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Funk Bastler : Fachblatt des Deutschen Funktechnischen Verbandes E.V., 5. April 1929, Heft 14.

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Reise * Empfänger

Gesichtspunkte zur Wahl und zum Bau geeigneter Geräte.

j,. , inh auch der dauerhafteste aller W inter Endlich neigt s ■ h Frühlingsahnen. Auf dem seinem Ende zu. Überall regt wW onde Reklamen Schreibtisch häufen sich Prcspekte und lock ■ Kursbuches der Sommerfrischen; k“ der Sommerreisen; Rad genießt man die Vorfreude ^ M otorboot machen und Ruderboot, Segeljacht, Frühlingsausfahrt.

Frühjahrstoilette und warten au p nbastlers durchzieht Auch das Herz des unentweg en Gedanken ,Reise- Frühlingsahnen, das bei ihm in findet. An den Empfänger“ seinen yoUendetsten Ausdruck fin

L l f J h Simhe n lch 'd en besten aller Reise-Empfänger

" a jS S s gehen die A n ^ h te n n b e^das

ssf. tasche unterzubringen sein und zum V x t - ’Ä^ Bastler, der weniger Trockenelem ente bedürfen. caden daß diese W ünsche hegt, einsichtig, so w.rd er ..ch sagen dab er von einem solchen G erät weder ^ ™ e“ Pfan!SS leistungen noch Lautsprecherempfang ^ meineni

Andere sind genau entgegengesetzter Erfordernisse daß große Leistungen eines der wichtigsind, die man an einen Reise-Empfänger au stellen hat, daß ein Funkkoffer ruhig ein G ew eht haben kann, w.e Z. B. ein Koffergrammophon mit seinem a Machdruck

Jede der beiden Parteien wird ihre Ansic Reise­

vertreten, und bei den vielen Beschreibungen

Empfängern in Funkzeitschriften, mag es Mittelweg eine oder das andere Extrem oder um Gerade das handeln, fehlt selten der Hinweis darauf, da &

beschriebene G erät das Ideal eines Reise-Empfangers

stelle. . . , , j

W ie meistens in solchen Fällen ist weder die, Ansicht der

«inen noch der anderen Partei die einzig ?<**'* Taschc„- haben recht und dazu auch noch jene, * e zwischen Taschen Empfänger und großem Funkkoffer die verschiedenste M ittelwege wählen. Ebensowenig wie es einen( Ä "»■

gültigen Standardtyp für den Heimempfanger gibt, lasse"

sieh allgemeingültige Regeln für den Bau von Empfängern aufstellen. Will man den Empfänger im Ruck­

sack mitnehmen, ist natürlich in allererster Lime RucksicM auf geringes Gewicht, minimalen Raumbedarf und a Betriebsmöglichkeit mit kleinen B atterien zu legen An einen solchen Empfänger ist ferner die Forderung g möglicher mechanischer Stabilität zu stellen. Man wird sich

lann im allgemeinen auf den Empfang der stärkeren oder jgFi___ i . o i _ i__ müssen und. kann sich

lannn im allgemeinen auf den bmptang aer

äher gelegenen Sender beschränken müssen un ann sic ur unter Umständen eines behelfsmäßigen Lautsprecher- mpfanges bedienen. Dagegen wird derjenige, der seineie.. - -

1 C* _ hot oirn Tiirvr

lumen zu nehmen brauchen, und kann dementsprechend seine Anforderungen an die Leistungen des Empfängers wesentlich höher stellen. Für den Paddler dagegen, für den Rad- und M otorradfahrer kommen wieder die verschie­

densten Zwischentypen hinsichtlich Volumen und Leistung in Frage.

Sollen nicht sämtliche kommenden Hefte des „Funk- Bastler“ mit Baubeschreibungen von Reise-Empfängern aus­

gefüllt werden, dann wird es kaum möglich sein, Bauanlei­

tungen für so viel G eräte zu veröffentlichen, die all den verschiedenen Ansprüchen genügen. Es sind aber während der letzten beiden Jahre im „Funk-Bastler“ eine Reihe zweckmäßiger G eräte beschrieben worden, die noch heute allen berechtigten Ansprüchen genügen.

Da war als eine A rt M itteltyp zwischen großen und kleinen Empfängern in Heft 3, Jahrgang 1928, S, 41 ff. der Reise-Fernempfänger „Liliput I“ beschrieben, ein Gerät mit einem Audion und zweifacher N iederfrequenzverstär­

kung mit W iderstandskopplung, das sich durch besonders einfachen und billigen Aufbau auszeichnet. Dem gleichen Schaltungstyp gehört der in den Heften 22 und 23, Jah r­

gang 1928, S'. 341, 357 u. 523 beschriebene Reise-Empfänger

„Kobold" an. Hier ist durch außerordentlich gedrängten Aufbau, der allerdings dem Ungeübten einige Schwierig­

keiten bereiten dürfte, unter Verwendung einer Doppelröhre ein Dreistufengerät geschaffen, wie es kleiner mit den zur Zeit erhältlichen Hilfsmitteln wohl kaum herzustellen ist.

Auch mit den Betriebsbatterien, mit Antenne, Lautsprecher­

system und Reservem aterial nimmt es nur ein kleines Köfferchen ein.

W esentlich umfangreicher ist der im „Funk-Bastler“ 1928, Heft 20, S. 309 ff. beschriebene „Super-Koffer III". Er ar­

beitet in Superheterodyneschaltung mit einer Doppelgitter­

röhre als M ischröhre, getrenntem Oszillator, zwei Zwischen­

frequenz- und zwei Niederfrequenzstufen, Ein Empfänger nach dem Neutrodyneprinzip, der ebenso wie der vorge­

nannte in einem normalen Kupeekoffer Platz findet, ist der Reise-Empfänger „Sommerfrische 24—28“, der im „Funk- Bastler" 1928, Hefte 26—28, S. 389, S. 407 und S. 427 sehr ausführlich unter Anleitung zum Selbstbau fast sämtlicher Einzelteile beschrieben worden. Auch dieses G erät arbei­

tet mit fünf Röhren. Ein flacher Konuslautsprecher findet innerhalb des Koffers Platz. Diese drei G eräte wurden bei der vorjährigen Berliner Bastelschau mit Preisen ausge­

zeichnet. Im Gegensatz zu den zuletzt genannten G roß­

geräten sei noch auf die Beschreibung eines Einröhren- Negadyne-Empfängers im „Funk-Bastler“ 1928, Heft 25, Seite 376 ff,, hingewiesen.

Aus dem Jahrgang 1927 muß in erster Linie der bei der Funk-Ausstellung preisgekrönte Doppelröhren-Fernemp- fänger „W ochenend 1927“ erwähnt werden, der allerdings etwas schwierig im Aufbau, aber für seine geringen räum ­ lichen Ausmaße außerordentlich leistungsfähig ist. Er be­

209

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HEFT 14 S H im JAHR 1929 sitzt zwei Doppelröhren, die als Hochfrequenz-, Audion- und

zweifache Niederfrequenzstufe geschaltet werden. Um auch für diejenigen, die in der Verwendung von Doppelgitter­

röhren ihr Heil erblicken, einen Empfänger anzugeben, sei die im ,,Funk-Bastler" 1927, Heft 22, S. 323, gegebene Be­

schreibung eines Reise-Empfängers mit einem Doppelgitter- Audion und einer Doppelgitter-N iederfrequenzröhre genannt.

Als erster Reise-Empfänger soll in diesem Jahr ein den großen Koffertypen angehörendes G erät beschrieben werden, da die Nachfrage nach solchen Typen größer zu sein scheint als nach den kleinen, und weil mit dem Bau früh­

zeitig begonnen werden muß, wenn das G erät zur W ander- und Reisezeit betriebsfertig sein soll. Die Schaltung und allgemeine Anordnung dieses Empfängers entspricht dem vorhin erwähnten Reisegerät „Sommerfrische 24—28". Im Gegensatz dazu sind nur im Handel käufliche Teile ver­

wendet, so daß der Aufbau wesentlich einfacher ist und nicht die mühsame Selbstherstellung der vielen Einzelteile verlangt. Als w eitere Bauanleitung wird dann voraussicht­

lich ein kleines D reiröhrengerät folgen, bei dem durch Ver­

wendung zur Zeit noch nicht im Handel erhältlicher Spezial­

röhren die Volumenverkleinerung noch w eiter getrieben ist als bei dem obenerwähnten „Kobold"-Empfänger, so daß dies G erät tatsächlich einen Taschenapparat darstellen dürfte. Ferner soll noch ein ganz einfacher und wenn mög­

lich noch kleinerer Empfänger mit nur einer Röhre in Nega- dyneschaltung beschrieben werden.

W ie schon mehrfach erwähnt, bietet die Stromversorgung der Reise-Empfänger eine gewisse Schwierigkeit. Handelt es sich um wenige Röhren, so kommen zur Heizung Trocken­

batterien oder kleine Taschenakkum ulatoren in Frage.

Kleine A nodenbatterien sind bei der Beschreibung des Reise-

Empfängers „Kobold" erwähnt. Empfänger mit mehr als vier Röhren haben aber einen Heizstrom verbrauch von etwa Vs Amp. Hier, ist die Heizung rationell nur mit Akkum ula­

toren möglich. Es sind nun für diesen Zweck auslaufsichere Akkum ulatoren mit gelatinierter Säure zu haben, die jedoch dem Laien bei der Ladung Schwierigkeiten machen. Man wird daher nicht immer Lademöglichkeiten haben und gut tun, zur Heizung außer dem Akkum ulator noch Trocken­

elemente vorrätig zu halten.

Das noch ungelöste Problem der Stromversorgung größerer Reise-Empfänger läßt den zunächst ein wenig m erk­

würdig anmutenden Gedanken auftauchen, den Netz- anschluß-Reise-Empfänger als eine neue A rt des Reise- Empfängers aufzustellen. Natürlich wird seine Verwen­

dung beschränkt sein, doch wird er bei der w eiten Ver­

breitung elektrischer Stromversorgung in den meisten Fällen im Standquartier des Abends oder bei schlechtem W etter seine Dienste tun. Auch kann natürlich das Netz­

anschlußgerät für sich allein als reisemäßiges Zusatzgerät zum Empfänger ausgebildet sein. Bei seinem Aufbau wäre vor allen Dingen auf die verschiedenen, jeweils vorhandenen Spannungen Rücksicht zu nehmen. Es müßte also ähnlich wie ein Reisebügeleisen zum mindesten auf zwei Spannungen,

110 und 220 Volt, um stöpselbar sein, was durch Unterteilung der Primärwicklung des Transform ators leicht zu bew erk­

stelligen ist. Zwischenspannungen könnte man, falls nötig, mit W iderständen ausgleichen. Auch der Übergang von W echsel- auf Gleichstrom wäre durch A bschalten des Gleichrichterteils und entsprechende Vorschaltwiderstände zu lösen; allerdings dürfte die Heizfrage, falls man auch hier die W ahl zwischen Gleich- und W echselstrom haben will, weniger einfach zu lösen sein. DrJjCfehne.

Die Siebengitterröhren

Uns erreicht folgende Zuschrift:

„Soeben lesen wir in dem Reisebericht Ihres M itarbeiters Eduard Rhein, daß man es in Am erika bereits zu sieben G ittern gebracht und damit phänomenale Erfolge erzielt hat. Gegen den letzten Teil dieser Behauptung müssen wir ganz entschiedenen Einspruch erheben.

| lieh. W enn man nun aber glaubt, uns durch sieben G itter I quälen zu müssen, so erklären wir, daß wir lieber auf dem

Faden sitzen bleiben und schwitzen.

Bekanntlich verw endet man in USA noch Thoriumfäden.

Bei derart geheizten Kathoden ist es verständlich, daß unsere am erikanischen Kollegen sich ins Labyrinth der

Sie alle wissen, daß wir Elektronen auf der Kathode sitzen, von der wir uns nur höchst ungern entfernen. W ir würden uns dazu überhaupt schwerlich verstehen, wenn man nicht . . . Also stellen Sie sich bitte vor, der Sitz Ihres Stuhles würde plötzlich rotglühend!

W ir flüchten vor dieser Hitze zur kühleren Anode. Daran haben wir uns nun seit Jahren gewöhnt. Auch daran, daß auf diesem W ege die G itter einer Gefängniszelle zu passieren sind. Zur Not läßt man sich sogar ein zweites G itter gefallen — aber sieben? Diese Unglückszahl wird unser Ende sein. Oder auch: das Ende der ganzen Funk­

technik,

Sie wissen, daß man von den sehr stark erhitzten Tho­

riumfäden abgeht und nur noch D unkelstrahler verwendet.

Auf Grund .wissenschaftlicher Untersuchungen*. — Es ist ein Fehlschluß: weil wir williger sind, wenn man uns anständig behandelt, arbeiten die Röhren mit diesen Fäden besser. Schon ist die Fadentem peratur beinahe erträg-

sieben G itter flüchten. Ob sie dabei aber alles das ver­

richten, was von der Röhre mit dem schönen am erikani­

schen Namen behauptet wird, bezweifeln wir ganz ent­

schieden! Verband der deutschen Elektronen E. V."

Zu diesem Notschrei geängstigter Elektronen bem erkt die Schriftleitung, daß zu den Befürchtungen ein Grund nicht vorliegt. Die „Siebengitterröhre" existiert nur in der Einbildung unseres phantasiebegabten Berichterstatters. Es handelt sich in der Veröffentlichung um einen Aprilscherz.

Dankensw erterweise hatte die Firm a Loewe-Radio uns bei der Ausführung des Scherzes ihre Hilfe geliehen, indem sie in kom plizierter A rbeit das Röhrenmodell herstellte, dessen Einzelheiten aus der obenstehenden Abbildung deutlich erkennbar sind. Aufmerksamen Lesern wird es nicht entgangen sein, daß sich aus dem Namen der am eri­

kanischen Firma „Eweol“ Radio-Corporation bei Rück­

wärtslesung des ersten W ortes der Name „Loewe" ergibt.

(3)

HEFT 14

JAHR 1929 üm

Vom Audion zum Dreiröhren* Widerstandsempfänger

Der Ausbau des Audions für jedermann aus dem „Funk.ßastler“, Heft 10.

(Nach Anordnung und unter Prüfung des ,,Funk“-Bastler-Laboratoriums.)

t a A* f ü r iedermann wurde ! der zur Ankopplung der zweiten Röhre dient. Der an diesem

ln der Bauanleitung zum Au ion Bauanleitung für ' W iderstand auftretende Spannungsabfall wird durch den ereits darauf hingewiesen, dalf ei dgnlante Erweite- ! Kopplungskondensator Ct an das G itter der zweiten Röhre, niesen Empfänger von vornherein au ,senommen wurde. | einer solchen kleinen Durchgriffs, übertragen. Rt ist der H*ng zum Dreiröhrenempfänger u c ,s nunmehr mit dieser | Gitterableitungswiderstand dieser Röhre. In den Anoden- i;le nachstehende Anleitung wir sic , Erweite- I kreis der zweiten Röhre ist der Anodenkopplungswiderstand Erweiterung beschäftigen. Nach Austunrung

mng stellt das Gerät einen D r Ä T w i ^ nicht ger mit Rückkopplung von einer vermögen. Durch alle Empfänger dieser A rt aufzuwe Rückkopplung wie

die weitgehende die

durch die Feineinstellung der ausnutzen. Sie maximale Empfindlichkeit der Scha g Lautstärke, arbeitet sowohl in der Empfmdlic ei Grenze dessen, als auch in der Güte der W iedergabe “ dg fl£ ? ” Wieder- was sich mit drei Röhren erzielen laßt. D , der Spu- gabe ist darauf 'zurückzuführen, daß die Kopplung^ er

|en um feinste Beträge wie auch . , Kopplung ein­

ändert und dadurch die wirklich guns g urchWeg hoch- gestellt werden kann, wie auch darauf, daß duren g wertige Teile zur Verwendung kamen.

Die Schaltung.

An das Rückkopplungsaudion zw ei

gekoppelte N iederfrequenzstufen a ^ iderstandsverstärkers, tung ist die eines ganz normalen Rord_w öhnlichen Maß- ohne alle Kunstgriffe und ohne alle au g

Abb. 2. Bohrzeichnung für die Fünff^h-SteckeHeistei).

S tärk e der Leiste: 4 mm. Bohrungen. 3,5 mm 0.

nahmen. Abb 1 zeigt die Prinzipschaltung. Die der Audionröhre ist schon aus Heft 9 bekannt. Sie wird auch ln keiner Hinsicht geändert. Lediglich die relephonklemmen werden aus der Anodenleitung der Audionrohre herausge­

nommen, und an deren Stelle tritt der Anodenwiderstand K», A Bei den neuen Fünffach-Kontaktleisten wurden die Ab- stände der Buchsen voneinander geändert. Sie betia^en nie t mehr 20 + 15 + 15 + 15 mm, sondern 20 + 20 + 20 + 15 mm, was bei der Anfertigung der Steckerleiste zu beachten ist.

Man beschaffe sich zweckmäßig erst die Kontaktleiste, messe Un dieser die Abstände aus und bohre hiernach die

teckerleiste.

Rr, eingeschaltet, dann folgt der Kopplungskondensator Cs und schließlich die Endröhre, die mit dem Ableitungswider­

stand Re versehen ist. Da eine Heizungsregulierung des Niederfrequenzverstärkers bei Benutzung moderner Röhren unterbleiben kann, wurden die Heizfäden direkt an die beiden Heizleitungen gelegt, L ist der Lautsprecher.

Die Dimensionen der Schaltelem ente sind in der U nter­

schrift zu Abb. 1 angegeben. Die Gitter-Kopplungskonden­

satoren von 10000 cm sind größer als üblich, da bei Ver­

wendung von Kopplungskondensatoren von 10 000 cm statt von 5000 cm die W iedergabe der tiefen Töne etwas besseir sein soll. Die Größe der W iderstände wurde durch Ver­

suche ermittelt. Bei Benutzung anderer Röhren ist es mög­

lich, daß vor allem der W iderstand Rh einen anderen W ert haben muß. Benutzt man hier den angegebenen W ert, so wird man auf jeden Fall Empfang erzielen; ob ein anderer W ert günstiger ist, das muß man durch praktische Versuche feststellen. Die W iderstände wurden deshalb leicht aus­

wechselbar montiert.

Liste der Einzelteile: M 1 Pertinaxplatte, 80 X 160 X 4 m m ... 0,65

1 Hartgummistreifen, 20X 105 X 4 m m ...0,20 8 Röhrenbuchsen, Innendurchmesser 3 mm . . . je 0,10

8 Federn für W iderstandshalter (NSF) . . . . je 0,05

2 Bananenstecker ohne Isolierteil, mit Gewinde­

zapfen und M u tte r... je 0,15

1 Hochohmwiderstand Rn, 0,2 Megohm (Dralowid) . 1,40

1 Hochohmwiderstand R-, 2 Megohm (Dralowid) . 1,40

2 Hochohmwiderstände Ri und Re, 3 Megohm (Dra­

lowid) ...je 1,40 2 Blockkondensatoren, 10000 cm, C* u. Cs (Saba) je 1,60 14 Zylinderkopfschrauben, 3 mm-Gewinde, mit

M uttern ...je 0,06 3 Rohrabschnitte, 5 X 10 mm, 25 mm lang (Hart­

gummi) ...je 0,10 1 Rohrabschnitt, 5 X 10 mm, 23 mm lang (Hart­

gummi) ...0,10

4 Halbrundkopf-Holzschrauben, 36 X 3 mm , . .j e 0,03 Etwas Vierkant-Kupferdraht, 1,5 X 1,5 mm, Isolier­

schlauch ...0,30

1 Fünffach-Kontaktleiste (G rü n stein )...125

211

(4)

HEFT 14 B U T I Uf W l l JAHR 1929

trji

?=*=

(5)

JAHR 1929 r«** HEFT 14

j-j Die Einzelteile,

r ä ^ r ,^eJarf an neuen Einzelteilen zur Ergänzung des Ge- fQi * J^t ziemlich unerheblich. Die vorstehende Tabelle r die Teile auf, die für die Erweiterung notwendig sind, stärk6 ^ e.rt'naxplatte dient als Grundplatte für den Ver- str «erteil, während wir uns mit Hilfe des Hartgummi-

1 ens, der beiden Bananenstecker und der alten drei-

Abb. 9. Ansicht des fertigen Gerätes ohne Röhren und ohne Spulen von oben.

1'Sen Steckerleiste, die sich bereits im Audion befindet, di06 T^eue fünfteilige Steckerleiste herstellen. Abb, 2 gibt e Bohrzeichnung für den Hartgummistreifen. Auch die n lnkel der alten dreiteiligen Steckerleiste werden an die Dr U,® fünfteilige angeschraubt. Da eine Pertinax-Grund- k te für den Verstärkerteil verwendet werden soll, können f^r °ndere Röhrenfassungen und auch die kompletten Halter

r die Hochohmwiderstände erspart werden.

Der Verstärkerteil,

Abb. 3 zeigt den Bohrplan für die V erstärkerplatte v o n S e n. Die acht Löcher für die Röhrenbuchsen werden mm groß gebohrt, sämtliche anderen Löcher haben einen orchmesser von 3,5 mm. Besonders genau sind die gegen­

wärtigen Entfernungen der zu einer Röhrenfassung gehören-

• en vier Bohrungen einzuhalten, damit die Sockelstifte der

° re später gut passen,

Zuerst werden die Röhrenbuchsen eingesetzt und dann 'e Haltefedern für die Hochohmwiderstände montiert. Die P tösen-Verlängerungen werden zu diesem Zweck von den edern abgeschnitten. Durch ihre Bohrung wird eine Aylinderkopfschraube 3 mm-Gewinde und 20 mm Länge ge­

steckt, von oben in die betreffende Bohrung der Pertinax- piatte eingeführt und von unten eine M utter gegen- keschraubt, vordem aber wird der zu einer Öse gebogene Draht unten um die Schraube gelegt. Die Platte mit den gezoge- nen Leitungen, von unten gesehen, gibt Abb. 4 wieder, wäh­

rend Abb. 5 zur besseren Verdeutlichung ein Photo der so­

weit fertiggestellten V erstärkerplatte bringt. Auf die Be- estigungsschrauben von je zwei Federn, und zwar denen, die G itter und Anode in Verbindung stehen, wird je ein Sabä-Blockkondensator, 10000 cm, dessen Befestigungs­

ocher 19 mm voneinander entfernt sind, gesteckt und durch zwei Schrauben befestigt. Die hervorstehenden Lötösen - kr f^onfiensatoren müssen vorher mit einer Blechschere a ..£®scunitten werden, da sie nur stören würden. Die Ver- s arkerplatte mit den Kondensatoren ist aus Abb. 6 ersicht- P • Pie zur M ontage der Platte notwendigen Rohr- a schnitte, die in der Stückliste aufgeführt sind, schneidet an sich am besten selbst aus Hartgummirohr 5 X 1 0 mm.

Der Einbau der Versiärkerplatte.

aurS*k J 'e V erstärkerplatte soweit fertiggestellt, bringt man g . Oberseite noch die aus Abb. 3 und 4 ersichtlichen rtchOcr U£ f6n an’ damit später die Leitungen auch an die

8en Klemmen gelegt werden. Nun kann an den Ein­

bau in den Empfänger gegangen werden. Vorher müssen einige Leitungen des Audionempfängers entfernt bzw. um­

gelegt werden, auch die Drossel muß einen anderen Platz erhalten. Das geschieht am besten an Hand von Abb. 7, die einen genauen Schaltungsplan des erw eiterten Gerätes bringt. Zunächst wird die Leitung, die von der Klemme links unten des Rückkopplungskondensators kommt, von der zwischen Drossel und Spulenkoppler liegenden Leitung entfernt. Die Drossel wird dann losgeschraubt und in der aus den Abbildungen ersichtlichen neuen schrägen Lage befestigt, worauf die eben entfernte Leitung neu eingebaut und die vom Kondensator kommende Leitung wieder ange­

lötet werden kann. Sämtliche Leitungen, die nicht verändert werden müssen, sind in Abb. 7 dünn gezogen, sämtliche um­

zulegenden bzw, neuzulegenden Leitungen wurden dagegen stark gezeichnet. Die Leitungen, die sich fest an der Ver­

stärkerplatte befinden, die also aus Abb. 4 bis 6 ersichtlich sind, wurden in Abb. 7 strichpunktiert eingetragen. Soweit die neu zu ziehenden Leitungen unter der V erstärkerplatte hindurchgeführt werden mußten, wurden sie stark gestrichelt gezeichnet. Das zur Erklärung der verschiedenartigen Lei­

tungsbezeichnungen in Abb. 7.

Jetzt wird die dreiteilige Steckerleiste, nachdem die Lei­

tungen abgeklemmt wurden, aus dem Empfänger heraus­

genommen und die fünfteilige Leiste eingebaut. Dann ent­

fernt man die Leitung, die von der Steckerleiste — H zum Schalter S verlief, neu in Isolierschlauch und verlegt sie, und zwar so, daß sie unm ittelbar auf der Grund­

platte des Empfängers liegt. Auch die Leitung von + A nach der oberen Telephonklemme muß entfernt werden;

sie wird ebenfalls durch eine in Isolierschlauch verlegte Leitung ersetzt, die so verlegt werden muß, daß sie in ihrem wagerechten Teil unbedingt dicht über der Holzplatte liegt, um den Platz für den Verstärkerteil freizumachen. Die Leitung von der unteren Telephonklemme zur Drossel muß ganz entfernt werden. Dagegen wird die Leitung, die zwischen der linken Fadenklemme der Fassung I (Audion­

röhre), dem Stecker + H und dem einen K ontakt des W ider­

standshalters für Ri verläuft, so umgelegt, wie es Abb. 7

Abb. 8. Der zum Einbau der V erstärkerplatte vorbereitete Empfänger.

zeigt Der so vorbereitete A pparat ist aus Abb. 8 er sichtlich.

Es muß noch erwähnt werden, daß der linke Befestigungs­

winkel der fünfteiligen Steckerleiste um 5 mm gekürzt und durch den linken Messingwinkel der Frontplatte, von hinten gesehen, ein Loch von 4 mm Durchmesser gebohrt werden muß, um Platz für die links vorn befindliche Befestigungs­

schraube der V erstärkerplatte zu schaffen. Dann kann diese auf die Grundplatte aufgeschraubt werden, unter Zwischen-

213

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HEFT 14 JAHR 1929 läge der 25 mm langen Distanzbuchsen aus Hartgummi. Vorn

links, dort, wo sich das Loch im W inkel befindet, wird die 23 mm lange Buchse gebraucht, die hier auf dem 2 mm starken W inkel steht. Die vier Schrauben sind gut anzu­

ziehen; falls die Spitzen durch die Holzplatte nach unten durchkommen, müssen sie abgekniffen und die Reste abge­

feilt werden.

Nun können die letzten — sieben — Leitungen gelegt werden. Zunächst die Leitung von der Audionklemme der V erstärkerplatte nach der Drossel. Dann die von der — H- Klemme zu der Verbindungsleitung Schalter—Heizwiderstand an der Frontplatte. Als dritte die Leitung von der Klemme L der V erstärkerplatte nach der unteren Lautsprecherklem me auf der Frontplatte. Dann die vier Leitungen von der Ver­

stärkerplatte zu der Steckbuchsenleiste für den B atterie­

anschluß. Damit ist das G erät fertiggestellt.

Die Inbetriebnahme,

Vor der Inbetriebnahm e sind die Hochohmwiderstände in die Federn der V erstärkerplatte einzusetzen. Man benutze hier unbedingt ein bew ährtes Fabrikat, da die guten Leistun­

gen des Gerätes sehr von der erstklassigen Güte der W ider­

stände abhängen. R3 wurde 0,2 Megohm gebraucht, R4 3 Me- gohm groß, während Rs 2 Megohm und R0 wieder 3 Megohm betrugen. W er über m ehrere Stäbe verschiedener Größe verfügt, kann später A ustauschversuche durchführen. Sonst halte man sich an diese W erte, die ausprobiert sind. In die Röhrenfassung I kommt eine gute Audionröhre, RE 084, A 408 oder Tekadon, in Fassung II eine W iderstandsver­

stärkerröhre, so RE 054 oder W 406, in die Fassung III schließlich eine gute Lautsprecherröhre, beispielsweise RE 134, L 413 oder 4 L 15. Die W iderstandsw erte hängen in gewissem Maße von den zur Verwendung kommenden Röhren ab; die obigen W erte gelten für I — RE 084, 11 = RE 054 und III = RE 134.

Für den Betrieb des Empfängers ist ein Heizakkumulator von 4 Volt Spannung notwendig, außerdem eine Anoden-

Abb. 10. Rückansicht des betriebsfertigen Empfängers.

batterie oder ein Netzanschlußgerät, das eine Audion­

spannung von etwa 70 Volt und eine Verstärkerspannung von etwa 150 Volt liefert. Für die Verbindungen zu den Batterien wird eine Fünffach-Steckbuchsenleiste gebraucht, die für den Fünffachstecker passend ist. Der Pluspol der H eizbatterie wird an + H, der Minuspol an Minus ge­

klemmt. Der Minuspol der Anodenspannungsquelle kommt ebenfalls an Minus, desgleichen der Pluspol der G itter­

batterie. Der Minuspol der letzteren — sie soll 7,5 oder 9 Volt betragen — wird an — G gelegt, während die 70 Volt- Buchse der A nodenbatterie mit + Audion und die 150 Volt- Buchse mit + N verbunden wird. An L wird der Laut­

sprecher angeschaltet.

Die Bedienung des Gerätes ist übrigens genau die gleiche wie die des Audionempfängers ohne Verstärker. Alles, was in Heft 9 hierüber gesagt wurde, trifft auch auf den erw eiterten Empfänger zu. Die Leistungen des G erätes sind so, daß alle Sender, die man mit dem Audion allein im

Kopfhörer hatte, nun durch den Lautsprecher wiedergegeben werden können, und zwar in so großer Lautstärke, daß sich jegliche w eitere Niederfrequenzverstärkung erübrigen würde.

Die Lautstärke, in der man den O rtssender wiedergeben kann, ist sogar so groß, daß man in der Regel die A ntennen­

spule loser koppeln wird, um den Lautsprecher nicht zu überschreien bzw. um nicht eine zu große Lautstärke zu er­

halten. M an sorge in solchen Fällen aber unbedingt durch Benutzung genügend großer Endröhren dafür, daß die W iedergabe auch einwandfrei ist und die Endröhre nicht übersteuert wird. Eine kleinere Röhre als die RE 134 sollte man nicht gebrauchen.

Der Strom verbrauch des Empfängers mit folgenden Röh­

ren: I = RE 084, II = RE 054, III = RE 134, wurde zu nach­

stehenden W erten gemessen: Heizstrom verbrauch 0,3 Amp bei einer Heizspannung von 4 Volt. Gesam t-Anodenstrom ­ verbrauch = 7,5 mA; die Audionspannung betrug 80 Volt, die Verstärkerspannung 150 Volt und die Gitterspannung

— 9 Volt.

Der Lautsprecherschalter.

Die Schalter zur wahlweisen Einschaltung bzw. Zu­

sammenschaltung zweier Lautsprecher sind oft reichlich

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kompliziert. Die Anordnungen gehen alle von dem Prinzip aus, die Leitung zu dem abzustellenden Lautsprecher zu unterbrechen. Man kann den Lautsprecher aber auch zum Schweigen bringen, indem man ihn kurzschließt. Daraus ergibt sich eine meines Erachtens an Einfachheit nicht mehr zu überbietende Schaltung. Parallelschaltung zweier un­

gleicher Lautsprecher kommt aus elektroakustischen G rün­

den praktisch nicht in Frage. Der Schalter muß es also ermöglichen, entw eder den einen oder den anderen Laut­

sprecher oder beide gleichzeitig in Hintereinanderschaltung zu betreiben. Als Schalter dient ein einfacher Hebel­

schalter mit einem Ruhekontakt und zwei A rbeitskontakten, wie er in der Schwachstrom technik verw andt wird. Die Schaltung ist aus der Abbildung zu ersehen. Den Schalter m ontiert man am besten am Standort des Empfängers, Von da führen die Leitungen, z. B. an der Scheuerleiste, zu den Lautsprechern, die man nach meinen Erfahrungen etwa in

2 m Höhe an einer Schmalseite des Zimmers nicht zu nahe beieinander aufstellen sollte. Für die Anschaltung eines Lautsprechers an den V erstärker ist die gute W iderstands­

anpassung von Endröhre und Lautsprecher von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Die Qualität der W iedergabe ist bei guter Übereinstimmung der W iderstände wesentlich besser als bei mangelhafter Anpassung. Der innere W ider­

stand der üblichen Lautsprecherröhren beträgt ungefähr 2000 Ohm, Es wird also ein Lautsprecher von 2000 Ohm im Anodenkreis die besten R esultate ergeben. W ird ein Ausgangstransform ator verwendet, so gelten für ihn die gleichen Verhältnisse. Wolfgang Egerland.

*

Bildfunk auf zwei Wellen. Nach M itteilung der British Broadcasting Corporation sind die Zeiten für Bildfunk­

sendungen jetzt wie folgt festgesetzt: Daventry (5 XX) 14.00— 14.25 Uhr Dienstags und Donnerstags; London und Daventry (5 XX) 24.00—0.15 Uhr Montags und Freitags;

Daventry Experim ental (5 GB) 23,15—23.45 Uhr M ittwochs und Sonnabends,

Lettland schützt die Rundfunksendung. Nach dem Bei­

spiel anderer Länder hat jetzt auch Lettland zur Vermeidung von Störungen des Rundfunkempfangs den Gebrauch der W ellen 300 und 450 m für alle Bordfunkstellen im Bereich von 250 Seemeilen an der Küste verboten.

(7)

JAHR 1929 BfjfTLER HEFT 14

Die Lebensdauer der Röhren

bei Gleichstrom*Netzheizung

Dipl.-Ing. W. Patzschkc.

Im Heft 46, Seite 709 des „Funk-Bastler“, Jahr 1928, wies Dr. E. Krueger auf die Gefährdung der Röhren bei Verwendung von Halbwatt-Vorschalt- lampen hin. Im folgenden will Dipl.-Ing. W.

Patzschke den Beweis erbringen, daß die in dieser Arbeit gezogenen Schlußfolgerungen nicht ganz den in der Praxis eintretenden Erscheinungen ent­

sprechen, d. h., daß eine Gefährdung der Röhren in W irklichkeit nicht zu befürchten ist.

Um beim Betrieb von Röhrengeräten aus dem Gleich- str°m netz die zur Heizung der Röhren erforderliche Strom­

stärke zu erlangen, sind Vorwiderstände erforderlich. In diesen W iderständen muß eine Leistung vernichtet werden, die der von den gebräuchlichsten Glühlampen aufgenom- rcienen entspricht. Es liegt daher nahe, Glühlampen als Vorwiderstände zu benutzen, zumal sie verhältnismäßig . ,'g und sehr handlich sind. In der Tat sieht man an einigen der im Handel erhältlichen sowie im „Funk-Bast-

1 lv8*. z, jb. n e u o/, umu x^^w, w. — t E m p fä n g e rn diese Erkenntnis verwertet.

Von den drei der heute handelsüblichen Lampentypen rweist sich die Halbwatt-Lampe als die günstigste auf rund ihrer Charakteristik, deren Neigung kleiner ist als j- 6 ®*nes rein Ohmschen W iderstandes, Das bedeutet, daß

§le Schwankungen der an einer Halbwatt-Lampe liegenden

^Pannung nicht auch gleich große, sondern immer etwas einere Stromänderungen hervorrufen1). Neben dieser für

Netzempfänger sehr wertvollen Eigenschaft haben diese Lampen aber, worauf insbesondere in dem zitierten Auf­

satz von Dr. Krueger hingewiesen wurde, auch eine andere, die ihre Verwendung oft bedenklich erscheinen läßt. Das ist ihr verhältnismäßig sehr kleiner W iderstand im kalten Zustand. Halbwatt-Lampen nehmen daher kurz nach dem Einschalten einen um vieles größeren Strom auf, als sie bei ihrer normalen Tem peratur benötigen. Die Schaltelemente, besonders die Röhren, die mit solchen Lampen in einem Stromkreis liegen, durchfließt natürlich auch der hohe Stromstoß. Da die Röhren nun solche Belastungen nicht ohne Beeinträchtigung vertragen, erscheint die Verwen­

dung von Halbwatt-Lam pen ohne besondere Schutzeinrich­

tungen als unvorteilhaft.Zur genaueren Untersuchung solcher Fragen, die in das H Eine ausführliche Abhandlung hierüber ist im „Funk- Bastler“ Jahr 1928, Heft 46, S. 709, erschienen.

Gebiet der Einschaltvorgänge fallen, genügt jedoch nicht die oben angedeutete Betrachtungsweise, da sie leicht zu Trugschlüssen führen kann. W enn es sich um Vorgänge handelt, die nur Bruchteile von Sekunden zum vollständigen Ablauf benötigen, so muß man, um Genaueres aussagen zu können, jede Phase des Vorganges kennen. Liegen, wie in unserem Falle, mehrere Elemente im selben Stromkreis, so genügt auch dies noch nicht. Einen Überblick über das Zu­

sammenwirken aller Schaltelemente erhält man erst mit Kenntnis aller Einschaltcharakteristiken.

Die im folgenden beschriebenen Messungen wurden an einem vom Verfasser entwickelten G erät vorgenommen. Da aber in bezug auf den Heizstromkreis bei allen Gleich­

stromnetzempfängern durchaus ähnliche Verhältnisse vor­

liegen, lassen sich die Ergebnisse ohne weiteres auch auf andere Empfänger übertragen.

Zur Untersuchung der Einschaltvorgänge wurde ein Oszillograph benutzt, dessen nähere Beschreibung hier nicht gegeben werden kann, da sie aus dem Rahmen des Auf­

satzes fallen würde. Nur so viel sei gesagt, daß er auch Vorgänge aufzuzeichnen gestattet, deren zeitlicher Verlauf mit den üblichen Hilfsmitteln nicht mehr feststellbar ist.

In Abb. 1 ist die auf die angedeutete W eise erhaltene Kurve des Stromverlaufes beim Einschalten zweier parallelgeschalteter 15 W att-Lam pen (Kerzenform) gegeben.

Die senkrechte Achse ist in ganze Vielfache des Lampen­

stromes im Normalzustand (140 mA) geteilt, während auf der wagerechten Achse die Zeit in tausendstel Sekunden (Millisekunden) aufgetragen ist. Diese Anordnung ist allen Abbildungen gemeinsam. Man erkennt, daß der Einschalt­

strom den 8,2fachen W ert des Normalstromes erreicht.

Nach 1,4 Millisek. (ms) = 0,0014 sec jedoch ist der Strom schon bis auf den 4,lfachen, nach 6,3 ms auf den 2fachen W ert gesunken und erreicht den Ruhezustand nach etwa 20 ms. Da der Stromstoß nur diese kurze Zeit anhält, ist er längst nicht so gefährlich, wie es nach den eingangs an- gestellten Überlegungen den Anschein hatte.

Nun haben aber unsere Röhren auch negative Tempe­

raturkoeffizienten, d. h. ihr Heizfadenwiderstand wächst mit der Tem peratur. Sie nehmen also kurz nach dem Ein­

schalten auch einen größeren Strom als normal auf. Die

z a, z _ _ ______ _ j u zeigen aen otrom verlaul beimd und J a, Anschalten der Röhren RE 134 und RE 154 an einen 4 Volt- Akkumulator, Dabei unterscheiden sich die beiden a- und b-Kurven für jede Röhre lediglich durch die Teilung der Zeitachse, die zum besseren Vergleich der verschiedenen Charakteristiken vorgenommen wurde. Die Stromspitzen betragen in dem gegebenen Fall das 3,3fache bzw. 4,3fache des Endwertes. Diese im Verhältnis zur Halbwatt-Lam pe kleineren W erte bei weniger steilem Anstieg erklären sich

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HEFT 14 B A fT L lB JAHR 1929 aus der niedrigeren Fadentem peratur, während das langsame

Abklingen auf die größeren W ärm estrahlungsverluste durch den straff ausgespannten Faden (RE 154) bzw. durch die durch Unterteilung vergrößerte Oberfläche des Heizfadens und die notwendige Erwärmung der Oxydschicht (RE 134) zurückzuführen ist. Die Kurvenform ist die Ursache dafür, daß das H intereinanderschalten von Halbwatt-Lam pen und V erstärkerröhren fast gänzlich gefahrlos ist; denn die Halb­

fachen W ert des Endstromes hat. Daß im ersten Moment der Strom lediglich von der Drossel bestimmt wird, zeigt sich an der Krümmung im ersten Teil der Kurve, die die­

selbe Form wie in Abb, 4 hat. W ie die Abb. 6 zeigt, ver­

ursacht der Kondensator eine Phasenverschiebung in dem Sinne, daß das Strommaximum hinter der Drossel etwas später als vor ihr eintritt. Gleichzeitig ist damit eine Ver­

flachung verbunden, so daß der Einschaltstrom nur noch das 3,75fache seines Endwertes erreicht. Damit ist dem

watt-Lam pe erreicht ihr Strommaximum nach 0,27 ms, wäh­

rend die entsprechenden W erte für die RE 134 0,43 ms und für die RE 154 0,77 ms betragen. L etztere gelten natürlich nur für eine Spannung von 4 Volt. W enn beim H interein­

anderschalten die Röhren ein größerer Einschaltstrom durchfließt, so tritt auch eine höhere Fadenspannung auf, doch nur so lange, wie die Fäden ihre A rbeitstem peratur noch nicht erreicht haben. Da dies nun bei den Röhren so viel später eintritt als bei der Halbwatt-Lam pe, kann die Überlastung, wenn sie überhaupt noch vorhanden ist, nur sehr geringfügig sein.

Bisher ist nur von zwei Schaltelementen, Halbwatt- Lampen und Röhren, die Rede gewesen. Tatsächlich kommen bei Netzem pfängern immer noch zwei w eitere hinzu, das sind Kondensator und Drossel, die Bestandteile der in den meisten Fällen notwendigen Drosselkette. Die Kondensatoren allein haben so gut wie keinen Einfluß auf die Form der Einschaltkurve, da sie nur während eines Bruchteiles einer M illisekunde Strom aufnehmen, bis sie aufgeladen sind. In Verbindung mit Drosseln rufen sie aber eine Phasenverschiebung hervor, die, wie w eiter unten gezeigt werden wird, eine Verminderung des Einschalt­

stromstoßes zur Folge hat. Von ganz einschneidender W ir­

kung aber ist die Drosselspule. Ihre Einschaltcharakteristik ist in Abb. 4 gegeben. Da sie der entsprechenden Kurve der Halbwatt-Lam pe genau entgegengesetzt verläuft, muß sie die Stromspitze bei H intereinanderschaltung beider Ele­

mente unbedingt herunterdrücken. Diese beruhigende W ir­

kung wird um so größer, je höher die Selbstinduktion und je kleiner der W iderstand der verw endeten Drossel ist.

Die Drossel, deren Stromanstiegskurve, erhalten durch Anschalten an einen 4 Volt-Akkumulator, in Abb. 4 w ieder­

gegeben ist, ist noch als verhältnismäßig ungünstig anzu­

sehen, da sie bei 30 Ohm W iderstand nur eine Selbst­

induktion von etw a 0,8 Hy hat. Im allgemeinen dürften

Stromstoß beim Anlegen der Netzspannung seine schein­

bare Gefährlichkeit genommen.

Nun könnte man einwenden, daß der langsamere Strom ­ anstieg sich wieder ungünstiger auswirkt, da die Heizfäden nun mehr Zeit zur Erwärmung haben und dann einen höhe­

ren Strom aufzunehmen gezwungen sind. Um diese Frage zu klären, wurden die Fadenspannungen an zwei in einem Netzempfänger eingebauten Röhren gemessen. In Abb. 7 gibt die obere Kurve den Stromverlauf nach der Drossel­

kette wieder, der derselbe ist wie in Abb, 6, Die etwas gedrängtere Form ergibt sich durch eine andere Teilung der Zeitachse. Die untere Kurve zeigt die Fadenspannung einer im selben Stromkreise liegenden RE 134. Infolge des ersten Stromstoßes steigt die Spannung des Heizfadens schnell auf das l,35fache ihres Normalwertes. Dies hat auf die Röhre aber durchaus keinen schädigenden Einfluß, denn die Spannung sinkt gleich danach unter den Normalwert, um ihn erst nach ganz langsamem Anstieg in etwa 0,58 sec zu erreichen. Das verhältnismäßig sehr langsame A n­

wachsen der Spannung erklärt sich daraus, daß der den Heizfaden durchfließende Strom jetzt durch die Lampe be­

grenzt ist, während er beim direkten Anschluß an einen 4 Volt-Akkum ulator lediglich durch den Fadenw iderstand bestimm t wird. Da nun die Halbwatt-Lam pe trotz der Drosselkette ihre Norm altem peratur schneller als die Röhre erreicht, wie ein Vergleich der Abb. 6 und 2 bzw. 3 zeigt, kann die Fadenspannung nach dem ersten plötzlichen A n­

stieg durch den nun begrenzten Strom nur noch langsam w eiter anwachsen.

Die Abb. 8 zeigt die gleiche Aufnahme mit der RE 054.

Hier geht die Fadenspannung gleich auf das l,5fache des Endw ertes und sinkt dann nur noch unwesentlich unter diesen. Doch genügt auch dies geringe Nachlassen der Spannung zu der Feststellung, daß selbst die RE 054 beim Einschalten keineswegs überlastet wird. Die Normalspan-

-t o iDrm v ---o

Netz

220 V- --- o

Dr 8839

C-IOfzF Dr:0.8Hy 300Nm

Abb. 9.

weit bessere Drosseln Verwendung finden. In der dem j untersuchten Netzempfänger vorgeschalteten Drosselkette, j deren Schaltung Abb. 9 wiedergibt, waren zwei solcher Drosseln enthalten. Der Kondensator hatte eine Kapazität von 10^F.

Die W irkung der Drosselkette auf den Einschaltstrom veranschaulichen die Abb. 5 und 6, die den Verlauf des Stromes vor (Abb. 5) bzw. hinter (Abb. 6) der Drosselkette zeigen. M an erkennt, daß die Kurvenform bedeutend flacher geworden ist und das Maximum nur noch den 6,4-

nung erreicht die RE 054 nach etwa 0,56 sec. Bei dieser Röhre erklärt sich die der RE 134 gegenüber etwas höhere Spannung kurz nach dem ersten Stromstoß aus ihrer ge­

ringeren W ärm eträgheit, die sich auch aus der Abb. 3 er­

kennen läßt.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei richti­

ger Dimensionierung die Röhren in Gleichstrom netz­

empfängern durchaus nicht gefährdet sind. Man kann sogar sagen, daß die Röhren auch bei Benutzung von Halbwatt- Lampen viel schonender eingeschaltet werden als bei der

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JAHR 1929 B üfT L IRf « M l t

Anschaltung an einen 4 Volt-Akkumulator ohne Vorwider­

stand. Von den heute gebräuchlichen Röhren sind die mit 1 noriumfäden, besonders solche mit kleiner Heizleistung (RE 054), relativ am ungünstigsten. Besser sind die mo­

dernen Röhren mit Bariumfäden (RE 134, ValvoL415 u. ä.) geeignet, während die Röhren mit Hydrid- oder Oxydfäden selbst bei oberflächlicher Betrachtung nicht gefährdet er­

scheinen. Unter richtiger Dimensionierung des Heizkreises lst eine solche Wahl der (Halbwatt-) Lampen zu verstehen,

HEFT 14 daß dem Netz gerade der für die Endröhre nötige Heiz­

strom entnommen wird. Benutzt man größere Lampen und legt auch parallel zur Endröhre einen passenden W ider­

stand, so werden die Verhältnisse etwas ungünstiger, da der Einschaltstromstoß bei größeren Lampen länger an­

hält. Da aber jeder Funkliebhaber bestrebt sein wird, den Stromverbrauch seines Gerätes so niedrig wie möglich zu halten, dürften auch dann noch in den meisten Fällen die Röhren vor Überlastung sicher sein.

Die Berechnung von Drosseln für NetzanschlußgeräteVon

W. Riegel.

Unter einer Drossel versteht man eine Spule, die infolge einer physikalischen Eigenschaft, der Selbstinduktion, dem Durchgänge eines W echselstromes einen vielmals größeren W iderstand entgegensetzt als dem eines Gleichstromes.

Von dieser Eigenschaft macht man Gebrauch beim Bau von Netzanschlußgeräten, die dazu dienen, aus einem vorhan-

Die Größe des Blindwiderstandes bzw, der Selbstinduktion wächst verhältnisgleich mit dem Q uadrat der W indungszahl;

ferner verhältnisgleich mit dem Eisenquerschnitt und der Perm eabilität (magnetische Leitfähigkeit des Eisens) und umgekehrt verhältnisgleich mit der Länge des Kraftlinien­

weges. Die Größe des Ohmschen W iderstandes wächst ver-

Abb. 1.

denen W echselstrom einen Gleichstrom zu erzeugen Dies geschieht dadurch daß durch eine Vorrichtung mit Ventil- wirkung (Gleichrichterröhre, elektrolytischer Gleichrichter) der W echselstrom immer nur in einer Richtung durch­

gelassen, in der anderen aber unterdrückt wird. Ls entstehen dadurch Reihen von Stromstößen, die immer gleiche Richtung haben, also Gleichstromstöße. Linen solchen Strom nennt man W ellenstrom oder pulsierenden Gleichstrom. Um daraus den benötigten r e i n e n Gleich­

strom zu erhalten, ist noch eine weitere Vorrichtung nötig, der sogenannte Siebkreis. Dieser besteht aus Drosseln, die von dem Strom durchflossen werden müssen, und aus Kon­

densatoren.

Der Selbstbau von Kondensatoren durch den Bastler kommt nicht in Frage, da hierzu besondere Spezialeinrich- tungen nötig sind. Der Selbstbau von Drosseln aber ist ein- fach und leicht ausführbar. Im folgenden soll daher eine Anleitung zur Berechnung von Drosseln zum Zwecke des Selbstbaues gegeben werden.

Maßgebend für die Dimensionierung einer Drossel ist die Selbstinduktion, die sie besitzen soll, und die Größe des Stromes, der sie durchfließen soll. Des weiteren ist auch noch Rücksicht zu nehmen auf die Größe des Ohmschen W iderstandes, den die Drossel mit Rücksicht auf die Größe i des Gleichstromspannungsabfalles erhalten darf. W ird die in Henry (abgekürzt Hy) angegebene Selbstinduktion mit der Kreisfrequenz, d. i. Periodenzahl X 2 X n (jt = 3,14) multi­

pliziert, so erhält man den Blind- oder induktiven W ider­

stand der Drossel, d. i. der W iderstand, den die Drossel dem Durchgänge eines W echselstromes noch außer dem Ghrnschen oder W irk-W iderstand entgegensetzt. Dieser lindwiderstand muß möglichst groß sein, um den W echsel- strom möglichst stark „abzudrosseln“. Dem Durchgänge

®ines Gleichstromes widersetzt sich nur der Ohmsche iderstand. Letzterer muß möglichst klein sein, damit der aultretende Gleichstromspannungsabfall nicht zu groß wird.

hältnisgleich mit der W indungszahl, der m ittleren W indungs­

länge und umgekehrt verhältnisgleich mit dem D rahtquer­

schnitt. Es ist also ersichtlich, daß bei einer Drossel immer ein Kompromiß geschlossen werden muß, da sich die Be­

dingungen für großen Blindwiderstand bei kleinem Ohmschen W iderstand widersprechen. Aus diesem Grunde muß man, wie man sagt, das Kupfer überdimensionieren, d. h. die Strombelastung muß klein gehalten werden.

Es soll nun wieder ähnlich wie bei der Transform atoren­

berechnung (vgl. „Funk-Bastler“ Jahr 1928, Heft 30 und 33) an Hand eines praktischen Beispieles der Gang der Berech­

nungen durchgeführt werden. Vorausgeschickt sei, daß man

j bei einer Drossel nicht den Blindwiderstand in Ohm angibt, I sondern die Selbstinduktion in Henry, Dies hat seinen

| Grund darin, daß die Selbstinduktion eine eindeutig fest-

| liegende Größe ist, die unabhängig von der Periodenzahl ist.

i W ürde man den Blindwiderstand angeben, so müßte man dazu immer auch die entsprechende Periodenzahl angeben, auf die er bezogen ist, und man müßte für andere Perioden­

zahlen immer von Fall zu Fall erst umrechnen. W ir wollen daher auch unseren Berechnungen die Selbstinduktion zu­

grunde legen.

Nehmen wir an, es soll eine Drossel gebaut werden, die bei einer Stromentnahme von 60 mA eine Selbstinduktion von etwa 20 Hy besitzt, und deren Ohmscher W iderstand nicht größer als 160 Ohm ist, damit der Gleichstrom­

spannungsabfall nicht höher als 10 Volt wird. Für diese Verhältnisse wählt man ein Eisen nach Abb. 1 u. 2, Der Kernquerschnitt ist 1,8 • 1,8 = 3,24 cm2‘; die Fenstergröße ist 1,8 • 4,5 cm = 8,10 cm2', also gleich 2,5 mal dem K ernquer­

schnitt. Für die Berechnung braucht man wie bei der Transform atorenberechnung den effektiven Eisenquerschnitt.

Bei Verwendung von 0,5 mm Transform atorenblech mit ein­

seitiger Papierbeklebung, wie es sich am besten für Drosseln eignet, beträgt der Füllfaktor 0,87; man erhält damit den effektiven Eisenquerschnitt zu Qe = 0,87.3,24 = 2,82 cm2'.

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ziehers ermöglicht wird. Es dürfte sich dabei auch mit billigen M itteln eine Skala anbringen lassen, durch die es dem Besitzer des G erätes an Hand einer

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