.» Hartburgische
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SechszehntesStück.
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- 23ssienvJunius-, J767.
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Die«s Zeitenenglischen Schauspielereinswenigsehrsunnatürlich; bekwaren zuHills sonderswar ihrtragischesSpieläußerst«
wild undübertrieben;wosieheftigeLeidenschaf- tenauszudrückenhatten, schrienundgebehrdeten sie sichalsBesessene;unddasUebrigetöntensie ineinersteifen, strotzendenFeyerlichkfeitdaher, dieinjeder Sylbeden«Kontddianten«v"err;"iseth.
Alser·daher seineUebersetzungderZayre aus- führenzulassen bedachtwar, vertraute er die Rolle derZayreeinem jungenFrauenzimmer, das nochnie in derTragödiegespielthatte; Er urtheilte so: diesesjungeFrauenzimmerhatGe- fühl,undStimme,undFigur,undAnstand;sie hatdenfalschenTon desTheatersnochnichtan-.
genommen; sie-brauchtkeineFehler erstzuVer-«, lernen;wenn sie sichnur einPaarStunden überredenkann,daswirklichzuseyn,«was sie
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v·orste-llet,sodarf sienttr"reden-wie ihrder Mund gewachsen, und-alleswirdgutgehen.
Esgieng auch;unddieTheaterisedanteü,welche gegenHillen behaupteten, daßnur einesehrge- übte, fehrerfahrene Person einersolchen Rolle Genüge leistenkönne,wurdenbeschämt.Diese jungeAktrite war dieFraudesKomödiantens
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ColleyCibbersund dererste-Versuch«mihrem achtzehvtenJghreward einMeisterstück-.·Es ist merkwürdig,daßauchdiefranzösischeSchau-.
spielerinn, welchedieZayre zuerst spielte,eine
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Anfangerinnwar. Diejunge reißendeMadee MvisellGossinwardauf einmal dadurchberühmt- undselbstVoltaire wardsoentzücktübersie,daß erseinAlterrecht kläglichbetauerte. «
Die RolledesOrosmann hatteeinAnver- wandterdes Hill übernommen,·«der keinKomö- dilatjtspvouProfeßion, sonderneinMann Vott Stande war.TErspielteausLiebhaberey,und» machtesichnichtdasgeringsteBedenken,össente
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lich aufzutre"ten,umeinTalent zu zeigen,das»
so schätzbaralsirgendeinanders ist. Jn Eng- szlandsinddergleichenExempelvon angesehenen
Leuten,diezuihrem bloßenVergnügeneinmal Mitspielen,»nicht selten.- «Alleswasuns dabey befremdensolltez sagtderHr.von'Boltaire, ist.
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Tiefes-»daßesuns befremdet.» Wir sollten überlegen,-daßalleDingein derWelt Vonder Gewohnheitund Meinung abhaugemDer
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frank-
» 123 franzbsifcheHof hatehedemaufdemTheatermit- denOpernspielexngetanztzUndman hatweiter Nichts besondersdabey gefunden-alsDaßDiese ArtVonLnstbatkeitausderModegekommen;
Wasist zwischendenbeidenKünsten fürein Un- terschied,alsdaßdie eineüberdieändereseben so weiterhaben ist,alseslTaleMey WelcheVor-, züglicheSeelenkräfteerfodern, überbloßför- .perliche Fertigkeiten sind?»"· "—"« «
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übersetzt;sehrgenanundjsehrzierliO»»e«ehet in dem«drittenTheileseiner Werke-«istiiweichet SprachekdnnenzärtlicheKlagenxrührenderklin- gen, alsindieser?IMitder—-einsigen7Frehheit, diesichGozzigegendasEndedesStücke ge- nommen--Wird,1U9U·fchwerlichzufriedenseyn.
NachdemsichOrvsktxåvnerstorben-;laßt-ihan tairenur nocheinPasintr-te sagen,-uns·über daswasSchickglthut ozzi?diesNerestanDer JFalienersfnndssesthnezubetuhigemAber « Zweifelzu kalt, einen anken sogelassen»weg- sterbenzulassen. Erlegt also demOrosmamx. pocheineTirade in«denMund--Voller.AUstu-, fangen,vollerWinseln-undVerzweiflung.Ich willsiederSeltenheit halberunter denText
setzen.("-) . « « ,
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.EsistHochsonderbar,wieWeitsichhierder deutschezGeschmackvondemwelschenentfernetL Dem-WelschenistVoltairezukurz;uns Deut- schen isterfzulang.«Kaum hatOrosmann ge- sagt "»verehretundgerochen;«kaumhatersich den«tödtlcchenStoßbeygebrachrssolassenwir denVorhangniederfallen. Jstes· denn aber auchwahr," daßderdeutscheGeschmackdiesesso
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habenwill?
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Wir machen dergleichenVerkürå zungrnir mehrern Stücken:aberwarum machen wirsie?·Wollen wirdenn imErnst, daßsich einTrauerspielwieeinEpigrammschliessensoll ?
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Ferocexcor, cor. difpietaro,emiferm Pagala pena deldelikt-ro qrre«ndo.
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» .125 Immermit-der SpitzedesDolchs, oderinit« dem letztenSeufzerdesHelden?Woherkömmt Unsgelassenemernsten Deutschendieflatternde Ungeduld,sobalddieExecutionvorbeh, durch- aus nun weiternichts hörenzu wollen,wenn es auch noch so wenige, zurVölligenRundungdes .Stücks noch so unentbehrlicheWorte wären?
DochichsorschevergebensnachderUrsacheeiner « Sache,die nichtisi. Wir hättenkaltBlut ge- nug-,—den-DichterbisansEnder hören,swenn PSHunngde,f-Schauspieler»nurzutrauen wollte.
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Wir».rvüyden.rechtgerndieletzten Befehle des-
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großmüthigen«»Sulta·ns—.Verneh«men;rechtgern dieBewunderungunddasMitleid-des Neresian s noch·theilen:aber wirsollennicht.Undwarum
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sollenwirnicht-? Auf dieseswarum, weißich kein darum. Sollten wohldieOrosmannsspie- let daran Schuld seyn?Es wärebegreiflichge- nug-, warum siegern dasletzteWort haben wollten. GestochenUndgeklatschuMan-muß KünstlernkleineEitelkeitenrerzeihem
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BeykeinerNation hatdieZayreeinenschäk- sern Kimstkichtergefunden,alsunter denHoc- landerm FriedrichDMM- vielleichteinAne- verwandter desbekschmkenAkteursdiesesRa-
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mens ansdem"A,msterdamerTheater,fand so« vieldaran auszufegen-daßeresfüretwas klei- nes hielt,«einebesserezumachen.Er machte
O.3 auch
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auch wirklicheine—- andere(’«·)inder dieBep-, kehrungderZayredasHauptwerkist,unddie sichdamit endet,vdaßderSultan überseineLiebe sieget,unddiechristlicheZayremit allerder
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PrachtinihrVaterland schicket, dieihrervorå gehabtenErhöhunggemäßist;der-alteLusignan stirbtvorFreuden. Weristbegierig, mehrda- vonzuwissen?Der einzigeunverzeihlicheFehler eines-tragischen Dichters ist dieser, daßeruns kaltläßt;erinteressireuns, undmachemitden kleinenmechanischenRegeln,was erwill-.Die Duime könnenwohl tadeln,aber denBogendes Ulyssesmüssensie nicht selber-spannenwollen.
Dieses sageichdarum-»weilichnichtgernzurück-«
vondermißlungenenVerbesserungaufdenUn- grundderKritik, geschlossenwissen möchte.
Duiins Tadel-istinvielenStückenspgaiizgegrün- det;besonders haterdieUnschicklichkeiten,deren sich«Voltaire in Ansehungdes Orts schuldig macht,UnddasFehlerhafteindemnichtgenug- sammotivirtesiAuftretenundAbgehender-Per- sonen,sehr wohlangemerkt.
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Auch ist ihmdie UngereimtheitdersechstenSteneimdrittenAkte nichtentgangen., »Orosmann,sagter,kömmt,
ZayrenindieMoscheeabzuholen; Zayreweis
gert»sich,ohnediegeringste Ursachevon ihrer Weigerunganzuführen;« siegeht"ab-UNDOWN-
mann (")Zaire, bekeer»de’1'urkjnne.TreurfpeLArn-·
krerclam 174F. -" ,
M 127 wann bleibt als einLasse(alseenen MARTH- .«jg«et1)stehen. Jstvdas wohl seinerWürde ge- WckßFReimet sichdaswohl«Mitseinem Cha- rakter? Warum dringternichtinZayren, sich deutlicherzü«ernannt- Warum folgtevihr nicht indasSeraglioITDursteerihr nicht dahin fol- ge,n?,,—- GuterDuiml-wenn sichZanre deut- lichererkläretHätte:wo hattendenndieandern AktesollenherkommenlifWäre nichtdie ganze Tragödie-darüberindiePilzegegangen?—
Ganz Pech-ilauch die--zwenteScenedesdritten AREist ebsn so»abgeschmackt: Orosmann tommtwiederzuZantenz
Innregehtabermal-;
ohnediegeringste nähere rklarung,l ab,"und OroomanmdervguteSchlucker,"(diesn goeden hals)tröstetsichdesfallsjneinerMonologe.
Aber, wiegesagt-dieVetwickelnng,oder Un- gewißheit«»mußte,dochbfszumfünftenAuszuge hinhaltemundwenn dieganzeKatastrophean ’"
einem Haape hängt, sochangenmehr wichtige. Dingeinder Weltankecnemsstärkerm,»
-DieletzterwähnteSceneist sonstdiejenige,in welcherder.Scha"Uspieker,der die Rolledes Dios- mann hat, seinefeinsteKunstin alle dembeschei-
denen Glanze zeigen kann,in demsienur ein. eben so feinerKennerzuempfindenfähigist.
Ermußaus einerGemüthsbewegnngin diean-
dereübergehen,nnddiesenUebergangdurchdas«
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stummeSpiel sonatürlich« zumachenwissen,daß der«
derZuschauer durchaus durchkeinenSprung, sondern durcheinezwar schnelle,aberdoch-da- bzeymerklicheGradation mitfortgerissenwird.
Erst zeiget sichOrosmann inallerseinerGroß- muth, willigundgeneigt-«Zayrenzuvergeben-
wann ihr Herzbereits eingenommenseyn sollte, Falls sienur aufrichtiggenug ist, ihm länger keinGeheimnißdavon zumachen-»Indem ek-
ivacht seine Leidenschaftaufsne.ue,·undersoderx dieAusopferung "«seines-Nebenbuhler8. Er wirdzärtlichgenug, sieunter dieserBedingung aller seiner Huldzu Versicheru.·Dochda
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Zayre aus ihrerUnschuld-bestehn,widerdieer so offenbarBeweisezuhaben glaubet, bemeistert sich seiner nachundnachderäußersteUnwille.
Und so gehterVondemStolzezurZärtlichkeit, nnd VonderZärtlichkeitzur.Erbitterung-süber.
Alleswas RemonddeSaint Albin·e,·inseinem Schauspielen ("·)hierbeybeobachtetwissenwill- leistet Hr.EckhofaufeinesoVollkommene Artxs daßmanglauben sollte,eralleinkönnedasVor-- bilddesKunstrichtersgewesenseyn.
(k)Lecomedjen, Partie ll. chapzxxP.:3-09.-,
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