen.

Zur Kriegsanleihe!

UntereinerzielficherenFührungundtadellosen Organisationhatdas deutscheHeerim Vertrauen zuGottund aufeigeneKrafttrotz feind- UchekUebetmachtgloßaktigeSiegeerrungen. TroyderAbsperrung

vom Weltverkehr konkurriertdiedeutscheIndustriemit der der ganzen Welt. AuchdieLebensmittelversorgunghat,wenn auchuntergewissen LUtbthMgem stetssichergestelltwerdenkönnen.Ausfinanziellemund wirtschaftlichemGebietehatdasdeutscheVolk eineGroßzügigkeitent- wickelt,die insFabelhaftesteigt.DasdeutscheVolkwirdbis zu einem ehrenvollen Frieden troyallerLntbehrungen siegreichbestehen.Dann wirdesdieFrüchteseiner Leistungenernten. LinunglücklicherFriede würdeSchmachundArmut wiederbringenunddas deutscheVolk in

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2 ,Heer

undHeimat"1917Nr.23

denZustandderOhnmachtversetzen,aus demessich einstinmüh- samerArbeitherausgearbeitethat.UnsereFeinde,derenAngriffesämt- lichan der deutschenEinheitzerschellten,verkünden esnoch täglich, welchesSchicksalDeutschlandbevorstände,wenn esunterliegenwürde.

Sielehnenselbstheute nocheinenVerständigungssriedenab.

Unser deutschesVolk,dassiegreichallen Stürmen trotzte,wird auch weiter siegreich bestehen,wenn esseine Einheit wahrt. Mögendie MeinungenüberKriegs-undFriedenszieleauseinandergehen,indiesem gigantischenVölkerringenmüssenwirzusammenstehen.Alletragendas gleicheLos undbeiUneinigkeit drohtallendasgleicheSchicksal.Das Vaterland über alles! seistetsunsere Losung·Inseinem schützenden Bausindwirgroßgeworden, fanden unseren sicherenErwerb undin ihmwollenwirauch nachdemKriegewieder friedlich wohnen.

Bevor aber dieGeschützeverstummen und dieWaffen niedergelegt werden können, mußderVernichtungswillenunsererFeindegebrochen sein!Dasgiltjetztbesondersbei derZeichnung aufdiesiebenteKriegs- anleihe. AlleverfügbarenKapitalienundSpargelder —- und seies auchderkleinste Betrag seiendemVaterlande anvertraut. Der Soldat anderFrontwie derArbeiter daheim, siealle könnenebensozum FinanzsiegedersiebentenKriegsanleihebeitragenwiederKapitalistund Industrielle. Auchdie Kinderin denSchulen,Vereinen undOrgani- sationenkönnenhelfen, durcheinengroßenErfolgderKriegsanleihedas deutscheVolks-undWirtschaftslebenerneut zubefruchten.

DiedeutscheKriegsanleiheistdassichersteAnlegepapier,das50-0Zinsen abwirft.Reichsbanknoten, Reichs-undDarlehnskassenscheine,die keine Zinsenbringenund oftzwecklosaufgestapeltwerden, könnennicht sicherer sein!DasAllgemeininteressedesganzen Volkeserfordertes, daßdieZahlungsmittelunddieGuthabenbeiSparkassenundBanken sovielalsnur möglichinKriegsanleihe angelegtwerden. Vonder ZahlundGrößederZeichnungenhängtderneue Finanzsiegab,der fürdenFriedenunddieZukunft unseresdeutschenVaterlandes von eminenter Bedeutungist.Jeder trage dazu bei,daßdurcheinengroßen ErfolgderKriegsanleihedas ganzedeutscheVolk ingewaltiger Sprache verkündet,daßderentschlosseneWille,einenehrenvollen Friedenzuer- kämpfen,auch heute noch ungebrochen vorhanden ist.Dannwirdder Vernichtungswilleunserer Feinde zunichtewerden und das deutsche Volk einenFrieden erlangen, durchden essichungehindert entfalten undaufsneue wahreKulturarbeit leistenkann·

Sekretär Gustav Mit-Berlin

DieFinanzenunserer Feinde.

r.Frankreichs verzweifelte Lage.

Frankreichwar keinanustriestaat von derbeherrschenden Bedeutung Deutschlands, trotzdemesdenFranzosen gewißnichtangewerblichem Geschickgefehlthat. InFrankreich fehltederwirtschaftlichenEntwick- lungdiebefruchtendeEinwirkungdes Kredits und desKapitals. Frank- reichwar nichtarm, abereswar keinGeldfüreinenkraftvollen Auf- stiegdes Gewerbes unddesHandels frei,weil dieFranzosendasGeld für politischeZweckebrauchten. Frankreich verlieh Kapital nachallen nahenundfernen Ländern,um sichalsWeltbankier denEinflußzu

«

sichern,derihmaufanderen Gebieten mehrundmehrverloren ging.

Umso kläglicheristdasSchauspiel, daß diesen großenAnstrengungen und derjahrzehntelangen Vorbereitung auf finanziellemGebiet ein völligerZusammenbruch gefolgtist. Frankreichringtmit demStaats- bankerott. DerinzwischenzurückgetreteneFinanzministerdesMini- steriumsRibothatinseinem letztenBerichtandiefranzösischeKammer zugegeben,daßnurdasEingreifenderVereinigtenStaaten von Nord- amerikaesmöglichgemachthat,daßFrankreichseineFinanzlastendurch- gehaltenhat. Dassagteigentlichgenug. FrankreichistamEndeseiner Kraft. KurnochaufKrückenschlepptsichderStaatskörperdahin.

Wiekonnte es soweitkommenl DerGewerbefleißFrankreichswar künstlichgehemmt. AuchdieLandwirtschaftwar seit Jahrzehntenver- nachlässigt.Sowar dieLeistungsfähigkeitFrankreichsvon vornherein stark begrenzt. Dasmußte sich unangenehmfühlbarmachen,als die Großmächteindem gewaltigen Völkerringendie innere Kraftund Widerstandsfähigkeitihrer Wirtschaft bezeugen mußten.Dassiegreiche Vordringenderdeutschen Heere hataber außerdem Frankreichdes dichtbevölkertstenGebietes beraubt. WirhabendenTeilbesetzt,der ein SechstelderFranzosenernährt hat. Die überalleMaßen furchtbaren AngriffedervereinigtenEngländerundFranzosenunddersieunter- stützendenAmerikaner habeneinenwesentlichenTeildieses besetztenGe- bietesauf langeZeithinaus,vielleicht aufMenschengedenken,sineine unfruchtbareWüste verwandelt· Das sindtrostlose Aussichten für

Frankreichs Zukunft. «

W W

AberFrankreichs Reichtumwar dochsprichwörtlichlGewiß,eshatsein Geldüberallspielenlassen.Aberandere VölkerhabenmitFrankreichs Kapital gearbeitet,und dieFranzosen haben sichmit derVerzinsung begnügt.Somußtensieesmitansehen, daßdie anderen Völkerdurch EiferundWerktätigkeitemporkamen. Frankreichs Reichtum wuchsnut nochlangsam.

DieFranzosenwaren einRentnervolk. Frankreichwar durchseinen kriegerischenGeistunddurcheinesahrhundertelangeFeindschaft Eng- lands andauernd inKriegeverwickelt gewesen.Dadurchwaren die Staatsschulden,besonders seitdergroßenRevolution undseitdem KapoleonischenKaiserreich, so übergroßgeworden,daßdieStaats- papieredenHauptteildesVolksvermögensverschlangen.

DerwirtschaftlicheStolzdesfranzösischenBürgers beschränktesichdar- auf,eineRente zubeziehen, zunächstaus denfranzösischenStaats- papieren,dannauchaus fremden Anlagen.EineGruppeherrschsüchtiget«

FinanzleuteinParishabensichdas zunutze gemachtund habendie RentensuchtderFranzosenausgebeutet,um ihreeigenen ehrgeizigen Plänein allen Weltteilen zuverfolgen. DieseFinanzbaronehabenallzu großenEinflußauf Frankreichs politischeEntwicklunggehabt.

DerRentnergeisthatanderfranzösischenVolkskraftwie eineschleichende Krankheit gezehrt. DerKrieg hatdenRuin gebracht. Währenddiev schaffendeArbeit im Gewerbe undin derLandwirtschaftinDeutschland diereichenErträge erzielt,dieeserlaubt haben, fastdie ganzenKriegs- kosten durchKriegsanleihenzudecken, hat Frankreich noch nicht achtzehn Milliarden Markdurch eigene Anleihenaufbringenkönnen. DerRest- dernachSteuern und anderen Staatseinnahmen übrig bleibt, beträgt ungefährfünfzigMilliarden Mark. Davon haben Englandund die Ver- einigtenStaaten einen Teil übernommen. WennFrankreichalsoeinmal seine Zahlungen einstellen sollte,sowerden dieseStaaten einenerheb- lichen Vermögensverlusterleiden.

ZmübrigenhatFrankreichsichkünstlicheKredite schaffenmüssen. Kurz- fristigeStaatswechsel sindfastfürzwanzigMilliarden Markausgegeben.

DerBank von Frankreich sindVorschüssevon zehnMilliarden Mark entzogenworden. Dadie Staatsbank soganzfürdenGeldbedarfdes Fiskus herangezogen ist, sowirdihre vornehmste Aufgabe,die Erwerbs-—

ständeindieserschwerenZeitzuunterstützen,ganzzurücktreten müssen- Auchderüberaus hoheRotenumlauf Frankreichs,derauchimmernäher anzwanzigMilliarden heranwächst,birgt versteckteStaatsschulden.Da Frankreichwedereroberte Gebietezuverwalten, nocheineüberragende Kriegsindustrie hat, so gibtesfürdenhohenKotenumlauf nichtwie-v beiuns dieErklärung,daßerlediglichKriegsbedarfist,dermit dem Kriegsendewieder verschwindet. Frankreich istan allenEcken und Enden verschuldet.TrotzdemistdiefranzösischeRegierungmitmehr- alszehnMilliarden Markmitihren ZahlungenimRückstande.

Frankreichs Hoffnungenverdichten sichalle in demeinzigenGedanken- daßderimGrunde friedfertigeDeutsche doch noch nachgebenwerde unddurchUneinigkeitFrankreichdieMöglichkeitschaffenwerde, sichzu entschädigen.Einembankerotten Staate gegenüberwirdniemand klein- mütigwerden können. DasunverantwortlicheTreiben derfranzösischen Regierungwirdeinmal imeigenenLandegebührendzurRechenschaft gezogenwerdens

Fritz Johannes Vogt-Schlachtensee.- DieOrganisationunsererFleischversorgung.

ZmMärz 1916wurde inBerlin dieReichsfleischstellebegründet,deren Aufgabedarin besteht,dieFleischversorgungim ganzen Reiche einhell- lichzuregelnunddiegroßenUnterschiedein derVersorgungvon Vieh- reichenundvieharmenGegendennachMöglichkeitauszugleichenDies Reichsfleischstellebestimmt dieMengenanVieh,diejederBundesstaat entsprechendseinerLeistungsfähigkeitzuliefern hat; sie übertragts denLandeszentralbehördendieLeitungderAusführungihrerBestim- mungen, diesichimeinzelnenzurDurchführungdieser Bestimmungen derViehhandelsverbändeihrerseitsbedienen.

DieViehhandelsverbändewaren schonvorderErrichtung der Reichs-—- sleischstellefürdenBereichseeinerProvinzinPreußenundie fürdas Gebieteinesodermehrerer Bundesstaatenimubrigen Reichbegründet«

worden. IhreAufgabenbestandenursprünglichdarin,denViehhandel zuüberwachenunddieausreichendeBelieferungdek Dekhkauchekmit- FleischzuangemessenenPreisensichetzustellenEs gelang ihnen jedoch nicht,diese Aufgabenrestloszuerfüllen; sie schaltetenzwareinigeder«

ärgstenSpekulantenaus demViehhandelaus understattetenStraf- anzeige,wenn allzu hohePreise gefordertoderbezahltwurden. Die- erforderlichenMengenanFleischvermochten sie jedochnuk in denjeh- tensten Fällenherbeizuschaffen,undeben darum war dieReichsfleischis

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,HeerundHeimat'1917Kr.23

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stelleeingerichtetworden, dievon deneinzelnen Bundesstaaten

1ssüelgelagt dieBeschaffungeinerbestimmtenMenge Vieh glattweg erangte.

DamitändertensichauchdieAufgabenderViehhandelsverbände,deren irkungskreiswesentlicherweitert wurde;hattensie bisherim,wesent- chennur eine kontrollierende Tätigkeitausgeübt,sosollensie setztden Unkanund denVerkaufvon Viehauf eigene RechnungundVerant-

Wortung durchführen. «

leeinzelnenVerbände entledigen sich dieser Aufgabe ausverschiedene Weise,indemsieeinmaldieViehhändleralsAuskäuferheranziehenoder indem siezum anderen dievon ihnen verlangtenViehlieferungen auf dieGemeinden ihresBezirkesnachderenLeistungsfähigkeitweiterver- teilen.Sehr häufigbedienensichindiefemletzterenFalledie Gemeinden wiederumderortsansässigenViehhändleralsAuskäuferin dergleichen

Ieisewiedie Verbände selbstesin demersterwähntenFallezu tun Peen.

ZungiISchlußsei aufeineLehrehingewiesen,diesichaus denFinanz- verhältnisfenderViehhandelsverbändeergibt:Diese befaßenanfangs

IIdenmeisten Fällen nichtdasbedeutende Kapital,dasfürdie Betrei- bungdesViehhandelsüberallerforderlich ist; siemußtenessichvon zuverlässigenViehhändlernhäufig beschaffen,die als Vertrauensleute desVerbandes tätigwaren und alssolchedieQualitätdesaufgekauften VieheszuprüfenunddenAufkäuferndie inFragekommenden Preise auszuzahlenhatten. Die Vertrauensleute mußtenfürdieleihweiseHer- gabedesGeldesentschädigtwerden,d.h.sie erhieltenfürihreTätigkeit verhältnismäßighoheProvisionen, dienaturgemäßdenPreis des FleischesinentsprechendemMaßeverteuern mußten.—- Alsspaterhin denVerbänden aus anderen QuellendieerforderlichenGeldmittel zur Verfügungstanden,konnten siediebishergezahltenProvisionenherab- leyenunddadurcheineVerbilligungdesFleischesauchfürdieletzten Verbrauchererwirken.

Esist dieserFalleinBeispiel dafür, daßdieBewirtschaftungder Lebens- mittelimKriegemitöffentlichenGeldern, d.h.solchen,dienichtvon privater Seite,sondernvon Kommunen, vom Staat undvom Reich zurVerfügung gestellt werden,fürdenVerbrauchersichfchließlichals diebilligsteerweist.DerVerbraucherhandelt dahernur imeigensten Jnteresse,wenn erdenvorhandenenBestandanöffentlichenGeldern durchmöglichst hoheBeteiligungan derZeichnungvon Kriegsanleihe auchVon sichaus zustarken sucht. Dr.SingersBerlin

DieFürsorgefürdie Hirnverletzten.

WenndieWunde desimFelde verletztenKriegers geheiltist, soge- staltetsichseinweiteresSchicksalsehr verschieden:war dieHeilungeine restloseund hinterläßtsiekeinendauernden Defekt, sokehrtderehe- malsVerletztealsk.v. insFeld zurück.Hataber dieVerwundung einenDauerdefekt hinterlafsen, so schließtsichandieHeilungder Ver- letzungdes Mannes bekanntlichdieNachbehandlungan. Wer einGlied ieinen Arm,eineHand,ein Bein odereinenFuß)verloren hat,erhalt

einErsatzgliedundwirdmitdiesemals kr.u. derKriegsinvalidenfiir- sorgeübergeben,dieihmArbeit undVerdienst sucht,derneben,der gesetzlichenRente seineund seiner Familie Existenz sichert. Nicht jeder Defektspringt so deutlichinsAugewie derVerlusteinesGliedes; nicht für jeden Dauerschaden hatMedizinundTechniksogutvorgearbeitet und gesorgtwiefürdieGliedverstümmelten.Die Art desmodernen Kriegesführtbekanntlich besondershäufigzuKopfschüssen,die zur Zerstörungoder Schädigungvon Teilen desGehirnsAnlaß geben.

DieFolgen sind bekanntlichLähmungeneinzelnerGliederinBewegung und Empfindung, Ungeschicklichkeitinihrem Gebrauch,Verlustoder ErschwerungderSprachein allenihren Funktionen(Spontansprechen, Sprachverständnis,Lefen, Schreiben), Störungendes Sehens und

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Hörens,AusfälledesGesichtsfelds, StörungenimHandeln,inGedächt- nis undUrteil,imEinprägenundBehaltenderAußenweltseindrücke, in derLebhaftigkeltdesDenkens undUrteilens,inTempoundAblauf derGefühls- undWillensvorgänge.Dazukommeninmanchenungün- stigen FällenepileptischeKrämpfeundBewußtseinstrübungenmitihren ungünstigenFolgenfür IntelligenzundGemütsleben. Werden Hirn- verletztenachHeilungihrerKopfwundemitsolchenDefektenauf körper- lichemundgeistigemGebietalsdauernd kr.u.aus dem militärischen Verband entlassen, soverfallen sie,wenn siesichselbstüberlassenbleiben, leichteinerschädlichenPaffivität;esfehltihnendieHilfezurmöglichsten überwindungdesan ihnenentstandenen Defekts.Wohlnimmt sich ihrerdieKriegsinvalidenfürsorgean, aberwas hier geleistet wird, -«hängtganzvon denlokalenVerhältnissenab,unddervaalidehat keineGarantie, daßer dieihm nochnötigemonate- bis iahrlange

ärztlich-pädagogischeHilfeerhält,dererbedarf.Esgilt,dieAusfalls- svmptomedurch unermudlicheUbungundReufchulungtunlichstwieder auszugleichenDazubedarfesbesondererEinrichtungen,neurologifch undzugleichpsvchologischgeschulterArzte,opferwilligerHilfskräfteaus demLehrerstande, guter,mannigfaltigerundleichtabstufbarerArbeits- möglichkeiten.DieseErkenntnis hatzurEinrichtungbesondererLazarett- abteilungen für Hirnverletztegeführt.DerVerletztekommtindiese Lazaretteerst nachHeilungderchirurgischenVerwundungsfolgen.Das fachmännischgeleitete Lazarett hat zunächstineingehenderUntersuchung unter HeranziehungallerMethodenderneurologischen,psvchologischen undpsvchiatrlschenDiagnostikeinen genauen Befundzuerheben;es mußfestgestelltwerden,was demVerletztenankörperlichenundgeistigen Ausfallssvmptomenverbliebenist,worinerSchadenerlittenhat.Dann giltesdenoft entmutigten, häufigreizbarenManninseinem Selbst- vertrauen zuheben, ihmden Willen zueigenerMitarbeit,zurfleißigen leungzustärkenundihnnun wieder zuschulen:KraftundGefchick- lichkeit seinerGlieder beimechanischer,aber immer finnvollerArbeit mitTurnen, Werkstätten(Buchbinderei, Tischlerei,Schlosserei,mecha- nischeWerkstatte)zusteigern,dieSpracheinmühseligenilbungenwieder zurückgewinnenzulassen,dieverlorengegangenenFähigkeitendesLesens undRechnens,desSchreibensundZeichnensneu zuwecken,dieAuf- fassungwechselnderSinnesreizezubessernundsodenbedauernswerten Invalidenallmahlichwieder soweitzubringen, daßerimstandeist, beigrößererSchwerefeines Defekts wenigstenswieder imsoziale-n Lebensichzubewegenoder beigünstigerLagedesDefekts feine Arbeits-undErwerbsfähigkeitwieder inverschiedenhohemMaßezurück-s zugewinnenFelddienstfähigkeitwird bei nennenswerter Verletzungdes Gehirnsdurch denSchußkaumjewieder erreicht, auchGarnisons- dienstfahigkeitwinktnur wenigenderHirnverletzten,aber dieWieder- kehrdergeistigenRegsamkeit,dieBeseitigungderstörendstenDefekte (volligeGebrauchsunfähigkeiteinesGliedes,Unfähigkeitzusprechen,zu lesen,zufchreiben,zuhantieren),dieHerausreißungdesoft entmutigten Mannesaus einerStimmung dumpfer Resignation,dieAnfpornung seinesWillens durchdenHinweisaufdiefchönenFortschritteder Kame- raden: all diessinddochsowertvolle Erfolge,dieman mitGeschick, GeduldundEnergie erreichenkann,daßdieEinrichtungsolcherInsti- tutefür Hirnverletzteeineunbedingt nötigeErgänzungdermilitärisch- chirurgischenLazarettegenannt werden kann. DasXIIL(K.Württ.)

Armeekorpshat aufmeinen Vorschlagund unter meinerOberleitung inTubingenein,solches Institut als militärischeLazarettabteilungge- schaffen,dessenarztlicherVorstandeinpspchologischgeschulterPsvchiater (PrivatdozentDr.Busch)ist,in demHerrenundDamenihrpädago- gischesWissenundKonnen in denDienstderHirnverletztenschulestellen unddasimUnterrichtundinmannigfaltigenWerkstättenalle Mittel zurErreichungdesangestrebtenZieles besitzt.Ist auchdie Zeitdes Betriebes nochzukurz,um schoneinendgültigesUrteilüber dasMaß desErreichbarenabgebenzukönnen,sosinddieErfolgedochjetztschon als sehrerfreulichzubezeichnen.AuchermöglichtdieBeobachtung dieserVerletztenimSchulunterricht,beimTurnenundin derWerkstatt erstdierichtigeBewertungderSchweredesverbleibenden Defektsund damitauch erstdierichtigeAbschätzungdesGrades derErwerbsfähig- keit,d.Soh.derdieFragegerechteetwaGewahrungbestehenderderVerstümmelungdem VerletztenimzustehendenSinnedesGesetzesRente-

magesderAllgemeinheitzurBeruhigungdienen,wenn sieweiß daßindiesenSpeziallazarettenfürHirnverletzteallesgeschiehtwas«

demVerletztensein Schicksalerleichtern, seineZukunftebnenundseine Sorgenum seineundfeinerFamilieZukunftmildernkann.

« GeneraloberarztProfessorDr.Gaupp(Tübingen).

DieJugendhortgärtenin Stuttgart.

EinJugljndlkortggrken—- was istdas?

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eseinGartenist,in demioo VolksschulmädgeästküthxosgfknisäIII. ägilnersäiioTLäidie npachitendundmr asanndiiterGemüsebepflanzen: können Doch

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eesisteinGarten,in dem Kinde o Freud-e chaffendieMädchenauf ihremStücki

lustigapi;eifrig»ieheniieaus, inihrenschönen,grüieiFiieIkaFsYiZZizR

ImFruhsahrkonnendieStadtkinder eskaum erwarten, dieersten,

StützenSpitzen dukchbkechenzusehen,denersten Rettichaus derErde zu zehenzUnd imSommer,wiesind sie stolz,der Mutter ein paar Kohlköpfe,einen Korb vollBohnen nach HausbringenzudürfenyWie vielbefserschmecktallesGemüse,dasman selbstgepflanzt,das man Tag für Tag selbsthatbegieszenmiiffen.

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