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Funk Bastler : Fachblatt des Deutschen Funktechnischen Verbandes E.V., 12. April 1929, Heft 15.

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(1)

Ein Fünfröhren*Koffer*Neutrodyne

Erich Schwandt. Von

Wie beim H e i m e m p f ä n g e r so ®“ tsP " ch'^Forderungen.

Empfänger der Aufwand den g e s t e u » „ „ « t u r e [n . Verlangt man große Leistungen, so {ul.lt die R P{fP begnügt schließlich Stromquellen einen ansehnlichen Ko «er, begnüg man sich mit d e m K o p lh ö r e r e m p f a n g c s n a . ßer einzelner Sender, so b «

b Ä „ “ SeDerU F ü ^ h r e n - K o « e ,N e „ tr o d y n e will

durch die Verwendung marktüblicher Teile ausgeschaltet.

Wenn keine Schaltfehler gemacht werden, so arbeitet der A pparat auf Anhieb, und vor allem bringt er die gleichen Leistungen wie der stationäre Neutrodyne derselben Schal­

tung, da tatsächlich weder in den Teilen noch im System irgendwelche Unterschiede bestehen. Er kann sich in der Leistungsfähigkeit deshalb auch mit den verschiedenen Super-Koffern messen.

komfortables Reisegerät mit großer Leistung sein Anregung gab das im vergangenen

Jahr

preisgekrönte Reise- gerät „Sommerfrische 24 bis 28" („Funk-Bastler Jah r 1928, Seite 389, 407 und 427). Dieses Gerät kommt insofern nur für eine beschränkte Anzahl von Bastlern in Frage, als die meisten Teile selbst angefertigt werden müssen wozu ment nur eine große Handfertigkeit, sondern auch sehr viel Z-ei nötig ist. Für den Empfang müßte es vorteilhafter sein,

wenn man an Stelle der Hartpapier-Drehkondensatoren

solche mit Luft-Dielektrikum verwendet, und wenn man 2ur Bedienungsvereinfachung zwei Drehkondensatoren zu­

sammenlegt, so daß nur zwei Abstimmknöpfe zu bedienen sind. Bei dem Empfänger kamen durchweg normale, im Handel erhältliche Teile zur Verwendung, wobei gar nicht einmal darauf gesehen wurde, überall die kleinsten 1 eile zu erhalten, sondern mehr Wert auf Qualität und Stabilität gelegt wurde. Der Selbstbau des Koffer-Neutrodynes stellt an den Bastler keine größeren Ansprüche als der eines A pparates gleicher Schaltung in Kabinettform. Die Mon­

tage der Teile und auch die Leitungsverlegung sind infolge ößs gedrängten Aufbaus etwas schwieriger; dagegen sind aÜe Fehlermöglichkeiten, die sonst im Selbstwickeln von b Pulen und in der Herstellung bestimmter Einzelteile liegen,

D ie Schaltung.

Die P r i n z i p s c h a l t u n g (Abb, 1) des Fünfröhren- Koffer-Neutrodynes entspricht einem normalen Neutrodyne mit einer Neutralisierung nach Roberts, für die fertige Spu­

lensätze erhältlich sind. Als Hochfrequenztransformatoren wurden Bechertransformatoren verwendet; sie sind in Abb. 1 mit Ht bis H3 bezeichnet. Von den Abstimm-Dreh- kondensatoren ist Cx ein Einzel-Drehkondensator, während C0 und C, einen Zweifachkondensator bilden, so daß die drei Kondensatoren nur zwei Bedienungsknöpfe besitzen.

Die Neutralisierung der beiden Hochfrequenzröhren ge­

schieht durch die Neutrodone N1 und N2. Das Audion (die dritte Röhre) ist mit einer durch den Drehkondensator Cr regulierbaren Rückkopplung ausgestattet. Der Nieder­

frequenzteil ist von ganz normaler Schaltung; er ist trans- formatorisch gekoppelt. D ist eine Hochfrequenzdrossel, die das Abfließen der Hochfrequenz zum Niederfrequenz­

teil verhindert. Die Rotoren der drei Drehkondensatoren, die entsprechenden Enden der Gitterspulen (mit 2 be­

zeichnet) und die Abschirmbecher sind untereinander und mit Erde sowie mit der negativen Heizleitung verbunden.

Beim praktischen Aufbau werden die genannten Metall­

teile als Teile der negativen Heizleitung benutzt. Der

(2)

HEFT 15 » n V f& p JAHR 1929 Empfänger ist für den Empfang mit offener Antenne und

Erde (oft genügt ein isoliert aufgehängter Draht von 5 m Länge) und für Rahmenempfang eingerichtet. Bei Rahmen­

empfang wird der erste Hochfrequenztransform ator (Hi) aus der Fassung herausgenommen und der Rahmen bei R und E angeschaltet. Der Koffer-Neutrodyne ist in erster Linie zum Empfang des Rundfunkwellenbereiches 200 bis 600 m bestimmt, doch ist auch der Empfang der langen W ellen möglich, wenn man die Hochfrequenztransform a­

toren gegen solche für lange W ellen austauscht.

Die Einzelteile.

Sämtliche zum Empfänger benötigten Teile bis auf die Batterie-Klemmenleiste, die selbst hergestellt werden muß, sind käuflich zu erhalten. Die in dem abgebildeten G erät verw endeten Teile werden in der nachstehenden Aufstel­

lung genannt.

1

Aluminiumplatte, 260 X 400 X 2,5 mm (Hartalu- M- minium, blank) . . ...3,10

1

Pertinaxplatte, braun, 130 X 400 X 5 mm . . . 2,60

2

Aluminiumwinkel, gegossen, zur Verbindung von Front- und Zwischenplatte (Mozart) . . je —,60 1 Zweifach-Drehkondensator mit Trommelantrieb,

Ca und C

3

,

2

X 500 cm, N. S, F. Nr. 300/2 . . . 38,—

1

Drehkondensator, Ci, 500 cm, N. S. F. Nr. 330 . 13,—

1

Drehknopf für Ci, 50 mm Durchmesser, mit hun­

dertteiliger S k a l a ...—,75 1 Rückkopplungs-Drehkondensator, Cs, 125 cm,

A t o m ... 3,10 5 Einbaufassungen für die Röhren, N. S. F. Nr. 890,

je —,85

2

Heizwiderstände, Ra und R3, je

10

Ohm, Kabi, je —,90 3 Knöpfe für Cs, Ra und R s ...je —,50

2

Neutrodone, Ni und Na, N, S. F. Nr. 343 . . je 1,25

1

Blockkondensator, C

4

, 250 cm, Dubilier . . . —,70 1 Hochohm widerstandshalter für R i ...—,30 1 Hochohmwiderstand, Ri, 2 Megohm, Dralowid 1,25 1 Antennen-Transform ator, Hi, 200 bis 600 m,

Radix, Typ A n to a ...6,75 2 Hochfrequenztransformatoren, Ha und Ha, 200 bis

600 m, Radix, Typ P rim a ...je 10,50 3 Basen mit Abschirmhaube, Radix, Typ Kicks, je 8,25 1 Hochfrequenz-Drosselspule D, Radix, Typ Choke 7,50 1 A usschalter S, H e b e lsc h a lte r... 1,20 6 Telephonbuchsen, 4 mm Innendurchmesser, je —,10 10 Isolierbuchsen, zu den Telephonbuchsen pas­

send ...je —,05 2 Niederfrequenztransform atoren, Ti und Ta, 1 :3,

P h ilip s ... je 18,—

1 Pertinaxleiste, 18 X 125 X 4 m m ...—,20 1 Pertinaxstreifen, 18 X 125 X 1 m m ... —,10 6 Senkkopfschrauben, 3 mm metr. Gewinde, mit

M uttern und Kordelmuttern, für die B atterie­

klemmenleiste ...je —,10 Etwa 30 Senkkopfschrauben, 3 mm metr. G e­

winde, mit M uttern zur M ontage der Einzel­

teile ...je —,10 1 Batterieschnur, sechsfach auf siebenfach . . . 1,65 5 A nodenstecker für die Batterieschnur . . . je —,15 2 Kabelschuhe für die Batterieschnur. . . . je —,05

Kupferdraht, 1 mm Durchmesser, verzinnt, und Isolierschlauch

W enn es darauf ankommt, den Empfänger so billig als möglich zu bauen, kann man dadurch etw a 20 M sparen, daß man billigere Niederfrequenztransform atoren ver­

wendet.

In dieser Stückliste sind nur die Teile erwähnt, die im Empfangsteil des Empfängers enthalten sind, während die Batterien, der Koffer usw. noch nicht aufgeführt wurden.

Die H auptarbeit liegt in der Herstellung des Empfangsteiles;

erst wenn dieser einwandfrei arbeitet, kann man an den Einbau in den Koffer gehen. Ich habe die Abmessungen des Koffers erst dann festgelegt, nachdem der Empfangs­

teil fertiggestellt w ar und seine Leistungen mich be­

friedigten.

Der Aufbau des Empfangsteiles.

Als Träger der gesamten Einzelteile dienen eine aus Aluminium bestehende Frontplatte und eine senkrecht dazu stehende schmalere Zwischenplatte, die aus Pertinax be­

steht. Von der Verwendung von Trolit oder Hartgummi sei abgeraten, da diese M aterialien nicht die für Kofferempfän­

ger notwendige mechanische Festigkeit aufweisen, während Pertinax, auch bei den heftigsten Stößen, nicht brechen kann. Es hat sich vorteilhaft erwiesen, vor der M ontage der Einzelteile die Bohrungen für die beiden Aluminium­

winkel anzuzeichnen, die Löcher in Frontplatte und Zwischenplatte zu bohren und die beiden Platten durch die W inkel miteinander zu verbinden (Abb. 2). Aluminium bohrt sich sehr leicht, wenn man den Spiralbohrer mit Terpentinöl benetzt; es gibt dann lange, geschmeidige Späne, und man braucht nur sehr wenig Zeit, um die Löcher durchzubohren.

Passen die beiden Platten gut zusammen, so kann man sie nun wieder auseinandernehmen, um die Befestigungs­

löcher für die Einzelteile zu bohren und die Teile zu mon­

tieren. M an beginnt zweckmäßig mit der Pertinaxplatte, und als erstes bohrt man die Löcher für die Fassungen der Hochfrequenztransformatoren. Die Basen der Becher­

transform atoren verwenden wir nämlich nicht in der gleichen Form, in der sie uns geliefert werden, sondern wir nehmen die flachen runden Aluminiumböden von den H art­

gummiplatten ab, desgleichen die Steckbuchsen; die H art­

gummiplatten selbst können wir beiseite legen, da wir nur Aluminiumböden und Steckbuchsen gebrauchen. Die Böden werden direkt auf die Pertinaxplatte aufgeschraubt, und die Buchsen werden in diese Platte eingesetzt, so daß wir sehr an Platz sparen können, Abb, 3 zeigt eine Ansicht der Pertinaxplatte von der Seite her, auf der sich die Böden und Steckbuchsen befinden. Diese Abbildung gibt auch die Hauptentfernungen zwischen den Einzelteilen an; unter Einhaltung dieser Entfernungen werden die Teile auf die Platte gelegt und die Bohrungen angezeichnet. Der A b­

stand der Steckbuchsen der Transformerfassungen ist aus Abb. 4 ersichtlich. Um eine Transformerfassung zu mon­

tieren, müssen wir sechs Bohrungen für die Steckbuchsen hersteilen, außerdem drei Bohrungen für die M ontage des Aluminiumbodens. Etwas mehr A rbeit bereitet die M ontage der Röhrenfassungen. Zu diesem Zweck werden runde Löcher von 33 mm Durchmesser in die Pertinaxplatte ge­

schnitten. Am besten läßt sich die A rbeit mit der Laub­

säge vornehmen. Zwischen dem Aluminiumboden des Trans­

formators H3 und der Fassung für die dritte Röhre ist schließlich noch der H alter für den Hochohmwiderstand zu montieren; aus seiner Isolier-Grundleiste mußte ein Stück herausgeschnitten werden, damit der Platz für den Aluminiumboden erhalten blieb. Abb. 3 läßt das gut er­

kennen.

Sind die Bohrungen für die Transform atorbasen, für die Röhrenfassungen und schließlich für den W iderstandshalter hergestellt, so wenden wir uns erst der anderen Seite der Pertinaxplatte zu. Hier sind nicht nur die drei Drehkon­

densatoren, die Drossel und der G itterblockkondensator unterzubringen, sondern auch die beiden Neutrodone. Die Befestigungslöcher für die letzteren sind als nächste zu bohren. Die Lage der Neutrodone zwischen den Röhren­

fassungen und den Buchsen der Transformerfassungen ist aus Abb. 5 zu ersehen. Bei dem A pparat kamen übrigens zwei verschiedene A rten von Röhrenfassungen zur Ver­

wendung, wie aus den Abb. 5 bis 7 zu ersehen; ich möchte aber empfehlen, durchweg die in der Stückliste angegebenen Fassungen zu verwenden, da deren M ontage bedeutend weniger A rbeit macht und im übrigen nur einen Teil der von mir verw endeten Fassungen kosten, trotzdem aber den gleichen Zweck erfüllen. Auch sie sind federnd, so daß die Röhren keine zu harten Stöße zu erleiden haben.

Ist die Pertinaxplatte soweit gebohrt, so können die Teile gemäß Abb. 3, 5 und 6 montiert werden, Darauf folgt

226

(3)

JAHR 1929 »AfTLER » « « * HEFT 15 dann die Montage der Frontplatte. Aus Abb. 7

vor, daß außer den Anschlußbuchsen für Antenne, r e, Rahmen und Lautsprecher die beiden Niederfrequenz formatoren, der Kondensator Cv der Ruckkopphing - kondensator C , der bzw. die Heizwiderstände, der behalte und die Batterieklemmenleiste an der Aluminium ro platte anzubringen sind. Die Hauptentfernungen gi • an; hiernach können die Bohrungen für ie eie zeichnet und gebohrt werden. Auch der rechtec ige schnitt, in den das Fenster für die Drehkondensatortrom

schrauben 3 mm metr. Gewinde, 12 mm lang, in die sechs mittleren Bohrungen einsetzen; die beiden Löcher am Ende dienen zur Befestigung. Damit die Köpfe der Schrauben keinen Kontakt mit der Aluminium-Frontplatte geben können, wird die 1 mm starke Pertinaxleiste zwischen Aluminiumplatte und Klemmenleiste gelegt.

Die nächste A rbeit ist nun das Anzeichnen der Befesti­

gungslöcher für den Zweifach-Drehkondensator C„/C3 auf der Pertinaxplatte. Das Anzeichnen kann vorgenommen werden, nachdem die Röhrenfassungen und die Teile der

g e s e tz t wird, muß in der Frontplatte angebracht wer- 6n- Die Buchsen für die Antenne, für den Rahmen-Gitter- nschluß (R in Abb i) und für den Lautsprecher müssen

!ollert in die Aluminiumplatte eingesetzt werden, was am esten mit Hilfe von Isolierbuchsen geschieht, die m den unkhandlungen für die Telephonbuchsen passend erhältlich lnd- Nur die Erdbuchse kann direkt eingesetzt werden;

aUs Abb. 1 ersichtlich, soll sie in leitender Verbindung Ut der Abschirmung stehen. Nun können die Nieder- e9Uenztransformatoren, der Heizwiderstand, der Schalter nd die Buchsen m ontiert werden, worauf das Zusammen- cnrauben von Aluminiumplatte und — noch nicht mon- erter — Pertinaxplatte zu erfolgen hat. Nach dem Zu- ammenschrauben kann auch die Pertinaxplatte mit den

•mzelteilen versehen werden. Nur die Drossel und die rehkondensatoren C bis C werden vorläufig fortgelassen.

a£egen kann die Klemmenleiste für die Batterieanschlüsse

?°ntiert werden. W ir stellen sie selbst her, indem wir ,lna Pertinaxleiste 18 X 125 mm gemäß Abb. 8 bohren, die

*° rlöcher von unten gehörig versenken und Senkkopf-

Bechertransformer-Basen montiert sind. Der Zweifach­

kondensator wird von der anderen Seite auf die Pertinax­

platte aufgesetzt und in seine endgültige Lage gebracht, die durch den Ausschnitt für das Fenster, das wir inzwischen in die Frontplatte einsetzten, bestimmt wird. Unter die Befestigungsfüße des Zweifachkondensators wurden Rohr­

abschnitte aus Pertinax gelegt, die eine Höhe von 5 mm, einen Innendurchmesser von 4 mm und einen Außendurch­

messer von 10 mm besitzen; diese Unterlagstücke sind not­

wendig, um mit dem Aluminium-Unterbau des Kondensators von den Buchsen und Klemmen auf der Aluminiumplatte frei zu kommen. Aus dem gleichen Grunde mußten vom m ittleren Teil des Unterbaues etwa 3 mm breite Leisten ab­

gesägt werden. Auch die beiden der Frontplatte abge­

kehrten Füße mußten befeilt werden, um den Platz für zwei

M uttern der Basen zu erhalten. Man nehme hier lieber

etwas mehr als zu wenig M etall des Unterbaues fort, damit

nicht die Gefahr einer gegenseitigen Berührung bestehen

bleibt. Die M ontage des Zweifachkondensators ist sicher

nicht ganz einfach; aber dem geübten Bastler bietet sie

(4)

HEFT 15 JAHR 1929 doch auch keine zu großen Schwierigkeiten. Sind die

Löcher für den Kondensator angebohrt, und haben wir uns durch seine M ontage davon überzeugt, daß er paßt, so nehmen wir ihn wieder ab, um jetzt die Leitungsverlegung auszuführen. Es werden sämtliche Leitungen verlegt, bis auf die, die zu den drei Abstimm-Drehkondensatoren

<H35 Abb. 5. Ansicht des montierten Empfängerteiles von oben.

Die beiden Drehkondensatoren und die Drossel sind noch nicht montiert.

führen. Auf die Beigabe eines Leitungsplanes wurde ver­

zichtet, da die Bastler, die diesen Empfänger überhaupt bauen wollen, gewiß so erfahren sind, daß sie ohne weiteres nach dem Prinzipschema Abb. 1 zu arbeiten vermögen.

Die M ehrzahl der Leitungen liegt auf der Oberseite der Pertinaxplatte. Alle Leitungen bestehen aus verzinntem K upferdraht von 1 mm Durchmesser, der überall mit

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Abb. 8. Bohrzeichnung der Batterie-Klemmenleiste.

Isolierschlauch überzogen wurde. Die Leitungen müssen überall auf kürzestem W ege verlegt werden; das gilt be­

sonders von den G itter-, Neutrodon- und Anodenleitungen.

Die Lage der Leitungen ergibt sich ganz zwangläufig aus der Anordnung der Einzelteile; bis auf die Niederfrequenz­

transform atoren ließen sich alle Teile so anordnen, daß die Leitungen so kurz als möglich werden können. Der G itter­

blockkondensator hängt nur an seinen Drähten; er ist ein leichter Dubilier-Kondensator, den die Leitungen sehr wohl |

und letzte M utter hält die Drossel fest. Die Art dieser Montage, die erforderlich ist, damit die Röhrenfassungen, über denen die Drossel ihren Platz hat, nicht behindert werden, ist aus Abb. 9 zu ersehen.

Sind die Verbindungen auch zur Drossel hergestellt, so werden die drei Drehkondensatoren montiert und die letzten

Abb. 6. Ansicht des montierten Empfängerteiles von unten.

Die Basen für die Bechertransformer, die Röhrenfassungen, die beiden Niederfrequenztransformatoren und die Batterie-

Klemmenleiste sind deutlich zu erkennen.

fünf Verbindungen zu diesen hergestellt. Der Empfänger ist nach Anbringung des Batteriekabels an der B atterie­

klemmenleiste fertig und kann in Betrieb genommen werden.

In dem G erät kamen die folgenden Röhren zur Verwen­

dung: 1. Hochfrequenzstufe: RE 074; 2. Hochfrequenzstufe:

RE 064 (oder RE 074; letztere neigt hier aber zu leichtem Schwingen infolge größerer Kapazität); Audion: RE 084 oder RE 074 (erstere gibt bessere Resultate); 1. Nieder­

frequenzstufe: RE 074; Endröhre: RE 114. Man kann natür­

lich auch Röhren anderen Fabrikates verwenden, wenn ihre Daten etwa die der genannten Röhren sind. So eignen sich beispielsweise für die Hochfrequenzstufen die Typen W 406 recht gut. Der Empfänger erfordert eine Heizspannung von 4 Volt, eine Audionspannung von 50 bis 80 Volt, eine Spannung für die Hochfrequenzröhren von 80 bis 100 Volt, eine gleich hohe Spannung für die erste Niederfrequenz­

röhre und eine solche von 100 bis 120 Volt für die End­

röhre. Kommt in der Endstufe eine Röhre anderen Typs zur Verwendung, so muß in der Regel auch eine höhere Anodenspannung verw endet werden. Die Endröhre RE 114 erfordert eine negative Gitterspannung von 7,5 Volt.

Das Gerät, vorausgesetzt daß es richtig geschaltet ist, wird auch n i c h t neutralisiert unbedingt Empfang des Ortssenders geben, wenn man die Drehkondensatoren in

Die Montage der

Hochfrequenzdrosscl. Abb. 10. Die Drehkondensatoren sind montiert.

zu tragen vermögen. Die HF-Drossel wird ebenfalls erst nach der vollendeten Leitungsverlegung montiert, und zwar wird sie mit Hilfe langer Schrauben befestigt, die von unten durch Bohrungen der Pertinaxplatte gesteckt w er­

den. Die Schrauben werden durch M uttern, die von oben aufgeschraubt werden, in ihrer Lage gehalten. Eine weitere M utter, die etw a 15 mm über der Pertinaxplatte zu liegen kommt, bildet die Auflagefläche für die Drossel; eine weitere

eine entsprechende Stellung bringt. Die Stellung der Kon­

densatoren muß hierbei etwa übereinstimmen; der Rück­

kopplungskondensator kann kurz vor dem Anschwingen stehen. Auf bekannte W eise wird dann, wenn man erst einmal Empfang hat, fein nachgestimmt, die M adenschraube, die die Achse des linken Kondensators des Zweifach-Dreh­

kondensators hält, wird gelöst, so daß man alle drei Kon­

densatoren einzeln verstellen kann, und sie werden nun

228

(5)

JA H R 1929

B A fT IIR HEFT 15 in die Stellung gebracht, in der der Empfang am lautesten

ist. Die M adenschraube kann man darauf wieder fest an- ziehen. Nach dieser ersten Grobeinstellung wird die Neu­

tralisierung vorgenommen. Man stimmt den Empfänger scharf auf den Ortssender ab, so daß dieser in großer Laut­

stärke zu hören ist, und löscht die Heizung der ersten Röhre, in­

dem man deren Heiz­

widerstand (der übri­

gens zur L autstärke­

regulierung dient) auf Null dreht. Nun wird man den Sender ganz leise durchhören. Man stimmt jetzt nach, um den Ortssender mit nicht geheizter erster Röhre so laut als mög­

lich zu erhalten. Ist das gelungen, so ver­

ändert man das Neu- trodon, indem man den mittleren Flügel dreht (Vorsicht, keinen Kurz­

schluß zwischen diesem

^ d einer der festen .. _ -..

Platten machen!). An Abb' D" Emp,a" se e|ner Stelle wird man

ein ausgeprägtes Minimum hören. Auf dieses Minimum stellt

™an das Neutrodon ein; die Röhre ist dann neutralisiert.

aP heize sie jetzt wieder, bringe den Ortssender durch

•jeuerliches Nachstimmen zu größter Lautstärke und lösche le Heizung der zweiten Röhre, indem man die eine Heiz­

u n g von der Fassung abnimmt. Auch hier wird zunächst üachgestimmt, damit der Ortssender möglichst laut er- Scneint, und nun das Neutrodon verändert, bis der Orts- Sender ganz verschwindet bzw. ein ausgeprägtes Minimum v°Hianden ist. In dieser Stellung ist auch die zweite Röhre eufralisiert; man kann sie wieder anschließen und kann

u erat einwandirei neutralisiert ist. Der Empfänger ist jetzt empfangsfertig und kann in den Probebetrieb genom­

men werden. Gleichzeitig lassen wir uns bei einem Tischler einen passenden Holzkoffer anfertigen, in den der A pparat dann zusammen mit den Batterien eingebaut wird.

Der Koffer.

Die zu geringe Tiefe der käuflichen Koffer ließ davon Abstand nehmen, einen solchen zum Einbau zu ver­

wenden. Aus diesem Grunde habe ich bei einem Tischler den in der Abb. 13 w ieder­

gegebenen Holzkoffer herstellen lassen. Die Batterien sind so ange­

ordnet, daß sie sich, wenn man den Koffer trägt, unten befinden.

Neben dem G erät wie­

derum ist ein freier Raum zur U nterbrin­

gung des zweiten Spu­

lensatzes, um sowohl die Transform atoren für den Rundfunk- als auch für den Langwellenbereich zur Hand zu haben.

Auf dem Boden ist ein Holzklotz angebracht, der Bohrungen trägt, in die die Stifte der Transform er hinein­

passen. Neben den Batterien können ein Omniphon und Erd- leitungs- und Antennendraht untergebracht werden; das Omniphon wird als Lautsprecher gebraucht. Man kann es an jeder Resonanzfläche arbeiten lassen. In der Regel wird jedoch ein anderer gedrängt gebauter Großflächen­

lautsprecher benutzt, der ein Ankersystem in Verbindung mit dem Blaupunkt-M etall-Kegel-Chassis enthält. Das Batteriefach enthält eine A noden-Trockenbatterie von

teil ist empfangsfertig.

Abb. 12. Vorderansicht der Frontplatte.

normal

Uncj empfangen. Nun gehe man zum Fernempfang über aüf steile das Gerät auf eine m ittlere Welle, beispielsweise

^ ^ e*Pzig, ein. Nach einem nochmaligen Lösen der einen all ''nschraube des Zweifach-Drehkondensators werden drei Kondensatoren noch einmal einzeln auf größte stärke nachreguliert, die M adenschraube wieder an- ande 611 Un^ ^er HmPfänger dann nacheinander auf mehrere fUn^ re Sender abgestimmt, um zu kontrollieren, ob die ge- andeen e. der beiden letzten Kondensatoren zuein- das rN - M ic h die günstigste ist. Diese Justierung wie auch

<jr -., eutralisieren kann man noch ein zweites und ein es ^ a( vornehmen, um ganz sicher zu sein, daß das

Raum für Batterien

- ---

itOCL.

Raum für den Empfänger i

6eiäen Seiten

11

Xoffersdt/osser

Scharnmr

•Schorn/er /

Se/fornier

Zappe

'Decke/

9H3 Abb. 13. Zeichnung für den Koller.

100 Volt Spannung und einen 4 Volt-Akkumulator mit gelatinierter Säure oder an dessen Stelle eine 4,5 Volt- Trockenbatterie.

Luxemburg auf Welle 1200.

Seit etwa drei W ochen hat der Rundfunksender Luxemburg (Rufzeichen LOAA) einen regelmäßigen Betrieb aufgenommen. Er arbeitet auf der W elle 1200 m, und zwar Sonntags von 13.00— 17.00 Uhr, Dienstags und Donnerstags von 22.00—24.00 Uhr. Die Sende­

betriebsleitung erbittet Beobachtungsmeldungen nach 28 Rue Beaumont, Luxemburg.

229

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HEFT 15 JAHR 1929

Lautsprecherempfang mit dem Superhet

A n m erk u n g en zu d en A u fsä tz e n v o n Dr. L en tze.

B A fT L E R

Wenn ich. auch den Ausführungen von Dr. Lentze über

„Lautsprecherempfang ohne Niederfrequenzverstärkung“ in Heft 5 des „Funk-Bastler“, Jah r 1929, Seite 69, beipilichte, da ich seine Beobachtungen fast alle bei mir bestätigt ge­

funden habe, so scheint mir doch die dritte Zwischenfrequenz- stufe nicht gerade nötig zu sein, um Lautsprecherempfang am zweiten Audion zu erzielen. Für sehr ferne Sender mag es zutreffen. Aber diese kommen für mich nicht in Frage wegen der vielen Störungen, unter denen ich zu leiden habe.

Ich sehe nicht den Beweis als erbracht an, daß die Dämpfung nicht infolge der Abschirmungen den W ert der dritten Stufe illusorisch macht, da man bei zwei Zwisehenfreauenzen ohne diese Abschirmungen auskommt.

Ich arbeitete seit drei Jahren m it einem Sechsröhren- Super und zwei Niederfrequenzstufen am Rahmen m it 70 cm Kantenlänge. Im Januar 1928 mußte ich die alten Zwischenfrequenzröhren RE 79 auswechseln und ersetzte sie durch RE 074. Von diesem Augenblick an versagte der Emp­

fänger. Die Arbeiten von Dr. Lentze veranlaßten mich da­

mals, die Neutralisation zu versuchen. Sie glückte für die zweite und dritte Stufe, während die erste Stufe hinter dem Filter nur schwache Heizung vertrug, um Schwingungseinsatz zu verhindern. Ein Weglassen der Stufe gab einen besseren und stärkeren Empfang als vorher. W eitere Änderungen in Kleinigkeiten führten dazu, daß ich heute piit diesem Fünfröhren-Super am zweiten Audion einen guten Zimmer­

lautsprecherempfang der großen europäischen Sender habe, von Laibach angefangen bis Nürnberg herunter. Für größere Räume und ferne Sender kommt eine Niederfrequenzstufe hinzu.

Die Beobachtungen von Dr. Lentze sind für meine A r­

beiten oft wegweisend gewesen. In meinem Empfänger a r­

beite ich seit Jahren m it der bekannten Lardelli-Doppel- gitterröhreneingangsschaltung m it der Röhre RE 212, jetzt 73 d bzw. 74 d. Eine Verbesserung erzielte ich zunächst da­

durch, daß ich, entgegen den Angaben von Dr. Lentze im

„Funk-Bastler“, Jahr 1928, Heft 1, Seite 5, die beiden Oszillatorspulen, Ledion 50 und 35, die ich seit 1925 im Gerät habe, vertauschte und die 50 in den Gitter-, die 35 in den Anodenkreis des Oszillators legte. Das zu empfan­

gende Wellenband wurde dadurch nur wenig nach oben ver­

schoben. Der Oszillator reicht für Empfangsfrequenzen von 300 bis 1360 kHz. Der Empfangston wurde gebessert. Als zweites vertauschte ich die beiden G itter der Doppelgitter­

röhre, d. h. ich nahm das seitliche Raum ladegitter als Emp­

fangsgitter und legte das im Sockel befindliche Steuergitter an den Oszillatorkreis. Die Folge war ein besseres Ausnutzen der Eingangsröhre. Ihre Schwingneigung ging bedeutend zurück. Ich gab ihr eine Anodenspannung von 80 Volt und eine Gittervorspannung. Der Rahmen liegt direkt am Ein­

gangskondensator, der wieder direkt m it dem Oszillator­

kondensator verbunden ist. Die Vorspannung betrug zu­

nächst für alle drei G itter 3 Volt.

Bei diesen Versuchen bemerkte ich, daß der Ortssender ver­

hältnism äßig schwach war gegenüber Budapest und Wien.

Die Abhandlung von Dr. Lentze über die Höhe der Wechsel­

spannung am zweiten Audion veranlagte mich, die dort noch benutzte RE 79 gegen eine RE 89 umzutauschen. Bei 60 Volt Anodenspannung war der Erfolg nicht viel unterschieden von vorher. Bei 70 bis 140 Volt brachte sie die Apparatur zum Schwingen. E rst von 150 Volt an zeigte sie sich den Wechselspannungen in reiner Audionschaltung voll ge­

wachsen und gab einen guten Lautsprecherempfang. Ihr Emissionsstrom beträgt dabei 10 mA. Die Röhre kommt erst hier voll zur Geltung, und gibt an dieser Stelle nicht viel der jetzigen RE 134 nach, die ein wenig lauter ist. Die von Dr. Lentze im „Funk-Bastler“, Jahr 1929, Heft 7, Seite 98, beschriebene und erklärte Übersteuerung bei starken Sen­

dern, die sich durch zwei dicht benachbarte Einstellungen bemerkbar macht, bleibt auch noch bei dieser Röhre be­

stehen und beweist die große L autstärke der Sender hier.

Bemerkt sei nur noch, daß der Empfänger nicht nach irgendeinem bekannten Bauplan aufgebaut ist, sondern im Laufe von 4 bis 5 Jahren die jetzige Form angenommen hat, die an sich nichts Besonderes aufweist. Ich hatte aber angenommen, daß der A pparat von Dr. Lentze schon am ein­

fachen Audion wesentlich höhere L autstärken hätte und

somit zum Lautsprecherempfang dort ausreichte. Daß der Lautsprecherempfang am Audion ein viel schönerer ist, kann ich nur bestätigen. Studienrat Hans Thomas.

Die Kapselung von

N iederfrequenztransformatoren.

Von seiten sehr vieler Bastler wird der metallischen Kapselung von Niederfrequenztransform atoren nicht der W ert beigemessen, der ihr eigentlich vom K onstrukteur zu­

gedacht ist. So findet man die Ansicht, daß sie eine gegen jede A rt von Störungen wirksame Abschirmung bedeutet.

Eine solche W irkung könnte jedoch nur mit sehr dicken Kapseln, die einen Transform ator sehr verteuern würden, erreicht werden. Bevor es noch V erstärkertransform atoren mit Kapselung für Bastlerzwecke gab, wurden bereits schon längere Zeit geschirmte V erstärkerübertrager in der Fern­

meldetechnik verwendet; bei diesen bestand die Kapsel aus zwei M etallen, nämlich Kupfer und Eisen, und war wesentlich w andstärker als die Kapseln der meisten heute im Handel befindlichen V erstärkertransform atoren für Bastlerzwecke. Diese Maßnahme war aus verschiedenen, für den jetzigen Bastlertransform ator nicht mehr zutreffen­

den Gründen nötig; ferner kamen und kommen noch heute bei den V erstärkern für die Fernsprechtechnik noch einige wesentliche Bedingungen in Frage, die ein V erstärker in einem Rundfunkempfänger auch nicht zu erfüllen hat.

Die früheren D r a h t k e r n transform atoren besaßen nämlich eine ziemlich große magnetische Streuung, die von der Stoßfuge herrührte; gegenüber dieser ist die bei den B l e c h k e r n transform atoren verhältnismäßig sehr klein.

Den Streukraftlinien einen möglichst kurzen Weg in der Umgebung des Eisenkernes zu bieten, bezw eckte der dicht am Kern liegende Eisenmantel. Im Rundfunkgerät haben wir nun einen N iederfrequenzverstärker, der sozusagen nur in einer Richtung verstärkt; in der Fernsprechtechnik jedoch liegen viele V erstärker sehr nahe beisammen, wes­

halb die Gefahr des Übersprechens unbedingt beseitigt werden muß. Für diese Fälle hat also eine kräftige K apse­

lung einen ganz bestimmten Zweck.

Beim Bastlertransform ator bezw eckt die Kapselung vor allem einen guten m e c h a n i s c h e n Schutz für die meistens aus sehr dünnen und nur mittels Lack isolierten Drahtwicklungen. Durch Druck oder Stoß auf die W ick­

lungen kann Drahtbruch, Blankscheuern oder W indungs­

kurzschluß auftreten; durch Feuchtigkeit kann eine Isolationsverminderung und chemische Zersetzung erfolgen, wodurch der Transform ator unbrauchbar wird.

Der Schutz gegen störende magnetische Beeinflussungen ist bei den meisten M etallkapseln gering, da sie aus ziem­

lich dünnem Blech bestehen. W eit wirksamer sind diese Kapseln gegen s t a t i s c h e Einwirkungen (Aufladungen und dergleichen), wenn Kern und Panzerung verbunden und geerdet sind; dies ist bekanntlich wegen der Selbsterregung (Pfeifen) des V erstärkers sehr wichtig.

Man kann also sagen, daß die heute existierenden Nieder­

frequenztransform atoren für Bastlerzwecke den ihnen zu­

gedachten Zwedk in elektrischer und mechanischer Hin­

sicht gut erfüllen. Ein ganz w esentlicher Vorteil für den Bastler wurde durch die Kapselung in einem weiteren Punkte erreicht, nämlich dadurch, daß o f f e n e D raht­

zuführungen am Transform ator gänzlich verschwunden sind.

Die Enden der W icklungen waren bei vielen handelsüblichen Typen mittels dünner Drahtspiralen zu den Klemmen ge­

führt; diese Drahtspiralen bildeten einen tödlich verw und­

baren Punkt des Transform ators. Brach gerade dasjenige Ende einmal ab, das nach dem W icklungsinneren führte, dann war der Transform ator meist unbrauchbar.

Die Beseitigung dieses Mangels bedeutet ein großes Plus der vollständigen Kapselung des Transform ators. Auch schaltungstechnisch bieten verschiedene Typen wesentliche Vorteile; eine kurze Leitungsführung ist durch die u n t e n angebrachten Klemmen möglich.

Die Form des Aufbaues der verschiedenen Typen zeigt eine gewisse Einheitlichkeit und, wenn man es so nennen mag, ergibt sich dadurch eine A rt Normung. Erfreulich ist, daß mehr und mehr zu der günstigeren M antelkernform des Eisenkerns übergegangen wird. Reppisch.

230

(7)

JAHR 1929 B f l i m n HEFT 15

Die Berechnung von Drosseln für Netzanschlußgeräte

W. Riegel. Von Für besondere Anforderungen*), modernste V j^öhren- geräte mit besonderen K raftendverstärkern °N® . • tfcrste für sehr empfindliche Geräte, ferner für Netzheizgerate tür sehr empfindliche Geräte, ferner für braucht man jedoch noch größere Drosseln,

Punkt für die W ahl der Größenabmessungen für andere Drosseln geben die Kurven der Abb. 6, Diene stellen die Abhängigkeit des Kernquerschnittes von dem Produkt

1

L far. Da für ein gegebenes Drosseleisen bei Änderung der Verhältnisse von i und L sich L mit dem Quadrat der_W «- dungszahl verhältnisgleich ändert,

1

umgekehrt Verhältnis

£leicb mit der Windungszahl, besitzt also e i n - i ^ ^ d i e ein bestimmtes i2L und kann für alle Falle, fur die df s Produkt iaL gleich ist, verw endet werden, laßt sic aÄlso für jeden beliebigen W ert von

1

und L aus den Kurven Abb- 6 die Eisenabmessung bestimmen. Es sind Rieder wie bei der Transform atorenberechnung, verschiedene Kurven

f;. . Fensterquerschnitt

verschiedene Verhältnisse K ernquerschnitt

Zeichnet, so daß sich, wie dort erläutert, wohl immer ein Passender Schnitt finden wird. Die an die Kur£c“ "

Schriebenen Zahlen sind wieder die „Fenster- zu Kernquer- schnitt.Verhältniszahlen“. Bezüglich des Seitenverhältnisses des Fensters ist zu sagen, daß dieses bei Drosseln keine be­

sondere Rolle spielt Die dadurch bedingten Änderungen 5 der Größe der Selbstinduktion sind unwesentlich; ebenso d!e des Ohmschen W iderstandes. Erwähnt sei noch daß dfe Aufstellung der Kurven bzw. das W achstumsgesetz für dle Eisenabmessungen nicht so einfach durch Überlegungen gefunden werden kann wie bei Transform atoren; die Kurven

“ üssen vielmehr in punktweiser Berechnung erm ittelt wer- Erw ähnt soll ferner noch werden, daß bei Durchrech-

£Ung einer Drossel, für die die Eisenabmessungen aus den urven entnommen sind, wohl meist nicht genau die an­

genommene Selbstinduktion erhalten wird, da z. B. kleine Unterschiede in der W ahl der D rahtstärke mit Rücksicht t r 1] Vgh den ersten Teil des Aufsatzes im „Funk-Bastler“, Heft 14, Seite 217.

auf Beschaffung des Drahtes, ferner kleine Unterschiede in den Spulenabmessungen, die unterzubringende W indungs­

zahl beeinflussen, was, da die W indungszahl quadratisch eingeht, natürlich einen größeren Einfluß hat, wie in dem obigen Berechnungsbeispiele gezeigt. Die Unterschiede können aber meist durch kleine Änderungen in der D raht­

stärke oder den Spulenabmessungen leicht ausgeglichen werden. Die Nachmessung der Selbstinduktion einer ferti­

gen Drossel für die richtigen Betriebsverhältnisse ist mit einfachen M itteln gar nicht und mit sehr umständlichen Meßmethoden auch nicht einwandfrei möglich. Die mit reinem W echselstrom ohne weiteres mögliche Messung der­

selben ist auch nicht brauchbar, da sie nicht den wirklichen Betriebsbedingungen entspricht. Man muß sich also ledig­

lich auf den in oben geschilderter W eise errechneten W ert verlassen, der bei einigermaßen sorgfältiger Ausführung des Luftspaltes, der den größten Einfluß hat, auch sehr gut mit der W irklichkeit übereinstimmt. Das Drosseleisen wird im Gegensatz zu dem Transform atoreisen so zusammengefügt, daß alle Luftspalte übereinander auf eine Seite zu liegen kommen. Das ist deshalb nötig, damit ein gewisser Luft­

spalt erreicht wird, da sonst die Induktion im Eisen unzu­

lässig groß wird, was zu Unzuträglichkeiten führt. Es ist daher auch bei vom Text abweichenden Berechnungen darauf zu achten, daß keine höhere Induktion als etwa 16 000 bis 17 000 erreicht wird. Bei höheren Induktionen im Eisen wird übrigens auch die Selbstinduktion rasch kleiner, wie aus unserem Rechenbeispiel und der Kurve Abb. 5 er­

sichtlich, und zwar infolge der Verkleinerung der magneti­

schen Leitfähigkeit des Eisens, wodurch der magnetische W iderstand des Eisenweges immer größer wird. Hiermit im Zusammenhänge steht auch die Tatsache, daß die Selbst­

induktion in Abhängigkeit von der Gleichstromentnahme um so weniger sich ändert, je größer der Luftspalt gemacht wird. Dabei ist zu beachten, daß die Selbstinduktion bei den gleichen Eisenabmessungen überhaupt kleiner wird, wenn der Luftspalt größer gemacht wird, da sie, wie aus der Formel für die Selbstinduktion hervorgeht, umgekehrt verhältnisgleich mit dem W iderstand R sich ändert und dieser mit zunehmendem Luftspalt erheblich wächst. Durch W ahl eines größeren Schnittes läßt sich dann w ieder eine

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Abb. 7.

genügend große Selbstinduktion erreichen. Eine solche E r­

höhung des Luftspaltes wird durch Zwischenlegen von

Preßspan oder Pappe entsprechender Stärke erreicht. Zu

beachten ist aber, daß bei der Bestimmung der Luftweg­

(8)

HEFT 15 länge zu der Stärke der Zwischenlage noch je 0,01 cm je BlSf&R JAHR 1929 Luftfuge zuzuschlagen sind, da nämlich soviel Luftspalt

selbst bei aufeinandergeschliffenen Eisenpaketen noch vor­

handen ist. Es ist also z. B. bei 0,02 cm Zwischenlage je Fuge 0,03 cm Luftweglänge einzusetzen. Bei der Zusam­

menfügung des Eisenpaketes für Drosseln verfährt man am besten so, daß man alle Bleche jedes Schnitteiles aufein- anderlegt, die Befestigungsschrauben etwas anzieht und dann die Pakete mit den Stoßfugenflächen auf eine glatte Unterlage stellt und die einzelnen Bleche durch leichte Schläge mit einem Holzhammer so zusammentreibt, daß die Stoßfugen möglichst eben werden. Dann wird die fertig ge­

wickelte Spule aufgeschoben und schließlich die beiden Pakete zusammengesetzt und durch einen Verbindungs­

streifen aus Eisen- oder Messingblech zusammengehalten und fest verschraubt. Bezüglich der W icklung der Spulen sei auf den Aufsatz „Die Berechnung von Transform atoren für Netzanschlußgeräte" verwiesen. Als Drahtisolation wird zweckmäßig bis etwa 1 mm Durchmesser Emaille ver­

wendet, darüber zweimal Baumwolle.

Da vielfach für Drosselspulen auch die sogenannten M a n t e l e i s e n verwendet werden, soll kurz noch gesagt werden, welche Unterschiede sich bei Verwendung eines solchen ergeben, gegenüber einem Kerneisen, wie es nach Abb. 1 den bisherigen Betrachtungen zugrunde gelegt war.

Nehmen wir an, wir hätten einen Schnitt vorliegen, wie ihn Abb. 7 zeigt. Bei den M anteleisen sind meist die Quer­

schnitte im Kern (mittlerer Schenkel) und Joch (Außen­

schenkel) verschieden, und zwar ist der Jochquerschnitt etwas größer als der Kernquerschnitt. Der Grund dafür ist einmal der, daß beim M anteleisen die Jochbreite nur gleich der halben Kernbreite sein braucht, da für den Fluß die beiden Joche parallel geschaltet sind. Infolgedessen wür­

den die Jochbreiten sehr gering werden und das U nterbrin­

gen der Befestigungslöcher würde Schwierigkeiten ver­

ursachen, Ein w eiterer Grund ist der, daß durch die durch Querschnittserhöhung bedingte Verkleinerung der Induktion die Eisenverluste bei Transform atoren kleiner werden.

Die Abmessungen des vorliegenden M anteleisens sind:

Kernquerschnitt: 2,0 • 2,0 = 4,0 cm2“ = Q k ,

effektiver Querschnitt im Kern: 4,0 • 0,87 = 3,48 cm2“ = Q e k . magnetische W eglänge des Kernes: 6,0 cm = I e k ,

Jochquerschnitt: 2 • 1,2 • 2,0 = 4,8 cm2' = Qj,

effektiver Querschnitt im Joch: 4,8 • 0,87 = 4,17 cm2l== Q e j , magnetische W eglänge im Joch: 13,1 cm = I e . t

Die Länge des Luftweges wählt man 1 l = 0,05 cm, was dadurch erreicht wird, daß man die Kernbleche um 0,05 cm kürzt. Einen Zuschlag braucht man bei M anteleisen zu der so geschaffenen Luftfuge, wenn sie gleich oder größer als 0,05 cm ist, nicht zu machen. Diese beträgt, wenn das Kernblech nur einfach durchgeschnitten ist, nur 0,004 bis 0,006 cm, wenn beim Schachteln so verfahren wird, daß alle Luftfugen auf einer Seite liegen. W erden die Luftfugen abwechselnd gelegt, so beträgt der dann vorhandene Luft­

spalt nur etwa 0,002 bis 0,004 cm. W ir wollen in diesem Beispiele mit dem hohen Luftspalt von 0,05 cm rechnen, um die oben beim Kerneisen bereits angeführten Auswirkungen zu sehen. Man kann natürlich auch einen kleineren Luft­

spalt verwenden, jedoch macht die Ausführung eines solchen oft Schwierigkeiten; es ist nicht leicht, das Kerneisen um ein bis zwei zehntel Millimeter zu kürzen. In diesem Falle müßte man, wie oben angegeben, einen kleinen Zuschlag zum Luftweg machen, und zwar von etwa 0,005 cm, wenn so geschachtelt wird, daß alle Luftfugen auf einer Seite liegen. W ird so geschachtelt, daß die Stoßfugen ab­

wechselnd liegen, so könnte man so rechnen, daß man einen Luftspalt von 0,003 bis 0,01 cm, je nach den vorliegenden Verhältnissen einsetzt und dazu noch einen dritten Eisen­

weg von der drei- bis fünffachen Luftweglänge in einem Bleche, also z. B. bei 1 mm Kernblechkürzung 3 bis 5 mm.

Für diese Eisenweglänge müßte dann die doppelte Induktion eingesetzt werden. Die Berechnung ist aber recht unsicher und wir wollen daher in unserem Beispiele die Stoßfugen alle auf eine Seite legen.

Den Luftquerschnitt erhält man dadurch, daß man den Eisenquerschnitt im Kern durch 0,8 dividiert, also zu 3,48 : 0,8 = 4,35 cm2. Der verfügbare W ickelraum wird etwa 55 • 16 — 880 mm2. Nehmen wir an, es soll diesmal aus dem Eisen eine Drossel für ein Netzheizgerät geschaffen werden, und es soll errechnet werden, welche Selbst­

induktion vorliegt, wenn ein Gleichstrom von 0,3 Amp (5 Röhren zu je 0,06 Amp) entnommen wird. Man braucht dann bei 1,0 Amp je mm2“ Querschnittsbelastung des Kupfers 0,3 — = 0,3 mm2 Drahtquerschnitt, was einen Durchmesser von 0,618 mm ergäbe. W ählt man den Durchmesser zu 0,60 mm, so wird der Querschnitt 0,283 mm2“ und damit die Quer-

S c h n itts b e la s tu n g

— U,2o3 0,3 = 1,06 Amp/mm2, was

n o ch g u t

zu- lässig ist. Der Außendurchmesser des isolierten Drahtes ist dann bei Emaille-Isolation 0,64 mm. Die in einer Lage unterzubringende Windungszahl wird - - ——— = 78; die 1,1 • 0,64 55 Lagenzahl, die in der vorhandenen W ickelhöhe von 16 mm unterzubringen ist, wird — ^ = 22. Damit wird die 1,1 • 0,64 W indungszahl = 78 • 22 ä 1700.

Man kann zunächst nach den Kurven Abb. 6 überschla­

gen, welche Selbstinduktion voraussichtlich erhalten wird.

Das „Fenster- zu K ernquerschnittverhältnis“ ist = 3.

Für den Kernquerschnitt 4,0 cm2 ergibt sich aus Kurve 3 Abb. 6 i2L zu 200 000. i ist 0,3 Amp = 300 mA, also i*

= 90000; demnach wird L = -= - — i2 90 000 = 2,2 Hy. Bei der 7 Berechnung geht man wieder so vor, daß verschiedene In­

duktionen im Kern angenommen werden. Aus der M agneti­

sierungskurve Abb, 3 entnimmt man dazu die entsprechen­

den aw/cm, multipliziert diese mit der Länge I

e k

und erhält so die Kern-AW . Nun errechnet man die Joch­

induktionen für die jeweils angenommenen Kerninduktionen durch M ultiplikation mit dem Verhältnis Kernquerschnitt durch Jochquerschnitt. Zu diesen entnimmt man wieder die aw/cm aus Abb. 3, multipliziert sie mit )

ej

und er­

hält die Joch-AW . Schließlich errechnet man noch die Luft-AW aus der Formel A W l = 0,8 B l 1 l ,

wo

wieder B l = 0,8 • B e k . Für 1 l = 0,05 wird also dann AW l

= 0,8-0,8 • B ek • 0,05 = 0,032 • B e k . Nunmehr addiert man die jeweiligen drei AW -Zahlen und erhält die Gesamt-AW . Diese trägt man wieder in Abhängigkeit von der Kerninduktion auf. Folgende Tabelle zeigt die Berechnungswerte.

B ek aw/cm A W Kern B e j aw/cm AWjoch AW l AW q

4 000 0,75 4,5 3 330 0,68 9,0 128 141,5

6 000 1,00 6,0 5 000 0,86 11,3 192 209,3 8 000 1,35 8,1 6 660 1,10 14,4 256 278,5 10 000 1,80 10,8 8 330 1,40 18,4 320 349,2 12 000 3,20 19,2 10 000 1,80 23,6 384 437,0 13 000 4,50 27,0 10 800 2,20 28,9 416 472,0 14 000 6,50 39,0 11 700 2,90 38,0 448 525,0 15 000 10,90 65,0 12 500 3,70 48,5 480 594,0 16 000 18,40 110,0 13 300 5,00 66,0 512 688,0 Von einer W iedergabe der Kurven sei aus Platzrücksich­

ten diesmal abgesehen. Aus den aufgezeicnneten Kurven ist ohne weiteres der größere Einfluß der Luftfuge ersicht­

lich. Nun soll wieder die Selbstinduktion in Abhängigkeit von der Gleichstromentnahme berechnet werden. W ir neh­

men verschiedene Strom stärken an, multiplizieren sie mit der W indungszahl und erhalten so die jeweiligen AW ß.

Dafür kann man aus der aufgezeichneten Kurve die Kern­

induktionen entnehmen und aus der ^-Kurve Abb. 3 die zugehörigen / l Damit kann dann der magnetische W ider­

stand des Kerneisens nach der oben angewendeten Formel R ek = = — — Q ek • ,« ek errechnet werden. Durch M ultiplikation der entnommenen Kerninduktionen mit dem Verhältnis Kernquerschnitt durch Jochquerschnitt erhält man die Jochinduktionen, zu denen man wieder aus Abb. 3 die /UE.T entnimmt und damit die magnetischen W iderstände für das Joch errechnet. Endlich kann noch der W iderstand für die Luftfuge aus der Formel R l = -=---— beiechnet werden. Q l •

,ul

Die Summe dieser drei W iderstände ergibt den jeweiligen

Gesamtwiderstand des magnetischen Kreises. Mit Hilfe

dessen läßt sich nun die Selbstinduktion wieder berechnen

(9)

JAHR 1929 M in » »wir HEFT 15

s 2 • 10—8

2U L = — —---Folgende Tabelle zeigt die Rechnungs­

werte.

i AW g B ek /^EK B e j ,«EJ R ek R e j R l R g L 0,1 140 4 000 4300 3 330 3900 0,00032 0,00065 0,0092 0,01017 2,84 0,2 280 7 900 4750 6 600 4850 0,00029 0,00052 0,0092 0,01001 2,89 0,3 420 11 800 3100 9 800 4250 0,00045 0,00060 0,0092 0,01025 2,80 0,4 560 14 600 1300 12 200 2850 0,00106 0,00090 0,0092 0,01116 2,59 0,5 700 16 100 600 13 400 2000 0,00230 0,00127 0,0092 0,01277 2,28

Von der Aufzeichnung der Kurve sei auch hier Abstand genommen. Das Resultat bestätigt das bereits Gesagte;

durch den größeren Luftspalt ist die Änderung der Selbst­

induktion in Abhängigkeit vom entnommenen Gleichstrom nicht mehr so groß. Bemerkenswert ist noch, daß die er­

haltene Selbstinduktion in diesem Falle etwas größer wird, nls man sie aus den Kurven Abb, 6 bestimmt. Dies rührt ..^er' wir den Drahtdurchm esser etwas zu klein ge­

wählt haben, und außerdem der W ickelfaktor bei dem ver­

hältnismäßig starken Draht günstiger ist. Aus beiden Gründen wird die unterzubringende Windungszahl größer.

Nun sei noch kurz der Ohmsche W iderstand errechnet.

Die m ittlere W indungslänge ist etwa 14,0 cm, womit r== ~ k 56 • 0,283 Z~ 15 Ohm. Es wird also der Ohmsche Span-

^ungsabfall 15 • 0,30 = 4,5 Volt. Natürlich ist aber eine Selbst­

induktion von 2,8 Hy, wie wir sie hier für 0,3 Amp erhalten, 1Ur ein Netzheizgerät noch recht gering. Es wären daher

mindestens zwei solcher Drosseln zu verwenden, und zwar im Verein mit genügend großen Kondensatoren. Zweck eines w eiteren Aufsatzes unter dem Titel: „Zweckmäßige Dimensionierung bei Netzanschlußgeräten" wird es sein, unter anderem auch über die W ahl der Größe von Selbst­

induktionen Anhaltspunkte zu geben. Erw ähnt soll noch werden, daß es natürlich auch angängig ist, durch Spulen­

teilung sogenannte Doppeldrosseln zu schaffen. Die Selbst­

induktion der ganzen Drossel wird dadurch nicht geändert.

Nun sei noch das eingangs erwähnte Verhältnis von Blind- zu W irkw iderstand bzw, von W echselstrom- zu Gleich­

strom -W iderstand für unsere beiden Drosseln bestimmt. Für die Kerndrossel w ar der Ohmsche W iderstand r= a l3 5 0hm.

Die Selbstinduktion betrug 19 Hy; für einen W echselstrom wird der Blindwiderstand = sx = 2;7rfL. W ir müssen hier aber die Periodenzahl f, z. B. 50, doppelt einsetzen, da durch die Gleichrichtung eine Frequenzverdoppelung statt­

findet. Es wird also x für einen 50periodigen gleichgerichte­

ten W echselstrom = 2 • 3,14 • 100 • 19 = 12 000 Ohm. Unsere Drossel setzt also dem Durchgänge des W echselstromes von 100 Perioden etwa den lOOfachen W iderstand (es kommt ja auch noch der Ohmsche W iderstand hinzu) entgegen als dem eines Gleichstromes, oder aber, bei gleich großen W echsel- und Gleichstromspannungen ist der durchgelassene W echselstrom nur ein Hundertstel des durchgelassenen Gleichstromes, Für die M anteldrossel war r= a l5 0hm und L = 2,8 Henry. Der Blindwiderstand wird für 100 Perioden (wieder des Gleichrichterstromes) = x = 2 • 3,14 • 100 • 2,8

= 1760 Ohm. Der Verhältnis w ert W echselstrom- zu Gleich­

stromwiderstand wird demnach etw a 120 für diese Drossel.

Pendelrückkopplung bei Kurzwellenempfang

V o n Dr. Ernst Busse, J en a .

Vorbemerkung der Schriftleitung.

Die Pendelrückkopplungsschaltungen fanden bereits in

- efsten Zeit des Rundfunks vielfach Beachtung. Es bot sch i Gr e*ne Möglichkeit, mit nur einer Röhre Empfangs- röh^UTl®en herzustellen, die bisweilen hochwertige Mehr- (l - renschaltungen an Empfindlichkeit erreichten. Trotz j? Sei} “verlockenden Eigenschaften wurde in der eigentlichen m ,lv an0S7W<m’s nicht allzuviel Gebrauch von ihnen ge- ni h*' Denn die Behandlung der Empfangsschaltung ist l ' - } einfach. Die Ergebnisse waren nicht immer zuver- y Ssl9- Das Erreichen des erstrebten überempfindlichen R andes gelang bisweilen ohne weiteres, in anderen n 'h /1 lcht. Es erwiesen sich auch nicht alle an sich guten Emp- es scheinbar vom Zufall ab oder gelang gar

/ ugsröhren als geeignet. Besonders machte sich bei Tele-

‘l}° niempfang meistens eine unangenehme Färbung der >aPhst mit großen Erwartungen begrüßten Schaltung bald \ lpder den Rücken und benutzte sie gelegentlich nur noch \Urzer die Empfangswelle war, erneut zu einer großen Be­ er eit s wußte, daß sie um so bessere Resultate ergab, je er Röhrenersparnis wegen bei Reise-Empfängern. Neuer- 1 QngWiedergabe bemerkbar. Man wandte daher der zu- ist die Pendelrückkopplungsschaltung, von der man

deutung gekommen und wird sich vielleicht für die ultra- -ng.entwickeln. Es scheint so, als ob auf diesem Gebiete usgeschlossen erscheint, daß infolge des Wellenmangels urzen Weilen zu einer unübertrefflichen Standardschal- e ihre Untugenden verschwinden. Da es durchaus nicht

e ^eser erneut auf die Pendelrückkopplungsschaltunq hin- r lalten werden, glauben wir die Aufmerksamkeit unserer diß ultrakurzen Wellen Bedeutung für den Rundfunk weisen zu sollen.

Die bisher erzielten großen Erfolge mit u l t r a k u r z e n k e en sind lediglich der Verwendung einer Pendelrück-

°Pplungsschaltung am Empfänger zu verdanken. Jede rt von Pendelrückkopplungsschaltung, bewährt sich um so weSSff r’ kürzer die verwendete W elle wird. Umgekehrt j. r en ..normale“ Rückkopplungsschaltungen sowie solche, w e auf dem Zwischenfrequenzprinzip beruhen, mit kürzer thCr en^er W ellenlänge, teils aus praktischen, teils aus

e°retischen Gründen, unempfindlich.

Die Schaltung hat ihren Namen von dem englischen E r­

finder Armstrong, der das Prinzip „Superregeneration“

nannte. Im Französischen ist der Ausdruck „superreaction"

gebräuchlich. Im Deutschen ist sie unter dem Namen

„Pendelrückkopplung“, „Überrückkopplung“ und „Arm strong­

schaltung“ bekannt. Eine A bart der Schaltung wird mit

„Flewellingschaltung“ bezeichnet. Man kann einen Emp­

fänger, der eine Einrichtung zur Veränderung der Rück­

kopplung besitzt, normalerweise auf zwei grundverschiedene A rten einstellen. Einmal kann man ihn zum Empfang von Telephonie (oder gedämpfter Telegraphie) so einstellen, daß die Rückkopplung unterhalb eines bestimm ten kritischen W ertes bleibt. Der Empfänger schwingt dann nicht. Die andere A rt der Einstellung liegt vor, wenn der auf die Emp­

fangswelle abgestimmte Kreis selbst schwingt, wenn also die Rückkopplung über den vorher angedeuteten kritischen I W ert hinaus geregelt wurde. Die letztere Empfangsart be­

nutzt man hauptsächlich zum Empfang ungedämpfter Tele­

graphie (Eigenüberlagerung) und bei einem Zwischen­

frequenzempfänger. Beiden Empfangsarten ist gemeinsam, daß die Rückkopplung, nachdem sie einmal auf einen ge­

eignet erscheinenden W ert einreguliert wurde, während der Dauer des Empfanges nicht mehr nachreguliert wird, also fest stehenbleibt. Im Unterschied dazu bezeichnet man mit „Pendelrückkopplungsschaltung" eine S c h a l t u n g , d i e e i n e s e l b s t t ä t i g s i c h ä n d e r n d e R ü c k ­ k o p p l u n g b e s i t z t . Mit anderen W orten: Bei der Pendelrückkopplung führt der Empfangskreis in einem Moment keine anderen Schwingungen als die, die durch die ankommenden Zeichen verursacht werden, um im nächsten Moment selbsttätig zum Schwingen zu kommen.

Dann sind in dem Empfangskreis außer den Schwingungen des empfangenen Zeichens auch noch die im Empfänger selbst entstehenden Schwingungen vorhanden. In einem weiteren Moment regelt sich nun die Rückkopplung w ieder auf den W ert zurück, der im ersten Moment vorhanden war, und das Spiel beginnt von neuem. Die Frequenz, mit der sich die Rückkopplung dauernd ändert, sei im folgenden

233

(10)

HEFT 15 B^ffrübn JAHR 1929 als Pendelfrequenz bezeichnet. W ir haben also in einem

Pendelrückkopplungsem pfänger drei verschiedene Frequenzen.

Erstens die Frequenz des ankommenden Zeichens (entspre­

chend der W ellenlänge), zweitens die Frequenz der Eigen­

schwingungen, die auftreten, wenn der Empfänger selbst schwingt, und drittens die Pendelfrequenz, Praktisch wird man die erste und die zweite Frequenz etwa gleichmachen, die dritte Frequenz ist bedeutend kleiner. Oder der Emp­

fänger wird auf die ankommende W elle abgestimmt (Fre­

quenz 1 und 2 stimmen überein). Die Änderung der Rück­

kopplung erfolgt verhältnismäßig langsam (der Pendel­

frequenz entspricht eine sehr lange Welle).

Zunächst seien nun die Vorgänge in dem eigentlichen Empfangskreis eines Pendelrückkopplungsempfängers be­

trachtet. Dabei soll ganz davon abgesehen werden, ob an diesem Empfangskreis eine Röhre, Rückkopplungs- oder Antennenspulen angekoppelt sind. W ir betrachten nur den Kreis. Der Kreis besteht aus einer Selbstinduktion L und einer K apazität C. Außerdem besitze er einen Ohmschen W iderstand R. W enn ein Zeichen bzw. eine Schwingung von bestim m ter Stärke auf diesen Kreis wirkt, so werden in ihm ebenfalls Schwingungen entstehen, d. h. es entstehen an den Belegungen des Kondensators bzw. an den Enden der Selbstinduktion W echselspannungen, In der Selbst­

induktion fließt ein entsprechender W echselstrom J. Die Größe dieses Stromes ist von den verschiedensten Faktoren abhängig. In erster Linie richtet sie sich nach der Stärke der ankommenden Zeichen. W ir wollen die Stärke der an­

kommenden Zeichen der Einfachheit halber zunächst als gleichbleibend, also konstant annehmen. Zweitens ändert sich die Strom stärke mit der Größe von Selbstinduktion und Kapazität, und zwar in zweifach verschiedener W eise.

Einmal kann man durch passende W ahl von K apazität und Selbstinduktion erreichen, daß der Schwingungskreis eine Eigenfrequenz besitzt, die gleich der von außen einfallenden Zeichenfrequenz ist. W ir sagen in diesem Falle, der Schwingungskreis befindet sich in Resonanz mit der von außen einfallenden Schwingung. W enn das so ist, so fließt in dem Schwingungskreis ein viel kräftigerer Hochfrequenz­

strom als in jedem anderen Falle, in dem nicht auf R e­

sonanz abgestimmt ist. Die Größe des Stromes wird dann nur noch durch die Größe des Ohmschen W iderstandes bestimmt. Ein elektrischer Strom erzeugt nun beim Durch­

fließen eines W iderstandes W ärme, und zwar um so mehr, je größer der Strom ist. Die hierzu verbrauchte Energie geht natürlich dem Schwingungskreis verloren. W enn auf den Schwingungskreis von außen her Schwingungen treffen, so bringen sie den Strom im Schwingungskreis so lange zum Anwachsen, bis die im W iderstand erzeugte W ärme gerade so groß ist, daß sie der von außen her in Form der Schwin­

gungen zugeführten Energie die W age hält. W eiter kann der Strom nicht ansteigen. A ndererseits richtet sich bei gegebenem W iderstand des Kreises die Größe des Stromes nach dem Verhältnis von K apazität und Selbstinduktion.

Je größer die K apazität ist, desto größer wird die Strom­

stärke, und umgekehrt, je kleiner die Selbstinduktion ist, desto größer wird die Strom stärke. Genau entgegengesetzt verhalten sich die Spannungen an den Belegungen des Kon­

densators. Für die folgenden Betrachtungen sei angenom­

men, daß der Schwingungskreis genau auf die von außen her wirkende Schwingung abgestimmt und das Verhältnis von K apazität und Selbstinduktion fest gegeben ist.

Es soll nun der Einfluß des W iderstandes im Schwingungs­

kreis betrachtet werden. Wie schon gesagt, bestimmt die Größe des W iderstandes die Höhe, bis zu der sich der Strom in der Selbstinduktion aufschaukelt, wenn ein Zeichen bzw. eine Schwingung von gleichbleibender Stärke auf den Kreis wirkt. Je größer der W iderstand ist, desto kleiner wird der Strom sein, der sich einstellt. Durch den W iderstand werden die Schwingungen des Kreises ge­

dämpft. Diesen Einfluß des W iderstandes nennt man dem­

entsprechend „Dämpfung“. Die Zeit, die vergeht, bis sich

der Strom in dem Schwingungskreis auf seinen endgültigen W ert eingestellt hat, ist je nach der Größe des W iderstandes verschieden. Es müssen erst eine ganze Reihe von ein­

zelnen Schwingungen auf den Kreis wirken, bis die end­

gültige Höhe der Strom stärke erreicht wird. Man kann sich diesen Vorgang etwa so vorstellen, daß man den Schwingungskreis mit einer Schaukel vergleicht. Bei einer bestimmten gleichbleibenden Kraft, mit der die Schaukel von außen her angestoßen wird, stellt sich eine bestimmte Schwingungshöhe der Schaukel erst nach einer ganzen Reihe von Schwingungen ein. Die Zeit, die vergeht, bis der zunächst in Ruhe befindliche Schwingungskreis auf seine volle Schwingstromstärke sich aufschaukelt, nennt man die Zeitkonstante des Kreises. Die Zeitkonstante wird um so größer, je kleiner der W iderstand des Kreises ist. Sie ist außerdem noch von der W ellenlänge und der Selbst­

induktion abhängig. Je kleiner sowohl die Selbstinduktion als auch die W ellenlänge wird, desto kleiner wird die Zeit­

konstante. Für die W ellenlänge ist das sehr leicht ein­

zusehen, denn wenn beispielsweise der endgültige Schwin­

gungszustand sich nach 50 Schwingungen eingestellt hat, so ist das bei einer W ellenlänge von 300 m, also 1000 Kilo- Hertz, eine Zeit von 50 •

1/100oooo

Sekunde. Für eine W ellen­

länge von 30 m, entsprechend einer Frequenz von 10 000 Kilo-Hertz, ist die gleiche Zeit nach 50 • 1/10000000 Sekunde vergangen, d. h. die Zeitkonstante w äre bei 30 m nur noch ein Zehntel von der bei 300 m. Außerdem wird na­

türlich ein Kreis für kurze W ellen weniger Selbstinduktion haben, und infolgedessen ist die Zeitkonstante in W irklich­

keit noch kleiner.

Nehmen wir nun an, daß die Schwingungen des Kreises auf irgendeine A rt und W eise verstärkt und zurück­

gekoppelt werden können, so wird die Strom stärke im Kreise anwachsen, Die Schwingungen des Kreises verhalten sich also so, als ob weniger W iderstand in dem Kreis vor­

handen wäre. Der W iderstand des Kreises wird durch die Rückkopplung scheinbar verringert. Die Dämpfung wird dem entsprechend kleiner. M an hat sich deshalb daran gewöhnt, zu sagen, daß eine Rückkopplung einen Kreis entdämpft, daß sie seinen W iderstand beeinflusse. W enn wir die Rückkopplung so weit regeln, daß die Verluste, die an dem W iderstand des Kreises durch W ärme ent­

stehen, gerade durch die von der Rückkopplung zugeführte Energie gedeckt werden, so hat der Kreis scheinbar über­

haupt keinen W iderstand mehr. Der W iderstand ist Null geworden. In diesem Falle ist die Empfindlichkeit des Kreises unendlich groß. Da keine Verluste entstehen, werden alle ankommenden Schwingungen in dem Kreise aufgespeichert. Die Strom stärke würde immer w eiter an­

wachsen und doch theoretisch keinen gleichbleibenden End­

zustand erreichen. Die Zeitkonstante des Kreises ist un­

endlich groß. Die Schnelligkeit, mit der die Schwingungen anwachsen, richtet sich nur nach der Größe der Selbst­

induktion und der W ellenlänge.

W ird die Rückkopplung noch fester gemacht, so wird der W iderstand des Kreises negativ. W enn nämlich ein posi­

tiver W iderstand so wirkt, daß die Schwingungen gedämpft werden, also verkleinert, tritt bei stärkerer Rückkopplung umgekehrt der Fall ein, daß eine Schwingung, die einmal im Kreis vorhanden ist, mit jeder folgenden Schwingung stärker wird. Es ist also so, als ob die ursprüngliche W ir­

kung des W iderstandes gerade umgekehrt worden wäre.

Das Anwachsen der Schwingung geschieht, wenn die Größe des negativen W iderstandes einigermaßen ausreichend ist, außerordentlich rasch. Über eine bestimmte Größe hinaus werden die Schwingungen praktisch nicht anwachsen können, weil die Röhre, die wohl meistens die Verstärkung und Energielieferung übernimmt, nicht mehr als eine be­

grenzte Energiemenge zu liefern vermag. W ird die Grenze der Röhrenleistung erreicht, so wird die Strom stärke im Schwingungskreis konstant, d. h, daß der W iderstand unseres Kreises weniger negativ wird und sich dem W ert 0 nähert.

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