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Glückauf, Jg. 56, No. 20

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Academic year: 2022

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(1)

OLUCKAUF

Berg- und Huttenmannische Zeitsehrift

N r - 2 0 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 1 5 . M a i 1 9 2 0 5 6 . J a h r g .

Uber einige auf Druck und Zerrung zuriickzufulirende^ Strukturen, Yerł)andsverlialtnisse und Absonderungsforraen yon Kohle.

V on D r. O. S t u t z e r , P ro fesso r a n d e r B ergakadem ie F re ib crg (Sa.).

. Dic S t r u k t u r eines; Koiilenflozes wird zunachst bestim m t durch die S tru k tu r der ein Kohlenflóz auf- bauenden K ohlenart. So haben Steinkohlenfloze m eist eine kom pakte, gleichmaBige S chichtstruktur, erdigc Braunkohlenflóze eine erdige S tru k tu r usw. Im folgenden seien diese allgemeinen, sich aus'der jeweiligen K ohlenart ergebenden S trukturvcrhaltnisse nicht weiter besprochem Eingegangen sei nur auf einige S trukturen, V erbandsvei- haltnissc und Absonderungsformen, wie sie sich infolge irgendwelcher Druckbildungen hier und da herausgebildet haben.

T r tim in e r k o h le .

Durch einseitig wirkenden D ru c k . wird Kohle bis- weilen zertriim m ert. Die S tru k tu r des Flozes wird hier- durch brecciós. D er Druck, der solche Zertriim m erungen hervorruft, ist m eist tektonischen Ursprungs. E s ist der- selbe Druck, der auch F altung und t)berschiebung her- vorruft. J e nach der S tarkę uncl D auer des einwirkenden Druckes und je nach der Moglichkeit seitlichen Aus- weichens besteht die sich bildende Um formung entweder in einer Zeftriim m erung und Zermalmung des Gesteins oder in einer Stauung und Pressung ohne sichtbare Zer~

reiBung.

Durch D ruck liervorgerufene Umformungen, die zu ZerreiBungen und Zertriim m erungcn fuhren, sind im wesentlichen an die obere Zone der E rdkruste gebunden.

Die Kohle wird bei solcher Zertriim m erung in laufer kleine, eckige S plitter zęrbrochen. Die Triimmer- stru k tu r solcher Floze tr itt cHńn selbst im Handstiick deutlich hervor. Die einzelnen Bruchstiicke haben sich nach der Zertriim m erung oft m ehr oder weniger gegen- seitig verschoben. Die Seitenflachen der einzelnen Bruch- stiicke haben sich dabei m it kleinen R utschflachen und I-Iarnischen bedeckt. Bei staikerm D ruck und yor altem bei (regional metamoi-phen) Um wandlungen in tiefern Erdzonen and ert dagegen dic Kohle ohne Zertriim m erung ihre Form. Sie wird hier u nter dem EinfluB des Ober- lagerungsdruckes und der Erdw arm e plastisch und scheinbar zunehmend Itoihogener. Dann entsteheri im auBersten Falle Kohlen, die wie geflossen ausselien und zum Teil eine K n e t s t r u k t u r zeigen.

Ein schones Beispiel -fiir durch D ruck zertrum m erte Floze bieten die AnthrazitflSze von Wallis* in der Schweiz. '

1 O. S t u t z e r : AUgeraeino K oh leiigeolosle. 1014, S. 170.

- A. H e i m : Stautm gsm otam orphic an W alllser A nthrazit uiul elnigo Folgeruugon daraoa, Y lflrteljatossclirlft d. naturf. Ges. ZiiricJi

1896, S. 354.

In diesen Flozen sind zahlreiche feine, eckige A nthrazit- sp litter durch A nthrązitstaub v erkittet. Die GrfiBe der S plitter bleibt in der Regel un ter einem halben Zenti- m eter, m eistens sogar u n ter einem Millimeter D urch­

messer. Oft sind die einzelnen S plitter noch kleiner; so daB die ganzc Kohle s a m t a r t i g aussieht. Diese An- thrazitbreccie ist eine durch alpinen Gebirgsdruck ent^

• standene Dislokationsbreccie.

Eine ahnliche W irkung tektonischen Druckes auf die- S tru k tu r der Kohle kann man nach B u r a t 1 in d en Gruben yon Languin in d er Nahe. von N ort in Frankreich be- obachten. Das Floz ist d o rt linsenformig durch D inck zusanuncngestaucht. Die einzelnen Linsen erreichen seiten m ehr ais 25 - 30 m Lange. Die S tru k tu r der Kohle ist gleichzeitig y M ig p u l v e r i g geworden. Das glanzlose K ohlenpulver muBte in Sacken vom Abbau- orte fortgebracht werden, w ar aber trotzdem fiir vicle Zwecke, auch zur Yerkokung, noch gut verwendbar.

Dic G rubenarbeiter bezeiclineten diese pulverige Kohle ais »ęharbon sourd«, weil sie beim Abbau kein en Ton gab, im Gegensatz zu der »charbon clair«- genannten festen Kohle.

In ahnlicher Weise sind in Pem brokeshire in England nach W. G ib s o n 2 die Anthrazitflóze durch starken Druck zu fe in e m P u l v e r zerrieben worden, das man d o it »culm« nennt. Eine Yerwcrtung dieses Pulvers ais Bren/istoff m acht vorhcr eine B rikettierung notig.

A u g e n k o h le ( K r e is k o h le ).

Die Ąugenkohle wird durch zahlreiche scharf be- grenzte, kreisrunde oder elliptische Scheiben (Augen) ge- kennzeichnet. Diese Scheiben liegen nicht w irr durcli- cinander, sondern stets in zueinander paralleleh Ebenen.

Da sie g latt und gliiiizend sind, so werfen sie das auf- fallende L ich t. wie viele kleine Spiegel zuriick.

Nach Untersuchungen von E. W eiB 8 bem erkt m an auf den spiegelglatten Absonderungsflachen dieser Kohle,- den Augen, »einen zentralcn Punkt, um welchen sich m ehrere -oft zirkelrunde Zonen zielien, abwechselnd wellig gebogen wie d er R and eines Tellers. Zu bemerken ist auch eine vom Z entrum ausgehende radiale Streifung, grober an den R andem und in der Mitte fast v e r-.

schwindend. Die Augen gehen m eist u n ter sich paralleld.

1 D e la liouillo, 1851, S. 242.

2 Tlie geology o f coal and coal-jniiiliiK, 1908, S. IG.

3 Verh. d. natnrli. Ver. d, preuC. R heinlande 1809, Sitzuug.sbor.

S. 25.

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390 G l u c k a u f Nr. 20

Im folgenden seien einigc Beiśpiele fiir das A uftreten von Augenkohle angefiihrt.

Ober Augenkohlen aus Niederschlesien berichtet bereits 1850 v o n C a r u a lP . Die Augenkohlen standen d o rt >>in Yerbindung m it denjenigen Schlechten, welche in m inderer Offenheit die Steinkohlenfloze durch- setzcn«.

- _ H o f in a n n - beschreibt eine Augenkohle vom Krinaich-Schachte in Nyran. Sie stam ińtc allerdings nicht aus einem abbauwiirdigen Floz, sondern aus einem Kohlenschmitz, der dem hangenden Schieferton eines Flozes eingeschaltet war. Die m it Augen iibcrsaten Ablósungsfiachcn dieses Kohlenschmitzes standen senk­

recht zur Schichtung und gleichzeitig auch s e n k r e c h t z u r E b e n j; e i n e r d o r t a u f t r e t e n d e n V e r- w e rfu n g .

Auch aus Braunkohlengruben sind Augenkohlen be­

kannt ge worden. So fand O. Z in c k e n ^ in der Pcchkohle von Kapfnach in der Schweiz rundę Flachen m it feinen konzenti iąchen !■ urclicii, die sam tlich in einer oder mehrern, dann aber z u e i n a n d e r p a r a l l e l e n E b e n e n lagcn. Infolge diesel parallelen Anordnung spiegeltcn bei entsprechender H altung des Stuckes alle sichtbaren Augen gleichzeitig. Die Augen lagen in der Schichtebenc der Kohle. Nebenbei berichtet Zincken auch von einer Augenkohle aus dem Ju ra Schonens (Hogenas), in der die kleinen Kreisflachen in einer Ebene quer zur Schich- tung auftraten.

herner beschreibt Z in c k e n 4 eine Augenkohle von Eibiswald in Steierm ark, die in der M ittclbank der terti- aren Glanzkohle, und zwar scheinbar ganz regellos au ltrat.

Ihre einzelnen 0,25-10,00 m voncinander entfernten Linsen keilten bei 0 ,2 5 -3 ,0 0 m Lange, 0 ,2 0 -0 ,7 0 m Breite

0>0" ~ 0,23 m Hohe schnell aus. Die untereinander sam tlich parallelen Augen fanden sich iiberall nur in zur Schichtung senkrechten Ebenen und schwankten in der Giofie zwischen 0,1 und 6,5 cm. Einigc Augen be- riihrten sich, andere trate n nu r vcreińzelt auf. Die einzelnen Kieisflachen zeigten m eist feine, ko lizen trische Furclicn, die wieder von einzelnen radialen Furclien durchkreuzt wurden. Auch in der Glanzkohle von Steieregg kamen Augenkohlen vor. Sie fanden sich dort nur in den untern und m ittlern Teilen des Flozes, und zwar hauptsiichlich an K liif te n .

In Pensberg in B ayem fand m an nach Z in c k e n 5 in dei tei tiaren Pechkohle ebenfalls Augenkohle, uncl zwar im Floz 16, .das groBcnteils aus dieser Kohle auf- gebaut sein soli. Die Augenkohle lag hier vor allem in den weichern K ohlenpartien. Ferner bestanden fast alle im liegenden Mergel dieses Flozes v5rkommenden Kohlenschmitzen aus Augenkohle. Bemerkenswert ist, daB die Augen hier biswęilen in zw ei s ic h k r e u z o n d e n K i c h tu n g c n entwickelt w aren.

Bei H aring in Tirol fiihrt die tertiarc Glanzkohle- nach H o f m a n n 6 in d e r X iih e v o n V e r w e r f u n g e n

IX geol. Ges. 1350. S. 173.

in SchwaizkoM eń-

Iu>zen, » lt* a n g b o r . d. bohra. Ges. <1. W isa. 1909, Bd. 1 7.

D ie Physlosrraphfo der Braunkohie, 1807, S. 1 8 1 im d 41$'* Er-

• g iin z m tg e nz uder 1 hysiograplile der Brnunkohlo. 1S71, s . 1. - 1 1 lvreiskolilo. Berę- ■«. Iliłtte n m . <Zte. 1876, S 377 g 237'. m en 0 Kołlion> B e r g -u . It iii temu z tg, 1S77,

* a. a. O.

schone Augen. Wo keine Storungen vorhanden

sind,

fehlen auch die Kreiskohlen. Eine Braunkohle von Carpano war nach Hofm ann dadurch bemerkenswert, daB sie zwei Systeme yon Kreisflachen aufwies, die beide unter verschicdenen Winkeln zur Schichtungs- flache standen, ahnlich wie es Zincken an der Augen­

kohle von Pensberg beobachtet hat.

Uber die] E n t s t e h u n g der Augenkohlen hat- sich WeiB bereits 1850 geauBert. E r fand auf den von ihin untersuchten Augen liaufig Schwefelkies und zog hieraus den SchluB, daB die Augenform der Kohle durch ein konzentrisch scheiben fonniges Fortwachsen von Kies entstanden sei. Auf den Augen vorkom m ender Kies ist allem Anschęin nach aber im mer erst nach der Augen- bildung abgesetzt worden, d a'sic h die feinsten Umrisse und Eindriieke der Augen im Kies abgedriickt finden.

Da zudem die meisten Augen keine Kiesbekleidung zeigen, so ist die E rklarung von WeiB zu verwerfen.

Nach R o t h 1 v erdankt die Augenkohle ihre E n t­

stehung d er Austrocknung eirier teigigen Kohleninąsse.

In ąhnlicher Weise erklart v. G u m b e l 2 dic Augen fiir Absonderungsflachen, die sich bei der Ycrfestigung der Steinkohlenmasse durch Schruinpfung gebildet haben. -

Annchm barer erscheint die Auffassung Hofmanns, nach der Augen nu r in s e h r h o m o g e n e n , s p r o d e n K o h le n auftreten. In der Nćihe von Augenkohlen sind stets durch KraftauBerungen entstandene S to r u n g e n yorhanden. Die hierbei tatigen K rafte, ais D ruckkrafte aufgefaBt, bewirkten eine Aufhebung der Kohasion, wodurch Risse in der D ruckrichtung entstanden, die je nach den physikalischfen Eigenschaften, besonders nach der Hom ogcnitat der gepreBten Masse, die verschieden- artigsten Gebilde zeitigen konnten. Die Augen, die nur bei Stctb homogenen, sproden Kohlen auftreten, sind dem nach nichts anderes ais eigenartige T r,e n n u n g s - oder B r u c h f la c h e n ,

Entsprechende Augenbildungen finden sich bisweilen auch in andern Gesteinen. So kennt m an sie aus dem Letten der Zechstcinform ation bei Eisleben3. -Die Augen dieses Lettens -liegen in einander parallelen Ebenen, die senkrecht zur Schichtung verlaufen. Diese Augenletten mussen ahnlich wie die Augenkohlen entstanden sein.

K u g e lk o h le (M u g e lk o h le ).

Ais besondere, aber verhaltnismaBig recht selteiie Kohlenfoim sei dic gerollartige Knollenform der Kohle erw ahnt. In Spanien kennt m an bei T uroń4 in Asturien ein Kohlcnfloz, das aus Kohlengerollcn besteht, also ein richtiges K o h l e n k o n g l o m e r a t ist.' Ober seine Entstehung sind verśchiedeiie Meinungen geauBert worden. So v e rtritt F ir k ę t die Ansicht, daB dic Kohlen- gcrolle bereits ais solche zusammengeschwemmt seien, d. h, daB die einzelnen Stiicke dieses Kohlenkonglomerats schon fertig gebildeten Kohlenflozen entstam m ten und sich heute au f sekundarer L agerstatte befanden. Dem- gegenuber nięint L o h e s t , daB die einzelnen Kohlen- .gerdlle ursprunglich Pflanzengerolle gewesen uncl durch Inkohlung in Kohle umgewandelt worden seien. Da

* Aligem eiiie und clietuischd Geologie 1887, Bd: 2, S. 019 und 057 2 Gi'Unds-,% 0 der .G eologie, 1SSS. S. 257.

3 Z. d. U . g eo l. Ges. 1850, S ..1 7 3 .

< Ann. de la Soc. g<;ol. da B elgląue, 1S93 - 1801.

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15, Mai 1920 G l u c k a u f 391

dieses konglomeratische Kohlenfloz in der Karbon- forniation au ftrilt, miiBte m an bei Annahme d e r Fir- ketschcn Ansicht m it einer sehr schnellen Inkohlung der karbonischen M utterkohlc rechncn, was nach Lóhest unwahrscheinlich ist, sich aber auf Grund anderweitiger Beobachtungen an vcreinzelten karbonischen Kohlen- geróllen in karbonischen Sandsteinen verteidigen laBt.

Bei dei yon Loliest gegebenen Ei'kl;irung miiBte man eine Schrumpfung. (Volmncnverminderung) der ein­

zelnen Gerollc ais Folgę der Um^fandlung pflanzlichcr Substanz in Kohle erwarten. Anzeichen einer solehen Schtum pfung sind bei den einzelnen Geróllen indessen nicht nachweisbar. Die Frage nach der Entstehung dieser spanischen Kohlenkonglomerate ist daher noch strittig.

B ekannter sind kugelige Absonderungen in den liasischen Steinkohlcnflozen von Fiinfkirchen in Ungarn, die dort ais M u g e lk o h le n bezeichnet werden. Diese Mugelkohlen1 besitzen eine rundliche bis langliche Ge- stalt, sehen wie Kohlengerólle aus und finden sich unregelmaBig in fast allen Flozen beim Dorfe Vasas.

Die einzelnen Knollen lassen sich ohne Schwiei'igkeit ganz aus der einschlieBenden Flózkohle herauslósen. Die Stiicke schwanken zwischen NuB- und KopfgróBe. Ihre Obei flachę ist glanzend blank wie die von Harnischen.

Oftei sieht m an uni die Mugelkohle eine A rt konzen- trisch-schaliger Umhullung, die eben falls aus reiner Kohle. besteht.

Dic E ntstehung der Mugelkohlen ist noch ungeklart.

Man h a tte zunachst an F ruchte oder an rundliche Reste von Bauinstam m cn gedacht, eine Ansicht, die aber bei niiherer botanischer U ntersuchung hinfallig wurde. Dic Flóze dort durchbrechende Eruptivgesteinc konnen auch in keine engere Verbindung m it der E ntstehung dieser Knollen gebracht werden. P o t o n i ć h a t die Knollen ais fossiłc Torfgerólle gedeutet, welche Meinung auch G o th a ń verteidigt. Nach ihm braucht man hierbei nicht an eine weite Y erfrachtung zu denken. W ind und Wellenschlag konnen in einem ehemaligen Torfsee Stiicke von Torf losgebrochen und abgerundet -und die ab- gerundeten foifballen dann im JTorfmoor wieder haben versinken lassen. Der Verfasser llalt die Knollen fur Gebilde, die sich erst spater im Kohlenfloz heraus- gebildet haben.

Aus m ahrischen Steinkohlenflózen (Polnisch- Ostrau) beschreibt A. H o f m a n n 2 knollenartige Kohlen.

Das 0,9 Tn m achtige Francisci-Floz besteht dort aus einer sehr miirben Glanzkohle m it n u r ganz unter- geordneten diinnen Lagen festerer Mattkohle. In seiner Mitte trę ten in ganz umegeJmaBigei Verteilung gcroll- ahńliche Kohlen auf, die sich leicht aus dem F15z heraus­

losen lassen. Da die Schichtung der Kohle durch die Kohlen knollen ungestort hindurchgeht, so konnen diese nicht ais Kohlengerólle gedeutet werden. Ihre E n t­

stehung ist rielm ehr nach Hofmann auf tektonischc Ursachen zuriickzufiihren. E r weist hierbei auf Druck- erscheinungen innerhalb der ungemein miirben Kohle

r r ‘ W . G o t l t a a : Untcrauęlmngon iibor dio EntstohiuiR der

®

slbrangsbor- -d- K sl"

Wiss. l w f i f l l ! 1 K oW caflow n, * Sitziunrsbef. rt. bohm Gra. <1.

lun. Striemen, Druckflaclien und Rutschstreifen sind auf fast jedem Stiick zu finden. Hofm ann erkliirt daher diese Rundm assen fiir eigenartige Druck- und Reibungs- erzeugnisse.

Dic Kohlen der B arakar-Schichten lndiens besitzen nach S c h r e i b e r 1 ebenfalls bisweilen eine Knollenform.

Aus den Flozen konnen beim Abbau Knollen von 30 cm und m ehr Durchm esser herausbrechen.

E ine kugelige, im A nth razit von Charbonnier bei Brassac vorkom m endc Absonderung von Kohlen be­

schreibt G r a n d ’ E u r y. D a einzelne Kohlenschniire ohne jede Verschiebung in diese Kugeln eintreten, so ist

■dic D eutung ihrer E ntstehu ng ais sekundare Absonde­

rung wohl berechtigt.

S c h l e c h t e n (L a sse n ).

Schlechten2 sind ebenflachige, sehr dunne, parallele Absonderungsflachen, die ein Floz durchsetzen, gewóhn- lich sehr nalie beieinander liegen und in der Regel ein gleichbleibendcs Streichen besitzen. Sie sind fiir den Kohlcnbergbau sehr wiclitig, da der Abbau am besten senkrecht zu ihnen get\ieben wird, um einen guten Stuckkohlenfall und eine groBe U auerleistung zu er- zielen. Bei diesem A rbeitsgrundsatz wird an Zimmerung und dam it an Holz gespart.

Dei beim Abbau gern gesehene wiirfelfórmige oder parallelepipcdische B ruch m ancher Kohlenflóze wird duich die Schlechten bedingt. Man erkennt in solehen Flozen rauhere, etwas schmutzige Flachen, die der Streifuhg der Kohle parallel laufen und S c h i c h t - f l a c h e n sind. H ierauf senkrecht oder schief stchen hellglanzende, ebene Flachen, die S c h le c h te n . Się werden im Kohlenfloz deutlicher, wenn das A bbauort einige Zeit steht. Dic feinen K lufte konnen sich dann erweitern und werden dadurch sichtbarer. Auf einzelnen Schlechten sind bisweilen Schwefelkies, K alkspat, Gips, Eisenocker, H a rtit usw. ausgesęhieden. Die Schlechten ' werden durch solehen Beleg scharfer erkennbar. Erfolgt die Kohlengewinnung senkrecht zu den Schlechten; so werfen Flóze, die u n ter hoher Spannung stehen, oft ganze K ohlenplatten plótzlich in den Abbau hinein (Bergschlage).

Die Anordnung der Schlechten zeigt gewisse Regel- maBigkeiten. Sie sind gewóhnlich auf das Kohlenfloz beschrankt und stehen meist ganz oder annahernd senk- iech t zur Schichtflache. Liings der Schlechten haben nie Verschiebungeri wie an Verwerfungsspalten s ta tt- gefunden. Treten zwei Systeme von Schlechten auf, so. schneiden sie sieli u n ter m eist annahernd rechtem Winkel. Das Streichen d e r’ Schlechten ist auf weite Entfernung hin gleichbleibend und von dem Flóz- stręichen ganz unabhangig. Man kennt Falle, in denen das Sti eichen dei Schlechten Flózwindungen ganz unverander{ duichsetzt. Ist das Floz durch B ergm ittel in zwei oder m ehrere Bankę getrennt, so durchsetzen die Schlechten diese gewóhnlich nicht. Auch in das Hangende und Liegende sefczen die Schlechten gewóhn- lich nicht hinein. Treten im Hangenden und Liegenden

Z. f.%TOktK Gheoll f m i S 1^ ^ ' vana'Ii'or,"a t |on m B ritisch-Indicn,

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392 G l u c k a u f Nr. 20

schlechtenahnliche Schieferungskliifte auf, so sind sie bisweilen anders gerichtet. So finden sich in der Johann- Maria-Grube zu Polnisch-Ostrau im Hangenden und Liegenden jedes der viei Floze Schlechten, dereń Streichen nicht m it dem der Kohle ubereinstim m t.

Ober andere Beispiele dieser A rt h at P. F. K e n d a l l 1 aus dem Kohlenbecken von Yorkshire berichtet. Im Sóuthowran bei Halifax streichen die Schlechten in der Kohle nach N 37 W, im Hangenden nach N 63 W und N 39 O, im Hangenden also anders ais in der Kohle.

In der Kohle tr itt nur ein System yon Schlechten auf, im Hangenden sind zwei vorhanden.

Nach englischen Berichten stim m t das Streichen der Schlechten in verschiedenen iibereinander liegenden Flozen m eist liberein. Dasselbe ist auch in andern

• Kohlenbezirken beobachtet worden. Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel.

Die E ntstehung von Schlechten ais Folgę seitlichen D ruckes ist besonders schon im Falkenauer Becken in Nordbóhm en2 zu erkennen. Die dort ais Lassen be- zeichneten Klufte in den Kohleriflozen laufen nicht nu r untereinander, sondern auch den andem Spaltenbil- dungen der dortigen Gegend paralleł. Sie sind alle nordwestlich (hćrzynisch) gerichtet und auf einen senk- recht zu dieśer R ichtung erfolgten, d. h. aus Siidosten gekommenen Druck zuruckzufuhreii. Durch diesen D ruck wurde besonders das 5 - 1 0 m m achtige Agnes- floz zerkliiftet, .das aus einer sehr spróden Braunkohle (einer auBerst gasreichen Bogheadkohle) besteht. Die n u r wenige Zentim eter bis zu einem halben Meter ,von- einander entfem ten Spalten und K lufte in diesem Floz sind steil gestellt und einander vollstandig parallel.

Die Kluftflache selbst ist nicht immer ganz eben, sondern oft eigentiimlich gewellt. Die groBe Spannung, unter der das Floz jetzt noch steht, m acht sich haufig bem erk- bar. Im Abbau hort man ein unaufhorliches Knistern und Knacken, worauf plotzlich ganze K ohlenw ande.

krachend und prasselnd abgeworfen werden.

Schlechten aus dem niederrheinischen Braunkohlen- bezirk beschreibt E. K a is e r 3. Sie sind gering an Zahl, aber auBerordentlich scharf und haben m eist sehr glatte Wando. Auch die ąuer zu diesen Schlechten wagerecht liegenden Stam me sind stellen weise. g latt durchschnitten, anderwarts, wie z. B. auf der Roddergrube, an diesen K luften vollig zersplittert. Eine Verwerfung is t in den' meisten Fallen m it diesen Rissen nicht yerbunden, W ichtig fiir d ie, E ntstehung dieser Schlechten ist, daB sie ohne eine R ichtungsanderung auBerordentlich weit anhalten. Zahlreiche dieser Schlechten laufen parallel zu- Verwerfungen, welche die Braunkohle des Vor- gebirges durchziehen. Nach Kaiser ist diese Schlechten- bildung auf tektonischen Druck zuruckzufiihren.

Aus dem Ostrau-Karwiner Steinkohlengebiet liegen nach H o f e r folgende Beobachtungen vor. Im Hohen-

1 Guni. Mag. 1911. S. 50.

- A, K r i o s o r: D as herzynlsche K lu ttsy stem in don K ohlen- uiuldon yon Falkenuu, Elbogen und K arlsbad, Osterr. Z. I. Berg- u.

H ilttonw . 1914, S. 225. ; ,

3 BrliUiterunson z. geol. K arto voh PreuOcn 1908, L ig. 112, B la tt Uriihl.

egger Schacht (Karwin) zeigen die Floze stcllenweise sehr starkę Windungen. Das Streichen der Schlechten andert sich aber tro tz dieser W indungen nur wenig.

Fiinf untereinanderliegende Steinkohlenfloze haben an- nahernd dasselbe Streichen. In einem Floz stellt sich parallel zu einer Verwerfung ein zweites Schlechten- system ein.

O ber die E n t s t e h u n g d e r S c h l e c h t e n sagt Hofer ungefahr folgendes: Die Schlechtenbildung muB nach Ablagerung des Hangenden eingetreten sein, da kein H angendm aterial in die Sclilechten eindrang. Die Schlechtenbildung steh t nicht im Zusammenhang m it tektonischen Erscheinungen. Hiergegen spricht nach Hofer, daB die R ichtung der Schlechten in den ver- schiedenen iibereinanderliegenden Flozen zwar meist, aber nicht im mer ubereinstim m t, uńd daB im Neben- gestein bisweilen Schlechten vorhanden sind, die eine andere R ichtung haben. Die Entstehungsursache liegt nach Hofer im Kohlenfloz selbst.' E r sielit sie in dem Stoffverlust, den die Kohle im Laufe der Inkohlung er- litten hat. Der Yerlust an Wasser, die Ausscheidung yon K ohlensaure und Methan, dic Um lagerung der Kohlenstoffverbindungen und anderes haben diesen Stoffverlust herbeigefiihrt. Hofer b etra ch tet dem nach die Schlechten ais Schwundkliifte.

Dieser Anschauung verm ag sich der Verfasser nicht anzusclflieBen, sondern erblickt in den Schlechten p a r a l l e l e A b l ó s u n g s f l a c h e n , d ie durch a u B e re D r u c k w i r k u n g e n entstanden sind. Das in der Regel gleichbleibende Streichen der Schlechten, nicht n u r in demselben Floz, sondern auch in verschiedenen Flozen iibereinander, ist n u r ais Folgę einer D ruckw irkung zu erklaren. Die Schlechtenbildung laBt sich am besten m it der transversalen Schieferung d er Schiefer ver- gleichen. In beiden Fallen bilden sich Absonderungs- flachen senkrecht zur D ruckrichtung

Z u s a m m e n f a s s u n g .

1. Durch D ruck werden Floze bisweilen zerdriickt und in T r i i m m e r k o h l e verwandelt, in der Kohlen- sp litte r und eckige K ohlenbruchstucke durch Kohlen- staub v erk ittet sind. Bei starkerm Druck und u nter gleichzeitigerTcm peraturzunahm e en tsteh t K netstruk tu r.

2. A u g e n k o h l c ist durch scharfbegrenzte, kreis- runde oder elliptische Scheiben gekennzeichnet, die alle in zueinander parallelen E benen liegen. Sie t r itt vor allem in homogenen, sproden Kohlen und der Nahe von Storun­

gen auf. Die Augen sind eigenartige Trennungs- oder Bruchflachen.

3. K ii g e 1 k o h 1 e n sind sekundare Absonderungen der Kohle im Floz. Die Schichtung des Flozes geht bis­

weilen ungestort durch die Kugelri hindurch,

4. S c h l e c h t e n sind parallele Absonderungs- flachen. Sie sind wie die Schieferung des Gesteins auf D ruck zuriickzufiihren. Die Schlechten stehen senkrecht zur Druckrichtung.

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15. Mai 1920 G l i i c k a u f 393

* ■■■’

Die bergwirtsckaftlichen Kampfmittel der beiden Maclitegruppen im Weltkriege.

Der fiir uns ungliickliche Ausfatl des gewaltigen Ringens im Weltkriege wurde nicht zum geringen Teil durch die Obcrlegenheit unserer Gegner an Kriegs- m itteln bedingt, dereń Herstellungsmenge von den mine- ralischen Rohstoffen, vorzugsweise Kohle und Erzen, abhangt; der Krieg w ar auch ein K am pf der nutzbaren L agerstatten und der darauf aufgebauten Industrie der beteiligten Lander. Nachdem je tz t so viele Zahlen- angaben yorliegen, daB sich ein Oberblick iiber die Berg- w irtschaft auch der feindlichen Lander im Krieg ge­

winnen lal3t, ist es moglich, die Frage zu beantw orten, welche bergwirtschaftlichen K am pfm ittel den beiden Machtegruppen zur Verfvigung standen.

U nter den Bodenschatzen, die vor allem den Reich- tum eines Landes ausmachen, sind Kohle und Erz ais Grundlage der gewerblichen Entw icklung am wich­

tigsten. N ur zwei der kricgfuhrcnden S taaten h atten b e id e in wirklich bedeutender Menge: Deutschland und

V on Geh. B e rg ra t P ro fesso r D r. P . K r u s c h , B erlin

die Ver. S taaten. Frankreich fehlte es an Kohle, England an Erz, allen ubrigen an beiden.

U nter den Erzen ist das Eisenerz am wichtigsten.

Iii bezug auf die Versorgung m it Eisenerz u n d Kohle war Deutschland, abgesehen von den Ver. Staaten, jedem andern der kriegfuhrenden L ander weit liber- legen. Dagegen waren w ir — ebenso wie England und die Ver. S taaten — fiir die Deckung des Bedarfs an andern, Rohstoffen fur die Eisendarstellung im hochsten Grade vom Ausland abhangig, weil die hochentwickelte Industrie sehr bedeutende Mengen der verschiedensten im Inland nicht vorhandenen mineralischen Rohstoffe neben den zur Verfiigung stehenden wichtigsten Aus- gangsstoffen brauchte.

^ Unsere bei-gwirtschaftliche Lage iń der Zeit vor dem K iiege ergibt sich aus dem S t a n d e d e r V e r s o r fr u n im J a h r e 1913:

Y e r s o i g u n g D e u t s c h l a n d s m it ’ M in e ira ls to ff e n u n d M e t a l l e n im J a h r e 1913.

Y e r b r a u c h I n l a n d i s c h e

G e w i n n u n g E i n f u h r

S tein k o h le u. B raun- koh le . . . .

•dE isenćrz ...

M an g an erz C hrom erz . .N ickelm etall K o b a ltó x y d W o lfram erz M olybdan

V a n a d i n ...

K u p fe rm e ta ll . .

B l e i m e t a l i ...

Z ink . . . . Z i n n ...

Q uecksilber . . . . A r s e n ... ....

A n tim o n ...

A lu m in iu m -M e ta ll. .

Schw efelkies (zur H e rste llu n g von S chw efelsaure) . .

249 Mili. t 40 Mili. t 700 000 t 23 000 t

0000 t

E in ig e J 00 000 kg 4500 t

(nach K riegserfah- ru n g 150 t ja h r lich)

(nach K riegscrfah- ru n g 18 t ja h rlic h rd. 25!) 000 t

223 000 t

232 000 t 19 000 t

900 t

4000 - 5 0 0 0 t

rd. 12 000 t A lu m i­

niu m

277 Mili. t

28,0 Mili. t (8,5 Mili. t E ise n in h a lt) g an z gerin g

1 523 600 t

G ering

N ic h ts 1

G anz gerin g

800 - 1000 t m it 5 % M etali = e tw a 50 t

18,5 Mili. t (A u sfu h r: 44,3 Mili. t)

!4 MiH. t (7,7 Miii. t E ise n g eh a lt),. v o rn eh m lich au s bchw eden, S pan ien , F ra n k re ic h

680 000 t, y o rn eh m lich au s R u filan d , d a n e b e n au s B n t.- In d ie n , S panien, B rasilie n

23 2 51 t, v o rn eh m lich au s Neu-ICaledonie-n, fern er a u s P o rtu g .-O sta frik a u n d d e r T u rk e i

E rz : 13 658 t, im b eso n d ern airs N eu -K ale d o n ien M etali: 3315 t , im b eso n d ern au s A m erik a B e zu g slan d e r: N eu k a led o n ien , K a n a d a

t , a u t , B rit.-In d ie n , A u stra lie n , P o rtu g a l, M alakka, F ra n k re ic h

27 000 t in d eu tsc h e n E rz en

100 000 t in d eu tsch e n E rz e n

304 0 0 0 1 in d e u tsc h e n E r z e n ,

V erschw indend

1872 t in d eu tsc h e n E rz en

G ering, in I la r tb le i

F a s t k ein e E rz e

269 000 t

U n w ese n tlic h

E rz . 27 594 t, im b eso n d e rn au s D a n e m a rk u n d b chw eden

M etali: 256 800 t, im b e s o n d e rn au s d en Ver.

S ta a te n u n d A u stralien

E r z : 143 000 t, im b eso n d ern au s A u stra lie n M etali: 84 000 t, v o rn eh m iich a u s S panien, den

Vcr. S ta a te n , B elgien

E r? : , 313 0 0 0 t, v o rn eh m lich au s 'A u s tra lie n u n d Belgien

E rz : 19 000 t, v o rn eh m lich a u s B olivien

M etali: 14 000 t, y o rnehinlicli a u s N ied .-In d ie n , fe rn e r a u s C iroB britannien u n d A u stra lie n } v o rn eh m lich au s O ste rre ic h -U n g a rn und I ta lie n

E rz : 3070 t, v o rn eh m lich a u s C hina, fern er au s i* ra n k re ic h

M etaH. 3604 t, vo rn elim lich au s C hina, fern e r a u s G roC britannien, F ra n k re ic h , B elgien

B a u x it. _ 38 000 t, v o rn eh m lich au s F ra n k re ic h R o h a lu m im u m : 15 000 t a u s d e r Schw eiz F r a n k ­

reich, G ro fib n ta n n ie n , O ste rreich -U n g a rn

1 ° J 4 ? ° ° h ^ o rn e h m lic h a u s S p an ien , fe rn e r au s -Lortugal, N orw egen, F ra n k re ic h u n d d e r T u rk e i.

(6)

394 G l i i c k a u f Kr. 20 Von 18 mineralischen Rohstoffen h a tte n wir also nur

3 in solcher I\lenge, daB unser Bedarf gedeckt war. Bet dieser Abhangigkeit. brach der W eltkrieg ohne jedeV or- bereitung iri bezug auf die Erz- und Metallversorgung aus.

Der Darstellung des auf beiden Seiten bestehenden K r a f t e v e r h a l t n i s s e s in bezug auf die wichtigsten mineralischen Rohstoffe sei die allgemeine Bemerkung vorau$geschickt, daB Deutschland der groBe Versorger der M ittelm achte war. Auch in bergwirtschaftlicher Beziehung war es also nicht gliicklich in der W ahl seiner Bundesgenossen, denn n u r auf wenigen Gebieten konnte es von ilmen un terstiitzt werden; fast durchgehends waren yielmehr bei der Erz- und M etallversorgung die M ittelm achte gleićhbedeutend m it Deutschland.

Sodann ist zu beriicksichtigen, daB die Ver. Staaten sęhon vor ihrem E in tritt in den W eltkrieg ir.sofern zu ttnsern Gegnern gehorten, ais ihre Industrie fast aus- schlieBlich fiir diese arbę i tete. Da Deutschland infolge der Seesperre von jeder uberseeischen E infuhr abgc- schnitten war, sahen sich auch die neutralen Lander veranlaBt, nach Absatzgebieten im Bereich der E ntente zu suchen. Kurze Zeit nach Ausbruch des Weltkrieges ergab sich also die W eltwirtschąftslage, daB die M i t t e l ­ m a c h t e fiir die Versorgung m it mineralischen R oh­

stoffen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, so g u t wie y o l l i g a u f s ic h s e l b s t g e s t e l l t waren, wahrend u n s e r n G e g n e rn a u f d ie s e m G e b ie te d ie H ilf s - ą u e ll e n d e r g a n z e n W e it z u r Y e r f iig u n g s t a n d e n .

L K o h le .

Deutschland gehórt zu den kohlenreichsten Landern.

Vpr dem Kriege fórderten seine groBen Steinkohlen- bezirke (Westfalen und Niederrhein, Aachen, das Saar- gebiet, Oberschlesien und Niederschlesien) und die B raun- kohlengebiete 277 Miii. t Stein- und Braunkohle, wahrend der B edarf u nter Berticksichtigung von Ein- und Aus- fuhr nur 249 Mili. t betrug; e r w a r a ls o a u s d e r h e im is c h e n F o r d e r u n g m e h r a is g e d e c k t.

Beim Kriegsbeginn besetzte Deutschland die Kohlen- bezirke von Belgien und Nordfrankreich und spater von Polen. Wenn wir. auch nur in der Lage waren, die For­

derung dieser Gebiete zum Teil aufrechtzuerhalteh, so ergab sich doch in der Gesamtmenge der unserer Ver- fiigungsgewalt unterworfenen Kohle eine Zunahme, trotz- dem dic eigene Steinkohlengewinnung im Kriege abnahm.

Da fiir wuchs jedoch die Braunkohlenerzeugung iiber ihren Friedensum fang hinaus, und d a die in Friedens- zeiten die Einfuhr bei weitem libersteigeride Ausfuhr zum Teil wegfiel, so befanden wir uns, was die Ver- sorgung m it Kohle betrifft, in einer einigermaBen giin- stigen Lage. Anders unsere Gegner ; sie gerieten durch die Besetzung wichtiger Kohlengebiete, in arge Be- drangnis und muBten a u f . die , Verwendung deutscher Kohle verzichten, die ihnen (Belgien, Frankreich, Italien) im Frieden in groBer Menge zugeftihrt worden war. Die Folgen dieser Sachlage w a re n ohne das Eingreifen der Ver. S taaten unabsehbar gewesen. D a aber die ameri- kanische Industrie von Kriegsausbruch an fiir die E ntente arbeitete, muB die auBerordentlich hohe Kohlen- forderung der Ver. S taaten m it rd. 570 Mili. sh. t in 1913, .d . i. annahernd das Doppelte der deutsehen und

osterreichisch-ungarischen Gewinnung (Osterreich-Un^arn id. 60 Mili. t) zugunsten unserer Gegner gerechnet werden.

Obgleich also die M ittelm achte' sich in keiner un- gunstigen Lage in bezug auf die Kohlenversorgnng be­

fanden, so kam pften sie 1917 doch m it n u r etwa 330 Mili. t gegen rund 1,2 Milliarden t, d h das g e g e n s e i t ig e

K r a f t e v e r h a l t n i s w a r i : 3,5.

II. R o h s t o f f e f i i r dic R o h c is e n g e w in nu“ g- E is e n e r z e . Sie sind der wichtigste Rohstoff fur die Roheisendarstellung. Vor dem Kriege (1913) standen Deutschland (ohne Luxcmburg) 28,6 Mili. t eigene Eisen­

erze zur Verfiigung, von denen das lothringische Minette- gebiet allein 21,1 Mili. t lieferte, w ahrend das Siegerland (2,7 Mili.), der Lahn-Dill-Bezirk (1,1 Mili.), das Gebiet von Peine-Salzgitter (0,9 Mili. t) aufbrachten. Der F or­

derung von 28,6 Mili. t stand eine E infuhr von 14 Mili. t gegeniiber; diese erscheint noch bedeutungsvoller, wenn man den Eisengehalt beriicksichtigt; durch die ein- heimischen Erze wurden rd. */l6 desB edarfs (16,8 Mili. t Eisen) gedeckt, durch E infuhr 7/1e.

Nach Ausbruch des Krieges verringerte sich zunachst, abgesehen von der Einfuhr, die deutsche Minettefor- derung erheblich. Das anstoBende franzosische Erz- becken von Briey wurde zwar alsbald von unsern Truppen besetzt, es konnte jedoch nu r teilweise n utzbar gemacht werden, so daB die gesamte damalige deutsch-fran- zósische Minettegewinnung m it rd. 18 Mili. t noch wesentlich kleiner ais dic oben angegebene deutsche Friedensforclerung war.

Unser R etter in der N ot war der Bezirk von P e in e - S a l z g i t t e r , dessen Gewinnung vervielfacht werden konnte, und d a es auch gelang, die Eisenerzforderung anderer Gebiete und nam cntlich die spater zu erorternde M anganeisenerz-Gewinnung teilweise nicht unerheblich zu steigern, so w ar die Lage D eutschlands in bezug auf die Versorgung m it Eisenerz nicht ungiinstig trotz des Riickganges der Gewinnung gegeniiber der Friedens- fórderung.

F iir die Eisenerzeuguńg unserer Gegner im Kriege gewinnt man einen A nhaltspunkt durch Gegeniiber- stellung., der R o h e i s e n g e w in n u n g d e r W e it der einzelnen Liinder in den Jahren 1913 und 1917.

M ittel­

m achte

1913 1917

Mili, t Mili. t

Deutschland (mit t

L u x em b u rg ). . . 19,3 Ł£ ■13,1 Osterreich-Ungarn . 2,3 b. 1,6 GroBbritannien . . 10,48 .9,57 Frankreich . . . . 5,3 1,3 Belgien ... 2,5 cn

K a n a d a ...

Italien . , . . . . 1,0 0,43

'-icn

tp* 1,0

0,47 LO CO RuBland . . . . . 4,55 3,0 Ver. Staaten . . . 31,48 3.9,27 S p a n i e n ... 0,4

Schweden . . . . 0,74 cfo 0,82 co Alle.andern Lander . 0,55 0,5 LO

79,4. 68,86

Gegnerische Staaten

Neutrale Staaten

(7)

15, Mai 1920 G l i i c k a u f 395

In Belgien fiel die. Roheisengewinnung wahrend des Krieges so g u t wie aus, in Frankreich erfulir sie einen sehr scharfen Abfall, w ahrend sie sich in Italien im ganzen auf . der Friedenshóhc hielt. Die M ittelm achte w aren infolgedessen trolz Riickgangs der Erzeugung in Deutschland und Osterreich-Ungarn in einer rccht giin- stigen Lage gewesen — sie h a tte n bei rd. 15 Mili. t mehr Roheisen zur Yerfugung gehabt ais die Gegner m it rd.

14. Mili. t —, wenn nicht dic Ver. S taaten m it ihrer auDerordentlich hohen, im Kriege fast um ein Viertel gesteigerten Gewinnung zu ihren Gunsteh eingegriffen h atten .

Obgleich sich kein fuhlbarer Eisenmangel bei uns bem erkbar machte, h a tte die E ntente doch rd. 3% mai so-viel Eisen zur Verfiigung wie die M ittelmachte, ~d. h.

a u f d e m R o h e i s e n g e b i e t w a r d a s K r a f t e v e r - h a l t n i s f a s t g e n a u d a ś s e lb e w ie b e i d e r K o h le .

M a n g a n e rz . 'Zur Erzeugung von 16,7 Mili. t Eisen brauchten wir im Jah re 1913 rd. 700000 t reicher Manganerze, die fast aussclilieBlich eingefijhrt wuwlen, denn wir selbst haben" nur eine ganz verschwindende Gewinnung an derartigen Erzen. Eś darf allerdings nicht yergessen werden, daB im Siegcrlander Spatcisen- _ stein und in den deutschen Mangan-Eiscnerzen noch 'e in ig e liundertt.auśend Tonnen Mangan neben Eisen yo.rhanden sind, dic unsern H utten zugule kommen.

Trotzdem war im Jah re 1913 die erw ahnte groBe E infuhr reicher Erze notwendig; unser Gesam tbedarf an-Mangan ist eben-um den M angangehalt der eigenen Erze hoher ais die M anganerzeinfuhr. D urch den ganzlichen Wegfall der E infuhr an reichen Erzen wurde unsere Lage zweifellos bedenklich. Wir muBteh uns nach andern Hilfsm itteln zur Deckung des Bedarfs umsehen, und m an kann wohl sagen, dafi die Manganversorgung im Kriege besonders erfolgreich gelóst worden ist. Es -.wurde zunachst dic Eisen-M anganerz-Forderung in den H auptbezirken (Sie- gerland, Lindener M ark bei GieBen, .H unsriick und im Lahn-Dill-Gebiet) bis zur auBersten Grenzę der Leistungs- fahigkeit erhoht. GroBe Mengen m anganhaltigcr Schlacken, die bisher entweder gar nicht beachtet oder zur W egeschotterung verw andt worden waren, wurden nu tzb ar gem acht. Die kleinen deutschen Bezirke m it reichen Manganerzen, wie Ilfeld und Ilm enau, die ali­

gemein ais abgebaut galten, nahm en den B etrieb wieder auf, und die m anganfiihrenden L agerstatten im Bereich unserer Bundesgenossen wurden tatk raftig in Angriff genommen. So gelang es uns, schlecht und recht durch- zukommen. Es gab fiir uns keine eigentliche M angannot, ja schlieBlich h atten wir sogar einen gewissen UberfluB an arm ern Erzen, so daB die H u tten wahlerisch zu werden begannen.

In wesentlich giinstigerer Lage befanden sich die Gegner. Ihnen stand 1917 1 Mili. t reicher Erze zur Verfiigung.

W ill man das Krafteverh!iltnis der beiden Kampfer vergleichen, so darf man yom M angangehalt der deutschen i'-i sen erze und der Schlacken nur den Mehrverbrauch gegenuber der Friedenszeit in B etracht ziehen. Wenn hierfur auch keine genauen Zahlen zur Verfiigung stehen, so k ann man doch sagen, daB zugunsten der Mittel­

m achte hochstens eine Manganmenge, die 200 000 t

reicher Manganerze entspricht, gerechnet werden darf.

Es war dann ein K rafteverhaltnis vo n rd. 1 : 5 vórhanden.

S t a h l v c r e d l u n g s m i t t e l . Sie dienen in .k lein e n Mengen dazu, dem. Stahl gewisse Eigenschaften zu ver- leihen, so daC er entweder ais B austahl (Panzerplatten usw.) oder ais Schnelldrelistahl (fiir Werkzeugmaschinen usw.) Verwendung finden kann. Ihre Bedeutung .ist auBerordentlich. Ohne Stahlvercdlungsm ittel ist auch das starkste Heer so gut wie wehrlos dem Feinde aus- gesetzt.

Die wichtigsten Stahlveredlungsm ittel sind Chrom, Nickel, Wolfram, Molybdan und Yariadin. Welche kleinen Gewichtsmengen nur von diesen Rohstoffen er- forderlich sind, ergibt sich aus der Tatsache, daB bei einem Y erbrauch unserer Eisenindustrie an Eisenerz von rd. 38 Mili. t und an Manganerz von 700 000 t nur ein Bedarf von 12 000 t Chromerz, 6000 t Nickel, 4500 t Wolframit, 150 t Molybdan in E rz und 18 t Yanadin in E rz bestand. Dic beiden letztern wurden im Jah re 1913 in noch bescheidenerer Slenge von unserer Eisenindustrie verwandt. E rst im Kriege lernte m an sie schatzen;

lediglich zum Vergleich sind vorstehend die Bedarfs- meflgen dąfiir angegeben, welche nach den Kriegs- erfahrungen fur die volle Friedenserzeugung an Eisen, die ja nun der Vex*gangcnhćit angehort, in Frage ge­

kommen waren.

C h ro m e rz . Die Gewinnung in den Jahren 1913 und 1917 und ihre Verteilung nach Landem geht aus der folgenden Zusammenstellung hervor.

1913 1917

t t

K an ad a... .... _ 32 978 Grieclienland ... 6 342

Indien . . . . . . . 5 670

Neu-Kaledonien . . . 63 370 , 41892 Rhodesicn... ... 63384 '8 0 0 0 0 -Vcr. S taaten . . . 259 47 729 rd. 1391)00” " n i 200 000 1913 wurde die W eltgewinnung zu m ehr ais neun Zehnteln von żwei S taaten aufgebracht: die franźo-

■sische Kolonie Neu-Kaledonien und die englische Kolonie Rhodesien. Deutschland h a tte keine eigene Chromerzfórderung, wohl aber einen sehr hohen y e r­

brauch, da, abgesehen yon dem B edarf der Eisenindustrie in Hohe von rd. 12 000 t, noch der Verbrauch der che- mischen Industrie,von annahernd gleicher Hohe gedeckt werden muBte. Nach Ausbruch des W eltkrieges kamen wir bei der vólligen Abhangigkeit von der E infuhr in eine recht schwierige Lage. Wohl hat die Tiirkei reiche' Chrom erz-Lagerstatten in geniigender Zahl, die unsern ganzen Bedarf decken konnten, indessen waren die tiir- Idschen Verkehrsverhaltnisse d erart schlecht, daB zu­

nachst von uns sehr bedeutende Summen zum B au von Wegen, Drahtseilbahnen und Eisenbahnen aufgewandt werden muBten, um die z. T. schon geforderten er­

heblichen Mengen ausfiihren zu konnen. Ais unser Zusammenbruch erfolgte, waren diese A rbeiten noch nicht beendet. Dafiir konnten w ir nach der erfolgreichen Beendigung des serbischen Feldzuges die arm en Lager­

statten am Eisernen Tor bei Orsova in Augriff nehmen,

(8)

396 G l i i c k a u f Nr. 20

dic uns 1917 etwa 33 000 t, allerdings n u r 22%ige Erze, li ef er ten. Es kamen auBerdem die reichen Erze von Uskiib in Serbien hinzu, die im genannten J a h r 13 000 t ergeben haben mogen. Man kann annehmen, daB diese Fórderungen einer Menge von 25 000 t vollwertiger Chromerze entsprechen. Unsere Lage w ar also nicht ungiinstig. Jedoch konnten wir uns in keiner Weise m it der E n t e n t e vergleichęn, der die ganze iibrige W eltge­

winnung zur Verfiigung stand. Zwar ging die neukałe- donische Forderung auf ungefahr zwei D rittel ihrer Friedenshohe zuruck, dafiir erhohte sich aber die Ge­

winnung Rhodesiens um annahernd den B etrag dieses Ausfalls, und die Ver. S taaten und K anada, die im Jah re 1913 n u r einige h u n d ert Tonnen lieferten, h atten 1917 eine Gewinnung von 48 000 t und 33 000 t. Die unsern Gegnern zur Verfiigung stehendc Chromerzmenge betrug also-fast 200 000 t und d a s K r a f t e v e r h a l t n i s d e r M i t t e l m a c h t c zu i h n e n s t e l l t e s ic h a n ­ n a h e r n d 1 : 8 .

N ic k e l. Fiir die Gewinnung an Nickelerz kommen vor altem zwei Lander in B etracht. Das. wichtigste ist K anada m it einer Gewinnung von 16 500 t Nickel (d. i.

die H aifte der Welterzeugung). H ier wurde 1913 rd. 1 Mili. t E rz gefórdert, das — zu nickel- und kupfer- haltiger M atte (die E rze sind gleichzeitig Kupfererze) verschmolzen — in K anada nur z. T. auf Nickel ver- arbeitet wurde, z. f. nach fremden Landern ging.

Die letzten Jah re vor dem Kriege zeigten ein rasches Steigen der kanadischen Nickelgewinnung. An zweiter Stelle stehen die L agerstatten Neukaledóniens, die bereits bei Chromerz genannt wurden. Friiher "gingen die d o rt gewonnenen Nickelerze m it 6 - 7 % Metali (1913 93 000 t Erz) vorzugsweise nach Europa. Aus ihnen stam m t der bei weitem groBte Teil der europaischen Nickelerzeugung. Spater -errichtete man in Neukale- donien eigne H iitten zur Verarbeitung anner, nicht fiir die Ausfuhr geeigneter Erze. Im Zusammenhang hierm it und mit der gleichzeitigen Verarmung der L agerstatten tra t vor dem Kriege ein allm ahlicher Riickgang der . E rzausfuhr ein.

N ur klein war die Nickelgewinnung in Norwegen (1913 : 690 t). Die yerhaltnismaBig hohe Erzeugung von Nickel in Deutschland, England und Frankreich mit, 5000, 5200 und 2100 t grundet sich yorzugsweise auf neukaledonisches Erz.

Deutschlands Nickelverbrauch betrug 1913 6000 t.

W ir h atten damals; nur eine einzige eigene, dazu un- bedeutende Niekelerzgtube in Frankenstein (Schlesien) m it einer L agerstatte ahnlich denjenigen Neukaledóniens, aber m it wesentlich arm ern Erzen. Vor dem Kriege wurden reiche heukaledonischę Erze u. a. nach Schlesien eingeftihrt und m it den dortigen armen vermengt.

Die deutsche Nickelgewinnung aus einheimischen Erzen kann nur zu einigen hundert Tonnen angenommen werden.

Mit KriegSausbruch wurde uns dię Versorgung m it Nickel aus ■ dem Ausland fast vollig abgeschnitten.

Norwegen konnte uns noch etwas unterstutzen, im iibrigen waren wir aber auf uns S elb st angewifesen. Da uns nu r dip genannte schlesische Grube, ein kleines Vor- kommen bei Sohland an der Spree und andere noch

weniger bedeutende L agerstatten zur Yerfiigung standen, anderseits aber der B edarf sehr erheblich war, wurde die riicksichtslose Beschlagnahme von A ltm etall unbedingt notwendig. Aus eignen Erzen haben wir im Jah re 1917 etwa 1560 t Nickel hergestellt.

Die E n ten te h a tte dagegen gewaltige V orrate zur Yerfiigung. Wie sich aus der folgenden Zusammen- stellung ergibt, erhohte K anada seine Nickelgewinnung

N ic k e le r z - u n d N ic k e lg e w i n n u n g d e r W e it.

N ickelerz ' N ick e lm e ta ll

1913 1917 1913 1917

t ,t t t

V er. S ta a te n u n d K a n a d a . . . N e u -K ale d o n ien . D e u ts c h la n d . . E n g la n d . . . . F ra n k re ic h . . . N orw egen . . . .

1 000 000 93 0001

1 500 000 32 017'

16 500 5 000 5 200 2 100 690

38 000 1 560

' 900 1 A lislulir.

auf m ehr ais das Doppelte gegen 1913; dic Forderung der neukaledonischen L agerstatten ging allerdings zuruck ; Norwegen, von dem wir langere Zeit kleinere Mengen bezogen, steigerte seine Gewinnung um einige hund ert Tonnen. F ast die ganze W eltgewinnung, die 1917 auf 45 000 t zu veranschlagen war, stan d unsern Gegnern zur Yerfiigung und d a s K r a f t e v e r h a l t n i s d e r b e i d e n M a c h tc g r u p p e n s t e l l t e s ic h w ie 1 ,: 27.

W o lfr a m . Uber die Gewinnung in den Jah ren 1913 und 1917 u n terrich tet dic folgende Zusammenstellung.

1913 , 1917

A m e r ik a t t

Ver. S taaten . . . 1397 500 0

Siidamerika 140 0 3 650

E u r o p a

E n g l a n d ... . . 182 450,

Frankreich . . . 245 ■ 225

Deutschlan.d-Osterreich . . 150 250

P o r t u g a l ... . . 800 1569 S p a n i e n ... ,150 800

A s ie n

B u r m a ... 1732 4 8 0 0 China . . ■... 1 200 Siam ... 281 634

Jap a n . . . 297 1500

A u s t r a l i e n ... 1 022 1 300 rd. 10 000 rd. 21000 Yon der W eltgewinnung von rd. 10 000 t verarbeitete Deutschland 1913 fast die H alfte. Die Gewinnung von Wolfram und Scheelit, den beiden Ausgangstoffen fiir die Herstellung des Metalls, ist auBerst zersplittert.

Yor dem Kriege kamen yor allen Dingen B unna, A ustra­

lien, Siidamerika und die Ver. S taaten dafiir in Frage, also Gebiete, die durchgehends auBerhalb unseres Macht- bereichs liegen. Die deutsche Gewinnung betrug rd. 100 t, wir waren demnach yollig auf die E infuh r angewiesen.

Im Kriege eirinnerten wir uns, daB Zinnstein und W olfram it in der Regel in engster Yergesellschaftung auftreten und daB wir alte Zinngebiete im sachsischen

(9)

15. Mai 1920 G l u c k a u f 397

. Andere Lander 1,*

fig ę ner Verbrat/ch der fa S fa a te n

W f frank reicfi 6$$

Oeufsebtand 197.9

Erzgebirge haben, dcren W olframit zur Zeit des Zinn- erzbergbaus wertlos w ar und entweder auf die Halden geworfen oder in der Grube stehen gelassen wurde.

Diese alten Halden und Pfeiler nahm m an in Angriff.

Das Ergebnis war im Jah re 1917 eine Elzforderung m it einem WOs-Gehalt yón 3 0 0 - 4 0 0 t. AuBerste Sparsam keit muBte also bei der Verwendung des Wolf- ram its eintreten.

Die E n t e n te befand sich naturgemaB in Anbe- tracht der Verteilung der Vorkommen in einer giin- stigern Lage. Infolge der bedeutenden Preiserhohung fiir die W olframerze wurde der Bergbau angeregt. So stieg die Fórderung Burm as, Portugals, der Ver. S taaten und Siidamerikas derartig, daB im ganzen die W eltgewinnung sich m ehr ais verdoppelte. F a st in ihrem ganzen Umfang von 21 000 t stand sie unsern Gegnern zur Verfiigung.

D a s K r a f t e y e r h a l t n i s d e r b e id e n G r u p p e n

w a r e tw a 1 : 60. .

M o ly b d a n . Vor dem Kriege h a tte Deutschland so gu t wie keinen Molybdanbedarf, Dic Teutschen- thaler Molybdanwerke stellten aus den Kupferschiefer- sauen von Mansfeld eine kleine Menge Ferro-M olybdan her; dąs Erzeugnis ging. aber nach'E ngland. Die W elt- gewinnung an Molybdan diirfte damals einige hundert Tonnen nicht iiberschritten haben.

Im- Kriege spielte das Molybdan in Deutschland infolge der K nappheit an W olfram it eine groBere Rolle.

Es w u rd en Roherze aus Skandinavien (Molybdanglanz) bezogen; der groBzugige Bergbau von Werden fels, 300 m uber der H óllentalklam m , brachte uns, leider n u r 'e in ig e Monate, eine erheblichere Erzgew innung;

ferner holten wir aus N ordtirol von der W ulfenitlager- sta tte F irste n tritt die ganze, allerdings nur kleine For- derung, so daB unser 120 - 1 5 0 t betragender Verbrauch gedeckt werden konnte.

W ahrend bei uns Sparsam keit P latz greifen muBte, h atte die E n ten te verhaltnism aBig bedeutende Hilfs- ąuellen. Australien, K anada, die Ver. S taaten und Spa-

nien diirften jeder fiir sich allein annahernd so groBe Mengen geliefert haben, wie sie uns im ganzen zur Ver- fiigung stand en; dazu kam en noch kleinere Gewinnungen in Peru, Ja p a n usw. Im ganzen k ann m an annehmen, daB die E n ten te 1000 t Molybdan aus diesen Erzen gewonnen hat. D a s b e i d e r s e i t i g e K r a f t e y e r h a l t ­

n i s w a r e t w a w ie 1 : 7 .

V a n a d in . Vor dem Kriege w ar unser Vanadin- verbrauch versęhwindend. Im Kriege lernten wir infolge des W olframitmangels die Vorzuge dieses Metalls schatzen. Die lothringische M inette h a t teilweise einen kleinen Vanadingehalt, der bei dem Verschmelzen in die Schlacke geht. Die Dillinger H iitte im Saargebiet gewrann aus der M inette eine Thomasschlacke m it 0,7% Vanadium, aus der ungefahr 10 t hergestellt wurden. Unser B edarf -wurde auf diese Weise leicht gedeckt. W esentlich be- quem er h a tte die E n t e n t e den Vanadiumbezug. Es treten in Peru, Kolorado und U tah Vanadiumerze in recht bedeutender Menge auf. Man kann annehmen, daB die Ver. S taaten allein rd. 2000 t Vanadium zu V anadium śtahl verarbeiteten.

Stellt m an die den M ittelm achten und der E n ten te im Jah re 1917 zur Verfugung stehenden Yanadium- mengen gegenuber, so ergibt sich ein V e r h a l t n i s v.on a n n a h e r n d -1 : 200.

II I. K u p f e r .

Die Vcrteilung der W eltgewinnung an K upfer von rd. 1 Mdl. t im J a h r 1913 auf die einzelnen Staaten ist in dem nachstehenden Schaubild dargestellt. Der linkę Kreis zeigt, daB die Ver. S taaten m it 556000 t iiber 55% der W eltgewinnung aufbrachten, w ahrend D eutschland n u r eine Gewinnung von 25 000 t hatte, der ein V erbrauch von rd. 250 000 t gegeniiberstand. Die Ab- hangigkeit D eutschlands in der Kupferversorgung von den Ver. S taaten ergibt sich aus dem m ittlern Kreis, der die Verteilung der Kupfergewinnung der Union auf die Y erbraucher im Jah re 1913 ersichtlich

W eltg ew in n u n g y o n K u p fer im J a h r e 1913.

V eiteilu u g d e r K u p ferg ew in n u n g d er Vcr. S ta a te n im J a b rc 1913

a u f die Vert>rauclislander.

W eltg ew in n u n g an K u p fe r im J a h re 1917.

(10)

398 G lii c k a u f Nr. 20

macht. Deutsclilands Verbrauch an amerikanischem Kupfer, tłem auch die E infuhr Hollands zum weitaus groBten Teil zuzurechnen ist, war groBer ais der Eigen- yerbrauch der Ver. S taaten.

Die Lage Deutsclilands bei Ausbruch des W elt- krieges war also auBerordentlich ungiinstig, da z u erwiesen sich die einheimischen Quellen ais nicht er- weiterungsfahig. Die Notwendigkeit der Beschaffung der erforderlichen Kupfermengen war die erste Vcr- anlassung der E inrichtung der Rohstoffabteilung.

Der bei weitem groBte Teil der kleinen deutschen Kupfergewinnung stam m t aus dem Mansfelder Kupfer- scliiefer. Das Kupferscliieferfloz erstreckt sich zwar iiber ausgedehnte Yerwaltungsbezirke, indessen crfordert der Abbau bei der geringen, nur wenige Dezimeter be- tragenden' M achtigkeit geschultc Bergleute. D a von diesen ein erheblicher l e i l bei Kriegsbeginn eingezogen wurde, w ar tro tz aller Bemiihungen eine Steigerung der 1'ofderung nicht zu erreichen. Nach der Besetzung _ Serbiens kónnten wir uns die wichtige K upferlagcrstattc des Landes, Bor, n utzbar machen, die in der letzten Kriegszeit m onatlich 1000 t K upfer ergeben haben diirfte.

Einen kleinen B eitrag liefcrten auch unsere Bundes- genosseii, so das Kupferbergwerk M itterberg im Salz- burgischen und die Anlage P lakalnitza in Bulgarien.

Dic Gesamterzeugung, die uns aus Erzen zur Verfiigung stand, diirfte 30 000 - 40 000 t betragen haben. D a der Y erbrauch naturgem afi m ehrfach groBer war, wenn er auch infolge des Wegfalls d e r Ausfuhr nicht annahernd den Um fang vom Ja h re 1913 erreichte, blieb nur weit- gehender E rsatz des Kupfcrs und riicksichtslose Be- schlagnahme iibrig.

Wie groB die Uberlegenheit der E n ten te war, geht aus dem rechten Kreise des'Schaubildes h erv o r; ihr stand die Kupfergewinnung der ganzen Weit m it Aus- nahm e des kleinen deutschen Anteils zur Verfiigung.

In den Kriegsjahren ist die Kupfererzeugung infolge der groBen Anstrengungen aller Kupferbezirke um nicht weniger ais 41% gestiegen. An dieser Erhóhung waren zu drei Vierteln die Ver. S taaten betejligt, so daB sich ihre iiberragende Stellung noch m ehr auspragte.

Das K r a f t e v e r h a l t n i s d e r M i t te lm a c h t e z u r ' E n t e n t e k a n n b e i K u p f e r w ie 1 : 28 angenommen werden.

IV. A lu m in iu m .

Bei der Gewinnung von Aluminium, dessen H iitten in der Regel von den Erzgruben weit en tfern t sind, geht m an im allgemeinen vom B a u x i t , dem haufigsten Aluminiumerz, aus und stellt aus ihm zunachst in Ton- crdefabriken, die ebenfalls meist in gróBer E ntfernung von den F u n d statten hegen, eine reine Tonerdeverbin- dung her; diese geht dann zu den Alum inium hiitten.

So wurde z. B. ungarischer B auxit in Schlesien und im Rheinland auf reine Tonerde verarbeitet und diese dann an die Alum inium hiitten w eiterrersandt. Fiir die Bc- urteilung der Leistungsfahigkeit der beiden kriegfiihren- den Gruppen ist also zunachst ihr Reichtum an B auxit maBgebend,

• • B a u x i t f o r d e r u n g d e r 1913

1. t Ver. S taaten . . . 210 240 Frankreich . . . 304 314 GroBbritannien . . . 8 282 I t a l i e n ... .... . 6 841 Indien . ... l 184 Osterreich-Ungarn . . . . —

Gesamtforderung . . . .1330 862 S w a 1 100 000 Yor dem Kriege verw andte m an in Europa vorzugs- weise den franzósischen B auxit von Beaux, der sich sehr vor teil haft verarbeiten laBt._ Im Kriege half. uns Óster- rcićh-Ungarn aus der durch sein Ausbleiben herroi^c- rufenen Verlegenheit; es. lieferte ur^s monatlich bis' 30 000 t und mehr, so daB wir trotz des geringern Aus- bringens an Tonerde ausreichend versorgt waren. Wiś Ich gewaltige Mengen aber un.sern Gcgnern zur Verftigung slanden, ergibt sich aus der vorstehenden Tabelle. Dic Gewinnung der Yer. S taaten wurde m ehr ais verdoppelt und dam it die zahleńmaBig noch nicht bekannte Ab­

nahme der Fórderung Frankreichs m ehr ais ausgc-

glichen. .

Das K r ; i f t c v e r h a l i n i s d e r b e id e n G ru p p e n in B a u x i t kann zu 1 : 3 bis 1 : 4 angenommen werden.

Wegen des bessem Rohstoffs der feindlichen Lander war unsere Lage in der Yersorgung m it A lu m in iu m noch ungiinstiger ais in den obigen Zahlen zum A usdruck' kom m t. Deutschland wurde vor dem Kriege von der- Aluminiumindustrie-A. G. versorgt, die Werke in Neu- hausen (Schweiz), Rhcinfelden (Baden) und Lend- Gastein (Osterreich) besitzt. Der deutsche Friedensver- brauch betrug annahernd 12 000 t. T)ber die Entwicklung der Weltgewinnung in der Kriegszeit gibt. die-folgende- Zusammenstellung AufschluB.

G e w in n u n g u n d Y e r b r a u c h a n A lu m in iu m . G ew innung Y e rb ra n c h

1913 1917 1913

t t t

W e i t . . . , Ver. S ta a te n . . . , , K a n a d a

F r a n k r e i c h ... ....

E n g la n d ...

I ta lie n ...

D e u ts c h la n d , Schweiz, O ste rreich -U n g a rn . . .

•N orw egen . . . .

08 200 22 500 5 900 18 000 7 500 800 12 000

1 500

185 587 90 700 l i 300 20 000 0 000 7 000 29 5871 18 000

66 800 32 800

7 000.

5 000 . 1 0(Jp 21 0002

i p a T o n 9587 t iu D outsclilaiul, 15 000 t In $& Schw eiz und 5000 t in OsteiTeich-Ungarn. 2 B in sch l. KuOland und iibrige Liinder.

Sie erfuhr eine gewaltige Steigerung, indem sie. sich von 68 200 t im Jah re 1913 auf 185 600 im Ja h re 1917 hob. W enn aucli die Werke in Deutschland, der Schweiz und Osterreich-Ungarn ebenfalls eine wesentliche Stei- gerung der Erzeugung aufwiesen, so ist sie; doch nur gering im Yergleich zu dem Zuwachs, den die Ver. Staaten zu verzeichnen h atten (von 22 500 auf 90 700 t). Hierzu kommen noch ganz erhebliche Erhohungen der E r­

zeugung in K anada, Italien und Norwegen.

W e it.

1917 1. t 568 690 geringer 14 724

p 250 000

(11)

15. Mai 1920 G l u c k a u f 399

Infolgedessen rnuB das K r a f t e v c r h a l t n i s d e r M i t t e l m a c h t e zu d e n G e g n e .n i b e i A l u m in iu m w ie 1 : 6 a n g c n o m m e n w e rd e n .

Die bedeutende E rhohung der Aluminiumgewinnimg vieler S taaten kann in den nachsten Jahren nicht ohne einsclmeidendc Folgen auf dem W eltm arkt bleiben. Die Werke sind auf groBe Erzeugung eingerichtet und werden voraussichtlich zu einer .ganz erheblichen Picisllerab-

setzung gezwungen sein. ■ ,

Es ist bedauerlich, daB die Versuche Deutschlands, aus Tonerde Aluminium herzustellen, bisher keinen be- friedigendeii Erfolg hatten. Gelange das Yerfahren, so -wurden wir in Zukunft im Bezug des Rohstoffs fur die A1 uminiumgewinnung unabhiingig yóm Ausland sein.

Dic kleine deutsche B auxitforderung des Vogels- berges kam wahrend des Krieges fiir die Aluminium- lierstellung leider nicht in B etracht.

V. Z in n .

Der Verbrauch Deutschlands au Zinn war im Jah re 1913 m it rd. 18 000 t sehr erheblich, An erster Stelle u n ter den Zinnerz gewinnenden Landern steht, wie aus der folgenden Zusam menstellung erhellt, das Gebiet der malaiischen Staaten, kurz ais Malaya bezeichnet.

Z in n in 1913.

t W e ltg e w in n u n g . . . . ... .... 129000

Davon M a l a y a ... .... 83 000 A u s t r a li e n . ... 4 871 C hm a...’ 600Q GroBbritannien . . . 5 300 Bolivien * . ... .... . . 3qq Siam-(1917) . . ... 7 800 Nigerien (1917) . . . 4 900 Siidafrika ( 1 9 1 7 ) ... . 3 000 Y e r b r a u c h an auslandischen E rz e n :

G ro B b rita n n ie n ... 10 700 Deutschland . . . . . . . . 11500 Frankreich . . . . , . . . . . 1200 Mit seinen Zinnseifen und Giingen fórderte M alaya 1913 das E rz fiir eine MetallhtTstellung von rd. 83 000 t bei einer gleichzeitigen W eltgewinnung von 129 000 t.

Von besonderer B edeutung fiir D eutschland w ar Bo- livien m it einer kleinen Zinn- und einer recht erheblichen . Erzgewinnung (rd. 26 000 t Zinn in IConzeńtraten).

E m groBer Teil dieser Erze ging nach D eutschland, wo m an aus ihm ,11- 500 t Zinn herstelltc. Aus auslandischen Erzen stam m t auch die' Erzeugung Frankreichs und d er groBere Teil der Gewinnung GroBbritanniens, welches allerdings id. ein D rittel derselben aus einheimischen Erzen ableitet.

Da die Zinnerzgewinniing D eutschlands vor dem Kriege nur wenige Tonnen betrug, 'iiberrascht es nicht, cłaB wir im Kriege fur die Deckung unseires Bedarfs an Zinn in groBe Verlegenheit kamen. Trotz aller Be- miihungen konnten wir nur ganz gex*inge. Mengen Zinn aus eigenen Erzen herstellen, dazu kam noch eine kleine - Einfuhr. Umfassende Beschlagnahme w ąr daher un- vermeidlich. Daneben muBte Zinn, das m it zu den

angstliclist geliiiteten Sparm etallen gehorte, in weit- gehendem MaBe durch andere Metalle ersetzt werden.

Der E nten te standen dagegen die Zinnąuellen der ganzen W eit zur Verftigung. Die W elterzeugung nahm freilich etwas ab und b e tru g im Jah re 1917 n ur noch 12 J 098 t. Erhebliche Steigerungen wieśen auf Nigerien m it 4900, Sud-Afrika m it 3000 und Siam m it 7800 t.

Das K r a f t e v c i h a l t n i s d e r b e i d e n G r u p p e n .k a n n b e i Z in n m i t 1 : 500 a n g e n o m m e n w e rd e n .

VI. Z in k u n d B lei.

Beide treten fast im mer yergesellschaftet auf.

Z in k gehorte vor dem Kriege zu den wenigen Mc- tallen, die bei uns in solcher Menge aus inlandischen Erzen gewonnen wurden, daB der ganze Verbrauch von 232 000 t h a tte gecleckt werden konnen und sogar noch ein Uber- schuB blieb. Unsere Zinkgruben und -hiitten finden sich nam entlich in Oberschlesien, im H arz und in den Rhein- landen. Dic deutsche; Zinkerzeugung wurde im Jah re 1913 nu r von der der Ver. S taaten (s. Zaldentafel) iiber- troffen.

Der drittgroB te Zinkcrzeuger w ar im Frieden Belgien m it fast 200 000 t. Die Weltzinkgcwinnung betrug vor dem Kriege noch nicht 1 Million t.

W e lt e r z e u g u n g a n Z in k u n d B lei.

Z in k .

1913 1917

t t

Yer. Staaten . ... 318 000 552 000 Holland . . . . . . 24323 |

Frankreich und Spanien. . . 71023 jitl. 100 00O Deutschland . . . . 283 113 216000 A u s tra lie n ... . . . . 3 724 500 0 B e l g i e n ... .... 1-07703: - G roebritannien . - . . . . . 59146 .50000' R u B l a n d ... 21 707 !

7 610 ! rd. 25 000 Norwegen ... 928 7 22 000 K anada . . . . 2 000 14 000

J a P a n ... . — 42000

, - 937 9 6 0 ' B le i.

* 1913 1917

t t

Yer. S taaten . ... 395 358 492 ooo s Pa i l i e n ... .... ■ . . . 203000 173000 Deutschland ... 181 100 75 000 Australien . ... 116000 152399 Mexiko . . . 55530

Belgien . ... .... 35750 GroBbritannien . . . , 30 500

Italien ; . 21700

Osterreich . . . 22 312 Griechenland . . . 18400

K anada . . . . 17089 16036 B urm a . . . 3 8 5 8 16964 J aPan ■ ■ • ■ ■ ■ ■ . • . 3 600 15 000 Frankreich ... 2 800

Ungarn . . . . . ;■/. J 790 S c h w e d e n ... 1 235

- 1 148122

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