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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1937.06.12/19 H. 24/25

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Academic year: 2022

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(1)

fte ft 24/25 [1513] 6fi. 3itl)rgaiig 12. U. 19. Sttlti 1937

© r g a n b e r K e te fy s g r u p p e H e c b t s a n t ü ä lie b e s X I 5 . H e c f jt s t D a i) r e t = B u n b e s f je r a u s g e g e b e n e o n b e m H e i d j s g r u p p e m o a l t e r H e d e s a n t u a lt e D r . £ j. D r o e g e

5/1 der üerfauf einer är^tli^en Praxis

ols t)er/!o0 gegen die guten 6itten (§13$ ?ibf*l 6 0 6 * ) nitfjtigl

SSon Slm tSgeridjtSrat D r. 958 a l t e r K a l l f e l g , EottbuS , ® ie S3eranlaffung gu einer näheren Unterfudjung biefer

Wotetifdj inte praftifdj gleidj intereffanten unb bebeutungS»

iQoett grage gibt ein U rteil beS 91©., 2. giöS en., ö. 8. gan.

7 l ), ju beffen ausführlicher unb grunbfäglidjer Erörterung e.§ Problem? (Stellung genommen tnerben fotf. ©leidjgeitig Dtrb ein U rteil beSfelben Senats o. 24. Noü. 1 9 3 6 la ) Der»

PtTentlic^t, baS fid) m it ber Quläffigieit beS Verlaufs einer jned)t3anwaitSpra|iS Befdjäftigt. SSettn xd) aud) bie Beraub»

.Ul1!l biefer grage einer berufeneren gebet überlaffen möchte, L° läflt e§ fiep botf) fdjon beSljaib nicht gang bermeiben, einige iatailelen gu gieren, weil beibe Entfdjeibungen aufeinanber /■e3uS nehmen unb auSbrüdlid) auSfpredjen, baff bie Söfung Problems bei beiöen Berufen fünftig itadj grunbfäglid) n“ toefentlid) gleichen ©efidjtSpunften erfolgen muffe.

® ie Seitfage ber ärgtlidjen Entfdjeibung lauten: „Nicht uoet SSerftofj gegen bie ärgtlidjen StanbeSborfdjriften madjt i tt NedjtSgefdjäft nichtig, Nicht jeber Berfauf einer ärgtlichen

^ taEi§ ift fittenfoibrig."

t . . ®aS 91®. ift bamit feiner bisherigen Nedjtfprecfjung gu gragen treu geblieben. Es lehnt auch heute noch bie rp.Wute ©leidjfegung bon StanbeSwibrigfeit m it allgemeiner dtentnibrigieit ab unb fieljt ben SSerfauf einer ärgtlidjen,

«“hnärgtlidien ober tierärgtlidjen » ra p iS 2) nicht grunöfägliclj, l°ibern nur unter befonberen Umftänben als fittenwibrig unb

Qt«it gemäjj § 138 SIbf. 1 93® ». nichtig an.

; , Bor ber näheren Behanblung biefer gragen bebarf eS {!r0ch gunäcfjft einer flaren Begriffsbestimmung. 98aS i)nBen Ha Uttter bem gufammengefegten » e g riff „SSerfauf einer är§t=*

CL)ett » ra p is " tatfächlich unb rechtlich gu berfteljen?

28aS Bcbeutet „ » e rla u f einer ärgtlidjen » ra riS " ?

® er Saie inirb unfer »roblem meift faum begreifen. E r e^t c§ täglich, baff frg te ober 9iedjt§anWälte bie » ra ris . lleä Berufsfameraben übernehmen. E in SSIicE in ben Sin»

E'Senteü beS „®eutfdjen StrgteblattS" loie ber „guriftifrfjen i j 0chenfchrift" geigt, baff Stngebote unb Nachfragen Wegen ber ergabe unb Übernahme einer »rapiS autfi heute noch aff»

, ^ ein itblicf) finb. gebermann toeiff auch, bafj eS fich heer

■ n entgeltlicfje 9tedjtSgefdjäfte banbeit unb audj, Wenn nicht b f1?61'.. i° boch jebenfaffS nicht feiten nicht nur um bie Überlaffung öon beruflichen EinridjtungS» unb SluS»

bungggegenftänben gu ihrem geluöbttlidjeu Sachtoert. 328 enn

*) I I 1 2 6 /3 6 : 3 2 8 . 1937, 9 2 3 2.

la) I I 1 3 1 /3 6 : 3 SB- 1937, 9211.

iitar 2) ®tefe brei Berufe ftnb gleidjgufteffeu, f. 5R@3 - 15,120 unb 1 Bef- ben Befdffujj ber »etjgiöSen. u. 23. SKätg 1934: 9i® g. 144, bip^.SSB. 1934, 1641U giir ben SBeruf be§ SierargteS ergibt fich fttm ^ on au8 ben ber 3tSrgte£). im toefentlicfieu rtadjgeBilbeten 23e»

bjb^ uagen ber SiJierärgteO. Einer attberen rechtlichen S3ehmtbiung tätiWt'en bagegen bie ®entiften unb fonftige ohne ärgtlic^e SBeftaltung

“8en §eilfunbigen.

in btefen g a ffe n auSbrücflich üon ber Übergabe einer

» r a jiS bie 9lebe ift, fo fra g t eS fich, toaS m an alfo unter ber » r a jiS , bie abgegeben unb übernommen werben foff, oerfteht.

ES erfcheint gunädjft jebem fla r, ba^ eS f i ^ fn er um etwas SihnlicheS Wie ben „eingerichteten ©ewerbebetrieb", baS @efd)äft beS Kaufm annes unb fonftigen ©ewerbetreiben»

ben, hanbelt. ® ie Slbgrengung gmifdfen ihnen unb ben fog.

freien 93erufen ber Sirgte unb NechtSanWälte, bie in ber oer»

gangenen 3 eit, wenn nicht offigieff, fo bodt) praftifch Dtelfadj oerw ifdjt gu werben broljte, if t ijeute Wieber fc^arf gegogen.

g ü r ben Srgteftanb if t eS in ben §§ 1 u. 19 9 ifrg te D .3) gefeg»

lieh fla r feftgelegt Worben, baff ber Slrgt „g u m ® ie n fi an ber

©efunbheit beS eingelnen ültenfcfien öhb beS gefamten SSolfeS berufen if t " , baff er „eine burdf biefeS ©efeg geregelte öffent»

Hebe Stufgabe" e rfü llt, unb baff ber ärgtlicfje 93eruf fe in @e»

werbe i f t 4 5). ® rog gew iffer re in äußerlicEierai£>nltc^feiten unter»

fcheibet fid j baber bie S ä tig fe it beS StrgteS heute grunbfäglichcr benn je Bon jeber gewerblichen unb gefdjäftltdjen J ä tig fe it.

S ie nähert fid) fogar, wie bie SSorfchriften über E rte ilu n g , SSerfagung unb fftüdnalim e ber ärgtlichen 93eftaffung, bie N ieberlaffungSbeftim m ungen unb inSbefonbere neueftenS bie SSorfchriften über bie » flid jtfo rtb tlb u n g geigen, in tie le n ent»

fchetbenben » u n fte n bem E fja ra fte r eines SlmteS, etwa bem beS N o ta rs , ber bie » flic ijte n , SSinbungen unb bie SSerufS»

auSübung einer beamteten S te llu n g m it ber N föglichfeit ber StuSWahl unb bem auf ben befonberen perfönlicfjen g ä ljig fe ite n beruhenben SSertrauenSOerhältniS gu ben K lienten Bereinigt, h ie ra u s unb aus bem N tangel einer ftaatlidjen SItterSoerfor»

gung ergibt fid) mehr als Sonfequeng benn als E h arafterifti»

fu m beS 93etufeS bie freie E rw erbS m öglichfeit6). ® a ^ Weber bie öffentliche Slufgabe beS StrgteS noch etwa ber K re is feiner

» a tie n te n felbft ober audj baS gwifdjen beiben gefdjaffene 93ertrauenSoeri)ältni§ überhaupt als ©egenftanb einer rechts»

gefchäftiidjen Ü bertragung in Betracht fommen fa n n , bebarf feiner näheren 93egrünbung. ®aS 9 i® .7) fief)t als SSertragS»

gegenftanb an „g e w iffe 5Nöglid)feiten, bie fich bahin.gufammeit»

faffen laffen, bag bie »a tie n te n , bie oon bem früheren g n lja b e r ber » ra jtS behanbelt würben, jebenfaffS g. %. auS ©ewoljnöeit ben Übernehmer ber » ra p tS auffuchen Werben, gumal wenn er feine S ä tig fe it in benfelhen 9iäumen auSübt". § ü h n 8) fer»

s) Siehe aber fdjon © B e r m a p e r „S e r 2Irgt im Siecht", Seip*

gtg 1930, © .9 .

“) 911S fteuerliche Kottfequeng ift ab 1. Sipril 1937 bie Befreiung ber Sirgte unb NechtSanioälte Oon ber ©eioerbefteuer eingetreten.

5) §§ 2 ff. iRfcgteO.

6) ® te aber and), toertigftenS loaS bet-3 Staffenetnloiumen anbe»

langt, erhebliche ©infdjraniurtgen gugunften ber atigemeinen 3 nteiss effert beS S3ernfSftanbe§ erleibet (gamiiienau3gletd)§fafie).

7) SR®3- 115, 272 = 3 SB- 1927, 5 1 3 2.

8) 3 n feiner 3 ertaer ®iffertatton „® er SSerfauf einer ärgtlichen iß ra jis ", E rfu rt 1935, @. 9.

190

(2)

1514 Wuffäge [fguriftifcße SBocßenjcßrift fteßt u nter ärgtticßer V r a jtg „b te ©um m e bet auf V ertrauen

Betußenbeu perföntidjen Vegießungen beS SIrgteg p anbereu Sßerfonen unb bie b antit üerbunbene fDtögiicßEett ber Shtfnüp*

fung neuer fotcßei Begießungen". S a er biefe richtig atg nießt übertragbar anfießt, Begeic^net er ai§ ©egenftanb beg reinen unb alg wefentticßen B e ftanbteit beg gemifcßten Vrajngüeräuße*

runggöertrageg „b ie günftige 9Jiögtic|!eit p r E rrin g u n g einer neuen SJSrafig"»). 97acß © e ß r ö b le r i° ) bebeutet bie ärgt*

lief)e $ßrajig „b ie größere ober geringere BJaßrfeßeinticßEeit Patienten gu BeEommeu unb fiel» erßatten gu fönnen, aifo ein Stongtomerat oon VtöglicßEetten unb U nm ögiicfjfeiten".

g u t übrigen foff ßier jeboeß auf bie m a n n ig fa itig e u Sou*

ftru itio n e n ber Vecßtgteßre, bie gum S e it aueß bie Vecßtgnatur beg Übergabeöertrageg alg Stauf leugnete, nicEjt näßet ein*

gegangen loerben8 * * 11). Ung tarnt unb muß genügen, baß bie VerEeßrganfcßauung ber beteiligten Streife unb bie fReeßt*

fpreeßung in biefer Begießung fefte B e griffe enttoictelt ßabeit, bie ärgtlidje fß ra p g atg üßertragunggfäßtgeg jRedßtgguf unb iß re entgeltlidtje ÜBertaffung atg £ a u f anfeiien12 *). Eg fei ßier*

bei Betont, baß bie bloße Ü bertragung üon Etnrießtungggegeu*

ftänben, ©runbftücEen ober SRieträumen gu einem ben an*

gemeffenen unb üblichen SBert nid^t überfteigenben Sßreig nicht atg V ra jig ü e tE a u f im © iu n e unferer ißroBtemftettung angefeßeu toerben tann. Stnbererfeitg toerbeu i)mte reine ^ r a jig fa u f*

oerträge toegen ih re r ©taubegwibrigEeit unb bgw. auch S itte n * WibrigEeit toohE n u r noch fetten abgefchtoffen, wie benn aueß in ben erwäßuten Singeigen bie SBorte V e rla u f unb Stauf ftetg bureß Übergabe unb Übernahme erfeßt finb. E in großer S e it ber fo guftanbe Eommenben Übergabeoerträge mag fieß woßt unbebenEIich auf bie Eäuftidße Übertragung öon Einrichtungen, Strgthäufem unb auf bie V erm ietung oon StrgtWoßnungen be*

fcßränEen. D ft aber toirb boeß guminbeft bei ber Bemeffung beg ißreifeg f ü r biefe Vierte ber fogenannte „ibeeffe SSert" ber iß ra jig mitberiicEficßtigt, u n te r Umftänben in ber Strt, baß ber

$ re ig ben gewößniießen SBert ber fReatteu um ein Vietfacßeg überfteigt. SRancßmat afferbingg pftegt aueß unoerh ütft neben bem ^ r e ig fü r bie (Sachwerte ein befonberer ißreig „ f ü r bie V t a jig " üereinbart gu Werben, u nter Umftänben in g o rm einer an ben „S tuggebinger" Bgw. feine SOSitme auf $ e it ober auch auf Sebengbauer gu gahtenben tftente, wie bieg in bem g ä lte beg U rteitg beg V © . o. 8. g a n . 1937 gefeßeßen w a r (V e rtra g aug bem gaßre 1928). Stitcß reine Saufdjgefcßäfte fin b nießt fetten, fie müßten, jebenfaffg fow eit gugaßtungen fta ttfinben unb bte entfpreeßenben fachlichen ©egenwerte über*

[teigen, ebenfo b e u rte ilt werben wie bie Staufgefcßöfte. Eg fanu) aueß kin en Unterfcßteb maeßen, ob bie Erben eineg oerftorbenen Strgteg beffen „ fß r a jig " oerEaufen, ober ob ber Strgt bieg noeß gu Sebgeiten fetbft tu t, wie eg in letzterem g affe aueß gleich*

bleibt, ob er fieß gängtieß üom Berufgtebeu gurüdgießen ober n u r ben D r t feiner Siiebertaffung weeßfetn W itt18 * *). Süaßgebenb Eantt unb muß im m er n u r bag eine fein, ob unb in Welcher SSeifc ber fogenannte „ibeette SBert" ber ber Slugübung ber ärgtiiißeit ifjr a jig gewibmeten ©egenftänbe bei ber B eftim m uug beg .übernaßmeßreifeg berücEficßtigt unb b am it gum ©egenftanb beg ^aufüertrageg gemaeßt Worben ift. g f t bieg ber g a ff, fo lie g t in unferem © in n e ein iß ra ju g la u f üor, unb gWar wefent*

ließ it t ber g o rm eineg einheitlichen ^aufoertrageg, nießt etwa, Wie © c ß r ö b t * * *e r 14) annim m t, atg eine © um m e fetbftänbig nebeneinanber Befießenbet üerfdjiebenet Vertraggarten.

©enau betrachtet ßanbett eg fieß um eine ©um m e bon Siaufgegenftänben, bie jeboeß ein einßeitticßeg ©angeg (bie

8) a. a. D . ©• 14.

i° ) gSB. 1902, 645.

11) § ü ß n a . a . D . © . 7 ff. u„b @. 2 0 ff. gibt eine auägegeicß»

nete unb woßt boffftänbige gufammenfteffung.

12) £ ü ß n a . a . D . © .3 1 .

13) ©ieße fR@. ü. 23. SJtarg 1934, gußnote 2.

14) S e r a. a. D . itt ber ißrajtä nur eine „©ßance" erbtiift, bie nießt ©egenftanb eineg StaufBertrageg fein föntte. S u ß t e n b e d : fgSB. 1902, 646 Begeicßnet ai§ ©egenftanb beg gtnar nießt atg Stauf angufeßenben, aber natß ben ©runbfäßen beg Siaufeg gu beßanbetn*

ben ©efcßäfteg eine ©ewinntßance, eg werben „ungefangene gifeße"

Beriauft (emptio spei).

iß ra jig ) 6ilben,_ beffen wefenttidßer S e it afferbingg fü r be«

Säufer bie günftige ■JHebertaffunggmögiicßEett ift, wäßreub ei auf feiten beg SßerEäuferg bie © teffung atg beatus possidens, bie Bereits ooffgogene unb auggeübte ffiieberlaffung barftep-

©g ßanbett fieß ßier im m e rß in um etwag meßr atg um ei«e Bloße ©ewinmßance. S ie §öße ber auf © ru n b einer unte1 äußerlich günftigen SSebtnguttgen erfolgten Ü iieberlaffung fßäte1 gu ergietenben ©innaßm en ßängt Wefentticß n u r üon ber bex w ließen unb ntenfcßiiißen SücßtigEeit beg ÜBerneßmerg aß.

feßtießt afferbingg nießt aug, baß bie ^Beteiligten beit Übeiv naßmepreig naeß ber ¡göße ber in beftim m ten gebräunten »ön bem B e rfä u fe r ergietten ©innaßm en bemeffett.

S ie Bisherige Beurteilung beg pravisoerfmtfg tu ber ©tanb^ 5 auffaffung

S e r ißreußifiße ©ßrengericßtgßof ßat üon feinem Beließe«

im gaß re 1900 an bie Siuffaffuttg üertreten, baß bie gaßiu«0 einer ©ntfcßäbigung fü r bie ÜBertaffung ber )J$ra£ig m it bei

©tanbegeßre ber Strgte nießt üereinbar fe it5). © r Begrünbete bag bam it, „b e r Slrgt, ber in erfter S in ie einen freien, ntit befonberer V e ra n tw o rtu n g üerburtbenen, auf ber © ru n b b fP wiffenfcßafttidßer B itb u n g berußenben B e ru f augübe, bitrfe fei«e B r a jig , ben ibeeffen SBert ber bureß perföntießeg Vertrauen unb perföntießen ffiu f bebingten SOiöglicßEeit ber ©rßattung alter unb E rw erbung neuer ißatienten, nießt auf anbere gege«

E n tgelt übertragen"!® ). § ie r ßat, Worauf § ü ß n i 7) rießtifl aufmerEfam maeßt, noeß bie irrtü m lic h e Stuffaffung mitgefpieö' eg fei bie ärgttieße atg © um m e ber üon einem Strgt g«

feinen V atienten gewonnenen perföntießen Vertrauengbegießun^

gen ber ©egenftanb beg SEaufüertrageg. B la g bie offigie®e A u ffa ffu n g ber ©tanbegüertretungen in ber f^ütgegeit auf bet«

abteßnenben ©tanbpunEt üerbtieben fein, fo if t bag Verbot jebenfaffg in ber B ra ii3 üietfaeß nießt gerabe feßr ftrenü beaeßtet W orbeni8).

S ie © tanbegüertretungen unb Eßrengericßte felBfl f fl««

afferbingg ein V o rw u rf ßieran Eaum treffen, ba ein Voiv iegungggwang nießt b e fta n b i8a) unb bei EinigEeit ber V n5-”

teien baßer Eaum ein Sitäger erftanb. S ie ©tanbegorbnunü fü r bie beutfäßen Strgte ü. 5. ©ept. 1926 erließ bann folgend V o rfc ß rift ( § 6 ) :

„S ia u f unb V e rla u f ber ärgttießen V io s iä , aueß itt ttet“

feßteierter g o rm , unb bie gewerbgmäßige V e rn tittlu n g bei<

a rtig e r ©efcßäfte fin b bem Slrgt üerboten.

B e i Übernahme einer fremben V ra Eiä b a rf eine E « i' ftßäbtgung an ben bigßerigen gnßaber ober an feine 2Bitt°2 in jebem eittgelnen g a ffe n u r n a p üorßeriger ©eneßmigu«^

ber ärgttitßen © taubegüertretung erfolgen."

16) © b e r m a p e r a . a . D . (fünftig I I genannt) @. 59 unb i«

„Slrgt unb ißattent itt ber Vetßtfprecßuug", 1925 (fünftig I qenanno

© . 36 ff. ® @ §. 1, 6 2 /63.

i®) © B e r n t a p e r I © . 37 unb I I © .6 0 . 17) a. a. D . © . 20.

i®) Slacß § f t ß n a . a . D . @. 2 4 fott* fieß eine gentrate mitttungäftdle für ben Sauf unb Verfairf Bon ärgtlicßen fßta i en Seipgig Befinben. § ie r liegt jeboeß woßi ein ffrrtu m § ü ß n g B0?'

©§ Beftanb unb Befteßt aueß noeß ßeute in Seipgig eine igentral®

Vermittiunggftelie ber trgtcfcßaft, früßer beg Seipgiger SBerbaube«/

je |t Bei ber Steießgärgtefammcr (SiBt. @tefienoermittiung). Siefe ©teüc ßat fieß jeboeß grunbfaßlidß niematg m it beut Siauf ober Verfauf V raje n Befaßt, im ©egenteil ftetg — entfprecßenb § 6 (stanbegD- barauf üermiefen, baß biefe üerboten feien.

18a) ®tgtefammern ßaben gWar ftetg gemäß § 6 StanbegD’

bie Vorlage aller bon fegten m it Begießung auf ißre ärgttieße S'attff' feit gefeßtoffetten Verträge, aifo aueß bet Vrajigfaufüerträge, öetlanflf' Sießtfeßeue Verträge Würben aber natürlich »on ben Beteiligten üorgelcgt. ©ntftanb Bei foteßen unter ben Parteien fpäter ein © ft p l unb würben bann biefe Verträge ben ¡Sommern Befannt, würbe Ute«

eßrengerießtiieß nießt meßr eingefeßritten. S ie meiften Stamme7«

teßnten bann bie Vefaffung m it joteßen Verträgen überßaupt ab um*;

bent §inweig, baß — naeßbem bie Beteiligten fieß nießt b o r Sibfeßi«*;

an bie Stammer gewenbet ßätten — gegen ben nunmeßr ooffgogene«

V erlauf nießtg meßr gu maeßen fei.

(3)

ec- 3aí>rg. 1937 §eft 24/25] Stuff fife 1515 cv ,® a u fa m t in btefer SSorfcEjrift, bereu R affung bent

^ u rifte n gwar n id jt befonöerg g lü d lid ) etfdjeinen mag, n>of)I tt Goun5fä|ltdjeg Berbot öeg fogenannten freien B tapg®

ertaufg erbitdfen19). /Der B e fdjlnß bei preußtfdjen ätrgte=

©mmerangfdjuffeg o. 27. D ft. 1934 ija t ben Braj/igO erfauf auf l eoen g aß u n j uiä ^ {g e r ilä r t20). /Durdj eine Slnorönung e§ tReidjgfüijrerg ber Saffenärgtlidjen B e reinigu ng /Deutfeh®

“ ttbg ü. 6. SOiai 1 9 3 5 20a) if t bie einftWeitige g o rtb a u e r ber /Qnbegorbnung o. 5. @ef>t. 1926 fü r bie Saffenärgtliclje Ber»

wngitrtg /Deutfdjianbg angeorbnet worben. g u einzelnen

■fünften ber ©tanbegorbnurig fin b hierbei befonbere Erläute®

«rtgen bgw. Ergänzungen gegeben worben. /Die gu unferem s o rautet:

„S a u f unb B e rfa u f ber ärgttidjen fß ra fig fin b Oer®

Boten, $ ü r übernommene ©egenftänbe (Ä tgthaug ober 2trgt=

E b n u n g , g n ftru m e n te u fw .) ia n n eine Entfcfjäbigung oer®

etnbart werben, beren § ö lje u n te r treuhänberifdjer 9Rtt®

^ ir iu n g beg guftänbigen Ülmtgteiterg feftgetegt werben fo lt."

, fDurcfj eine B e fanntm adjung beg /Deutfdjen trgieüereing®

unbeg o. 6. üßai 1935 fin b bie Bunbegöereine erfudjt worben,

~fe ihnen bisher anoertrauten STufgaben auf bem ©ebiete ber pünbeg® unb gacßargtorbnung n id jt m ehr mahrguneljntett, lonbern — oorbeljalttich einer enbgültigen ^Regelung burd) bie /ptdjgärgtefam m er — ben /Dienftftetlen ber S B ® . (Saffen®

?r ätliche B e reinigu ng ® eutfdjianbg) gu überlaffen. /Die Be®

^n tttn ta d ju n g lautet w e ite r: „/Demnach fin b auch biejenigen llfäte, weiche ber S B ® , n id jt angehören, in 3 ra £!en ber tanbeg= unb f5ad)argtorbnung art bie guftänbigen Stm tgieifer ei' S B ® , gu oerWeifen unb gleichzeitig gn üerbfltcbien, ihren

^JtWeifungen gotge gu ieiften. /Dag gleiche g ilt fü r S litg lie b e r , er S B ® ., foWeit eg ftd) um ben B e rn d ) ber fß rio a tfjra j'ig f ^ b e t t " 21). $ n einer weiteren Befanntm adjung o. 19. ig u n i J35 w eift ber fReidjgärgiefütjrer b a ra u f h in , baß eg fich Bei 5n r Sinorbnung ö. 6. B ia i 1935 granbfäßtich um feine neuen 'fffttin m u n g e n auf bem ©ebiete ber ©tanbeg® unb g a d ja rg ts , r onung ßanble, fonbern um eine gufam ntenfaffung ber oon

* tt ärgtlichen D rg a n ifa tio n e n ober ben b afür guftänbigen

^ r ätefatnntern eriaffenen IR id jtlin ic n . ®g feien iebiglid) not®

eubige Ergängungen, befortberg m it /R üdfidjt auf bie faffen®

Rötlichen B e rh ä itn iffe , oorgenommen worben. ® ie enbgüitige 5 e9elung ber ©tanbeg® unb g adjargtorbnung bleibe ber /Retcfjg®

arätefammer üb e rla ffe n 21a).

® ie ab 1. S tp ril 1936 geltenbe fR e tc E jg ä r g te o r b n u n g hat äu unferer grage folgenbe B o rfdjriften erlaffen:

§ 4 9

, „ ( 2 ) ® ie fReidjgärgtefammer fa n n m it © eneljm igung beg

^ d jg m in ifte r g beg g n u e rn fü r bie Ärgte oerbinblidje Bor®

'T a fte n über Berträge erlaffen, burd) bie ein einzelner Slrgt

^ r mehrere Ärgte in ber öffentlichen ©efunbheitgpfiege ober nichtöffentlichen Einrichtungen bie ärgttid)e Behcmblnng oetnehm en; fie fa n n im E ing e lfa ll Slbweidjurtgen Oon biefen orh 19^ ^ acB & ü fj n a. a. D . © . 1 enthielten bie früheren ©tanbeS®

sgOuungen ber SrgteOereine ber einzelnen Sänber unb ©roötnzert bag er°°t meift in ftrenger gerat ohne ÄuSnahmemögiidjtett.

20) g itie rt nach § ü b n a. a. D . @. 1, gußnote 3.

20a) „®eutfcheg äirgte®Blatt" B r. 19 ». 11. SRai 1935, auferbent t u bent SESortlaut ber ©tanbeg® unb gachargtorbnung unb ben toei®

ret> Jilnorbnungen al§ ©onberbrud ber S B ® , erfchienen.

21) ®iefe Snorbnungen umfaffen alfo bod) int (Megenfag gu ber Ej^f’dlt be§ Urteilg ». 8. San. 1937 nicht nur einen „befdjräniten

ei§ Oon Siirgten", fonbern bie gefamte beutfehe Srgtefchaft.

Q c 2la) ®ie ^Richtlinien für bie Slugübung beg Simoaltgbetufeg, auf®

Oon ber 9teicE)g»9techtgcmtoctttglamtner enthalten folgenbe Be®

1?,uungen: 62 „S auf nnb Berfauf einer tRechtgantoaitgprajig, 1 Bie Bereinbarung etneg Entgelts für nicf)t_ beftimmte oorhan®

foia ® er^e' SRöbet, Stufenftänbe, fonbern für bie /ßrajtg alg n ? e' Wirb int allgemeinen mtfbiHtgt. ©et befonberen Urnftanbon ficit ^^u a ljm e n bentbar. 63. „® te öffentliche Sunbtnachung ber Slb®

SeUt t e!ne abgugeben ober §u übernehmen, barf nur in gad)®

^'MdJttften erfolgen. @g ift babei gu beachten, baß bie gaffung ber 0, ’äetge nicht ben Stnfdjein erroedt, als fei ber ungntäfftge ©erfauf , „ 3 Sauf einer ©rartS beabfichtigt." Ebenfo S to acf, Sontmentar 5Uc »SED./8eip8i 1934, ©ent. 8 Za a ju §28.

B o rfd jrifte n genehmigen, ©obalb eg fich unt et ne ärgtlidje S ä tig ie it in B n fta lte n beg fReicEjg, ber Sauber, ber ©emeinben (©emeinbeoerbänbe) ober ber Berfidjerunggträg-er in ber tReidis®

oerfid/erung haubelt, erläßt ber /R eidjgm inifter beg 5 nnern nad) Slnhörung ber fReidjgargteíammer bie entf^redfenben Bor®

fch rifte n ; fü r bie Slnftaiten ber SBehrmadjt erläßt fie ber fR eidjgirieggm inifter.

(3) ® ie B o rfd jrift im § 2 ©aß 1 g ilt aud) fü r Berträge über bie Slbgabe ober Übernahme einer B ra £4g."

B o rfd jrifte n gemäß ber obigen Erm ächtigung fin b ben fßrajrigfauf betreffenb nodj n id jt ergangen, fo baß eg einft®

weilen noch Bet ben oben wiebergegebenen Beftím m ungen be®

wenbet.

3Bag bie recfjtlid/e Bebeutung eineg Berftoßeg gegen bag Berbot beg B iai'tS öeriaufeg an b e trifft, fo hat eg Weber in ber Bergangentjeit innerhalb ber ärgtlichen ©tanbegoertretungen an gegenteiligen M einungen gefehlt, noch if t etwa heute bie äReinung ijerrfdjenb, baß etn entgegen bem Berbote frü h e r ab®

gefctjtoffener unb oollgogener B e rtra g auch ß riü a tre ih ttid j m it allen fich h^eeaug ergebenben Sonfequengen alg nichtig an®

gefehen werben muffe. Eine Ettifchlteßung ber fRljeimfcfien Sirgtelammer o. 11. ®eg. 1926 — alfo nad| E rfaß ber ©tanbeg®

orbnung — äußerte fid j bahin, baß eg nach ben heutigen Ber®

h ä ltn iffe n einem Slrgt geftattet fein muffe, feine B ra £té/ bie er burdj g ie iß unb ©efchid aufgeridjtet habe, fa lls bie Ber®

h ättniffe eg Oertangen, m ö g fid jft gün ftig ft gu oerfaufen. ® er Broüingiafoerbanb Branbenburg fdjrteb htergu in feinem Srgte®

Blatt o. 1. f^ebr. 1 9 2 7 : „ w ir freuen uttg biefeg- m utigen Be®

fenntniffeg gu geitgegebenen 2 ln fd ja u u n g e n "22). © fiiegelt fich h ie rin and) bie gange U n e in ig fe it unb wertunggm äßige Un®

fid e rh e it ber oergangenen Wiber, fo fönnen berartige offtgielle Äußerungen bei ber B e u rte ilu n g ber f^rage, inw iew eit bag B e rbot bie allgemeine bamalige ©tartbegauffaffung Wieber®

gab, n id jt u n b e rü d fid jtig t bleiben23!

® ie fReich§ärgtefamnter wiebertFm hat in einem in bem U rte il beg 9 i® . 0. 8. 5/an. ^^3 7 wiebergegebenen ©cfjrtft®

w edjfel24 *) e rffä rt (unb gwar auf bie Slnfrage eineg 2lnwafteg, beffen S lie n t fich u nter B e ru fu n g auf bag unten angegogene Sam m ergericfjtäurteit ben oon ih m übernommenen Berpfltcfj®

tnngen eineg B rQEi§faufeg wegen ber angebiidjen Urtmöglidj®

feit unb U n ftitfid jJ e it berartiger fRec^tSgefdjäfte entgtehen w ollte), fíe ftelje auf bem © ta n b fm n ft, „b a ß eg bem gefunben fRedjtgembfinben w tb e rfß rid jt, ben einm al rechtsgültig unb bagu fre iw illig abgefchfoffenen B e rtra g einfach umguftoßen m it ber Slbficht, fidh feinen eingegangenen Berßflichtungen gu ent®

gießen". ® a ber Sanfßreig gu&ent im S ahee 1934 b u rd einen Brogeßöergleich Oon 3 0 0 0 0 91M auf 2 2 5 0 0 SUM erm äßigt worben fe i26), bürfte bei geftfeßung biefeg erm äßigten Sauf®

22) g itte rt ttadj ß ü & n a. a. € . @.48 unb E b e r m a o e r I I

@. 61.

25) Äud) bie ©tanbeS® unb ©etöanbSorbttung für bie SRitglieber beS 9letd)SoerBanbeS ber gafmärzte ®eutfdjlanbS 0. 10. Stürz 1929 oerbot bie eutgeltlidje ©rajisübertragung nur für ben galt, „baß gorrn unb gußalt beS ©ertrageS gegen bie guten ©itten mnb aner®

fannten ©tanbeSanfdjauungen oerftoßen". (§ 3 Äbf. 1) zitiert nach S jüßn a. a. D. @. 2.

u ) „®eutfches irztebtatt" 1936 Str. 48 ©. 1189 unter ber Überfdjrtft „Einhaltung oon ©ertragen bet ©rajtSübergabe". ®a§

burch baS Urteil beS 9t®. 0. 8. 3<m., 1937 aufgehobene Urteil beS S®. o. 15. Steril 1936 (20 U 136/36) ift tm „®eutfchen «rztebtatt"

1936 lir . 19 @. 513 unter äöiebergabe einer feinem ©eihtöftartb®

ßunft (©tanbeSioibrigteit = ©ittemoibrigfeit unb SRichtigfeit beS

©rajiSberlaufS) zuftimmenben Äußerung beS „Berliner Sageblatts"

oeröffentticht roorbett.

26) ES hanbelt fich i)iet offenbar um ben Oon bem S®. SRubot®

ftabt burdj Urteil o. 7. ®ez- 1936 (1 0 71/36: 3 ® - 1937, 1546 *) entfdjiebenen galt. ®aS £®. Ijat fiter auSyefprodjen, bet ber SßrajiS®

abgabe werbe Eeitt ErmerbSgefchüft oerlauft, fonbern eine BefonberS günftige Sage z«r ÄuSnußung einer ärztlidjen ®atigfett überlaffen.

®ranbfäßltdj ioerbe man baßer baran feßhalten muffen, baß ©ertrage über bie Übergabe einer ärgtitdhen 5}5rajt§ ober über bie Übertaffung beS ©ermögenStoerteS einer ehemaligen © rajis auch heute gültig finb unb erft beim ¡ginzutreten befonberer Umftänbe fittenttitbrig werben.

®er Släger Oerftoße wiber ®reu unb ©tauben, benn er habe ftch als 2 irjt auf ben ©ertrag unb ben ©ergteieß (bureß ben feine urfhrüng»

190*

(4)

1516 Ütuffäfe [ffu riftifd fe Sßocgeniegrtft preifeg guminbeft rticE)t affein ber ibeette SSert, fonbern gerate

and) ber reale SBert ber „fp ra ju g " bewertet fein. 9lncg würbe ber Säufer bent SSergteidj faunt gugeftintm t ijaBert, wenn er niegt bie Vered,tigung fü r eine g a g fu n g gätte anerfemten m u ffe n 26).

® ie Äußerung ber fReicggärgtefammer fä g rt bann naört=

lic^ f o r t:

v 2)te am 1. S fp rif 1936 in S ra ft getretene 5teid)g»

ärgteorbnung bagu Benugen gu Wolfen, fid) ben einm al eingegangenen Verpflichtungen gegenüber ber SSitwe eineg SoKegen m it 7 m inberfagrigen S in te rn gu entgiegen, ift etwag, fü r ta g bie fReicggärgtefammer fe in V erftänbnig auf»

Bringen fann. $ ie Dleicggärgtefammer toirb Bei Vegutacgtung oon $rajigaBgaBe»3Serträgeu barauf achten, baß h in te r»

BlieBene Bon frg te n ober inüaiibe Srgte niegt aug fünftficg gerauggefucgtem ,© ittfid )fe itg b e w u ß tfe in ‘ megr ober loeniger Bor ein fßicgtg geftettt toerben.

Sftye Slnfrage, ob eg Born © ta n b p u n ft beg ärgtfidjen

©tanbegrecgtg geraten ift, bie BeaBficfftigte Voffftredungg»

gegenflage gu ergeben, ift Berechtigt, benn bie fReicggärgte»

fam m er unb bie ärgtficge Verufggericgtgbarfeit ttierben niegt baran notiibergegen fönnen, trenn ein Sirgt öerfucgt, fid) ben ärgtficgen © tanbegpffidjten gu entgiegen, and) bann, Wenn bieg in f$tarnt einer Sfage Bei © e rid jt e rfo lg t."

§ ie r w irb alfo ffa r unb beutfid) bag SBefiarren Bei ben Verpflichtungen eineg einm al gefdjloffenen Vertrageg, bie Ver»

traggtreue, afg ©tanbegpfficgt begeiignet, mag auch ber 33er*

tra g gegen bag Verbot beg § 6 ber ©tanbegorbnm tg oerftoßen haben. Qa, eg w irb barüBer ginaug Betont, baß u nter lim » ftänben fogar fcgon ber Verfutf), bie ftaatiichen ©ericgtc gur

©ntfcgeibung über bag redjtfidje Veftegen ber Bertraglichen Verpflichtungen angurufen, afg ftanbegwibrig angefehen wer»

ben fönne. 9lfg natürliche fjofge ergibt ftch baraug, bag bie gefegficge V e rtretung ber beutfcgen ärgtefcgaft guminbeft auch bte SD^ögiid^feit in © rw ägung gegogen haben muß, bag, wag ein beutfcgeg ©ericht afg fRecgt befinben würbe, fönne nach feiner Slnfcgauung ftanbegwibrig fein, © in intereffanteg ©egen»

ftü d gu ber biggerigen gerrfcgertben fRecgtfprecgung, bie fid) ih re rfe ifg weigerte, eine © tanbe g w ib rig fe it ohne weitereg afg

© itten» unb b am it fRecgfgwibrigfeit anguerfennen. © in be»

bauerficgeg Slugeinanberfaffen ber Slnfdfauungen ftaaffid)er bgW. öffentlicher Organe.

S ie ©tellungnohme ber iRetfjtfpverfjung

S ie fRecgtfpredjung, bie in ber erften S e it nach 1900 ben ftrengen © ta n b p u n ft ber ärgtfidjen ©tanbegüertretungen unb ber ärgtfichen ©hrengerichtgbarfeit gu teilen fegten27), ent»

w idefte ffoäter u n te r g ü g ru n g beg fR®. megr uttb megr ben

© rm tb fa g , bag ber SSerfauf einer ärgtficgen ißrapig nicht aug»

nagmgfog gegen bie guten © itte n oerftoge, ingbefonbere nicht ad ein beggafb, W eif er Bon ber Seitung ber Sirgtefcgaft afg ftanbegwibrig angefegen werbe, ©g bebürfe Biefmegr befonberer, It^en Seiftangen gerabgefeßt würben) eingelaffen, bahntet) feine fgrajig gefiegert unb erweitert, unb bebroge nunmegr bureg fein Verfangen nach Söfung beg Vertrages feine Vertragsgegner, eine SBitwe unb geben unmünbige Staber, in igrer Sebenggruttbfage unb gwar nur beSgatb, weil fid) in ber Seit naeg bem Sfbfegfuß beg Vertrages unb beS Vergleichs unter bem ©taffuß ber neuen VätrgteO. bie Stofegauungen über VrajigabgabeBerträge grunbfäjjticg geänbert gaben foliten. — Siber aueg wenn ein fofeger SBanbef ber Slnfcgauuitgen eingetreten wäre, fo muffe mau boeg früger abge»

fdgfoffene Verträge regelmäßig naeg ben Stnfcgauungen beurteifeu, bie gur Seit beS VertragSfcgfuffeS gerrfegten unb maßgebenb Waren. Qn ben Qagren 1933 unb 1934 gäbe man Verträge über bie Slbgabe einer SlrgiprcijiS niegt atS fittenwibrig empfunben. ®aS folge fegou barauS, bag ber Vertrag 0. 22. äRärj 1933 Born Vorfißer beS Slrgte»

BereinS Bott fjena unb Umgebung ausbrüeffieg genegmigt worben fei.

26) ®iefe§ Argument ift atterbmgs fcgwad); fofege Vergleiche fontmen Wogt meift megr bureg bie beiberfeitige Sfngft Bor ber Un»

fiegergeit einer Bolfgünftigen ©ntfcgeibung als auf ®rmtb einer Wirf»

liegen „übetgeugung" ber V arl:eielt äuftanbe.

27) § itg .n a .a .D . @ .41; © b e r m a p e r I @ .36/37 unb II

©. 60/61.

bie © itte n ta iö rig fe it im ©inäeffatt begrünöenöer Umftänbe.

tereä nahm m an 3.33. bann an, wenn ber perföniiehe © in fm l unb baS V ertrauen beS V u b lifu m S Bon bem Berfartfenben in gew innfüd)tiger SSeife auSgenugt Würbe28). üRaBgebe170 Würbe unb Blieb bann bie ©ntfcfjeibung beS 31©., 2.

B. 29. © ft. 1 9 2 6 29). @ie fiegt ben ißraiiS B erfanf ebenfalls üür unter befonberS gearteten Umftänben als fitte n w ib rig an, r 3- 33. wenn ber V e rtra g bem Säufer unoerg äitttiäm ä fjig fcf)lB,ert;

Vefaftung auferfege, fo bah p befürdften fei, er werbe baWll|

angewiefen fein, u nter Slufjerachtlaffung ber Sntereffen ^ S ranfen bie ©rgiefung befonberS ©iitnagm en äuftreben30). ©ine fegarfe g o n n u fie ru n g erfuhren biefe3iei)^' fäge bann in bem 33efcgfuh ber V ereinigten 3 i öitfenate 23. SRärj 1 9 3 4 31). ©3 ganbefte fidg fyiet um ben Verte11' einer V r a jiS burig bie ©rben beg Berftorbenen 3Iräte§- ® et 2. S iü© en. gatte in feinem oben ange^ogenen U rte il 0. 29. © 7.

1 9 2 6 28) bagin entfdjieben, bag bei ^Beteiligung SDlinberjägrib111 ein berartigeS Slcdjtggefcgäft gemäfj § 1822 SÜf- 3 ber ro r.

munbfcgaftggericgtfichen ©enegmigung bebürfe, ba eg i tCli um bie Veräußerung eineg ©rWerbggefcgäftg ganbefe.

1. S iö© en. Wollte Oon biefer ©ntfegeibung abweidjen, unb w 3 33 34 V ereinigten ©enate tra te n ig m bei. © ie führten ju r Segrw11) bung an, bag ärgtiicEje ©rwerbggefdfäft erföfege fra ft fetect

© tgenart m it bem Stabe feineg Sngaberg unb fönne bam1 niegt megr ©egenffanb einer redjtggefcgäftiicgen Übertrag)111^

fein. ® e r 33eruf beg Slrgteg gebe fid; aug bem Slagmen ete31

© rw erbgtätigfeit geraug unb faffe bem einsefnen VerufSitaSf, gärigen im gödjften Sflaße ntenfchficgeg V e rtrauen güte1 werben. ®iefeg V e rtrauen fei notwenbigerweife g a n j an f elJL fßerfon geburtben. (Über bie fflicg tigfeit beg Vertrageg fagt ber Sefcgfuß niegtg, fegt Biefmegr feine S B irffantfeii offer,i har Boraug.)

£$n ber oeewanbten f^rnge beg V erfaufg ber V ra jiS eiIte^

SRedgtganWafteg gatte bie fRecgifgrecgung bagegen ben figärfete1)

© ta n b fm n ft beibegaften, baß ein fofcgeS Siecgtggefcgäft \ÜliJ niegt n u r ftanbegwibrig. fei, fonbern and) gegen bie g«te11

© itte n oerftoße. ® ie unterfegiebfiege Veganbtung ber 6eibe”

Verufe begrünbete m an bam it, baß an 91ecgtganwäite CllIiD Slicgter) afg Slräger wichtiger öffentfid)»red;tiicger g u n f t io ^ 11 befonberS ftrenge 2fnforberungen geftettt werben m üßten3 r

S)ag U rte il B. 8. San. 1937 gat ju biefen fra g e n genbermaßen © teffung genommen. © d;on bie Äußerung SteicgSärätefammer B. 28. 9h>B. 1 9 3 6 33) „geige ?far bie in bfl

©aege felbft liegenben unb gier in ber fR enifionS inftanj nßel,!

ntaßgeBenben Vebenfen gegen bie ©teflungnagm e beg VorbefJ ridjterS bei biefem © ntfd je ib u n g S g ru n b "34). © efbft gegen b'

28) Dl®. B. 17. V la t 1907: V@S- 66, 139; fiege im übrig311 bie ÜBerficgt über DlecgtSfegre unb Dlecgtfgrecgung bei § ü g n a. ß-

©. 1 ff. unb @. 45 ff.

v. J 9) Siege Fußnote 7. STudj O S ® . 5, 107; 91®3. 7 5 ,1 2 0 ; V f ; S. 3. 9lgrii 1933: ^öcgftDlDltyr. 33, 1637 unb b. 28. SOiärg SeuffSlrcg. 88, 197; 3 ® . 1911, 2761; SBaru. 1915 Dir. 162.

30) S>. g. feg. VBbtyragmafie ä« treiben.

31) 9 t® 3 . 144, 1.

32) 81®., 6.3is@ en. B. 16. Slgrif 1934: 31(553- 144, 243 =**

SäS. 1934, 1563 3.

33) ©iege oben. ,

34) SJiefer, baS S®., gatte feine Slratagme ber Dlicgtigfei^ ? g Vertrages auf fofgenbe ®rünbe geftügt: 1. ©in bem Verbot bei¡ 8

©tanbeSO. juwiberfaufenber VrajiSfaufBertrag eerftoße infefern )Q)al feinem objeftiBen Sngaft nad) gegen bie guten ©itten. 2. ®er S*>üf greis gäbe eine berarttge Veiaftung beS SäuferS bargeftefft, baß ®

©efagr beftege, er werbe bie VrajiS nur als ©rwerbSquefic fegityfen. SlngeficgtS ber ungünftigeu unb brüefenben Vebingnn03t unb Umftänbe wibertyredie niegt nur ber objeitiue Sngaft, fon&e*

aueg ber gefamte ©garafter beS Vertrages ben Stnforberungen, D naeg affgemeiner VoIfSanfcgauung foWogf ju r Seit beS Vertrag fcgfuffeS afS aueg unb erft redjt geute au ein Bon ber DiedjtSorbnn™

gu fcgüßenbeS DlecgtSgefcgäft geftettt werben müßten. ®aS gefdgäft fönne aueg niegt naeg ben im Sagte 1928 geltenben. Slni#®“

ungen beurteilt werben, fonbern uad; bem heutigen geläutert DlecgtS» unb ©ittficgfeitSbewußtfein. ®iefem wibertyräigen aber ( träge über ben Verlauf einer Str^tyrajiS. Dlacg Snfrafttreten D DlSiräteO. fönne aueg ber ©taub beS States niegt megr gertjü bewertet werben, als ber beS SlnmafteS unb beS DlicgterS. ©ta i 73

(5)

Sfufjage 1517

^ S a r j t g . 1937 igeft 24/25]

^ ffte ttu n g eines auSnaljmSiofcn ©runbfapeS be§ SßerbotS eines fo i* Uf ä ^ er ®r ä ® l^ ett iß tu jiS überhaupt ergäben fid) auS

^ a je rt unb ähnlid) iiegeitben g a ffe n getüidjtige 93eben£en.

snJ? fid) aus § 49 2Ibf. 3 in SSerbinbung m it 2Ibf. 2 @ajp 1 to^jSteO. ergebe, iönnten aitcl) bei ben noch p ermattenden _ elttm m ungen, forneit fie baS Verbot be§ ißtajuSöerfaufeS

« unbfä6£ i^ aufred)teri)ieiten, in t © ingelfatt 9tbmeid)ungett jjj t(h die ffveichSätätefammer genehmigt merden. ® a m it mürben leJ e nod) nicht erlaffenen — 23orfci)riften einer gefe|»

bedenftidjen S ta rrh e it entfleibet, eS toerbe bie SRög»

J y e t t gefdjaffen, nach ÜJtafjgabe ber dem © in je ifa tt inne»

°i)nenben S3iffigfeit ©onbergeftältungen be» Vertrages p » r M fe n . ® iefe ¡¡Befugnis, bie fü r bie g u iu n ft auSgefptodjen In1' w üffe and) fü r bie ©egentoart in b e p g anf bie in ber ji er8Qngenheit abgefdjloffenen V erträge gelten, © ei bieS aber fo iönnten unm öglich alle in ber SSergangenpext ab»

»eKi)loifenen berartigen V erträge fdjied)thin, inie ber S3orbet»

ci)ter baS tue, als nichtig ottgefei)ett merben. h ie r fü r enthalte Ucl) bie S iS ig te ö . feineriei SlnhaltSpunfte. § 49 SIbf. 3 fprecfje J,ei' fü r baS ©egenteil. ® en Sinorbnungen ber alten, au§

5 'üf)fen heroorgegangenen ©tanbeSüertretungen, bie bie frühere

•'lecf)tjpred)ung nidfjt als ben maßgebenden SluSbrud; ber aff»

^m einen SSoIfSanfcpauung anerfannt pabe, fönne heute feine 2?here «Bedeutung beigeiegt merben als damals. ©ine anbere tse« rte ilu n g ergebe fid) auch n id jt aus ben bisherigen bot»

ra n g e n Sinorbnungen ber g ü firu n g ber Srgtefdjaft. ® ie öor»

gjütge SBorfdjrift beS jReidjSführetS ber £35®. p § 6 ber .pnbeS orbnung ergebe gtoar in fo fe rn eine SBerfdjärfung, als

^ üeftimnte: „ £ a u f unb 35erfanf ber ärgtiid^ert iß ra jiS ift booten, g ü r übernommene ©egenftänbe (2lr§thauS ober 9 l r p

®°ynung, g n ftru m e n te ufio.) !a n n eine © ntfdjäbigung oer»

, ’ m att merben, beten Sjjölje u nter treuljänbetifcher SR itm irfung öCj P ftä n b ig e n SlmtSleiterS feftgefept toerben fo ff." SCuS biefer

^ lä u fig e n nnb n u r fü r einen befdjränften £retS üon trä te n p te n b e n SBorfdjrift iönne aber unm öglich abgeleitet merben, 0?s Verbot beS SSetfaufS ober £ a u f§ ber ärgtlid^en ißrajnS J ne SluSnahme fei n u n fo feft fü r ben ganzen Sirgteftanb unb

!,e flefamte SBolfSgemeinfdjaft anerfannt, baß barauS fid) m it m oitfenber t r a f t bie 9H d)tigfett alle r früher, p n ä d jft m it r ^ t S m ir f u n g gefd)Ioffenen Verträge über ben SSeriauf einer ädidjen ißrajriS ergebe. ®aS 9t© . £labe bisher feineSmegS

^"genommen, bafj ber ärgtlidje 33eruf ein ©enterbe fei. ® e r ,° n }hm jm ifd je n 9tichterit unb DtedftSanroälteu eincrfeitS unb wenigen 33erufSftänben, barunter aud) ben tra te n , gemachte nterfdE)ieb beruhe n id )t auf einer SRinberbemertung ber übrigen t et“ f§Pänbe, fonbern mefentlid) barauf, baß jene ftrenger be»

’metten beiben Berufe, bei benett ein SßrajiSüerfauf n u r fü r J flegen bie ©eBote eines befonberen ©taitbeS, bie testen @nbeS fifi reftiofe ©tfüffung ber biefent Söeruf obltegenben ÜiufgaBen ft?6-111 foKten, fei nicht ntel)r nur ©arfie eines Beptimmten i)5erfonen»

heite§' e™eS beftimmten 33erufS5toetgeS, fonbern Sache ber Mgemettt»

fi* f einen SBtberfprnch äroifchen ber Bon ber güiirung ber Srjte»

k Vertretenen StanbeSauffaffung unb bem SittiichfeitSbemnfjtfein 3j e, “eutfif)en SSoIteS fei minbeftenS heute fein Staunt mehr, ©ine

¡ie ’‘Üfbtedjung, bie fid) burch eine meniger ftrenge Sluffaffung Bott

$ ( ’’ ®crufSethoS beS 2tr§teä m it ben Sinfihauungen ber gührmtg ber w M tfja ft jn ggiberfpruch fepen Wollte, mürbe fid) bamit ¿ugleid) in heg s»bntd) ju ber mahgeBIidj iunbgetanen Sluffaffung ber güljrung 3Ej ®oIteS felbft fepen. ®enn biefe umfaffe bie gührung jebeS ein»

f i f t 11 ^erufSjmeigeS, fo bap auch bei ber Rührung ber Slrgtefcljaft es fjS u>n eine folcfie burd) bie fführung beS SBoöeS tunbgetane Stuf»

%l;'tl,g hanbie unb beren Stuffaffung bie beS gefamten SSotleS rum

“äbrud Bringe.

SBeiter hält eS baS £ ® . für gänältd) auSgefdjloffen, baß bie nod) btsr • §§ ^ / 49 gtSirjteD. ju ermartenben iBeftimmungen oon bem gu^etigen auSbrüdlidjen Verbot beS SSerfaufS einer StrjtprajiS ju»

be üen einer milberen Stuffaffung, bie fith mit bem heutigen Befon»

3 betonten SBerufSettjoS nicht Berein&aren taffe, aBmetchen mürben Ok Ermähnt fei noch, baff bie erfte gu ftan j, baS S ® . B erlin, in n '«inftim m ung m it ber Bisherigen SRedjtfprechuttg beS 9i@. ange»

b P 'v e n hatte, bah ber Slerftop gegen baS SSerBot ber ©taitbesO.

üji .^ertrag noch nicht ohne weiteres fittenwibrig erfchetnen laffe.

„ “BgeBenb für bie ^Beurteilung fei affeiit bie p r 3 eit ber Slot»

e0t >e 91ed)tSgefchäftS herrfdjettbe Stnfdjauung, bie ben SSeriauf

^ ''trjtp ra jis ieineSwegS als fittenwibrig empfuitben habe.

ben gmeiten ber 9vechtSc,nmäIte in ^Betracht fornmc, p r 9JHt»

m iriu n g hei ber Slufredjterhaitung ber 9iechtSorbnung Berufen feien, ohne baff üBrigenS baraus bie grolge abgeleitet morben märe, bajj affe nnb jebe 35ertegung ber © tanbeSpflidjten, fei fie auch fachlich noch fo gering an. © em idjt, Bei ihnen ftetS audj bie SInmenbung beS § 138 53@23. Begrüttbe. S e r er»

iennenbe © enat hübe auch, umgefehrt mie ber SSorberridjter, in feinem U rte il c. 24. 97oO. 193 4 35) ju einem 95erfauf einer 9iedhtäanmaItSprafiS burdj bie ©rben eines üerftorBenen 9ted)t§»

anmaitS, ben fdjon baS £ ® . burd) feinen 6 . ©en. fü r rechts»

m irifa n t e rfiä rt hatte, auS ber Singteichung beS StrjteBernfS an bie 9iedjtiSanmaitfchaft burch hie Suerfennung feiner öffent»

liehen 9IufgaBen unb auS § 4 9 3IBf. 2, 3 9tS trjteD . bie g-olge gezogen, baff bie fRedjtfprediung über ben SSeriauf einer a r p liehen fjSrajiS burch bie ©rbett entfpred)enb auch fü r ben SSer»

fauf ber SInm altSprajtS gelten ntü ffe 36). ÜRöchten f ü r bie Ijeute gültige 9ied)tS» unb SSoifSanfdjauung © tanbeS m ibrigieit (erheblichen ©emid)t3) unb © itte n m ib rig ie it p fam m enfaffen, fo iönne boch eine bebingte © tanbeS m ibrigieit nicht unbebtngte

© itte n m ib rig ie it p r g o l 0£ haben, deshalb iönne bie unbebingte

© itte n m ib rig ie it berartiger SSerträge auch nicht barauS ge»

folgert merben, baff ber grofje © enat beS 9x©. in feinem 93e»

fdjluß ö- 15. Sfftärä 1 9 3 6 37) e rfiä rt hübe, auch frühere nach ben bantaligen Sinfihauungen g ü ltig gefdjloffene unb noch nicht gan^ abgemidelte SSerträge iönnten ieinen fRecfjtSfdfu^

mehr beanfpruchen, menn fie nach hen heute herrfdjenben Sin»

fdjauungen gegen bie guten © itte n berftiefjen. ® enn berfelbe 33efchiu^ fpreepe auS, fü r bie 33eurteilung, ob ein SSertrag üon ü o r n h e r e i n redjtS gültig gemefen fei ober n ich t,'iö n n te n n u r b ie SSerijältniffe maggebeitb fein, bie bei feinem SlbfhluB be»

ftanben hätten. ® e r 35erftofj gegen bie guten © itte n , üon bem ber grofje © enat fpredje, fei als ein unbedingter 33erftofj p üerfteljen, auch f aSe ber Sefchlug meiter, menn ein fftedjtS»

gefchäft einm al g ü ltig p fta n b e geiommen fei, fo bürfe an feine 33ernicljtung n u r m it S3orficht unb ^ n rü d h a ltu n g , a'lfo n u r auS pringeube it © rünben herangegangen merben. ,,©S ftoßen fid j hierbei ber © efichtSpunit ber © e ltu n g ber neuen fRechtS»

aufchauung unb bie im n a tio n a lfo jia liftifd je n giechtSbenien nicl)t m inder michtig genommene SBahrnng ber SSertragStreue."

SSenn allerdings ber meitere SSertragSboHpg feinem ©egen»

ftanb nach m it ber neuen fRedjtSanfdjauung über baS, maS fittlich erlaubt ift, u n ü e rträ g lid j fei, m üffe bie neue fRechtS».

anfd)auung ftetS den ÖBfieg behalten. ® e r üorliegenbe V e rtra g ü. 24. 9R ärj 1928 fei u n te r einem durch bie 3 u I affnng üon Ausnahm en gem ilderten SSerbot einer © tanbeS organifation ge»

fdjloffen. ©eine © itte n m ib rig ie it fei daher nach ber fRecht»

fprechung bis p m Qdhve 1.934 n id jt gegeben gemefen. ® e r meitere 35ertragSüoffpg beftehe im Q aljien beS Übernehmers, einem an fid) - - m it bem SSorbeljatt einer fittenm ibrigen 95ir»

fung auf bie 33erufSauSübung beS 31räteS — unanftöfjigen („in d iffe re n te n “ ) ©efcheljen. © ei biefeS ©efdjehen heute und in Q u fu n ft aber überhaupt noch ntöglid), fei eS auch u u r etma p fo lg e einer 35ertragSgenehmigung einer gefeglich ermächtigten

©teile ber © tanbeS organifation, und fei eine in bie SBergangen»

Beit m irlenbe Stuorbnung, baf) bie ©enepm igung fü r ben mei»

teren 35ertragSüoffpg n a d jp b o te n fei, n id )t getroffen, fo fehle eS an einem ausreichenden © runde, ben einm al m itffa n t ge»

fdjloffenen 33ertrag rüclm irienb fü r n id jtig p erflären ober il)m nachträglich f ü r bie 3 u lu r .fi bie üerbinblidje £ r a ft p nehmen.

®aS fR@. e rfiä rt bann aud) bie meitere, auf bie BiSl)ercge fRed)tipred)Uttg geftü^te U rteilsbegründung beS £ © . fü r un»

p lä n g lid ). S n fom eit in te re ffie rt hier folgendes. 21u<h Bei biefer fBenrteilung gehe der 93orberrichter fepon infom eit fehl, als er bas SiechtSgefcfjäft als nad) ber ©tanbeSorbnnng „fchledjt»

h in " üerboten bezeichne, alfo ben 31bf. 2 beS § 6 ber ©tanbeS»

orbnung nicht berüdfichtigt habe. ©S fei daher auch nicht p 35) H 1 3 1 /3 6 : 3SB. 1937, 9 2 1 K

36) SRait lonnte aber woI)I genau fo gut umgefehrt fageit, ba§

bie 9lecl)tfpred)ung iiBer ben S3erfauf einer SlitWaltSprajiS fiiitftig aud) für ben einer SträtprajiS gelten müffe.

37) SR®3. 150, 1 - 3 SB. 1936, 1 2 8 1 1.

(6)

1518 Sluffäge [Suriftifcße SBodjenfdjrift oerfteßen, Woöurdj ber V o rb e rrtd jte r fid j fü r berechtigt gehalten

ßabe, öon einem „üBIic^eit S R ifjbtand)" gu reben, infoiüeti bie Veßauptung aufgeftettt worben fei, bafj VraEiSoerläufe häufig getätigt unb n id ;i beanftanbet mürben, ja fogar, bafj ber 35er*

tra g ber ©tanbeSoertretung oorgelegen ßabe unb öon iß r ge*

B illig t Worben fe i SDiefen VeweiSantrag ßabe ber V o rb e rrtd jte r nießt m it ber Vegrünbm tg ableßnen bürfett, bafj e§ hierauf nießt entfdjeibenb anlontm en iönne. ©S iönne bann p m in b e ft n id jt, Wie ber V o rb e rrtd jte r feftftette, oon einem betru p e n V e rftofj gegen bie ©tanbeSfitte, unb bam it öon einer f u B * j e f t i b e n © itte n w ib rig le it bie Siebe fein, g n te u e re r 35e*

gießmtg rü g t baS (R@. bann nodj, ber V o rb e rria jte r ßabe fiel) nic^t fla r auSeinanbergefeßt, baß eS fid j um ben 35erfauf ber V ra p is eines fcßWerlriegSbefdjäbigten 3lr§te§, bem gWet ©ohne im gelbe gefallen w aren, unb um bie S5erforgung feiner SBitwe geßanbeit habe, unb baß bie 1926— 1928 Beftanbene ia ta * ftropßale SBirtfcßaftSiage berStrgte bie V e reinbarung einer © nt*

fdjabigung fü r bie übertaffung ber VrapiS an einen jüngeren Strgt in ben Singen ber Beteiligten 2tr§te n id jt n u r als p * lä ffig , fonbern als geboten ßabe erfdjeinen taffen.

SBeiter faß baS 9i@. aueß bie — nadj feiner bisherigen jRedjtfprecßung — entfeßeibenbe Xatfacße, ob bie SM aftung beS SäuferS bureß bie übernommenen V e rp flich tu n g e n 37a) berart gemefen fei, baß er bie V ra E ^ ungebührlich ßabe auSnügen ober feine ibeaten V e ru fS p fiid jte n ßabe ßintanfeßen m uffen, nicht als genügenb feftgeftetlt an.

© nblid j erörte rt baS iR®. noch bie SR ögiidjleit einer richterlichen ¡Qerabfegung ber VertragSteiftungen gemäß § 2 4 2 V © V . @S h ä lt m angels einer auSbrüdlicßen oertraglicßen SluSfcßliefjung eine folcße ¡perabfeßitng fü r möglich unb finbet in biefer SR öglidjleit fogar einen meiteren © rm tb gegen bie Sinnahme ber ülicß fig le it beS Vertrages, ba Bei ber SRögltdj*

!eit, bie Seiftungen beS Säufers auf ein Billiges SJtaß ßerab*

pfeßen , jeber g w a n g gur fitte n to ib rig e n StuSbeutung ber V r a jiS entfalle.

® ie © ntfdjeibung beS 91®. ü. 24. 92oö. 1936 betreffenb ben V e rla u f einer (RecßtSanwalfSprajiS hat — öon noch näher p erörternden ©ingelheiten abgefeijen — folgenbe V e g rü n b u n g :

©ine OiechtSantoaltSprajiS Iönne fü r bie Siegel ¿mar nicht

©egenftanb beS SganbelSüerleßrS fein, ba ber V e ru f beS Sin*

malteS le in ©emerbe, fonbern, toie fieß aus bem Vorfprucß gur IRIRSID. ergebe, „ S ie n ft am S iedjt" fei. SluSnaßmSWeife unb u nter befonberen Umftänben feien aBer g ä lte benlbar, in benen eS bem SinftanbSgefüßl alter B illig unb gerecht ®enlenbcn nicht Wtbetfpredje, fü r bie Übertaffung ber u nter ber Vegeidjnung

„V ra p iS " gufammengefaßten tatfäcßtidjen SRöglidjleiten eine V ergütung in ©etb gu üerfpredjen unb fid j oerfpredjen gu taffen. SDiefe g ra g e ßabe in grun b fä ß lid je r Vegießung oieteS gemein m it ber grage ber © itte n w ib rig le it beS V e rla u fs einer Strgt* ober gaßnargtprapiS. ©S fei baßer fü r bie gu entfdjei*

benbe g ra g e oon Vebeutung, baß bie fRedjtfprecßung beS fR®.

bie entgeltliche Übertragung einer ärgtlicßen jß ta jiS n id jt fdjtedjtßin atS Verftoß gegen bie guten © itte n auffaffe, üiet*

meßr fotte eS auf bie Umftänbe beS ©ingetfatteS anfommen.

Saffe fid) hiernach bie entgeltliche Ü bertragung einer jRecßtS*

anioaltsprapis n id jt u n te r alten Umftänben unb ausnahm slos als fitte n m ib rig begeießnen, fo gelte bieS noch weniger, wenn bie SBitwp eines tRedjtSanmaitS bie V ra £tS oeräußere. Spier lontm e nießt ein V e rtra g gwifeßen gwei VerufSgenoffen in grage, burdj ben ber eine gegen © ntgett auf bie SBeiterfüßrung

37a) $ e r üBernaßmepreiS Beftanö außer in einem Vetrage Oon 300 M M für EinridjtungSgegenftänöe in einer SDlonatSrente öon an*

fänglidj 200 M M auf SeBenSgeit für ben 67jäßrigen, nad) brei SRo*

naten nerftorBenen Verläufer. ®iefe Diente follte fieß nadf bem öülligett SluSfcßeiöen beS Verläufers aus ber SßrajiS auf 300 ¡ftJtl unb, falls bem Käufer bie Vafjnatätftelle übertragen mürbe (tnaS auch gefdjeljen ift), auf 350 M M erijößen. 9iad) bem StBIeBen beS Verläufers follte feine 59jäljrige SBitloe eine lebenslängliche Diente bon monat*

ließ 250 M M erhalten, fjm gatte beS bor^eitigen StbteBenS beS Släu*

ferS follte bie SBitme beS Verläufers eine 2t6fittbung bon jäfjtiidj 2000 MM, Bis gut Vottenbung ißreS 70. SeBenSfaßreS erßatten, unb gmar aus einer bon bem Säufer in §öße bon 3 0 0 0 0 Ä Ä eingu*

geßenben SebenSberficßerung.

feiner V rQi ^ / i>. ß. auf bie weitere SRutpießung beS trauenS oergidjte, baS er fieß im Saufe ber Qeit bei eine^

fRecßtSfdjug fudjenben V u b iifu m erworben ßabe, wäßrenb anbere einen b a fü r gaßte, baß er in ben © tanb 9ef?|*

Werbe, bie auf biefem V e rtrauen gu bem bisherigen V raid,.J inßaber berußenben Vegießungen fü r fieß auSgunußen.

33itwe unterfteße feiner ©tanbeSgndjt. <3ie Iönne auch Oon ißrem Sltanne in la n g jä h rig e r VerufSarbeit gefeßafft110 tatfäd)ti<ßen Verm ögenswert fetbft n id jt mißen, einem an&eret1 fRecßtSanWatt fönne er aber p r w ertüolten © runblage fü r Stufbau einer eigenen bienen. ©S wiberfpredje ntC*i bem SinftanbSgefüßl alter B illig unb gereeßt f&enfenben, p * 111 u nter biefen Umftänben bie SSitwe fid j eine ©elbentfdjäbighrf9 bafür auSbebiitge, baß fie biefen Verm ögenswert oor feittel Verflüchtigung einem äußeren fRedjtSanwatt übertaffe. 2111er' bingS m üffe and) in einem foidjen g a tte bem Sßefen unb bei' Stned beS fRedjtSanWattSberufS, ® iener am fRedjt gu fcllJ)

^eeßnung getragen werben, © in V e rtra g , ber bem fRetfP' anw att fo feßwere w irtfdjaftticße Saften auferlege, baß er 8^' n ö tig t fei, feinen V e ru f als reine ©elberWerbSquelle gunußen, fönne n id jt meßr atS m it bem ©runbgebanfen bc»

SRecßtSanwattSberufS oereinbar unb baßer aueß nießt meßt fittlicß unbebenfiicß angefeßen Werben.

©rgebntS unb f r i t i l

S ie Oorfteßenbe fSarftettung ber © n tw id tu n g unb bc- gegenwärtigen ©tanbeS unfereS Vtoblem S geigt jebenfailS beim ließ, baß eS fieß ßier — minbeftenS einftw eilen — um tneh ßanbett, atS um eine g ra g e unb eine StntWort. ® ie Itrte ü 1 beS 5R@. oermeiben eS gwar, fieß gu w eit Oon ben Vefoitbct' ßeiten ber eingelnen g a tte gu entfernen. Xroßbem fattn t*101 ißren © jtr a ft woßt in folgenbe ©äße fa ffe n :

1. 2 )ie Veurteilmtg ber Sittentoibrigleit be§ VeriaitfS eii'cJ ärgtlicßcn Vtasi§ unterfeßeibet fi^ nießt tocfentli^ tn>«

bc§ Verlaufs einer 9?ctßtSantoa(tSprasiS.

2. 35er V erlauf einer ärgtlicßcn spro^tS, fei eS burdß ben felbft ober beffen ©rben, ift n i^ t oßne toeitercS toibrig.

3. © r ift oßne Weiteres aueß nießt beSßalb fittcnWibrig, ^ unb infoWeit er gegen bie bor ber ©eltung ber ))lSiritc^

gültigen Veftimmungen ber ärgtii^cn ©tanbeSorb«u,,i' bgW. gegen bie ßerrfeßenben ©tanbeSanfitßten berftöp 4. g itr bie ßcutc gültige IRccßtS* uttb VoifSanfcßauung

gWat StanbeSWibrigleit (aber nur erßeblicßen ©eWi<h'^

unb ©ittcnWibriglcit gufammenfaKcn. ©ine nur bcbiuÄ _

©tanbcSWibrigleit lann jeboeß leine unbebingte @ütclt' Wibrigleit gur golge ßaben. Sla^ ben jeßt no^ g ü lt ig

©tanbeSborftßriften befteßt nur ein bebingteS Verbot » Verlaufs einer ärgtlicßen V r *>si§38)-

5. $ c r Vegriff eines VerftofecS gegen bie guien ©itten WÜ5 bureß baS feit bem Uinbrttcß ßerrftßcnbe VollSempfiI,*L j bie nationalfogialiftifdße SBeltanfcßauung, beftimmt.

bem ßierauS fieß ergebenben Snßßli ift § 138 2lbf. 1 aueß auf noeß nießt abgeWidelte SRceßtSgeteßäfte attgul®®

ben. ©in fo P e r Verftoß gegen bie guten ©itten lantt ö®

nur ein unbebingter Verftoß fein. 9ln bie V ernietung C'K c einmal gültig guftanbe gclommcncn SReeßtSgefcßäftf’

nur m it Vorfitßt unb guritcfßaltung, alfo aus ben ©riinben, ßerangegangen Werben (VBaßrung bet ® tragstreue), eS fei benn, baß bie Weitere VertragSerfiiult . ißrem ©egenftanbe n a e S^wäß ber neuen 9lecßtSan?cßfl,,,, fittenWibrig fei. 8

8S) ®aS U rteil ö. 8. San. 1937 fügt ßtergu: „21uS ber läufigen' V orfdjrift jenes SReidßSfüßrerS ber ® V ® . für eirtCtt he)t, feßränften SlreiS Oon irgtett lann aber unmöglich abgeleitet baS Verbot beS Verlaufs ober ®auf§ ber ärgtlicßen ißrajiS oßne ü naßme fei nun fo 'feft für ben gangen Srgteftanb unb bie 9e|£Lft VollSgemeinfcßaft anerlannt, baß baraitS fieß m it rüdmirfenber ^ bie SRicßtigleit alter früßer gunäcßft m it SReCßtSniirlurtg gefcßl°ne Verträge über ben V erlauf einer ärgtlidjen V ra jiS ergebe."

(7)

6e- 3rtt)rg. 1937 §eft 24/25] Sluffäge 1519 betonieren Umftänbe, bic einen sprajrigbertauf als

fitte n w ib rig erictjcinen taffen, tonnen tnsbef. befielen in einer fittentoibrigen Knebelung eines SSertraggpattnerS, einem fittenloibrigen ®cttbelocrbSöcrbot ober, Wag am t)äufigftcn in Stage tom m t, in einer fo tjotjen SBemeffung i>e§ Entgeltes, baf; bie tßelaftung h ie rm it ben Staufer n ötigt ober auch n u r in (Sefafjr b rin g t, unter § in ta n fc ^u n g feiner Wagten S e ru fg p flid jte n feine tp ra jiS finangiett aug»

änbeuten. S ie geftftellung, baf; ein ¿ e rtra g aug Ictjtercm

© runbe nichtig ift, fa n n auch bei einem anfänglich unbe»

öentlicfjen Vertrage infolge beränberter Umftänbe fpäter erfolgen.

'• Unter Umftänbcn laitn, toenn eine totale Uliiijtiglett beg Vertrages nitfit borliegt, eine fierabminberuug ber Sei»

ftungen beS Käufers nadj § 242 S © 33. in grage fornmen.

Steine Süieinuug p biefen ©äfsen ift folgenbe:

. 8 u 1. S ie medjfeifettige ^Bezugnahme ber beiben re ie p 5

^ r ^ t lic b e n U rte ile aufeinanber lä g t nicht einbeutig erlernten, J? oie oon ber Sfechtfprechung fü r ben V e rla u f einer ärztlichen tjtttjiä enttniefetten © runbfäge nunm ehr aud) fü r ben einer ' Woattgprajng maggebenb fein foHen ober um gefehrt. 9Kan Wohl attneljnten, bog u n te r ^Beibehaltung ber fü r bie tttoaltfdjaft bisher geltenben ftrengeren Sluffaffung biefe ttadj et SBieberetbifierung; beg ärgtlicEien SSerufeg burdf bie i f t f rjte D - u“ ) fü r ben S e rfa n f einer ärgtlicEien fß ra jiS maggeblich fein ttlIBten, unb nicht u m g e id jrt bie bisher Weniger ftrengen beg J iU td je n föerufeg ju lü n ftig fü r ben anwaltlichen. Qu te|sterer u n f.i^ t lö n n te allerbingg fa ft ber SS ortlaut ber beiben (In t*

v ^ i u t g e n be§ 91®. oerleiten. S a g S trztu rte it oom 8. g a u . 9o7 bxüdt fid) an feiner fraglichen © teile näm lich folgenbet»

retten aug; „U m g e ie ljrt, wie ber ffiorberrichter, hot n u n aber et etl. S e nat in feinem U rte il 0. 24. 9loö. 1936, I I 131/36 P e in e m V e rla u f einer giedjtganW attgprajig burch bie Erben betfiorbenen Stnwaltg, ben fchon bag S ® . burch feinen

•S e n a t fü r rechtSWirtfam e rflä rt hotte, aug ber Ungleichung S rjteberufg an bie SftecEjtganmaltfchaft burch bie guerfen»

feiner öffentlichen Stufgaben unb aug § 49 Slbf. 2, 3 J ^Z te -D . bie ffotge gezogen, baf; bie Siecfjtfprechung über ben eUauf einer ärztlichen fß ra jig burch bie Erben entfprecljenb i Uch fü r ben 33e rla u f ber S ln to a ltfjra p S gelten m ü ffe ." S ie Htfcheibung t . 24. SioO. 1936 fa g t hierzu fotgenbeg: „ S ie Mer p behanbetnbe grage hot in grunbfä|licher /Beziehung nleg gemein m it ber g ra g e ber © itte n w ib rig ie it beg 33erfauf§

t„lEer S l r p unb 8ahnarztp ra;rig. — S ie Erwägungen, bie b o p litt e tt. ^ n n e n , ben 33erfauf einer Stechtganmaltgprapig als Lftenw ibrig a n p fe lje n , unterfcheiben ftd) in grunbfäglicfjer nicht wefentlich bou ben Erwägungen, bie ben 33er»

fc f,e in e r Strztprapig alg fitte n w ib rig erfefj einen laffe n fö n n e n .

< s ift baher f ü r b ie j u e n t f c t i e i b e ' n b e g r a g e bon S3e»

tp tu n g , bah bie 9ted)tfprechung beg 91®. bie entgeltliche Über»

p s u n g einer ärztlichen iß ra jig nicht fcglecgtgin alg SSerftog a 9en b ie gUt en. S itte n a u ffa g t. . . "

, h ie r m it ftim m t allerbingg Wieber ber SB ortlaut ber ben oel ,,n Eutfdjeibungen oorangeftellten Seitfähe m. E. nicht finn»

ijjtto f; überein. S e r Seitfag ber SlnWaltgenrfcheibung befagt t fp U d ) in fehr einfcfiränienber (atfo bie bisherige ftrenge Stuf»

UiI|Un9 ntöglichft bewahrenber) SBeife: „augttahm gw eife unb :Er befonberen Umftänben fa n n ber ¿ e rla u f einer ¿ r a jig n 9techtganwälten guläffig fein. S ie SBitwe eineg 9lechtg»

walteg barf grunbfählich bie fß ra jig ihreg Oerftorbenen Ehe»

^Otttteg an einen 9iec!)tganWait oeräuhern." S e r Seitfag bei

^ p tu r te ilg bagegen fa g t — unb auch er bleibt in fo w e it in ber

^ ttte ber bigherigen 9iechtfbrecijung — „n ic h t jeher SSerftof;

n 8en bie ärgtlidcjen ©tanbegüorfchriften macht ein fRedjtg»

ift r ^ nic^tig - üfcidjt jeber 33erfauf einer ärztlichen ¿ r a jig P r i/p /n w ib r ig " . S iefe tehteren Sähe tonnten im m e rh in einer ben » h Weitherzigeren Stugtegung fähig erscheinen alg bie fü r ben e^ner ^ o w a ltg p ra jig gültigen, felbft wenn m an bie 3 ^ ? en~ " augna^ m§lt,eEf e// unE) ,/tii< h tJ eber"_ grunbfägtidj ftte Oteidhe 33ebeutung beimeffen Woüte. E in e r irgenbw ie ge»

b,\, tt U nterfiheibung beiber g ä lte wiberfbrechen aber wieber öorftehenb zitie rten ©ähe aug ben © rfinben ber Entfcljei»

bungen. SDZöglidjerwetfe hot ber © enat bie in bem erften U rte il auggefbrodfene Slngleichung beiber g ä lte , bie auch hier fchon burch bag übliche © icherheitgoerttil — „n ic h t w efentlich" — etwag eingefchräntt w a r (h o rro r p le n i? ), in ber fbätere nE nt»

fiheibung noch üorfiegtiger fo rm u lie re n w ollen, wenn er hier n u r Oon ber enifbrecfienben ® e ltu n g ber fRechlfbrecIjung über ben SSertauf einer ärztlichen ¿ r a jig b u r c h b i e E r b e n auch fü r ben S lnw altgfaü fb ric h t39).

9W. E. m üffen beibe g ä lte noch ben o ö ltig gleichen ®rrtnb»

fä |e n behanbelt unb entfegieben Werben. S a g frühere Unter»

fcheibunggmerfmal ber engeren 33erbunbenheit beg Slnwoltg»

berufeg m it ber 9iecl;tgorbnung40) hot in einer g e it feinen S in n üertoren, in ber jebe SBerufgougübung S ie n ft fü r bie

©emeinfehoft if t unb ber SBert jebeg ©tiebeg biefer ©emein»

fegaft nicht nach her Strt feineg 33erufeg beftim m t w irb , fon»

bern n u r nach hem SUiage oon © e w iffenha ftig teit, Sreue, S ü chtigteit unb D p fe rfin n , m it bem er feine ¿ erufgaugiib ung e rfü llt. S ie ftetg üorhanbene ätgrtlicgfeit gerabe ber beiben SSerufe beg Sl'rzteg unb beg SlnWalteg if t noch ü e rftä rft unb gefehgeberifch hetöorgehoöen worben, feitbem bie 9lSirzteD.

(§§ 1, 19) augbrü efti^ feftgefteKt hot, bag ber Strzteberuf fein

©ewerbe ift, fonbern eine öffentliche Stufgabe zw o SBohle oon Slolf unb 9ieicl) e r fü llt41 * *), ebenfo Wie auch her Sferuf beg Siechtganwalteg fein ©ewerbe, fonbern „ S ie n ft am 9te<ht" if t (S3orfpruch z u t 9t9iS lD .). geh fa n n m it Beziehung auf unfere grage ber © itte n w ib rig ie it beg 33erfaufg einer iß ra jig feinertei Unterfchiebe zwifcfien ben beiben b e ru fe n fegen, fie fin b m. E.

in fo w e it nicht n u r im w efentlidjen, fonbern grunbfäfjlich unb gänzlich gleich zu behonbetn. 907. St. fa n n eg w eite rh in auch feinen Unterfcgieb machen, ob auf ber SJerfäuferfeite ber Strzt gänzlich aug bem SSerufgteben augfegetbet ober n u r feine big»

gerige Siiebertaffung aufgibt, unb gleich ift enblicg auch her g a lt, bag nach bem Sobe be§ Sirzteg (ober 9IechtganWatteg) feine Erben bie 33erfäufer finb. S a g bie Erben ber ©tanbeg»

Zucht nicht untergeben, fa n n m. E.v eine unterfcgiebliche S3e»

Ijanblung n i ^ t begrünben, zum al fie ja w iffe n ober Wiffen m üffen, bag ber K ä ufer auf jeben g a lt gegen bie ©tanbeg»

pflichten üerftogen Würbe. Stucg Würbe eg genügen, wenn bag 9lecgtggefcgäft feinem objeftioen g n h a lte nach fitte n w ib rig fein Würbe. Unb im übrigen if t auch jebenfatfg ber 9M rzte D . ber S3egriff einer gewiffen Vererbung ber ©tanbegpftichten nicht fremb (befcgräitfte © djweigepflicgt beg Erben ober fongigen 9tecE|tgnachfotgetg gemäg § 13 Slbf. 2 ©ag. 2 9iS rzteD .).

S ie hier Oertretene gänzliche ©teichbehanbtung beiber SSerufe fönnte n u r entfallen, wenn bie beiberfeitigen ©tanbeg»

oorfchriften augbrücflidh unterfhiebtiche Siegelungen betr. ben iprapigoerfauf treffen würben. S a g bie bisgerige ftanbeg»

ntägige 9iegetung wefentlich ähnlich/ wenn nicht gleich ift, haben w ir Bereits gefet/en. U nb eg if t Wohl auch faum an»

Zunehmen, bag fie fieg bei fü n ftig e n Sinbentngen ober 9ieu- regetungen erheblich ooneinanber entfernen werben.

Über ben beftimmenben E in flu g ber Stanbegoorfchriften auf bie ^Beurteilung ber © itte n w ib rig ie it w irb im folgenben (ZU ¿ u n ft 3 unferer © ä |e ) noch näher eingegangen werben.

3 « 2. gunächft bebarf e§ jeboeg noch ber E rö rte ru n g ber grage, ob ber SSerfauf einer ärztlichen ¿ ra p ig ohne 9Rüdficgt auf © tanbegfitte unb Stanbegoorfchriften fchon attgemein alg ben guten S itte n wiberfprechenb angefehen werben m ug. Unb bag m ug m. E. fta r unb e n tflie h e n oerneint werben.

SOioggebenb if t nach ber 91 ecgtfprecgung beg 9 i® . fü r bie 39) Qm übrigen flammt ber Vertrag über ben SSerfauf ber Slitroaltprajig o. 2. Stprit 1933, ber über ben Slerfauf einer ärjt»

liegen ¿ ra jtS aug bem Qahre 1927.

40) Sag m. E. aber auch f h ott bamaß jeber SSerechttgung ent»

beljrte, benn bie S3erufe beg Slr^teS unb beg Stnmatteg^ alg S3efcEiü|er Bor ben förperlichen unb fojiaten ©efahren beg Eemeinfhaftgiuefeng waren, oon ibeater unb richtiger Seite gefegeit, früher fhon gleich»

geartet unb gleicfjbebeutenb; anbererfeitg bie Entartungäerfheinnngen ber Bergangenen 3 eü auch bei beiben ^Berufen gleich ficgt&ar unb gefährlich-

41) ähnlich fchon bie früh® gexxfcgmbe SReinung, bon ber bie ißrajig atterbingg mehr unb mehr abzuweichen begann, ©iehe ©b e r » ma l ) e r U © . 9 unb fft®. ». 1L Quni 1907: K®3_ 66, 134.

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