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Der Baumeister, Jg. 22, Heft 8

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Academic year: 2022

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XXII.JAHRGANG AU G US T 1924 H EF T 8

I N H A L T : H a u p t b l a t t : G esch äftsh au s d er K o m m a n d i t - G e s J u n g m a n n & S c h m id t - D ortm un d — Drei- bis V i e r g e s c h o s s h ä u s e r d er D o r tm u n d e r W o h n ­ bau gesellsch aft. Arch. B. D. A. S tr u n ck & W e n t z l e r - D o r t m u n d — R a t h a u s - u n d K re m a to r iu m - Projekt für F o r s t ' L a u s i t z '. A rc h . Stadtb aurat Dr. K ü h n - Fors t — M aigarith enh eim in G m ü n d — Silberwarenfabrik G . K urz in G m ü n d — S t .P a u l u s h e i m (Speises aal und K irch e) in B r u c h s a l .

A rch. D .W B . R e g .-B m s t r . H an s H e r k o m m e r - S t u t t g a r t .

B e i l a g e : Lieber W ette r- u. R u s s-S ch u tz zu r Erh altu n g u n s e r e r B a u ste in e . Von Prof. Dr. Seipp. ( S ch lu ss) — P e r s ö n l i c h e s — Offene P r e i s a u s ­

sc h re iben — Entsch ie d ene P r e i s a u s s c h r e ib e n — V e r s c h i e d e n e s .

T a f e l n : 5 0 - 5 2 : Wohnbauten in Dortm und — 5 3 : B er g m a n n -S ie d lu n g H övel. A rc h . S tr un ck & W e n tz l e r - D ortm un d — 5 4 : E n tw u rf zum C h o r d. K irche St. Michael in S a arb rü ck en — 5 5 : M u sik zim m er im H a u s e S te h le -Stu ttgart — St. P a u lu sh eim (Eingang) in B r u c h s a l — 5 6 : St P a u l u s ­ heim (Eingangshalle) in B r u c h s a l — K a t h .P f a r r k i r c h e (Seitenschiff) in S tr a s s d o r f — 5 7 : Diele im H a u se K ö h l e r - G m ü n d — K ath . P f a rr k ir ch e

in Strassdorf. Arc h. H a n s H e r k o m m e r - S t u t t g a r t

H E R A U S G E B E R : P R O F . D r . - I N G . e. h.

HERMANN J A N SE N , Arch., B E R L I N , .*. / . / . und S T A D T B A U AMT MANN .*. .*. .*.

S.LANGENBERGER, Arch., M ü n c h e n

M ONATSHEFTE FÜR A R C H I T E K T U R

U N D B A U P R A X IS

V E R L A G U N D E X P E D I T I O N :

G E O R G D. W. C A L L W E Y

M ÜN C HE N, F I N K E N S T R A S S E 2, UND B E R L I N W . 57, K U R F Ü R S T E N S T R A S S E S A L L E Z U S E N D U N G E N A N D E N V E R L A G V O N G E O R G D. W. C A L L W E Y I N M Ü N C H E N F I N K E N S T R A S S E 2

Neuere Bauten von Strunck & Wentzler, Architekten B .D . A. in Dortmund

Arch. Strunck & Wentzler - Dortmund Geschäftshaus der Kommandit-Ges. Jungmann & Schmidt - Dortmund Mehr denn jemals hat in den Nachkriegsjahren die Klein-

wohnungsfrage und der Wohnungsbau des Mittelstandes B e ­ deutung gewonnen. Die Statistik weist ein erschreckendes Anwachsen des Wohnungsmangels auf, einen Mangel, der umso einschneidender zur Auswirkung gelangen muss, als dem anerkannten Bedürfnis gegenüber eine durch unsere

derzeitige Kreditnot bedungene Besc hrä nk ung j egl icher B au ­ tätigkeit auf dem Gebiete der sozialen Wohnungsfürsorge zu verzeichnen ist.

Eine umfangreiche Spezialliteratur behandelt bis heute in allen mögl ichen und unmöglichen Lösungstheorien das Problem schneller und erfolgversprechender B eh e bu ng des

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46 DE R B A U M E I S T E R o 1924, AUGUS T

* Arch. S tr un ck & W e n tz l e r - D ortm un d

Wohnungsmangels; allein nur ein verschwindend geringer Bruchteil hievon kann Anspruch erheben, aus der Theorie in die Praxis übertragen werden zu können.

Eine nicht geringe Anzahl von Wettbewerben und mehr oder minder offiziellen Ausschreibungen haben sich in bester Absicht mit der Lösung des Problems beschäftigt, haben seine Lösung durch die Erlangung sogenannter Kleinsthaus-

D r e i g e s c h o s s h ä u s e r d e r D o r t m u n d e r W o h n b a u g e s e l l s c h a f t

typen zu erreichen gesucht. Wir haben uns nunmehr seit nahezu zehn Jahren mit dem Gedanken räumlicher Höc hst ­ ei nschränkung reichlich genug vertraut zu machen gewusst, um — durch die Not unserer Zeit gezwungen — der Fr age dieser Kleinsthäuser Verständnis entgegenbringen zu können.

Wir haben aber neben den vielen guten und brauchbaren Projekten leider eine fast ebenso gr os s e Zahl rein papierener

* Drei- bis V i e r g e s c h o s s h ä u s e r d e r D o r tm u n d e r W o h n b a u g e s e ll s c h a ft

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DER BAUMEIS TER n 1924, AUGUS T 47

* Arch. Strunck & Wentzler- Dortmund Viergeschosshäuser der DortmunderWohnbaugesellschaft

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48 DE R B A U M E I S T E R □ 1924, A UG US T Sc h em at a s erstehen sehen müssen, die teils dem verwerf­

lichen Kasernentyp ähneln, teils aber auch als Spielereien einer expressionistischen Grundrissreform anzusprechen sein dürften. Zu den ersteren gehört das wiederauftauchende Uebereinanderstellen der Betten, das man aus Gründen der Gesundheitspflege ehedem s o s e h r bekämpft e,zu den letzteren die Versuche, dem Kleinhause die bisher übliche Form des Rechteckes etc. zu nehmen, zu Gunsten einer räumlich nicht einwandfreien Kreis-, Oval- oder Nierenform. Können wir schliesslich dem erstgenannten Problem noch einigermassen verständnisvoll entgegenkommen, so muss die letztgenannte F ra ge umsomehr Befremden erregen, als sie vollständig im Widerspruch zu den neuesten Best rebungen, auch die Woh­

nungseinrichtungen zu normisieren und damit die grösst- mögliche Vereinfachung des Wohnungstyps zu erreichen, stehen. Selbst wenn wir die Möglichkeit einer solchen Ein­

richtungstypisierung mit dem ganzen Für und Wider, das hier noch erwogen werden dürfte, ausser acht lassen, so mag doch die Veranlassung als gege ben scheinen, hier zu betonen, dass die Kleinhaus- und Kleinwohnungsfrage sich nicht in Künstler­

träume einer rechnerisch kleinsten überbauten Nutzungsfläche allein auswachsen darf, dass alle diese Rec henexempel eben nur rechnerische P rob est üc ke bleiben müssen, wenn sie den Notwendigkeiten und praktischen Erfordernissen des m en sc h ­ lichen Lebens unvereinbar gegenüberstehen.

Anerkennenswert praktische Arbeit hat auf dem Gebiete der Wohnungsfürsorge die nach dem Kriege als To ch terge sel l­

schaft der Städtischen Gasanstalten ins Leben gerufene D o r t ­ munder Wohnbaugesellschaft geleistet, die nach den Plänen der Architekten St ru nck & Wentzler in den J ahren 1919 bis 1922 in den Aussenbezirken der Stadt dreiundzwanzig Wo h n­

häuser errichten liess. Von dieser Zahl sind 13 Häuser dreigeschossig, 7 vier- und 4 sechsgeschossig. Die Wohnungen der einzelnen Stockwerke enthalten j e eine Küche mit S p e is e ­ kammer und geräumigem Bal ko n, ein bis zwei Wohnzimmer, ferner ein bis zwei Schl afzi mmer und einen im Da c hges ch oss dazugehörigen Dac hraum. Die Tro cken böde n im Spei cher sind, wie die Wa schküche im Kell ergeschoss gemeinsam zu

benützen. Ausserdem gehört noch zu j eder Wohnung ein kleiner Hausgarten.

Die Häuser, die mit Zuschuss aus Reichsmitteln erstellt wurden und sich daher der damaligen Verordnung über die 3. Geschosshöchst zahl unterordnen mussten (mit Ausnahme der Anschlussbauten, bei denen eine Höhe von fünf bis sechs Ge sc hosse n vorhanden war), zeigen im Aeusseren eine ruhige Form der Linienführung und eine wohl abgetönte farbige Behandlung der Flächen. Der braune Terranovaputz passt sich gut an die rote Dachfläche an und findet eine nicht zu gegensätzlich wirkende Unterbrechung in den dunkelroten Fensterumrahmungen, währendTüren u n d T or e blau gestrichen und weiss abgeset zt wurden. Mit Ausnahme der Erker, deren Aussc hmüc kung sich leicht an expressionistische Formen und Motive anlehnt, ist die Architektur der Anlage einfach gehalten.

Eine gefällige Aussengestaltung zeigt die von den gleichen Architekten erbaute Bergmannsiedlung Hövel, die in den J ahren 1920 bis 1923 erbaut wurde und eine unmittelbare Erweiterung des Ortes Hövel bei Dortmund bildet. Die B a u ­ gruppe verkörpert den Typus einer Zwei- bis Dreizimmer­

wohnung mit Wohnküche und zugehörigen Nebenräumen, nebst gros sem Garten und einer Stallanlage. Der landschaft­

lichen Umg eb un g ist in gleicher Wei se wie auch der dort üblichen und heimischen Bauweise vorzüglich Rec hn un g g e ­ tragen. — Von weiteren Kleinbauten seien hier noch das Haus St runck, ein inmitten eines riesigen Obstgartens gel egenes kleines Landhaus, und das Haus Kipper erwähnt, während das auf der Titelseite abgebildete Haus Jungmann & Schmidt, ein Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude der gleichnamigen Dortmunder Kommanditgesellschaft darstellt.

Hier erhält die in wei ssem Terranovaputz gehaltene Fas ­ sadenfläche eine wirksame Be l eb un g durch den dunkelgrauen Putz des E r d g e s c h o s s e s und der Fenst erumrahmungen, während eine zu starke Bet onung der Horizontalen durch die vertikal entwickelte ornamentale Umrahmung der Fenster geschickt vermieden wird. Die Baukosten des Verwaltungs­

gebäudes beliefen sich auf circa 1 00 000 Goldmark.

R o b e r t L a n g e n b e r g e r .

S t ä d t i s c h e N e u b a u t e n i n F o r s t ( L a u s i t z )

Architekt Stadtbaurat Dr. K ü h n Eine bedeutsame Entwicklung zeigt in den letzten Jahren

die aufblühende Industriestadt Forst, die ihren Ausdruck vor­

nehmlich auch auf baulichem Gebiete findet. Gegenwärtig sind besonders die beiden, in unserem heutigen Hefte ab ­ bildlich wiedergegebenen Proj ekte zu nennen, mit deren Au s­

führung in nächster Zeit bereits zu rechnen ist.

S c h o n seit langen J ahren genügt das Förster Rathaus seinen Zwecken nicht mehr. Die einzelnen B ür os sind auf eine gros se Anzahl Gebäude verteilt, so dass sowohl der Di enst ­ verkehr innerhalb der städtischen Verwaltung als auch der öffentliche Verkehr ausserordentlich erschwert sind. Bereits vor dem Kriege verfolgte man daher den Plan eines Rathaus-

A rc h , Dr. Kühn - F o r s t R a th a u s-P ro je k t F o rs t

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DER BAUMEIS TER □ 1924, AUGUS T 49

* R athau s-P rojekt F o r s t

ge ga nge n werden, um die alten Rathausgebäude für Wohn- und Geschäftszwecke erhalten zu können.

Als Bauplatz kommt der im Stadtinnern gel egene alte Friedhof der Landkirche am Gutenbergplatz in Frage. Sonstige freie Plätze zum Bau eines den j et zigen Verhältnissen ent­

sprechenden grossen Rathauses sind in der Stadt nicht mehr verfügbar. Die Lage ist insofern günstig, als derGutenbergplatz den westlichen Brückenkopfplatz der eben neu erbauten

j e 6 St oc kwerk Höhe an der Mühlenstrasse und an der K i r c h ­ strasse vor mit einem umbauten Raum von 117 000 c bm. Die Baukost en sind bei einem Preise von 25 Mk. für den Kubik­

meter auf rund 3 0 0 0 0 0 0 Mk. berechnet. Die alten Rathaus­

gebäude besitzen 500 Fensterachsen. Da die Bür oräume sehr beengt sind und besondere Aktenräume, Bibliotheken, Pl an ­ kammern usw. fehlen, so muss man bei B e z u g des Neubaues mit etwa 750 Achsen rechnen. Die restlichen 250 Achsen n eu ba ues , dessen Errichtung auf der Nordseile des Markt­

platzes vorgesehen wurde. Ein gr ös s er Teil des von Markt­

platz, Mühlenstrasse, Hammerst rasse und Se ilergasse um­

grenzten Häuserblocks war zu diesem Zweck von der Stadt bereits erworben worden. Infolge der nach dem Kriege auf­

getretenen Wohnungsnot musste jed och von dieser Wahl ab-

Langen B r ü ck e bildet, welche die Altstadt mit der Neustadt verbindet und eine Hauptverkehrsader darstellt. Da das frag­

liche Gelände nur. einen sehr beschränkten Umfang aufweist, musste notgedrungen zum Hochbau gegriffen werden. — Das ausgearbeitete P roj ekt sieht einen 13 bezw. 16 S t o c k ­ werke hohen C -förmigen Mittelbau mit 2 Seitenflügeln von

* R a t h a u s -P r o j e k t F o r s t

* Arch. Dr. Kühn - Forst Rathaus-Projekt Forst

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5 0 DER BAUMEISTER « 1924, AUGUS T

sollen bis zur Benut zung an Banken, Industrieverbände usw.

vermietet werden. Die Si tzungssäle sind in den Flügelbau an der Kirchstrasse gelegt. Di eser ist in sich abgeschlossen, so dass bei Abendsitzungen der Hauptbau ausser Benut zung bleiben kann.

Der Bau wird ausgeführt als Bet onbau mit roter Kunst­

steinverblendung und erhält durch die nach aussen gelegten Konstruktionspfeiler eine straffe, stark an das Gotische er­

innernde Gliederung, ohne die ja eine so mächtige Bau ma s se nicht denkbar ist. Besonde ren S ch m u c k erhält lediglich die den Haupteingang kennzeichnende Vorhalle. Die den Gu t en be r g­

platz einfassenden Wohngebäude sind als gelbe Putzbauten

geplant. — Der Bau gibt von allen Seiten aus ges ehen ein imposantes, ruhiges Bild und bildet einen guten Abschluss des Gutenbergplatzes. Infolge der flachen La ge der Stadt und der grossen Höhe des Bauwerks wird das Rathaus ein Wahr­

zeichen der Stadt bilden.

Die V o r a r be i te n w er de n so g e f ö r d e r t , d a s s mit d em R o h b a u im F r ü h j a h r 1925 b e g o n n e n wer de n k ann, w ä h re n d d er g l e i c h ­ falls g e z e i g t e E nt wu r f für das K r e m a t o r i u m ber ei ts im He rb s t - di e se s J a h r e s n o c h z u r A u sf üh ru ng g e l a n g e n soll. Auf b e i de Ba ut e n w e r d e n wir n a c h d er e n F e r t i g s t e l l u n g n o ch b e s o n d e r s z u r ü c k k o m m e n .

K r e m a t o r i u m - P r o j e k t A rc h . Dr. K ü h n - F o r s t

Arch. Reg.-Bmstr. Hans Herkommer-Stuttgart Margarlthenheim in Gmünd

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DER BAUMEIS TER ° 1924, AUGUS T 51

Bauten von Reg.-Bmstr. Hans Herkommer, Architekt D .W B ., Stuttgart

A r c h . H a n s H e r k o m m e r - S t u t t g a r t

Der revolutionäre Geist , mit dem unsere gegenwärti ge Zeitepoche in allen ihren Fugen erfüllt ist, offenbart sich auch mit b esonderer Deutlichkeit auf künstlerischen Gebieten. Wie in politischer Hinsicht der Kommunismus die gesamte At mo­

sphäre mit seinem Wesen erfüllt, so sucht hier der E x pr es ­ sionismus einen beherrschenden Eindruck auf die Gemüt er zu erlangen, und wie dort der G e gen sa tz zwischen den ent­

scheidenden Hauptmächten sich in den Begriffen „Reakti on“

und „Revolution“ verkörpert, so lassen auch hier sich die beiden gegensätzlichen Pole in den Bezei chnungen „I m- pressionismus“ u n d „ E x p r e s s i o n i s m u s “ zum Ausdruck bringen.

Auf die verschiedenen Eigenarten der beiden Richtungen und ihre wechselseitigen Auswirkungen hier kritisch einzugehen, ist nicht beabsichtigt. Do ch ist für die Beurteilung unserer j üngsten Kunstrichtung eine Kenntnis deren Hauptbeweg­

gründe nötig, um ein Verstehen überhaupt zu ermöglichen.

Die grösste Gegnerschaft erwächst dem Expressionismus aus seinen beiden negativgearteten Hauptmerkmalen: dem schroffen Bruch mit der bestehenden Tradition und seiner gege ns ät z­

lichen Stellung zur Natur. Nicht darauf kommt es ihm an, zu zeigen: hier ist ein Kastanienbaum oder eine Birke dar­

gestellt, wie dies beim I mpressionismus zutrifft, sondern der B es ch a ue r soll innerlich beim Anblick gewissermassen direkt

„erl eben“ : dies ist nicht nur ein bestimmter Baum, sondern ganz allgemeinhin „der“ Baum, ln diesem Beispiel tritt deutlich der Kern des Wesens hervor; während der Impres­

sionismus die Oberfläche des Körpers, die Haut malt, will der Expressionismus das Wesen des Körpers selbst dar­

stellen.

Die seelischen und geistigen Kräfte, die in den innersten Tiefen des Menschen wühlen und in quälendem Drang zum Unendlichen sich abmühen, sind die T r ä g e r des E x pr es ­ sionismus. Se in e Vertreter empfinden die bisherige Stellung des Menschen gegenüber der Kunst als einen Frondienst an den Dingen auf Kosten des inneren Menschen anstatt eines eigentlichen Herzensbedürf ni sses, das im Vertrauen auf den eigenen, schöpferisch starken Ausdruck unter A b ­ lehnung j eglicher Beeinflussung durch alles Fremde — dem Gegensatz zum „ I c h “ — von der Begierde zur Erkenntnis getrieben wird.

Ohne Rücksicht darauf, ob diese Auffassung von dem B e ­ griffe „ K u n s t “ sich aus ihrem Gährungszustande, in dem

S ilberw arenfabrik G . K u rz in G m ü nd

sie sich gegenwärtig noch befindet, zu einer vollendeten Fe rn ­ wirkung heraus zu entwickeln vermag, muss auch seitens ihrer G e g n e r zugegeben werden, dass ihr unstreitbar ein ehr­

liches Be st r eb en auf Vertiefung und Verinnerlichung inne- wohnt, welches besonders auf religiösem Gebiete den Eindruck mystischer Ekstase erreicht. Aus diesem Grunde wird e s

¿m. ¿¿■M -V .V

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5 2 DER BAUMEI STER a 1924, AUGUST

V e r l a g : G e o r g D. W . C a l l w e y in Mü nch en . — R e d i g i e r t unter V e r a n t w o r t l i c h k e i t des V e r le g e r s . — D r u c k : K ä s t n e r Sc C a l l w e y in M ü n c h e n

auch erklärlich, wenn in neuester Zeit diese Kunstrichtung in der römisch-katholischen Kirche zur Anwendung gelangt, nachdem gera de diese ihr doch bisher ablehnend gegenüber­

stand. Gerade der mystische Zauber des dort üblichen Ze re ­ moniells findet hier eine bedeutende Verstärkung.

Als ein Vertreter von ausgeprägter Eigenart und schöpfe­

rischem Geiste muss in diesem Zu sammen han g Herkommer

genannt werden. Seine Kirchenbauten zeigen tiefes religiöses * Erleben, das sich der Dynamik der Linie, der Mystik der Farbe als reinen Ausdruckmittels bedient. Bei seinen Ent­

würfen verschwindet das kleine, nebensächliche zugunsten des Gebildes selbst, das in urtümlicher Wucht und Macht sieh zeigt, wie dies besonders bei dem Neubau des St. Paulus­

heimes in Bruchsal zutage tritt. Fla.

* S t.P a u I u s h e im in B r u c h s a l — S p eisesaal

• A r c h . H ans H e r k o m m e r - S t u t t g a r t St P au lush eim in B r u c h s a l — K ir c h e

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5f.- ■ v A s

B A U M E I S T E R » » « T W U i U n U O E B } W ® H m B # ü | f t i E / E L L / C H ^ r T m 4b ,

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TAF EL 50/51

VERLAG VON G E O R G D .W .C A L L W E Y , M Ü N C H E N A R C H . S T R U N C K 8t W E N T Z L E R - D O R T M U N D

2S/TL,

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D E R B A U M E I S T E R

22. JAHRGANG, HEFT 8 T AF EL 52

ARCH. S T R U N C K & WENTZLER - DORTMUND V E R L A G VON G E O R G D . W . C A L L W E Y , MÖ NCHEN

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B E R G M A N N - S I E D L U N G H O V E L — K O N S U M G E B Ä U D E

DER B A U M E I S T E R 22. JAHRGANG, HEFT 8

T A F E L 53

B E R G M A N N - S I E D L U N G H Ö V E L

ARCH. STRU N C K & WEN TZLER- DORTMUND V E R L A G VON G E O R G D . W . C A L L W E Y , MÖ N CH E N

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DER B A U M E I S T E R 22. JAHRGANG, HEFT 8

E N T W U R F Z U M C H O R D E R K I R C H E S T . M I C H A E L IN S A A R B R Ü C K E N

A R C H . H AN S H E R K O M M E R - S T U T T G A R T

T A F E L 54

K I R C H E N N E U B A U S T . M I C H A E L IN S A A R B R Ü C K E N — I N N E N A N S I C H T

VERLA G VON G E O R G D . W . C A L L W E Y , MÜNCHEN

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DE R B A U M E I S T E R 22. JAHRGANG, HEFT 8

M U S I K Z I M M E R IM H A U S E S T E H L E - S T U T T G A R T

ARCH. HANS H E R K O M M E R -ST U T T G A R T

T AF E L 55

ST. P A U L U S H E I M - B R U C H S A L — H A U P T E I N G A N G

V ER LA G VON G E O R G D .W .C A L L W E Y , MÖ NCHEN

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DER B A U M E I S T E R 22. JAHRGANG, HEFT 8

S T . P A U L U S H E I M - B R U C H S A L — E I N G A N G S H A L L E

A R C H . H A N S H E R K O M M E R - S T U T T G A R T

T A F E L 56

K A T H . P F A R R K I R C H E S T R A S S D O R F — S E I T E N S C H I F F

V ERLAG VON G E O R G D .W .C A L L W E Y , MÖ N CH E N

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D E R B A U M E I S T E R T A F E L 57 22. JAHRGANG, HEFT 8

K A T H . P F A R R K I R C H E IN S T R A S S D O R F D I E L E IM H A U S E K Ö H L E R IN G M ON D

ARCH, HANS H ER K O M M ER -STU TTG A R T V ER LA G VON G E O R G D . W . C A L L W E Y , MÖ NCHEN

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