^5 ec o bet Ich lc sisdie Dornerstefl, Hu 27. <Klat 1937
Sir. 142
©egrünt>et 1828
lianberet
btt einigt mit bet deutschen Ostfront
110. Jahrgang • 33erIagsort ©leimig
<Preis 15 ‘Pfg., in ^olert 35 ©rofegen
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9 lmilidjes Organ ber foime aller staatlichen unb ftäbtifdjen 93 ef)or&eit
P B H G6rj$etnt roodjentltd) ttebenmai morgens — üftonatiidjei äÖejugSpretS Hei §au8 etnjdjliefeltd) öefteHgelb 2.40 sR2R SSostbeaug monaütd) 2.— 'Jt'.Di. etnidjltefeltd) 0 53 3MK. ’Poftgrebüljren amüglid) 0.42 9MR ^uftbcfteHgelö $n 'Polen 4.50 3lotb 33ei ’Jiidjtlieferung önrd) böljere ©eroalt bestes)! fein änsptudj aut 3Rücf}at)lung. — ©cbriftleinmg unb Verlag: Obersdtlefifc&e
^Studerei unb ^crlagSanftalt ffimb$.. SletiPie. leudjertftrasje 16. ftcTnfDtecJj'Santmel.t)1?! 8491. Uostfdjerf-ffonto: ©tefilau 69 369
anjeigenpteta 1 mm §öl>e. l-1paltig. 13 Pt8-; {Jamilten • «nsetgen » $jg Jtletn • «njetgen btS 60 mm €>öl)e. ©teilen- Befuge unb Stellenangebote dpfg.; tn polen 12 (Stoffen. anjetgen tm Seitteil 65 Pig iiacblafje lt arijeigcnpretSlifte 11. gür baS för- sdjeinen bei «njeigen gelten bie allgemeinen Oefc&äftSbebingungen tnt anaeigemoejen. anaetgcnfdjluB einen Sag oor tgrfdjetnen um 17 übt CtfüDungSoti füt Salbungen: ©leitet* - {JeraspTedj-Sammel-'ftummei 8491 - ppftsdjecf*£onti>: «mt öreSIou 3Jt. 69 369
VoSk der Arbeit - Volk des Friedens
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St.Sdwdjt loeiiitc ias$tuCf<*e s&aus
Deutschland braucht eine koloniale Erweiterungsgrundlage
©aris, 26. 9Nat.
©et fdjönftem Sommerroettct fattb cm Atittroodj cormittcg bic SBeilje bes Dcutjdjen Kaufes auf bet Snternationalen Ausstellung ©arts 1937 statt. 3«
bet festlich erleuchteten §aflc hatten fidj um bie Zahlreichen ©tjrengäfte oiele Iiunbert beutfdje Arbeiter unb Alitglieber bet beutfdjen ©emeinidjaft »er*
sammelt.
Der Netdjsfommiffat für bie beutfdje Ausstellung, SJtinifterialbireftor Dr. Nuppel, begrüßte bie an*
roefenben ©äste, unter benen man Neidjswutfdjafts*
minister Dr. Sdjat^t, Staatsminifter a. D. |>er*
mann © f f e r, ben französischen AKrtfdjaftsminifter S p t n a f f e, fjanbelsminiftet SB a ft i b, Unterrichts*
minister 3a0. ben heutigen Votfdjafter ©ras SB e 1 c 3 e <f mit allen SDtitgliebern ber SBotfcbaft, bie beiben Schöpfer bes SBaues, ©rofeffot Speer unb
© tos eff or SBrinfmann, ben französischen ©eneral*
fomtrttfjar ber SlusfteUung ßabbe, ben französischen SBotfcbafter in SBerlin fyrancois Voncet, als SBertreter bes Außenministers ben Direftor Var ge*
ton, ben ©ouoerneur ber Vanf oon Franfteidj ßabeprie, fübrenbe SBertreter ber französischen unb ber beutfiben ASirtfdjaft fotote bes ©omites Ftance*AlIemagne, fab.
Der französische ©encralfommtffar für bie inter*
nationale SlusfteUung, ßabbe, banste ber Neidjs*
regierung für ihre ^Beteiligung an ber SlusfteUung.
Gs feien säum oiel SBorte nötig, um ben beutfeben
©rfolg zu feiern. Söfan brause ja nur bie Slugen zu öffnen unb sieb umzusehen, um bas festzustellen.
Der ©eneralfommiffar roürbigte bann in herzlichen SBorten bie ©rfolge Deutfdjlänbs auf ben ©ebieten ber Kunst, SBiffenfdjaft unb Dennis.
$anbelsminifter SB a ft t b feierte ebenfalls bas beutfdje SBer! auf ber internationalen SlusfteUung.
Anfdjließenb ergriff Netcbsroirtfcbafismintftcr Dr.
Schaft bas SBort. ©r führte u. a. aus:
Aufnahme: 2cbcrl Dr, Schacht in Paris
Reichsminister Dr. Schacht traf mit seiner Gattin am Dienstag im Flughafen von Le Bourget bei Paris ein. Zur Begrüßung des deutschen Mini
sters hatte sich neben anderen hohen Persönlich
keiten auch der Gouverneur der Bank von Frank
reich L a b e y r i e (links) eingefundeo
ich empfinbe cs als eine befonbere (£f)te unb 3rreubc, bafj midi ber Rührer unb Neicbsfanzler beauftragt bat, ihn bei ber feierlichen ©röffnung bes Deutschen Kaufes biefet SlusfteUung ju oertreten unb ber französischen Station, ihrem Sßräfibenten unb ihrer Negierung aus biefem Anlaß bie ©tüfte ber Neidjsregierung unb bes heutigen Volles zu über*
bringen.
Die internationale SlusfteUung ^3aris 1937 nennt sich fd)li<bt eine SlusfteUung ber Äunft unb Xeibnil im ßeben ber ©egenmart. in biefen ßtoei SBorten liegt unenbli^ oiel. Sie umfaßt nahezu alle ©ebiete bes geistigen unb materiellen Schaffens, angefangen oon ben fleinften Stotcoenbig*
feiten bes täglichen ßebens bis hinauf z» ben groß*
artigsten ßeiftungen oon Äunft unb SBiffenfchaft.
Damit ist biefe S^au ein getreues Spiegelbilb ber gesamten Äultur unb 3ioiIifation ber ©egemoart.
SBeldje starten SInregungen oon einer solchen SBeltausftellung ausstrahlen sönnen, mag ihnen ein 23ilb auf jenes getoaltige Säumers oerbeutlichen, bas ber ^Pariser SBeltausftellung oon 1889 ein bleibenbes Slnbenfen gefi^ert hat- Ursprünglich nur gebacht als SBahrzeithen bet SlusfteUung, mürbe bie sühne ©ifenfonftruftion bes ©iffeU turms zum Spmbol bes technischen Fortschrittes ber Neuzeit, ©ifen unb Stahl finb feitbem zum fühtenben SBerfftoff unserer 3eit gemorben. Unsere stählernen Schiffsriefen, bie hochragenben Stahl*
ffelette moberner Sauten, bie Ströme unb Effectes*
arme überfpannenben Srücfen 3eigen, bafj bie Xechntf aus bem bamaligen impuls. zu schaffen oermocht hat. Das 3ttaf$ ber Slusmtrfungcn mögen ein paar nüchterne 3ahlen illustrieren:
im iahre 1890 stellte sich bie SBeltprobnftion an Roheisen auf 28 Slfillionen Donnen, im iahte 1913 auf 80 SRillionen Donnen.
Sic funfjt&arcn goiöcit Des TOclthriCöCS
Diese glänzenbe Slufftiegspetiobe mürbe bann oon ber. Katastrophe bes SBeltfrieges unter*
hrochcn, bie aUen Solfsmirtfd)aften, Siegern unb Sefiegtcn, so fdsrocre SBunben geschlagen hat, baß es heute noch nicht gelungen ist, sie zu heilen.
Die Solitit jener ungliicffeligen 3eit hat ber
©fenf^heit fünf iahre Krieg, zu>ölf iahte ÜRepara*
tionspfpdjojc unb sechs iahre SBeltmirtjdhaftsfrife gebraßt. SBir sönnen biefes Unglücf leibet nic^t mehr ungesehen machen. Umso gebieterischer aber ist bas
©erlangen, enblidj einmal bie unseligen Kriegsfolgen zu beseitigen unb alle Kräfte in ben Dienst bes roirtf^aftlichen unb sozialen Neuaufbaues zu stellen.
ich freue mtd), feststellen 3u sönnen, baß Jid) bie
©rfenntnis biefer Notmcnbigfeit allenthalben immer ftärfer burchfeijt, baß überall bas Seftreben mächst, eine lebensbejahenbe Kritif an bie Stelle einer l^bettsoerneinenben zu feßen. 3lod) aber ist n i d) t s Durchgreifenbes gefd)ehen, um bie SBelt oon bem Drttcf untragbarer Sdjulboerpflidstungen. oon bem ^Profruftesbett ber ©learingoerträge, oon bem Unficherheitsfaftor labiler SBäljrungen unb oon ber Ungleidhheit bet Nofjitoffoerforgung zu befreien, id) habe feinen 3tt>eifel, baß ber Sd)lüffel zu all biefen SBirtfchaftsproblemen in ben §änben ber
©o litis liegt. Sobalb bie SBelt einmal bie ©e*
roißheit eines gerechten unb bauerhaften gtiebens hat, mirb sie leichte SItbeit huben.
Ser Deulfdi*fransdrifdjc^onDcI
Dürfen mir bie Hoffnung hohen, baß oon ber internationalen 21usftellung in Saris ein Slnftoß in ber Nichtung ber Sölferoerföhnung ausgehen mirb? Die Ausstellung trifft glüdlidjermeiie mit ben fjanbelsüertrag5Derf)ahblungen zusammen, bie zurzeit Ztoifchen unseren beiben ßänbern geführt roerben, nad)bem eine fast breijährige 3ßidPonne ausreidjenbe Sereinbarungen über ben gegenseitigen f>anbels*
oerfehr hat öermiffen lassen. Die beutfdje Negierung ist mit ber französischen in ber Ueberzeugung einig, baß ber neue Sertrag eine Sluflocfetung ber Zurzeit geltenben ©learing = Seftim*
mungen mit sich bringen soll. Die 3ufage ber beutfdjen Negierung, bie erforbetlidjen Deoifen bereitzustellen, eine Zusage, bie burch ein bestimmtes, Zmijdjen ©infuhr unb Ausfuhr geltenbes Scrhältnis
Fortsetzung auf Seite 2
Diplomatische Hftioität
(Drabibericht unserer Serüner S^riftlcitung) Serlin, 26. 9Jfai.
Die britishe Negierung hat in ben leisten Dagen eine bemerfensmerte Nftioität entfaltet, obgleidj ber ßonboner Kabinettsmechfel nod) in biefer SEodje beoorfteht. Die ©rünbe bafür liegen auf mehreren ©ebieten. Die 3ufammcnfeßung ber neuen britischen Negierung mirb mit Slusnaljme ihrer Spiße, nämlich bes aJünifterpräfibenten, säum nennensroerte Seränbetungen aufroeifen, mährenb auf ber anbeten Seite ber Slugenblid günstig et*
fdjeint, bie aufgeloderte europäische ßage butdj eine neue Snitiatioe zu beeinflussen. §in3u fommt, baß bas Interesse ber britischen 3lußenpolitif in 3lnbetrad)t ber Anmefenheit ber Dominicn*9Jfinifter in ßonbon befonbers ftarf auch auf bie europäischen Verhältnisse gerichtet ist, ba fidj bie ©elegenljeit bietet, entfdjeibenbe Fragen unb Nififen ber europäif^en 3uiammenarbeit auch innerhalb bes britifdjen Neidjsoerbanbes — beffen Interessen gerabe in biefen Sunften sehr roeit ausetnanber gehen ober zuminbeft sehr oerfdjiebener Natur fein sönnen — zur Debatte zu stellen. Die auf britischer Seite entfaltete 21ftioität ist also erflärlicf). 3m
©runbe genommen sann sie aber auch nidjt als unberechtigt bezeidjnet merben. ba bie englische Verantwortung an ben europälfdjen Vorgängen fein geringer Deil ber europäischen ©cfamti-erant*
roortung ist
Der erste Versuch auf britischer Seite, bie Sni.Hatiue zu ergreifen, scheint allerbings, mie bie
©reigniffe geigen, unter teinem olüdlidien Stern zu stehen.
Nach ben bisher oorliegenben Nachrichten ist bet britische Vorschlag auf .Herbeiführung eines SBaffenftillftanbes in Spanien zu bem 3mede ber 3urüdziehung bet auslänbifchen Freiroilligenfontingente iomohl oon ben beiben spanischen Varteien selbst abgelehnt morben, mie er eine flare 3urüdmeifung tnzmiidjen ebenfalls auch oon italienischer unb forojetruffifeber Seite erfahren hat. 3tuch bie portugiesische 3lntroort auf bie eng*
lifdjen Slnfragen ist säum ben SBünfdjen ßonbons entfpredjenb ausgefallen, ba es fidj Sortugal auf
©runb feiner exponierten ßage nicht leisten sann, einer ^J3olitif in ben luftleeren Naum hiuetn feine 3uftimmung ju gehen.
2Bas ben beutfdjen Stanbouuft anbelangt, so mar er in biefer Frage oon Slnfang an eigentlidj felbftoerftänblidj: ©s ist befanntüdj fein englischer Vorfdjlag, ber jeßt erneut mieber zur Debatte steht, fonberu es ist bestenfalls auch in ßonbon in Vet*
geffenheit geraten, baß bic beutfdje Ncidjsregterung gemeinsam mit ber italienischen Negierung fdjon im SBinter oergangenen 3ahres ben Vorschlag machte, eine Neutralisierung bes spanischen V ü r g e r f r i e g e s , oor allem burdj eine 3urüd*
Ziehung ber Freiroitligenfontingente, sicherzustellen.
Der bamalige beutfch=italientfche Vorschlag mürbe befanntlidj adjtlos beiseite geschoben, um bann jeßt unter allerbings ungleich schmierigeren Verhältnissen mieber aufzutauchen.
©erabe roas bas ßeßtere anbelangt, muß aber heute betont merben, baß bie Frage ber Neutrali*
fierung unb ßofalifierung bes spanischen Konfliftes feineswegs nur auf bie 3 u r ü d 3 i e h u n g ber Freimilligenformationen bcjdjräuft merben sann, jonbern baß sie weit größere Nufgaben umfaßt. 2llle Dcillöjungen *— in bie bie mangelhafte Durdj*
führung ber Kontrolle oljnc meiteres mit einbezogen roerben sann — huben sich als äußerst fragroürbig erroiejen. unb es ijt baßer and) ben neuen Anregungen gegenüber naturgemäß alle Sfepfis angebracht.
Das jdjeint um so mehr ber Fall zu fein, als auch gewisse SJianöoct in ©enf beroeijeu, baß bie Unruhestifter in bet europäischen ©olitif nach toie oor äußerst geschäftig am SBerfe finb unb baß ihnen oorläufig noch jebcs SNittel recht ist, um neue Verwirrung anzurichten unb neue Spannungen entstehen zu lassen. Sclbftoerftänblidj sann ber bolschewistische Agitationsoorftoß in ©enf nur unter Verüdfidjtigung feiner roirfltdjen $tntergrünbe im richtigen fliehte gesehen roerben.
Sowohl bie englische mie bie französische Negierung bürsten aus wohlerwogenen ©rünben ihr Veftes ocrfudjt haben, um ben sogenannten
©enfer Va!encia*Vertreter, ben abgehalfterten ehe*
maligen „Außenminister“ ber bolschewistischen ©fadjt*
fjaber, fjerrn b e 1 V a g o, oon feinen füljnen Streif*
Sranpfifdjer Hilferuf aus Barcelona
Seit 24 Stunden wieder blutige Straßenkämpfe
(eigener SBcttdjt unseres ctorrefponbenten) Nom, 26. 9JZat.
italicntf^cn Informationen ist in Ka*
talonien ein zweiter Sürgerfrieg aus*
gebroden. Nach einem SBlutbab in ©arbaftro, mo bie fatalanifdjen Slnarchiften bic bet fpanifdjen ..©olfsfront“ furzerhanb erfdjoffen haben, tobt sich feit 24 Stunben in ben Straßen
^Barcelonas mieber bic „anarchistische Difta*
tur“ aus.
Der französische ©eneralfonful oon Barcelona soll inztoifchen ein zrocites 9JtaI bringenbe Hilferufe an bie französische Negierung gerichtet haben, mit bem ©rfudjen, erneut französische NTarinetruppen na^ 33arce*
tona abzufenben, um ben Schuß bes französischen Konsulates sicherzustellen.
Nadj „©iornale b’3talia“ befinben sich aifh*
weniger als acht oerfchtebene marji*
ftifdje ©liguen in ber faialanifdjen $aupt*
stabt in erbittertem Kampf, unb zu»ar: iberische Anar^iften, reoolutionäre Spnbifaliften, nicht*
iroßfifttfehe Druppen, Kommunisten, orthoboje Kommunisten, Marjijten, bie allgemeine irbei*
tergeroerffchaft unb bie „fortgeschrittenen“ Na*
bifalen.
Die ©eneralibab hofft, toie oerlautet, mit
£>ilfe ber beiben bolschewistischen Negimenter unter bem Sowjetgeneral 5)3 o j a s unb ber Nepublifanifdjen Scfjußmache bie bereits ausge*
rufene „anarchistische Diftatur“ nieberf^lagen Zu sönnen.
Der ßeiter ber roten ©eneralibab, © o m * p a n jj s, richtete über ben Nunbfun! einen oer*
Zweifelten „leßten Appell“ an bie fatalanifdjen Nfarjiften, in bem er sie beschwor, bie „Krise ber Verrücftfjeit“ zu überwtnben, noch einmal alle inneren 3u»iftigfeiten zu oergeffen unb nur bas eine 3^i 5u fennen, ben „Faschismus“
zu
besiegen.Angefi^ts bes zuzeiten Sürgerfrieges unter ben fpanif^en Noten fragt bas italienische Ne*
gierungsorgan, über welche Autorität ber 23a*
lencta*3lusfchuß unb fein 23ölferbunbsoertreter noch oerfüge. Gegenüber allen 23orfchlägen auf
„SBaffenftillftanbsoerpflichtungen“ unb „23olfs*
abftimmungen“ müsse ©uropa zuerst bie Frage beantwortet sehen, meldje Sicherheiten bas oon bem neuen 23ürgerfrteg burdjtobte rote Spanien überhaupt für feinen 23eftanb geben sönne.
Aufnahme: ©theil Argentinischer Nationalieiertag
Die Republik Argentinien feierte am 25. Mai ihren Nationalfeiertag. Aus diesem Anlaß fand in der Argentinischen' Botschaft zu Berlin ein Empfang statt, dem auch Generaladmiral Dr. h. c. Raeder beiwohnte; rechts im Gespräch mit ihm der argen
tinische General Pistarini
tilgen durch bas Gestrüpp bet bolschewistischen 933clt=
icüolutionspiopaganba abzubringen.
SBenn ihnen bas mißlungen ist unb bei Patjo bennorf) |ein oon Herrn SitiDinotusginfcP ft e i n überrebigiertes Alanuftript berunterjehnurrte, jo wirb man missen, messen Lieb er gelungen ßat.
Gerade biefer Vorgang mirft aber mieberum ein äußerst trübes Ließt auf bie heutigen ©enfer Per*
hältniffe, mic sie nun einmal beschaffen find unb mie sie — baran bürste fein 3weifel mehr fein — immer mieber ju neuen ernsten ^Belastungen bei,europäischen
©efamtlage führen.
Aimmt man, ba man schon einmal mieber in Genf gelandet ist, schließlich noch hinzu, baff bie Frage ber Anerfennung bes fa}d)iftifd)en Imperiums in Abessinien ein nach toie oor ungelöstes Aätjel ist (aus bem sich allerdings eine neue weitere ^Belastung oor allem bes englisch * italienischen Pcrßältniffes ergibt), baß sich tmr ber Sanbjchat=Frage ein Perg non Paragraphen unb juristischen Streitfragen auf
türmt, obgleich sie fonnenflar ist, baß nicht zuleßt bic erste Handlung auf ber biesjäbrigcn Frühjahrs*
tagung ©enfs mieber eine Pertagung, nämlich bie bes Streitfalles zwischen bem 3rat unb 3ran mar, jöafy meßt nur, außer baß Aegxjpten tommt, Abessinien, 'oerfchminbet, fonbern auch Srtanb unter Ümjtänbeh
©enf ben Aücfen 311 fef)ren beabsichtigt •*- so ergibt sich ein Pilb, bas bie ganze Permirrung, bie mit bem Pegriff ©enf immer mieber nerbunben mar, äusserst plastisch unb allerbings auch ebenso braftifch barbietet.
Alle Aftioität, bie mit ber Züchtung auf biefes Operationsfeld hin unternommen roerben soll, bürste baher sehr leidst im Sanbe oerlaufen.
Gincr neuen Anstrengung im Sinne eines europäischen Ausgleiches märe es sicher 311 münfeheu, baff ihr biefes Scßictfal nicht oon oornhercin bestimmt ist.
Äaitfllet bes {yüßrers am 29. AZai geschlossen 35er Shef ber Kanzlei bes Rührers ber ASDAp gibt besannt: 3)ic Kanzlei bes Führers ber ASDAp ist am Sonnabcnb, bem 29. b. SD?., für ben gesamten parteioerfehr geschloffen. 35ringcnbc An*
tragen müssen also am Portagc crlcbigt roerben
9cu(fd)lnnti brandjt Kolonien
D
p. Schacht bei der Einweihung des Deutschen »Hauses in Paris
(Fortsetzung von Seite 1) sichergestellt roirb, toirb bem Handel ber beiden
Länder größere Freiheiten bringen sönnen, als es ein 3®angsclearing oermag. 35er bcutfch*franzöjtfche Handel muß zum Peften ber beiben Aationen mim bestens auf feine alte H ö ß e gebracht roerben.
Die ASünicße, bie 35cutfchlanb bei ber politischen unb roirtfchaftlichen Pefriebung ber A3elt oertritt, erscheinen nur besbalb manchmal so fdfroer oerftänb*
lieh, rocil eine fundamentale Gigenßeit bes deutschen Lebens nicht genügenb begriffen roirb. Lassen Sie mich einmal etroas ausfpreeßen, roas bie roenigften AZenfcßen missen:
$eutfd)tanD$ ßolontalfor&erung
AZit Ausnahme bor international garantierten Schweiz ist Deutschland bas einzige Land bet SBelt, welches Uber leine ausrcichenbe heimische unblolonialeCrrroeitcrungsgrunblage für ieinc Seoöllerung oerfügt. Sie Politil sollte sich cnblich einmal tlarmacßen, roas biefe zugleich primitioe unb grotestc Datjacße für eine Aation unb insbefonbere für eine große Aation bebeutet. ASer biejen 3uitanb aufrecht erhalten roilf, roirb niemals bas barin liegenbe Unruheclement beseitigen, roer biejen 3uftanb änbern hilft, roirb ben ^rieben Guropas unb bamit ber AJclt auf ©enerationen sichern sönnen.
Die französische A3cltausftellung oon 1937 ist bie erste umfaffenbe internationale Ausstellung, an ber bas nationalsozialistische 3)eutfd)lanb teilnimmt._ Daß mir biefe Ausstellung in einem grossen Ataße befeßiett haben, mag seigen, baff Deutschland n i cf) t baran benft, fid) 00 m A3elthanbej a b jf u = f cß l i c ff e n , bas? es oielmehr an bent A3ieberaufbau eines gefunben A3eltf)anbcls tätigen Anteil nehmen roili Sch nehme cs für ein günstiges Omen, baff biefe Ausstellung unb unsere Peteiligung gerabc in ber Hauptstadt besjenigen Landes stattfindet, bas ein*
mal in ber ersten Aeißc unserer ©egner geftanben hat.
tfuiturene (hcmeinfnnthcil
Politische ©egeniätje roerben am besten baburch überbrüdt, baß man sich bas gemeinsame Sntcrcffc am lulturellen {fortschritt ber AS c 11 Hermacht. Sn Pctonung beffen, baß roir deutsche biefe lultureHe Gcmeinfamleit in oollcm Umfange roürbigcn unb 3um 3ci<ßen bes Dantes für bic ©aftfreunbfehaft, bie uns bic französische Aation ßier in ihrer Hauptstadt gcroährt, ßat 35cutfd)lanb eine bejonbere Gßre barin geietft, auf biefer Ausstellung roürbig oertreten ju fein.
35as beutfehe Poll roili einen Querschnitt burd) bas technische, wirtschaftliche unb fünftlerifd)e können unseres Polles geben, Gs mill bet 313clt zeigen, baß bas beutfehe Poll ein Poll ber Arbeit ist.
Sin Polt ber Arbeit ist aber immer aud) ein Poll bes Friedens Wögen bie Pefudjer biefer beutfcheir’- Leistungsschau ‘ bas Peioußtfcin biliaus*
tragen, baß in diesem Haufe bäs Pefcnntnis jttr Arbeit unb )um Frieden ©eftalt gcroonnen hat. 9Nit biefem A3ünf<be übergebe icß bas Deutsche Haus feiner Peftimmung.
$r. 6 d) 0 d)t öor Der fronjöflfdien treffe
Palb nach feiner Anfunft in ber französischen Hauptstadt hatte Aeidjstninifter 35r. Schacht bie Pertreter ber französischen unb ber heutigen Presse empfangen unb bei biefer Gelegenheit bie im 3u=
fammenhang mit feinem Pefuch in einem Xeil ber französischen presse erschienenen Combinationen richtiggestellt.
3med feiner sJ?eife fei bic im Auftrage bes Führers erfolgenbe Ginroeihung bes 35eutfd)cn Hauses ber Ausstellung. 35iefer 3rocct feiner Aeije habe feit langem feftgeftanben unb baran fei nichts geänbert morden. Acicßsminifter 3)r. Stacht oermies darauf, baß er nur brei D a g c in Paris bleibe.
Sr habe mit großer Freude Sinlabungcn zu oer*
fehiebenen offiziellen Pcranftaltungcn angenommen
unb roerbe dabei Gelegenheit hohen, mit-höheren fran3Öfif^enPerfönlichteiten zusammen*
3utreffen. Seine AZiffion aber fei repräfentatio. Sr habe ben Auftrag, bas französische Polt anläßlich ber Ausstellung 3U begrüßen. ,,3d) bin nicht Polititer, fonbern irtfcpaftler unb befiße leine 3u=
ftänbigleit, über politische 35inge Srllärungen ab*
Zugeben“, fuhr Aeicßsminifter Dr. Sdjadjt fort. Das fei bie Aufgabe anberer. Sr habe leine Pläne im Koffer. Die Politil erfchroere bie SBirtfchaft oft, aber bod) müsse man sich den Srforberniffen ber Politil anpassen.
3n biefem 3ufammenhang gab ber AZinifter 3U bebenlen, baß es eine schlechte AZethobe fei, jemanb, ber mit ausgeschlossenem ©eist 3U Pefuch tomme, nach=
Zusagen, baß er burch bie 9Zotlage feines ßanbes ge3roungen als Pittenber täme. Dr. Schacht miebers holte bie fdjon oft abgegebene Srllärung, baß er teinerlei Anleihen in paris fudje. Sr habe oon früher her schon oiel 3U oiel Auslanbs^
anleihen. Sbenforoenig bringe er politische Por=
f^läge mit. Sr stelle aber fest, baß bie ßage, unter ber jeßt alle Polier litten, geänbert roerbin müsse.
Das beutfehe Polt fei jur 3ufammenarbeit mit allen bereit, unb er fei überseugt, baß bas franzöfifche Polt ben gleichen guten SBillen habe mic bas beutfehe. Acichsminifter Dr. Schacht gab ber Hoffnung Ausbtucf, baß feine Fühlungnahme in Paris bie Atmosphäre bessern unb für Per*
ftänbigung sorgen roerbe, bie man in Dcutfchlanb ebenso roünfcbc mie in Ftantreid).
3um Schluß des Preffeempfangs gab 9?cicfis=
minister Dr. Schacht ben fransöfifchen Preffcoerttetern bereitroilligft Austunft auf oerfchiedene ihm oor*
gelegte Fragen. 3u bem Dhenta § a n b e l s 1 oertragsoerhanblungen erinnerte er daran, baß Ftanlreid) unb Deutfchlanb lange ohne Handels*
oertrag lebten. Ss fei im Interesse beider ßänber, 5U einem $andelsocrtrag zu lornmen. Sr bedauere, daß bie Perbanblungen noch nicht so roeit gediehen feien, daß er hier ein Abtommen unterzeichnen tonne. Sr habe aber die f>offrtung, &ag bie Perhanb*
lungen in nidjt zu langer 3^it zum Abfdjluß gc^
langen merben.
Auf bie Ftagc nad) einer internationalen AJirtfchaftstonferenz antroortetc Dr. Schad)!, er glaube nicht, baß oan 3*elanb eine solche Konferenz oorbereite. Die 3bee fei oerfrüht. Sine solche Konferenz fei unzroedmäßig, solange man nidht misse, roas man erreichen roolle unb tonne. Das zeige bas Peifpiel ber ßondoner Konferenz oon 1933. Die Frage, ob Deutschland eine fjerabfetjung ber 3 i n f e n fordern roerbe, beantwortete Dr. Schacht mit dem einleuchtenden Saß: „2Bie jeder Scßulb=
ner ..." Sr hoffe, gerade in bem heutigen FranD reid) Perftänbnis dafür zu finden, baß es uns gerecht fei, einen 3insfaß oon 7 0. £.
ZU oerlangen. Als jemand missen wollte, mies oiel Deutschland 30 zahlen bereit fei, crllärtc Dr. Schacht: „So wenig als möglich“. Schließlich gab Dr. Schacht Austunft auf bie F*o0e, ob Deutfchlanb und F*anlreic!h andere Dinge laufen wollten als Aohftoffe: „ASenn Frontreich bie 3iufen herabfeßen mürbe, tonnte man bic ersparte Summe für solche Käufe oerroenben.“
3Zei^sroirtfchaft5minifter Dr. Schacht schloß mit ber Hoffnung, baß fein Pariser Pefuch dazu beis tragen werde, oicle AZißocrftänbniffe zu beseitigen.
9er Sarnoroifter Sculfdiiutnsprojefj
Staatsanwalt verlangt Bestrafung — Urteil am Freitag
Kstttoroiß, 26. AZai.
Am Dienstag nachmittag mürbe bic Pcroeisauf=
nähme im 2. Xavnomißer Dcutfchtumsprozeß ge*
schlossen. Die Pcrhanblung begann mit der Per*
neßmung der neun als 3^ugen geladenen Kriminal;
beamten, bie bie Porunterfudjung geführt haben.
3tad) ihren Aussagen ist eine Aufteilung der beiben deutschen Sugenborganifationen „Q S. A3 a n b e r ; bund Kattoroiß“ unb „Darnoroißer A3an;
b e r b u n b“ in ©ruppen unb Untergruppen erfolgt unb den Petarden erst auf ©rund polizeilicher Unter;
iudjungen besannt geworben. Aud) bas 3^f dieser
^Neuorganisation fei oor den Pefjörbcn geheim ge;
halten morden. Peibe Pereine hätten sich nicht an die in ihren Pereinsiaßungen oorgefchenen Aufgaben tultuteller unb sportlicher Art gehalten, fonbern sie hätten politische Aufflärungsarbeit unter ber beut;
sehen Sugenb betrieben. Das politische 3icl ber 3ugenboereine gehe daraus heroor, baß sie unter dein Sinfluß der Sungbeutfcßen Partei geftanben hätten.
Der ßeitcr ber Politischen polijci in Kattoroiß mußte allerbings zugeben, baß cs etroas Selbst;
0 e r ft ä n b I i dj es ist, roenn sich ein e Polls;
gruppe um ihre 3 u g e n b tümmert, wie ja auch sämtliche polnischen Parteien Sinfluß auf bie polnische 3ugenb nehmen. Diese Ginflußnaljme stellt nach ben Aussagen bes 3eugen nichts Straf;
bares bar. Sin anberer Kriminalbeamter sagte aus, baß er als Pertreter ber politischen Sicherßeits;
bebörben an mehreren Kunbgebungcn ber genannten Pereine teilgenommen habe, in benen über bie Sr;
Ziehung ber deutschen 3ugenb im nationalfozialifti;
jeßen ©eist gesprochen worben fei. Das fei jebodj niemals Anlaß genesen, c i n z u f cß r e i;
t e n. 3n ben z«m Portrag fteßenben Dßenten habe er leine politische Aufllärung crblieten sönnen.
9Zad) S^luß ber 3cugenDernehmung oertrat ber Staatsanwalt ben Stanbpunft, baß der Peroeis für bic Sd)ulb aller Angetlagtcn erbracht fei. Die Unter;
teilung der beiden deutschen 3ugenboereine unb deren 3iel, politiicße Aufflärungsarbeit 3U leisten, fei oor den Pcßörben geßeinx gehalten morden. Der Staats;
anmalt beantragte bie Peftrafung aller Angeflagten, überließ jedoch bas Strafmaß bem ©erießt.'
Der Perteibiger mies in einer einftünbigen Aebc darauf ßin, baß es meßt gelungen fei, ben einzelnen Angeflagten eine lonfrete scßulb nachzuweisen.
Alle Angeflagten feien Deutsche unb wollten Deutsche bleiben. Das fei ißr felbftoerftändlicßes Aecßt. Natürlich fei es auch, baß sich bie bestehenden Deutfchtumsorganifa;
tionen um die deutsche Sugenb fümmerten. 3ebe Sugenb, fei es bie polnische ober eine andere, roerbe in einer bestimmten A3eltanfcßauung unb einer bestimmten ©eiftesrießtung erzogen, was aber nie mit bem Pegriff politifoerroccßfelt werben bürste. Die Untcr=
teilung ber beiben Sugenboereine in Untergruppen fei praftifeßen Srmägungen entsprungen unb stelle nichts Strafbares bar. Pon einer ©ehetmbünbelei sönne überhaupt feine 9iebc fein. Aicßt einer ber Angeflagten fei fid) irgendwelcher Schuld bewußt, mährend für eine Perurteilung naeß § 165 (©eßeim;
bünbelei) bas Peroußtfein etner Schuld Poraus;
feßung ist. Der Perteibiger beantragte für sämtliche Angeflagten greifprutß.
Gcsamtdruckauflage iV)37 täglich Uber 36 000, davon Bezirks- Ausgabe Cosel-Neustadt 5 970 und Bezirksausgabe Ratibor-
4 Leobschutz 3100.
S<9t bat Preisliste 11 ®ültlgfeit!
$auptj(hriftleiter: Dr. 3ofef Sctbolb (jut in Urlaub)
etellbcrtteter unb Gljef 00m Dlenß: Peter 3 ö n t f «ß PerantlDortlidb für Politif: Dr. Öofef 3 e i b 0 I b (in Urlaub); Vertreter Peter Q ä n t f d); für Kultur»
politif unb Unterhaltung: Qürg ©traffberger»
Soren}; für SotaleS Qnbuitriegebtet unb Kreis
®roB»3trebItd: Kurt Saunt; für Prooin}: Hubert
© d) r a b ; für PcjirtSauSgaben SofeI»Acuftabt unb 9tatibor»£eobfd)üb: i. P. Otto D 0 c } f 0 tu f f t; für Spott: Söaltbcr SRönnbetg; für AMrtfcßaft: Peter 5Y ä n t f d); für Attjetgen: {^riebrlcf) A c i d) c 11;
alle in GUeiWiß.
53crlag3leiter: StWin ©cßroarsfopf.
Drud unb Pcrlag:
Cbrrfthlcfifcßc Drucfctd unb Pcrlag§anftalt Qmb|t ©letlriß.
Für Aücfgabe uuoetlangt cingcbenber Beiträge, 3eidj»
nuttgen unb Ptlber roirb feine ©eroäßr übernommen.
Csltffflm auf* Cattd
Wo bleibt der Film für den Unterrichtsgebrauch?
Sin alter Portourf an Filmindustrie, ©erätc;
hauet, Perbänbc unb Peßörben heißt: „3t)t benft ja doch ni^t an's fianb; ober ifjr benft an’s fianb Zuleßt!“
AGir wollen einmal oorausfeßen, es träfe zu.
3ur Sntfd)ulbigung fönnte angeführt roerben, baß ber Füm noch immer ein AZaffemittel ist, b. b-, höß er feine wirtschaftliche Grundlage im AZaffenhefuch findet, ganz gleicf), ob ein Unternehmer, eine Firma, eine Gemeinde, ein Perein, ein ßebrer bie Per;
anftaltung roagt. Ausgleich gäbe es burd) 3u;:
iammenhölen oon größeren Pefudjermengen in einer 3entralgemeinbe unb im amtlichen 3u=
;ammenfd)ließen oon Perbraudjern. Unb tatsächlich gibt es feinen ©rund, bet es entschuldigen sann, Saß bie für alle Schulen unb Klaffen offene Alög=
licßleit nicht langst geraffen ist: zentrale Fdm;
lager mit Aüdficht auf Klaffen;, also Klcinhebarf unb foftenlofc Sntnahme. Die Aotmcnbigfeit ber Gestaltung oon Plänen unb Filmroecßielfragen liegt genau so fest mie anbersroo aud). Unb roo bie nationalpolitifdje Srziehung fid) auf bem i2anbe bes Films angenommen t)Qt> iß auch Äegelmäßigfeit möglich geworben.
Der nächste Schritt muß weiterführen, nämlich Zur Aegelmäßigfeit des Films im Unterrichts;
gebrauch, als Peftanbteil ber stunde. Dann läuft neben ber ©emeinidjaftsoeranftaltung ßer ber Sinzelgebraud) bes bann foftenlos zu entleihenden furzen Lehrfilmes. Dieser Sdjritt sann nur in Gemeinschaft aller getan roerben. Das 9Zebenein=.
ander oteler Sinzelfdjulen unb ;gemetnben läßt die Aotrocnbigfeit gemeinsamen Xuns nießt immer beut;
ließ roerben. Die ^Nachbarschaft in ber Großstadt macht bie Srfenntnis leichter, ihre Perroirflid)ung ireilid) aud) oiel bequemer. Darum ber oermeint=
lieh schnellere Schritt ber Großstadt.
Der ASeg läßt ü'h auf dem Can^e nur gehen, wenn bic f>arb da ist. bie tv'anmcufübrt, =faßt unb
;ßält. Das taun nur der S»aat fein, der bic Sd)ul;
laftenträger — Gemeinden unb Scßuloerbänbc — Zusammenbringen fönnte.
A3enn ernstlich an bie Lanbfchulfilmarbett ge;
gangen roirb, bann sollten zunächst Landlehrer über ihre ASünfcße gehört roerben, bamit sie aus ihren Leßrplönen unb ißren ÜNöten den plan mitbeftim=
men helfen.
Gerade Srfcßließung heimatlicher Pilbungsgüter maeßt Porfüßrung in Pilb unb FUm nötig, "freilich nidjt »zum ersten Kennenlernen; aber 3um Pergletch, 3ur Anregung zu genauerem, langem Pcobacßteh unb zur Heranführung an die A3eiterentroicflung.
Und ba roirb oielfad) als eine Srgänzung nötig fein, einmal einen hanbroerflicßen Porgang oon Anfang bis zu Snbe zu zeigen, bamit mit bem ©e=
feßenen draußen ocrgli^en roerben sann. Also selbst ber scheinbar enge Kreis dörflicher ABirtfcßaft oerlangt naeß filmischer Gtgänzung, um gan3 auf;
gefaßt unb begriffen zu roerben. Pon ba aus füßrt der FUm zum Pergleicße, nämlid) mit ber ent;
roidelten F°tm bes gleichen ©croerbes, z- ftäbti;
ießen, eleftrift'zierten; oon ba zur Kenntis ber jabrifmäßigen Herstellung, zur industriellen 3Us fammenballung, zur landfremden F°tm-
Damit find bie FUmaufgaben rein ländlicher Art nießt erschöpft. Selbst roenn Hof, ©arten, Stall, Pacß, A3ief^ SBalbftüde, Deich, Fdh und tßre 3DBirt=
idjaft bem Kinbe genauer besannt find, schließen sich Aufgaben an, bie ßeutc einfad) bureß Aeben erfüllt roerben unb bod) endlich einmal anschaulich zu maeßen find.
Die Ginficßt in Pobenoerbefferungen, bie Kennt;
nis anberer benachbarter, fremder Aßirtfcßafts;
formen, Landgewinnung aus Oeblanb, Prucfj, Lu^, AZoor, A?alb unb A3affer, Lanbfdjuß unb Land;
pflege müssen bod) endlich aueß bem Pauern im Film gezeigt roerben. lind roas oon Obstbau, Pies);
zucßtoerlfeffetung, Sntmäffcrung, Geflügelzucht unb bunden anderen Dingen, die auf dem <Snbe unent;
beßrlith find, gesagt roerben müßte u;;' filmisch gc=
sagt roerben fönnte, bas ist so oiel, baß hier in 54 000 deutschen Gemeinden toirflicß eine AZöglid);
feit befteßen fönnte, für Porfüßrungcn unb ©c;
brauch zu sorgen.
Daß überall ba, roo in Klein; unb AZittclftabt, in Siedlung unb Porftabt äßnlicße Pcrhältniffe oorßanben find, als aud) äßnlidjc Aufgaben, bie gleichen FHme nötig find, baß überall^ in jeber städtischen Sdjule eine Ausroaßl baoon genau so notwendig ist, unb baß also 87 000 Schulen (ein;
schließlich der ländlichen Fotlf'il^ungsfcßulen), Ab*
neßmer fein sonnten, bas beweist zur Genüge, baß hier filmisches Aeulanb liegt, bem allerdings nur mit bestem ASerfzeuge beizufommen märe.
Daß Dorffinber aud) als gute Peobaditer bes Lebens um sie her aueß bas gesteigerte Leben auf ber Leinerocmb schnell ersassen, bas ist oft genug erwiesen. Unb baß sie zur Selbftanbigfeit im Peobacßten, AJeiterfucßen, Finden ju erziehen find, bas sann niemand leugnen, ber im Pilbe ist.
AJarum also hebt man bie boeß rein äußerlichen Scßroierigfeiten ber Filmarbeit auf bem Lande so, ßeroor? Ateil Unterrid)t mit bloßen Porfüßtungen oerroecßfelt roirb? ASeil FUm oerbirbt? Die Auf=
merffamfeit fcßäbigt, bie Phantasie tötet, bie Kon*
Zentration fäjmä^t? Das ist Köhlerglaube, Un*
fenntnis, pflege ber Pequemlicßfeit. A3ir müssen bie meiste Förderung dieser Dinge gerade 00m naturnaßen Lande oerroalten. A3ir Städter sönnen eigentlich nur nachßinfen, aud) gebrauchen, unb uns 00m Lande ßer sagen lassen, ob bie Dinge so richtig, ob sie methodisch brauchbar find unb ob sie bem Pilbe entsprechen, oon bem bas Land roünfcßte, baß es überall in der Stabt besannt märe.
Perufung nach Deßera«. Prof Dr. 5? 0 j a h n, ber Direftor bes Instituts für Pharmazie unb SZahrungsmittelcßcmic ber Unioerfität HolG\ roirb, roie uns ein Sigenbericßt meldet, einem Auf an bie Unioerfität Deßeran (3ran) folgen. 3u feinen Auf*
gaben gehört, nach beut|d)cm AZuftcr in Deßeran ein pharmazeutisches Leßr* unb Fori^ungsinftitut aufzubauen.
Die et [fett [Filme [fit paffe Folgende deutsche FUmc gelangen als erste auf ber Pariser A3cltausftellung zur Porfüßrung:
1 „Der Herrschet", dazu Kulturfilm „Land*
feßaft unb Leben“. 2. „K ö n i g s ro a 13 c r“, dazu Kulturfilm „Die Patjerifcßen Alpen“. 3. „Pall i m Ai e t r 0 p 0 I“, bazu Kulturfilm „Der romantische Aßein“ 4. „F l ü cß 11 i n g e", dazu Kulturfilm
„Liebe zur Hutmonifa“. 5. „Drei AZ ä b c r l um Schubert“, dazu Kulturfilm. „Hamburg und Altona“. 6. „S cß matze A 0 f e n“, dazu Kultur*
film „A3i<? reift man in Deutschland?". 7.. „Der Kaiser oon Kalifornic n", dazu Kulturfilm
„Klar Schiff zum ©efeeßt“. 8. „H 0 f 10 n 5 c r t“, dazu Kulturfilm „König bes AJalbes“. 9. ,,© Iücfs=
linder",-dazu Kulturfilm „Der Pobenfee“. 10.
„A3 a l z e r f r i e g“, dazu Kulturfilm „Der Ameisen*
ftaat“. *
3u sämtlichen Programmen läuft eine beutfeße A3ocßenfd)au. Außerdem mürbe ein oollftänbiges Kulturprogramm zusammengestellt, bas aus ben folgenden Fernen befteßt: „3ugenb bet A3clt“,
„Pom Allgäu naeß Oberbapern“, „Kraftleiftungen ber Pflanzen“ unb „AZannesmann“.
Für die deutsche A3elturauffüßrung in paris fommt ber eben fertiggestellte F*Im „P a t r i 0 * t e n", beffen Aufnahmen ber französische Potfcßaftcr in Perlin Francois*Poncet ^eittDeilig beimoßnte, in erster Linie in Frage. Uebricjens ist es fraglich, mann bie Porfüßrungen in Parts beginnen merben.
Die Pariser Fachpresse gibt besannt, baß ber große paoillon bes F^ms auf der A3eltausftellung im Aobbau fertiggestellt ist. Seine Inneneinrichtung befindet sich noch im Anfangsdatum. AZan hofft, in ber zweiten Sunißälfte mit ben F^woorfüßrun;
gen beginnen zu tonnen. Außerdem wirb gemeldet, baß ber plan, unter bem Siffelturm eine 60 AZetcr ßoße projettionsleinmanb zu errichten, aufgegeben werben wirb. Die zu biefem 3mrä bereits fertig*
gestellte Aaßmenfonftruftion wirb andere Permen*
düng finden.
1. Beiblatt / Rr. 142 9er o&erfdjleftfdjc sonderet oereimgi mit Der $entfd)ett Ostfront Donnerstag, ben 27. öl«! 1Ä7
7Imtfilm Ae* Mttaq* ScAmeßitUf* SfVtUMQ AM a U h Wethu&M
Vailplionnanliim -a 11 c* Wailicpklnkrtn ™ ^
Veilchenparfüm aus Haifischleber
Gs ist besannt, baß bie Barfüminbuftrie zur Herstellung ihrer Grzeugniffe nid)t nur Rlineral*
ober Bflanzenftoffe oerroenbet, |onbern auch Bro*
butte tierischen Ursprungs, jo 3. SB. ber 3ü>etfaße ober ber Rlofcßusgaaelie. Gin französischer Gßemifer in Rlarfeille ßat nunmehr entbecft, baß bie 2ebet ber Haifische 3ur Herstellung oon Beilcßenparfüm oenoenbet toerben tann. Durch einen befonberen Brozeß roirb aus ber Seber ein Del getoonnen, bas, weiter bebanbelt, ben Duft oon Seilten hat unb, mit ben üblichen Gffenzen oermifcht, einen belifaten äGoßlgerucß oerbreitet.
Kommt eine neue Eiszeit?
Brofeffor 20. H. Brabley 00m Geologischen Hebermacßungsbienft bet 33ereinigten Staaten scheint nicht gan3 sicher 30 fein, ob nicht eine neue Gis3eit im kommen ist. Aus groben ber Rleeres*
febtmemte soll hervorgehen, baß in ben legten 200 000 fahren oiet Gis3eiten bageroefen ftnb. 33iet=
mal ist bie Xemperatur bes Rorbatlantif gewaltig gefallen, als bie Gletscher nach Süben wanberten.
Die 3a>ifcheneiS3eiten gleichen ben feit ber legten Gisjeit oerfloffenen haargenau. Ginc fünfte Gis3eit wäre also fällig. Silber — meint Brofeffor Brabley
— bah eine fünfte ©tsgeit fällig ist, heißt noch lange nicht, baß bie unbebingt fommen muß.
Eisenbahnabteile für „Schweiger“
Siluf bei; Gifenbahnftrecfc 2 0 n b 0 n — G b i n * b u r g h finb „ScßmeigeT“=Abteile geschaffen wor
ben, bie 3ur Benußung für foldje Reifenbe bestimmt finb, bie nicht münfcßen, wähtenb bet Faßrt mit
Äpidiingen
IcistungsfUigcrnö
ihren Rlitreifenben in ein Gespräch 3U fommen.
ÜBenn ein Faßrgaft gegen bas Rebeoerbot in einem solchen Sitbteil oerftößt, so tann er bem Schaffner gemelbet werben unb hat eine Strafe 3U 3ahlen.
Ramentlicß Berfonen, bie auf ber Reife arbeiten wollen, werben bie Ginführung ber „Schweigers 2lbteilc begrüßen.
Filmvorstellung im Hindutempel
Jn bem größten Hinbutempet oon 2111 a h a * bab ist eine Steuerung eingeführt worben, bie in gan3 Jnbien ungeheures Aussehen erregt. Gs gibt Kinooorftellungen im Xempel selbst! Die Btieiter, bie ben Xempel leiten, haben sich aus ben USA Filme fommen lassen, bie mythologische Szenen bet Hinbuwelt 3eigen, bie sich mit bem Kult in Gin*
Hang bringen lassen. Die Gläubigen, bie bie Filme sehen, glauben nicht mehr unb nicht weniger, als baß ihre Götter unb Fabelwesen selbst auf bie Grbe gefommen feien, um sich auf bet fieinwanb 31t 3eigen. Rur wenige befonbers ortßoboje Sßriefter finb gegen bie SBerwenbung bes Films.
Ein Erdbeben-„Ahner“
Der SBoftbeamte Kamito .aus X 0 f i 0, ber bie Gigcnfcßaft befißt, jebes Gtbbeben einige Stunben oorßer „ahnen“ 3U sönnen, ist seht am Staatlichen Dbferoatorium angestellt worben, wo man feine Fähigfeiten näher prüfen will. 3« KontroUzmeden werben Rläufe gehalten, bie befanntlicß auch vor Gtbbeben unruhig werben, unb es hat sich heraus*
gestellt, bah ctamito noch besser arbeitet als bie Rläufe. Gr oermag auch, was befonbers wichtig ist, Ort unb 3ei* bes Grbbebens oorher ungefähr an*
3ugeben, fobaß sogar bie Beoölferung bet bebroß*
ten Gegenben rechtjeltig gewarnt werben sann.
Künstliche Freiluftgewitter
Der falifornijehe ^hhfifer Robefon hat biefer Jage unweit oon Bafabena auf einem freien Felbe ein fünftliches Gewitter et3eugt. Jn ber Haren 2uft bilbeten ftd^ plößlicß bunfle SBolfen, einige Büße fuhren nieber, unb bann strömte bet Regen wie bei einem witflichen Gewitter. Robefon hat eine sehr foftfpielige 2lpparatur in Bewegung gefeit, bie. nach feinen ÜBorten fünftlichc Span*
nungsurtterfchiebe in ben einzelnen fiuftfehichten er*
3eugt, bie bann 3U einem Gewitter führen. 9Ran weiß noch nicht, ob bie Grfinbung Robefons oon praftifeßer SBebeutung seht wirb.
Brot aus Wasserpflanzen
Japanische Gljemifet ßaben einen neuen Räfjr*
ftoff entbecft: 2llgen. Gine bestimmte 2llgenart, bie in ben japanischen Gewässern sehr häufig ist, wirb getroefnet, gereinigt unb bann 3U einem Rleßl oer*
mahlen, bas nicht nur fehmaefbaft fein* soll, fonbern angeblich wegen feines Job* unb Salzgehaltes für ben Körper wichtige Beftanbteile enthält. Berfucßs*
brote aus 2Bafferpflan3en, bie auf einet Gßemifer*
tagung in K i 0 10 oerteilt würben, sollen allen Anmefenben ausge3eichnet gefchwecft haben.
Schwindel mit Träumen
Jn B a r i s ist ber Ghemifer Dr. Gafton Rlenarb oerhaftet worben, ber ein „Xraum*Jnftitut“
eröffnet hatte. Rlenarb hatte „Xtäume“ oerfauft: Gr hatte Xabletten angefertigt, bie man angeblich vor bem Schlafengehen nehmen müßte, um einen ange*
nehmen XTaum 3U haben. Jn ißahrßeit hatten bie Xabletten nicht bie geringste Sßirfung, obwohl oiele feiner Kunben ber Suggestion erlagen unb wirflicf) angenehm träumten. Jn ber Kriminal*
gefliehte bürste bies ber erste Fall fein, ba'ß Be*
trug bureß 33erfauf oon Xräumen oerübt würbe.
Landflucht in Frankreich
Aus bem Bericht bes jährlich ftattfinbenben Sanbmirtefongreßes in Franfreich geht heroor, baß sich feit 1900 bie 3®hl bet 2anbarbeiterfamilien um 1 700 000 oermrnbert hat. Jn bem Bericht wirb her*
oorgehoben, baß bie 2lnziebungsfraft, bie bie otäbte auf bie Canbbenölfcntng ausüben, fehwermiegenbe Folgen für bas Canb unb Itc 3ulunft Franlreitbs Ijabcn wirb.
Ein Tatsachenbericht vom Werden und Siegen des großen Boxers von Johannes Sigleur
Jm September 1932 schlägt Schmeling bie Su II*
bogge ÜBalfer halb tot... wie einst RI i 11 i * g an* mit breimal gebrochenem dieser unb erftßla*
genem Kämpferberzen oor SBalfer lag, so ist biefer jeßt oon Schmelings Faust für alle 3eiten gezeichnet.
Dann scheint eine Schmäcßeperiobe 3U fommen. Scheinbar finb bie oiel su seltenen Kampf*
gelegenheiten nicht ausreichenb zur Grhaltung bes Kampfmertes: Grft ein gan3es Jähr später steht Rlaj wieber im Ring unb wirb oon bem späteren SBeltmeifter 3Rax SBaer f.o. gefeit; auch Steoe Hamas schlägt ihn nach fünften. 2lber Rlaj: hat in allen Kämpfen Ginbrucf gemacht, er ist troßbem ' ber beste beutfeße Bojer unb oerförpert brüben bie Kampfftärfe bes auffteigenben beutfdjen Sojfportes.
Die Kraft einer Persönlichkeit
Gegen 23 a 0 1 i n 0 sann Scßmeling in Barcelona nur Ünentfchieben machen... bie parteiischen spanischen ^Ringrichter haben bie ßeiftung ihres iötannes erheblich forrigiert. 2lber troß biefer moralischen ÜRiebcrlagc ober besser gerabc beswegen 3eigt 3Raj Scßmeling nun, baff über alle SBörfen*
reeßnereien hinweg ihm bet Sport 3ur Grfüllung einer ßebensaufgabc geworben ist. Früher war er für fein £anb einfach unerschwinglich... jeßt steigen bie ersten Kämpfe, bie man nad) feinem 2lufftieg in Deutfcßlanb erlebte. Jn meifterlidjer 2Beife beflaffftert Schmeling in Hamburg ÜBaltßet Teufel unb
Steoe Hamas... beibe gehen schwer f.o. Jn
^Berlin fdjlägt Scßmeling 23 a 0 I i n 0 noch einmal ficber nach 23unften.
Joe Louis wird torpediert
Gs finb aber nidjt einfache Siege gewesen, wie sie jeber 33ojrer in feiner fiaufbaßn einmal erringt unb gegen iRieberlagen austauscht... bie bethen Hamburger Schlachten seigten, ba’ß Scßmeling wieber 3u einem ber besten Fiflhtcr ber SBelt herangereift war... baneben aber 3U bem ooilfommenften SRing ft rategen, ben man jemals swifeßen ben Seilan gesehen hat. Hamas unb
■Reufel... beibe SBeltflaffe, ber erste früher 23e*
Zwinger bes Gjweitmeifters, bleiben troß heroischen SBiberftanbes um Klaffen geschlagen. ♦
Rach ber Schlacht in Serlin gegen ben basfifdjen Holsfäller 23aolino, ber als ber größte Reßmer bet SBelt gilt, finb oiele 2lnßänger Schmelings enttäuscht:
2Rag sann ben eisenharten Rtann nicht oon ben Füßen bringen, fämpfte überhaupt so oorfichtig, baß ein paar gana H^iße auf ben Sdilüffeln pfiffen.
Die Fachleute aber, bie ^Berufenen 00m SBau, bie man in ben Sportschulen unb auf ben Rängen bes Sportpalastes nie oergeblicß 5U suchen braucht, wissen üBefdjeib: Dieser ÜRann hat feinen Gegner mehr. 3Bas man für 3urüdhaltung, ja für fcßlep*
penbe Kampfesweife hält, ist eiserne, bureß nichts 3U erfeßütternbe Kon3entration; 9Ra| läßt fuß feine Sefunbe eher, als er es für nötig hält, 3« oerfcßärfter
9a* Htige, ba* Xöolfcn Dnrd)Drtd)l
Jagd auf fliegende Schmuggler — Das „Pefoskop“ spürt Flugzeuge auf 3um ersten 3Ral haben bie amerifanifeßen 30K*
beßörben in Staten Jslanb bas „23etoffop“ in ben Dienst gesteht, jene robotartige, geßeimnisooHe aRafcßine, bie jebes fid) naßenbe Flvöifeu8. auch wenn es für bas 2Iugc unfießbar ist, bureß eine 2Ilatmglocfe melbet. Das 'amerifanifeße Kriegsminifterium ßat bas „23etofofp“ als bie wirffamfte SBaffe gegen überrafeßenbe ßuftangriffe im Kriegsfall beaeitßnet.
Jn ben leßten Üötonaten haben bie amerifanifchen Heeresflieget aaßlreicße 23erfucße mit bem „23etoffop“
unternommen, jenem geßeimnisooHen Robot, beffen Gntbeder, ber 23rofeffor an ber Xehnifhen Ho^fcßule Smartßmore (US21), 2Ilan F^öeralb ist. Gs fjanbelt ft^ um einen 2Ipparat, bet bas ^Herannahen oon Flugaeugen anfünbigt, auch menn fi^ bie SRafcßinen in großer Höhe befinben unb für bas 2luge nicht fußt*
bar finb. Die Konftruftion berußt auf bem Spftem bes ber mobernen Xecßnif woßlbefannten „eleftri*
f^en 2Iuges“, bas aus einer 23ßot03elle unsichtbare Strahlen" ausfenbet. 931an sann bamit Rolltreppen in
^Bewegung feßen, Xüren öffnen unb fließen, aber auch einen Xrefot oor unerwünschter.2Innäßerung be*
wahren. Das „23etoffop“ richtet feine in einet großen, fahrbaren, bopellinfigen Kamera oerborgenen Strahlen aum Himmel unb „erfüßlt“ auf btefe 2Beife in größeren Gntfernungen ßerannahenbe Ffuff3cufle.
Die amerifanif^en 2Serfucße haben bie SBebeutung biefes Jnftrumentes in militärischer HivÜ^t etfen*
nen lassen. 213irb es bo^ 00m Kriegsminifterium ber SBunbesregierung in 2Bafhington als ber sicherste Schuß gegen überrafeßenbe ßuftangriffc im Kriegs*
fall beaeießnet. Rlan sann, so erflären bie militari*
sehen Sacßoerftänbigen, eine ganae Stabt mit Hilfe oon befonberen 2llarmanlagen bur^ bas 23otoffop
gegen FlußSeugüberfälle sichern. Das 2luge, bas bie äßolfen bureßbringt, melbet jebe SRafd^ine, auch wenn sie fteß, wie es bei ben 33erfucßen gef^aß, in 1000 SReter Höße bewegt. Die unsichtbaren Strahlen feßen, sowie sie auf ein Flu83cufl stoßen, augenblid*
li^ bie 2llatmanlage in Xätigfeit, so baß bie SBe*
woßner ber Stabt noch genügenb Gelegenheit haben, Gasmasfen atrfaufeßen beato.. in bie ßuftf^ußfeüet au flüchten, unb ni^t oon unerwarteten 2lngtiffen überrascht werben sönnen.
• 2lber auch im Frioöen läßt steh bas 2Setoffop oer*
wenben, wie man aus ber Xatfacße erfeßen sann, baß soeben bie 3oHbeßörben bes norbamerifanifeßen Freihafens Staten Jslanb aum ersten Rial mit einem berartigen 2Ipparat ausgerüstet würben. 9Ran will bamit ben fliegenben Schmugglern ben Garaus maeßen, bie feit Jaßren hier ißt Unwesen treiben.
Staten Jslanb ist Freihafen, folglich bürfen hier bie SBaren aollfrci eingebracht werben. Durch meterßoße Sta^elbraßtaäune oerfutßte man, fteß bagegen au feßüßen, baß bie zollpflichtige SBate ins Jnnere bes fianbes* geschmuggelt würbe. Die „23afcßer“ haben feßr schnell bie Scßwäcßen biefer Scßußoorricbtung et*
sannt unb überwinben bas Hindernis feßr a^m 2Ierger ber 3oIIbehörben auf bem ßuftmege. Das
^etöffop maeßt biefen Xrid aunießte, es melbet jebe Rnnäßerung einer Flvflmafdjinc — Staten Jslanb ist für ben fiuftoerfehr Sperraone — so rechtzeitig, baß bie Schmuggler meßt mehr unentbeeft mit ihrer SBare über bie Grenae bes Freihafens ßinwegfpm*
men. Schon in bet ersten 2Bocße, in ber bas 23etof!op feinen Dienst tat, gelang es ben 3oIIbcßörben, ein Scßmuggler*FIugaeug abaufangen unb es mitsamt feiner ßabung au bef^lagnaßmen.
Qelbitittett auf 23ricfmat?fcn
Postwertzeichen, die Frauenruhm künden — Eine interessante Sonderausstellung in NewYork Jn Rem 5)orf finbet gegenwärtig eine Sonbet*
ausßellung oon Sriefmarfen statt, auf benen be*
rüßmte Frauen abgebüßet ßnb.
Grß mit bem beginn bes 20. Jaßrßunberts ßnb aum ersten 3Ral Sriefmarfen in ben 23erfeßr ge*
bracht worben, bie Frauenbilbniffe aiorten — wenn man oon symbolischen Fi8Hrc.n uttil regierenben Königinnen abfießt. Die 23ereinigten Staaten waren es, bie ben Anfang mit biefer Hulbiatmcj an bas weibliche Gefcßlecßt machten. Sie brachten tm Jaßre 1907 eine 3Rarfe heraus, auf bet bie Jnbianerin 23oeaßontas abgebilbet war. 93ier Jaßre oorßer war bereits eine Frauenmarfe in Amerifa erfißienen, bie bie „erste 2aby bes 2anbes“, aRartßa SBafßington, aeigte. Aber biefe Gßrung galt nießt so feßr ber Frau, als bem großen 23räfibenten SBafßington selbst.
Gegenwärtig sann man in Rem 2)orf eine intet*
effante Sriefmarfenausftellung bewunbern, hieraus*
schließlich 23oftwert3ei^en ber oerfeßiebenften 2änber mit Frauenbilbniffen a«rgt unb beweist, baß bie 3«ßl ber auf 33tiefmarfen oeremigten Frauen in ben Ieß*
ten Jaßren erheblich gemachten ist. 1938 ehrte Ante*
tifa eine einfache ^Bürgerin namens SRoüy 23itfcßer bureß eine Sriefmarfe. Rian rief bamit bie Grinne*
rung an eine oergeffene Rationalßelbin wa^, benn Rioily 23itfchcr hat im Jaßre 1778 wäßrenb ber Schlacht oon Rionmoutß bur^ ißte Xapferteit bie amerilaniidten Xruppen 3um Siege angeeifert. 1935 gaben bie bereinigten Staaten aum Rluttertag eine SBriefmarfe heraus, bie bie Alutter bes SRalers SBßiftler zeigte. 1936 erschien Susan 33. Antßony, bie 23egrünberin ber Frauenftimmrecßtsbewegung, auf einer Sonbermarfe ber USA.
Aber aueß anbere Staaten haben ihre Rational*
ßelbinnen in jüngster 3eh hureß bie IBriefmarfen ge*
ehrt. 3vm ^Beispiel ßat Riejifo bie Freißeits*
lämpferin 2eona 23 i c a.r i 0 auf einer SRarfe abge*
bilbet, bie sich wäßrenb ber erfolgreichen Kämpfe gegen bie spanische Herrschaft über Riejrüo ausge*
Zeichnet bat. Aud) Kolumbien ßat in einer aur Hun*
bertjaßresfeier feiner staatlichen Selbftänbigleit et*
feßienenen Riarfenferie eine Frau porträtiert: 23oli*
carpa Salaoarieta, oollstümlicß „2a 23ola“ genannt, bie ameifellos bie rüßrenbfte Fi8ur öet lolumbiani*
sehen Geschichte ist. Sie trat für ißren ^Bräutigam, einen' oerhafteten Fretßeitsfämpfer, ein unb würbe mit ißm aufammen hingerichtet. Grft im Jahre 1929 ßat Franlreicß feine Rationalßelbin, bie Jungfrau non Orleans, burch eine 23riefmarfe geehrt. Gin Jahr später folgte Gricdtcnlanb mit einer postalisch« Hui*
bigung an bie jeßöne 2asfarina Sobolinia, b" l830
als Kapitän eines eigenen Schiffes in ber entfeßei*
benben Scßla^t oon Rauplia ein ganzes Gefcßmabet ins Xteffen füßrte unb ben Sieg errang. Die Ge*
schichte beaeießnet sie als bie „erste Abmiralin Griecßenlanbs“.
Die erste Schriftstellerin, bie bureß eine Sonber*
marfe geeßrt wurive, ist bie lubanifcße Dichterin Gertrube Gomea be Aoellaneba. Auf ber im Jaßre 1914 gelegentlich bet Jahrßunbertfeier ißrer Geburt erschienenen Rlarfe wirb sie als „bie größte Dichterin aller 3ctten“ beaeießnet. 1930 brachte Jtalien eine SRarfe ber Gattin Garibalbis heraus, wäßrenb Spa*
nien in feiner Riarfenferie „Freiheitsfämpfer“ zwei Frauenbilbniffe erscheinen ließ: Goncepion Arenal, bie 1864 als Generalinfpeftorin ber Gefängnisse bas Strafrecßt reformierte unb bie 3eitfdjrift „Jberia“
grünbete, unb Riarianna 2Sineba, bie im Alter oon 27 Jaßren hingerichtet würbe, weil sie 1831 für bie Aufftänbifcßen eine F^i^dsfaßne gefliest hatte. 3«
erwähnen ist schließlich noeß eine türfifeße Rfarfen*
ferie aum Frauenfongteß in Jftanbul, auf ber aaßl*
rei^e weibliche Berühmtheiten, wie Riaria Guri, Selma 2agerlof, Sigrib Hnbeft, Gricia Delebba unb so weiter abgebilbet würben.
£leissi<|£eitet! ober so...
Sie sönnen nidjjt flüstern. Gßinefen, Burmesen unb Japaner sönnen nießt flüfternb sprechen, ba bei ißrer Sprache bie Abmanblungen ber Formen genau so wichtig finb wie bie 2autgeftaltung.
Jmport oon Xrinfwaffer. Jn Gnglanb füßren eine ganze Anzahl Fernen regelmäßig Xrinfwaffer ber oerfeßiebenften 2änber ein, um mit Hilf* biefes SBaffers bie Betänberungen 3U ftubieren, bie ber Xee erfährt, menn man in jenen 2änbern bestimmte Xee*
arten benußt.
2aunen ber Gefdjidjte? Seit Anbeginn ber Ge*
feßießte bansten oon ben 2600 Königen unb Kaisern, bie registriert würben, nur 77 ab. Jn ben leßten 25 Jaßren aber haben allein 13 ißrem Xßron entsagt.
Kojtbare Farben. 3aßlreid»c asiatische Delmaler gebrauchen Farbstoffe, bie aus foftbaren Steinen unb Rtineralicn gewonnen würben. Sie hoffen, auf biefe 2Beife Bilberfarben au erzielen, bie auch noch Jahr*
ßunberten noch ben alten leucßtcnbcn Glanz bcwaßTt haben.
23ace hinreißen... er ist ber gebotene Fauftfämpfer, ber bie Referoen unb Scßwäcßen bes Gegners mittest, beoor ber anbete Rlann im Ring noch irgenbwefsße Rlübigfeit in ben Armen füßlt.
Gs oergeßt eine 3oiL aber man weiß, baß 3Rat unentwegt baran arbeitet, gegen bie Großen brühen ben Gntfcßeibungsftrauß au wagen, um steh ein Zweites Rial in bie 2ijte ber 2Belt*
m e i ft e r ein3ufcßreiben.
Rian fennt noeß 3ur Genüge bie sensationellen Rlelbungen, bie übet ben aufgeßenben Boftoner Stern, ben braunen Bomber Joe 2outs, über ben Ozean fommen. Der Rfann ist unwiber*
fteßlicß; er gewinnt feine Kämpfe bureßmeg futa*
runbig bureß f.o— er beflaffiert bie gesamte ameri-*
fanifeße Gjtraflaffe unb nur ber SBeltmeijter B r a b b 0 d, ber bureß einen 3vfallsfieg bem S^meling*Beawinger Rias B a e r bie Krone ent*
reißen sonnte, geßt ißm geflissentlich aus bem SBeg.
Balb weiß man, baß Rlaj nießt untätig ist; mit ber zielsicheren Gntfcßloffenßeit, mit ber er sich feine Karriere aufgebaut ßat, f 0 rb e r t er oon ben Rlacßt*
ßabern bes ametüanifeßen Bobsportes ben Kampf gegen ben Bombet; er wirb aurüefgewiefen, ißm wirb zugemutet, fid) über bie lange Reiße bet Zweit* unb brittflaffigen Schwergewichte wiebet nach oorn au arbeiten; 2ouis Betreuer feßen in ißm nur ben geschlagenen Rlann.
Die Bobfportanßänger ber SBelt wissen noch, wie Scßmeling alle Gjperten oon feiner gerechten Sacße zu überzeugen wußte, wie ber 21jäßrige Regerbojret 2ouis, ber fieß bereits für unschlagbar hielt, enblicß nießt meßr anbers sonnte, als Scßmeling an3uneßmen.
Jn aller Gebäcßtnis steht noeß ber ungeheure Rummel, ben bie Rlentalität brüben um ben großen Kampf wob. Alle SBetten ftanben für 2ouis . . . teilweise 1:10. 2ouis erflärte in groß*
fpurigen Brcffeinteroiews, baß er ben Deutschen spätestens in ber oierten Runbe für bie 3«tt am Boben haben mürbe.
Der Xag bes Kampfes fam unb einer ber herrlichsten beutfeßen Sportfiege. Scßme*
ling zeigte bem Bomber, wie gebojrt werben muß.
Als bie ersten tigerßaften Angriffe bes Braunen auf ben Deutschen einhämmerten unb Rlaj in feiner falten Ruße rüdwärts ging, ftanb ganz Haarlem oor Fteube Kopf. Als fid) 2ouis mit feinen unßeim*
ließ ferneren Rechten eingetroffen hatte, wollte bie Riefenmenge Scßmeling f.o.
Aber bie Schläge gingen oorbei unb ber Arne*
rifaner ftßlitgwunbetfdjöne 2uftlötf)<t.
Die Schläge würben fürzer, bie Dedung fadte naeß unten... bie töblidjen Sdjwinger, mit benen 2ouis alle feine Gegner oon ben Beinen geßolt hatte, waren ewig ooraus „telegraphiert“; etwas stimmte nießt meßr. Außer Scßmeling unb einigen wenigen Bojr*
funbigen wußte es noch niemanb; oieüeicßt noch ber beutfeße Runbfunfmann. Kurz unb t r 0 d e n waren bie Broden, bie Scßmeling wäßrenb ber fünf Runben ausgeteilt hatte... 2ouis fühlte sie in allen
GI i e b e r n. ^
Dann war nur ein Rlann im Ring . ..
alle 2id)tipieltßeater ber A3elt zeigten ben Bilb*
streifen oon biefem Kampf; ber gefüreßtetfte Bojer ber A3elt, bas Bojibol bes farbigen unb bes beutst feinblichen Ametifas, mar oon bem Deutschen Scßmeling oernießtenb geschlagen worben.
Scßmeling ßat mit biefem Sieg bewiesen, baß er ber einzige Rlann ist, ber neben bem Können bie nötige Reroenfraft unb bie Klugheit befißt, bie ein 2Belt*
meifter haben muß.
Er behält die Nerven
Die leßten Rlonate finb erfüllt oon bem gefeßaf*
tigen Hin unb Her, bas ber SBeltmeifter B r a b*
b 0 d unb oor allem fein mit allen SBaffern gewaschener Rlanaget entfalten, um S cß m e 1 i n g aus bem A3ege 3u geßen. Bolüifcße Heßen, Bertragsflaubereien, Grfüllungsanfprücße ... bas Aufgebot ber Kreise, bie um feinen Breis ben 2Belt*
meiftertitel um ber sportlichen 2eiftung willen, fonbern aus Gefcßäftsmadjerei an Scßmeling gelangen lassen wollten, war ungeheuer oielfeitig. Die Kommu*
nisten mürben eingespannt... im Haarlemer Reger*
oiertel würbe gegen ben Bertreter bes „faschistischen Deutfcßlanbs“, wie man in ben Agitationen sagte, gewüßlt. Als es Btabbod gar mißt meßr anbers gelingen wollte, bem unangenehmen Hcrausforbeter aus bem B3ege zu geßen, brach zufällig ein Heiner Finger... feiten woßl ist eine Xrainingsoerleßung freubiget begrüßt worben.
Solcße Kämpfe ftnb zermürbenber als bie schwersten Runben... sie haben manchen großen Rlann zur Strede gebracht. Rlaj Scßmeling hat aber ben flaren Kopf behalten, er ist ein aus*
gezeichneter Anwalt feinet Sacße unb ßat itt zäßer, müßeooflet Kleinarbeit Stein um Stein zusammen*
getragen, um sich in Amerifa ben nötigen rechtlichen Rüdßalt zu oerfeßaffen. Der Amerifaner ist woßl einer schlechten Xam*Xam=Bropaganba zugängig, aber er oerfteßt auch ben 333ert eines maßten Kämpfers Zu mürbigen.
Rlaj Scßmeling ist jeßt auch brüben ber einzige unb aussichtsreichste Hetausforberet bes 2Beltmeifters;
es fteßt zu erwarten, baß sich Jimmy Brabbod, ber fieß feinen Xitel eßrlicß erfämpft ßat, enblicß einmal oon bem Gaufelfpiel ber 33ertragsumbeuter unb SBinfelaboofaten freimachen unb als ein eeßter SBelt*
meifter feinen Xitel oerteibigen wirb.
Gs braucht nießt ermäßnt zu werben, baß mir Rlaj Scßmeling als Sieger feßen möchten, aber bie Balme soll bem Besten gehören.
Das Beftecßenbe an ber Karriere Rlaj Scßmelings, ber mit ber Schauspielerin Anny Dnbra gfüdlid) oerßeiratet ist unb in besten wirtschaftlichen Berßält*
niffen lebt, ist bie Kraft ber Betfönlidjfeit, bie alle Schwierigfeiten außerhalb bes Ringes über*
wanb. Scßmeling ist nicht nur einer ber b e ft e n Bojer, bie Deutfcßlanb ßeroorbraeßte, fonbern auch einer ber f l ü g ft e n. Gr ßat bas Brinzip bes großen Kämpfers zum Brinzip bes benfenben, um*
sichtigen unb fein 2anb repräfenti'e*
renben Sportsmannes erhoben. Gs ist bureßaus möglich, öaß Scßmeling gelingt, was noth feinem Bojcr oor ißm gelungen ist: Gin zweites Rial bie JPcItmeifterichaft für steh unb bas «poifcutythia feines Baterlanbes zu erobern.
ASir halten ben Daumen, Rlaj!
