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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1935.05.1/4 H. 18

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Academic year: 2022

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(1)

©rgart ber Retchsfachgtuppe Rechtsanwälte bes Sunbes RationaIfo3iaIifHfcher Deutfcher 3 nriften

£?erausge<jeben oon bem R e ic h s fa c h ö tu p p e n le ite t R e c h ts a n w a lt D r . H ) a ttc t? R a e f e , it t . b .R ., u n te r B T itw ir fu n j ber M tg lte b e r bes R e ich sfa ch g ru p p e n ra te s :

Rechtsanwälte Dr. Droe$e, Hamburg; Dr. f?awlih?y, ^orft i. £.; Dr. RTöfmet, München;

prof. Dr. €rw tn Hoatf, fjaife a. S.; Dr. Römer, ITT. b. R., ijagen; Dr. Rubat, KöntgsBerg/pr.;

TDtlh. 5 (äjol 3 , Berlin; Dr. € m il Schwär^, pren3lau, unb Patentanwalt Dr. Ullrich, Berlin Schriftleitung: Berlin W 35, £ü^owufer

\ 8

n. ^ernruf Kurfürft B 37 j 8

P e r la g : R ) . R ie e fe t? R u c h h < * ttfc lm t0 , 3nh-= © s c a r S ranbfletter, S fe ip 3 lg £ D resbner S traße U / j 3 5«rnXpred)er Sammet.Itr. 72 566 I "Drat)tanTcf)r i f t : 3mprimatur / po |t) äiedlonto Ceip3ig Kr. 63673

ffie y d jä fts fte lle in B e r lin SW 48, ijebemannftr. 14. Sernfpredier Bergmann 217

Die Josiole ^rengeri^tefcorfcit, z u # k i$ o b Degfnn dntyritltäjen ^ te n r e ^ b

33on ißreuß. © taatS rat StedjtSanWalt

® e r 9tationalfoäialiS m u3 erfaßt als SSeltanfdjauung alte

©ebiete beS SeBenS. © r n tadjt inSBefonbere gerabe aueß Bor bettjenigen ©ebieten nießt ßait, bic biSßer re in iutrtfc£)aftItcE) unb burcßauS m a te rie ll erfeßienen unb b a m it als rneßt ober Weniger teeßnifeße Angelegenheiten m a te rie lle r 33ebfirfni3be*

frie b ig u n g in einer toeltanfcßauungSfreien (Sptjärc p fie le n fdjienen. ©erabe auf biefen ©eBieten beS täglichen SeBenS in a r in Befonberem SKaße bie S lu ft gwifeßert ben eingelnen

© lie b e m beS SSoIfcS je naefj ber A r t iß re t A rb e it entftanben unb öe rtie ft worben. S o llte eine g titn b fä ß iid je ÜBanblung in iS eutfd jianb eintreten, fo fonnte m an Bor biefen w efentlidjen SBurgeln ber BerfeßungSetfcßeinungen, inSBefonbere beS fcßließ*

lief) o rg a n ifie rte n "tla ffcn fa m p fe S , m iß t ßaltmacßen.

©etoiß erfennt a itd j ber StationalfogialiSm uS bie _9tot*

tnenbigleit an, baß leßten ©nbeä bie perfönlicßen unb m ateri*

eilen Jfntereffen burcßauS oetfeßieben unb bennodj Bei alle r Sßerfcßiebenßeit im einzelnen burcßauS Berechtigt fein iönnen.

A ber et geljt baBon aus, baß biefe SSaBtneßmung ber eigenen Sntereffen gurüefgutreten ßat ba, ioo ßößere ^n te re ffe n unb baS ©efam tintexeffe bieS forbern, leßten ©nöeS wteber_ gu*

gleich in t Sntexeffe beS eingelnen. ®aS © efüßl menfcßlicßer Bufam m engeßörigfeit a lle r © lie b e r eines großen SSoffeS unb bie Folgerungen aus folcßer © rfenntniS ergeben A r t unb U m fa n g 'b e r ä3cgrengung a lle r ©ingelintereffen.

®aS ©ogialrecßt, baS m it fo ld je r SSeränbmmg ber A u f*

faffungen neu gefcl)affen werben mußte, Batte Berfcßiebenen Aufgaben zugleich gerecht p werben. ©S m ußte fo fo rt praf=

tifefje Stöglicßfeiten gemeittfamer A rb e it unb gemeinfamer U nterorbnnng Bon © ingelintereffen u n te r baS1 ©efam tintereffe Botfeßen. ©S m ußte gugleicß auf jebe n u r mögliche SBetfe bie innere U m ftellung ßerßeifüßren helfen, bie f ü r bie praftifeße

® urcßfüßrun g ber Folgerungen fo lg e n ©ebanfengängen notm enbig Blieb, wenn nicht in tü rg e alle ftaatlicß gefeßaffenen

©elegenßeiten ber © em einfißaftSarbeit gu einer Farce unb 3U u n e rfre u lid ifte r §eucßelei werben fottteix. @3 mußte w eiterhin

©elegenßeit geben, biejenigen auSgumergen, bie B ö llig u m Beleßrbar a ls afogiafe ©lemente unb ipeßer m iß te n ig a n b lu n g e it eine ftanbige ©efaßr fü r bie © ntw icllung eines ©emeinfcßaftS*

geifteS bleiben würben.

® ie fojiale ©ßrengericßtSbarlcit, ein füßiter SBurf Bon BiSßer tu feinem Sanbe ber ©rbe gelaunter 2Trt, biente allen

D r . © r a f Bo n ber © o I | , S3etlin

biefen SCufgaBen pgleicß . D u rd ) ißre © jifte n j w arnte unb feßredte fie äßenfeßen, bie oßne f “ r ein neuartiges SSerßalten nicht p gewinnen waren. @ie Beleßrte ba, wo bureß SSerfaßren, © tra fe n unb SSegrünbungen eine SBeleßrung noeß m ö g liiß w a r unb tru g in fo io e it aueß p r inneren SBanblung Bei. © ie merkte auS, Wo bie S luS m erpng im S in n e beS SBirD fcßaftSfriebenS unb ungeftörter @emeinfd)aftSarBeit lag. © ie fußrte p g le icß in ben ©ßrengerießten felBft ^etrieB S füß rer unb

©efoigfcßaftSm itglieber p fa m n te n p r ©cßaffung eines eigenen gemeinfamen ©tanbeSBewußtfeinS.

© ine iBerleßung ber fo jia le n ©ßre lie g t an fieß Bereits in feber iBerfeßlung gegen ©emeinfcßaftSgeift unb © em eim fdfaftspflicßten, w ie fie ftd) im einzelnen inSBefonbere auS ben im 9IrB D © . feftgefeßten ip fliiß te n ergeben, fo fe n t bie 3Ser=

feßlung aus einem S tä ngel an fo jia liftife ß e r ©efinnung_ er- folgt. Stießt jebe F u ß rlä ffig fe it, and) nießt jebe © ntgleifung aus irgenbwelcßem Einlaß fa n n fo fo rt unb oßne weiteres p * gleich SSerleßung ber fo k a le n ©ßre angefeßen werben.

§ ie rä u geßört in febem F aU£ £i tt in n e re r iötangel an noB*

lucnbigcm © em cinfdjaftSgeift, ber fid) in ber einzelnen ®er«

feßlnng äußert, desw egen fa n n burcßauS j. S . eine im © ife r ber SlrBeit gefallene SSeleibigung biefer ober' jener ©eite ftra fb a r fe in unb oor ben © tra fg e rid jte n aueß ißre_ Stßnbung erfaßten, ©ine Sterleßung ber fo^ialen ©ßre (te ilt fie pgleicß n u r bann bar, wenn fieß in iß r bie afo^iale © efinnm tgj offenbart, wcldje in bem Untergebenen ben «leufcßen m tnberen SSerteS, in bem SSorgefeßten ben geborenen ©egner erblicft.

9tid ) t jebe foldje «erleßuug ber fo^ialen ©ßre if t im S in n e beS ©efeßeS ftra fb a r. SSielmeßr fü lle n im allgemeinen n u r gröbliche SSerleßungen Bon ben © ßrengeridjten üerfolgt werben, nnb fin b w eite rßin gang, beftimmte Satbeftanbe ge*

geben, bie u n te r 2luSfd)tuß fonfttger STatbeftänbe a lle in Ber*

folg b a r fin b . © ie fe 58efd)ränfung ßat gnnäcßft « n la ß p r .Ü ritif gegeben. S ta n w irb aber naeß ber ifSrajiS feftftetlen m uffen, baß biefe tBcfcßränfung bie S e laftu ng ber ©ßren*

gerichtsbarfeit m it ungäßligen Sileinigfeiten nnb entfpreeßenben iSenungiationen Berßinbert ßat, unb baß tm ü brigen bie STat*

beftänbe bod) fcßfießlicß fo w e it gefaßt w aren, baß fie n a ß e p allen Dtotwenbigfeiten gerecht werben fonnten. S ta tt fa n n ge*

rabe auf bem ©ebiete ber ©ßre mt& ber S k rfo ig u n g Bon SSer*

leßungen biefer ©ßre nießt üorfießtig genug fein, um unter 161

(2)

I 282 2 Iu ffä|e [fju rifitfc ffc SBocffenfdjrift

allen Umftänben jeben StttßBraitd) beS VegriffS ber ©ffre fü r anbere, o ietteidjt insgeheim wenig ehrenhafte unb ijöcljft eigenfücfftige Qmede gu öerffinbern unb ba m it einen fdjneiten Verbrauch beS SCnfeffenS ber ©BrengericfftSBarfeit auf jeben g a ff gu oerffitten.

g u t ü&rigen w irb eS auf bie ® a u e r nacf) Vortiegen ent»

fpredjenber E rfahrungen burcffauS möglich fein, foldje g ä lte , bie etwa Oom ©efeff no;d) n id jt getroffen werben, aber ge»

tro ffe n werben m uffen, burd) eine ©efeffeSergängung eingu&e»

gieffen, ober gar auf bie ® a u e r wefenttid) fpäter fogar gu einem ©enerattat&eftanb ftrafB arer ©Broertetmug gu gelangen, ber burdj eine fta re fRecfftfprecffung auSgefüttt ift. g u n a d jft ift eS -richtig getoefen, in erfter B e it bie fRecfftfprecffuttg an jjbanb ber 2ibficf)ten beS ©efeffgeBerS unb ih re r g o rm u tie ru n g feftguffatten unb gu Bitben.

® ie SwtBeftänbe ergeben fid j aus § 36 StrBD ©., beffen SBorttaut fta tt längerer SiuSfühtung E)ier folgen m ag:

„© rö b lid je Verlegungen ber burd) bie VetrieBSgemein»

fcffaft Begrünbeten fogiaten iPflicEjten werben atS S8 erftöße gegen bie fogiate ©ffre Oon ben Ehrengerichten gefüffnt.

d e ra rtig e SSerftöße liegen Oor, wenn

1. Unternehm er, g ü ffre r beS VetrieBeS ober fonftige SCufficEjtgfoerfonen u nter SDrißBraud) iB re r SDbadjtftetlung im Vetriebe B ö sw illig bie StrBeitSfraft bei^ Stngefförigen ber

©efotgfcBaft auSnuffen ober iBte ©Bre frä n ie n ;

2. Singefförige ber ©efotgfcBaft ben SirBeitSfrieben tu t VetrieBe bureff B ö sw illig e VerBeffung ber ©efotgfcffaft ge»

fütjrben, ficTj inSBefonbere als V ertrauensm änner Bewußt ungutäffige E in g riffe in bie VetrieBSfüffrung anmaßen ober ben ©emeinfcffaftSgeift innerBatB ber VetrieBSgemeinfcffaft fortgefegt B ö sw illig ftö re n ;

3. StngeBörige ber VetrieB3gemetnfd)aft w icberffoft leichtfertig unbegrünbet Vefdjwerben ober Slnträge an ben Sreuffänber ber StrBeit ricBten ober feinen fcffriftticffen Slnorbnungen ffa rtn ä d ig guwiberBanbeitt; ,

4. SQlitgtieber beS VertrauenSratS öertrauticffe Sin»

gaben, VetriebS» ober ©efcffäftSgeBeimtttffe, bie ißnen Bei E rfü llu n g iB rer StufgaBen Befamttgeworben unb atS fotd)e BegeicBnet worben fin b , unbefugt offenbaren."

©)a3 fM cffS arB eitS m inifterium Bat in einer intereffanten, gum gaffreSenbe 1934 erfcffienenen Ü Berfidjt m itg e te itt, baß im oergangenen g a ffre inSgefam t 61 V erfahren eingeteitet worben fin b , woöon fid) 56 g ä lte gegen g ü B re r Oon Ve»

trieben, 3 g ä lte gegen StufficfftSperfonen, 2 g ä lte gegen fon»

füge ©efoIgfcBaftSmitgtieber richteten. Sin erfter © te ile ftanben

* 22 g ä lte , in benen bie ©Bre Oon ©efotgfdjaftSangeBörigert B ö sw illig u n te r SKißBraud) ber ffßacfftfteilung g e frä n ft worben w a r (m eift Veteibigungen, oereingett ¡fförperöeriegungen). g n 15 g ä lte n würbe Stnftage wegen SluSnugung ber S trb e itsfra ft erBoben (in ber Sgauptfacffe u n te rta riflich e Vegahtung, gu lange StrbeitSgeit, u n w ü rb ig e ,U n te rb rin g u n g unb V erpflegung), g n 8 g ä lte n tagen Stuf tagen gugteicff aus Beiben ©eBieten Oor;

in 16 g ä lte n w a r ein ffartitädigeS ¿juwiberhanbetn gegen fcffriftlicffe Stnorbnungen beS SreuffänberS, baöoit 14 m a l Wegen nicht recfftgeitigen ©rlaffeS Oon VetrieBSorbnungen an»

geftagt. © efäffrbung beS StrBeitsfriebenS im VetrieBe burcB B ö sw illige Verffegung ber © efotgfdjaft, fow ie B ösw illige ©tö»

ru n g beS ©enteinfdjaftSgeifteS innerBatB ber VetrieBSgemein»

fcBaft burcB einen V e rtrauensm ann würben je einm al gur Stnftage geftefft.

g m eingetnen lä ß t bie jRecfftfpredjung fcBon jegt ftare S in ie n erfennen. StuSnugung ber S trb e itsfra ft ober ©Br»

frä n fu n g Oon ©efotgfdjaftSangehörigen if t n u r bann eBren»

gerichtlich üerfotgBar, wenn gugteicff _ SJHßBraud) ber SDtacfft»

ftettung im VetrieBe unb V ö S W ittigfeit üortiegt. ©S w irb üott je b e n r© tra fu rte it eines Ehrengerichts gu Oertangen fein, baß eS nicht n u r baS Vorffanbenfein biefer VorauSfeguitgen feft»

ftefft, fonbern barüber hinaus im eingetnen genau angibf, aus wetdjen S a tum ftänben auf baS Vorhanbenfein biefer Voraus»

fegungen gefdffoffen werben muß. V ö S W ittigfeit w irb ftets bann Oortiegen, wenn eine fhftem atifdje §anbtungSw eife beS

©¿Bulbigen gu erfennen ift, bie in ber 3iegcl aus einer ge»

w iffe n SBieberBotung ober § a rtn ä cfig fe it, gelegentlich auch g o rm unb g n B a tt ber S rän fitn g e n attein w irb abgeleitet wer»

ben fönnen. ® e r SJtißBraucB ber ffffadjtftettung im VetrieBe feßt bie VegieBung beS Vorganges gu bem VetrieBe eBenfo wie bie g eftftetlung beS VewußtfeinS OorauS, baß otjne bie äffadjt»

ftettung im VetrieBe bie V erfehlung nicht Begangen worben wäre. iSaS W irb fid) Bei ber B ö sw illig e n SluSnujgung ber Str»

BeitSfraft burd) Oorgefeijte V eri°oen m eift Bereits ohne wei»

tereS ergeben. Sticht fo einfach lie g t eS Bei © Brfränfungen.

tSenn © tre itig fe ite n mehr ober weniger p rio a te r Strt werben gweifetloS nicht getroffen. § ie r w irb eS fich bemnaeß in ber Sieget um bie g ä lte tjanbelrt, in benen S ränfungen atS eine Strt mißbräuchliche StuSüBung ber Vorgefehtenftetlung ober in bem Vew ußtfein auSgefprodien werben, baß ber anbere S e it m it S iü d fid jt auf feine w irtfehafttidje StBBängigfeit bie ffrän»

fungen fich gefallen taffen m uß, im m e r OorauSgefeßt, baß eS fich nicht tebigiid) um Berechtigte, wenn auch oietieid)t im

© ingetfalt etwas weitgehenbe f f r i ü f ber Seiftungen beS Unter»

gebenen Bonbett. g n biefer Stichtung fin b bie oeritrteilenben

© rfe n n tn iffe ber fogiaten Ehrengerichte gu Begrüßen, in benen ein Vorgefeßter gegenüber bett üerfdjiebenften StngeBörigen ber ©efotgfcBaft gn oerfeffiebenften ©etegenheiten © Brfränfun»

gen unb w om öglid) S ä ttichfeiten fid) gufchutben fornmen ließ.

S o w e it bagegen auSgefprochene ©ingetfätte Oortiegen, Bei benen offne SBieberffotung tebiglich ein ©ingetoerffatten gegenüber einem eingetnen © efotgfdiaftSm itgtiebe gur Stnftage geftefft ift, w irb genaue Sftarftetlung geboten fein, weSffatB bennocff nach ben Befonberen Umftänben foteffen auSgefprocffenen ©inget»

fatteS V ö S W ittigfeit unb SKißBraucff ber ffffachtftettung feftgu»

ft eiten ift.

50cit 3ied)t fa g t D r. S R a n S f e t b (StrBeitSrecfftS»Samm»

tung Vb. 22 § e ft 3 © . 1 2 3 ):

„E S farnt nicht bie StufgaBe ber neuen Ehrengerichts»

Barfeit fe in , fteintiche ©ingetfätte um m ftänbigen unb un»

fogiaten V erhaltens, Wie fie im täglichen £eben gWar nicht oorfom m en fotten, fich bei ber 9 ia tu r ber SJien»

fdjen ffeute noch im m er wieber ereignen, oor iffr g o ru m gu gieffeit. © e n n fie ffaben niefft im m e r etwas m it ber ©e»

fiitn u n g gu tu n , fonbern eutfpringen niefft fetten gewtffen

© igeitfdiaftett ber ffffenfdjen, Wie gäffgorn, SHatfcfffucht ober übergroßer ß m pfinbticfffeit, bie fieffertieff gu oerurteilen, Oietteicfft aber aud) bitrcff frim in e tte © trä fe gu unterb rüden unb gu Beffern fin b , bie ©BiengericfftSBarfeit aber bod) n u r belaßen m üffen. ® ie unanftänbige, afogiate unb ge»

meine © efinnung, w ie fie fid) in ben im § 36 StrBD©. ge»

nannten tffpifeffen Säten äußert, fo ff getroffen unb unnaeff»

fieffttieff geftraft, ©ingeloergeffen, bie nicht unbebingt einen Oiüdfcfftuß auf eine foteffe © efinnung gutaffen, fotten jebod) bureff bie bagu Berufenen (Strafgerichte gefüffnt unb baneBeu gum ©egenftanb ber ErgieffungSarBeit bureff bagu geeignete unb Berufene © teile n gemaefft w erben."

fffaeff biefeit ©efiefftspunften if t bie u n te rta riflich e ©nt»

toffnung, bie neben einer Verlegung ber V o rfcffrifte n über bie StrBeitSgeit, © tettung Oon gefunbheitSfdjäbticffen SBerfWoffnun»

gen unb V etiefentng m it gefunbheitSfcffäbiidjer ober efeterregen»

ber Verpflegung beit ffäufigfien g a ff mißBräucffticfffter StuS»

n u |u n g ber S trb e itsfra ft barftefft, bann eine ftrafba re EffrOer»

teßung, wenn fie offne gwingenbe w irtfeffafttiche eigene Sbot e rfo lg t um eigenen V o rte ils Witten, © ow eit fie womöglich dud) m it fo n ftig e r fcfftedjter Veffanbtung ber ©efotgfcffaft, © ffrfrän»

fungen, ¿ättiefffeiten oerbunben ift, geigt fid) offne weiteres bie gemeinfame SBurget ftra fw ü rb ig e r afogiater © efinnung.

(Schwierig Wirb bie ©ntfcffeibuitg ber grage bagegen fo»

fo rt in bem SIugenBiicf, wo ber g ü ffre r beS VetrieBeS feft»

ftetten fa n n , baß iffm bie SKittet fehlten, unb baß er gur Stufnaffme w eiterer ftü ffig e r ffffitte t fich niefft ffabe entfefftießen fönnen. © o w e it es fid) in foId)ent g a ff um bie testen ©nbeS oon bem g ü ffre r beS VetrieBeS a lle in gu entfeffeibenbe g ra g e ffanbett, ob er fid) in womöglich u n w irtfd ja ftlic ffe r SBeife oer»

fdjulben unb b am it womöglich ben VetrieB gefäffrben w ill, w irb fe in Ehrengericht iffm biefe ©ntfeffeibung nad) ber einen ober anbereit © eite abneffmen ttnb. auS ber ©ntfeffeibung beS VetrieBsfüffrerS bie V ö S W ittigfeit afogiater © efinnung feft»

(3)

64. g a h r g .1935 § e ft 18J Sluffäige 1283 ftellen fönnen. © o w e it bagegen foldfe Erwägungen n u r als

SKantel oerwenbet werben, u m ben SBillen g u t bösw illig e n StuSnujjung ber ih m anoertrauten SIrbeitSfräfte gu üer»

fchleiern, unb baS Ehrengericht bieS erfem tt, w irb eS ]id) burcl) folc^je SorWänbe ebenjowenig wie burd) anbere in feiner Ent»

jiheibung beirren taffen. Slber foidje g eftfteltung bürbet in t Eütgelfalle bem Ehrengericht eine ungeheure S e ra n tw o rtu n g auf unb toirb n u r ba g u lä ffig fein, wo nach allgem einer Übung bie Stufnaljme ftü ffig e r ® titte l üblich, p ra ftifd ) m öglid) unb wirtfcf)aftli<h o e rn ü n ftig erfdfeint, wäfirenb anbererfeitS Womöglich bie afogiale © efinnung beS 93etriebSfü^rerS ficf) aud) nod) auS anberen Sorgängen ergibt, ©icfjer ift, baß auf bie iSauer fe in S e trie b ohne .guftim m ung beS £renl)änberS fiel) feinen arbeitsoertraglidfe n S e rp flid ftu n g e n entheben barf^ unb im © ingelfalle fdfon bie S atfadie bie Bea&fidEjtigte b ösw illige SluSnupung ber StrbeitSfraft erfennbar machen fa n n , baff ber g ü ijre r beS SetriebeS bie S tnrufung beS SweuhanberS gwedS Slnpaffung ber arbeüSü erträglichen unb tariflich en S erpflidf»

tungen an bie S e rfjä ltn iffe feines SetriebeS trog K e n n tn is biefer 9Jtöglid)ieit u n te rlä ß t unb ficE) b am it einer redfigeitigen Stadfprüfung ber © rünbe feiner Stbfidjten entgieijt.

ES ift bereits auSgeführt, baff bie £atbeftänbe gu, Q iff. 2 big 4 beS § 36 in b e rp itn iä n tä ffig wenig g ä lte n Seranlaf»

fu n g gu ehrengerid)tlid)er S e ftrafung gegeben hoben. ® ie £at»

beftänbe fin b fo tta r, baff fie hier einer weiteren E rö rte ru n g nicht bebiirfen. Sebiglid) auf eine E n tfdfeibung mag hm “ getoiefen werben, bie auf bem £)äufigft gur 2tnHage ge»

[te ilte n ©ebiete Ifa rtn ä d ig e r ffu w ib crh a n b fu n g gegen fdfriftiicEjc 'llnorbnungen beS £reui)änber3 ber Strbeit ergangen ift. $ a S Ehrengericht SKittetbeutfdftnnb hot am 17. $eg. 1934 entfdjic»

ben, ba§ bie tjo rtn ä d ig e ¿fmoiberhanölung gegen bie fd jrift»

liehen ainorbnungett nicht n u r beS SreuljättberS, fonbent and) beS biefem üorgefetsten 3icid)3arbeit3m inifter3 finngem äff ftraf»

bar ift, eine Entfd)eibung, bie amtliche S itH g u n g erfahren hat (2 lrb 9 i© a m m l. Sb. 22 § e ft 3 @. 140). 2ln § a n b biefeS galleS geigt fich am beften, wie bie ehrengericEjtticife fRedftfprechung deeutanb ift, bie burdjauS n a tio n a tfo g ia liftifd )e n © runbfätjen gemäfs nach bem S in n unb $ w e d ber Seftim m ungett gu geftatten ift unb nicht am S ö o rtla u t gu Heben hot.

iSie Stotwenbigfeit einer EhrengerichtSbarieit in einer 3 e it, bie oon in n e n heraus anfbauen w ill, hat gu Ehren»

geridjten aud) auf nahezu alten anberen ©ebieten beS SebenS geführt, fow eit fotefje nod) nicht oorhanben waren. Sieben ber fo k a le n Ehrengerid)t3barfeit ftef)t bereits weitgeljenb auS»

geftattet bie EhrengeridjtS barfeit beS HanbwerfS. ® ie gewerb»

liehe S B irtfd ja ft hot gleichfalls bie E in fü h ru n g üon Ehren»

geridften angefünbigt unb in ben oerfd)iebenften gad)üer»

bänben, ben ^n b u ftrie = unb HanbelSfam ntern unb an anberen Wichtigen © te ile n b u rd jg e fü frt. ES w irb erforberlidf fein, biefeS ©ebiet atSbalb fo einheitlich wie m ögiidf gu geftatten.

ES m uh auf bie iSauer u n te r alten Umftänbeu üermieben Werben, bah toegen beS gleichen fyatteS womöglich bie oer»

fdfiebenften Ehrengerichte in 3Tätigfeit gefefst werben, nadf öer»

fchiebeuen SerfahrenSbeftim m ungen u rte ile n unb womöglich gu berfdfiebenen Ergebniffen Eommen. SBenrtgleich b e rartig weit»

gelfenbe g a tte bisher fa itm oorgetommeu fe in bürften , fo ift bodh bie 2K öglidf!e it unb © efahr beS E in tr itts fotdjer ga tte auf bie ® a u e r bei m angetnber E in h e itlich fe it unb itia rh e it nicht p unterfd)ä|en. ES w irb gunüdhft Stufgabe ber grofen ö rg a n ifa tio n e n fein, in biefer fR idftung fü r EinheittidfEeit im eigenen § a u fe audf in nerhalb ber SSietgaht ber jufammen»

gefdftoffenen Serbänbe unb $erfon en ©orge j u tra g e n ; unb es w irb äwedmähig fein, bei biefer Sieugeftattung ber fom»

menben Ehrengerichtsborfeit bie © runbfähe attenthatben fdjon je |t fr e iw illig j u beachten unb ein^uführen, bie in ben bisher reidfSgefe|Iid) geregelten ElfrengeridftSOerfahren gitr Stnwen»

bung gelangt fin b . 97ur fo w irb es möglich fein, eine eintfeit»

liehe S in ie Oon ben reichSgefe|tich georbneten Ehrengerichten 5u ben Ehrengerichten gu führen, bie fre iw illig ober burdf O rganifationS gw ang gefdfaffen werben unb auf biefe SSeife vielleicht in dbfet)barer |fe it ein einheitliches fReidfSehrettge»

richtSredft auch gefe^tid) gu fchaffen, in bem tebigtich bie Sei»

filie r tiftenm ähig nach S trt beS EingetfatteS beftettt werben, im übrigen aber nadf gleichen gtoffen m ateriellen unb ber»

fahrenSredftlidfen © ru n b fä |e n fo wie fie im allgemeinen in ber fogiaien Ehrengerichts b a rfe it bereits gelten, in finn»

gemäßer Stnwenbung auf ben Eingetfatt g e u rte ilt w irb . 3 U ben m ateriell gu oerattgemeinernben © ru n b fä |e n würbe m. E.

in erfter S in ie gehören, bah Stieinigfeiten unb getegent»

liehe Entgteifungen nicht verfolgt werben, bagegen b ö sw illig e unb leichtfertige ® enungiationen gru n b fä |tich eine ehren»

gerichtliche S erfelfiun g borftetten, wie im übrigen jebe §anb»

tung, bie in ber S erufS arbeit ein gröbliches unb böS»

w illig e s Stbweichen üon bem öont SiationatfogiatiSm uS n u n einm al oertangten ©enteinfdfaftSgeift gegenüber S iation unb SotfSgenoffen erlernten Iaht. SerfahrenSrechttich bürfte an»

guftreben fein, bah überall nicht baS Ehrengericht felbft bie Slbreffe ber Stngeigen ift, bie eine etfrengerichttidfe Ser»

fotgung herbeiguführen fudfen, fonbern bah h ierfü r em c anbere © te ile gefdfaffen w irb , beren Slnftage notmenbig ift gur H erbeiführung eines ehrengerichtlichen SerfatfrenS.

gebe anbere Segetung m uh auf bie ® a u e r gu unerwünfdf»

te r Setaftung ber Ehrengerichte m it S te inigfeiten führen.

Stuherbem m uh eS bereits eine überaus peintidfe Singeiegen»

heit bleiben, überhaupt üor ein Ehrengericht gu tre te n ; wenn bereits m it jeber Stngeige ein S erfahren fh w e b t, über wetheS baS Ehrengericht gu entfdfeiben hot, fa n n biefer gur E n th a ltu n g ber S tu to ritö t ber Ehrengerichte notwenbige ©runb»

fair nicht aufrecffterlfniten bleiben. SBie m an Sefdfwerbemög»

iid ffe ite u gegenüber ber gur Slnftage berufenen © teile n fd fa fft, ift eine anbere grage. 3 un t © ru n b fa h allerbingS fü llte eS gem äht Werben, bah jebe le id jtfe rtig c Stnrufung beS E hrcn»

g e rih tS ebenfo w ie jebe S e ru rte itu n g m it fühlbaren Soften fü r ben © dfulbigen oerbmtben fin b , g te ih o ie l, ob bie SDiit»

glieber beS EhrengeridftS gang ober teilw eife e h re n a m tlih m itarbeiten. S d )lie h lid ) w irb m an n a h meinem Em pfinbeit feinen allgu groben gnftangengug einführen bürfen unb baüon ausgehen m üffen, bah in ber Segel eine g n fta n g bei ent»

fpredfenber S e fe |u n g genügt, © dfon bie geeigneten SJiäuner fin b faum oorhottben, um altguöiei Ehrengerichte unb Ehren»

geridftSinftangett fo gu beferen, bah baS notwenbige S e rtrauen u n te r allen Umftänbeu gefiebert bleibt. ES genügt bie Ein»

rid ftu n g einer gweiten g n fta n g fü r biejenigen g ä lte , in benen S erfahren ober U rte il eine grobe S e rfennung g ru n b fä fjlih e r aKgemeiner E h ra u ffa ffu ttg ober SerfahrenSgrunbfähe erfennen Iaht, g ü r fo lh e g ä tte w irb allerbingS eine m ö g lih ft einheit»

liehe D berinftang a u h notw eitbig fe in , g u n ä h ft inne rh a lb ber Ö rg a n ifa tio n e n unb allm ählich in im m e r w e ite rg e lfe n b e r^u » fantm enfaffuug. ISah oon ben E lfre n g e rih te n bie ©dfiebS»

gerid;te, © h lih H m g S fte lle n o. bgl. gu fheiben fin b , in benen etwa SerbanbSm itglieber ih re © tre itig fe ite n über SBettbewerbS»

fragen unb ähnliches austragen, m uh allerbingS hierbei im gntere ffe ber S tu to ritä t ber EhrengerichtSbarieit gang f la t heröorgeijoben w erben; üor bie eigentlichen E h re n g e ric h te ^»

hören lebiglich Serletsungen ber Ehre. iSie Schaffung fonftiger 9JtögIid)feiten ber SluSeinanberfetgung hot m it ber Ehren»

gerichtsbarfeit als foldfer nicht boS m inbefte gu tun.

S ielleicht bebarf eS abfchliehenb aud) nod) eines SlicfeS auf baS S erhüttniS ber EhrengerichtSbarieit gur fta a tlid je jt

© trafgerichtS barfeit, baS in ben üerfdfiebcnett Ehrengerichts»

unb iS ifg ip lin a ro rb n u n g e n nicht einheitlich geregelt ift. ® a h baS © tra fo e rfa h re n ben S o rra n g hat unb bah re d ftsfrä ftig e greifp re d )u n g im © tra fo e rfa h re n and) baS Ehrengerid)t binbet unb ih m n u r noch bie SKögtidjfeit ber S r öfung lä h t, ob ber feftgeftellte u n te r fe in © trafgefeft fatlenbe Satbeftanb _ ehren»

gerid)tliche S e ftra fu n g begrünbet, g ilt fü r baS ©ebiet ber fogialen EhrengerichtSbarieit. Ob nadf ftrafge rid ftticher Ser»

u rte ilu n g noch baS ehrengeridjtlidfe Serfahren burchguführen ift, wobei — anberS als im g ä lte ber g re ifp re d ju n g — feine S in b u n g beS fogialen Ehrengerid)tS an baS ftrafrechttiche Er»

fenntniS gegeben fein fo ll (ogl. ® ö r n e r , ® ie neue Ehren»

geridftS barfeit 1934, 123), bleibt bem S o rfi|e ttb e n überlaffen.

Stach m einer eigenen Übergeugung foltte m an grunbfäjgtid) baS S e rtra u e n gu ber nationatfog ialiftifchen © trafrechtspflege haben ober gewinnen föitnen, biefe S in b u n g an baS © traf»

gerichtSurteit einheitlich fü r ben g a lt ber g re ifp re d fu n g wie ber S e ru rte itu n g fü r bie Ehren» unb IS ifgiplinargerichte an»

guorbnen unb bem Ehrengericht bei gleicfjgeitiger ftrafrecht»

161*

(4)

1284 STuffäßc [ffu ttfiifd je aBoctjenfdjrift

ItcEtcr V e rfolgung n u r hinterher bie ffirage gu üBerlaffen, Schlußfolgerungen aus bent feftgeftellten SatBeftanb gu gießen ober nicht gu gießen. S a g erforbert bie E in h e it beS SRedjtS.

S a rü B e r hinaus mürbe eS auf bie fla u e r gu einer mefentlicßen Vereinfachung ber © ßrengeridjtSBarfeit führen, menn bie fdjm erften g ö n n e n ehrengerichtlicher V e ftra fu n g , mie fie etma Bet ber fo k a le n EhrengericßtSBarfeit in ber U nfäßtgteit, g ü ^ re r eines Betriebes p fein, Bei ber fonftigen ©ßren»

geridjtS B a lle tt öiel£eic£)t fpäter einm al in $httiic£)ettt p m AuS»

b ru d fontnten, Bereits in BefonberS ferneren g ä lte n , ähnlich mie in t Veanttenredjt, autom atifd) m it BefonberS firm eren greißeitS ftrafen »erbunben fin b ober als Stebenftrafe p m ntiitbeften bei Beftimmten Verfehlungen ober VegeßungSformen Bereits »on bent ftaatiidjen © tra fg e rid jt auSgefprocßen met»

ben fönnen. S e ite n ©nbeS muß es baS ¿fiel Bleiben, jebent

© ingelfall gerecht p merben, aber h ie rfü r n tö g iid jft tuenig V erfahren in burdjattS einheitlicher 9ied)tf)vredjung aufgu»

menben.

€ n t s » i d m n 0 u n d f i ü f y ü h z n d e r f o k a l e n

V o n 9 R in ifte ria Ib ire !to r $ri» a tb o g e n t D r. SBer ner SRa n Sf e l b , B e rlin S ie am 26. SRärg 1935 in Seihgig »erlünbete SS ex e i n *

B a r u t t g g m i f d j e t t b e n t f R e i c f j S m i r t f dj a f t S m i n i f t e r , b e m f R e i d j S a r B e i t S n t i n i f t e r u n b b e m S e i t e r b e r S e u t f d j e n A r b e i t s f r o n t , bie ber R üh re r unb UReidjS0 tangier b u rd j feinen am Sage bon VotSbam gezeichneten l©r»

laß gutgeßeißen h a t1), fd jlie ß t f ü r baS erfte eine m ehr als p e r»

jä h rig e © n tm id lu n g ab unb »ollenbet ben A u fbau ber beutfdhen

© o g i a l ü e r f a f f u n g . g n manchen SageSgeitungen if t Bei ih re r Vefhrecßung bie g ra g e aufgemorfen, m arunt benn ein fo ¡nichtiges SBerl n u r in ber loferen g o rm einer — atterbingS bom F ü h re r gebillig te n — V e reinbarung unb nicht burcß ge»

fejjgeberifdje SRaßnahnten g e tä tig t morben fei. S ie A n tm o rt ift, auch ohne bah eS etneS ©ingehenS auf bie ftaatSrechtliche Vebeutung eines burdj baS Staatsoberhaupt gezeichneten @r»

laffeS Bebürfte, einfad), © in neues @efe| m ar nicht e rfo rb e rlid j, m eil baS A rB D © ., bie © run b la g e ber beutfdjen ©cgiabver»

fa ffu n g , Bereits bie felgt aBgefdjloffene © n tm id lu n g »orauSge»

fe |t unb ben b o rt gefe§liä) gefcß offenen fRaßinen auf bie AuS»

fü llu n g burch eine p ra ftifd je V e rm iriliä jttn g ber gezeigten Siele a&geftellt hot. S ie V e reinbarung h ä lt fiel) gang im fRalj^

men biefeS ©efeiseS, fom eit fie fid^ nicht m it fra g e n Befaßt, bie als D rganifationSm aßnahm en ber berantroortlichen Seiter ber in Seipgig gufammengeführten D rg a n ifa tio ite n , ArBeitS»

fro n t unb gemerBlidje S B irtfd ja ft, einer gefe|iidjett © a n ltio n ohnehin nicht Beburften. S ie V e reinbarung ebnet ber f o g i » a l e n © e l B f t b e r m a l t u n g nunm ehr ben SBeg. geber, ber ben tieferen © in n beS A rB D ® . »erftanben hat, meiß, bah bie n a tionalfogialiftifch e © taatS fü ßrung leineSmegS in einer n u r ftaatlichen ^Reglementierung ber ArBeitSbebingungen ba§

SClIhetlmittel fehen ober in ber „S o ljn b iita tu r " gar einen Sßvo*

grantm fvunft erBliden iann. S ie hinreicßenb Befannte ©nt»

m id lu n g ber ¡vergangenen gaßre , in benen gerabe bie igerr»

fd ja ft ber © o g ia lb ü ro fra tie unb bie V efeitigun g jeber u m m ittelB aren V e ra n tw o rtu n g ber ^Beteiligten ben fogialen g o rt»

fc h ritt fta r l gehemmt haben, hat fid) lä n g ft totgelaufen. S a ß atterbingS auS^ unten noch gtt erörternben © rünben ber S ta a t gunädjft aud) im fogialen Vereidj nicht auf bie R ührung unb ben unm ittelB aren unb entfeßeibenben E in flu ß öergießten ionnte, fteht bem auch im A rB D ® . gum A u S brud gebrachten Siete, ber © rrich tn n g einer © elBftoerm altung ber u n m itte lB a r

¡Beteiligten, n id )t entgegen, einer © elbflüerm altung, tu ber bte aSerantm ortlidjfeiten richtig ¡verteilt fin b unb bie gfeftfe|ung ber SlrBeitSBebingungen — u n te r ber fteten ÖBerauffidht beS fü r bie fogiale © erechtigieit »erantm ortlichen ©taateS — im mefentlichen ber Sßerftänbigung berjenigen üBeriaffen Bleibt, bie ih r gemeinfameS ©chaffen nach ben fo geftalteten fo r m e n einguridjten h^Ben. ® enn „e in e © og ia lfvo litif, bie an bie

© te ile gefunber SelBftO erm aliung mieber n u r bie SRadjt ber

© o g ia lb ü ro fra tie unb beS fßoligiften fehen mürbe, entffvricht nicht bem SBillen beS neuen ¡JtädjeS, fonbern mürbe lebigltdj einige SSegriffe unb Warnen iveränbern, etma an bie © te ile beS Bisherigen Schlichters ben £reul)ünb er fe|e n unb babei n u r gu einer SBerfdjärfmtg ber »ergangenen fehlerhaften © nt*

m id lu n g führen. Siegt baS 3 M beS neuen 21rBD®. in ber ') SBorilmit BeS. ©tloffeg mtb ber SSereinbaruttg aBgebrudn in

$2irbiR. 1935, 85 ff.

^era nB übung einer gefunben S e lbftüerm altung auch im f°*

gialen Bereich, fo fa n n es bodj n u r nadj fjo rträ u m u n g beS alten Schuttes unb mancher aus bem ¡vergangenen S tiftern nodj übernommenen, ber neuen Semegung miberftrebenben K räfte, fomie nach einer — hoffentlich nicht a ü p la n g e n —•

U m fdjulungSarBeit an ben SRenfchen erreicht merben. Qmi*

fcljen bem QnfammenBrud) beS Bisherigen n ta rjiftifch e n ©e*

merffchaftSfhftemS unb bem §eranmachfen neuer fo rm e n unb neuer SRenfchen, bie p r ISürchführung ber n a tio n a lfo g ia lifti^

fdgen S ozialfvo.Iitif re if fin b , lie g t eine ÜßergangS'geit, in ber ber S ta a t, o ft m ehr als eS feinen SBünfdjen e n tflic h t, in bie

© e fta ltu n g ber fogialen SSerhältniffe ein greifen muh. h ie rb e i müchft bem SEreuhänber bie oornehme SlufgaBe gu, an ber

©rgiefjung ber ih m anivertrauten SRenfchen entfeheibenb mit=

g u m irfe n "2 * *). 3 n biefen — übrigens u n m itte lB a r nach © rla fj beS ©efeheS im g r ü h ja ljr 1934 gefchrieBenen — © ä |e n m irb fchon angebeutet, maS rafcher, a ls . m an bamalS ¡vielleicht er*

marten^ fonnte, nunm ehr eingetreten ift. ®aS © efe| if t noch nicht ein ^ o h t in ® ra ft unb fdjon fonnten je ^ t bie ©runb=

lagen ber fontmenben © elbftoerm altung feftgelegt merben, nad)bem in ber ^m ifdjengeit bie © eutfdje S lrbeitS front u n te r g runbfähltdje r B u rü d fte llu n g einer SSefdjäftigung m it ben m ateriellen fra g e n beS SlrBeitSleBenS bie in ih r org a n ifie rte n SR illionen © djaffenber auf bie 3 k rm ir£ iid )u n g ber ©emein*

fd)aftSarBeit in u n e rm ü b lid je r © chulung ¡vorbereitet hot. Unb fo ift benn in ber J r it bie in ber SBereinBarung feftgelegte

© elBftöerm altung a lle r am SlrBeitSleBen b e te ilig te n gemiffer^

mähen organifd) ans bem SSolfe gemachfen unb b a m it bie fR td jtig ie it beS u. a. auch öon bem Seiter ber 'Seutfdjen Slr^

BeitSfront mieberholt auSgefprodjenen SafieS ermiefen, baß bie © ogialoerfaffung nicht eine Angelegenheit beS am grünen Sifch arbeitenben 21)eoretiferS, fonbern eine foldje ber ©r^

giehung unb ba m it ber © efinnung fei. iBer ©efehgeBer hat n u r bie Aufgabe, burd) feine IRegelungen ben äußeren iRafj*

men gu fdjaffen, innerhalb beffen fid j bie im mefentlichen auf einer gemeinfamen © efin n u n g Beruhenbe ©emeinfchaftSarBeit

— benn etmaS anbereS if t bie © elBftöerm altung ja nicht — entm ideln iann. D ie fe r iRahmen i f t baS A rB D © ., feine Aus»

fü llu n g baS in ber V e reinbarung gum A u S brud tommenbe VeienntniS ber fdjaffeitben HRenfd)en gu ber erftrebten unb oom ©efeßgeBer Oor einem Sab* 6 olS P ro g ra m m üerfünbeten

© em eütfdjaft auf ber © runblage ber fogialen © Ijrc unb ®a»

nterabfehaft, fü r bereu ©urdjfetsung m ir in bem »ergangenen lyahte fh o n fo biele beutlidje Vemeife hoBen feftftellen iönnen.

Unb fo geigt benn auch bie © n tm id lu n g ». 2. 3Rai 1933, an bent bie A a tio n a lfo g ia liftifd je VetriebSgellenorganifation bie freien ©emerffdiaften übernahm unb ba m it ih re unb ber übrigen ^ntereffentenoerBänbe A u flö fu n g einleitete, bis gu ber V e reinbarung »oit Seifvgig ein burdjauS tlareS, einheitliches unb gefchloffeneS V ilb . f>n ben URaitagen 1933 ftanb bie neue iReichSführung »or fd)meren fogialen Aufgaben, bie ein fdjnelleg E in g re ife n erforberten. 'S ie A u flü fu n g ber @emerifd)aften m ar aus ben öerfdjiebenften © riin b e n gm angSläufig geboten.

2) A t f t n § f e l & » i ß o h r i Souim . §. 31r6>D©., 2. Stuft., © .1 8 5ßgt. ßiergu unb gu ben fotgenben SluSfüijrungen aud) ¡ ß o f) I, „R eue (gönnen ber © entcinfcijaftS arbeit": ® 9lr6iK . 1935, 91 ff.

(5)

64. Q ofjrg. 1935. ipeft 18] Aufföpe 1285 S ie Qringlieberung biefer burep bie Strtoege beS p o litiftp e n

® o r j i 8ntuS oerfeucpten unb burep feinen überragertben ©in«

flu p ip re r eigentliche,!! Aufgabe, ber SJertretung ber berecp«

tig te n Sntereffen ber Arbeiterfcpaft, entfrembeten freien unb ber in iprem © d jlep ptau befinblicpen übrigen ©ewerlfcpaften in einen neuen SSolfSlörper w a r unmöglich. © ie SBtlbung einer neuen natio n a lfo sia liftifcp e n © ewerifcpaft ia m auS © rünben, bie ber R ubrer in feinem 33wpe „S K ein H a m p f" eingepenb fcpilbert, niept i n SSetrac£)t. „S ß irilic p e r Küpen fü r bie 33e=

Wegung fow opl als fü r urtfer SSoli überhaupt fa n n aus einer n a tio n a lfo p liftifc p e n ©ewerffcpaftsbewegung n u r bann er«

wacpfen, wenn biefe weltanfcp.aulicp fepon fo fta r! Don unfereu n a tionalfoäialiftifcp en Sbeen e rfü llt ift, baff fie nicEjt mepr

© efapr lä u ft, in m a rjiftifcp e © p u re n p geraten, ©ine na«

tio nalfogialiftifche © ewerifcpaft, bie ipre SKiffion n u r in ber Sloniurreng p ben m ar;riftifdpen fiept, wäre fcplim m er als feine. © ie pat ip re n S antpf ber m a rjiftifcp e n ©ewerffcpaft niept. n u r als D rg a n ifa tio n , fonbern öor a llem als §bee a n p fa g e n ." © ie © efapr, bafj fiep in einer neugebifbeten

© ewerffcpaft m arpiftifepe ©lemente burepgefept pätten, b. p.

bie © efapr, „b a fi gewerffcpaftlicpe -¡Kontente bie politifepe

^Bewegung lenften, fta tt bafi bie äBettanfbpauung bie ©ewerf«

fepaft in ip re SSapnen jw a n g ", w a r febenfallS in ben SKai«

tagen 1933 niept Don ber Sganb p weifen. © enn eb m uffte boep m it ben n u n einm al überfommenen SKenfcpen, bie einer jahrzehntelangen © rjie p u n g im marpiftifepen © ütue entflamm«

ten unb Denen ber grofje fogialiftifcpe ©ebanfe ber ©emeitt«

fepaft. fremb w a r, gerechnet werben, © o m uffte benn a n b ie

© p i p e j e b e n 3t i n g e n S u m e i n e n e u e © o j i a l o e r « f a f f u n g b e r S f a m p f u m b i e S & e e geftellt werben,

© ie fe r S a m p f unb bie © rjie p u n g ber beutfepen ArbeitSmen«

fepen würbe ber SBegbereiterin ber neuen © o jia tü e rfa ffu n g , ber ©eutfepen A rb e its fro n t, fepon b e i. ip re r © rü n b u n g als Aufgabe pgew iefen. K icp t p ie p t f a m . fie in ber AuSwapl ipreS SeiterS, n ä m liip beS D rg anifationS leiterS ber Spartet, fieptbar ju rn AuSbrucE, geigte boep gerabe feine ^Berufung, bafj m it ber © rü n b u n g ber A rb e its fro n t niept ein fo^iatpotitifcpeS gacpproblem gelöft werben fo llte , fonbern baff eS fiep pier in erfter S in ie u m eine politifepe Aufgabe panbelte, n ä m litp um bie Sgeranfüprung ber o rg a n ifie rte n SKaffen an ben politifcpen

© rä g e r beS neuen ©taateS unb um bie g runbfäplidje ©r«

jie p u n g ber fKenfcpen p r n a tionalfogialiftifcp en SBeltanfcpau«

ung. U nb biefe © rp p u n g S a u fg a b e tt tra te n wieber in bem A u fru f © c p m i t t , © e l b t e , S e p , S e p p l e r ü. 27. KoO.

1933 in bie ©rfdpeinung, in bem naep bem ABfcplufj ber p « näcpft notwenbigen D rganifationS m afjnapm en p m e rfte n fK a le bie S te llu n g ber ©eutfepen A rb e its fro n t u m riffe n würbe. SKit 3tecpt fn ü p ft $ o . p l a n biefe ber alten gewerEfcpaftlicpen Sie«

tä tig u n g ber übernommenen unb in ber ©eutfepen ArbeitS«

fro n t aufgegangenen ©ewerlfcpaften äufjerliep fo wenig ent«

fpredjenben Aufgaben bie SBemeriung: ,,© ie SÜritifer, bie — p m © e it noep bew ujjt ober unBewupt in alten gewerffepaft«

licpen ©ebanfengängen befangen — über ben .©rgiepungS«

oerein1, bie ,ffeierabenbbewegung‘ unb bie ,9teifegefdlfcpaft‘

fpotteten, patten ben © in n ber S e it niept begriffen. A ielleicpt werben fie ip n peute beffer üerftepen, wenn fie fiep einm al bie ffrrage Dorlegen, ob bie Ü bertragung m a te rie lle r fo^ial«

politifeper Aufgaben an bie ©entfepe A rb e its fro n t bereits am 2. SJtai 1933 eine ©emeinfepaft gefunben pätte, bie biefe Aufgaben im nationalfoäialiftifcp en © in n e b u ripgefüp rt pätte, ober ob niept Dielmepr bie Übertragung folcper Stufgaben ein

©anaergefepenf gewefen w äre, an bem naip: fu r je r S ei f i>ie

© e u tf^ e SlrbeitS front fepeitern m u p te "3). © o pat fiep benn bie ©eutfepe A rb e its fro n t fe it ip re r © rü n b u n g , b is fept oor«

nepmlicp um bie © eiftespaltung ber beutfepen ArbeitSmenfcpcn gefüm m ert, fie unerm übltcp gefcpult, in ipnen naep, beften K rä fte n bie geiftigen Überbleibfet ber Sergangenpeit auS«

gerottet unb fie i n n e r l i c p f ü r bie fetbftoerwgltenbe ©emein«

fcpaftSarbeit Dorbereitet. © e r © rfo lg , ben fie Dabei errungen pat, fp ritp t fü r fiep fe lb ft 3 e&er' ber toSgelöft Don Hein«

liepen © in je lfü lte n baS © a n je fiept, w irb ip n rüdpattloS an«

erfennen, u m fo m epr als eS fiep um eine gerabeju gigantifepe

») f ß o p l : ®3trbA. 1935, 92.

Aufgabe panbelte, fü r Deren ^Bewältigung wieberum erft Die geeigneten iKenfcpen gefunben unb perangebilbet werben mup«

ten. © e r © ta a t patte n u n wäprenb biefer ©räiepungSarbeit bie Aufgabe, alles baS Don ber A rb e its fro n t fernsupalten, was bie © rfü llu n g ber ip r geftetlten Aufgabe erfcpwereit tonnte, © r Durfte aus ben fepon gefipüberien © rünben fie niept noep m it Den m ateriellen B rapen beS Arbeitslebens be«

taften unb ip r etwa fdpon anfangs bie Aufgaben p w e ife n , bie ip r nunm epr im SBerein m it ber w irtfcpaftlicpen D rg a n ifa tio n übertragen fittb. © ie wenig banfbare Aufgabe, auep Die Arbeitsbedingungen bepörblicp ju regeln, m upte ber .© taat im übrig e n auep auS einem anberen © runbe übernehmen. S n einer S eü W irtfcpaftlicper © cpwierigteiten, in ber er bie g re ife , Die Kopftoffe, bie A u fträge, Die ©eoifenauSgabe unb bie ©in« unb A u S fu p r reglem entiert, tonnte er auf bie Drb«

nung Der wieptigften ©elbfttoftenbeftanbteile, ber Söpne, un«

mögtiep oergiepten. K u r auS biefett © rünben if t es oerftänb«

lief), wenn — naep einer bem reD olutionären ©efepepen Keep«

nung tragenben Übergangsregelung, bem ©reupänbergefep D. 19. SKai 1933 — im A rb D ® . D. 20. S an. 1934 Der ftaat«

tiepe © in flu p auf bem fo wichtigen ©ebiete Der ArbeitSbebin«

guttgen befonberS Deutlich in bie ©rfepeinung getreten ift.

©aS ift Dielfacp niept Derftanben worben, © ie offenen ober oerftedten ©egner ber fogenannten ftaatlicpen „S o p n b itta tu r", bie beim — im m e r n u r oberfläcplicpen — © tu b iu m beS ©e«

fepeS einen 3iüctfalt in Den iiberwunbenen Seü^DiiätDDä ober Die © runbfäpe ber K o to e ro rb n u n g S je it w itte rte n , paben fietS Die tieferen © rünbe überfepen, bie fü r eine fofdfe Siegelung gwingenb unb entfepeibenb gefproepen paben. U nb boep pat ja gerabe biefeS ©efep bie ©ore ber fo§ialen © elbftD erw altung w eit offengelaffen, © e r ©efepgeber if t ftetS Don ber Sticptigfeit biefer g o rm Der © em einftpaftSarbeit überäeugt gewefen, um fo m epr als ja fa ft in jeber SSeftimmung baS 33etenntniS gu Der ©emeinfepaft a lle r ©epaffenben p m AnSbruct tom m t. © o ift auep Don m ir wieberpolt Darauf pingewiefen, bap fiep auS ben im ©efep gefepaffenen ©acpoerftänbigenauSfcpüffeit m it ber S e it, fo wie eS jept gefepepen ift, bie fogiale ©eibftoer«

w a ltu n g bei ber Siegelung ber ArbeitSbebingungen entw ideln Würbe, © em Siele biefer © elbftDerwaltung biente auep bie

© inrieptung ber SlertrauenSräte, bie weitgepenbe ©infcpal«

tu n g ber ©eutfepen A rb e its fro n t in bie D rgane ber fo k a le n SSerwaltung unb bie AuSWapt ber SBertrauenSmänner unb enblicp ber feiten beamtete, aber bennoip wefentlicpe § 19 A bf. 3, naep bem bie © reupänber ber A rb e it SBerpanblungen über ©inftjrücpe gegen betriebliche Siegelungen einem ©atp«

DerftänbigenauSfcpup übertragen Irinnen. ®aS A rb D © . pat tn ber © a t alle K iöglicp ie ite n offen gelaffen, im gegebenen Seit«

p u n it 5u einer r i^ tig e n fo jia le n © elbftDerwaltung p fommen, unb gerabe bie S kreinbarungS fornt, in Der ber ©o^ialDer«

fa ffu n g ber lepte iBauftein eingefügt w ürbe, beweift baS, Wie eingangs peroorgepoben ift, ja Deutlich, ©benfo unrieptig wie bie im m e r wieber Dorgetragene SSepauptung, Die beutfepe

© o jia lD e rfa ffu n g trage unDerfennbar Die S ö 9 e eiDer n u t fiplecpt Derpüllten S o p n b ifta tu r, if t übrigens auep bie 5Kei«

n u n g , Der ©efepgeber pabe fiep auf bie lüdenlofe _®urcpf=

fü p rü n g einer „ifo lie rte u fogialen SBetriebSautonomie ober auf Das © pftem um faffenber © a r ife " 4) feftgelegt. _Sw ©egen«

te il pat er n u r bie ©enbeng ber neuen, Dem ^Betriebe als ber S tä tte ber engften ©emeinfepaft p getteigfen © o jia lp o titii aufgejeigt, bie feineSwegS fo fo rt D e rw irlli(p t werben fob.

SSietmepr w irb „ a u f bem ÜBege Dorficptigert ©aftenS unb Diel«

feiept auep m am per © jperim ente bie SoStöfung Don bem biS«

perigen ©epenta D erfuipt werben--- ©ntfcpeibenb Dabei ift, bap bie © ucpfüplung p u p p e n ben einzelnen © fiebern ber SSollSwirtfcpaft niept in erfter S inie burep äupere IKapnapm en, fonbern burep bie © if p r f in unb baS SBerftänbniS ber Der«

antw ortlicpcn SSirtfcpaftSireife, alfo Oor a llem ber Betriebs«

gemeinfepaften, erreiept w ir b " 5), © o fepen W ir in allen, Diel«

faep fü r entfepeibenb angefepenen fra g e n boep ftetS jene

© la ftijitä t, bie jebe Söfung geftattet unb je naep bem ©rfofge beS „K a m p fe s um Die S^ee" auSgewertei werben la n n , JDobei

4) i ß o p l a. a.D .

‘ ) SDl anSf el b«i ] 5opI , Kommentar S. 16.

(6)

1286 9luffctße [ÖuriftiicTje äSocßenicßnft troß biefer © ta ftig itä t naturgem äß bag B ie l — a u f beut ßier

beßanbetten ©ebiete alfo ©etbftBerm attung unb Vetriebgrege*

la n g — in bem fo prograntntatifcßen unb ricßtungmeifenbeit

©efeß nicht aug ben Slugen geiaffen ift. Sieben anberen grunb*

faßlichen ffeftfteitungen, g. V . ber V e ra n ie ru n g beg F ü ß re r*

tuntg auch im mirtfcßaftlicßen unb fogiaten Vereicß, fin b aber gmei P fe ife r u n o e r r ü d b a r aufgericfitet. „ S ie Vetriebg*

gem einfdjaft aig ber abfotute ©egenfaß gurn Sttaffenfampf*

p rin g ip mürbe ber eine P fe ile r beg neuen ©efeßeg. S ie ftaat*

ließe ©ntfcßeibungggematt, bie oberfte Senfuug ber fogiaten S B irtfcßaftgpotitif, mürbe ber entgegengefeßte Sßfeiler. SBag fiel) gmifeßen biefen beiben P fe ife rn abfpiette, mürbe ber org a n i*

feßen © n tm id tu n g ber S u tu n ft iib e rta ffe n "6). S ie © n tm id tu n g fü llte biefen Staunt jeßt burdj bie ©etbftBermattung.

SOlit ih r befaßt fid) n u r ber gmeite — fogiatpotitifeße — Stbfcßnitt ber V e reinbarung Bon Seipgig. S a m it ift nicht ge*

fa g t, baß nießt aueß ber erfte — m irtfcßaftgpotitifdje — S e it Bon größter grunbfäßtießer Vebeutung fei. Surcß ißn m irb bie © em einfdjaftgarbeit gmifeßen ber Seutfcßen S trbeitgfront aig ber fogiatpotitifeßen D rg a n ifa tio n ber feßaffenben äßen*

feßen unb ber D rg a n ifa tio n ber gemerbüeßen S B irtfdjaft, bie auf © ru n b beg @ef. B. 27. f^ebr. 1934 gebiibet if t unb beren

©eßtoerpunft auf bem ©ebiete ber S B irtfd ja ftg p o fitif liegt, fidjergeftetlt. „S B iirben biefe beiben D rg a n ifa tio n e n iebigiieß ttebeneinanber befteßen, fo fönnte fieß aug ber einfeitigen Veßanbtung biefer fra g e n n u r gu teießt ein neuer ©egenfaß gehalten. S ie f er ©egenfaß muß u n te r alten Umftänben Ber*

mieben m e rb e n "7). S e r Bon bem beauftragten Steicßgmirt*

fcßaftgm inifter D r. © d j a e ß t gteid)geitig m it ber Verein*

barung Beriünbete io rp o ra tio e © in tr itt ber gemerblicßen SBüt*

feßaft in bie S trbeitgfront bannt biefe ©efaßr neuer ©egen*

fa ß tid jie it ebenfo mie bie Borgefeßene V itb u n g gemeinfamer

© rem ien, bem jReicßgarbeitg* unb SSirtfcf;aftSrat unb ben gteießen begirftießen diäten, in benen eine Slugfpracße über gemeinfame m irtfdjaftticße unb fo k a le fra g e n fta ttfinben fott unb in benen nunm eßr alte feßaffenben äßenfeßen, U nter*

tteßnter unb ©efotggteute, gu gemeinfamer Slrbeit gufamnten*

gefüßrt merben. ©cßon ißre Bufam m enfeßung geigt ben grunb*

fäßtießen Unterfcßieb gu ben in t Strt. 165 ber SBeimarer V e r*

fa ffu n g Borgefeßenen, menn aud) nie Berm irflicßten diäten.

S a gleicßgeitig bie ©efcßäftgftette ber Steicßgmirtfcßaftgfammer bag — u nter ber Seitung beg dieicßgm irtfcßaftgm inifterg fteßenbe — SBirtfcßaftgamt ber Seutfcßen S trbeitgfront ge*

morben ift, ift bie ©etoäßr aud) fü r eine m irtfdjaftticße 3 u*

fam m enarbeit im diaßm eit ber S trbeitgfront gegeben, oßue baß baburd) bie einßeitticße Bon bem dteicßgm irtfcßaftgm inifter a lle in gu beftimmenbe m irtfc£)aftSpolitifd)e S in ie gefäßrbet ober mie früße r S B irtfd ja fts p o titif Bon meßreren © te ile n nebenein*

anber getrieben merben fam t.

S ie im Stbfcßnitt I I gefeßaffene © runbtage fü r bie fogiate

©etbftBerm attung geßt Bon ber Botten i ß a r i t ä t ber U nter*

neßmer unb ©efotggteute in alten ©tieberungen unb D r*

ganen ber Seutfcßen S trbeitgfront, inne rh a lb berer bie ge*

meinfante Strbeit Berm irfiicßt merben fott, aug. Stug ben Ber*

feßiebeuften © rünben, nießt guteßt megen beg langen Bögerng ber ehemaligen Unterneßmeroerbänbe, bie Folgerungen aug ber Stuftöfung ber ©emerifeßaften gu gießen, if t biefe V e ritä t nießt n u r in ber F ü h ru n g , fonbertt oudj in ber fadjticßein Strbeit Bietfacß oermifeßt ober überhaupt unterblieben, © ie ift n a tü rlich Voraugfeßung f ü r ein gebeißtid)eg Bufantm enarbeiten.

© o m uß fü n ftig grunbfäßtieß in alten ©tieberungen ber Sir*

b e itg fro n t gum (S tellvertreter beg Seiterg ein V etriebgfüßrer befteltt merben, fo fe rn nießt ber S eiter fetbft ein Vetriebg*

füß re r ift. Unb bie enge V e rbinbung ber O rgane ber fogiaten

© etbftberm altung m it benen ber gemerblicßen SBirtfcßaft m irb mieberum babureß ßergeftettt, baß bie bei ber F ü ß ru n g unb V e ra tu n g in ben O rganen unb © tieberungen ber S trbeitgfront gu betettigenben V e triebgfüßrer ben Slrbeitgaitgfcßüffen ber gemerblicßen SBirtfcßaft gu entnehmen fin b , fo baß meiter aud) bie b o rt Borßanbene © ad jiu n b e unb Füßreraugtefe gu*

6) V ° ß l a. a . D . .

7) SReicßgbaniiptäfibeitt D r . ©eßaeßt a u f ber S e ip jtg e r S a g u itg nad) bem fteiiogtapßifcß eit V ericß t in S S trb S t. 19 35 , 89.

gteieß fü r bie ©etbftBerm attung in n e rh a lb ber S trbeitgfront nußbar gemadjt merben fönnen.

SKeßr ber B ufantm enfüßrung 5er feßaffenben äßenfeßen unb ber V e rm irftid ju n g ber Votiggem einfcßaft auf fogiatem

©ebiete, atfo ber p ra ttifd je n © rfü ttu n g ureigenfter Slufgaben ber S trbeitgfront, bient bie Ve ftim m ung , baß in ben eingetnen

©tieberungen ber S trbeitgfront in geeigneten Beitabfcßnitten V e r f a m m t u n g e n iß re r äßitgtieber ober ber Vetriebg*

füßre r unb iß re r V e rtrauengtnänner einberufen merben fotten, in benen V o rträ g e bureß h ie rfü r befonberg geeignete ißer*

fonen gu^ hatten fin b , „b ie Bor altem bem Brnede bienen, bei ben V etriebgfüßrern bag V e rftä n b n ig fü r bie berechtigten Stn*

fprücße iß re r ©efotgfcßaft, bei ben ©efolgfcßaften bag V e r*

ftänbnig fü r bie Sage unb bie 3Jiögließfeiten ißreg Vetriebeg unb b a m it bie Voraugfeßungen fü r bie V itb u n g einer m irt*

lid je n V o tfg * unb Seiftitngggem einfdjaft gu feßaffen. S e n @e*

folgfcßaftgm itgliebern unb V e trie bgfüßrern if t ©etegenßeit gu einer Stugfpracße über ben Borgetragenen ©egenftanb gu geben." Stug ben oben eingeßenb gefeßitberten © rünben ßatte bie Seutfcße S trbeitgfront bigßer im mefenttießen p o titif^ e Slufgaben ber ©rgießitng gur nationatfogiatiftifeßen © ogiat*

gefinnung gu erfüllen, ß in te r benen naturgem äß — mie eg aud; bem S tu fru f B. 27. SfoB. 1933 entfpracß — bie m a te ri*

eiten unb facßlicßen Fragen g u riid tre te n mußten. 97ur fom eit eg bringenb n o t ta t, mürbe Bon iß r — fo g. V . in ben tRecßtg*

beratunggftetten — ein Q n ftru m e u t aueß faeßtießer V e tätig ung gefeßaffen. §eßt m irb fie in iß re r neuen p a ritä tif^ e n B ufant*

menfeßung Bott in ben S ie n ft ber m aterietten © o g ia tp o titit eingefpannt. ©erabe bie Borgefeßenen facßlicßen Slugfpracßen unb ber b a m it Berbunbene B ^ a a g 8a r S ig fu ffio n , atfo gu offener Veßanbtung a lte r Vrobteme, m irb ben SBert biefer

© adfarbeit außerorbenttieß fteigern. © o iö n n te m an fiiß g. V . benten, baß bann, menn mieber einm al eine ber F a fcrfto ff*

Berorbnung m it ißren einfdjneibenben V eftim m ungen aud) fü r bag fogiate Seben äßnKcße gefeßtieße fRegetung auf irgenb*

einem ©ebiete getroffen merben müßte, burdj biefe V o rträ g e unb bie © rö rte ru n g a lte r b a m it gufammenßangenben Fragen, ingbefonbere ber ÜRotmenbigieit, berartige Veftim m ungen gu treffen, eine rießtige pfßdjotogifcße V o rbereitung unb bag notmenbige V e rftänbnig ergiett merben tonnten, ©emiß b a rf a u ^ fü n ftig bie ©dßutung ber f^a ffe n b e n Sßenfdjen nießt gu furg tommen, benn bag ©rgießunggmerf ift, mie jeber meiß, nod) tängft n i ^ t abgefeßtoffen. Slber eg m irb nunm eßr bureß ben größeren © infaß ber S trbeitgfront auf bem facßiid)*

m aterietten ©ebiete bie meltanfcßaulidfe ©rgießung mieber mefenttieß nteßr auf bie potitifeße Seitung übergeßen m üffen.

dftan b a rf auch nießt überfeßen, baß bie © eßnfudjt naeß befter fadftießer V e treuung in ben feßaffenben Vtenfcßen groß if t unb baß burdj ßoße Seiftuugen gerabe auf biefem ©ebiete un=

fdim er aud) bie §ergen ber etma nodj abfeitg ©teßenben ge*

luonnen loerbeu fönnen.

S ie n e n Strbeitg* unb SBirtfcßaftgrat fomie bie V erfam m * tungen in erfter S in ie ber B afam m enfüßrung unb ber faeß*

Iid)en V e treuung ber feßaffenben SRenftßen, fo fin b bie meiter gu bitbenben paritätifeßen S I r b e i t g a u g f c ß ü f f e — Bon ßöcßfteng gmötf SÄitgtiebern — ber eigentlichen fogiaten © etbft*

Bermattung gemibmet. 9Ran ßat f ü r biefen „ftänbifeßen Stuf*

b a u " bie © tieberung ber S trbeitgfront naeß ber fadjticßen

© eite, bie feßon jeßt bureßorganifierten dieicßgbetriebggemein*

feßaften, gugruitbc gelegt unb beftim m t, baß „b ie 9ieid)g*

betriebggemeinfcßaften unb ingbefonbere bereit örttieße • U nter*

glieberungett SIrbeitgaugfcßüffe errießten, bie bureß Vetriebg*

füß re r unb ©efotgfcßaftgm itgtieber beg ber Oieicßgbeiriebg*

gemeinfeßaft entfpre^euben SBirtfd)aftggmeigeg in gteidjer B aßt gu bitben fin b ." „ g n biefen Strbeitgaugfcßüffen fin b gmedg §erbe ifü ß ru n g eineg gerechten fogiaten Stuggteicßg bie facßlicßen © onberfragen, ingbefonbere fogiaipotitifcßer Strt, gu erörte rn, bie JBetriebgfüßrern unb ©efotgfcßaftgm itgtiebern beg betreffenben SBirtfcßaftggmetgeg — unabhängig Bon ben in ben Verfam m tungen gu erörternbert Fragen — gemeinfam finb. ¡Qiergu geßören ingbefonbere bie überbetrieblichen 'F ra * gen, bie naeß beit Veftim m ungen beg SlrbD ® . ber a lleinige n

©ntfeßeibung ber guftänbigen ftaattießen O rgane unterliegen,

© o fe rn eg fieß um Stiigetegeiißeiten eineg eingetnen Ve*

(7)

64. Qafjrg. 1935 .Sjeft 18] SCuffäße 1287 trie&eS banbeit, müffext Sei (Erörterungen hierüber int Stlr»

Belfgaugfdjuß SBetrießgfütjrer unb SBertrauengmänner beg Be»

teiligten 33etrieBe§ ßingugegogen merben."

S n biefen SBeftimmungen ift bie ©etbftüermattung ber am fogiaten ©efdjeßen ^Beteiligten oerantert. SBei ben Strbeügaug»

fdjüffen Ijanbelt eg fid) nicht etma unt eine StBiebererfteßung ber alten ©djiebgftetten unb ©djiidjturtggaugfcbüffe, fonbern um bie geeigneten Organe, in benen bie SBerftänbigung ber im SBirtfdjaftgteben Beteiligten SDienfdjett über alte natur»

gegebenen SSerfcEjiebenijeiten Iji'imeg gefuctjt merben fott. O ie Vereinbarung fieltt gemiffermaßett ben rünben Oifdj git offener Stlugfßradje über bie fogiaten Probleme ben SBerufenect unb SBerantmorttidjen gur SBerfügung. Sjier fotten fie fid) raufen, tuenit eg not tut, aber fid) auch näfjerfontmeu. O er Seiter ber Sttrbeitgfront, D r. S e i), Begeidjuete bie SJtugfdjüffe türg»

lid) atg ba§ „Sonftaüe", in bem bie StBitlengübereinftimmung gefud)t merben muffe.

atugbriidtid) aber Beftimmt bie SBereinbarung, baß alte

© n t f c ß e i b u n g e n nacf) mie bor ausnaijmgiog — aud) in ben Bereite in § 19 Stlbf. 3 SttrbD®. genannten fjälleit — ben Staatlichen Organen übertaffen bleiben. D e r S ta a t ift unb bleibt atfo nicht nur ©efeßgeber, fonbern aud) „SBaljrer ber Orbnung m it alten erforbertidjen Ourdjgriffgrecljten" (SBirt»

fdjaftgmtnie «Rr. 127). Unb ba audj bie ©ntfdjeibung über bie ülrbeitgbebingungert allein bem SEreuljänber ber Sttrbeit betaffen bleibt, mirb bie ©efaßr auggefdjattet, „baß ber Stlr»

beitgaugfcßuß gu einer Sotmmafdjinerie mirb, in ber gmei

©egner SEattii treiben". Stber bie SSrüde gu ben ftaattidjen

©teilen ift mieber burd) bie meitere SBeftimmung bergefteilt, baß minbefteng bie igälfte ber «Diitgtieber beg Stlugfdjuffeg bett SKitgtiebern beg ©adjüerftänbigenaugfcbuffeg Beim Oreuljänber ber Sttrbeit entnommen merben muß. Oaburcl) mirb gmar or»

ganifatorifd) bie ©tabitifierung ber @ad)üerfiönbigenaugfd)üffe, bie bisher ad hoc einberufen mürben, p einer ftcinbigen ©in*

ricßtung bebitcgt, anbererfeitg aber gemäßrieiftet, baß bie SBeratungen innerhalb beg „Sonftaüe" nientalg oergeblid) fein, fonbern feljr erheblich Bei bem SEreußänber ber Sttrbeit gut

©ettung gebracht merben, menn er p r ©ntfdjeibung ange»

rufen mirb.

O ie Sßebeutitng einer fogiaten ©etbftoermattung braucht an biefer ©teile nicf)t gefcßilbert gu merben. © ie liegt auf ber

§anb. „Sebe fogiale «tRaßnaßme muß fomeit mie möglich aug bem «Bott fetbft I)eraugmad)fen, fie muß ben SBebürfniffen unb bem SBemußtfein ber beteiligten «tRenfdjen entfßringen. Oabei fann eg oortommen, baß eine SBereinbarung, bie oietteidjt fach=

tidj nidjt gang richtig ift, fogiaifjotitifch mertüotter ift, bem foäialert grieben meßr bient atg eine fachlich nod) fo richtige

©ntfdjeibung, bie oou einer SBeßörbe ben Beteiligten Sbienfchen aufgegmungen mirb. (Sag ©efütji ber i n n e r e n SB et e i t i » gu t t g ift gerabe im fogiaten ^Bereich oft midjtiger atg bie togifcße Stlneriennung einer richtigen, aber oon außen auf*

gegmuttgenen «tRaßnaßme, fü r bie bie Betroffenen SRenfdjen bie SBerantmortung nicht fetbft tragen"8). SHtenn m ir nicht fdjon früher gu einer fetbftbermattenben ffufammenarBeit ber Beteiligten «tRenfdjen gctommen finb, fo tag bag an ber ©nt»

midtung ber ©emertfdjaften unb Stlrbeitgeberüerbönbe gu geg=

nerifdjert Sambforganifationen unb bem übermuchernben $er»

üortreten beg innerlich unbeteiligten unb öor altem unoerant»

loorttidhen fjunftionärg. Sch Bin überzeugt, baß ber SBerfud), g. SS. bie SKrbeitgbebingctngen burch eine SBerftänbigung gmi3 fcßen SBetriebgfüßrern unb ©efotgfdjaftgangebörigen — bie SBetriebgräte maren ja atg „oertcingerter 2trm ber ©emerl»

fdjaften" in befonberem SRaße Ätaffentambforgane, für eine fotche oerantmorttiche Sttrbeit atfo unbrauchbar! — p regeln, märe er nur einmal angeftettt morben, üottften ©rfog gehabt haben mürbe. Unenbtich tuet märe bem beutfdjen fdjaffenben Volte erffcart geblieben, märe eg fcßon früher gu ben ©e»

Saniert ber ©emeinfchaft unb fogiaten SBerbunbentjeit ermedt morben. ® e r gmeifettoS üort)anbenen ©efaßr, baß a u ^ biefe 2tugfchüffe mieber gu einem Eum m etptai üon fjunttionären toerben unb bie neue ©etbftoermattung mieber ihre §errfd)aft über bie mirtfcfiaftenben unb arbeitenben «Wenfchen aufridjten

tonnte, hat bie Sßereinbarung uad)brüdtichft oorgebeugt. ® ie 9iugfc()üffe merben augfd)Iießtid) oou ben oerantmorttichen SBeteitigten gebilbet, in ihnen if t fü r © ßnbigi unb Strbeiter»

oertreter te in SRaum. © ie haben auch an ben SBeratungen n id jt teitgunehmen, fonbern tebigtid) atg ©achmatter Oor ben SBe*

ratungen alten Stugfdjußm itgtiebern bag erforberiidje fach31 ließe, g. SB. fta tiftifd je «Otateriat gur SBerfitgung gu ftetten unb nach itb fd jtu ß ber SBeratungen bereu ©rgebnig auggumerten.

Siefeg «btateriat muß e i n h e i t l i c h gefammett unb augge»

mertet merben. ©g .getjt g. SB. nicht an, baß bie SBetrieBgfüijrer ihre U ntertagen oon einer anberen © te ile erhalten atg bie

© efotgfdjaftgm itgtieber. 'Oie Oeutfche 2lrb e itg fro n t m irb auf biefem ©ebiete baher nod) fdjmere 2tufgaben gu töfen nnb ihre © efdjäftgftetiert fo eingurichten haben, baß in ihnen üon erfttta ffig fte n © adjie nnern, aug metchem Säger fie auch i n t i m tom m en mögen, fachliche unb auggegeidjnete StrBeit geleiftet mirb. O ie enge SBerBinbttng biefer ©efchäftgftetien, in bie bie Unternetjmerüerbänbe bag bei ihnen oorhanbene m eift um * fangreiche «Diateriat gmedmäßig einbringen, m it bem oon ber O eutfdjeit S trbeitgfront gu erridjtenben g o rfc h u u g g iu ftitu t m irb babei oon großem «Rußen fein. O enn m ir m üffen im m e r mie»

ber bebenten, baß bie Befte fa d jtid je SBorbereitunggarbeit am eßeften bie © etbftüerm attung förbert. Sieber © tre it über bie

«R idjtigieit ber etma oorgetegten ßahten tre ib t gemöhniid) feßon üor ber fachlichen SBeratung bie «Uienfchen augeinanber.

O en ©egenftanb ber SBeratungen merben im m efentiidjen ü b e r b e t r i e b l i c h e f5r agen bitben. O ag 9ßrimat ber im StrbO ®. feftgetegten Sletriebggem einfdjaft gegenüber alten überbetrieblichen (Einrichtungen m uß beftetjen bleiben. 2lit biefem © runbfaß n ationatfog iatiftifcher © o g ia tb o titit m irb nicht g e rü tte lt9). O e r SJIugfchuß m irb fid) n u r bann m it fra g e n Be»

trie b liclje r 2 (rt befd)äftigen, menit einm al bie SBetriebggemein»

fd ja ft aug irgenbmetchen ßerföntichen ober fachliche« © rünben oerfagt hat. O a n n fotten fiel), mie fid) aug ber Vereinbarung ita r ergibt, bie im SBetriebe SBerantmortiidjen in einem grö»

ßeren Streife mieber augfbredjeu unb babunh gufammenfinben.

Strich ber Stugfchuß ift, mie gebe ©etbftoerm attung, ein S it3 ftru m e n t ftänbiger © rgieljung gur ©emeinfchaft, bie im m er mieber, hat fie ein m a l © 'd jiffb ru d j e rlitte n , Oon üerftänbigen gadjgenoffen gitfam m engeführt merben fott.

O ie gangen ülugm irfungen biefer neuen fogiaten ©etbft»

oerm attung fin b noch nicht gu überfehen. S n Ber SBerein»

Barung m irb ben U nternehm ern unb © efoigfdjaften eine große

©hance gegeben, jeßt näcß ben erften (Erfolgen ber (Sr»

giehunggarbeit bie innerlich erfeljnte ©emeinfchaft unb SSer»

bunbenheit in bie O a t umgufeßen. SBigßer hat ber S ta a t gleich einer Stimme bie feßaffenben SOienfchen Betreut. (Eg ift auf bie O a u e r nicht feine ülufgabe, ihnen bie SBerantmortung in fo ftarfem «Diaße, mie eg bisher notmenbig m ar, ab»

guneßmen. «Otit ber gemeinfamen SBerantmortung aber mächft bie © em einfdjaft. © hac f i e w tb ohne bag © efüßi, baß n u r ber © infaß a lte r S rü fte aud) im fogiaten SBereid) bie fdjm ierige Sage unfereg SBotfeg m eiftern ia ttn , muß bie neue D rb n m tg oerfageit. 2lu g © rünben, beren © rö rte ru n g n id )t not tu t, haben oiete Unternehm er higher tatentog Beifeitegeftanben. SBieiteicßt üerm odjten fie bag große Qiet ber O eutfdjen StirbeitSfront, bie S lu frid jtitn g ber ©emeinfchaft a lte r ©djaffenben gum gemeiu»

fam en © infaß a lte r iirä fte , nicht gu erfennen. SBietieidjt^ m ar auch iß r 931i<i burch eingetue gehter getrübt, mie fie bei ber S ö fitn g einer foidjen 2tufgabe ftetS unüetnteibiid) finb. © ie jeßt augnahmgtog gur «M itarbeit ßerangugiehen, m irb eine mießtige 2tufgabe ber S trbeitgfront fein, k r überhaußt m it biefer SBereinbarung Eßftichten aufertegt fin b , bie ungeheuer fd)m ierig unb um fangreid) erfdjeineit. fOtit SRe^t fa g t ja audj ber gicßrer in feinem © rta ffe : „O ie SBereinbarung b rin g t tein

©efcßenf, fonbern oerßftichtet gur Ijödjften S e iftu n g ." 2tn»

bererfeitg aber fagt er auch: „ 3 dj toeiß, baß jeber beutfeße SBottggenoffe bag V ertrauen, bag ich m it biefem neuen SBerte in iß u feße, e rfü lle n m irb ."

©g ift ita r, baß eine fo grunbfäßlicße U m ftettung nicht Oon heute auf morgen oottgogen merben tann. @g fehlen oiet»

fad) bie geeigneten SReufchen gu iß re r SBottenbung, eg m angelt

8) «ßoht : ®2Itb«R. 1935, 93. 9) 2T. «Dt. ® 33- 1935, 490.

Cytaty

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tere SSefchwerbe als un^uläffig oerworfen. bie SSefßwerbe noch hätte eingelegt werben können, W irb ber Borl. 1932 gar nicht SSorbanbenfein eines felbftänbigen

ben, hat bag 0 8 ®. fi&lt;h jebenfaßg burih fein nad)träglid;eg ©erhalten (burd; ben Eingug, bag ®ohnen im (paufe unb bie berfchiebenen gahlunggfeiftungen) aßer

¡RütftrittSrecßtS noch möglich ift, jebergeit m it ber ©ntftehung biefer ©erpflidßung redjnen. ¡Sie§ rechtfertigt feine ftrengere Vaftung. 3 n biefem entmeber

© chriftftückert beförberte; ein Beam ter ift unter allen Umftänbeit an bem Berfeljen fcßnlb.. menigjtenS ein Hufm ertungSaniprud) fid jitich ber perföniidjeit

ßflicßtet ift, fü r ben Berbieib ber ©acßen berhaftet. Beftreitet ißnen aber bag 9tecßt. tBie fR ebifion blieb erfolglos. näm licß bann gegeben, wenn bie

teile einer ©adje foldje begeidjnet, bie Boneinanber nicht g e tre u ^ roerben tonnen, ohne baß ber eine ober anbere _ gerftört ober t , feinem SEefen Beränbert

fdjlägt unb in eigenem muhen berwertet, iamt ittjeiner Stellung nicht beiaffett werben; beim et bietet teilte ©ewäfjr bafür, bah er ¡ich nicht and) bei anbeter

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