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Der Oberschlesische Wanderer, 1937, Jg. 110, Nr. 273

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Siet oäsetsdiUjisdic Dienstag, Den 5. stöbet 1937

91r. 273

©egrünbet 1828

— * ^ ^ 2;iiU9iuyf vt^u «i.

vuimmu imi

Sttenucrcr

occcmicit mit bet ^teutschen Ostfront

110.Jahrgang * 93erlagsort ©Ieinrit)

"•preis 15 ‘tPfg., in "polen 35 (Broschen

IIIHlllHIIIIIIIIHIIIIHIIIinilllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlBIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH

$lmtüd)e5 Organ ber 9l0S)$rp sowie aller staatlichen uttb ftabtifdjen $teljörbeit

p b h g

Stfäetm roöct)entlt$ siebenmal motgenS. - ülonatiidjet öesuflSptet# tret §auS «tn(d)ltcfelid> Sefteügelb 2.40 5R2Ä.

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©tfdhcinen bet anjetgen gelten bie allgemeinen ©efchäftsbebtngungen tm anaeigenroefen. anaeigenfd>lu& einen Sag bor erscheinen um 17 Uhr. Erfüllungsort für gafjlungen: ©leimt*. - gernfpred).@amntel*3lutnmer 3491. - Poftf^ed.ctonto: Sreßlan 9lt. 43927

Sin (Menst Preußens

Der SBütfeBerg betn güßm 3ut Stetfügung gestellt

91 uf bem Südebetg, 4. DltoBer.

SRddjeininifter Dt. © o eBBele überreizte bem güßrer auf bem Südebetg anläßliZ bes Gentes banlfeftes 1937 folgenbe Urtunbe:

„Das beutfZe ^Bauerntum feiert agjäßtliZ auf bem im tiefen bes SetZes gelegenen Südebetg ben Grntebanltag. Gs banst mit bem ga«3en Sol! feinem $errgott für gruZt unb Grnte eines arbeitsreiZen Saßtes. Gs gelobt bem güßtet bes SetZes aufs neue ©cfolgfZaft unb dienst an ber ßeimatüZen 6Zoße.

Die geierftätte bes beutfZen ßanboolles sott für aße 3eiten erhalten unb mürbig gestaltet merben. 2luf iijt faßen fiZ beutfZc Solls*

genoffen aßet Stämme tm Selenntnis 3u ber Ginßeit bes Slntes oereinen. Diesen 3t*l*tt miß bas ßanb Preußen mit feinem Seitrag bienen. Das Staatsminifterium Bot befZloffen, bett Südebetg, fometf er als preufjtfZes Staats*

etgentnm bisher jur Domäne Dßfen gehörte, bem güßtet unb SetZelanjler jn übereignen.

3Z ooßjieBe biefen SefZluß am fünften Grntebanltag im SeiZe 21boIf Hitlers, ber über bie ©abe ^tengens naZ feinem SBißen oerfügen möge.

Ser litt, ben 3. Oltober 1937.

Der $teuftifZe Siinifterpräfibent

$(tmantt ©bring.“

deute Eröffnung Des 3B&9B 37/38

Sppeß bes güßrers an bie Station S e r 1 i n , 4. Oftober.

3m größten $aßenbau Guropas, in bet reptäfen*

tatioen DeutfZtanMalle am Setliner Sleffe*

gelänbe, toirb am Dienstag um 20 Ußt ber g ü ß * rer bas SB i n t e t ß i 1 f s m e r 1 1937/38 et*

öffnen. Die Kunbgebung für ben friebliZen gelb*

jug gegen bie Sot beginnt mit einer SlnfptaZe bes fteßoertretenben Serliner ©auleiters Staatsrat

©ötlißer. SeiZsminifter Dr. ©oebbels mirb bann über bas abgefZloffene 9B$9B 1936/37 SeZen*

jZaft ablegen. SnfZlteßenb gibt bet güßtet nnb SetZslattjler bie Carole für bas große soziale 2Ber!

bet fommenben feZ« SBintermonate, bnrZ bas oot bet ganzen 2Belt bie Solibarität aßet DeutfZen jum Slusbrud fommen mirb.

Sille beutfZen Senber übertragen bie

©roßlunbgebung in ber DeutfZlanbßaße. 3eber Se*

ftßet eines 9tunbfunlapparates mirb aufgeforbert, aße biejenigen, bie fein Gmpfangsgerät hoben, in ihre SBoßnungen gutn ©enteinfZofts*

empfang etnäulaben, so baß bas ganje beutfZe Soll am Dienstag um 20 Uh* bie Hebertragung mit ber 9tebe bes giihrets hört.

Sin biefer ©roßlunbgebnng merben famtliZe 3teiZntinifter, SieiZsleiter, Staatsfelretäre, 3ietZss ftatthalter, ©auleiter, bie führenben SRänner ber.

Sorteiglieberungen, ber SBehrmaZt nnb ber Soli*

3ei teilnehmen. Stuf Ginlabung bes SEeiZspropa*

ganbaminifters merben unter ihnen als SIbgefanbte bes beutfZen Solles 20 000 Siänner unb grauen ftßen, bie feit fahren opferreiZe SItbeit im Dienst an ber Slllgemeinheit bet ber großen Sammelaftion geleistet hoben.

„Saureuttier Testspiele“ fdion 1938

3um 125. ©eburtstag 9JiZorb SBagncts ' Saprenth, 4. Oltober Die „Sapreuth« geftfpiele“, bie nrfptüngliZ erß mteber 1939 abgeholten merben faßten, ftnben aus Snlaß bes 125. ©eburtstages non SiZ«t&

SBagner bereits 1938 statt. 3n ber 3^*t nom 26. 3uli Bis 19. Suguft merben 3mei 3pltcn Bes

„Sibelungenringes“, ferner fünf ?Iuf*

füßrungen bis a r f i f a 1“ nnb jeZs Snj*

wiener tötet U-Soot^ogriff auf btitifdiett Serftörcr

Moskau provoziert Zwischenfall im Mittelmeer

2 o n b o n, 4. Oltober.

Son ber englifZen SIbmiralität mirb mitgeteilt, baß ber b r i t i f Z

*

3

*

* ft ö r e r „S a f 11 i s V* am Slontag morgen oon einem U*Soot im SRittelmeer angegriffen morben fei. Der Gnglänber höbe ben SIngrtff mit Diefenlabungen beantmortet, beten SBirfung noZ niZ* belannt fei.

Suf bas englifZc ÄriegsfZiff fei du Dotpebo ab*

gefeuert morbett, bas aber fein 3i*l oerfeßlt ßabe.

2Eelbungen aus Salencia (SHeuter) besagen, baß sieben britifZe 3etftörer unb jmei glugboote bie SnZc «oZ bem U*Soot in bet Sähe »on ctap (5an Slntonio (etma, 100 Kilometer füböftliZ oon Salencia) aufgenommen hotten. 9ta<h biegen SJtelbungen foü bas U*Soot sogar jmd engfffZe 3erftörer angegriffen hoben*

Gs honbelt flZ hierbei 3meifellos um einen neuen Slft bolfZemiftifZee Sieoterie tm SRittelmeer.

SRoslau fegt angefiZts ber Gntmißlung bet Ser*

fjanblungen über bie Spanienfrage aßes baran, mieber einen 3wif^enfall — noZ bajn mit einem englifZ«» ÄriegsfZiff ols Opfer — jn p r o p o 3 i e r e n, um bie fiZ anbaßnenbe Ser*

ftänbigung ber mefteuropäifZen Staaten jn ßinter*

treiben.

$aoas melbet aus Salenci.a: ,,S33ie man aus Denta erfährt, hoben fiZ sieben britifefje 3er*

störet unb smei SBafferflugseuge tm ßaufe bes Sßontag in bet Stahe oon xap San Slntonio oer*

einigt unb gemiffe fÖtanöoer burZgefnhrl 33tan oer*

mutet, baß btefe SRanöoer bas 3id ©erfolgt haben, ein U*Soot 3U fangen, oon bem smet ber englifZen 3erftörer angegriffen morben fein sollen.“

Sie Soiajcthcnhcr find überlastet

Eine neue Form der „Liquidation“: qualvoller Tod in der Verbannung

3W o s 1 a u, 4. Oltober.

Die Somietregierung hot eine Slbänberung bes Strafgefeßes oerfügt, roelZe 5«igt, baß bie ungünstige internationale SBitlung ber klaffen*

erfZteßungen unb Sluturteile ben 9Ros!auern sehr unangenehm 3U merben beginnt. 9Ran hot fiZ baher im &rem! eine DäufZung bes Sluslanbes ausgebaZt in ber gotm, baß in 3uiunft niZt aße

„Droßliften“ ben SatfenfZuß erhalten merben, fon*

betn baß sie in bie S e r b a n n u n g gefrfjtrft merben, mo sie ber ftZ^re unb pualoolle lob er*

märtet.

Den ©etiZten ber Somjetunion mirb fünftig bie ajfögliZleit gegeben, für bas SerbreZen ber

„Spionage unb' SZabenstätigleit“ niZt nur bas höchste Strafmaß (GrfZießen) 3U mahlen, fonbern auch greiheitsentäiehung auf längere 3ßit 3u oer*

hängen, künftig sollen greihdtsftrafen niZt mie bisher 3U 10 Sahren, fonbern bis 3U 25 fahren aus*

gefproZen merben tonnen.

Gs brauZt laum Ijinjugefügt 3« merben, baß bet tatfäZliZen SBirlung naZ ein folZes Strafmaß nur eine fZdnbare SRilberung barfteßt, ba bie befannte gotm bet Serbannung in ber Somietunion einen ftZcren gtauenoollen Dob bebentet.

Die neue äRaßnaßme ist jmeifellos baburZ notmen*

big gemorben, baß bie 3oßl ber Srojeffe in 3olunft immer meßt junehmen mirb unb bie Somjethenler bnrZ bie Sluturteile am laufenben Saab ißre saubere SItbeit einfaZ niZt meßt fZoffen. So ßot man einfaZ eine neue gotm ber ßipuiba*

Hon gemahlt unb glaubt, bamit bas Sluslanb be*

rußigen 3U sönnen. DatfäZliZ mirb aber bas SZtß- fal bet Serbannten meitaus fZrecftiZer fein als ber jum Dobe Serurteilten.

3st3mifZen finb aber immer noZ neue Dobesutieile 3u oer3eiZnen. fiaut „Sojialifti*

tfZesfi Donbaß“ mürben in SBinnißa (lllraine) brei angebliZe ßanbmirtfZaftsfZöblinge 3um Xobe oer*

urteilt. Die in ber Dataren*Repnbli'l erfZetnenbe 3eitung „Ärasnaja Dartarja“ melbet brei Xobes*

urteile aus Ärasnomtbi. Die „Sramba Semeta“

melbet brei meitere Dobesurteile aus SltZongelsl.

Slußerbem mürben in ber Xartarenftabt XietiufZc feZs gunltionäre bes ©etreibebefZaffungsamtes unter ben übliZen SefZulbtgungen oor ©eriZt ge*

stellt. Slus ber Somfetrepublil Äafalßiftan mirb, ebenfalls „Ärasnaja Dartarfa“ sufolge, bie ©nt*

laroung smeier lonterreoolutionärer Organisationen mitgeteilt, benen leitenbe SBesirlsfunltionäre unb Sestrispartdfelretäre angehören.

deftige Kämpfe bei Sdpmglini

Erfolge der Japaner am nördlichen Flügel

SZongßat, 3. Dttober.

Der SZwerpunlt ber Äämpfe bei S Z « « 3 ß o i lag am Sonntag auf bem nörbliZen glüget mit ben Srennpunlten ßiußang unb ßotien. Die ZineftfZen ßinien ftanben bort unter fZwerem gener ber japanifZe« Slrtißerie nnb bem Som*

barbement aus 3aßlreiZen glngjeugen. DteGßinefen mußten am ißaZmiitag tßre Jruppen aus ben ftarl jerfZoffetten Steßungen jurürfneßmen, jumal bie 3apaner einige Danlangrtffe unternommen ßatten. Die 3apaner oerboppeln anfZeinenb ben Dtnß ans bte Gingriffsfteße, um ißren Grfolg 3u oergrößern.

31m Sonntag morgen tonnten starte japanifZe DruppenoerfZiebungen naZ bem Rorben beobachtet merben. SapanifZc Äolonnen, bte mehrere Äilo*

meter lang maten, tonnten oon ber Stabt aus mahrgenommen merben. SIuZ bie f a p a n i f Z c n g 1 i e g e r hatten fZon feit ben äJlorgenftunben eine

lebhafte Dätigleit entmirfelt unb gaßlieiZe Somben auf bie ZineftfZen ßinien abgemorfen. Sie maten habet anfZeinenb nur menig oom ZineftfZen 31b*

meßrfeuet behelligt morben.

3m grontabfZnitt ßiußang — ßotien, norböftliZ SZnngßais, fZoben bie japani*

fZen Druppen tßre grontlinie etma brei Kilometer roeftmärts oor, boZ mußten sie ben 33ormarfZ in bem fZmiertgen, oon oielen SBaßerläufen burZ5 5ogenen ©elänbe mit erßebliZen Verlusten erlaufen.

Das Hauptquartier ber R o r b Z i n a * 31 r m e e melbet bie Gtnnaßme oon X e Z o u. Damit ist bie erste miZtige Stabt ber SZnntung*^rooin3, 200 Kilometer fübliZ non X i e n t f i n, erreiZt.

Jiunmeßr ist bas 3id öes meiteren SßormarfZes ber Sapaner X f i n a n f u, bie Hauptftabt ber SZan*

tung*$rooin3 am ©eiben gluß. Sin bem 100 Äilo*

Hcucd im Steffen?

Von Hans Wendt, Paris

„Gs heißt fegt garbe belennen unb entmeber ben grieben ober bas ©egenteil ausspielen. Die 3eit brängt. 90tan lann niZt meßt 5ögern. Die Stunbe ber GntfZdbungen ist gelommen.“ Diese Säße finben fieß, ant Dage naZ bet großen griebenslunbgebung oom SJiaifelb, im pariser

„SJtatin“, aber niZt in einer 23etraZtung über bie allgemeine europäifZe ßage, niZt als 3ufttmmung 3u ben Grllätungen SIbolf Hitlers unb SRuffolinis, fonbern leibet nur, sozusagen beiläufig, in einem

©enfer 23etiZt, ber ßitminoms SBtllen su einem allgemeinen Äonflilt unb bamit erneut bie Kriegs*

treiberei ber „falfZen ßügengötter oon ©enf unb SJloslau“ iZilbert.

Gs feßlt auZ sonst niZt an Stimmen in ber fransöfifZen DeffentliZleit, bie folZe Grfenntniffe ausfpreZen. „SBenn bet SSöllerbunb bem roten Spanien folgte unb fiZ 3unt Kriege gegen DeutfZ5 lanb unb Stalten entfZlöffe, mürbe er gans Guropa in einen unbefZreibltcßen Äonflilt ftüraen. Genau bas im ©runbe münfZen bie Soroiets. Sie süßten fiZ meßr unb meßt in Spanien gefZlaflen.

Daßer ißre SJerfuZe, naZ allen 5tiZtungen bie SSerroitrung au oergrößern. Sie arbeiten in SRorb*

afrtlst. Sie arbeiten in ©enf. Sie arbeiten gegen Gßtle. Sie arbeiten in gtanfreiZ, too bie Slgitation fortbauert. Sie arbdten in bet ganaen Sßelt. Die feinbliZe Sl.ltion ber Snternationale entmicfelt fiZ ungeßinbert. 3Roslau träumt nur oon SEeoolution unb Ärieg unb gebrauZt aße SEittel.“ Das fteßt im

„Sournal bes Debats“, unb troßbem finbet bie gleiZe 3eiHng ben 2J?ut, unmittelbar baneben einen milben Heßartilel gegen bie Slbmeßrrüftung DeutfZlanbs an bringen!

Stuf biefen fZreienben SBiberfptuZ stößt man immer mieber meßt nur in ber ftan3ÖfifZen fresse, fonbern erst reZt in Unterhaltungen selbst mit ben oernünftigften granaofen. ®ei aller Grlenntnis ber bolfZemiftifZen ©efaßr unb ber Rotmenbigleit, ißr entgegenautreten — fomeit btefe Grlenntnis oor*

ßanben ist unb mutig ausgebrüdt mirb — feßlt es an eßrliZem unb logifZem SSerftänbnis für bie IRolle betet, bie fiZ ben praliifZen Äampf gegen bie rote Kriegsgefahr, für grieben, Drbnung unb Slufbau aum 3^el gefegt haben. .

Diese Hutung erinnert statt an bie Ginftellung manZer bürgerltZer Kreise in DeutfZIanb unb Stalieq oor ber Uebetroinbung bes Kommunismus butZ bie fafZiftifZc unb bie nationalfoaialiftifZe SBemegung. SCRan faß amar bie ©efaßr, man fürZtde sie unb mollte sie befZmören, aber man ßütete fiZ moßlmeisliZ, selbst ben 3or>r ber roten Untermelt auf fiZ au lenlen, unb fZüttelte ben Kopf über bte raußen Sitten jener Staun* ober SZtoaraßemben, bie es magten, an ber entfZeibenben Steße, auf ber Straße, bem Xertor bes SolfZemismus bie Stirn au bieten.

Die bürgetliZen „Demolratien“ im SBeften ftnb heute in einer gan3 äßnltZen ßage. Sie finb im

©runbe ßeilftoß, baß es ben beutfZUtalienifZen Drbnungsroall gibt, bet sie oor bem Slnbtanben bes roten SJteeres bemaßrt. Grft reZt gilt bas für manZe Heineren, noZ unmittelbarer bebroßten Staaten. Gs gibt genug ßeute in gtanlteiZ, bie im

©runbe ißres H^täens feßr banlbar gemefen finb, baß ißnen bie heilsame gurZt marsiftifZer unb bolfZemiftifZer Heßapoftel oot unliebsamen Kon*

fequenaen, Generalstreik Sürgetlrieg unb äßnliZe rote greuben bisßer erspart ßat, mas betfpielsmeife naZ bem Stur3e Slums oon ben SRaZthabern bet

„Soll5front“=ßinlen (Slum auf bem SJtarfeiller Sorteitag) selbst eingeftanben morben ist.

Slber nein,, ber Gßauointsmus gebietet, noZ immer an ber SZintäre bes Serfailler Diltats, ber maßren Kraftquelle bes SBeltbolfZemismus, am Söllerbunb, feinem Slboptiolinb, unb an ber Sünbnispolitil bes Somjetpaltes feftaußalten, in tüZtigen unb orbnungsrotlligen Nachbarn einen größeren geinb au erbliden als in bem maßren Sittentäter gegen Kultur unb SBeltfrieben; bie Slufbauarbdt biefer 9fiaZbarn mit Unoerftänbnis, füiißtrauen unb SerbäZtigungen 3u stören.

SBelZe Soreingenommenßeit mar auZ biesmal mieber, roäßrenb bet Xage oon SJiünZen, Gffen unb meter fübliZ gelegenen SlbfZnitt an ber Sdpmg* | Serlin, bei all jenen franaöfifZen SeobaZtsrn Han!au=Saßn bringen bie japantfZen Xruppen in eftanftellen. bie, genau mie in Snlermo unb in 3tiZiung auf ben SXusgangspunft ber 3roeigbaßn utnbetg ober bei äßnliZen Slnläff^n, ißr t Xaiquenfu*SZanfi*Hcuptftabt oor. j fZIeZten ßaune unb Slntipatßie bie 3ügel frei*

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gaben. Aus fenen BlUftonen, btc an fiß mitfliß vielgestaltig, eigenmiüig unb inbioibualiftifß genug, aus 3bealismus unb Paterlanbsliebe ju bifaiplinierten Körpern gemorben finb, großartigen SBerfaeugen in ber Hahb eines einmütig anerfannten SBillens, mürben „Plenfßen oßne Seele“ gemaßt, aus jenen beiben Plännern, bie itt gana anbetet SBeije als Parlamentarier ober Parteifinansiers bas Pols, feine gefunbe Kraft unb feinen SBillen oetfötpetn, „Diftatoren“. Unb menn gar nichts meßr ßalf, mürbe an ben großen Perbünbeten

„General Siegen" appelliert, ber als Slacßfolget bes besonnten „Generals SBinter" baau ßerßalten mußte, menigftens ein bißßen Stoff aum Plies*

madßen unb Jperabminbern au liefern.

©s bot alles nißts genügt, bie ©roßartigfeit biefet Kunbgebungen etaroang fiß ißren ©inbrud troß ber Perfleinerungs* unb ©ntftellungsüerfuße, genau mie bas positive 3iel bet beutfß*italienifßen 3ufammenfunft butß bie Störungsaftionen unb

©egenmanöoer nur geförbert mürbe. Die Spefulation auf irgenbmelße „ßiftorifß bebingte ©egenfäße“

mirtte ja oßneßin fornifß genug bei 2euten, bie fortmäßrenb eine englifß*fran3Öfijße Intimität als bie felbftoerftänblißfte Säße ber SBelt hinstellen, obrooßl biefe beiben Nationen jaßrßunbertelang bie erbittertsten geinbe gemefen finb, noß oor roenigen Saßraeßnten mit gafßoba bie unmittelbarste Kriegsgefahr erlebt haben, mäßrenb Deutfßlanb unb Italien, befonbers naß bem 3etfall bet-Habs*

6urg*Hertfßaft, eine maßte SBieberauferfteßung tßter jaßrßunbertealten gemeinsamen Interessen erleben tmb; naßbem sie ganje ©efßißtsepoßen ßinbureß bie Träger oon 3iuiüfoüon unb Kultur gemefen finb, erneut au Trägern unb SBäßtern gemeinsamer 3beale roerben. *

Die oon ber franaöfifeßen Politit unter Plitßilfe

©bens, entgegen ben roeitergreifenben Per*

ftönbigungsplönen ©ßamberlains, überftürat ein*

geleitete Afiion gegen 3talien ßat ißren amie*

fpältigen ©ßarafter inamifßen genügenb entßüllt unb broßt, naßbem bie Hoffnungen auf 3etfcßung ber Aßfe Perlin—Pom gefßeitert finb, in ißt

©egenteil umauftßlagen. SBas als „©inlabung“

frisiert morben mar, stellte ja im ©tunbe eine Droßung bar, »ie sie gar nißt im Interesse

©nglanbs, fonbern lebigliß ber roten Hintermänner ber franaöfiftßen „Polfsfront“ lag. Das oon Plosfau lavierte Stißmort oon ber angeblißen Pebroßung bet Plittelmeeroerbinbungen ßatte feine SBitfung getan, unb granfteiß unb ©nglanb broßten, aur größten gteube bet nur äußerli(ß noß immer unbefriebigten Somjets oon Plosfau unb Palencia, in einen gemeinsamen ©egenfaß au Stalten au geraten, bet Palencia entlasten, bie ©efaßr einer englifcßsitalieniftßen Sonberoerftänbigung bannen unb bie oom Polfßeroismus gemünfdjte Perfßärfung ber eutopäifßen Spannungen ßetbeifüßren sollte.

©s ist rooßl fein 3ufall gemefen, baß aus*

gereßnet am Tage ber Perliner Kunbgebung ber englifß*fran3Öfifße ©egenfaß in ber Spanien*grage aum ersten Plale oor ben entfeßten Augen ©enfs in

©tfßeiuung trat, baß bie unnatürlitße unb gemalt-- fame „Uebereinstimmung“, mie sie bie Slßfe ©ben—

„Polfsfront“ vjümege gebraßt ßatte, ißre innere Prüißigfett offenbarte. Die SBut ber pariser„Polfsr front“ naß ben ©rflärungen Herrn ©lliotts mar mitfliß ßerabemegenb. Plan empfanb feßr gut in Parts, baß es fieß ßier nießt um eine ßjtratour, fonbern um bas Dutßbteßen bet maßten ©in*

itettung ©roßbtitanniens ßanbelte, bie, im ©egen*

faß au ben Spmpatßiefunbgebungen bes Herrn Delbos für bie Stßmefter*„Polfsfront“ oon Palencia, lein Sntereffe am Stege ber Poten in Spanien, fonbern an ber Herstellung georbneter unb bauet*

ßafter Perßältniffe ßeftßt.

©s ist sogar im ßöcßften Plaße ameifelßaft, ob selbst in jenen franaöfiftßen Greifen, bie Stalten am liebsten unter bas faubinifße Sotß aller möglißen

„Garantien“ unb 3ugeftänbniffe aroingen mosten, bie gegenmäitig so in ben Porbergrunb gefßobene 3urütfaießung ber Spanien=gteimilligen mitfliß als mögließ unb erftrebensmert betraßtet mirb. Selbst menn eine paritätische 3utütfaießung biefet gtei*

„ennaßnungen“ an Die falffte antreffe Merkwürdige Auffassungen in der englisch*fran2ösischen Note :

fionbon, 4. Oftober.

Der Snßalt ber englifß*franaöftfßen Pose an Stalten mirb in einer Pielbung ber preß Association futa ffijjiett, Danacß fßeint bie Pote oon ber irrtümlißen Auffassung ausaugeßen, als ob bie 3urücfaießung ber gteimiuigen, bte bte Pot*

bebingung für bie 3uerfennung ber Pedjte Ärteg*

füßrenber an ßeibe fpaniftße Parteien fei, aus*

ftßließltcß ober üßermiegenb oon bem guten SBitlen Staliens abßängt. SBeiter mirb bte Pinfenmaßrßeit ausgefproißen, baß es außetötbentlicß f^mtetig fei, ttgenb einen gortfdßritt in Ptcßtung auf bie euto*

patsche Perußigung au ertet(ßen,\ solange nießt bte fpanif^e Sljtgelegenßeit mtrfungsooll unb xaf^ in Angriff genommen merbe.

Dabei mtrb in ber Pote, oon ber laut Preß Association noeß nießt feststeht, ob unb mann sie oeröffentli^t mirb, gefliffentli^ üßerfeßen, baß es nießt Stalien, fonbern Sotojetrußlanb ist, bas buteß feine offene ©tnmifeßung tmtpet «siebet eine mirs*

ließe Pegelung bet Stcimtlllgenj'Siuöe unb bes Spanten*proßIems überßaupf .uttmöglteß maeßt.

9 )ömifd)e ^reffeftimmen

,i*. n 4. Df tobet.

' Hi^fi^tließ ?,ber- cnglifeß*fran§öftfeßen Pote be*

gnügen fid> bie römtf^en Platter aunädßft mit ber 2Biebergabe ber auslänbifeßen Preffeftimmen.

Aus Sonbon lassen fieß bie, Abendblätter überein*

ftimmenb berieten, baß manfteßbort reeßt roenig

Hoffnungen auf ein Gelingen ber Snitiatioe matße. Unter biefen Umftänben ßabe es aber, mie ber Sonboner Äorrefponbent bes

„©iornale b’Stalta“ erflärt, getabeau ben Anfdjein, als ob ©nglanb unb ffranfreitß ißren Stritt in Pom eigentlich nur unternommen ßätten, u m e i n Alibi für ißre Abfeßr oon berPicßt*

einmifcßungspolitif au feßaffen unb * bann offen au Gunsten ber Polfcßemiften etnaugreifen.

AUerbihgs müsse man, mas ©nglanb betreffe, Das Porßanbenfein einet foleßen Abjt^t ausftßlteßen.

Der ßonboner Äorrefponbent ber „X x t b u n a“

eminnt aus ben Kommentaren bet engltfcßen Presse en ©inbrud, baß eine ableßnenbe Antmort Staliens jebenfalls nießt bie fcßltmtnen golgen ßaben merbe, bie eine offenbar oom goretgn Office inspirierte Presse oorausfagen molle.

Der ßonboner Pertreter bes „ß a o o r r o 3 a s * cifta“ betont, baß man angeftdjis einer ooraus*

fi^tliißen Steigerung, Staliens, an Pefpreißungen teilauneßmen, bie besser in einem anbeten Kreis fiattfinben sonnten, bereits oetfutße, ben ©inbrud einet foteßen Steigerung abaufcßroäcßen, inbem man ißm oorßer bie Pebeutung bes biplomatiftßen Scßrittes au oetttngern traute. Pacß bem Pariser Pertreter bes Plattes beginnt man in ber fran*

aÖfiftßen Haupiftabt einaufeßen, baß bie englisch*

franaöftf^e Pote ein Sßlag ins Staffer ge*

roefen fei, „benn bie spanische gtöfle sönne unmögli^

einer ßöfung näßergebra^t meroen, inbem man oerfücße, Pom oon Petlin au trennen ober ge*

münbene Kompromißlösungen ausarbeite".

H. *'

Staatssekretär Reinhardt eröffnet die Zolischuie Sigmaringen

Sigmaringen, 4. Oftober.

Staatsfefretär Peinßarbt eröffnete ßiet am Sonnabenb eine neue 3 0 M f $ * I Sn einet Ansprache beaeidßnete er ben Sems bes 3011*

beamten als einen ber mistigsten jum Sö^uße ber beutf^en Polfsmirtf^aft unb bes politifißen ßebens unseres Polfes gegen Angriffe oon außen unb füßrte bann u. a. aus:

Die Aufgaben bes 3<>flbeamten ftrtb mannigfach,

©r muß benfen, um bem Pei^ bie im Huusßalts*

plan oorgefeßenen Summen an 3öllen unb Per*

ßraucßsfteuetn au oereinnaßmen, er muß o

o

1 f s * mirtfcßaftlicß benfen unb Pefcßüßer ber beutf^en Arbeit unb bet beutfißen ■Jtäßrung fein.

Der 3ellbeamte ist bür^füßrenbes Organ ßanbels*

politischer Perteibigungsmaßnaßmen unb unserer außerorbentli^ oetmidelten unb schmierigen De*

oifenßemirtfißaftung. Außerbem i\t er © 11 n 3 * poliaeißeamter unb als solcher bafut oerant*

mottlicß, baß ber beutfeße Poben oor SPenfcßen unb Sachen beroaßrt ioirb, bie naeß Deutfcßlanb gefißidt merben, um ßier Pnßeil au ftifien. ©benfalls ein ipidjttget 3®etg unseres 3°ttbiet^ftes ist ber Kampf;

jg-e g e n. b e« S (ß m u g g e 1. 3ebet Grenaaollßeamfe -muß bereit ^eilt/-alle“' feine Aüfgaben unter © in*

\ X

faß oon ßeib unb ßeben au erfüllen, ©r muß Sinbigfeit, ©eiftesgegenmart, ©ntfeßlußfraft unb UJtannesmut beftßen.

Sßir müssen jebe Gelegenheit maßtneßmen, um unsere Polfsgenoffen, fei es bei ber ©ütereinfußr ober ©ütetausfußr ober beim Hebexfißteiten bex

©renae, au bitten, Perftänbnis für bie Ans*

gaben unserer 3oIIbeamten a« ßaben unb fnß immer bemußt a« fein, baß 3oflbienft bte Porausfeßung für ben Peftanb ber beuifeßen S3blfs*

mirtfeßaft unb für Deutfcßlanbs mirtfcßaftlitßes unb foaiales unb oielleicßt auh politisches SBoßlergeßen

ist. *■

Staatsfefretär Peinßarbt führte bann meiter aus, baß steh sehet 3oltbeamte für ben nationalfoaia*

tiftifeßen Staat mitoerantmortlicß füßlen muffe. 3m Htnblid hierauf befonbers ßabe bie Art ber Abfertigung ber Personen au geschehen, bte bie

©rena? überschreiten. 3eber Peamte unb Angestellte ßabe bestimmt, aber ßöfließ aufautreten. ©t müsse fteß stets bewußt fein, baß er ber erste unb leßte Hoßeitsträger bes ttattonalfoaialtftifdßen Deutfdß*

lanbs ist,,betn bet ©inreifenbe unb ber Ausreifenbe begegnet. r

roilligcn bertfbar mare — bie roten finb fa aber längst größtenteils als „Spanier“., oerfleibet hätte gtanfreieß an einer PU^feßt ber au Dausen*

ben über feine ©tenae geminderten „.^reißeits*

lömpfet“ fteßet bie geringstevSrönbe. Plan sann oßne große Phantasie ootßetfagen,* baß bann politi*' feße Piorbe unb Pombenattentate nießt meßt in so unregelmäßigen ABftänben .mie btsßet erfolgen mürben unb baß gemiffe, bisßer mit Plüße unb Pot oermiebene äußerste Piöglicßfeiten bet inneren Aus*

einanberfeßungen feßr rafcß in greifbare Päße rüden tonnten ...

Die ftanaöfifice Diplomatie,; ©efangene ißrer Pegierung5fostlition, ist in einer bebeitflicßen 2age.

SBas soll merben, menn bie bisßet mit Hertu ©bens

Hisse aumege gebraßte künstliche Sntereffenoerfleifte*

taing Paris—2onbon, auf bie äußerste Pelaftungs*

probe gestellt, auseinanberbrießt, menn 2onbon ben ASeg aur ©ßamberlain^Politif ber Perftänbigung mit Pom unb Perlin mieber aufnimmt? Scßon jeigen fteß in ©nglanb neue Symptome, bie man an ber Seine forgenooH beobafytet. Auch granfreieß täte besser, bie in Perlin aufgeaeigten griebensaiele unooreingenommen unb grünblicß au prüfen. Die oon Plosfau gemoUte ©rftarrung bes SBeftens au einem antibeutßßen unb antiitalienif^ßeiv Plod «oitb unhaltbar. 3rür granfreieß broßt bie Isolierung mit Palencia, Prag unb Piosfau. 2Bann mirb aueß gratffteieß ermaßen, um an bet Pettung ©uropas

mitaumirfen? -

Der (frnleftattft her Suaenö:

Sorgfalt für bas tägliche Prot Petlin, 4. Oftober.

Am ©rntebanftage erließ ber Peicßsjugenb*

führet Palbur oon S^iracß oom Püdeßerg aus folgenben Aufruf an bie beutfeße Sugettb:

„Der ©rntebanf ber heutigen 3ugenb: Sorgfalt für bas tägliche Prot!

Die beutfeßen Pauern unb £anbarbeiter unb mit ißnen Hunberttaufenbe ber arbeitenben 3ugenb geben ißre ganae Kraft für bie Sicßetftettung ber Polfsernäßrung aus eigenem Poben. Die Sjitlets jugenb ßat im ©rnteeinfaß, im Aufbau ber lattb*

mirtfcßaftli^en Perufseraießung unb nießt auleßt bur^ ben 2anbbienft baau beigetragen, baß bas 2anbooIf eraeugen unb ernten sann, mas ber eng begrenate Poben unserer H^utat überhaupt ßet*

augeben oermag. 3n biefet Plitarbeit oiffenbart fteß bie tätige Dteue bet beutfeßen 3ugenb aum Pauerntum.

Der mertooßfte Poßftoff für bie Arbeit aöer beutfeßen Pienfdjen ist bas tägli^e Prot, ©s ist aber nießt allein mießtig, ißn ju eraeugen. Pacß*

bem er unter Plüßen unb Sorgen gemadjfen unb geborgen ist, gilt es, ißn au pflegen unb a»

e r ß a 11 e n. Durch bie Acßtlofigfeit eines ©inaelnen mag oiellei^t nur ein säum spürbarer Deil bes

©raeugten oerfeßmenbet ober oerborben merben.

PiiCionenfadje Acßtlofigfeit aber bebeuiet ben Per*

luft unerfeßlitßer P3erte. PüHionenfacß muß baßer bie Piitarbeit ber heutigen Sugenb gegen ben Perberb unseres täglichen P r o t e s einsehen. Unsere Sorgfalt für bas fleinfte Stüd Prot sann uns ben ©rnteertrag einer großen beutfeßen Prooinj erhalten.

2Bir eßten so buteß bte Dat bie feßmere Saßtes*

arbeit bet Pauetn unb Sattbarbeitet, bet grauen unb Pläbel auf ben Höfen. 2Ba<ßfamfeit für bte ©r*

ißaltung unserer Paßrungsgüter ist ber ©rntebanf ber beutfeßen 3ugenb.“

©eneral Plilit) in Paris

geietljdjet ©mpfang auf bem Plilitätflugßafen Paris, 4. Oftober.

Der Staatsfefretär tm Petcßsluftfaßrtminiftertum

©eneral ber glteger 2JZ i 1 dß traf mit feiner Peglet*

tung am Piontag nachmittag auf bem Piilitär*

flugßafen oon Dugnp bei Paris ein. ©eneral Piilcß mürbe oon bem Unterftaatsfefretär im franaöfifeßen 2uftfaßrtminifterium, A n b r a u b, bem beutfeßen Potfcßafter ©rasen 2B e 1 c 3 e f, bem ©eneralftabscßef ber 2uftftreitfräfte, bem Pefeßlsßaber bes

n.

2uft*

steifes unb bem ©ßef bes Plilitärfabinetts bes 2uftfaßrtminifters empfangen, gerner hatten fteß aaßltet^e füßrenbe Perfönli^feiten bet militärischen unb aiotlen £uftfaßrt granfreießs, ber beutfeße Plilitäraitacßg ©eneraöeutnant K ü ß 1 e n t ß a 1, ber beutfeße Plarineattacße Kapitän oon ber Piar*

m i ß, Potfeßaftsrat Dt. g 0 r ft e r unb ber Per*

tretet bet 2uftßanfa Dr. A f a tn eingefunben. glan*

fiert oon je btet Pombern ßatte ein © ß r e n * Bataillon ber franaöfifeßen glieger*

truppen oor bem mit ber Hofeufreuafaßne unb bet Drifolore gefeßmüeften ©tnpfangsgebäube Auf*

ftetlung genommen. Als ©eneral Piilcß oor ber gaßne bes ©ßrenbataillons Holt maeßte, mürben bas Deutfcßlanb*2ieb, bas Horft*2ßeffel*ßieb unb bie PlarfeiHaife gespielt. Dann feßritt ©eneral Pltlcß bie gront ber ©ßrenfompanie ab unb begab fieß anfeßließenb in bie Stabt.

polen ernneht!

3ubas Angst unb Abmeßrlampf PSarfCßau, 4. Oftober.

Die polnische Presse meist barauf ßtn, baß bte 3uben au einem ©egenangrtff gegen bas mach*

fenbe nationale ‘Pemußtfein in polen übergegangen finb. An bie jübifeßen Kaufleute unb 3nbuftrieHen ist naeß ben polnifcßen Pteffemelbungen ein ge*

ßeimes Punbfcßteiben oerfanbt morben, bas alle 3uben au einem rücksichtslosen Pogfott bestimmter polnifcßet mirtf^aftlid)er Hntcrneßmungen unb

gabrifen aufforbert.

tHectc Bfsmsns-lltaitffitfttmtg ftt OB

Sdiauspiel-Eröffnungsvorstellung ;Der Heilige

*

im Öberschlesischen Landestheater

Daß bas Obers cf) festste 2anbestßeater in

©ßriftian Siemens einen Dberfpielleitet für bas Scßaufpiel gemonnen ßat, ber als solcher, aberi aueß als fölenfcß unb Dieter ben Problemen, infon*

berßeit jenen, bie irgenbmie in unserer heutigen 3eit fteßen unb oon ben Plenfcßen biefer 3e*t ß^5 meistert merben müssen, nießt aus bem PSege geßt, fonbern im ©egenteil ißnen in ben He^en ber Pienfcßen nachspürt, sie bort ßeroorßolt, fünftlerifcß betrachtet unb in eine gorm unb Spraye 3U 3min*

gen meiß, bie geeignet ist, ben Problemen eine fRicß*

tung au oerleißen, in ber bie betraeßtenben Pten*

feßen bann eßer gu einer 2öfung fommen, bie be*

freit unb erßebt, ßaben mir scßon an ben ersten btet Uraufführungen, bie im 2auf ber leßten 3aßre im Obetfd^leftf^en 2anbestßeater oon ©ßriftian Sie*

mens ßerausfamen, oerfpüren sönnen. Der Plut unb bas Perantmortungsßemußtfein bes Dieters oori feiner 3cü fommt aber erst reeßt aum Ausbtud in ber jeßt aur ©röffnüng bet Spielaeit oom Oberftßle*

ftf^en 2anbestßeater in Peutßen unb ©letmiß ur*

ausgeführten Xragöbie „Der SjeiliQt“ oon

©ßriftian Siemens, in ber fteß bet Dichter bie Auf*

gäbe stellt, bas Perßältnis Staat unb Kitcße bort aufauaeigen, roo bie Kireße ben ißr oorgefeßtiebenen 2Beg oerließ unb oermeinte, als Dlicßter gefeßt 31t fein aroifeßen ben Pölfetn unb ißren güßtern.

Der geschichtliche Vorwurf

3n getreuer 9lacßaei^nung ber gefcßicßtlidjen Porgänge füßrt uns ©ßriftian Siemens in feinem neuen SBerf „Der Heilige“ in jenes 3aßrßunbert, bas ben politischen Placßtanfprucß ber fatßolifcßett Kireße 3um Dogma exßob unb gerabe baburd^ ben Keim unenblicßen ©lenbs für bie SBelt in fteß birgt.

©in 2otßar ©onti mar als Snnoaenj III. als Papst ber Kir^e erftanben, ein Papst, ber bie SBtrr*

nis ber SBelt ju förbetn unb au meßten mußte, ber Kaiser unb Könige gegeneinanber ausspielte unb als etnatget Slußnießet aus einem Kampf ßeroor*

ging, ber ßuropa bie besten unb mertoollften Kräfte lofteie.

3n Deutfcßlanb tobte ber Pruberfampf. Hie SBelf, ßie SBaibling! Hie Polfsibee, unb auf bet anbetest Sette* bie. scßon für Deutfcßlanb so oft oer*

ßängnisoolte Kaiferioee oßne oöllifcße Pirtbung mit bem Huug naeß bem Süben. Das gleicße Pilb in 3talien, mo ein Staat ben anbeten befriegte oft bis aur üöüigen Pemicßtung. Unb aller Kampf mürbe gefüßrt mit Unterftüßung bes Papstes auf ber Sette, bie ben politischen Ptacßtgelüften bet Kurie am meisten entgegen fam. Unb so mar es fein SBunber, baß bas polttifche Kräfteoerßältnis fteß scßon unter 3nno3ena III. augunftenf ber Kireße aus*

mirfte, bas oon feinen amar mefentli^en feßmäeße*

ren Paeßfolgern noeß geftärft,. gefestigt unb gemeßrt mürbe. Als ein SButtber aber ist es anaufeßen, menn aud) als ein tragisches, baß bas ©nbe bes 13. 3aßt*

ßunberts in bem ©infiebler Petrus oon P? u r t ß 0 n e ber Kireße unb ber SBelt einen Papst gab, ber als ©öleftin V. ben grieben ßätte über Sie Pölfer ber ©tbe bringen sönnen, menn feiner richtigen ©rfenn^nis unb feinem SBillen, bie Kireße Kireße fein 34 lassen unb ißr nur bas auaufüßren, mas ißr gebüßt!, unb ben roeltlßßfen Plätten bas ißre au belassen, nießt persönliche unb fötperließe Scßmäeßen gegenüber geftanben ßätten, benenaufolge biefer Papst „ber Heilige“ naeß einer HeTt!^et3eit oon nur oiet Plonaten unterliegen mußte gegen ben geistigen Kopf feines Karbinalfotlegiunts

©aetant, ben späterere Ponifatius VIII.

Die Welttragödie x

Ueber bem breiaftigen SBerf oon ©ßriftian Siemens fteßt mit erftßredenbet Deutlichkeit bie Dragif für bie SBeltgefcßt^te, bie im Unterliegen

©öleftins au feßen ist; eine Dtagif, bie ben folgen*

ben 3aßrßunberten ißre Stempel aufbrüdte unb ißre Ausroitfungen bis in unsere heutige 3dU ßineinfüßrt. ©rft unser 3eitalter — unb ßter süß*

renb ber nationalfoaiariftifcße Staat — ist ftarf genug, bie Kitcße mieberum auf ben piaß au oer*

beifon, ber ißt *ufomnti

©s märe oerfeßlt, in ber Pe3etcßnung Dragöbie, bie ber Dichter feinem neuesten SBerf gab, eine in feiner bramatifeßen Steigerung ben übließen ©efeß*

mäßigfeiten folgenbe fünftlerifcße ©eftaltung au etbiiden. Pielmeßr ist „Der Heilige“ ein aus brei in fteß geschlossenen Deilen bejteßenber Abriß eines unerhört mistigen. SBeltgefeßeßens, bas in bet Seßctu bes Künstlers brei Iragöbien in fteß oereint, bie untereinanber nur oetbunben pnb bureß bie 3bee, bie ©ßriftian Siemens in ben SBorten

©öleftins aum Ausbrud bringt: „Die Pölfer überlaßt ben meltlicßen Herrschern! Kümmert ©ueß um bie, beten Summe „Pols“ ßeißt!“

Daß biefe SBorte ungeßört oerßallten, ßat fieß in ben oergangenen Saßrßunberten bemiefen, unb ermeift fieß immer noeß in ber heutigen 3eit. Daß sie ungeßört oerßallen mußten, formt ©ßriftian Siemens in ben brei Deilen bes SBerfes, beten jeber selbst mieberum eine Dtagöbie ist. ©inmal im ersten Deil mirb ficßtßar, mie tragisch es für bie SBeltgefcßihte mar, baß bem SBollen ©öleftins fein fteeßer 2eib unb aueß feine absolute grömmig*

feit, bte gegenüber bem Gegner aur Scßmäcße mürbe, gegenüberftanben, Scßmäcße, bie eine noeß mögliche SBanblung oerßinberte. 3m aroeiten Deil mirb bie Dragöbie ber Kireße selbst ficßtßar, mo Scßacßer unb ©igennuß bie für bie Kircßengefcßicßte beftim*

menben Kräfte in Höbet unb 3nüetracßt oetfallen ließ, benen ber fromme „bet Hedtge“ nießt steuern sonnte unb auch nießt mollte. Unb enbltcß im brüten Detl bie Dragöbie ©aetanis, beffen güßrer*

eigenfeßatten ißn befähigten, eine mürbigete Stolle in ber ©efißicßte gespielt 3U ßaben, als er sie tat*

fäcßlicß spielte.

Pei ber Themenstellung Kitcße gegen ben Staat ßätte es naße gelegen, in fcßmara*meiß*Pla!erei au uerfallen, unb, um bas oft falsch gebrauchte SBort einmal richtig angumenben, in „Konjunftur“ au maeßen. ©s ist müßig, Petracßtungen barüßer an*

aufteilen, oß ©ßriftian Siemens, menn er bodj scßon einmal etroas oom historischen SBeg abroieß, ber gigur bes ©öleftins ßätte fraftoollere 3üge oer*

leiben föhnen. Allerbings märe ein SBeniger an Pibelaitaten unb gortlaffung bes Kreuamunbers, bas in feiner Aaturaliftif fitfhiß mirft, 3ugunften ber Dramatif sicherlich oon Porteil für bte Gesamt*

mitfung. Das 9B t e einet Themenstellung muß bem Dicßter überlassen bleiben, bem Dichter,

ber fräst feines Perantmortungsbemußtfeins gegen*

über ber heutigen 3eit schafft ©nifhetbenb allein ist ßier überhaupt bie Tatsache, baß ein Plann an Probleme herangegangen ist, bie, oßmoßl ißr Ursprung Saßrßunberte aurüdliegt, ißre 2öfung erst in bet heutigen 3ei* finben sönnen, ©r bringt in feinem SBerf nießts abgeschlossenes unb mill auch gar nichts abgeschlossenes bringen, er stellt nießt neue Dogmen gegen foleße, bte mir befämpfen, fonbern er gißt Anstoß unb Anregung, meist SBcge auf, bie ben Petracßter au meiterer Tat oeranlaffen sollen unb aueß oeranlaffen.

Hervorragende Leistung unseres Ensembles

Daß es jebem anbeten Spielleiter ferner ge*

morben märe, biefem meßt bureß bas SBort als buteß bie Hanblung bestimmten Spiel 2ebenbigfeit au oerleißen, fteßt außer 3u)eifel. ®eun nur ber Schöpfer eines foleßen SBerfes sann ein foleßes aueß restlos ausbeuten. Aber aueß bas märe ©ßriftian Siemens nießt gelungen, menn ißm in unserem Sd)aufptel«©nfemble nicht eine Künftlergemeinfcßaft jur Perfügung geftanben ßätte, bie fieß selbst biefer icßmterigen Aufgabe oollauf gemaeßien aeigte. Por allem maren es Georg oaebtfcß unb oer neue SB i 11 9 ©ourt, bie bie beiben Hauptrollen bes

©öleftin unb bes ©aetani bureß ißre Perfönlicßfeit über ben Slaßmen einer Durcßfdjnitisauffüßrung ßinausßoben. Auß Anton Stein aeigte ftd) bem Petracßter in ber Kölle bes Karbinalbefan 2atino Plelaßranca oon einet bei ißm ßtsßer noeß nid)t roaßrneßmbaren Ausbrudsftärfe unb ©ßarafterifte*

rungsfäßigfeit, mas im übrigen aueß für Hans

©rotß, Heina Artmann unb H u b e r t Poppe autrifft. llcberßaupt ist es nißt 3U redst*

fertigen, aus biefer Künftlergemetnfßaft anbanb biefer Uraufführung ben einen ober anbeten Künft*

ler Befonbers ßetoot3ußeben, benn an bem tiefen

©inbrud ber Gefamtbarftellung finb neben ben Pot*

genannten Hans Kiesler, ©rnft Gärtner, PI a n f r e b PI a 11 e n ebenso beteiligt mie etma griß H a r t m i g, SBillp S ß m a r 3 unb D a 0 i b K i r f a , unb oor allem H c r m a n n Hainbl, ber bem einaigen Püßnenbilb bet Tra*

siöbie einen Slaßmen gab, ber oon ber fünftlerifßen Pefäßigung unseres Püßnenbtfbners ein ßeroor*

tagenbes 3eugnis ablegt. Jürg Strassberger-Lorenz

(3)

1. Seiblott / 9?r. 273

®a* Perbenbc Sal

Langsam überschwemmen die Wasser ein 25 Kilometer langes Eifeltal Humen oon ©emünb mit feiner Besannt«« Hrft*

talfperre ist nacf) mehr als breijähriger 2Irbeit ein neues, für bie Dürener Snbuftrie Bestimmtes SBafferbauroerl entftanben, bas Deutftlanbs größte talfperre barftellt. Gangfam füllt fit nun ein 25 Kilometer langes tal mit Sßaffer, Bis im Sommer 1938 ein neuer gemaliiger (Eifelfee entftanben fein roirb, auf beffen ©runb einst ber Sauer fein gelb Bestellte.

(Es ist f<f)on ein retfjt seltsames ©efühl, burch ein lieBlidfes tal flu manbern, oon bem man weiß, baß es in menigen SJfonaten aus ber Ganblarte ausrabiert fein mirb. Seim (Eifelborf Strato*

m e n a u e 1 unmeit oon ©emünb haben mir ben Spa3iergang Begonnen, ber uns ftunbenlang 3roifd)en Beroalbete Serge führte. 2In SBiefen unb gelbem entlang leitete uns ber 2Beg, rauf^enbe Bättein Begleiteten uns. 216er eine beflemmenbe totenstille lag üBer bem tal. SBoljl summten bie Sienen, bot

«s flang toie eine trauermelobie, tooljl husten Stmetterlinge oon Slume flu Slume, aber es mar toie ein Geidfengang. ©5 ftien, als müsste bie Äreatur oon bem Untergang biefes ^errli^en Stüc!

Canbes. Denn roenn ber grühling 1938 ins Ganb flieljt, mirb es hier lein Blühen mehr geben, mo mir stehen unb gehen, mirb tiefe ginfternis hetrfdfen, statt ber Sögel, bie jeßt noch munter fltoitfchernb oon 21 ft flu 2Ift hüpfen, merben gifte burdj grüne glu*

ten ftmimmen unb allerlei lichtscheues ©etier mirb [ich ba mohlfühlen, mo bie fjerbftfonne jeßt alles mit ihren milben, golbenen Strahlen oerfläri.

2lBer menn bie tetnif triumphiert, hat bas fjerfl flu fchroeigen. (Entsteht hoch Bei S cf) m a m * menauel im tal ber Kur, biefes 207 Äilometer langen gluffes, ber auf bem $of>en Senn entspringt unb nad) einem roinbungsreichen Gaube Bei bet nieberlänbifdjen Stabt fftoetmonb in bie 2Jtaas

münbet, Deutftlanbs größte talfperre.

Heber brei 3af)te schafften 2000 2Ir6eiter an biefem ungeheuren 2Berl, burt bas bie Dütener unb 2Iad)ener Snbuftrie, bet bie im Saßre 1904 ooßen*

bete Hrft*talfperte langst nicht mehr genügt, mit Äraft unb SBaffer oerforgt merben foß. Die leßten 2Irbeiten finb nun getan, eine gewaltige Stern«

mauer schließt ein 25 Äilometer langes tal tyt*

metift ab. 53 Sfletet hat erhebt [ich ihre steile 2Banb über ber talfohle, bie hier 400 2Jletet Breit ist.

gür bie 2Kenfchen, bie in biefem tale ihre Heimat haben, hat nun bie 2Ibftiebsftunbe geftla*

gen. 32 Bauernhöfe müssen abgerissen unb itgenbmo in ber (Eifel neu aufgebaut merben. Setlaffen stehen bie 2lecfer unb gelber ringsum, bie in bie«

fern Saht« flum leßten 9Jial abgeerntet mürben.

Gangfam schleicht ber tob burt biefes tal, 3®«*

timeter um 3eutimeter erobert sich bas SBaffet ben Soben, ber sum Seegrunbe merben soll. Denn schon finb bie Schleusen geschlossen morben, bie Kut hat ungehinbert 3ulauf in bas 25 Äilometer lange Seesen, aus bem es feinen 2Iusmeg mehr gibt.

Heberall glucfft unb plätschert es, aber es mirb 3um Dröhnen unb StüHen merben, menn bet SBinter feine fjochmaffer ftidt unb bie Stur flutn reißenben Strome anschmißt.

Da steht ein Sßegroeifer: „3ur frönen Aussicht".

SBieoielen Sötenften mag er hier ben richtigen i)3fab gemiefen haben? Kun hat er ausgebient — bie gische ffttben ihre 2Bege oon selbst. Hub btefe Kufjebanl? 2B03U steht sie noch ba, mähtenb bie schattige (Eiche hinter ihr schon laugst gefaßt am Soben liegt? 3a, man sann sich nur ferner oon biefem tale trennen, bas burch SÖIenftenwerl aßmählich flu Deutftlanbs größtem Stausee merben mirb.

&roß!agb ans ^aic

Deutschland rückt den „Hyänen des Meeres“ zu Leibe 3n Hamburg mürbe eine „Berfutsgefell*

f t a f t für Haifisch* unb f>ocf)feefang"

gegrünbet, bie in ben meftinbifchen ©emäffern Bereits im fommenben 3af)re bie 3agb auf ipaififdje in großem Hmfang betreiben miß.

Hnter ben Hamburger Seeleuten hatte es sich ja schon längst herumgesprochen, baß man nach ben großen (Erfolgen, bie ber in biefem 3ahre erstmals aufgenommene SJßalfiftfang erbracht hat, nun auch baran gehen miß, 3agb auf bie gefürchteten

„Spänen bes Kteeres“, bie § a i f i f d) e , 3U machen.

Sdjon ber ©ebanfe, auf biefen abenteuerlichen gaßt*

ten in ben meftinbifchen ©emäffern mit babei fein flu bürfen, ließ so manches Seemannshers höher schlagen. 2Iber nur bie tüchtigsten 2Jlatrofen haben 2Iusficht, im grühfahr, menn bas gegenwärtig im Sau definblidje Haifang*2J?utterftirf> bas oier gangboote oon je flehn SDIeter Gänge an Decf führt, in See sticht, angeheuert flu merben.

Die „Serfuchogefeßfchaft für Haifisch' unb Hot*

feefang“, bie biefer tage mit Hnterftüßüng bes 2Imtes für beutfehe Koh* unb 2Berfftoffe unb unter Beteiligung ber Offenbarer Geberinbuftrie in Ham*

Burg ins Öeben gerufen mürbe, muß sich auf Schift unb Sefaßung oerlaffen sönnen. E>at man bodj auf biefem ©ebiete bes §ochfcefangs noch feinerlei (Er*

faßrungen sammeln sönnen, so baß erst langwierige Sorbereitungen unb Serfucße notmenbig maten, bis man sich enblicfj entftließen sonnte, bem Jrjai ben

©roßfampf an3ufagen. SJlit biefen gefräßigsten unb gierigsten tieren ber 2Jteere, bie oor allem bie Küstengebiete 2Beftinbiens unsicher machen, ist näm*

lieh nicht 3U spaßen. 2Benn auch oiele Berichte übet sie meist aus Seemansgarn gesponnen Jtnb, so jtnb boch flahlreiche gälte besannt, in benen SJlenften oon Haififten angefallen ober ihr Opfer mürben.

SBale oermag man 00m sicheren Schiff aus flu harpunieren, ben äußerst flinfen unb menbigen

Haien aber sann man nur mit fdjneßen Sooten Bei*

fommen. SBütben bief« in ber aufgewühlten See fentern — bas Hnfjeil toäre nicht ausjubenlen.

Haie ftnb an unb für sich leicht 31t fangen, abet ber Hmftanb, baß sie fit in großen SOleerestiefen aufhalten, mit SorlieBe aber ftd) in bet 9iahe bet Äüften tummeln, beten Dreimeilenflone bas gang*

fdbiff ni^t übertreten bars, feinet bie häufigen Be*

rüchtigten SBirBelftütme in ben meftinbifchen

©emäffern, geben ben |>aififdjjäqertt manche Probleme auf, bie nur burd) langjährige (Etfahtun*

gen gelöst merben lönnen. Die Serfu^sgefeßfchaft, beten ITCame f^on sagt, baß bas gange Hnternehmen oorerft nur ein Setfudj fein fofl, regnet mit einem täglichen gang oon 80 Ejaififdjen, eine 3<d)l#

bie Bei bem oft massenhaften Auftreten biefer tiete gar ni^t ho^ gegriffen ist.

Bis ießt huben nur bie Sapaner ben Haifisch*

fang gewerbsmäßig Betrieben unb sie finb auch Sfietfter auf biefem Sagbgebiet. 21meri!a befdhtän«

fi^ bagegen mehr auf ben Slnfauf oon gängen unb unterhält flu biefem 3®ed feftftehenbe Stationen an ben Äiiften bes 2Itlantifs unb bes gnbifdjen Ofleans, wohin Heinere gangfehiffe ber eingebote*

nen gischet ihre Beute liefern. So ist Deutfchlanb eigentlich bas erste Ganb, bas mit £ilfe eines eige*

nen HHutterfdjiffes ben §aifif^fang in großem Hm*

fange betreiben miß. Die gänge merben auf bem mit ben mobernften Serarbeitungsmaf^inen aus*

geftattenen Dampfer, ber etwa ein 3aljt lang in ben inbifchen ©emäffern Ireuflt, sofort oerarbeitet unb bie 93robuste bann oon ben Ginienfchiffen bet IReebereien na^ Hamburg gebracht, paie liefern oor aßem ausge3eichnetes Gebet, bas in Dffenbadj 3u Gujus* unb ©ebrauch&gegenftänben oerwettet werben foß. Das gleist selbst ist ungenießbar, et*

gibt aber große Stengen oon gifchmehl, bie Gebet finbet Serroenbuna flut tranbeteitung, mähtenb bie gloffen Bei ben ©hiaefen als GedetBiffen gelten.

Hole 1ftatti*ftiis0 nnlet* bem Rammet*

Eine Sensation für Sammler — Die teuerste Briefmarke der Welt

(Eigener Bericht der NS-Presse) Den Hamburgern steht in biefem Stonat eine

Sensation beoor, auf bie nicht nur bie beutfdjen, fonbern auch bie Sriefmarlenfammlet aus aßet 2ßelt ooßer Spannung märten: 21m 29. Oltobet nachmittags roirb in ber Hanfeftabt eine tote Slauritiu5*Sriefmarfe oerfteigert. 3um ersten Sial mirb bamit in Deutfchlanb eine oon biefen berührn*

testen unb seltensten Sriefmarfen ber 2Belt an ben Sieiftbietenben ausgeboten.

2luf ber ganflen 2Belt gibt es h^ute nur noch oon ber roten unb ber blauen Siauritius*Siarle ganfl wenige. 31jte Sefißer, ihre Sdjidfale finb genau besannt. Daß fidj auf irgenbeinem oerftaubten Dach®

hoben noch einmal ein weiteres Stüd ber foftbarea Siarfe finbet, ist wenig wahrscheinlich. Das SBiffen oon bem großen 2Bert biefer Seltenheit ist längst bis in bie entferntesten SBinfel ber ©rbe gebrungen.

(Es finb jeßt gerabe neun3ig 3ahre oergangen, feit oon jeber Sorte ber Sfauritius je 500 Stüd ge*

brudt mürben. Der ©ouoerneur oon Siauritius machte erstmalig bie (Einlabungen bamit frei, mit benen er bie ©efellfchaft ber lleinen fransöfifchen Äolonialinfel flu einem taufest bitten ließ. 3aßr*

jehnte oergingen, in benen niemanb bie Siarlen beachtete. 3u Beginn biefes 3abrf)unbert5 brachte bann ber bamalige englische Äönig ©buarb VII.

eine Siauritius für 30 000 SZarf in feinen Seftß.

Das Seichspoftmufeum oerroahrt eine Slarfe, bie troß ihrer Sefdjäbigungen hohen SBert hat. gür ben fürfllid) auf ber Seichsausftellung „Sammeln am geierabenb“ gefleigten 2Jtauritius=Srief mürben 50 000 STarf gesahlt.

SPieoiel ©nbe Dftober in Hamburg für bie hier oerfteigerte Slarfe geflahlt merben roirb, läßt sich noch nidjt sagen. 21uf jeben gaß roirb es eine oiel*

fteßige 3fffet fein. Bis bahtn ruht bas loftBare unb lleinfte SBertpapier stehet in einem ttefor bet Deutschen Sans. Selbftoerftänbli^, baß auch in Hamburg aße Slaßnaljmen getroffen merben, toie sie bei bem seltenen 2luftreten einer solchen Brief*

marle oor bet Deffentlichleit üblich ftnb.

WB&nadjmcia Ober den Btt^

bonfiand dec tleic^daniobalinett

Der rasch fortfdjreitenbe 21usBau bes Steßes bet beutf^en Sei^sautoBahnen hat ben DD2HS oet*

anlaßt, einen eigenen Sachmeis über beren 2Ius*

bauftanb in gorrn einet Äarte 1:4 000 000 flu oet*

öffentli^en. Der Sachroeis 3ir. 1 00m 15. Septem*

Ber liegt oor. Dieses im DteifatBenbrud her*

gefteßte Sachmeisfärt^en gibt einen anschaulichen Ausschluß übet bie gegenwärtig bem Bericht übet*

gebenen 63m. im Bau befinblidjen teilftreden.

troß bes lleinen SlaßftaBs ist es gelungen, bie 2lnfi|lußsteflen ber fReichsftraßen burch ©intragung ber einschlägigen üReichsftraßennummem in über*

sittlicher SBeife barflufteßen. Die DD2I©*9lachroeis*

lärt^en werben mit bem fortfdjreitenben 2IusBau ber SleidjsautoBahnen periobift erfteinen, fobaß ber Äraftfahrer in ber Gage ist, fit jebetfleit an Hanb einer Haren ©efamtüberfitt übet aße, bem Berlehr bereits übergebenen teilftreden bes ÜReitsautobabnneßes unb ihre mittigften 3»*

fahrtsfteßen flu unterritten.

©in geheimnisooßes giebet. Die Slerflte in Gueer.slanb werben burt ben 21usbrut eines giebers beunruhigt, bem sie beit Flamen Q*gieber gegeben haben. Die Spmptome jtnb ähnlich benen bes tppßus, jebot ist ber Slusgang nitt so ae*

fährlit-

Nervös - hastende Zeiten — hastiges Drauflospaffen:

das ist überwunden I Man lebt wieder vernünftiger und raucht auch mit »mehr Verstand». Lieber weniger«

jedenfalls aber bessere Cigaretten, die man Zug für Zug wirklich genießen kann

— das ist die neue Losung I Kosten Sie heute einmal eine ATI KAH — dann wer­

den Sie verstehen, was bes­

ser rauchen heißt.

smsTvmncNDucH OMNI MUNOSTQCK

neueRaudi-Epodie

ATI KÄS,

Eine neue

Rauch - Epoche hat begonnen!

1

(4)

3äüif$e $efc« in Voten

Kommunistische ©ebeimoerfammlung aufgc^oficn SBarfdjau, 4. Dtiober.

3n bet SBoftnung eines 3 u b e n in Marfdjau überragte bie ipölitif^e ^Solijei in bet legten Nadjt eine fommuniftifche ©ebeimoerfammlung, bei ber eine Unmaße eon lommuniftifdjen £jeß*

fristen, Anweisungen unb aufschlußreiche 2lften=

ftüäe beschlagnahmt mürben. Die an bet Vet*

fammlung teilneljmenben Kommunisten stammten aus oerfdjiebenen Stabten unb maten nadj Marschau gefommen, um fidj neue Anweisungen 3u holen. Die meisten non ifjnen finb Suben.

Das Vialpftofer Vezirfsgeridjt nerurteitte einen bereits mehrfach oorbeftraften 3uben megen tommuniftif^er £>eße zu adjt 3af)ten

3ucbtbau5.

5 3i(jre BisMus für Naffefdjänöer

©cremte Strafe für jübifdjen Verbredjet

Nürnberg, 4. Dftober.

Die ©rfte ©roße Straffammer beim ßanb*

geriet Nürnberg=Fürtb oerbanbelte am Montag gegen ben 52 Sabre alten Suben Arthur Strauß aus Nürnberg, ber feit bem Sabre 1931 mit einem beutfdjblütigen Mäbdjen ein Verhältnis unterhielt. Selbst nadj bem ©rlaß ber Nürnberger Oesede bat er biefes Verhältnis, obwohl er audj oun ber ^ölijei breimal oerroarnt morben mar, meiter geführt. Der Staatsanmalt beantragte, ben Angeflagten megen eines fortgelegten Verbrechens ber Naffenfdjanbe zu einer harten Strafe zu oer*

urteilen. Sr betonte babei, baß bie milben

,mmer a^ds ak Letztes

Chlorodont

Urteile, bie bie ©eriebte bisher gefällt haben, mie bie Erfahrung lehrte, nicht abfdjtecfenb genug gemirft haben. Demgemäß beantragte er, Strauß 3u fünf Sahten 3 u cb t b a u s unb Zu fünf 3ahten ©broerluft zu oer*

urteilen.

Die Straffammer fdjloß sich biefem 2lntrag an unb begrünbete bies mie folgt: Mer gegen bas Naffengefeß oerftößt, oerübt einen Singriff schwerster Art auf bie ßebensgtunblage bes beutfehen Voltes. Menfdjlidje unb moralische

©imoänbe gegen ein berartiges Urteil haben hier hinter biefer politischen Forderung zurücf*

äwHeten. Der 21ngeflagte hat in seltener & a r t*

naefigfeit unb ^rinofität gehanbelt.

Sr hat alle Mamungen ber ^Söligei in ben Mtnb geschlagen unb steh sogar nicht gescheut, sich als Katljölif 3« tarnen. Sh« muh besljalb bie gange £ ä r t e bes © e f e ß e s treffen.

Die Straffammer hätt bie oom Staatsanmalt beantragten fünf Sahre 3udjtbaus für burchaus angemessen, besgleidjen, ba ber Angeflagte eine ehrlose (Besinnung an ben Dag gelegt bat, ben Verlust ber bürgerlichen Nedjte auf fünf Sahre. Da ber 2lngeflagte feine Sdjulb an bem späten Dermin ber Verhanblung trägt, billigt ihm bas ©eridjt bie Anrechnung ber erlittenen Untersuchungshaft auf bie aus*

gesprochene Strafe gu.

Dcclfacfjer Srouenmörber oerfmftet

Der Mörbcr überführt unb geftänbig

Hamburg, 4. Dftober Der Morbfommtfftcm ber Kriminalpolizei, Seit*

stelle Hamburg, ist es gelungen, ben ^rauenmörber gu ermitteln unb gu überführen, ber bie ©ujhanener Veoölferung lange beunruhigt hat. Der Mötber, ber am 1. Sanuar 1901 in Meißen geborene NoBert Äcernig, hat unter bem Drucf bes ihm oor*

gehaltenen Veroeismaterials ein ©eftänbnis abgelegt. Danah hat er im Sahre 1930 eine grau im 2ß e r n e r to a 1 b bei ©u^haoen niebergefhlagen unb fid) an ihr oergangen. Meiler hat er am 9. Suli 1936 bie ©ßefrau o o n V a r g e n in ber SBurfterheibe bei ©ujhaoen auf offener Straße überfallen, genotgühtigt unb erbroffelt. Sn bet Naht gum 23. SüJIai 1937 hat er bie ©rete V a n g e in einem Deich ertränft. Db Äoernig auh für ben Dob einer roeiteren grau, bie in ©ujhaoen ermorbet mürbe, oerantroortlih gu mähen ist, roirb gurgeit uoh geprüft.

Sahen unter sich

Sübifhe „Sportler“ fahren ftdj an bie Keljle Matfdjau, 4. Dftober.

Nah Veenbigung eines Fußballfamp*

f e s gmeier jübifdjet Fußballmannschaften fam es in Dftgaligien gu schweren Ausschreitungen.

Da ber Kampf ein unentfdjiebenes ©rgebnis hatte, fielen bie beiben Mannschaften übereinan*

ber her, um in einer müften V r ü g e l e i ihrem „Siegesmillen“ nachträglich ©eltung gu oerfhaffen. Sie fhlugen mit Unterftüßung bes Vublifums, bas fidj ebenfalls in gmei Parteien geteilt hatte, aufeinanber ein.

©he bie Voligei ben fßlaß säubern sonnte, lagen mehrere Versauen gum Deil fdjwer oer*

Icßt am Voben.

CUmlungsreUe bes ÜKeidjsfriegsminifters Der Neidjsfrtegsminiftcr, ©eneralfelbmarfhaH oon Vlomberg, trat am 4. Dftober eine

©rholungsreife mit Aotfo „©rille" an. ©s ist Be*

abnhiigt, gunhal auf Mabetra unb $onia Dclgaba

auf Säo Miguel (Azoren} anzulaufen.

Sriibe QueBen polnischer §epätter

Wie die bekannten Qreuelmeidungen über Deutschland entstehen

NatiBor, 4. Dftober.

DagtägKh sann man in ber polnischen

£ e ß p r e ff * im Benachbarten DftoBerfdjlefien Nah5 richten lesen, bie oon ber „Hnterbrücfung“ ber polnt*

fdjen Minberheit im Neidjsgebiet fhteeflihe Dinge gu ergählen missen unb bie bann in oeraHgemeiner*

ter Form bie „furhthare £age“ ber polnischen Min*

berheit im Dritten Neih fenngeihnen sollen. Nah5 forfhungen bei ben guftänbigen 6teÜen ergeben bann stets eine harmlose Slufflärnug, seht oft 56er ist bei ben Vehörben, bie es missen müßten, über*

haupt nihts oon solchen „Vorfallen“ besannt. Man ist bann etroas oermunbert unb sann fih hiefe Dinge niht anbers erflären, als baß bie als politische Vrunnenoergifter besonnten Schreiberlinge bet als

$>eßblatter ebenso besonnten polnischen 3eftungen fih ihre ©teuelmelbungen aus ben Fingern gesogen haben.

Daß bem aber niht immer so ist, ergab in auf*

fhlußreiher Meise eine Verhanblung oor bem Ipefi*

gen Schöffengericht, bie eine ber b unf 1 e n Du e t * ien ber polnischen Jrießpt es f e aufbebte.

Slngeflagt maren ber üblen Nahrebe unb Veleibi*

gung eines Veamten btei Singe hörige ber poln i fhen Minberheit, bie in unoerant*

mortliher unb gemeiner Meise bas ©aftreht im Neih&gebiet oerleßt h°tten. ©s h®uöelte fih um ben 56 Sahre alten Sulius 3 a c e f aus Dbetmalbe, ber in ber polnischen Minberheitenbemegung im Greife ©ofel eine führenbe Nolle spielt, ben 66jähri*

gen grang © 10 m b i f unb feinen 28 3ah*e alten Soh« Soahim. Die Vemeisaufnahme ergab, baß Sacef ber ©rfinber non ©erübten mar, bie baoon missen rooUten, baß ber ©enbarmetiemabt5 meifter non griebenau gufammen mit beuifdjen Dorfbemohnern Angehörige ber polnischen Minber*

heit aus ber Umgebung bes Drtes mit Massen*

gemalt baran gehinbert hatte, an 3ufammenfünften ber polnischen Minberheitsangehörigen in griebenau teilgunehmen. Vater unb Sohn ©lombif haften bei einer erforberlihen Vernehmung bem Veamten bie gleichen Vormürfe gemäht unb ihn ber Verlegung ber Amtspflichten befhuttngt. Die 3eugem)erneh5 mungen ergaben bie oöllige fjaltlojigfeit ber ©erühte unb ber Vormürfe gegen ben Veamten. Darüber hinaus mürbe buth eiblidje 3eugenausfagen festgestellt, baß 3acef biefe ßügen unb Verleumbungen oet polnifhen §eßpreffe als Datfadjen übermittelt hatte. 3acef mürbe 3«

50 NM. ©elbftrafe, hilfsnmife gehn Dagen ©efäng*

nis, unb bie beiben ©lombifs gu je 30 NM. ©elb*

strafe, hilfsmeife sechs Dagen ©efängnis, oerurteilt.

Sn biefem 3ufammenhang bürste bie Frage niht uninteressant fein, mas moljl beutfhen Volfstums*

angehörtgen in Dftoberfhlcficn gefheh^n märe, bie ben polnifhen ©aftftaat in so gemeiner Meise »er*

leumbet hätten, mie es ber polnische Minberheits*

angehörige Sacef in Deutfdjlanb für rihtig g<*

halten hat.

„U«oot$>SlPttiBe Solls”

Ehrung eines tapferen U-Boot-Kommandanten

Ätcl, 4. DftoBer.

Slm 2Nantag »ormittag um 8 Ufjt mürbe in Ätel bie brüte U*Voots*Floüüle, bie aus Bereits Beftehenben Vooten ber FI°ttiHc

„9B e b b i g e n“ geBUbet mürbe, burefj ihren glottiUenhef, Äapitänleutnant ©dermattn, in Dienst gestellt. Die Voote mürben aus ber Flottille „Mebbigen“ herausgegogen, so baß bie neue britte U*Voots*FfottiUe jeßt ans bem U*Voot*Denber „SBeihfel“ als 9Nntterfhiff, bem U*Voot*Denber „SHofel“, bem DorpeboBoot

„X 156“ unb ben U*Vooten U 10, U 12, U 14, U 16, U 18, U 20 unb U 22 Besteht. 2lls Neferoe*

Boote ftnb bie U*Voote U 8 unb U 24 oorgefeßen.

Alle Voote gehören ber Bemahlten 250*Donnen*

Klaffe an.

Auf Vefehl bes Führers trägt bie Flottille ben Namen bes im Meltfriege als Kommanbant bes U*Voütes U V 57 oetfhollenen DBerleut*

nants g. S. ßoljs, ber als einer ber tapfersten Dffigiere ber alten Marine Besannt roar unb für feine fhnetbigen unb erfolgreihen Unter*

nehmungen im April 1918 ben Drben Sßour*

geboren, trat 1909 in bie Kaiserliche Marine ein unb tourbe, nadjbem er mährenb bes Krieges mehrere Kommanbomehfel erlebt hatte, auf feinen heißen 2Bunfh gur U*Voot*2Baffe fom*

manbiert unb im 3anuar 1918 Kommanbant bes U*Vootes U V 57. Allein mit biefem Voot hat er befonbers große gernunternehnmngen ausgeführt: „Shnt ging ber Nuf ooraus, baß er niemals mit toentger als 20 000 Donnen oon einer Unternehmung gurüdfam“. Sm August bes Sahres 1918 traf ihn bas Seemannslos: Von einer Unternehmung an ber englischen Küste lehrte bas Voot mit feinem helbenljafien Korn*

manbanten unb feiner tapferen 34 Mann ftarfen Vefaßung niht mehr gurüd.

Der glottillenhef hielt feiner Mannschaft biefes leuhtenbe Vetfptel oon fßflidH«

erfüllung oor Augen unb ermahnte sie gur Nadjetfetung. 3nr Vefräftigung brauste ein breifadjes Stegheil auf ben Führer über bie Mole, bann gingen Stanber unb Flagge f)o$:

Die „U*Voots*Flottille ßohs“ mar in Dienst gestellt.

Der Oberbefehlshaber ber Kriegsmarine,

©eneralabmtral Dr. h- e. Naeber, hat bet heute in Sachsen lebenben Frau unb ber Dohter bes ruhmrethen Kommanbanten bie ©Ijtung in 1 e * m e r i t e besam, ©r mar 1889 in Sachsen | einem persönlichen Schreiben mitgeteilt.

So ging der Führer den „Weg durdt das Volk"

-r,__ ___ .tbienft Der Jubel der Hunderttausende begleitete den Führer nach seiner Ankunft am Bückeberg auf dem „Weg durch das Volk", der ihn mitten durch die frohen und dankbaren Männer und Frauen des deutschen Landvolkes führte. Dabei gelang ‘unserem Bildbericht-, erstatter dieses schöne Bild, das den Führer mit zwei glücklichen Piinpten zeigt.

mitttooeft, den 6. Oltlobee Deislfcfslatidfetider

6.00 &Iö<fe«fpieI, Alotgenruf, SBeiUt&etidjt; attf^tpß^aB:

Aufnahmen.

6,30 gtöbüc&e Alorgenmuftf.

7.00 sJlaä)x\ü)ttn beg 3)taktlose« 2H«nfteg.

9,40 kleine Jurnftunbe.

10.00 Formen beutßhet Mufti: 3><jg Menuett.

10,80 Fröbltd&et Ätnbeigarten.

11.15 ®eutf(Ber ©ee»etterberid)t.

11.40 Seh^of als Musterbeispiel. Pflege beg länbR^en Sautoefeng; anftbließenb: SBetteroeri^t

12.00 Mittagglonaert.

12,55 geitadcljeit bet Deutf<Ben ©eetoarte.

13.00 (SHüdtoünfdje.

18.45 Neueste Na^ricBten.

14.00 Allerlei — »on Ä^ei big Drei!

15.00 Letter* unb Vorfenbetid^te, %togtantntfrhrtpefre.

15.15 Neue Dansmelubien.

16.00 Muß! am Na^mittag.

17.00— 17,10 ©ie sparsame ©atttn.

18.00 Sieber »on Aftfcnet unb @^uma»m.

18.25 Otto Vauft lieft.

18.40 SeibeSübungen ber Auglanbibeutfd^en.

19.00 fternfptutb, SBetterbericjjt unb cturjnacbttflbtett.

19.15 Unser fingenbeg, ßtngenbeg Franffurt.

21.00 Öcutfcf)Ianb=6(Bo.

21.15 ©er ©ag Hingt aus . . .

22.00 ©etter«, Sageg* unb Sportnachrichten; anfdhRe|a*B:

©eutf(hlanb*e«h». Meisterschaften beg $eeteg mtb bar cttieggmatine im Ätafifahtgelänbefpot.

22.30 @ine neine Nadfitmnfi!.

22.45 ©eutfdber ©eetoetterbericht.

28.00— 24,00 Unterhaltung unb Satt$.

eistoife

6.00 Ftühmufif 6,10 Morgenghmnafttf 6.25 Sagegfpruch

6.30 Frwhf»n3ett. 3« einet 3?aufe, tm 7.00 Frühnacprichtett

8.00 Ä5etter»orherfage. Anfchltefeenb:

8.30 Für bie Atbeitilametaben in ben Setrieben:

Musi! am Morgen

9.30 ASetterüorberfage, ©lüdftoünfche 9,35 grauengpinnaftif

10.00 . . . »erbten ist bag ©lü^jelin . . .! ©ine Hörfolge

»on beutfehem Minnesang

11.30 Seit, SBetter, SBafferftanb unb Marftberid^te be«

Neidhgnährftanbeg

11.45 Aon $of au §of. Aufgaben unb Fiel« bet fclem- tieraucht

12.00 Mittagifonaert. Sn einet Aanfe, um 18.00 Feit, SBetter, Sagegnadjrichtett

14.00 Mittaggberichte, Äörfennachtid&ten. Anfd|Ite§enb:

1000 Saite lachenbc Mufti 15.30 ©ummpeter

16.00 Mufti am Nachmittag. Qtt einet Aaufe, um 17.00 Seutnant ctornau reitet burdj bie Nacht 18.00 ©ie ©ermanen tm ©ebiet ber ©orltfcet Neiße 18,20 Slleineg Äonaert

18,50 Senbeplan beg nächsten Sagei. Anfdhließenb: Marft*

berichte beg Neidh§nähtftanbeg 19.00 Äuraberid&t born Sage 19.10 Abenbmuft!

19.40 Nationalfoaialiftifche ©thil 20.00 Abenbmuftl

20,25 ^etbebäufer 21.10 SageSfptudh

21.15 Sonberidht »om Sage 21.30 Alte Sanamufil 22.00 Nadhridhten

22.15 Sanamufil — - -

Rattotoffj

6.15 ©horal.

6,20 Ohmnaftil.

6,40 ©dhallplatten.

7.00 Nachrichten.

7.15 @<haßplatten.

8.00 ©djulfunf.

11.15 edmlfunl.

11,40 Spanplatten.

11,57 Feit.

12,03 Mittagglonaert.

12.30 Nachrichten.

15.30 aBirtfchaftSmelbungen.

15,45 ctinbetfunl.

16.15 Aunte Musil.

16,50 AltueHei 17,00 Aortrag.

17,15 Sieber unb Arten.

17.50 Aortrag.

18.00 Spott.

18,10 SchaUpIatten.

18,30 Awflrammborfdhau.

18.35 Aauetnfunl.

19.00 ©örfpiet.

19,20 Siebet.

19.35 Aortrag.

19.50 AltueÜeg.

20.00 Seichte Musil.

20.45 Napridhten.

21.00 ctonaert.

21.45 Aorlefung.

22.00 Drchefterlonaert.

22.50 Nachrichten.

Sie Aamir>Flieger iteimgebehrt

$crjli^er ©mpfang in Vetlin

Sctlin, 4 . DltoBet.

Die Vefaßung bes Sufißanfoflugjeuges

„D

ANOY“, Direltor ber ßuftfjcmfa Fißi^n 001t

©aBien.3, Flugsapitän Antudjt unb Ober*

funfmafeßinift Kir^ßoff, bie bei einem ©r*

funbungsflug über bas Vamtr*©ebtrge nadj einer Außenlanbung in ber Näße non Kbotan über einen Monat gefangen gehalten mürbe, feßrte Sonntag mittag mieber nadj Verlin jurücf. Dt-e Kameraben ber ßuftljanfa, äaßlret^ie Vertreter bes ßuftfafjrtminifteriums unb ber ßuftroaffe unb eine nadj Daufenben 3äßlenbe Menschenmenge bereiteten ben tapse*

ren Fliegmt auf bem festlich gefeßmüdten Ffug*

hafen in Dempelhof eine stürmische Vegrüßung.

Staatsfefretär ber ßuftfahrt, ©eneral ber F^r*

ger M i 1 ch, hieß bie fjeimqefeljrten im Aufträge bes Neidjsminifters ber ßuftfahrt ber,ali^ roill*

lommen. Freiherr non ©ablen^ banste audj im Namen (einer Kameraben für biefen herzlichen

©mpfang.

Nad) ber herzlichen Vegrüßung mürbe ben uneridjrocfenen Pionieren ber ßuftfahrt im $aus ber Flieger ein glänaenber ©mpfang bereitet, in beffen Verlauf ber Vizepräfibent bes Auffichts*

rates ber Deutschen ßufthanfa, Dr. 9ß ei gelt, unb ber Direftor ber Flughafengefellfdjaft, V ö 11 g e r, ihnen silberne Skalen unb Deller als ©rinnerungszeiefien überreizten. Dann mürbe ein mit stürmischem Veifall aufgenomme*

nes Delegramm bes Minifterpräfibenten ©e*

neraloberft © ö r i n g, an Freifjetrn oon ©ablenj nerlefen. 3m Verlauf bes Nachmittags nahm schließlich Freiherr oon ©ablenz bas Mort Zu einer mit fjumor gemürzten Sdjüberung feiner unb feiner Kameraben ©rlebniffe.

Geschäftliches

fau|cr AcranCttottung bor Sdfcriftfcftunp) Unser beuftgert Ausgabe liegt ein $rofpdt ber Firma

Aailtt* ftatieegefchaft bei.

Cytaty

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fdjreiblidjes SBieberfehen, man hotte ihn längst für tot gehalten. SBoljt ahnte bie gamilie im 3aljte 1918, baß ber Sohn sut 2trmee gegangen fein sonnte, aber ba er sich

stalten, bie alle Voltsgenoffen zurüdführen zu ben Quellen feiner Kraft, zu feiner oöltijdjen Eigenart. Die greube, bie heute empfunben mirb,^brüdt nicht nur unsere 3 UDCrlktk über

lanbs 3ur See geworben finb. 2Bir sehen bie 'JMobelle neuer Kasernen unb sehen, roie sich auch in ihnen ber neue Stil biefer Xagc ausgeprägt hat ÜBir befommen oor allem einmal

erfranfung in ber Oeffentlidjfcit begrünbet unb ihn immer roieber in ber Seelsorge oerwanbt habe. Ser Vifdjof habe bet feiner Vernehmung auf bie Frosc, warum gegen Vauer

fommen. 2Bcnn auch ber Angeflagte btefen Diebstahl bestritt unb nur 3ugah, einmal gmei Vfunb Vutter unb einige ©ier entroenbet gu haben, um feinen Hunger 3U stillen, so fam

in Dotnh benachrichtigt, baß sich bie 35 Sabre alte Sulie Satafif aus Domb mit ihrem acht Xage alten, unehelichen Kinb nach Königshütte begehen habe, um zunächst bas Kinb unb

„jrjör mich ettt paar Atinuten an, Herbert“, begann er nach einer SBeile mieber unb fuhr fachlich unb beherrscht fort, als berichte er über eine gang frembe Sache. „©s liegt

es stürmte so heftig, baß feine Blöglidjfeit Beftanb, oormärtsaufommen. Unb Dieser Sturm lieg ben ganzen Dag nidjt nach — ber Berg mehrte fid) mit feinen SBaffen gegen Die