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Die Chemische Industrie, 1939, Jg 62, Nr 23

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSQEGEBEN VON DER

WIRTSCHAFTSGRUPPE CHEMISCHE INDUSTRIE N A C H R IC H T E N -A U S G A B E

62. Jah rg ang B ER LIN , 1 0 . JUNI 1 9 3 9 N r. 2 3 — 521

N A C H D R U C K N U R MIT G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Einzelfragen des Wettbewerbsrechts.

Keine Werbung auf Grund frem der Verdienste!

Die Werbung des ehrbaren Kaufmanns besteht in der Darlegung der guten Eigenschaften und der Preiswürdigkeit seiner Ware. Wird ein Erzeugnis angeboten, das als Hilfs­

mittel für die Ausführung eines bestimmten Werkes dienen soll, so wird der Werbende deshalb auch wahrheitsgemäß auf Erfolge hinweiseil dürfen, die sich bei der Anwendung oder Verwendung seines Erzeugnisses bereits ergeben haben;

er wird dabei die Erfolge heranzichen können, die er selbst mit der W are gehabt hat, und für die er deshalb einstehen kann. Der Warcnhersteller kann auch auf die abgesetzte Warenmenge hinweisen, auf den steigenden Umsatz und die sich daraus ergebende Beliebtheit seines Erzeugnisses. D a­

gegen ist es nach einer Reidisgerichtscntscheidung vom 4. Fe­

bruar 1939 — II 93/38 — dem Hersteller, der an einen Mit­

bewerber Waren für dessen geschäftlichen Betrieb geliefert hat, nicht gestattet, die Erfolge seines Mitbewerbers mit dieser Ware dem Wettbewerb dienstbar zu machen. Der Entschei­

dung lag folgender Tatbestand zugrunde:

Der Hersteller eines chemischen Gebäudereinigungsmittels hatte in seiner Werbung darauf hingewiesen, daß dieses Mittel zur Reinigung eines großen und bekannten Gebäudes benutzt -worden war. Den Reinigungsauftrag hatte allein sein Kunde, der ein Gebäudereinigungsunternehmen betreibt und mit ihm im Wettbewerb steht, erhalten und ausgeführt.

Er hatte neben dem Reinigungsmittel des Herstellers gleich­

zeitig noch ein anderes Verfahren angewandt. Der Klage des Kunden, dem Hersteller des Reinigungsmittels zu ver­

bieten, mit dem von ihm erzielten Reinigungserfolg zu wer­

ben, wurde vom Reichsgericht mit folgender Begründung statt­

gegeben:

Die Werbung mit einem gelungenen Werk dürfe nur der­

jenige vornehmen, der die Ausführung des Werkes verant­

wortlich übernommen, die Hilfsmittel und Werkstoffe aus­

gewählt, seine Arbeitskraft eingesetzt und die Gefahr des Mißlingens getragen hat. Wollte man auch dem Mitbewerber, der ohne eine solche Verantwortung nur ein Hilfsmittel käuflich geliefert hat, die Werbung mit dem geschaffenen Werk gestatten, so würde dadurch notwendig der Werbung des Käufers und verantwortlichen Unternehmers die Zug­

kraft genommen. Die Werbung des Verkäufers würde natur­

gemäß die Ursache des Erfolges in der gelieferten Ware sehen und damit das Verdienst des Käufers in den H inter­

grund drängen. Ein solches Verfahren sei aber mit den Grundsätzen anständigen Wettbewerbs unvereinbar. Lautere Werbung könne nicht fremdes Verdienst als Vorspann be­

nutzen.

Auf die Auffassung der Yerbraueherkreise kom m t es an.

Nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsgerichts ist für die Beurteilung der Frage, ob eine Werbebehauptung un­

richtig und irreführend im Sinne des § 3 UnlWG. ist, nicht der Sinn, den der Anpreisende mit seiner Angabe verbindet oder ihr bcigelegt wissen will, sondern lediglich die Auf­

fassung der Verkehrskreise maßgebend, an die sich die An­

kündigung wendet. H ierfür als Beispiel die Reichsgeridits- cntscheidung vom 29. Oktober 1938 — II 224/37 —, der folgender Tatbestand zugrunde lag:

Zwei Firmen, die Rasierklingen hcrstellen, sind in einen Wettbewerbsstreit geraten, weil die Beklagte in verschiedenen Werbeschriften die Rostfreiheit ihrer Klinge in einer An­

preisungsart hervorhebt, die in den Kreisen der Verbraucher mißverstanden werden kann. So behauptete die Beklagte u. a., daß ihre Klinge „durch und durch rostfrei" sei. Diese

Behauptung ist ihr neben mehreren anderen Werbebchaup- tungen untersagt worden; außerdem wurde dem Antrag der Klägerin auf Feststellung der Schadenersatzpflicht der Be­

klagten entsprodicn. Gestattet ist der Beklagten nur, ihre Klinge schiedithin als rostfrei zu bezeichnen. Aus den Gründen:

In einem erheblichen Teile der Vcrbraucherkreise seien die Unterschiede in der Herstellung rostfreier Klingen nidit be­

kannt. N ur der Fachmann und der besonders Unterrichtete wisse, daß man einerseits Rostsidierhek durdi Anbringung eines Ueberzuges aus rostbeständigem Material herbeizuführen sucht, daß es aber auch andererseits Klingen gibt, die völlig aus rostfreiem Stahl hergestcllt sind. Der hierüber nicht Unterrichtete müsse deshalb mit der Bezeichnung „durch und durch rostfrei“ die Vorstellung einer W are verbinden, bei der die Rostfreiheit in einem besonderen, über das Ueblidie hinausgehenden Maße gewährleistet sei. Die Gefahr einer Irreführung des Publikums über die Güte des angebotenen Erzeugnisses sei gegeben, weil auch bei einer völlig aus rost­

freiem Stahl bestehenden Klinge die Möglichkeit der Bildung von Kontaktrost nidit ausgeschlossen sei. Der unbefangene Verbraudier erblicke in den Worten „durch und durdi rost­

frei“ nur die Hervorhebung eines — in W ahrheit nidit vor­

handenen — Fortschrittes gegenüber der gewöhnlichen Rost­

freiheit, die ein gelegentliches Rosten nidit ausschließt. Das Verbraucherpublikum werde mithin aus den Worten „durdi und durdi rostfrei“ irrtümlich entnehmen, daß den angeprie- senen Klingen die Eigenschaft der Rostfreiheit in erhöhtem Maße zukommt.

Naturerzeugnis und Kunstprodukt im Wettbewerb.

Der zunehmende Einsatz von synthetisch gewonnenen Erzeugnissen bringt es mit sich, daß viele dieser Stoffe mit bisher ausschließlich verwendeten Naturprodukten in W ett­

bewerb treten. In diesen Fällen erhebt sich die Frage, ob die Bezeichnung der künstlidi hergestellten Erzeugnisse mit den Namen der Naturprodukte unter Hinzufügung eines auf ihren synthetischen Charakter hinweisenden Zusatzes (z. B. Kunst­

seide, -leder usw.) erlaubt ist. Die Entscheidung dieser Frage hängt nach der höchstriditerlidien Rechtsprechung stets von der Verkehrsauffassung der Verbraucherkreise über die neue Bezeichnung ab. Hierzu folgendes Urteil:

Der Kläger, ein Interessenverband der Bimsbaustoffindu- stric, verlangte, daß die Beklagte es unterläßt, die von ihr gewonnenen Hochofenschlacken in ihrer Werbung u. a. als

„Kunstbims“ und „Hüttenbims“ zu bczeidinen. Das Reichs- gcricht (Entscheidung vom 18. Januar 1939 — II 127/38) hat die Bezeichnung „Kunstbims“ aus folgenden Gründen ge­

stattet:

Die Beklagte sei berechtigt, das W ort „Bims“ in ihrer Werbung zu gebrauchen, sofern die künstliche Herstellung so deutlich zum Ausdrudi kommt, daß die Gefahr einer Täuschung der beteiligten Verkehrskreise nidit gegeben ist.

Von sämtlichen befragten Handelskammern sei in ihren Gut­

achten die Auffassung vertreten worden, daß die in Frage kommendenn Verkehrskreise auch zwischen Naturbims und Hüttenbims unterscheiden und im letzteren ein Kunstprodukt erkennen oder doch vermuten und nahezu sämtlich auch um seine Herstellung aus Hochofenschlacken wissen. Sofern nicht sachkundige Bauherren in Frage kommen, sei cs üblich, daß sich diese beim Bezug von Baustoffen sachverständig beraten lassen. Die Fälle, in denen dies nidit geschieht, seien er­

fahrungsgemäß so selten, daß sie nidit berücksichtigt zu

werden brauchen.

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522 - N r. 23 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 10. Juni 1939

Nachahmung der Katalogaufmachung ist unzulässig.

Die beiden Parteien stehen miteinander im Wettbewerb.

Die Antragsgegnerin hat einen Katalog herausgegeben, der in seiner äußeren Aufmachung dem Katalog der Antragstellerin zum Verwechseln gleich sieht, da er weitgehende Äehnlich- keit hinsichtlich Format, Papier für den Umschlag, Farbe für dieses Papier, Textanordnung und Druck besitzt. Die An­

tragstellerin hat beantragt, der Wettbewerberin unter Straf­

androhung zu verbieten, ihren Katalog in der gleichen Auf­

machung weiterzuverbreiten. Das Hanseatische Oberlandes­

gericht hat in der Entscheidung vom 26. August 1938 — 1 U 123/38 — dem Antrag stattgegeben. Aus den Gründen:

Wenn ein Wettbewerber für seinen Katalog die gleichc äußere Aufmachung wählt, die der ihm bekannte Katalog seines Konkurrenten hat, so sprcche zum mindesten eine drin­

gende Vermutung dafür, daß er diese Wahl getroffen hat, um sich die Werbung und Leistung des anderen sowie das dadurch bei der Kundschaft geschaffene Erinnerungsbild dienstbar zu machen. Ein derartiger Versuch verstoße jedoch gegen die guten Sitten des lauteren Wettbewerbs und sei daher nach § 1 UnlWG. ■unzulässig und zu unterbinden.

Auch genüge cs für den Erlaß einer einstweiligen Verfügung

— bei der die Voraussetzungen nach §§ 936, 920 ZPO. nur glaubhaft gemacht zu werden brauchen —, daß eine solche Vermutung besteht und die Antragsgegnerin sie mit den in einem soldhen Verfahren zulässigen Mitteln nicht entkräften kann.

Preisbindungen dürfen nicht die Allgemeinheit schädigen.

Wie das Reichsgericht in einem Urteil vom 2. November 1938 — II 70/38 — ausführt, hat der Warenhersteller grund­

sätzlich darüber zu entscheiden, wen er mit seiner Ware zum weiteren Vertrieb beliefern will. Es kann dem Warenher- sreller deshalb auch nicht verwehrt sein, die Belieferung mit seinen Waren davon abhängig zu machen, daß der sich um den Vertrieb bewerbende Händler den Bedingungen entspricht, die der Hersteller im Interesse der Erhaltung des guten Ru­

fes seiner Erzeugnisse eingehaltcn wissen will. Dieser Grund­

satz gilt im nationalsozialistischen Staat jedoch mit der Ein­

schränkung, daß durch die Preisbindung die Belange der All­

gemeinheit nicht geschädigt werden. Hinter ihnen muß auch ein berechtigtes Interesse des Warenherstellers an der Rege­

lung des Vertriebes seiner Ware zurückstehen. Dem H er­

steller könnte deshalb eine Berechtigung, seine Waren nur an die von ihm ausgewählten Händler und Wiederverkäufer zu liefern, nicht zugebilligt werden, wenn die Belange der All­

gemeinheit des deutschen Volkes notwendig oder auch nur in besonderem Maße erwünscht erscheinen ließen, daß die Waren von allen einschlägigen Geschäften verkauft würden. Eine

Kunststoffe für Auto

I n der amerikanischen Automobilindustrie scheint sich eine umwälzende Aenderung vorzubereiten.

Auf der kürzlich stattgefundenen Tagung der Ame­

rican Chemical Society wurde bekannt, daß sich vor allem die Chrysler Corp., daneben aber auch andere Automobilfirmen eingehend mit der Frage beschäftigen, die Automobilkarosserie in einem ein­

zigen Fabrikationsgang aus Kunststoff zu pressen.

Zwar stehe bisher die endgültige Zusammensetzung des hierzu benötigten Werkstoffes, der allen An­

forderungen in bezug auf Härte, Formwilligkeit, Zähigkeit und Oberflächenglätte genügen würde, noch nicht fest. Auch die Art der Verarbeitung sei noch nicht geklärt. Die Chrysler Corp. will hierzu die sogenannten Injektionsformmaschinen heranzie­

hen, mit denen sich erheblich größere Gegenstände herstellen lassen, als bisher möglich war. Von der Ford Motor Co. wird berichtet, daß sie gute Er­

folge bei der Herstellung von Türverkleidungen aus plastischen Massen erzielt hat. Man wird voraus­

sichtlich damit rechnen können, daß bereits im Jahre 1940 neue Karosserieteile aus solchen Werk­

stoffen auf den Markt gebracht werden. Schon auf der kommenden New-Yorker Weltausstellung wer-

soldie Notwendigkeit könnte sidi namentlich daraus ergeben, daß der Hersteller etwa als alleiniger Fabrikant von lebens­

notwendigen Gütern eine Monopolstellung inne hat.

Ankündigung von Teilzahlungsverkäufen ohne Angabe des Gesamtpreises ist unzulässig.

Nach einem Gutaditen des Sonderausschusses für Wett­

bewerbsfragen im Einzelhandel, das auch sinngemäß für das Gebiet der Industriewirtschaft anzuwenden ist, brauchen Hinweise auf die Kreditgewährung in der Werbung nicht die gesamten Kreditbedingungen zu enthalten, ebensowenig wie die übrigen Lieferungsbedingungen in der Werbung regelmäßig erschöpfend wiederzugeben sind. Dies ist aber nur so lange unbedenklich, als dadurch nidit der Grundsatz der Wahrheit und Klarheit in der Werbung, der besonders auch für die Preisstellung gilt, verletzt wird. Eine Ver­

letzung dieses Grundsatzes liegt aber vor, wenn bei Teil- zahlungsverkäufcn lediglich die Höhe der einzelnen Rate an­

gekündigt wird. Die Angabe lediglich der Höhe der ein­

zelnen Teilzahlungsrate wird den Eindruck besonderer Billig­

keit erwecken und ist damit geeignet, falsche Vorstellungen über die Preiswürdigkeit des Angebots hervorzurufen. Eine solche Ankündigung ist zugleich anreißerisdi — nidit etwa, weil sie die Aufmerksamkeit der Verbraudier auf das An­

gebot zu lenken versucht, was an sidi der selbstverständlidi erlaubte Zweck jeder geschickten Werbung ist —, sondern weil sie die Leser durch die gerade wegen ihrer Unvoll­

ständigkeit bestediende Preisangabe einfangen will. Derartige Ankündigungen verstoßen deshalb gegen die guten kauf- männisdien Sitten.

Im Einzelfalle können unvollständige Angaben über Teilzahlungsbedingungen bei Kreditverkäufen audi noch aus anderen Gründen unzulässig sein. Dies trifft beispielsweise zu, wenn bei dieser Art der Werbung nur die Höhe der ein­

zelnen Rate angegeben, dabei aber verschwiegen wird, daß zusätzlidi zu den Raten nodi eine besondere Anzahlung ver­

langt wird, die über die Höhe der Raten hinausgeht. Der­

artige Ankündigungen erwecken beim Käufer den Eindruck, daß er Kredit in einem Umfange erhalten kann, der ihm tatsächlich nicht gewährt wird. Der gleidie Irrtum über den Umfang des angekündigten Kredits kann im Einzel­

falle beim Käufer dann entstehen, wenn zu den angekündig­

ten Ratenzahlungen nur Waren besonders billiger Preislagen abgegeben werden, teuere jedoch zu diesen Bedingungen nidit erhältlich sind, ohne daß dies aus der Werbung zu entneh­

men ist. Werden beispielsweise allgemein gewisse Schreib- masdiinen zu einer bestimmten Wochen- oder Monatsrate angeboten, so ist es irreführend, wenn zu diesen Teil­

zahlungsbedingungen nur Kleinschreibmasdiinen erhältlidi sind. In diesen Fällen handelt es sidi um unriditige Angaben im Sinne der §§ 3 und 4 UnlWG. (3353)

und Flugzeug in USA.

den — u. a. von Fisher Body — vollständige Ka­

rosserien aus Kunststoffen zu sehen sein.

Auch im Flugzeugbau sollen in Amerika neuer­

dings plastische Massen eingesetzt werden. Die Beweggründe hierfür setzte der Präsident der Clark Aircraft Corp. in einem Vortrag auf dem World Automotive Engineering Congress in New York aus­

einander. Von einem für den Bau von Flugzeug­

rumpf und Tragflächen geeigneten Material werde neben möglichst geringem Gewicht hohe Spann­

stärke gefordert, Die von allen Metallegierungen für den Flugzeugbau am besten brauchbaren Leicht­

legierungen aus Aluminium und Magnesium hätten jedoch hierfür immer noch ein verhältnismäßig hohes spezifisches Gewicht. Infolgedessen müsse die Blechdicke zwecks Herabsetzung des Gewich­

tes so dünn gehalten werden, daß sich hieraus wie­

derum die Notwendigkeit ergebe, die Tragflächen

und die Wände des Rumpfes durch Nieten usw. zu

verstärken, um einem Verziehen oder Verbiegen

vorzubeugen. Dies jedoch erhöhe die Kosten und

den Arbeitszeitaufwand erheblich und steigere

naturgemäß auch das Endgewicht. Clark fordert

daher ein Flugzeugbaumaterial, das neben einer ge­

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10. Juni 1939 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 23 - 523

nügenden Spannstärke und einem zufriedenstellen­

den Elastizitätskoeffizienten gleichzeitig ein so nied­

riges spezifisches Gewicht besitzt, daß das End­

gewicht des Flugzeugs das des Ganzmetallflug­

zeugs nicht übersteigt, auch wenn die Kunststoff­

schicht 4—5mal so dick ist wie die bisher verwen­

deten Bleche aus Leichtmetallen.

Versuche mit Phenolharzpreßmasse, die durch Gewebe verstärkt war, hätten nicht zum Ziel ge­

führt, da einmal der Elastizitätskoeffizient zu gering und andererseits die Dichte dieses Materials zu groß ist. Auch „Vulkanit" komme wegen zu geringer Spannstärke, Elastizität und Dauerhaftigkeit nicht in Frage. Holz, selbst Sperrholz, scheide aus, da es sich unter klimatischen Einflüssen wirft und sein Gewicht verändert.

Von der Clark Aircraft Corp. sei nun gemein­

sam mit der Bakelite Corp. und der Haskelite Ma­

nufacturing Co. ein Werkstoff „Duramold" ent­

wickelt worden, der allen geforderten Ansprüchen

genüge. Dieser Werkstoff, dessen Herstellungsver­

fahren geheimgehalten wird, bestehe aus mehreren Schichten Sperrholz, die mit Phenolharzpreßmassen zusammengeklebt und außen verkleidet sind. Zum Bau des Rumpfes, der Tragflächen und des Schwan­

zes, d. h. derjenigen Teile des Flugzeugs, die bei Verwendung von Leichtmetallen durch Nieten ver­

stärkt werden müssen, soll sich der neue Werkstoff gut eignen, da er eine geringe Dichte mit einer be­

friedigenden Widerstandskraft gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen verbinde. Er soll feuerfester als Aluminium und korrosionsbeständig sein und außerdem nicht vereisen. Die Oberflächc soll sehr glatt sein; Windtunnelversuche hätten bei hohen Geschwindigkeiten eine Kraftersparnis von 25% gegenüber Ganzmetallflugzeugen ergeben.

Einige Probeflugzeuge seien bereits mit dem neuen Werkstoff gebaut worden. Daß die amerikanische Regierung für diese Versuche der Clark Aircraft Corp. regstes Interesse hat, ergibt sich aus der Na­

tur der Sache. (3740)

Erzeugung von Farben und Lacken in USA.

D ie Farben- und Lackerzeugung der Vereinigten Staaten hat nach den kürzlich veröffentlichten Angaben des Bureau of the Census im Jahre 1937 auf 552,59 Mill. 8 zugenommen gegen 423,17 Mill. S 1935. Diese Zahlen stellen die gesamte zum Ver­

kauf bestimmte amerikanische Erzeugung an Far­

ben und Lacken dar. In ihnen enthalten sind so­

wohl die Produktion der der amerikanischen Fach­

gruppe Farben und Lacke angehörenden Betriebe als auch die in den übrigen Industriezweigen her­

gestellten Mengen. Nach den Jahresdurchschnitts­

kursen in Reichsmark umgerechnet ergibt sich für das Jahr 1937 ein Erzeugungswert von 1,38 Mrd. UM und für 1935 ein solcher von 1,05 Mrd. JM. Im ab­

gelaufenen Jahr ist die Aufwärtsbewegung der Far­

ben- und Lackherstellung unterbrochen worden.

Eine vom Bureau of the Census durchgeführte Teil­

statistik, von der 680 Unternehmen der Fachgruppe erfaßt wurden, hat ergeben, daß der Absatz dieser Betriebe an Farben und Lacken im vergangenen Jahr gegen 1937 um rund 17% zurückgegangen ist.

Zu der am erikanischen Fachgruppe F arb en und Lacke w urden im C ensusberichtsjahr 1937 1124 B etriebe gezählt gegen 1082 im Ja h re 1935. Die Zahl dar im J a h ­ resdurchschnitt beschäftigten P ersonen h a t sich e n t­

sprechend von 27 686 auf 31 664 erhöht. D er gesam te Produktionsw ert der Fachgruppe w ird für das le tzte B e­

richtsjahr mit 538,46 Mill. § ausgew iesen gegen 416,99 Mill. S 1935. Von diesem W ert entfielen 1937 515,62 Mill. § auf F arb en und Lacke, der R est von 22,84 Mill. S auf andere, nicht zum eigentlichen P roduktionsprogram m gehörende Erzeugnisse. F ü r 1935 lauten die en tsp re ch e n ­ den Zahlen 389,58 bzw. 33,59 Mill. $. Die A usgaben für Roh- und Hilfsstoffe h a tte n 1937 einen W ert von 312,09 Mill. $ gegen 213,98 Mill. S 1935.

T r o c k e n - u n d K ö r p e r f a r b e n .

Die gesam te für den V erkauf und zur W e ite rv e r­

arbeitung in frem den A nlagen bestim m te Erzeugung an 1 rocken- und K örperfarben erreich te 1937 einen W ert von 117,2 Mill. $ gegen 87,01 Mill. $ 1935. Die Zahlen für das Ja h r 1935 sowohl über die G esam terzeugung als auch für die Erzeugung einzelner P ro d u k te sind vom Bureau of the Census teilw eise berichtigt w orden. Für die einzelnen F arb en w erden in der S tatistik die folgen­

den Angaben veröffentlicht:

Die H erstellung von B leifarben hat 1937 gegenüber dem vorhergehenden C ensusberichtsjahr allgem ein zu­

genommen. An trockenem Bleiweiß sind 1937 für den Verkauf und zur W eiterv erarb eitu n g in anderen W erken 144,3 Mill. lbs. im W e rte von 9,45 Mill. $ h ergestellt worden gegen 117,6 Mill, lbs, für 5,87 Mill. $ 1935. Die

G esam terzeugung von B leiglätte belief sich auf 209,8 gegen 165,6 Mill. lbs. Von dieser M enge w urden 44,2 bzw. 14,7 Mill, lbs. von den H erstellern in eigenen A n­

lagen w eite rv e ra rb e ite t und 165,6 Mill. lbs. (12,1 Mill. $) bzw. 150,8 Mill. lbs. (7,7 Mill. $) v erkauft oder für die W eiterverarbeitung an andere Anlagen abgegeben. Die Erzeugung von Bleim ennige und anderen B leioxyden für den V erkauf und die W eiterverarbeitung in anderen F a ­ briken konnte von 67,2 Mill. lbs. im W erte von 3,99 Mill. $ auf 90,2 Mill, lbs. für 6,75 Mill. $ gesteigert w erden,

Die A usfuhr von Bleiweiß h a t im abgelaufenen Ja h r gegenüber 1937 zugenommen. Es w urden 1938 (1937) an trockenem Bleiweiß 1,72 (1,41) Mill. lbs. im W erte von 100 300 (111 600) $ ausgeführt, ferner an Bleiweiß, mit Oel angetrieben, 1,1 (1,06) Mill lbs. im W erte von 90 500 (95 800) $. D er A uslandsabsatz von Bleimennige ging in den beiden Ja h re n von 1,87 Mill. lbs, (158 900 $) auf 1,61 Mill, lbs. (115 300) S zurück. A ußerordentlich sta rk w ar die A usfuhrsteigerung bei B leiglätte, von der im letzten J a h r 3,39 Mill lbs. im W erte von 203 600 § ausgeführt w urden gegen 2,9 Mill. lbs. für 220 100 $ 1937.

Die H erstellung von Zinkoxyd h at im Ja h re 1937 wiederum außerordentlich sta rk zugenommen. F ür den V erkauf und für die W eiterverarbeitung in anderen A n ­ lagen w urden in diesem Ja h r 321,9 Mill. lbs. im W erte von 15,32 Mill. $ erzeugt gegen 255,7 Mill. lbs. für 13,1 Mill. S 1935. Die Entw icklung der Lithoponeindustrie hielt sich dagegen in engen G renzen. Ihre Erzeugung e r ­ höhte sich von 322,6 auf 325,1 Mill. lbs.; die Erzeugungs­

w erte sind dagegen von 14,29 auf 13,76 Mill, S zurück­

gegangen.

D er A uslandsabsatz sowohl von Zinkoxyd als auch von Lithopone w ar 1938 gegenüber dem V orjahr rü ck ­ läufig. Insgesam t sind im letzten J a h r 2,33 Mill, lbs.

Zinkoxyd im W erte von 185 800 $ und 3,47 Mill. lbs.

Lithopone für 153 600 $ ausgeführt worden. F ür 1937 lauten die Zahlen entsprechend 5,91 Mill. lbs. und 378 300 $ bzw. 5,34 Mill. lbs. und 231 600 •$. Eingeführt w urden an Zinkoxyd (einschließlich des bleihaltigen) im vergangenen Ja h r nur 1,29 Mill. lbs. (73 500 $) gegen I,55 Mill. lbs. (97 700 S). In der gleichen Zeit ist die Einfuhr von Lithopone und anderen Zinksulfiden von II,2 Mill. lbs. (302 400 $) auf 7,86 Mill. lbs. (207 100 ?) zurückgegangen.

Die Gewinnung von Chromgelb und C hrom orange wird für 1937 mit 41,4 Mill. lbs. ausgewiesen, für 1935 mit 39,2 Mill. lbs. Von dieser M enge v erb rau ch ten die H ersteller zur V erarbeitung in ihren eigenen B etrieben 5,5 bzw. 4,6 M ill-lbs. A n andere F ab rik en sind im letzten B erichtsjahr 7,5 Mill. lbs. und 1935 3,2 Mül. lbs. Chrom ­ gelb und Chrom orange zur W eiterv erarb eitu n g abgege­

ben worden. Zum V erkauf kam en in den beiden Ja h re n

28,4 Mill. lbs. im W e rte von 3,93 Mill. 8 bzw. 31,3 Mill.

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524 - N r. 23 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 10. Juni 1939

Ibs. für 2,96 Mill. 8- Die G esam terzeugung von Chrom- grün w urde von 7,9 auf 10,9 Mill. Ibs. gesteigert. Die P roduktionszunahm e ist nahezu vollständig auf den e r­

höhten A bsatz zurückzuführen, d er sich 1937 auf 7,7 Mill. Ibs. im W erte von 1,77 Mill. § belief gegen nur 5,3 Mill. Ibs. für 1,19 Mill. 8 1935. Die von den H erstellern selbst w eiterv erarb eitete M enge Chromgrün betrug 1937 1,3 Mill. Ibs. und 1935 1,2 Mill. Ibs. A n andere Anlagen w urden 1,8 bzw. 1,5 Mill. Ibs. zur W eiterverarbeitung a b ­ gegeben. An verschnittenem Chromgrün sind im letzten B erichtsjahr 7,5 Mill. Ibs. hergestellt w orden, von denen 0,8 Mill. Ibs. in eigenen Anlagen w e iterv erarb eitet w ur­

den. F ür das vorhergehende C ensusberichtsjahr lauten die Zahlen entsprechend 7,6 bzw. 0,5 Mill. Ibs. V erkauft w urden im gleichen Zeitraum 5,9 Mill. Ibs. für 0,5 Mill. 8 bzw. 6,7 Mill. Ibs. für 0,6 Mill. $. D er R est w urde in anderen B etrieben w eiterv erarb eitet.

Die G esam terzeugung von P reußischblau konnte in den beiden Ja h re n von 5,6 auf 8,2 Mill. Ibs. gesteigert w erden. Die W eiterverarbeitung in den H erstelleranlagen w ar 1937 geringer als 1935. Es w urden nur 0,7 bzw. 0,5 Mill. Ibs. P reußischblau in den H erstelleraniagen v e r­

braucht. D irekt abgesetzt w urden 1937 6,2 Mill, Ibs. für 2,2 Mill. 8, an andere A nlagen zur W eiterverarbeitung abgegeben w urden 1,5 Mill. Ibs. für 0,5 Mill. 8. F ü r das J a h r 1935 sind die direkt abgesetzten und zur W e ite r­

verarbeitung abgegebenen Mengen zusamm en mit 4,9 Mill. Ibs. im W erte von 1,74 Mill. § angegeben.

Die Gewinnung natürlicher und synthetischer E isen­

oxyde w urde von 112,4 auf 128,9 Mill. Ibs. gesteigert, die P roduktionsw erte haben entsprechend von 3,08 auf 4,07 Mill. $ zugenommen. W eiter ist 1937 noch die H er­

stellung and erer Oxyde, die 1935 mit anderen M ineral­

farben zusammen erfaßt wurden, gesondert ausgewiesen.

Für den V erkauf und die V erarbeitung in frem den B e­

trieben w urden im letzten B erichtsjahr 328,1 Mill. Ibs.

andere Oxyde im W erte von 22,5 Mill. $ hergestellt.

Die Gewinnung anderer M ineralfarben belief sich 1937 auf 152,1 Mill. Ibs. im W erte von 6,69 Mill. 8- Im Ja h re 1935 wurden, einschließlich -der 1937 gesondert au s­

gewiesenen anderen Oxyde, 275,2 Mill.' Ibs. für 20,3 Mill. $ erzeugt.

Die Einfuhr von Eisenoxyd- und E isenhydroxyd­

farben, die 1937 noch einen Umfang von 16,67 Mill. Ibs.

hatte, ist im vergangenen Ja h r w eiter auf 10,04 Mill. Ibs.

zurückgegangen; der E infuhrw ert h a t sich entsprechend von 489 300 auf 323 700 8 erm äßigt. A uch die A uslands­

bezüge an O cker und Siena sind erheblich von 13,11 Mill. Ibs. (224 300 S) auf 6,67 Mill. Ibs. (104 600 8) zu­

rückgegangen. Die Einfuhr an d erer E rdfarben h a tte im Ja h re 1938 einen W ert von 265 100 $ gegen 519 300 8 1937, A usgeführt w urden 1938 (1937) 11,40 (13,48) Mill.

Ibs. O cker, Siena, Um bra und andere Eisenoxyde für 302 700 (375 600) 8 und 31,78 (25,17) Mill. Ibs. andere E rd ­ farben für 286 900 (255 100) 8-

. Im G egensatz zu der Erhebung im Ja h re 1935 ist die H erstellung von F arblacken aus T eerfarben für 1937 ausführlicher ausgewiesen. Insgesam t belief sich der W ert der aus T eerfarben hergestellten F arblacke auf j,06 Mill. 8 gegen 1,87 Mill. 8 1935, Im einzelnen w urden hergestellt:

1935 1937

G esam t- G esam t­

erzeug. Absatz**) erzeug. A bsatz**)

1000 1000 1000 1000 1000 1000

Ibs. Ibs. S Ibs. Ibs. $

P fauenblau ... 931 829 474 1 627 1 542 854

P ersisch -O ran g e . . . 531 335 132 596 407 159

S charlach ... 380 342 111 823 775 226

A lizarin •) •) 90 82 106

A zo b o rd eau x . . . • ) •) •) 36j 344 113

P ig m en tsch arlach . . . *) "j •) 277 277 162

Litholrubin ... *) *) *j . 422 118

A n d ere F a rb la c k e . . . 1 641 1 531 1 151 2 753 2 639 1 321

^*1 N icht g eso n d ert ausgew iesen.

) V erk au fte und in frem den A nlagen w e ite rv e ra rb e ite te M engen.

Die Gesam terzeugung von F arblacken auf der Basis von Phosphorw olfram säure ist für 1937 erstm als geson­

d ert ausgewiesen. Sie erreichte 692 400 Ibs., von denen 10 900 ibs. in den H erstelleranlagen w eiterv erarb eitet wurden. V erkauft und für die W eiterverarbeitung in frem den Anlagen abgegeben w urden 681400 Ibs. im W erte von 566 900 8- F ür 1935 w erden die verkauften

Mengen (ausschließlich der w eiterv erarb eiteten ) mit 322 700 Ibs. im W erte von 299 500 8 angegeben.

A uch die A ngaben über die H erstellung von Tonern sind 1937 w eitgehender aufgegliedert w orden als im vorhergehenden C ensusberichtsjahr. U eber ihre H er­

stellung en th ält die S tatistik folgende Einzelheiten:

1935 1937

G esam t- G esam t­

erzeug. A bsatz**] erzeug, Absatz**)

1000 1000 1000 1000 1000 1000

Ibs, Ibs. $ Ibs. Ibs. $

C. P . P a ra to n e r . . . . 1 181 1 010 721,5 1 492 1 393 1 043

C . P . L ith o l-T o n e r . . . 2 259 1 929 1 140 3 093 2 686 1 809

C. P. T o lu id in -T o n e r. . 760 691 925 1 098 929 1 172

E osin- u. P h lo x in -T o n e r *) *) . 457 530

L a c k r o t - C - T o n e r ... ') . 404 401

H an sag elb -T o n er . . . . *) ‘j 217 282

M eth y lv io lett-T o n e r . . . ') *) . 214 206

L ith o lru b in -T o n e r . . . . ‘j ') . 109 120

A n d e re ro te T o n e r . . 678 637 907 561 535 719

A n d e re T o n e r ... 234 252 . 342 658 T o n e r auf d e r B asis v.

Pho sp h o rw o lfram säu re:

B l a u ... 122 111 388 185 173 579

G rün ... 72 66 166 151' 142 359

P u rp u r ... 96 76 125 146 125 216

A n d e r e ... 109 211 . 148 217 V ersc h n itten e o rg a n i­

sche R o tfa rb e n . . . 2 550 2 439' 875 1 178 1 077 290 A n d e re v e rsch n itten e

o rganische T o n e r . . . *) *) . 543 230

A n d e re v e rsc h n itte n e

ano rg an isch e T o n e r . *) ') 'J 1 175 1 088 143

*) N ich t g e so n d e rt ausgew iesen.

“ ) V e rk a u fte und in frem den A nlagen w e ite rv e ra rb e ite te Mengen.

N a ß f a r b e n .

D er W e rt der für den V erkauf bestim m ten amerika­

nischen G esam terzeugung an N aßfarben h a t sich im letz­

ten C ensusberichtsjahr auf 200,85 Mill. 8 erhöht gegen 158,51 Mill. 8 1935. Den b ed eu ten d sten P osten innerhalb der N aßfarbenerzeugung stellen die streichfertigen und halbteigförm igen F arb en dar, deren Gesamterzeugung sich von 90,6 Mill. Gail, im W erte von 129,17 Mill. 8 auf 110,4 Mill. Gail, für 163,58 Mill. 8 erhöht hat. Innerhalb dieser G ruppe steh en w iederum die m it Oel angeriebe­

nen streichfertigen F arb en an e rste r Stelle. Ihre Erzeu­

gung erreich te 1937 einen Umfang von 47,88 gegen 39,64 Mill, Gail. 1935, ihr Erzeugungsw ert h a t sich von 63,43 auf 79,32 Mill. 8 erhöht. A n G rundierfarben sind 12,27 Mill. Gail. (14,83 Mill. 8) herg estellt w orden gegen 8,67 Mill. Gail. (10,18 Mill. 8) im Ja h re 1935. R echt umfang­

reich ist auch die H erstellung von M aueranstrichfarben, die für 1937 m it 26,34 Mill. Gail. (38,17 Mill. 8) und für 1935 m it 21,46 Mill. Gail. (30,28 Mill. 8) ausgewiesen wird. Die H erstellung von Beizen m it Ausnahme der harzhaltigen konnte von 3,08 Mill. Gail, für 3,31 Mill. S auf 3,88 Mill. Gail, für 4,15 Mill. 8 gesteigert werden.

Die H erstellung sonstiger streich fertig er und halbteig­

förmiger F arb en ist entsp rech en d von 17,80 auf 20,02 Mill. Gail, im W erte von 21,92 bzw. 27,11 Mill. 8 2e‘

steigert worden.

Vom G esam terzeugungsw ert entfielen in den Jahren 1935 und 1937 28,54 bzw. 23,27 Mill. 8 auf Farbpasten, deren Erzeugung in den beiden Ja h re n einen Umfang von 269,83 bzw. 256,72 Mill. Ibs. erreichte. Im einzelnen sind die folgenden F arb p aste n herg estellt w orden:

1935 1937

1000 Ibs. 1000 S 1000 Ibs. 1000 $ B leiw eiß, rein, m. O el a n g erie b en 169 630 12 937 137 270 14 152 V e rsc h n itten e W eiß farb en m it

O el a f l g e r i e b e n ... 25 4S8 2 357 60 139 5 266 B leim ennige, m. O el an g erieb en . 3 428 306 4 505 538 Zinkoxyd, m it O el a n g erie b en . . 1 247 144 6 321 604 B untfarb en , m it O el an g erieb en . 19 932 3 707 22 680 3 947 B untfarb en m it S ik k a tiv e n . . . . 1 294 374 1 864 515 A n d e re F a rb p a s te n ... 35 695 3 442 37 047 3 519

Die gesam te am erikanische Erzeugung an

t r o c k e n e n

oder teigförmigen W asserfarben und Kalsominen hat 1937 auf 150,88 Mill. Ibs. im W e rte von 7,62 Mill. S zu­

genommen gegen 125,16 Mill. Ibs. für 5,3 Mill. S 1935.

Die H erstellung plastischer F arb en erreich te bei einem Umfang von 15,56 Mill. Ibs. im Ja h re 1937 einen Wert von 1,1 Mill. S, w ährend die Erzeugung für 1935 mit 13,22 Mill, Ibs. für 0,78 Mill, 8 ausgew iesen wird.

Rückläufig w ar die A usfuhr von streichfertigen Far­

ben, Beizen und Em aillelacken, die von 2,69 Mill. Gail,

im W erte von 4,74 Mill. $ 1937 auf 2,37 Mill. Gail, für

(5)

10. Juni 1939 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 23 - 525

4,24 Mill. S im le tzten J a h r abgenom m en hat. An Kal- sominen und K altw asserfarben sind im letzten J a h r 7,58 Mill- lbs. im W e rte von 412 300 § ausgeführt w orden gegen 8,65 Mill. lbs. im W erte von 458 800 § 1937. W eiter kamen 1938 (1937) noch flüssige und plastische A sp h alt­

lacke im W e rte von 263 600 (331 400) S zur Ausfuhr.

L a c k e u n d S i k k a t l v e .

D er G esam tw ert der in den V ereinigten S taaten h e r­

gestellten Lacke, S ikkative und V erdünnungsm ittel stellte sich 1937 auf 226,09 Mill. $ gegen 171,19 Mill. $ 1935. A ußerordentlich sta rk h at sich 1937 die H er­

stellung von C elluloselacken erhöht, deren G esam tw ert von 55,92 auf 72,36 Mill. S gestiegen ist, ferner auch die Herstellung von Em aillelacken, deren Erzeugungsw ert von 55,1 auf 75,27 Mill. $ stieg. D er H erstellungsw ert für Oel- und S pritlacke h a t dem gegenüber nur geringer von 50,03 auf 64,73 Mill. 8 zugenommen. Im einzelnen wurden in den Ja h re n 1935 und 1937 h ergestellt:

1935 1937

1000 G ail. 1000 S 1000 G ail. 1000 S Oelharzlacke m it sy n th et. H arzen 14 539 16 796 23 160 25 546 Oelharzlacke m it n a tü rl. H arzen . 15 840 15 350 15 911 16 698 Spritlacke, oh n e T e rp e n tin ö l . . . 7 916 8 672 8 447 8 758 Andere O el- und S p ritla c k e . . 9 199 9 208 21 974 13 712 Farblose N itro c e llu lo selac k e . . . 9 331 12 862 14 627 22 537 Gefärbte N itro c e llu lo selac k e . . . 11 769 25 390 14 924 28 469 N itrocellulosclösungen ... 2 588 3 149 4 057 4 758 V erdünnungsm ittel für N itro c e llu ­

loselacke ... 18 592 12 864 24 146 15 631 Andere N itro c e llu lo sep ro d u k to . . . 1 650 . 967 Em ailielacke, m it O el u. n a tü rl.

Harzen ... 20 423 33 078 24 202 39 030 Em ailielacke, m it O el und sy n th et.

H arzen ... 11 040 22 019 18 196 36 240 Ofenlacke ... 3 523 2 151 3 267 2 508 S i k k a t i v e ... 1 851 1 705 3 522 2 947

And. E rzeugnisse d e r Lackgruppe , 3 358 . 4 708

Innerhalb d e r Lackausfuhr stellen die N itrocellulose­

lacke den b ed eu ten d sten P osten dar. Ihre Lieferungen nach dem A usland sind im le tzten J a h r gegen 1937 a lle r­

dings zurückgegangen; das gleiche gilt für die Oel- und Spritlacke. Im einzelnen ste llte sich die A usfuhr von Lacken in den letzten beiden Ja h re n wie folgt:

1937 193S

1000 Gail.- 1000 S 1000 G ail. 1000 $ G e fä rb te N itro c e llu lo selac k e . . . 763 1 636 600 1 417

F a rb lo se C eilu lo selack e . . . 201 447 205 421

V erdü n n u n g sm ittel fü r N itro c e llu ­

lo selack e ... 953 719 698 522 O el- u. S p ritla ck e u. S ik k a tiv e . 486 654 386 554

Eine w esentliche E infuhr an L acken b esteh t nicht.

Die G esam tm enge d er im Ja h re 1938 eingeführten L acke betrug nur 8821 Gail, im W erte von 19 400 § gegen 10 480 Gail, für 28 100 $ 1937.

S o n s t i g e E r z e u g n i s s e .

Die Gewinnung harzhaltiger Beizen w urde von 1,76 Mill. Gail, im W e rte von 2,93 Mill. $ im Ja h re 1935 auf 2,16 Mill. Gail, und 3,57 Mill. 8 1937 erhöht. D er W ert der h ergestellten Füllstoffe erfuhr im gleichen Zeitraum eine Zunahm e von 1,16 auf 2,11 Mill. $. Im einzelnen wurden an flüssigen Füllstoffen 1937 (1935) 252 400 (292 900) Gail, hergestellt, an teigförm igen 16,59 (8,2) Mill. lbs. und an tro ck en en F üllstoffen 13,87 (8,98) Mill.

lbs. Die H erstellung von G laserk itt w ird für das letzte C ensusberichtsjahr m it 90,54 Mill. lbs. im W erte von 3,68 Mill. $ und für 1935 m it 71,84 Mill. Ibs. im W e rte von 2,87 Mill. $ angegeben. Die Erzeugung von gebleichtem Schellack ko n n te von 12,52 auf 14,64 Mill. lbs. erhöht w erden. D er P roduktionsw ert nahm in der gleichen Zeit von 2,43 auf 2,66 Mill. 8 zu. (229S)

Finnlands Kautschukwarenindustrie.

U

n t e r d e n f ü r d e n I n l a n d s m a r k t t ä t i g e n I n d u - W e r t e v o n 1 0 3 M i l l . F m k . 1 9 3 6 a u f 2 , 7 6 M i l l , P a a r s t r i e z w e i g e n n i m m t d i e K a u t s c h u k w a r e n h e r - f ü r 1 1 7 M i l l . F m k . 1 9 3 7 z u ; i h r A n t e i l a m G e s a m t ­ s t e l l u n g i n F i n n l a n d e i n e n h e r v o r r a g e n d e n P l a t z e i n . e r z e u g u n g s w e r t d i e s e r F a b r i k e n i s t a b e r v o n 5 8 % S i e w u r d e b e r e i t s v o r 4 0 J a h r e n a u f g e n o m m e n u n d a u f 5 0 % z u r ü c k g e g a n g e n .

b e s c h r ä n k t e s i c h a n f ä n g l i c h h a u p t s ä c h l i c h a u f ,

n i _ o » i • i j n j w Menge lOOOFmk. Menge lOOOFmk.

(ju m m isc h u h z e u g . b p a t e r is t d a s P r o d u k tio n s p r o -

Erzeugung:

g r a m m a b e r i m Z u s a m m e n h a n g m i t d e r e r h ö h t e n Fahrradbereifungen . . . 1000 Stück 627 12159 1 063 22074

? r , jr , 1 1 r . . 1 1 . 1 A u to b er e ifu n g e n ... 1000 Stück 28 10 367 49 19 683

V erw endung v o n K a u ts c h u k w a r e n iu r z a h lr e ic h e

Galoschen ...1000 Paar 365 10240 554 16 379 t e c h n i s c h e u n d B a u z w e c k e w e s e n t l i c h e r w e i t e r t Uebcrschuhe ...1000 Paar 358 18 773 323 17 488

, S p o r t s c h u h e ... 1000 Paar 102 2 759 215 4 954

w o r d e n . S o m m e rs c h u h e ... 1000 P a a r 60 1 632 90 2 303

Im J a h r e 1937 e r r e ic h te d e r g e s a m te E rz e u - ^ Ä ^ c h u h , ^ ! Ä t ä % £ 3

g u n g s w e r t d i e s e s I n d u s t r i e z w e i g e s m i t 2 5 0 , 6 M i l l . G um m isohlen u. -a b sätz e . . 1000 P a a r 5 414 10 793 2 196 4 791

Fm k. (13,6 M ill. M i ) g eg e n 189,1 M ill. F m k . (10,3 \absäUe; ; b i ü J ?

2

2 0

ü “ I n Mill, M i ) 1936 e in e n n e u e n H ö c h s ts ta n d . Im v e r - Technische Kautschukwaren . . . . t 29 325

847 44

931 g angenen J a h r e is t je d o c h e in le ic h te r R ü c k s c h la g ; ; *t

690 6552 827 11

2\\

e in g e tre te n , d e r te ilw e is e a u f d ie A n fa n g 1938 v o r- _ ™ ,

1

. » .

genommenen Zollherabje.zunje n fü, Gummischuh- ( Ä T Ä t

zeug z u r u c k g e f u h rt w ird . In d em v o r e in ig e n M o n a - denen

8 63 (51

7) Mill_ Fmk auf Ausgangsstoffe auslän- ten in K ra ft g e t r e te n e n n e u e n Z o llta rif sin d w e ite r discher H erkunft entfielen.

d i e Z ö l l e f ü r A u t o b e r e i f u n g e n u n d e i n i g e t e c h n i s c h e 1936 1937

K a u t s c h u k w a r e n e r m ä ß i g t u n d g l e i c h z e i t i g f ü r d i e Rohstoiirerbrauch:

e r s t e r e n e i n e A k z i s e s t e u e r v o n 8 F m k . j e k g e i n » R o h k a u ts c h u k ...1 918 32 826 2 480 57179 g e f ü h r t w o r d e n . D e r A u s l a n d s a b s a t z d e r f i n n l ä n d i - L5s u n £ m iU e f \ ' . ' . ' . ' . ' . ' . ' . ' . W . zi<, ‘ i s « 509 22 602 s e h e n K a u t s c h u k w a r e n i n d u s t r i e , d e r d u r c h h a n d e l s - Chemikalien u. m ineralische Stoffe . 1946 9 813 2 873 14107 p o l i t i s c h e M a ß n a h m e n i n v e r s c h i e d e n e n A b n e h m e r - V e r s c h ie d e n e s ... 14 524 2 1 625

län d ern s ta r k e r s c h w e r t w ird , is t je tz t v o n v e r h ä lt- Davon w aren 1937 (1936) inländischer H erkunft: 45 t nism äßig g e rin g e r B e d e u tu n g . Lösungsmittel im W erte von 0,27 Mill. Fmk. (41 t, 0,22

t , 1 , , v , . , r . . ,

i-ii Mill. Fmk.), 1144 t Chem ikalien und m ineralische Stoffe

Infolge d e r W ie d e re rö ffn u n g e in e r f rü h e r still- fflr 2 n M;1] Fmk (?73 ^ j g9 Mm F m k T e x t i l w a r e n gelegten F a b r ik h a t sic h d ie Z ah l d e r B e tr ie b e , d ie für 2 1,98 (16,57) Mill. Fmk. und verschiedene Rohstoffe nach d e r f in n lä n d is c h e n S ta ti s tik zu d e r e ig e n tlic h e n für 12,30 (8,53) Mill, Fmk.

Kautschukwarenindustrie zählen, im Jahre 1937 von Fast die gesamte Kautschukwarenindustrie Finn- 5 auf 6 erhöht. Ihr Erzeugungswert stieg auf 234 lands ist in der Suomen Gummitehdas O. Y, (Finska (1936: 176) Mill. Fmk., die Beschäftigtenzahl auf Gummifabriks A. B.) konzentriert, die 4 von den be- 2453 (2147). Mit Ausnahme von Gummibällen haben stehenden 6 Fabriken- besitzt und außerdem eine der alle Erzeugnisse Produktionssteigerungen aufzuwei- beiden übrigen Fabriken kontrolliert Aus den bere. s

j .

1

s . ^ * i _ i j

1

...

13

genannten G ründen w ar der G esam tabsatz dieser G esell­

e n , d ie b e i G u m m is o h le n u n d -a b s a tz e n , B e re ifu n - {m Ja h rc 193g auf (i y 2198) MÜL F m k,

Äe n u n d t e c h n i s c h e n K a u t s c h u k w a r e n b e s o n d e r s r ü c k l ä u f i g . D e r R e i n g e w i n n v e r r i n g e r t e s i c h a u f 17,1

auffällig sind. Die gesamte Herstellung von Gummi- (17,4) Mill. Fmk. Als Dividende werden unverändert

schuhzeug aller Arten nahm von 2,36 Mill. Paar im 14% ausgeschüttet.

(6)

526 - N r. 23 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 10. Juni 1939

In d e r B ilanz ersch ein en G ebäude und G ru n d stü ck e m it 48,8 (44,5), M aschinen m it 40,7 (37,8), L ager m it 33,6 (36,2), F orderungen m it 29,4 (32,6) und B eteiligungen m it 72,2 (43,4) M ill. Fm k. A uf d er P a ssiv se ite sind S chulden an F rem d e s ta rk auf 52,2 (33,0) M ill. Fm k.

gestiegen. D ies b e ru h t teils auf B etrie b se rw e ite ru n g e n , teils auf d er B eteiligung an den N euem issionen d e r N okia A . B. und d e r F in sk a K ab elfab rik en A . B., d ie auch in dem e rh ö h ten W ertp a p ierb esitz in Erscheinung tritt. D ie R eserv en und A b schreibungsfonds b etrag en 88,7 (81,9) M ill. Fm k.

W egen der erhöhten finanziellen A nforderungen soll jetzt das A k tienkapital um 7 Mill. Fmk. auf 70 Mill.

Fmk. erhöht w erden. Die neuen A ktien w erden den A ktionären im V erhältnis 1 :9 zum Parikurs angeboten.

A ußerdem gelangen gew innbeteiligte Obligationen in Höhe von 21 Mill. Fm k (Nennwert 200 Fmk. je Stück) zur Ausgabe, die ebenfalls von den A ktionären im V er­

hältnis 1 :3 gezeichnet w erden können. Sie laufen mit einem M indestzinssatz von 6% zuzüglich der H älfte des P rozentsatzes, um den die Dividende auf die A ktien 6%

übersteigt, und sollen in 5—7 Ja h re n zu einem Kurs von 266 Fmk. je Stück eingelöst w erden.

A ußer der genannten G esellschaft erzeugte eine Riem enfabrik, die in der S tatistik u nter einer anderen H auptgruppe ausgewiesen wird, im Ja h re 1937 232 t B alata- und Gummiriemen im W erte von 16,57 Mill. Fmk.

(1936: 188 t, 13,1 Mill. Fmk.) und v erbrauchte an Roh­

stoffen u. a. 156 t Balata, K autschuk usw. für 2,94 Mill.

Fmk. (123 t, 2,1 Mill. Fmk.).

T rotz der P roduktionserw eiterung h at auch die E in­

fuhr von K autschukw aren sta rk von 45,19 Mill. Fmk.

(2,46 Mill. M ) 1936 auf 62,05 Mill. Fmk. (3,38 Mill. 31)1) 1937 oder um 37% zugenommen. Ein erh ö h te r E infuhr­

bedarf lag vor allem bei Packungen und Dichtungen, Gummiriemen und -transportbändern, Bereifungen und K autschukschuhzeug vor.

1936 1937

Einfuhr: t 1000 Fm k. t 1000 Fm k.

K au tsc h u k re g e n erat, -ab fall u. -e rsa tz 160 2 263 145 1 994 K autschuk in Losung o d e r Teigform ,

auch m. and. Stoffen v erm isch t . 31 411 50 693

K ü n stlich er w e ich e r K autschuk . . . 17 210 35 371

Packungen u. D ichtungen ohne Z u­

satz a n d e re r S to f f e ... 149 3 984 217 6 234 P ackungen und D ichtungen m it Zu­

satz a n d e re r S t o f f e ... 17 648 20 964

1936 1937

t 1000 Fm k. t 1000 Fmk.

G um m iriem en u. -tra n s p o rtb ä n d e r . . 30 1 942 45 3 100 G um m ischläuchc u. - r o h r e n ... 30 1 617 30 1 579

A u to reifen m it E isenschienen . . . . 8 128 2 33

A u to d eck en und - s c h l a u c h e ... 567 19 642 844 26 801 M o to rra d d e ck e n u. -sch lau ch e . . . 6 282 8 337 F a h rrad d e c k en u. -s c h la u c h e ... 101 3 028 172 5 332

M o to r- u. F a h rra d te ile aus Gummi . 1 28 1 38

G um m ischuhzeug ... 37 1 865 74 3 407 C hirurg, u. sa n itä re A r t i k e l ... 2 595 4 704 A n d e re W cich k au tsch u k erzeu g n isse . 71 6 783 87 8 294

H artgum m i in B locken u. P la tte n . . 1 39 2 68

R öhren, S trän g e u. S tä b e aus H a rt­

gummi ... 3 133 8 191 Pack u n g en aus H a r t g u m m i ... 0 36 0 39

C h irurg. A rtik e l aus H artgum m i . . . 0 31 0 37

K äm m e aus H a r t g u m m i ... 11 1 319 12 1 485

A n d e re E rzeugnisse aus H artgum m i . 3 207 4 349

Im Ja h re 1938 gelangten an Gummiriemen und -trans- po rtb än d ern 43 t dm W erte von 2,75 Mill. Fmk., an A utobereifungen ohne E isenschiene 836 t für 26,70 Mill.

Fmk., an M otor- und F ahrradbereifungen und -teilen 119 t für 3,86 Mill. Fmk. und an Gummischuhzeug 120 t für 4,83 Mill. Fmk. zur Einfuhr.

Infolge außergew öhnlich um fangreicher Lagerein­

deckungen hat sich 1937 die Einfuhr von R ohkautschuk auf 3177 t im W erte von 68,8 Mill. Fmk. (i, V. 1635 t, 26,1 Mill. Fmk.) verdoppelt. Im Ja h re 1938 w ar sie wie­

d er b edeutend geringer.

D er A uslandsabsatz von K autschukw aren hat 1937 w ertm äßig um 15% auf 17,58 Mill. Fmk. (0,96 Mill. 31)1) gegen 15,29 Mill. Fmk. (0,83 Mill. 31)1) im V orjahr zuge­

nommen. Im allgem einen w aren die erzielten Preise 1937 höher, insbesondere bei Gummischuhzeug, aber auch mengenmäßig sind bei Gummiriemen und „anderen Kaut­

schukw aren" Erfolge zu verzeichnen. Im Ja h re 1938 ließ das E xportgeschäft jedoch w ieder nach.

1936 1937 1938

A usfuhr: 1000 1000 1000

t F m k. t Fm k. t Fmk.

K au tsc h u k re g e n erat u. -abfall . 0 1 64 56

G u m m is c h u h z e u ji... 215 12 920 215 14 073'»

G u m m ir ie m e n ... 16 713 30 1 315 ! 314 13 141 A n d ere K a u tsch u k w aren . . . . 94 1 658 108 2 139 J

(3510)

Asbestknappheit in der Sowjet-Union.

W ie amtlich bekanntgegeben wird, soll die Asbesterzeugung im vorigen Jahr 86 000 t er­

reicht haben (vgl. 1938, S. 1127). Damit habe die Sowjet-Union innerhalb der Welterzeugung von Asbest mit einem Anteil von 27% den zweiten Platz hinter Canada eingenommen. In früheren Berichten war die Erzeugung des Jahres 1937 mit 69 000 t an­

gegeben worden. Trotz dieser Produktionssteige­

rung gehört Asbest in Rußland immer noch zu den mineralischen Rohstoffen, an denen größter Mangel besteht. Bis gegen Ende des laufenden Planjahr­

fünfts soll der Asbestbedarf in Sowjetrußland nach Berechnungen des Planamtes auf 220 000—230 000 t jährlich steigen. Dementsprechend müsse die Erzeu­

gung im Vergleich zu 1938 auf das Zweieinhalbfache und im Vergleich zu der geplanten Produktion 1939 auf das Doppelte gesteigert werden.

D ie V o r r ä t e im g r ö ß t e n r u s s i s c h e n A s b e s t v o r ­ k o m m e n b e i B a s c h e n o w o im U r a l w e r d e n m i t 18 M ill. t b e z if f e r t . D ie s b e d e u t e e in e S i c h e r s t e l ­ lu n g d e r A u s b e u t u n g f ü r 60—70 J a h r e . I n s g e s a m t g i b t e s b e i B a s c h e n o w o 15 B e r g w e r k e , d ie in d r e i B e r g w e r k s v e r w a lt u n g e n z u s a m m e n g e f a ß t s in d , u n d v i e r A n r e i c h e r u n g s f a b r i k e n . D ie P r o d u k t i o n s p l ä n e f ü r B a s c h e n o w o s in d b i s h e r n ie e r f ü l lt w o r d e n . S o w u r d e n im v e r g a n g e n e n J a h r z , B , n u r 80% d e r vor*

g e s e h e n e n M e n g e n g e w o n n e n . A u c h im e r s t e n Q u a r t a l 1939 w u r d e d e r P la n n i c h t e r f ü llt , w e n n a u c h in d e n l e t z t e n M o n a t e n e in e B e s s e r u n g e i n ­ g e t r e t e n s e in so ll.

Die H auptschw ierigkeit b esteh t darin, daß es im G ebiet von Baschenowo nicht genügend innerbetriebliche

T ran sp o rtm ittel gibt. Die L eistungsfähigkeit für die Ge­

winnung von A sbestgestein w ird zur Zeit mit 7,5 Mill. t beziffert, die L eistungsfähigkeit d er A nreicherungsanla­

gen — einschließlich der im A ugenblick noch nicht in B etrieb befindlichen zw eiten S ektion der F abrik Nr. 3 — mit 160 000 t A sbest. Die vorhandenen T ransportm ittel g estatten jedoch nur eine Bewegung von 4— 4,5 Mill. t A sbestgestein, so daß an so rtiertem A sbest etw a 90 000 bis 100 000 t gew onnen w erden können. A ußerdem sei aber auch die Technologie der Gewinnung und B earbei­

tung von A sbest rückständig, und die A rt der Entlohnung der A rb e ite r bringe es mit sich, daß unrationell gearbei­

te t wird.

Die zw eite S ektion der A nreicherungsfabrik Nr. 3 sei imm er noch nicht in B etrieb. Die B auarbeiten seien be­

endet, die A usrüstung im w esentlichen fertiggestellt, es fehlten indessen noch einige lebensnotw endige Teile der A pparatur. Die Leistungsfähigkeit der gesam ten Fabrik Nr. 3 w erde sich nach Inbetriebnahm e der zw eiten Sek­

tion von 50 000 auf 90 000 t so rtie rten A sbest erhöhen.

Besonders knapp ist die Produktion von textilen A sbestsorten. Sie soll im Ja h re 1940 auf 3000 t erhöht

w erden gegen 1740 t 1939.

(35.19)

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(7)

10. Juni 1939 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 23 - 527

Belgiens Außenhandel mit Schwerchemikalien.

D ie belgische Einfuhr von Schwerchemikalien (einschließlich der Holzverkohlungsprodukte, ausschließlich der Ferrolegierungen) wies im ver­

gangenen Jahr einen Rückgang um 18% auf. Sie ist damit noch stärker gesunken als die gesamte Chemieeinfuhr, die von 94,9 Mill. Jt/Yl im Jahre 1937 auf 81,6 Mill. %)l 1938, also um 14% abnahm. Noch stärker gingen infolge des Rückschlags in der Stahl­

industrie (vgl. S. 520) die Bezüge an Ferrolegierun­

gen zurück, nämlich um 83%, Die Ausfuhr von Schwerchemikalien zeigt mit einer Abnahme um 6%

ungefähr die gleiche Entwicklung wie die gesamte Chemieausfuhr, deren Wert 1938 137,1 Mill. M l be­

trug gegen 144,5 Mill. !R/)l im Vorjahr und damit um 5% niedriger lag als 1937, Die Ausfuhr von Ferro­

legierungen zeigte eine leichte Steigerung.

E in fu h r A u sfu h r

1937 1938 1937 1938

Schw erchem ikalicn (einschlicßl. H olzver-

kohlungsprodukte) ... M ill. 'M 18,25 15,01 30,71 28,92

= % d. ges. C hcm iccin- bzw . -au sfu h r 19% 18,4% 21,3% 21,1%

Ferrolegierungen ... M ill. M l 4,06 0,75 0,07 0,10

= % d. ges. C hem iecin - bzw . -au sfu h r 4,2% 0,9% 0,1% 0,1%

Der größte Teil der Schw erchem ikalien (einschl. der Holzverkohlungserzeugnisse) w urde 1938 aus F rankreich bezogen, dessen Lieferungen einen W ert von 6,08 (i. V.

7,32) Mill. M t besaßen. Es folgte D eutschland mit 3,84 (4,66) Mill. M l. In w eiterem A bstand schlossen sich die Niederlande mit 0,95 (1,19), G roßbritannien m it 0,66 (0,85), die V ereinigten S taaten m it 0,62 (0,48) Mill. M l an. Der Rückgang der Bezüge von Ferrolegierungen traf vor allem F ran k reich (0,35 gegen 1,14 Mill. M i) und Norwegen (0,15 gegen 1,22 Mill. M l).

Bei der A usfuhr von S chw erchem ikalien standen im Berichtsjahr die N iederlande mit 4,63 (4,13) Mill. M l unter den Bezugsländern an erste r Stelle vor den V er­

einigten S taaten mit 4,23 (2,69) Mill. M l. Dagegen gin­

gen die französischen Bezüge auf 3,44 (4,94), die schw edi­

schen auf 2,89 (3,06) und die deutschen auf 2,41 (3,06) Mill. M l zurück. G roßbritannien nahm Schw erchem ika­

lien im W erte von 1,61 (1,83) Mill. M t auf, Finnland für 1,28 (0,76) Mill. M t, Italien nur noch für 0,01 (1,32) Mill. M l. Die F errolegierungen w urden in d er H au p t­

sache nach D eutschland geliefert.

S ä u r e n .

Bei der Einfuhr von Mineralsäuren ste h t Schw efel­

säure an erste r Stelle, obwohl die Bezüge gegenüber dem Vorjahr auf fast ein D rittel zurückgingen. A uch die Einfuhr von Salzsäure w eist eine größere A bnahm e auf.

1937 1938

Einfuhr: t 1000 F r . t 1000 F r.

S c h w e f e ls ä u r e ... 29 607 5 079 10 819 2 246 N iederlande ... 26 456 4 111 9 298 1 705 Frankreich ... 3 113 904 1 481 471 B o rs ä u r e ... 276 1 361 215 1 048

Frankreich ... 163 820 124 581 Salzsäure ... 3 976 572 2 935 495 D eutschland ... 3 961 539 2 897 471 Flaßsäurc ... 33 258 37 229 Frankreich ... 16 111 30 136 Deutschland ... 16 139 7 85 Salpetersäure ... 8 67 22 79 P h o s p h o rs ä u r e ... 38 204 33 208

Die A usfuhr von S chw efelsäure hat um fast 20%

zugenommen. D agegen w eisen Salz- und S alpetersäure Rückgänge auf.

1937 1933

A usfuhr: t 1000 F r. t 1000 F r.

S c h w e f e ls ä u r e ... 263 591 40 049 314 842 53 989 N ie d e r la n d e ... 116 006 16 736 153 577 23 737 Deutschland ... 127 147 17 501 135 011 20 359 Salzsäure ... 8 109 2 502 7 814 2 744 Niederlande ... 6 141 1 360 4 974 1 389 Frankreich ... 1 028 353 1 705 549 Salpetersäure ... 2 000 1 531 1 835 1 862 N ie d e r la n d e ... . 1 396 777 1 012 702 P h o s p h o rs ä u r e ... 231 462 241 481 Niederlande ... 85 187 147 301

Bei den organischen Säuren fällt der sta rk e R ück­

gang der Essigsäureeinfuhr auf. Die übrigen S äuren zei­

gen mit A usnahm e von W einsäure durchw eg Zunahm en.

1937 1938

Einfuhr: t 1000 F r. t 1000 F r.

E s s i g s ä u r e ... 1 868 969 377

D eutsch lan d . . . . ... 4 907 1 865 940 364

C itro n e n sau re . . . 1 086 110 1 241

Ita lie n ... ... 35 397 60 653 G ro ß b ritan n ien . . . ... 59 641 49 551 W e i n s ä u r e ... ... 93 1 222 79 1 155

D eutsch lan d . . . . ... 23 304 33 497

Ita lie n ... ... 40 477 29 416

M ilchsäure ... 1 117 250 1 219

D eutschland . . . . 615 115 624

N ied erlan d e . . . . 65 44 248

G ro ß b ritan n ien . . . ... 67 305 70 280 O x alsäu re ... ... 139 1 016 165 1 087

427 115 754

S alicy lsäu re ... ... 9 161 26 564

D eutsch lan d . . . . ... 7 110 22 491

G e r b s ä u r e ... 599 51 704

D eu tschland . . . . ... 30 403 32 405

10 602 481 8 470

D eutschland . . . . ... 257 6 790 166 5 103 ... 81 1 036 176 2 001

Dagegen konnte die A usfuhr von Essigsäure erhöht w erden, ebenso die von O xalsäure, w ährend G erbsäure einen größeren Rückgang aufweist.

1937 1938

A usfuhr: t 1000 F r. t 1000 F r.

E s s i g s ä u r e ... . . . . hl 3 503 1 281 7 206 2 456

1 378 432 5 589 1 920

N ied erlan d e . . . . 1 175 418 785 176

19 76 61 188

C itro n e n sau re ... 1 360 14 919 97 1 108

G ro ß b ritan n ien . . . 384 4 190 36 404

233 2 768 14 166

N ied erlan d e . . . . 120 1 271 8 97

126 1 371 1 11

C itro n e n sau re (A usfuhr im V er-

925 11 114

O x alsäu re ... 10 66 111 715

G erb säu re ... 217 632 104 392

159 378 51 123

154 1 076 283 1 462

68 306 177 708

G riech en lan d . . . . 6 204 5

G etre n n t ausgew iesen ist ferner die Einfuhr von S chw efelsäureanhydrid mit 2 (2) t, Eisessig m it 3 (1) t und B enzoesäure m it 7 (9) t. Auf der A usfuhrseite sind noch M ilchsäure mit 5 (3) t, S alicylsäure mit 1 (2) t, B or­

säure mit 1 (2) t und Flußsäure mit 4 (21) t zu e r ­ wähnen.

A l k a l i v e r b i n d u n g e n .

Die Einfuhr von Natriumverbindungen ist zum eist zurückgegangen. So w eist besonders Soda eine A bnahm e um 34% auf, ste h t aber innerhalb der G ruppe noch imm er an erste r Stelle. G eringere Einfuhrsteigerungen sind lediglich bei A etznatron, N atrium phosphat und C ya­

niden zu verzeichnen.

1937 1938

Einfuhr; 1 1000 F r. t 1000 F r.

A e tzn a tro n , fest ...

F ran k reic h ...

7 479 11 587 8 159 12 643

7 365 11 200 8 109 12 366

N atronlauge ... 42 108 41 102 Soda, e ale... 65 270 39 059 42 897 27 302 F ran k reich ... 65 083 38 805 42 774 27 137

519 399 27 76

F ran k reic h ... 442 245 3 10 N a tr i u m b i c a r b o n a t ... 2 615 2 899 1 941 1 968 F ran k reic h ... 2 226 2 336 1 869 1 843 S c h w e f e ln a t r iu m ... 604 717 10 61

R ußland ... 575 627

N atrium sulfit usw ... 2 430 5 379 1 342 3 702

1 299 3 741 615 2 849

F ran k reic h ... 924 821 629 526 N atrium sulfat u. - b i s u l f a t ... 8 888 3 045 6 124 2 437 D eu tschland ... 8 410 2 678 4 860 1 735 F ra n k re ic h ... 341 295 1 245 695 N a tr iu m p h o s p h a t... 262 1 232 371 1 657 D eutschland ... 132 693 169 1 031 N ied erlan d e ... 125 477 161 532 N atriu m p e rb o rat ... 172 1 748 146 1 393 D eutschland ... 69 721 61 626 G ro ß b ritan n ien ... 61 686 71 670 B o rax ... 1 280 2 925 1 107 2 391 V erein ig te S t a a t e n ... 972 2000 727 1 471 F ran k reic h ... 16 214 174 429 Italien ... 221 425 191 374 N atrium - und K alium chrom at und

-b ich ro m at ... 695 2 820 457 1 952 D eutsch lan d ... 515 2 140 347 1 484

N atrium - und K alium cyanid . . . . 83 1 122 420 2 970

D eutschland ... 52 728 375 2 532 N a tro n -, K aliw asserg las, k ris t. . . 429 622 1 169 1 175 D eutschland ... 334 443 1 037 1 014

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