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Glückauf, Jg. 68, No 23

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G L U C K A U F "

Berg- und Huttenmannische Zeitschrift

Nr. 23 4. Juni 1932 68. Jahrg.

B e trieb serfa h ru n g en m it F o r d e r b a n d e r n u n tertag e.

Von Dr.-Ing. G. L u d w i g , Hamborn.

(Mitteilung aus dem AusschuB fiir Bergtechnik, Warme- und Kraftwirtschaft.)

A n w e n d u n g s g e b i e t d e r F ó r d e r b a n d e r

Die letzten Jahre sind bei den der B ergbaugruppe Hamborn der V ereinigte Stahlwerke A.G. angehóren- den 5 Schachtanlagen, die in ausschlieBlich flacher Lagerung (etw a 2 - 2 0 ° E infallen) die Flóze der Fett- sowie der Gas- und G asflam m kohlengruppe bauen, durch eine standig fortschreitende Betriebszusammen­

fassung gekennzeichnet. Ihren Ausdruck findet diese Entwicklung in der Kennziffer T a g e s f ó r d e r u n g je A b b a u b e t r i e b s p u n k t , die im D urchschnitt aller Schachtanlagen von rd. 40 t im April 1926 auf rd.

400 t im M arz 1932, d. h. um das Zehnfache g e ­ stiegen ist.

Mit der V ergrófierung der A bbaubetriebspunkte gewann die A bbaustreckenfórderung steigende Be­

deutung. W ahrend man bei den fruhern Kleinbetrieben mit H andschleppern, Pferden und H aspeln ohne weiteres auskam, zeigte sich bald, daB m it diesen Fórdermitteln die G renze der Leistungsfiihigkeit der Abbaubetriebspunkte erreicht war. Auch der Einsatz von Lokomotiven in der flachen Lagerung befriedigte nicht, so daB m it dem Einbau von Forderbandern begonnen wurde.

Bei regelm afiiger Lagerung erw eist sich das Fórderband in der A bbaustreckenfórderung e rst bei Tagesfórderungen von etwa 400 t an ais w irtschaft- lich. Das Bild verschiebt sich aber schnell zugunsten des Fórderbandes, wenn besondere Verhaltnisse auf- treten, und zw ar:

1. w e c h s e l n d e s F l ó z e i n f a l l e n , bei dem die tm Flóz aufgefahrene Abbaustrecke sehr kurvenreich jerlauft, wodurch erhebliche M ehrkosten fiir Auf- fahrung und U nterhaltung der Strecken entstehen.

Gleichzeitig w ird die betriebsplanm afiig festgelegte Strebhóhe stark vergróB ert oder verkleinert. F ah rt man in diesem F alle die Abbaustrecke nach der Stunde auf, so kommt infolge der Veranderung ihrer Hóhen-

‘age ais Fórderm ittel bei gróBern F órderm engen naturlich nur das Streckenband in Frage.

2. M u l d e n b i l d u n g , bei der ein in der M uldę liegendes Streckenband die F órderung zweier Streben aufnimmt. Dasselbe g ilt fiir das auf einem Sattelkopf uegende Fórderband, das die Berge fiir 2 Streben zufiihrt. In beiden Fallen braucht nur eine Fórder- strecke aufgefahren und unterhalten und gleichzeitig nur in einer Strecke gefó rd ert zu werden.

3. e i n f a l l e n d e A b b a u s t r e c k e n , besonders in erbindung m it Alulden- und S attelbildung; hier ommt wegen des Einfallens bei gróBern F ó rd er­

mengen nur ein F órderband in Betracht.

4. s t r e i c h e n d e U b e r s c h ie b u n g e n , die ein Feld

•agonal durchsetzen und an denen die Abbaustrecken

aufgefahren werden. In diesen D iagonalstrecken laBt sich nur mit Bandern fórdern.

Neben den Streckenbandern sind au f den ge- nannten Schachtanlagen in letzter Zeit verschiedene Strebbander, welche die Kohle aus bestim m ten Griinden aufw arts fórdern, und eine Reihe von Bandern in Bandbergen eingebaut w orden, die ais E rsatz fu r B lindschachtfórderung dienen.

AuBer den geschilderten gibt es selbstverstandlich noch zahlreiche andere Falle, in denen B ander auch bei geringern Fórderm engen w irtschaftlich sind, jedoch wiirde die Beschreibung dieser Sonderfalle iiber den Rahmen der vorliegenden A rbeit hinaus- gehen. Aus diesem G runde habe ich auch von W irt- schaftlichkeitsberechnungen fur den Fórderband- antrieb abgesehen, da die Verhaltnisse iiberall ver- schieden Iiegen und genauere E rm ittlungen von Fali zu Fali angestellt werden miissen. Ein Beispiel móge daher geniigen.

Auf der Schachtanlage Lohberg sind die gesam ten Gew innungskosten eines m it B lindortbetrieb ab- gebauten G asflam m kohlenflózes von 1,40 m M achtig­

keit einschlieBlich der Kosten fiir die Abbaustrecken- und die B rem sfórderung bei den verschiedenen V erfahren einander gegeniibergestellt w orden. Die flachę Bauhóhe betrug 500 m, das Einfallen etwa 6°.

Im ersten Falle wurde die Bauhóhe in 4 Streben von je 125 m H ohe unterteilt, die Kohle in den Abbau­

strecken, die nicht nach der Stunde aufgefahren waren, durch Pferde zu Blindschachten gefó rd ert und in diesen zum Querschlag gehoben. Im zweiten Falle unter- teilte man die Bauhóhe in 2 Abschnitte von je 250 m H ohe und fó rd erte die Kohle in den Abbaustrecken m it Hilfe von Forderbandern sowie durch einen Band- berg zu einer o rtfesten Ladestelle im Q uerschlag.

AuBer dem B andberg muBten hier 2 Blindschachte zur Vorrichtung, W etterfiihrung und M aterialbefórde- rung hergestellt werden. Trotzdem ergaben sich u n ter Einrechnung der gesam ten A ufw endungen fiir Vor- richtung, M aschinenmiete und Ausbau E rsparnisse von 0,60 M je t anstehender Kohle. Die beiden GroB- betriebe und der B andberg fó rdern zurzeit in 2 Schichten rd. 1300 t Kohlen.

Die Betriebskosten einer B lindschachtfórderung

und einer B andbergfórderung sind u n gefah r gleich,

wenn ein Blindschacht von 53 m N utzhóhe einem

Bandberg von 220 m Lange bei 15° Einfallen gegen-

iibersteht und wenn in 2 Schichten 1000 t Kohlen m it

F orderbandern in den A bbaustrecken m indestens

1 Jah r lang g efó rd ert w erden. In solchen GroB-

betrieben erh o h t sich der Vorteil d er Bandberge mit

zunehm ender Grofie der F órderw agen, weil hierbei

die Abm essungen der Blindschachte und besonders

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der riiit PreB luft angetriebenen Haspel uriverhaltnis- maBig groB werden.

A n w e n d u n g s g e b i e t e s o w ie V o r- und N a c h t e i l e d e r S t a h l g l i e d e r - u n d G u m m ib a n d e r . In den Abbaustrecken und B andbergen werden teils Stahlgliederbander, teils Gum m ibander ver- wendet, w ahrend im Streb nur G um m ibander in B etracht kommen. Die Entw ickiung hat es mit sich gebracht, dafi zuerst G um m iflachbander beschafft w orden sind. Da diesen aber yerschiedene Nachteile anhaften, ist man spater zu Stahlgliederbandern iiber- gegangen, wozu in jiingster Zeit eine Reihe von ab- gedeckten Gum m imuldenbandern getreten ist.

Bei der B efórderung von schweren und scharf- kantigen Bergestiicken aus G esteinbetrieben diirften die unem pfindlichern Stahlgliederbander den Gummi- bandern iiberlegen sein. Dagegen wird man fiir klein- stiickige und besonders feuchte Berge G um m ibander vorziehen, weil in diesem Falle die zahlreichen be- weglichen Einzelteile des Stahlgliederbandes, das auBerdem infolge der Bolzensclnnierung sehr viele Schm ierstellen hat, starker durch Feuchtigkeit leiden ais ein Gum m igurt.

W ird eine Abbaustrecke. die man bei Bandfórde- rung nach der Stunde auffahrt, durch eine Storung getrieben, so entstehen yielfach stark ausgepriigte M ulden und Sattel. Dies kann zur Folgę haben, daB sich das Fórderband nicht den H óhenanderungen anpaBt, sondern sich unter die Firste spannt. In einem derartigen Falle hat man auf der Schachtanlage W cstende durch federnde D ruckrollen die Ketten des Stahlgliederbandes und dam it das ganze Band gegen die Sohle gedriickt, so daB die B andfórderung ein- w andfrei fortgefiihrt w erden konnte. Dieses Hilfs- m ittel ist bei einem Gum m iband nicht anw endbar, weil sich hier keine D ruckrollen anbringen lassen.

In Bandbergen konnen G um m ibander nur bis zu etw a 20° aufw arts fórdern, w ahrend das Stahlglieder- band dank den auf den Blechen angebrachten Quer- winkeln Steigungen bis zu 30° und daruber zu iiber- winden yermag. W ird der Bandberg ais ansteigender Q uerschlag aufgefahren, so ergibt sich eine geringere Lange, wodurch man erhebliche Ersparnisse nicht nur an A uffahrungs- und U nterhaltungskosten, sondern auch an Anschaffungskosten fiir das kiirzere F órd er­

band erzielt. F erner konnen die Bandberge bei m ittlerm Flózeinfallen und gutem Nebengestein auch im Floz aufgefahren und hierbei w eitere Ersparnisse gem acht werden. Bei einem Bandberg tritt der w eiter unten heryorgehobene Nachteil des Stahlglieder­

bandes, daB es m ehr K raft verbraucht, nicht in E r­

scheinung ,-denn der hohe Reibungsw iderstand der T otlast w ird desto geringer, je starker das Band ansteigt, so daB bei einer bestim mten Neigung das Stahlgliederband an die K raftverbrauchsw erte des Gum m ibandes herankomm t.

Diesen VorteiIen der Stahlgliederbander stehen einige Nachteile gegenuber. H ier ist zunachst der erw ahnte grófiere K raftbedarf infolge der hohen E igenlast zu nennen. Auf der Schachtanlage Lohberg w urde durch genaue M essungen an 2 elektrisch angetriebenen Streckenbandern, einem Stahlglieder- und einem Gum m iflachband, bei etwa gleichen Leistungen je Schicht und iibereinstim mendem Achsenabstand ein um etwa 60»/b hóherer Kraft- yerbrauch des Stahlgliederbandes festgestellt.

Die Geschwindigkeit des nonnalen 574 mm breiten Stahlgliederbandes w ird zweckmafiig nicht iiber 1 m /s gesteigert, weil sonst die Beanspruchungen des Antricbes und des Bandes selbst zu groB werden. Die demnach begrenzte Leistungsfiihigkeit des Stahl­

gliederbandes b etragt im praktischen Betriebe bei einer Geschwindigkeit von etwa 1 m /s ungefahr 650 t Kohlen je Schicht, eine Leistung, die in m ehreren F allen fiir die genannten Schachtanlagen nicht mehr ausreicht. Sollen mit dem Stahlgliederband grófiere Leistungen erzielt werden, so mufi man entw eder die T rogbreite oder die T roghóhe yergrófiern, was bei neuen Bandanlagen ohne weiteres móglich, bei be- triebenen Anlagen aber nur allm ahlich und unter Schwierigkeiten durchfiihrbar ist. Die Geschwindig­

keit der G um m ibander kann dagegen im Grubcn- betrieb unbedenklich bis zu etw a 1,5 m /s betragen, ohne daB das Band erheblich beansprucht wird. Es leuchtet ein, dafi in dieser Hinsicht das Gummiband ein anpassungsfahigeres F órderm ittel darstellt.

Der Ein- und Ausbau eines Stahlgliederbandes gestaltet sich bei gleichen Streckenverhaltnissen schwieriger und kostspieliger ais der eines Gummi- bandes. Nach den E rfahrungen der Bergbaugruppe H am born sind die Kosten um etw a 100 % hoher.

Das S tahlgliederband h at ferner viel mehr Schm ierstellen ais das Gum m iband, weil man jeden einzelnen Kettenbolzen schmieren mufi. Auf ein Stahlgliederband von 100 m Nutzlange entfallen 2500 Kettenbolzen, die bei Forderung trockner Kohle etwa alle 3 M onate und bei nassem F ó rd erg ut etwa jeden M onat geschm iert w erden miissen. Die Schm ierung der Kettenbolzen eines Stahlglieder­

bandes von 100 m N utzlange erfo rd ert an Arbeits- und Schm ierm ittelkosten etw a 25 J L Diese M ehrausgaben diirfen aber bei der Uberlegung, ob ein Stahlglieder- oder ein Gum m iband zu verwenden ist, ebenso wenig wie die hóhern Kosten fiir Ein- und Ausbau eine ent- scheidende Rolle spielen, da auf sie nur ein Bruchteil der B andfórderkosten entfallt.

Man kann schlieBlich dam it rechnen, dafi das Stahlgliederband wegen der zahlreichen beweglichen Teile m ehr Instandhaltung erfo rd ert ais ein Gum m i­

band. D aruber lassen sich allerdings noch keine genauen Angaben machen, weil sich die bei der Berg­

baugruppe H am born in Betracht kommende Laufzeit der S tahlgliederbander erst iiber etwa 2% Jahre und die der neuern G um m ibander iiber 1 Jah r erstreckt.

Zusam m enfassend ist zu sagen, daB beide Band- arten ihre Vor- und Nachteile haben, und dafi in jedem Falle yorher sorgfaltig g ep riift werden muB, ob ein Stahlglieder- oder ein Gum m iband bei den gegebenen Verhaltnissen w irtschaftlicher ist.

A n w e n d u n g s g e b i e t e s o w ie V o r- u n d N a c h t e il e d e r F la c h - u n d M u l d e n b a n d e r a u s G u m m i.

Das M uldenband bietet gegenuber dem Flachband den Vorteil, daB es bei gleicher Geschwindigkeit starker beschickt werden kann, weil ein H erunterfallen des F órdergutes, was durch die Seitenbleche beim Flachband nur in beschranktem Mafie verhindert wird, bei' gleichmaBiger Beschickung nicht zu befiirchten ist. Die Strecken lassen sich aus denselben Griinden beim M uldenband leichter sauber halten. AuBerdem ist infolge des F ortfalls der Seitenbleche der Kanten- yerschleiB des G um m igurtes geringer. Beim Flach­

band klemmen sich oft Kohlenstiicke zwischen Gummi-

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4. J u n i 1932 O l u c k a u f 511

g u rt und Seitenbleche, o d er d er G um m igurt scheuert eingeschraubt w erden konnen, w as bei der F u hrun e an den Seitenblechen, wenn die Bócke nicht genau durch die H oizrollen nur sehr unzureichend moe-

w aagrecht stehen. lich w ar_ ^

Der Nachteil des M uldenbandes gegeniiber dem Friiher bildete die Laufflache der O berbandrollen Flachband liegt m seinem um etw a 10 o/0 hohern Preis. einen nach der Kettenseite offenen Zylinder. Beim bem er E infuhrung untertage hat bis vor kurzem auch W andern des Bandes kam es daher vor, daB die von die M einungentgegengestanden, daB bei stark ąuellen- der Rolle ablaufende Kette beim ZurUckgehen mit der Sohle die einzelnen Bócke leicht aus ihrer sóhligen ihren Bolzen in die Rollen faBte und diese zerstórte.

age geiaten, wobei die G efahr besteht, daB der Diesem Ubelstand w urde durch Kapselung der Rollen G um m igurt von den Rollen abw andert. Einerseits abgeholfen.

haben aber die Bandfirm en Vorkehrungen getroffen, Bei dem S tahlgliederband selbst hat man im Laufe um diese Erscheinung nach M oglichkeit zu verhindern, der Zeit ebenfalls einige Anderungen vorgenomm en w orauf ich noch zuruckkomme, anderseits w ird die Die M uldenbleche werden von den innern und auBern Gefahr des W anderns fu r das Band m eist uberschatzt. W inkellaschen der Kette getragen. Die innern W inkel- Em zu starkes W andern muB man naturlich yerhuten, laschen sind m it den innern, geraden Laschen durch weil das O berband sonst leicht an Streckenstem peln die Hiilsen fest verbunden, in denen sich die Bolzen und ahnhchen H indernissen scheuert und das in den drehen. Da sich zeigte, daB die K ettenbolzen bei der Abdecktrogen g efu h rte U nterband sich zu stark an B efórderung von feuchtem F ó rd erg u t stark rosteten dereń W anden reib t; dies gew innt besondere Be- und sich in der H ulse festsetzten, w urde die Kette eutung beim R uckw artsgang des Bandes, da in m it schm ierbaren Bolzen ausgerustet. Jeder einzelne diesem F alle das U nterband g espannt ist. Bolzen ist jetzt hohlgebohrt und durch einen Kugel-

Der K raftverbrauch des M uldenbandes unter- druckóler verschlossen. Die Bolzen w erden etw a scheidet sich nicht erheblich von dem des Flachbandes. jeden M onat bei feuchtem und etw a alle 3 M onate Man kann die gleiche Rollenzahl w ahlen; die Ent- bei trocknem F órdergut, die Laufrollen einm al im fernung der O berbandrollen ist beim M uldenband M onat geschm iert. Die Schm ierung erfo lg t durch zwar geringer, dafur aber die E ntfernung der Unter- F ettspritzen, wobei darauf zu achten ist, daB mit der bandrollen groBer. Einerseits ergibt sich ein hóherer F ettspritze Drucke bis iiber 200 at durch leichtes Kraftverbrauch beim M uldenband, weil die Reibung Anschlagen m it dem H andballen erreicht und som it der Rollen wegen ihrer W inkellage zur F órderrichtung auch stark verrostete Bolzen einw andfrei geschm iert groBer ist, anderseits erhóht sich der K raftverbrauch werden.

beim F lachband,w enn es an den Seitenblechen schleift, Die fahrbaren A ntriebstellen sind so g ebaut daB oder wenn sich F órd ergut zwischen G um m igurt und man wahlw eise einen P feilradm otor oder einen Seitenblechen festklem m t. E lektrom otor, beide m it angeflanschtem G etriebe von Infolge ihrer groBen Vorteile w erden bei der 250 Uml./min, benutzen kann. Die M otoren befinden Bergbaugruppe H am born neuerdings im allgem einen sich nicht neben, sondern innerhalb der A ntriebstelle, fiir Abbaustrecken und Bandberge M uldenbander dam it sie w eniger Platz einnehm en. Die P latzfrage beschafft, w ahrend das Flachband vorlaufig noch ais spielt besonders bei alten Strecken eine Rolle, in die Strebband seinen P latz behauptet. das Band nachtraglich eingebaut wird. AuBerdem sind B e tr ie b lic h e E r f a h r u n g e n 2“ M otoren £ eg en Beschadigung durch Steinfall oder o e tr ie D ic n e t r t a n r u n g e n herabfallendes F órd ergu t geschiitzt.

u n d V e r b e s s e r u n g e n . n - TI . ,

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P , , , . Uie U m drehungen des M otorw ellenstum pfes

i>tahlgliederbander.

w erden durch 3 G etriebeketten im Verhaltnis 1 :1 0 Die Stahlgliederbander sind fur die Bergbau- auf die B andantriebsw elle ubertragen. Bei diesen gruppe H am born von Anfang an mit 160 mm Ketten- Ketten besteht allerdings die G efahr des ReiBens teilung g eliefert worden. Im Laufe der Zeit haben durch K ettenlangungen, durch schlechtes Einfluchten die Rollenbócke m ehrm als Anderungen erfahren. Zu- des Ritzels zum groBen K ettenrad sowie infolge erst wurde das O berband durch 2 Rollen au f durch- plótzlich au ftretender W iderstande im Band und von gehender Achse und das U nterband auf 2 schmalen Ubergeschwindigkeit des M otors. W enn sich auch fliegenden Rollen gefiihrt, wobei die O ber- und U nter- die A ntriebsketten im Betrieb schnell auswechseln rollen zu den Seitenwangen des Rollenbockes senk- lassen, sind derartige Stórungen doch recht un- recht untereinander lagen. Bei dieser A nordnung kam angenehm. Das ReiBen der G etriebeketten bietet es haufiger vor, daB sich herabgefallenes F ó rd erg u t aber immerhin eine gew isse G ew ahr dafiir, daB andere zwischen U nterrolle und Kette klemmte und dadurch G etriebeteile oder das eigentliche F órderband keinen Stórungen her\'orrief. Deshalb wurde die Achse auf Schaden erleiden. Beim Stahlgliederband w irkt sich aem Rollenbock seitlich versetzt und gleichzeitig das eine VergróBerung der W iderstande nachteiliger aus unterband innerhalb der M uldenbleche durch Holz- ais beim Gum m iband, weil das S tahlband zwangsweise rollen mit aufgesetzten G um m iringen gefiihrt. Da von den K ettensternen m itgenom m en wird, w ahrend sich diese aber infolge der standigen Beanspruchung sich beim G um m iband die A ntriebstrom m el unter nach einer Richtung liingten und dann rissen, w ird dem Band w egdreht. Die Ketten sind so abgestim m t, neuerdings das U nterband an der Kette u nter Bei- daB die B ruchfestigkeit der A ntriebskette (rd. 18 t) behaltung der seitlich versetzten Achsen w ieder auf geringer ais die der beiden B andfórderketten (2,22 t) HartguBrollen gefiihrt, die wie die H oizrollen auf ist. Aus diesem G runde w ahlt man beim Śtahl- einer durchgehenden Achse laufen. Durch Schlitze in gliederband das K ettengetriebe statt eines Zahnriider- den Stehblechen der Rollenbócke kann man die obern getriebes.

und untern Achsen einlegen. Diese B auart hat den

Gumm ibandanlagen.

Vorteil daB bei ansteigender F orderung in der ganzen W ie bereits erw ahnt, w erden bei der Bergbau-

der M uldenbleche W inkeleisen auf dem Band g rup pe H am born in neuerer Zeit fu r Strecken und

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B a n d b e r g e G u m m i m u l d e n b a n d e r d e n F l a c h b a n d e r n y o r g e z o g e n , w a h r e n d fiir d e n S tre b y o r l ą u f i g n u r d a s F l a c h b a n d in F r a g e k o n u n t. A u f die a l t e n S tre c k e n - f l a c h b a n d e r s o li hie r n ic h t e i n g e g a n g e n w e r d e n .

Bei d e n G u m m i m u l d e n b a n d e r i i d e c k t m a n d a s U n t e r b a n d g r u n d s a t z l i c h d u r c h B l e c h tr ó g e ab, u m es v o r V e r s c h m u t z u n g d u r c h d a r a u f f a l l e n d e s F ó r d e r g u t z u s c h iitz en . I s t d a s U n t e r b a n d n ic h t a b g e d e c k t, so g e r a t e n le ic h t K o h len - o d e r B e rg e stiic k c z w is c h e n B a n d u n d R o l le n d e r A n tr ie b s - u n d U m k e h r s t e l l e ; d a s W a c h s e n d e s D u r c h m e s s e r s d e r R o l le n h a t d a n n B e tr i e b s s t ó r u n g e n s o w ie B e s c h a d i g u n g e n d e r M a s c h i n e u n d d e s G u m m i g u r t e s z u r F o l g ę .

D ie belcannten A b s t r e i f e r z u r R e i n i g u n g des U n t e r b a n d e s h a b e n d e n N a c h te il, dali sie d e n Ver- schleifi d e s G u m m i g u r t e s b e s c h l e u n i g e n , w o b e i aufier- d e m die G e f a h r b e s te h t , dali sich z w is c h e n ih m u n d d e m A b s tr e if e r K o h le n s tiic k e f e s t k l e m m e n , die d en G u r t b e s c h a d ig e n . V e r w e n d e t m a n bei a l t e n un- a b g e d e c k te n B a n d e r ii A b s t r e i f e r , s o d a r f d e r e ń G u m m i e i n l a g e n ic h t a b g e l e g t e n B a n d r e s t e n e n t - n o m m e u w e r d e n , s o n d e r n mufi a u s V o l l g u m m i o h n e E i n l a g e n b e s te h e n .

D ie A b d e c k t r ó g e b ild e n e in e s t a r r e V e r b i n d u n g d e r e i n z e ln e n Bócke r n ite i n a n d e r u n d b e w i r k e n hier- d u r c h eine G e r a d e f i i h r u n g d e s g a n z e n B a n d e s ; sie w e r d e n a u f N o c k e n a u f g e s e t z t , die sic h a n d e n R o lle n - bócke n b e f in d e n , u n d m u s s e n s o e i n g e r i c h t e t sein, dafi m a n sie w a h r e n d d e s B e trie b e s le ich t h e r a u s n e h m e n k a n n , u m d a s U n t e r b a n d zu i i b e r w a c h e n u n d g e g e b e n e n f a l l s a u s z u b e s s e r n . D ie A b d e c k t r ó g e d iirf e n m it R iick sich t a u f ih re B e f ó r d e r u n g u n t e r t a g e eine L a n g e v o n 3 - 4 m fiir S tre c k e n b iin d e r n i c h t iiber- ste ig e n .

Bei M u l d e n b a n d e r n h a t sich e in e E n t f e r n u n g d e r o b e r n T r a g r o l l e n v o n e t w a 1,2 m als a m zweck- m a fiig s te n e r w ie s e n , w a h r e n d d e r A b s t a n d d e r U n te r - b a n d r o l l e n m i n d e s t e n s d o p p e l t so g r o l i se in k a n n . Die a u B e r n M u l d e n r o l l e n m u s s e n m i t A u fie n stiitz e n y e r s e h e n sein, d a m i t b e i m A u f f a l l e n von F ó r d e r g u t k e i n e V c r b i e g u n g d e r R o l l e n w e l l e n e i n t r i t t . D ie R o lle n s e l b s t la u f e n in K u g e l l a g e r n u n d w e r d e n m i t F e tt- s p r i t z e n w a h r e n d d e s B e tr ie b e s g e s c h m i e r t . D e r R o l le n d u r c h m e s s e r soli m o g l i c h s t g r o l i se in, d a m i t die U m d r e h u n g s z a h l in m a fiig e n G r e n z e n lileib t u n d die V e r w e n d u n g v o n s t a r k e n K u g e l l a g e r n m o g li c h ist.

D a s W a n d e r n d e s B a n d e s laBt sich im B e tr ie b e n ic ht im m e r v e r m e id e n . D ie U r s a c h e n s in d s c h iefe L a g e d e r A n t r i e b - o d e r d e r U m k e h r s t e l l e , s c h r a g - g e s c h n i t t e n e V e r b i n d u n g s s t e l l e n , S c h r a g s t e h e u d e r R o lle n g e g e n die W a a g r e c h t e , e i n s e i tig e B e l a s t u n g u sw . Am h a u f i g s t e n k o m m t bei q u e l l e n d e m L ie g e n d e n d a s S c h r a g s t e h e n d e r R o l l e n vor. In d ie s e m F a lle w e r d e n die a u f g e k l o t z t e n B ócke s ó h l i g g e s t e l l t u n d , w e n n d ie s n ic h t z u m Ziel fiih rt, g e s c h w e n k t , bis d a s B a n d in d e r M it te l lin ie lauft.

U m d a s o f t s t a r k ę H in - u n d H e r s c h w e n k e n des G u m m i g u r t e s z u v e r m e i d e n , rnuB m a n e t w a j e d e 15. R o l le a ls P e tid e lr o lle m it s c h w e n k b a r e r A ch se a u s b ild e n , in d e m die A u B e n ro I le in d e r F ó r d e r r i c h t u n g bis z u ein em g e w i s s e n W i n k e l s c h r a g g e s t e l l t wird*;

d a d u r c h iibt die e n t s p r e c h e n d e L a u f f la c h e d e s B a n d e s e i n e n D r u c k n a c h s e i n e r M it t e l l i n i e a u s , so dali d a s B a n d in d e r e i n m a l e i n g e n o m m e n e n R i c h t u n g g l e i c h s a m f e s t g e h a l t e n w ird .

A u f m o g l i c h s t g e r i n g e A b s t a n d e z w is c h e n A b d ec k - t r o g u n d G u m m i g u r t s o w i e z w is c h e n S o h le u n d O b e r -

k a n t e d e r O b e r b a n d r o l l e n b r a u c h t bei S tre c k e iib a n d e rn kein b e s o n d e r e r W e r t g e l e g t zu w e r d e n , w e il ste ts g e n u g e n d H o h e v o r h a n d e n ist. D e r A b s t a n d zw ischen A b d e c k t r o g u n d G u m m i g u r t d a r f n ic h t zu g e r i n g b e m e s s e n w e r d e n , d a m i t m a n die A b d e c k t r ó g e von d c m d a r a u f g e f a l l e n e n F ó r d e r g u t sc h n ell u n d leicht zu r e i n i g e n v e r m a g .

Die G u m m i m u l d e n b a n d e r w e r d e n e b e n s o w ie die S ta h l g l i e d e r b a l i d e r d u r c h P f e i l r a d - o d e r E le k tro - m o t o r e n m it 2 5 0 U m l . / m i n a m M o t o r w e l l e n s t u m p f a n g e t r i e b e n . Z w is c h e n M o t o r u n d A n t r i e b s t r o m m e l ist z u r H e r a b s e t z u n g d e r U m l a u f g e s c h w i n d i g k e i t ein Z a h n r a d e r g e t r i e b e g e s c h a l t e t . D ie A n tr ie b e m iissen im a l l g e m e i n e n s o e i n g e r i c h t e t sein, dali sich die Band- g e s c h w i n d i g k e i t le ich t y e r a n d e r n lafit. D e r D u rc h - m e s s e r d e r A n t r i e b s t r o m m e l ist m i t R iicksicht a u f d e n U m s c h l i n g u n g s w i n k e l u n d die S c h o n u n g des G u m m i ­ g u r t e s m o g l i c h s t g r o li zu w a h l e n . D ie A n t r i e b s ­ t r o m m e l s e l b s t w i r d zw e c k m a B ig ballig g e d r e h t , w o ­ d u r c h m a n d e r G e f a h r b e g e g n e t , daB d e r G u m m i g u r t b e im W a n d e r n d e s B a n d e s se itlic h um schliigt.

F iir d e n S t r e b k o m m e n n u r F l a c h b a n d e r in B e tr a c h t, u n d z w a r a u s f o l g e n d e n G r i i n d e n : 1. D as F l a c h b a n d liiBt sic h s c h n e ll e r a u f s t e l l e n u n d u m lc g e n als d a s M u l d e n b a n d , w e il es k e in e s o g e n a u e Aus- r i c h t u n g e r f o r d e r t . 2. S e in e B e l a d u n g im S tre b g e s t a l t e t sich le ic h te r, w e il es n i e d r i g e r als d a s M u l d e n b a n d ist u n d die S e ite n b le c h e es g e g e n B e s c h a d i g u n g e n d u r c h die S c h a u f e l schiitzen. 3. D as V e r s a t z g u t liiBt sic h v o m F l a c h b a n d b e s s e r a b n e h m e n a ls vom M u l d e n b a n d . 4. V om K o h le n s to B f a ll e n d e g r ó B e r e K o h l e n l a g e n t r e f f e n die S eite n b le ch e , w a h r e n d sie beim M u l d e n b a n d a u f d a s B a n d s e l b s t fa lle n , es b e s c h a d ig e n u n d g e g e b e n e n f a l l s auch d e n G u m m i g u r t z u m A b l a u f e n b r in g e n .

A n ein S t r e b b a n d m u s s e n f o l g e n d e A n f o r d e ­ r u n g e n g e s t e l l t w e r d e n : 1. G u t e A n p a s s u n g an w e ll ig e s L ie g e n d e s , d a eine A u f k l o t z u n g d e s T r a g - w e r k s t e i l s m it R iicksicht a u f die F l ó z m a c h t i g k c i t u n d die B e l a d e m ó g l i c h k e i t n ic h t in F r a g e k o m m t . A us d ie s e m G r u n d e d a r f d e r G u m m i g u r t n ic h t z u s t a r k g e s p a n n t w e r d e n . D a s n u r w e n i g g e s p a n n t e B a n d w e i s t e i n e n g e r i n g e r n K r a f t v e r b r a u c h , w e n i g e r Ver- schleifi, g e r i n g e r e B e a n s p r u c h u n g d e r V e r b i n d u n g e n u n d in f o l g e d e s s e n eine g r ó B e r e B e t r i e b s s i c h e r h e i t auf.

2. G e r i n g e B a u h ó h e . A u s d i e s e m G r u n d e s i n d d ie D u r c h m e s s e r d e r T r o m m e l n d e r A n t r i e b - u n d U m k e h r s t e l l e k le in zu w a h le n . M it R iicksicht a u f d e n U m s c h l i n g u n g s w i n k e l m u s s e n bei d e m k le in e n T r o m m e l d u r c h i n e s s e r 2 T r o m m e l n a n d e r A n trie b - s te lle v o r h a n d e n sein. D ie N ac h teile, die sich h i e r a u s h in sic h tlic h d e r S c h o n u n g d e s G u m m i g u r t s e r g e b e n , w e r d e n d u r c h d e s s e n g e r i n g e S p a n n u n g a u f g e h o b e n . 3. S c h n e l le u n d e i n f a c h e U m l e g u n g . Die T r a g y o r r i c h - t u n g e n r i c h t e n sich d u r c h die A b d e c k t r ó g e z w a n g s - lćiufig s e l b s t aus, so dali n a c h d e m U m l c g e n ein g e r i n g e s N a c h r i c h t e n g e n i ig t. D e r U m s t a n d , dafi die A b d e c k tr ó g e u n d R o l le n b ó c k e zu e in e m Stiiek ver- e i n ig t u n d a u c h die o b e r n T r a g r o l l e n f e s t m it d en B ó c k en y e r b u n d e n sin d , t r a g t e r h e b l i c h z u r Ver- k i i r z u n g d e r U m l e g z e i t bei u n d y e r m i n d e r t g le ic h z e i tig die G e f a h r d e s Y e r l u s t e s e i n z e l n e r Stiicke. Die B a n d ­ a n l a g e ist i n f o lg e i h r e r n i e d r i g e n B a u h ó h e b e s o n d e r s le ic h t u n d d a h e r k a n n a u c h d e r B a n d a n t r i e b leicht g e h a l t e n w e r d e n . 4. Z w ec k m aB ig e A u s b i l d u n g d e s A b d e c k tr o g e s , a u f d e n i m m e r e t w a s F ó r d e r g u t f a ll e n w ir d . D e r A b d e c k t r o g muB s t a r k a b g e s c h r a g t sein,

(5)

4.Juni 1932 G 1 ii c k a u f 513

dam it das darauf fallende F órderg ut abrutscht und sich nicht auf dem ganzen Abdecktrog ausbreitet. Dies wiirde zur Folgę haben, daB der G um m igurt auf dem F órdergut schleift und die O berbandroilen stark verschmutzen. Es em pfiehlt sich, den Abstand zwischen Abdecktrog und O berbandroilen auf jeden Fali nicht zu g ering zu bemessen. Durcli die starkę A bschragung des Abdeckbleches und durch den gróBern A bstand zwischen Abdecktrog und Ober- bandrollen, dereń D urchm esser nicht kleiner sein darf ais der D urchm esser der Streckenbandrollen, erh ó h t sich zwar die G esam thóhe des Bandes, aber dieser Nachteil fallt nicht sehr ins Gewicht, da Strebbander in den meisten Fallen nur in m achtigern Flózen Ver- wendung finden. 5. K raftige A usfiihrung der Seiten- bleche, auf die yom KohlenstoB haufig Kohlenlagen fallen, so daB leicht Verbiegungen entstehen. 6. Einbau eines Schwenkarm es am B andaustrag. Dies bietet den Vorteil, daB man die A ntriebstelle von der Strecken- bruchkante in den Streb zuriickverlegen kann und sie weniger zu sichern braucht. Aulierdem w ird die E ntfernung zwischen dem Abwurfende des Streb- bandes und dem Streckenband, die. sich nicht immer genau einhalten laBt, durch den Schwenkarm iiber- biiickt. Bei E rfiillung der aufgefiihrten Anforde- rungen bereitet der Betrieb mit Strebbandern keine besondern Schwierigkeiten, und das Umlegen e r­

fordert nicht m ehr Zeit und Leute ais bei Schuttel- rutschen.

D er eigentliche G um m igurt.

Die Entw icklung der G um m igurte ist in stiindigem Flufi, ohne daB sich vorlaufig ein AbschluB erkennen laBt. G erade bei den G um m igurten kom mt alles auf die sorgfiiltige Uberwachung, und zwar sowohl hin- sichtlich der von den Lieferfirm en zu gew ahrleistenden Eigenschaften ais auch der richtigen B ehandlung im Grubenbetriebe an.

Bei der B ergbaugruppe H am born w erden von jedem gelieferten G um m igurt P robestreifen ab- geschnitten und auf einem fur alle Schachtanlagen gemeinsamen P riifstand folgende Eigenschaften unter- sucht: bei den Gummidecken das spezifische Gewicht, die ZerreiBfestigkeit, der Abrieb und die D ehnung des Gummis sowie seine A lterung, bei den Gewebe^

einlagen das Gewicht, die ZerreiBfestigkeit, dic Dehnung und die T rennfestigkeit der G ewebeeinlagen voneinander und von den Gummidecken.

Diese Priifungen haben ergeben, daB bei den Gummidecken bestim m te Beziehungen zwischen der ZerreiBfestigkeit und dem Abrieb bestehen, und zwar derart, daB der Abrieb m it zunehm ender F estigkeit m Form einer Parabel abnim m t; die A briebfrage hat somit erheblich an B edeutung verloren. Eine genaue reststellu n g des A bhangigkeitsverhaltnisses steht noch aus. Auf G rund der bisherigen Versuche haben bereits einzelne Lieferfirm en die Gummidecken hin- sichtlich des Abriebs um m ehr ais 100 o/o und hin- sichtlich der Festigkeit um m ehr ais 70o/o verbessert.

Zwischen der G um m ifestigkeit und der Gumini- dehnung sind bestim m te Beziehungen nicht ersichtlich, jedoch ist m it Rucksicht auf die Beaufschlagung durch scharfkantiges F ó rdergut ein Gummi von hoher

■Jehnung (rd. 500— 600 «/o) zu fordern.

Die D ehnung der Gewebeeinlagen b etragt bis zum Łm tritt des Bruches im M ittel etw a 20 P/o. Dies kann ais unterste G renze gelten, da die Bander untertage nut Rucksicht au f den verhaltnism aBig geringen

D uichm esset der Um lenkrollen m óglichst geschm eidig sein m ussen. Die D ehnung sollte jedoch zur Ver- m eidung eines zu haufigen N achspannens des Bandes nicht meln ais 25 o/o betragen. Auch der D ehnung in Q uerrichtung des Bandes ist m it Rucksicht auf die in der Grube oft unverm eidliche Fallhóhe sowie auf die stiirkere Beanspruchung der SchuBfaden bei M uldenbandern m ehr Beachtung zu schenken. Eine Dehnung von etw a 15 o/o in Q uerrichtung muB an- gestreb t werden.

H insichtlich der T rennfestigkeit schwanken die Ergebnisse bei den einzelnen Untersuchungen noch erheblich; wegen der groBen Bedeutung dieser Eigen­

schaft sind m indestens 1 0 -1 2 kg fur die einzelnen Gewebeeinlagen und 8 —10 kg fiir die Gummidecken erforderlich.

Die P riifverfahren fiir G um m igurte m ussen dahin ausgebaut werden, daB die den G um m igurt in der G iube beeinfiussenden Verhaltnisse m óglichst weit- gehende Berucksichtigung finden. Hierbei w ird an den EinfluB der Bandgeschwindigkeit, der W inkellage der M uldenbandrollen, des Um schlingungswinkels an den Um lenkrollen, an das elastische oder starre Auf- fangen des F ó rdergu tes auf dem Band und an ahnliche Einw irkungen gedacht. Zusainm enfassend kann man sagen, daB durch die plam naBigen Priifungen eine erhebliche V erbesserung der G um m igurte erzielt worden ist. G urte, die den auf G rund der Pruf- verfahren aufgestellten Lieferbedingungen nicht ent- sprechen, w erden zuriickgewiesen oder n u r m it einem entsprechenden PreisnachlaB iibernommen.

Uber jedes Band oder Bandstuck fu h rt der Priif- stand eine Kartę, die auBer der Numrner des Band- stuckes Angaben iiber H ersteller, B auart und I riifungseigebnisse sowohl der Gummidecke ais auch der Gewebeeinlagen enthalt. Auf diesen Karten werden m onatlich nach Angabe der Betriebe die iiber die einzelnen B ander oder Bandstiicke gegangenen Kohlen- und Bergem engen, die durchschnittliche tag- lichc Laufzeit, die m ittlere Bandgeschwindigkeit usw.

verm erkt und dic Leistung des Bandes je laufendes Q uadratm eter errechnet. Die Betriebe entnehm en die erforderlichen Zahlen der w eiter unten beschriebenen Bandkarte. Auf diese W eise w ird die praktische Bewahrung der einzelnen B andsorten v erfolgt und m it den auf dem Priifstand erhaltenen W erten ver- glichen. F ern e r stellt man den R iickgang d er bei der A bnahm eprufung erm ittelten G utezahlen durch w iederholtc U ntersuchung von Probestucken, die den einzelnen G um m igurten nach liingerer B etriebsdauer entnom m en w erden, fest.

Auf G rund der U ntersuchungsergebnisse und der Beti iebsei fahrungen werden bei der B ergbaugruppe Ham born untertage G um m igurte in Einzellangen von 50 m mit 5 Einlagen, beiderseits 2 mm starker Gum m ideckplatte und C ord-K antenschutz verwandt.

Die Breite der G um m igurte h at bisher 660 mm be- tragen, \yird aber in Zukunft auf 800 mm erhóht, wo- durch sich bei gleicher Geschwindigkeit der Full- ąuerschn itt um 47 o/0 vergroBert. A nderseits kann man bei gleichbleibender F órd eru ng die Band­

geschw indigkeit entsprechend herabsetzen und dam it

unter Schonung des G um m igurtes erhebliche E rspar-

nisse im Energieverbrauch erzielen, der in der H aupt-

sache von der Bandgeschwindigkeit abhiingt. Die

Gum m ideckplatte ist auf beiden Seiten 2 mm stark,

dam it T rag- und Laufseite beliebig verw andt werden

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konnen, was besonders bei Strebbandern eine grofie Rolle spielt.

Die Lebensdauer der Gum m igurte hangt sowohl von den Laufstunden, der F órdennenge und der Band- geschw indigkeit ais auch von der sorgfaltigen u b er­

w achung im Betriebe ab. Der erste von der Bergbau- g ru p p e H am born beschaffte G um m igurt fur den G rubenbetrieb lauft seit etw a 31/2 Jahren, hat bis jetzt 350000 t Kohlen g efó rd ert und w ird voraussichtlich noch liingere Zeit in Betrieb sein. Man kann daraus ersehen, dafi die neuerdings beschafften, wesentlich verbesserten G um m igurte unter norm alen Verhalt- nissen eine viel grófiere Lebensdauer und Fórder- leistung aufweisen, ais es bisher allgemein an- genom men w orden ist, zumal da auf G rund der langern E rfahrungen die Uberwachung untertage grofie F ortschritte gem acht hat. Auf die Durch- fiihrung der technischen Uberwachung soli hier nicht naher eingegangen werden.

Von besonderer Bedeutung ist beim G um m igurt die Frage der V e r b i n d u n g d e r e in z e l n e n S tiic k e m iteinander, die untertage nicht durch Vulkanisieren hergestellt werden kann. Am gebrauchlichsten ist fiir die Flachbander die gew óhnliche G elenkverbindung mit Kupfernieten und fiir die M uldenbander die Adler- hakenverbindung, die sich naturlich auch beim Flach- band anwenden lafit. Da sich die G um m igurte im Betriebe durch die starkę Spannung langen und zu- gleich schm aler werden, stehen die Verbindungen seitlich hervor und geben Anlafi zu Stórungen. Des­

halb w erden neuerdings die Bandenden beiderseits um etwa 20 mm schm aler gem acht und die Verbindungen entsprechend bestellt.

Die A dlerhakenverbindung bietet gegenuber der gew óhnlichen G elenkverbindung den Vorteil, dafi sie sich m it H ilfe einer Presse schneller anbringen laBt;

dies ist besonders bei alten Bandern, dereń Ver- bindungen ó fter ausreifien, von W ichtigkeit. Ein w eiterer Yorteil liegt darin, daB der um die Rollen d er A ntrieb- und U m kehrstelle laufende G um m igurt keine Beschadigung erleidet, w ahrend bei der Gelenk- yerbindung das Blech leicht in den G um m igurt ein- schneidet, wenn die genannten Rollen n u r einen geringen D urchm esser haben. Dies gilt nam entlich fiir Strebbander, die m it Riicksicht auf die Flóz­

m achtigkeit und das tagiiche Uinlegen m oglichst niedrig und leicht gehalten werden miissen. Hier em pfiehlt sich daher die Adlerhakenverbindung, die iiberdies den Holz- oder Gum m ibelag der Antriebs- trom m el nicht beschadigt, w ahrend die Gelenk- verbindung ihn vielfach zerstórt hat.

Die Adlerhakenverbindung w eist den Nachteil auf, daB bei ihr die Bandenden mehr durchlóchert w erden ais bei der Gelenkverbindung. Dies m acht sich hauptsachlich geltend, wenn das Band infolge seiner Lange groBen Zugbeanspruchungen ausgesetzt ist.

Ein w eiterer M angel der A dlerhakenverbindung be­

steh t darin, dafi iiber den Rollenbócken im mer etw as Feinkohle zwischen den Haken hindurch auf die Abdecktróge fallt. Dieser Punkt ist aber unwesentlich, weil die Abdecktróge ohiiehin haufiger gereinigt w erden miissen.

Da die A dlerhakenverbindung fiir alle Verhaltnisse anw endbar ist, w ird sie der Gelenkverbindung vor- gezogen, sow eit die Bander abgedeckt sind. Bei ihr muB sorgfiiltig auf d e n , W erkstoff selbst geachtet werden, weil sonst leicht Schwierigkeiten im Betrieb

eintreten. Auf dem erw ahnten Priifstand der Bergbau- gruppe H am born wurden eingehende Zerreifiversuche mit der A dlerhakenverbindung durchgefiihrt, wobei sich ergab, daB ein G um m igurt von 660 mm Breite mit 5 G ewebeeinlagen eine Bruchfestigkeit von rd. 19 t aufwies, w ahrend die Zerreififestigkeit der bisher gebrauchten A dlerhakenverbindung T 10/15, die bei 2 mm D rahtdurchm esser eine Schenkellange von 25/30 mm und eine Spitzenlange von 7,5 mm hat, bei derselben Bandbreite 9,5 t betrug. Infolge der geringen Lange der Schenkel rissen bei den Versuchen die Haken sehr schnell aus. Diese Beobachtungen hatte man auch o ft im G rubenbetrieb gemacht. H ierauf wurden Zerreifiversuche mit Adlerhaken von 30/35m m Schenkel- und 10 mm Spitzenlange und ebenfalls 2 mm D rahtstarke ( T l 5/20) vorgenomm en, wobei sich eine Zerreififestigkeit von 10,5 t ergab. Die Adlerhaken bogen sich infolge des gróBern W iderstandes der Gewebeeinlagen beim Zerreifiversuch wiederum auf und zogen sich aus dem Band heraus, so dafi man, um die Zerreififestigkeit der Adlerhakenverbindung weiter zu erhóhen, entw eder eine groBere D rahtstarke oder einen hiirtern W erkstoff wahlen muBte. Da die vor- handenen Verbindungspressen nur zum Eindriicken von 2 mm starken Haken zu verwenden waren, wurde statt des bisher benutzten D rahtes von 95 kg/m m 2 ein harteres M ateriał von 110 kg/m m 2 gew ahlt und auf diese W eise die Zerreififestigkeit auf 12,5 t, d. h.

auf etwa 2 D rittel der B andbruchfestigkeit erhoht.

Diese ZerreiBfestigkeit wird voraussichtlich den An- spriichen des Betriebes geniigen.

Von besonderer W ichtigkeit ist, daB die Adler­

haken aus rostfreiem Stahl bestehen, da sie in der feuchten G rubenluft erfahrungsgem afi stark rosten, wodurch die Gewebeeinlagen angegriffen werden und die Bander an den V erbindungsstellen ausreifien.

ZerreiBversuche mit Bandverbindungen, die etwa 4 M onate im Betrieb gew esen waren, ergaben nur noch Festigkeitsw erte von 3 - 6 t, wobei das Band in seiner ganzen Breite an der vom Rost vóllig zer- fressenen Einschlagstelle der Klammern ausrifi.

Die Verbindung der beiden Bandstófie erfo lg t mit einer Rohhautschnur, die durch die Osen der A dler­

haken geschoben wird. Auf G rund der Zerreifiversuche wurde der Schnurdurchm esser von 4 auf 7 mm erhoht.

Nach Beobachtungen im Betriebe reifit die diinnere Rohhautschnur an der durch das A uffallen des F órdergutes am starksten beanspruchten Stelle in der M itte des Bandes oder wird d erart gedehnt, dafi die Haken nicht m ehr tragen.

Die Verbindungspressen w erden von m ehreren Firm en hergestellt. Zu fórdern ist ein H akenhalter, der dieselbe Lange wie die ganze B andbreite hat, dam it fiir diese die Adlerhaken gleichzeitig eingeschoben werden konnen; hierdurch erreicht man, dafi sie alle genau in einer Richtung stehen und gleichmaBig tragen. A ndernfalls besteht die G efahr, daB die Ver- bindung eine geringere Zerreififestigkeit aufweist, weil die Haken nacheinander ausreifien.

B e t r i e b d e r F ó r d e r b a n d a n l a g e n .

Lage des Antriebs.

Bei der B efórderung von Bergen steht der Antrieb

vor Kopf d e r . Strecke. Man erreicht durch diese

Anordnung, dafi das O berband gezogen w ird und daB

von vornherein geniigend Fallhóhe zwischen Band und

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4.Juni 1932 0 1 ii c k a uf 515

Strebrutsche vorhanden ist. Die oberste Strebrutsche, in die das Band austragt, w ird m ehrm als geschwenkt, so dafi man das Band im mer um rd. 3 N utzm eter ver- Iangern muB, w as etwa 2 Schichten erfordert. Um das Band nicht so o ft verlangern zu miissen, schaltet man zwischen Band und Strebrutsche eine Hange- rutsche ein, dereń V erlangerung keine Miihe macht.

Bei Kohlenbandern bleibt die Antriebstelle, die wiederum das O berband zieht, am Streckenanfang stehen. Die V erlangerung des Bandes richtet sich danach, wie w eit das Streckenort vorgetrieben ist. Am zweckmaBigsten bemifit man den V ortrieb auf etw a 15 m und schaltet zwischen der Um kehrrolle des Bandes und dem O rt eine H angerutsche oder ein Kratzband ein. V orteilhaft ist es, den Antrieb der Rutsche oder des K ratzbandes fah rb ar an den U nter- stoB zu legen und dieses Zw ischenfórderm ittei jenseits der Aufgabe der Strebrutsche auf das Band austragen zu lassen, dam it die Ladestelle ohne Riick- sicht auf die vom Streckenort kommenden Kohlen ein- gerichtet werden kann.

Riickwartslauf der Bander.

Alle Bander lassen sich durch U m schaltung des M otorgetriebes oder durch U m steuerung des M otors ohne besondere Schwierigkeiten auf Riickwartslauf einstellen. Man muB nur darauf achten, daB die Bander vorher stark gespannt sind, weil das O berband ge- driickt und nicht m ehr gezogen w ird. Die Bócke solten genau ausgerichtet sein. Bei den Stahlgliederbandern sind etw a nach auBen gebogene Trogbleche w ieder gerade zu biegen.

Bei Liingen von m ehr ais 150 m lauft das G um m i­

band nicht sofort an, weil die H aftfahigkeit des Gum migurtes auf den Trom m eln verringert ist. D es­

halb muB man das Band an der A ntriebstrom m el zuerst kiinstlich anpressen, bis es mitgenomm en w ird.

Bei geniigender Sorgfalt bereitet der Riickwartslauf der Bander fiir die M aterialbefórderung keine Schwierigkeiten.

Drehzahlregler und Rułschkupplung.

Bei PreBluftm otoren empfiehlt sich der Einbau eines D rehzahlreglers. Die auf ein bestim m tes MaB begrenzte Um laufgeschwindigkeit der R otoren er- hóht sich bei einer gew issen D urchgangsóffnung des Luftzufiihrungsventils sehr erheblich, und zwar sowohl bei wechselnder Beladung des Bandes ais auch besonders bei schwankendem Luftdruck. Der zweite Punkt m acht sich namentlich in Betrieben

mit starken, stoBweise arbeitenden Luft- verbrauchern bem erkbar, wie Fórderhaspeln, Schrammaschinen und B lasversatzanlagen. In solchen Fallen muB beim Fehlen eines Reglers ein Mann dauernd die Luftzufuhr regeln, weil sonst der gesam te B andantrieb durch die wechselnde Geschwindigkeit der R otoren sehr stark beansprucht wird und erhebliche Luft- verluste auftreten.

Die U ntersuchung von Reglern ver- schiedener Firm en auf dem P riifstand hat er­

geben, daB sie die Bandgeschwindigkeit bei wechselndem Luftdruck einw andfrei gleich­

maBig halten. Auch bei plótzlicher Ent- lastung des M otors, die z. B. beim Reifien eines Bandes eintritt, wird die Geschwindigkeit nur fur kurze Zeit um durchschnittlich 25o/0

iiberschritten und dann durch den Regler wieder auf ihr ursprungliches MaB gebracht.

Der Einbau einer R utschkupplung zwischen M otor und Reduziergetriebe hat den Zweck, Stórungen, die durch Festklemmen des Fórderbandes entstehen, zu verhindern. Im Betrieb kom m t es z. B. vor, daB sich Kohlenstiicke zwischen Band und eine herunter- gebrochene Kappe klemmen und beim Fehlen einer R utschkupplung das Band zerreiBen, wobei gleich­

zeitig Beschadigungen der B andantriebe eintreten konnen.

Aus den angefiihrten Griinden sollte man alle PreBluftm otoren mit D rehzahlreglern und alle Band­

antriebe m it Rutschkupplungen ausriisten.

Aufgabestelle.

D er A ufgabe des Fórdergutes ist bei Gummi- biindern im Hinblick auf die Schonung des G urtes besondere Achtung zu schenken. Sie muB m it einer gew issen Geschwindigkeit in der Fórderrichtung er- folgen, dam it sich das Band nicht unter dem F ó rd erg ut wegzieht, wobei der G um m igurt stark abgerieben wiirde. W ichtig ist ferner, daB die H auptbelastung des Bandes in der M itte erfolgt und m óglichst wenig F ó rd ergu t in die Strecke fallt. In die Fórderrichtung w erden die Kohlen durch eine die Fortsetzung der Strebrutsche bildende W inkelrutsche gebracht. Dereń letztes Stuck ist schrag eingeschnitten, dam it zuerst die Feinkohle auf das Band fallt und ein P olster fiir die grobern Stiicke bildet. Bei dieser Anordnung w ird gleichzeitig seitliches H erunterfallen der groBen Stiicke vom Band verhiitet. Denselben Zweck erfiillt auch ein zwischen der W inkelrutsche und dem Band angebrachter Schragrost, der aber nur verw endbar ist, wenn vom Streckenort keine Kohlen dem Band auf- gegeben w erden, weil sich sonst gróBere Stiicke unter dem Rost festklemmen.

Damit an der Aufgabestelle kein F órdergut vom Band fallt, w erden in dessen Langsrichtung an beiden Seiten B retter so angebracht, daB zwischen G urt und U nterkante der B retter ein gew isser Zwischenraum yerbleibt. Zur Schonung des G um m igurtes miissen die S eitenbretter federnd aufgehangt sein, dam it sich nicht gróBere Stiicke zwischen ihnen und dem G urt fe st­

klemmen. AuBerdem stellt man die Bócke u nter der

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Abb. 1. A n ordnung der Ladestelle bei Beladung der W a g e n vor Kopf.

(8)

Laderutsche enger und yerhfitet so, daB der Gum m i­

g u rt beim Auffall des Fórdergutes zu stark durch- hangt.

Ladestelle.

B esondere Sorgfalt ist der richtigen Ausfiihrung der A bw urf- oder Ladestelle des Bandes zu schenken.

Die auf der Schachtanlage Friedrich Thyssen 2/5 ge- w ahlte Anordnung bei Bandem reranschaulichen die Abb. 1 und 2. Die Kohlen fallen iiber die Bandantriebs- rolle auf eine Blechschurre, die unterhalb der Achs- m itte angesetzt werden mufi, dam it nicht der Gum m i­

g u rt durch die Kohlen, die sich zwischen Trom m el und Blechschurre festklemmen, beschadigt wird. Zur

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Abb. 2. Beladung der F órd e rw ag e n von der Seite.

Schonung der gróBern Stiicke liegen 2 Blechschurren ubereinander, und zw ar ein oberes, gelochtes Gleit- blech in einem Winkel von 30°, auf dem die Stuck- kohle sanft in eine Laderutsche gleitet. Die Fein- kohlen fallen durch die Lócher auf eine m it 45°

geneigte Feinkohlenrutsche, die ebenfalls in die Lade­

rutsche austragt. Diese ist 1,35 m breit und w ird durch einen doppeltwirkenden Schuttelrutschenm otor d erart in Bewegung gesetzt, dafi sie die F órderw agen gleich- mafiig beladt. Zwischen der Laderutsche und den Fórderw agen befindet sich noch ein feststehender Ladctisch, iiber den die Kohlen geschoben werden.

Man kann die Ladestellen so einrichten, daB die Beladung der W agen entw eder vor Kopf oder von der Seite erfolgt. Die Ziige w erden durch Haspel oder V ordrucker ohne Abkupplung an der Ladestelle Yorbeigezogen. Die Bedienung besteht aus 2 Mann, yon denen der eine ladt u n d 'd e n Haspel oder Vor- drucker bedient, w ahrend der andere die W agen mit Num mern yersieht und gegebenenfalls das Seil um hangt.

Kartel mdfiige Oberwachung der Bandanlagen.

Um die Leistung und Kosten der Fórderbander zu erfassen, h at man bei der B ergbaugruppe H am born bis yor kurzem Bandbiicher gefiihrt, in die taglich F órderung, Kosten, Bedienung, Ersatzteile usw. der einzelnen Bandanlagen eingetragen w urden. Diese Bandbiicher erwiesen sich aber als zu unubersicht-

lich, w orauf man sie durch Bandkarten ersetzte. Die Vorderseite der Kartę enthalt die wichtigsten Betriebs- angaben, Standort, Zeitpunkt der Inbetriebnahme, H ersteller der Antriebstelle, der G etriebe, der M otoren und der eigentlichen Bandanlage, Fórdertage und Schichten, Zu- und Abgang an Fórderband, F órderung, Leistung, yerfahrene Schichten und monat- liche Betriebskosten insgesam t und je t Fórderung.

Die Riickseite dient den Angaben iiber den G um m igurt, dessen Oberwachung besonders wichtig ist und sich daher auf die einzelnen Bandstiicke er- strecken mufi. Dies m acht insofern Schwierigkeiten, als beim Abwerfen einer Bandstrecke die einzelnen Bandstiicke auf die andern Bander als Verlangerungs- stiicke yerteilt werden, so dafi sie unter yerschiedenen Bedingungen w eiterarbeiten. Deshalb yersieht man alle Bandstiicke im Abstand yon 10 m mit fort- laufenden Num m ern und tra g t die einzelnen Band­

stiicke mit ihren Num m ern auf der Riickseite der Bandkarte ein. Auf diese W eise ist es moglich, die genauen Betriebsergebnisse der einzelnen Bandstiicke fortlaufend zu yerfolgen und sie m it den yom Priif- stand erm ittelten Lieferw erten zu yergleichen.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Die G egeniiberstellung der Vor- und Nachteile der Stahlglieder- und der G um m ibander fiihrt zu dem Ergebnis, daB beide Bandarten ihre Berechtigung haben, d. h. in jedem Falle gepriift w erden mufi, ob bei den gegebenen Verhaltnissen ein Stahlglieder- oder ein Gum m iband yorteilhafter ist. Von den G um m ibandern iibertreffen in den Abbaustrecken und B andbergen die M uldenbander die Flachbander, die im allgemeinen der Strebfórderung yorbehalten sind.

W eiterhin w ird die Entwicklung der Stahlglieder- bander und der G um m ibander beschrieben, die in der letzten Zeit stark verbessert w orden sind. Die Ober­

wachung der Gum m igurte mit Hilfe neuer Verfahren auf dem Priifstand und im G rubenbetrieb hat erheb­

liche F ortschritte gem acht.

Zum SchluB w ird auf einige wichtige allgemeine Fragen, wie zweckmafiige Lage des Antriebs, Riick- w artslauf der Bander, D rehzahlregler bei Pfeilrad- m otoren und Einrichtung der Aufgabe- und Lade­

stellen, sowie auf die karteimaBige Oberwachung der Fórderbandanlagen eingegangen.

An die vorstehenden Ausfiihrungen kniłpfte sich folgender M e i n u n g s a u s t a u s c h , wobei auch auf die beiden Yorangegangenen Y o rtra g e 1 Bezug genommen wurde.

Dipl.-Ing. T o e p e l , Dortmund: Auf der Zeche Minister Stein stehen seit 1929 Stahlglieder- und Gummibander in Betrieb. Mit den letztgenannten sind weniger giinstige Ergebnisse erzielt worden, als sie der Vortragende geschildert hat. Dies mag mit den órtlichen Betriebs- verhaltnissen, dem Anschaffungsalter und der Anwendungs- weise der Bander zusammenhangen. Gleichwohl durfte ein- leuchten, daB fiir sehr ausgedehnte Anlagen und groBe Fórderleistungen je Schicht die Gummib ander allein schon wegen der bei ihnen erreichbaren gróBern Geschwindig­

keit und des geringern Strom verbrauches Yorteilhafter sind.

Die erste Stahlbandanlage mit IGOer Teilung befórderte nur Kohlen und die Gummib andanlage mit Mittelantrieb anfanglich Berge, spater Kohlen. Von Anfang an war man darauf bedacht, die Betriebskosten genau zu erfassen. Dabei

1 O liickauf 1932, S. 4S9 un d 493.

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4. Juni 1932 O 1 ii c k a u f 517

stellte man zunachst fest, daB sich Anschaffungs-, Ersatz- teil- und Lohnkosten bei den Stahiglieder- und bei den G ummibandern in etwa die Waage hielten. Dies veranlafite die Betriebsleitung von Minister Stein ais Huttenzechef dem Stahlband den Vor/.ug zu geben und statt des Bezuges auslandischen Oummis den heimischen W erken Arbeit°zu yerschaffen. Bemerkensw ert ist in diesem Zusam m enhang die vor kurzem bei der Bestellung einer neuen Streb- gummibandanlage gem achte Erfahrung, daB synthetische, in Deutschland selbst hergestellte Gummib ander weit teurer ais die Natu rgum m ib ander sind.

Das Stahlgliederband mufite nach zweijahriger Be- tiiebszeit grundlich iiberholt werden und yerursachte dadurch hohe Ersatzteilkosten; bei der Streckengummi- bandanlage inachte sich anfangs ein sta rke r Bandyerschleifi bemerkbar. Der aus einem impriignierten Gew ebe be- stehende, zunachst noch nicht mit Kantenschutz versehene Gurt quolI an den Kanten. lóste sich in die einzelnen Fiiden auf und neigte schnell zur Fiiulnis, so daB bei dem ins Feld gehenden und stiindig liinger werdenden Band haufig Risse an den Verbindungen vorkamen.

Ahnliche Beobachtungen sind bei einer seit O ktober 1929 in Betrieb befindlichen Strebbandanlage gem acht worden, die Kohlen in der einen Schicht aufwiirts und Berge in der andern Schicht abwarts fórdert. In An- betracht dessen, daB infolge dieser taglichen Umstellung die Beanspruchung der gesamten Anlage weit gróBer ais bei ausschlieBlicher Kohlenfórderung ist und daB das Band durch das verschieden geartete Bergematerial und durch die zur Verminderung der Kohlenstaubbildung am Antriebs- kopf eingebaute Berieselungsanlage erheblich sta rk e r leidet, ist es bei weitem nicht moglich, die von Ludwig an- gegebenen bei der Bergbaugruppe H am born erzielten Fórderzahlen zu erreichen. Immerhin ist es neuerdings durch gleichzeitigen beiderseitigen Endantrieb, wobei das Band von der einen Antriebstelle im O bertrum m und von der andern im U ntertrumm gezogen wird, gelungen, dic unzulassige Erw arinung der Getriebe herabzusetzen sowie das Rutschen und Reifien des Bandes hintanzuhalten und damit seine Lebensdauer zu erhóhen. Eine Verringerung des KantenverschleiBes yerspricht man sich in Zukunft von dem Stufenkantenschutz, bei dem das C ordgew ebe nicht auBen iiber die Kante gelegt ist, sondern innen ab- gestuft liegt.

Ais ungelóst erscheint noch die Frage einer ver- billigten Instandsetzung der durch scharfkantige Berge- und Kohlenstiicke verletzten Gummidecken, im besondern der stark beanspruchten Strebbander. Eine Schachtanlage des Ruhrbezirks mit au sgedehnter und langjahriger Gumini- bandfórderung laBt die beschadigten Stiicke ausbauen und in eine Vulkanisierungsw erkstatt schaffen. Nachteilig werden sich dabei die hohen Beforderungskosten fiir die schweren 50 m langen Bandstiicke vom Streb zur Werk- statt und wieder zuriick auswirken. Bei Anlagen mit elektrischem Strom vor Ort besteht die Moglichkeit, die Ausbesserung an O rt und Stelle mit Hilfe elektrischer Heizplatten yorzunehmen, die aber in schlagwettersicherer Ausfuhrung ziemlich teuer sind. Anderseits wird die ein- fachere Ausbesserung mit einer Pastę oder das Aufkleben von vulkanisierten Gummistucken unter V erwendung einer Paralósung von Gummifachleuten ais ein Notbehelf an- gesehen.

Hinsichtlich der besten Gurtverbin dung sind auf Minister Stein gerade die entgegengesetzten Erfahrungen wie in H am born gem acht worden. Die anfangs benutzten Adlerhaken bewahrten sich ebensowenig wie die dazu gelieferte Rohhautschnur. Die Gurtverbindemaschine wies mehrere Mangel auf, so daB man zur Gelenkverbindung iiberging. Seitdem sind die Klagen iiber das Ausreifien der Bandstiicke w eit seltener geworden. Die Verbinde- maschine und die Haken selbst sollen neuerdings erheblich verbessert w orde n sein; die Rohhautschnur hat man durch Stahlstabe ersetzt. Yielleicht ist die Adlerhakenverbindung

dadurch so weit vervolIkommnet, daB sich ihre Ver- w endung kiinftig empfiehlt.

Eine niclit zu unterschatzende Rolle spielt die Lager- frage der Bandrollen. Die alteste Strebbandanlage der Zeche Minister Stein hat offene Lager mit RotguBbiichsen, die sich im allgcmeinen bewahrt haben. Bei der neusten Strebbandanlage sind Kugellager geliefert worden, mit dem Ergebnis, daB der in dem betreffonden Flóz besonders stark auftretende Kohlenstaub durch die Abdichtung hin- durch in die feinen Kugellager eindrang und diese in kurzer Zeit zerstorte, wahrend die Kugellager an einer andern Stelle mit gerin gerer Staubbildung eine langere Lebens­

dauer zeigten. Betrachtliche Instandsetzungskosten ver- ursachten bei der Streckengummibandanlage die Prazisions- Ollosbuchsen der Bandrollen, die nach einer bestiinmten Zeit stark yerschlissen, was nicht nur die Auswechslurig der Lager, sondern sogar eine recht kostspielige 0 b e £ holung der gesamten Bandrollen zur Folgę hatte. Man zog neue Achscn ein, schweifite die Rollen zu und yersah sie mit offenen Stehlagern mit RotguBbiichsen. Dic Klagen haben seitdem nachgelassen.

Demnach hat die technische Gestaltung der Gumtni- bandanlagen in letzter Zeit bem erkenswerte Fortschritte gemacht. Trotzdem diirfte das Stahlband, das noch manche Vorteile aufweist, bei der Neubeschaffung von Strecken- bandanlagen je nach Lage des Falles auch weiterhin in ernsten W ettbew erb damit treten. An und fiir sich ist das Problem, dem man erst seit reichlich 2 Jahren erhohte Aufm erksamkeit schenkt, noch zu jung, ais daB man sich heute schon klar nach der einen oder andern Seite hin ent- sclieiden konnte.

Professor K e g e l , Freiberg (Sa.): Auf den Werken der Eintracht-A. G. in der Niederlausitz sind unter Leitung des Direktors Dr. V o i g t von Dr. H a r t i g umfassende Laboratoriumsversuche an Gurtforderbandern durchgefiihrt w o rd e n 1. Die Untersuchungen haben ergeben, daB die in den Braunkohlenbetrieben Iaufenden Bander durchweg zu stark bemessen sind. Um eine etwa zehnfache Sicherheit zu erhalten, kann man die Einlagezahl gege nuber der jetzt gebrauchlichen um etwa 40—50°/o herabsetzen und damit die Anschaffungskosten erheblich yermindern. Die Biegungsbeanspruchung dunner Bander auf den Band- trommeln ist gunstiger, und aufierdem liegt die Zerreifi­

festigkeit eines diinnern Bandes verhaltnismaflig niiher an der Summę der ZerreiBfestigkeiten der einzelnen Einlagen ais bei einem starkern Bandę, in dem sich die ungleichen S treckungen der Einlagen zunehmend ungiinstig bem erkbar machen. Allerdings nimmt mit den Einlagen auch die Steifigkeit des Bandes ab, wodurch der Durchhang zwischen den Tragrollen, das seitliche Einschlagen usw.

begunstigt werden. Eine groBere Steifigkeit laflt sieli jedoch durch Verstarkung der Gum midecke erzielen.

Bei dem Vergleich zwischen Forderbriickenbiindern und Bandern im Steinkohlenbergbau darf nicht yerkannt werden, daB beim Briickenband die Beanspruchung erheb­

lich gleichmaBiger ist, obwohl auch hier Schwierigkeiten durch gróbere Steinblocke usw. entstehen konnen. Zur bessern Uberwindung der starken Belastungsschwankungen ist im Steinkohlenbergbau der von Eisenmenger vor- geschlagene doppelseitige Antrieb der Bander sehr ge- eignet, besonders wenn die Bandstrafie eine gewisse Neigung hat und die F órderrichtung gelegentlich um- g ekehrt werden muB. Infolge der hierdurch erzielten geringern Z ugbeansprucbung kann man entsprechend schwachere Bander yerwenden.

Auf das Schieflaufen der B;'inder, das namentlich bei einseitig belasteten Iangcrn Bandern auftritt, ist wegen des dadurch bewirkten hohen Verschleifies besonders zu achten. Man mufi daher fiir eine gleichmaBig iiber die Bandbreite erfolgende Beladung sorgen.

Dipl.-lng. K u h l m a n n , H o m b erg : Auf der Zeche RheinpreuBen waren im Ja h re 1931 in Betrieb:

1 B rau n k o h le 1932, S. 245.

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