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Der Bauingenieur : Zeitschrift für das gesamte Bauwesen, Jg. 9, Heft 1

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DER B AU IN G E N IE U R

9. Jahrgang 6. Januar 1928 Heft 1

PROF. DR.-ING. WILHELM SCHACHENMEIER f .

Die technisch-w issenschaftliche W eit D eutschlands h at einen schweren V erlu st erlitten . P rof. D r.-Ing. W ilhelm S c h a c h e n m e i e r , der Ordinarius fiir S ta tik und Eisenbau an der Technischen H ochschule in M iinchen, ist an den Folgen einer O peration am 20. N ovem ber verschieden.

■ S c h a c h e n m e i e r w urde in Em m endingen i. B ad en im Jahre ,1882 geboren. E r besuchte das R ealgym nasium in Frei- bu rg und k am ais 18 jah riger an die Technische H ochschule K arlsruhe,

w o ;e r

Bauingenieurw esen studierte.

A is D iplom ingenieur tra t er in den badischen Staatsdienst ein, um sich fiir die beabsicli-

tig te sp atere L au fb ah n vorzu-

■bereiten. DaB ihn die. T atigk eit a u f die D au er n ich t befriedigte, geh t daraus hervor, daB er im Jahre 1907 an die Hochschule zuriickkehrte, w o er bis zum Jahre 1910 ais A ssistent E n g e s s e r s w irkte. H ier promo- vie rte er auch im Jahre 1910 m it einer A rb eit iiber m ehrfache statisch unbestim m te Gewólbe.

N achdem er die Regie- rungsbaum eister-Prtifung abge- leg t h atte, verlie6 er den S ta a ts­

dienst, um sich nach AbschluB seiner A ssisten ten tatigkeit an der H ochschule in der Industrie zu b etatigen . Seine W ege fuhrten ihn von G ustavsburg iiber W ien und in den V er- cinigten Staaten wieder im Jahre 1911 ais Oberingenieur an die B riicken b au an stalt G ustavsburg der M aschinenfabrik Augsburg- N iirnberg zuriick. H ier h a tte er bald Gelegenheit, sein groBes W issen und seine B efahigung zum K o n stru kteu r an einer groBen A rb eit zu erproben, ais dieH an gebriicke iiber den Rhein zw ischen K o ln und D eutz ge- b au t w urde. Seine T a tigk eit und seine Leistungen an dieser

B rucke, die in der technischen W e it bew undert wurden, haben ihn sehr bald in der F ach w e lt b ek an n t gem acht.

A is der K rie g ausbrach, zog er m it der E isenbahntruppe, der er angehórte, ins F eld . Im Jahre 1916, nachdem die Pro- fessur vo n E n g e s s e r geteilt wurde, folgte S c h a c h e n m e i e r dem R u f ais Ordinarius fiir S ta tik , B riickenb au und Eisen- konstruktionen ais N achfolger seines von ihm hochverehrten Lehrers an die Technische H ochschule in K arlsru h e. E r kehrte sonach ais Ordinarius an die Technische H ochschule seines G eburtslandes zuriick, an der er ais Studierender begann, ais A ssistent und P rivatd o ze n t sein W irken fo rtse tzte.

In K arlsruhe begann seine T a tig k e it erst nach dem K riege und w ar leider nur vo n kurzer D auer. Im Jahre 1920 nahm er einen an ihn ergangenen R u f fiir den L eh rstu h l fiir B a u sta tik und eiserne B riicken vo n der Technischen H ochschule in Miinchen an, und hier konn te sich die besondere B egab u n g S c h a c h e n m e i e r s sehr bald entfalten.

Seine Schuler riihm en ihm nach, daB er ein liervorragender Lehrer w ar, der es verstan d , den Studierenden die schw ierigeren Problem e leichtfaBlich darzustellen. A us eigener E rfah ru n g kann ich sagen, daB er kein Schulm eister im schlecliten Sinne w ar, und daB er eiri H erz fiir die Studierenden h a tte .

In M iinchen fand er bald Gelegenheit, sich seiner Lieb- lin gstatigk eit ais K o n stru k teu r bei groBeren B au au fgab en der P raxis zuzuw enden. V o n seinen E n t w i i r f e n seien genannt die fiir eine neue H udsonbriicke in N ew Y o rk , fur eine B ru ck e iiber den B osporus und ein E n tw u rf fiir die neue B ru ck e von

K o ln n ach M iillheim neben anderen E ntw iirfen des B riicken- und H ochbaues.

In einem V o rtra g b ei einer der ersten H auptversam m lungen des E isenbauverbandes nach dem K riege te ilte er die E rgebnisse seiner A rb eiten iiber N ietver- bindungen m it, die sehr viel Interesse und eine angeregte D iskussion in den F ach zeit- scliriften hervorriefen.

S ta rk b esch aftigte ihn auch die F rage des Einflusses von W in d k raften bei H angebriicken, und w ir sehen in den letzten Jahren, w ie sehr er bei seinen k on stru ktiven A rbeiten die N otw endigkeit der A rb e it im Ingenieurlaboratorium erkennt und auch n u tzt.

N eben seiner T a tig k e it ent- faltete er eine rege schriftstelle- rische T a tig k e it, aus der nur w enige A rb eiten genannt werden sollen :

B e itra g zur Theorie des ebenen F ach w erks m it steifen K n o ten p u n k ten („D e r E isen­

b a u " 19 11, S eite 429).

B e itra g zur Theorie der H angebriicken m it aufgehobc-

■ nem H o rizon talsch u bfZ eitsch rift des V .D .I . 1915, Śeite 437).

D ie Z aliigk eit der FluBeisensorten ais Sich erh eitsfaktor bei E isenbauten („B a u in g en ieu r" 1922, S eite 737).

E in neuer E n tw u rf fiir eine H udsonbriicke in N ew Y o r k („B a u te c h n ik " 1924, Seite 441 und 1925 Seite 304).

U ntersuchungen und B eobach tu n gen iiber H angebriicken („B au in gen ieu r" 1926).

N ich t un erw ahn t soli die B ea rb eitu n g des A bsch nittes B riicken b au in der „ H iitte " bleiben, die er in der neuesten

Jubilaum sausgabe libernom m en h a tte .

S c h a c h e n m e i e r suchte A nregungen in A ussprachen m it K ollegen aus W issenschaft und P ra x is und a u f R eisen. D ie ihn beschaftigende F ra g e der H angebriicken fu h rte ihn noch ku rz v o r seinem Tode au f eine Studienreise nach N ordam erika, dereń E in d riicke er im B e g riffe stan d niederzuschreiben.

D as rasche und u n erw artete A b leb en S c h a c h e n m e i e r s h a t seine F am ilie (eine ju n gę F ra u m it zw ei Sóhnchen im zartesten K indesalter), seine Freunde und die F ach w e lt m it

Bau 1923. 1

(2)

(ra/ingsche

^ sP /a s W - Willemsbrucke

t< - K o n ig in n e n b ru c k e Die scfirąf?ierr&> Flóchen s>nd betoaut

'raTmaeh i m m

2

KAMMER, WETTBEWERB ZUM NEUBAU DER K ONIGINNE NB RU C KE IN ROTTERDAM.

T rauer crfiillt. N eben seiner L eb en sarbeit lieb te er die M usik.

E r w ar ein h ervorragender M eister des K laviersp iels, durch das er seine F reunde zu erfreuen in der L a g e w ar.

D ie Anerlcennung, die er in allen K reisen der F ach w e lt gefunden h atte, kam in einer E rn enn un g zum ausw artigen M itglied der A kadem ie des B auw esens in B erlin und zum Mit-

DEIt BAUINGENIEUR 1028 HEFT 1.

glied des Versuchsausschusses des D eutschen E isenbauverbandes zum A u sdru ck.

In S c h a c h e n m e i e r ist ein gu ter M ensch, ein hervor- ragender L eh rer und ein sehr b egab ter K o n stru k teu r dahin- gegangen. D er schw er zu ersetzende V e rlu st w ird in der tech- nisch-w issenschaftlichen W e it eine groBe L iick e hinterlassen.

bisher bestehende B riicken an lage iiber diesen W asserw eg gan z wesentlich zu verb reitern und dem sta rk gesteigerten StraBen- yerkeh r anzupassen.

D er w eitau s groB te T eil der S ta d t lie g t a u f dem nórdichen U fer der M aas (Nieuwe Maas), w elche die siidlich

1 V ersch ied en e an dem W e ttb e w e rb b e te llig te d eu tsch e F irm en h ab en dem Y e rfasse r fiir die B esp rech un g statisch e B erech n u n g en , E r- l& uterun gsb crich te uhd K o n stru k tio n szeich n u n g en ih rer E n tw iirfe zu r Y e rfilg u n g g estellt, w o filr ih nen h ierm it bestens g e d a n k t w erd en m óge.

(s. K des Lageplans) iiber den su dl ich eń A rm , den K on igs- haven . G anz in der N ahe dieser StraB enbriicken, kaum

i o o

m óstlich, w ird der E isen b ah n vcrkeh r iiber die M aas geleitet. D ie t)b erb a u te n des nórdlichen M aasarm es sind fest, sowohl die StraB en briicke (W illem sbriicke) ais auch die E isenbah nbriicke:

die B riicke n iiber den siidlichen A rm , den K ónigsh afen, sind m it R iicksich t a u f die durch ih n ge leitete R h ein sch iffah rt be- w eglich ausgebildet. D ie K on igin nenbrucke bestand urspriing- lich aus zw ei festen Teilen und einer D reh briicke; spater

DER INTERNATIONALE WETTBEWERB

ZUM NEUBAU DER KONIGINNENBRUCKE IN ROTTERDAM1.

Von Professor Dr.-lng. Kammer, Darmstadt.

gelegenen H afen anlagen von der S ta d t a b tren n t. E in e V er- bindung vo n I-Iafen und S ta d t ist nur an einer S telle vor- handen, dort, w o die M aas sich in zw ei A rm e te ilt, die die N ordinsel um spannen (A bb. i). A n dieser einen Stelle d ran gt sich der ganz gew altige V erkelir der H afen stad t zusam m en; hier ge h t der gesam te W agen- und F uB gangerverkehr, zu dessen B ew a ltig u n g in frulieren Jah rzeh nten eine F alire ausreichte, iiber die W illcm sb riicke (s. W des Lageplans), die den nord- lichen A rm der M aas iiberspannt, und die K on igin n en b riicke

2. D e r b i s h e r i g e Z u s t a n d d e r K o n i g i n n e n b r i i c k e . D as starkę A n w ach sen des V erke h rs in den le tzte n Jah r­

zehnten stellte die rege H an d elsstad t R o tterd am vor die m it groBen technischen Sch w ierigkeiten v e rk n iip fte A u fgabe, ein- m al die fiir den S ch iffsverkeh r bedeutsam e W asserstraBe, den K ónigsh afen, ausgiebig zu erw eitern und fiir den V erkehr groBer Seeschiffe n u tzbar zu m achen, dann a b sr auch die

U b e r s i c h t . N ach k u rz e r Erw & hnung d es W cttb ew erb serg eb - nisses w erd en d er bish erig e Z u stan d d er K o n ig in n e n b ru ck e , d ie N ot- w e n d ig k e it d e r Y crb e sse ru n g des V erk eh rsw eg es u nd die E n tste h u n g des P reisau sschreib en s g esch ild ert. E in em k u rzeń O b e r b lic k iiber die hier in B e tra c h t kom m end en A n ord n un gen b ew eg lich er B riick e n folgen einig e A n m erk u n g en iib er dereń a sth etisch e W ertu n g . D er B eu rteilu n g d er ein g ereich ten Entw riirfe d u rch d a s P reisg e rich t w erd en dann einig e k ritisch e B em erk u n gen a n g efiig t, u n d es fo lg t abschlieD end eine eingeheride B esp rech u n g c in ig er d eu tsch er E n tw iirfe.

T e i l I.

i . E i n l e i t u n g .

Im Juni 1924 schrieb die S ta d t R o tterd am einen inter- nationalen W e ttb e w e rb zur E rlan gu n g vo n vo rlau figen E nt- wiirfen fiir den N eubau der K on igin nenbru cke aus m it der Be- stim m ung, daB die E n tw iirfe bis zum 15. D ezem ber 1924 ein- gereich t sein miiBten. D ie B ete ilig u n g an diesem W ettb ew erb w ar rege: 22 Teilnehm er lieferten zum festgesetzten Term in ihre E n tw iirfe ein, teilw eise sogar in m ehrfachen Lósungen.

D as P reisgerich t iibergab am 3 1. M arz 1925 der Stad t- verw altu n g sein G u tach ten und schlug vor, dem E n tw u rf ,,O p lioop van zegen“ den einzigen Preis in H óhe vo n io 000 G ulden zu erteilen, sowie die folgenden drei E n tw iirfe anzu- k a u fe n :

1. K en n w o rt „P e n ta g ra m in c irk e l“

2. „ „ B r ie f "

3. „ „ J u lia n a "

D as E rg eb n is dieses W ettb ew erb es ist fiir den deutschen B riickenbau sehr erfreulich; der ein zige P reis fiel an eine deutsche F irm a (M .A .N . G u stavsbu rg), und ein E n tw u rf der G u teh offn u ngsh iitte w urde an gekau ft.

A b b . 1.

(3)

DKIl BAU1K0KN1EUU

1928 HEFT 1. KAMMER, WETTBEWERB ZUM NEUBAU DER KÓNIGINNENBRUCKE IN ROTTERDAM.

3

w urde dann noch ein zw eiter T eil dieser B rticken an lage dreh- bar gem ach t (Abb. 2). D ie E isenb ah nb riicke ist ebenfalls ais D relib riick e au sgefiih rt; sie w ird jed och in n ach ster Z eit entsprechend den neuerlichen V erkehrsbediirfnissen ais H ub- b riicke heugebaut.

D ie K on igin nenbriicke liegt in StrąBęnholie, 3,81 m uber R . P . ; deshalb muB z. Z t. die B riicke schon bei N iedrigw asser fiir alle F ah rzeuge, die m ehr ais 3,80 111 iiber den W asserspiegel h ervorragen, geóffn et werden. D a s O ffnen und SchlieBen der D reh briicke d au ert etw a 2 % M inuten, D a nun der Schiffs- verkeh r in den le tzte n Jah rzeh nten in dauerndem W achsen begriffen ist und sich im w esentlichen in dem K on igsh afen zusam m endrangt, so daB tagsiib er ein dauerndes O ffnen der K on igin nenbriicke notw endig w ird, und da gleich zeitig auch der L an d verk eh r im m er mehr zunim m t, m iissen o ft m ehrere M ałe am T a g e lan ge W agenreihen und H un derte, ja Tausende von FuB gangern g e ra u m e Z e it an der geóffn eten B riick e w arten.

W elchen U m fang der V erke h r annim m t, ersieht m an aus den statistischen Zusam m enstellungen d e r S ta d t. Z. B . betru g schon im Juli 1912 die Zahl der FuB ganger 53000 fiir die Stunde, w ahrend an einem T a g e 10 187 F ah rzeu ge iiber die B riick e gingen. A b b . 3 g ib t ein anschauliches B ild von dem regen V erkeh r au f der B riicke. Fiir diesen V erkeh r w u rd e ’ die B riick e allm ah lich vie l zu schm al; die

F o lgę davon w ar, daB der so n otw endige Strafien b ah n yerkeh r iiber die K o n igin n en ­ briicke n ich t zugelasśen w erden konnte.

M it dem neuerdings einsetzenden star- ken A n w aclisen des K raftw ag e n v e rk e h rs wurden die Zu stan d e noch un haltbarer.

D ie S ta d tb a u ve rw a ltu n g m ach te seit mehr ais zehn Jahren die gróBten A n stren - gungen, diese M iBstande im V erkeh r zu beseitigen. D ie verschiedenen V orschlage ve rd ich teten sich 1920 zu einem groB- ziig ig e n P lan zur Yerbesserun g d erV erk eh rs- verh altn isse2, dem zufolge eine gan z neue, hochgelegene B riicken verb in d u n g iiber die N eue M aas und iiber den K on igsh afen m it langen A n fah rten in verschiedenen R ich- tu n gen d e r S ta d t geschaffen w erden sollten.

D ieser P la n kam jed och n ich t zur A us- fiihrun g; er sch e ite rte h a u p tsa ch lich an den hoiien K osten , die a u f etw a 34,5 M illionen G ulden ge sch atzt w urden. N unm ehr w ird eine L osu n g versu ch t, die w en igstens die dringendsten M iBstande beseitigen soli.

D ieser ais „ N o tlo s u n g “ bezeiebnete A us- w eg ist vo n der S ta d t R o tterd am am

12. O k to b er 1923 angenom m en worden.

N ach d iesem P lan ist in d erH a u p tsach e eine V erstark u n g und V erb reiteru n g der festen B ru ck e iiber die N eue M aas(W iU em sbriicke)

und gleich zeitig ein H oherlegen dieser B ru ck e um 2,10 111 vor- gesehen, so daB ein b etrach tlich er T eil der R heinschiffahrt, der bisher den W eg dureb den K on igsh afen w ahlen m uBte, nach der N euen M aas ve rle g t w erden kann. D ad u rch w ird eine E n t- lastung der K ón igin nenb riicke erreicht.

N ach dieser „N o tló su n g “ ist ferner eine vo llstan d ige E r- neuerung der K on igin nenbriicke vo rg ese h en ; sie soli eine gróBere B re ite erhalten und von grofiter B ew eg lich k eit sein. F iir die D urch fah rtsóffn ung sind m indestens 50 m B re ite zugrunde gelegt, d. i. dieselbe W eite, w elch e die D u rch fah rtsóffn u ng der daneben- liegenden E isenbah nbriicke, dereń A u sbau ais H u bbriicke bereits beschlossen ist, erhalten soli. D ie stadtisch e B au - verw altu n g sah sich nunm ehr vo r die schw ierige A u fg a b e ge- stellt, die V orb ereitu n gen fiir den U m bau der K on igin nenbriicke zu treffen. Sie w a b lte den W eg, durch ein Preisausschreiben zu n ach st vo rlau fige E n tw iirfe zu bekom m en, auf G rund dereń

2 O eververb in d u n g en t e R o tte rd a m , M ai 19 2 1, h e ra u sg e g e b e n v o n der S ta d tb a u v e rw a ltu n g .

dann der en dgiiltige E n tw u rf au fge stellt w erden soli. D ie B eu rteilu n g der eingehenden E n tw iirfe w urde einem Preis- gerich t iibertragen, das sich folgenderm aBen zusam m ensetzte:

1. D r. H . P. B erlage, A rc h ite c t te s ’ G raven hage,

2. Ir. P. Joosting, H oofdingenieur, C hef van den B ruggen- bouw' der N ederlandsch e Spoorw egen te U trech t,

3. Prof. Ir. N . C. K ist, I-Ioogleeraar aan de Technische H oogeschool te D elft,

4. P rof. Ir. J. N elem ans, H oogleeraar aan de Technische H oogeschool te D elft,

5. H. S. de R oode, D irecteu r der Gem eentewerlcen te R o tterd am , V o o rzitter.

3. D a s P r e i s a u s s c h r e i b e n .

V orw eg w ird in den B ed ingu ngen beton t, daB der Z w eck des W ettb ew erb s der sei, fiir eine neue B ru ck e v o r l a u f i g e E n tw iirfe zu erhalten, die ais G rundlage fur einen endgiiltigen E n tw u rf dienen sollen, w obei sich die B au ver\valtung der S ta d t R o tterd am beziiglich der A u fstellu n g und A usfulirung des e n d g i i l t i g e n E n tw u rfes vo llstan d ige F reih eit vo rb eh alt.

Im einzelnen w urde ve rla n g t: E n tw u rf und statisch e Berech- nung der vollstan digen B riickenkon stru ktio n und des U nter-

baues m it ch arakteristisch en E in zelh eiten im M aflstab 1 : io ; B erechnung der B edienungs- und B ew egu ngsein rich tu n gen sowie der Zeit, w elche zum SchlieBen und O ffnen der beweglichen B ru ck e notw en dig ist; A rb eitsp lan m it Z eiteinteilu ng fiir die gesam te A u sfu h ru n g sow ie K osten an sch lag u n ter B en u tzu n g angegebener Einheitspreise, um einen V ergleich der verscbie- denen L osungen m oglich zu m achen.

D ie H a u figk eit des S ch iffs v e rk e h rs w ird durch die A n gab e gekennzeichnet, daB ais M ittelw ert des Jahres 1923 die B ru ck e zwischen 6 U lir vorm . und 8 U hr nacliin. 13 — 1.1 m ai geóffn et w erden m uBte, \vobei der StraB cn verkeh r insgesam t etw a

n o M inuten unterbrochen w urde.

D er U nterschied zwischen m ittlerem H och- und N ied rig ­ w asser (R otterdam lie g t im E b b e- und F lu tgebiet) b etragt 1,50 m, W asserstande lioher ais 2,50 -(- R .P . kom m en nur sehr selten vor. A is hochster W asserstand ist 4,15 + R .P . anzusehen. U n ter der B ru ck e h errsch t eine ziem lich starkę.

Stróm ung.

Abb. 3.

(4)

GroBer W e rt w ird a u f die a r c h i t e k t o n i s c h e F o r m der neuen B riicke gelegt, die vo r allem die technische Zw eckm aB ig- k eit des B au w e rk es zum A u sd ru ck bringen soli, D iejen ige B riick e w ird die am m eisten befriedigende L osun g darstellen,

„d e re ń Form sich der U m gebun g vo n H afen , W arenhausern, B u reau geb au d en usw. anpaB t und dereń G csam tan sich t m it der neuen E isenb ah nb riicke arch itekto nisch m oglichst in H a r­

m onie is t “ . D iese in un m ittelb arer N ah e liegende E isenbahn- b riickc erschw ert sehr die A u fgab e, denn neben diesem hoch- gelegenen B au w e rk m it seinen gew altigen , eisernen H ubtiirm en w ird es fiir die neue niedrigliegende K ón igin nenbriicke nicht leich t sein, zur G eltu n g zu gelangen. D as P rogram m sa gt hier- iiber: ,-,Ohne iibrigens im vo rau s andere A u ffassu n gen zu ver- w erfen, w ird im allgem einen ein E n tw u rf den V orzug verdienen, der n ich t durch A bm essungen und allgem einc W irku n g der zu ku n ftig en E isenbah nbriicke nahe kom m t oder sie iib e rtrifft.“

D ie L a g e d e r B r i i c k e ist ein d eu tig fe stge le gt: D ie A ch se der neuen B riick e soli m it der A ch se der besteiienden B riick e zusam m enfallen. W e ite r w ird vorgesclirieben, daB die B riick e au s einer schnell bew eglichen M ittelóffn u ng und zw ei festen Seitenbriicken bestehen muB. D ie bew.egliche B riicke selbst soli eine D u rch fah rtsb reite vo n 50 m freigeben, w obei m it R iick sich t a u f die S ch iffa h rt eine freie D urchfahrtshohe vo n 46,50 + R .P . einzuhalten ist, die ev. sp ate r bis 61,50 + R ,P . vergró B ert w ird. F iir den F ah rze u g ve rk eh r ist fiir die neue B riick e eine freie B re ite vo n 15,20 m zw ischen den H a u p ttra g ern gefordert, w ovon an beiden Seiten eine B re ite vo n 1,35 m fiir R ad fah rer und dazw ischen eine B re ite von 12,50 m fiir fiin f V erkehrsstrecken , fiir elektrisch e B ah n und L a st- k ra ftw a ge n zur V erfu gu n g stehen sollen. F iir die FuB w ege ist eine B re ite vo n 4 m vo rg esch rieben ; sie liegen a u f K on solen auB erlialb der H au p ttra g er.

O b er den U n terbau sa gt das P rogram m folgendes: D ie A rt der G riindung ist fr e ig e ste llt; es w ird gefordert, daB eine H olzfu nd ieru ng un terh alb R .P . bleiben muB und daB Funda- m entpfahle m it der S p itze 16 m unter R .P . anzunehnien sind.

D ie T rag fah ig k e it vo n T ann en h olzpfah len m it einem m ittleren D urchm esser vo n 28 cm b e tra g t 10 t ; v ie rk a n tig e am erikanische Fich ten h olzp fah le m it 40 cm K a n te n la n g e tragen 40 t, eben- soviel v ie rk a n tig e arm ierte B e to n p fa h le vo n 40 cm Seitenlange.

F iir pneum atische F undierun g und P rah m fundierun g kann die T ra g fa h ig k e it einer San dscliich t vo n 12,5 m u n ter R .P . zu 3,5 kg/cm 2 angenom m en werden. A u ftrie b darf b eriicksich tigt w erden.

B eim E n tw u rf der bew eglichen B riicke soli nach einer Losung ge streb t werden, die zu einer m oglichst kurzeń U nter- brechung des StraBen- und W asserverkeh rs fiihrt. D ie T rag- konstruktio nen sind fiir fiin f ununterbrocliene R eih en unm ittel- bar hintereinanderfahrender L asta u to s y o n 13 t G ew ich t zu berechnen. D ie B elastu n g durch StraB enbahnw agen ist anzu- nehm en, w enn sie ungiinstigere E rgebnisse liefert ais die B e ­ lastu n g durch L astk raftw ag en . D er R a u m der R ad fah rer- und FuB w ege ist m it 500 kg/m 2 gleichm aBig zu belasten.

D er EinfluB des W in des ist m it 250 kg/m 2 bei unbelasteter und 150 kg/m 3 bei b elastete r B riic k e anzunehm en. D ie B e- w egungsvorrichtungen m iissen einen W in d d ru ck von 15 kg/m 2 a u f die u ngiinstigsten T eile b eriicksichtigen . B e i einem W in d ­ d ru ck vo n 40 kg/m 2 muB die B riick e noch b ew egt w erden konnen, E s ist m it einer W arm ean deru ng von 5 3 0 C zu rechnen.

D ie B erech nu n g der E isenkon stru ktionen h a t n ach den Vor- schriften fiir E isenb au w erke der D eutschen R eich sb ah n (Mini- sterialerlaB vo m 12. M ai 1922) zu erfolgen; fiir die Eisenbeton- konstruktio nen gelten die deutschen E isenbetonvorsch riften.

D er B a u der B riicke ist u n ter sehr erschw erenden Bedin- gu ngen auszufiihren. D ie S ch iffah rt durch die beiden Ó ffnungen der vorhandenen m ittleren D reh bru cke muB w ahrend der ganzen Z e it der A u sfiih ru n g unbehindert bleiben; die B ed ien u ng der vorhandenen D reh bru cke muB bis zur In betriebn ahm e der neuen bew eglichen B riicke ge w ah rleiste t sein. E in e vo ll- stan dige U n terbrech u n g des Strai

3

enverkehrs d arf am T a ge niem als eintreten. D es N ach ts ist eine U n terbrech u n g nur

BER BAUINGENIKUR 102S HEFT 1.

zw ischen 1 bis 3 U hr, im auBersten F alle zw ischen 12 bis 5 U hr zulassig. D ie ve rfiig b are B re ite der B riick e fiir den StraBen- verk elir darf w ahrend der A u sfiih ru n g niem als kleiner w erden ais dic der bestehenden m ittleren D reh bru cke. F iir den FuB- giin gerverkeh r kann die bestehende B riicke w ahrend der Aus- fiiliriing unter der B ed ingu ng gesp errt w erden, daB fiir diesen V erkeh r .eine besondere B riicke g e b a u t w ird, die 5 m B re ite zwischen den G elandern b e sitzt und in U bereinstim m ung m it der bestehenden D reh bru cke zw ei D u rch fah rtsoffn u ngen vo n je 20 m frei laB t.

4. A n m e r k u n g e n z u m P r e i s a u s s c h r e i b e n . a) K u r z c r O b e r b l i c k u b e r d i e h i e r in B e t r a c h t

k o m m e n d e n A n o r d n u n g e n b e w e g l i c h e r B r i i c k e n . S ieh t m an bei der vorliegenden A u fg a b e zu n ach st einm al vo n der asth etisch en S eite ab und zieht nur die technisch- w irtsch aftlich e S eite in B etrach t, dann h a t der sich am W e tt- bew erb b eteiligend e Ingenieur zw ischen m ehreren System en bew eglicher B riick e n , zu w ahlen, die ern sth aft m iteinander in K on ku rren z trete n . E s sei daher h ier eine k u rze B etrach tu n g eingeschaltet, w ie diese S ystem e sich zu der vorliegenden B au a u fga b e im einzelnen stellen, und w elcbe V or- und N ach te ile gan z allgem cin bei ih rer W a h l zu erw arten sind. W ie schon in dem P rogram m des W ettb ew erb s h ervorgehoben w urde, miissen alle A nordnungen bei der bew eglichen B riick e m it R iick sich t a u f den V erk e h r so getroffen w erden, daB die D urch- fa h rt fiir die S ch iffe a u f schnellstem W ege freigem ach t w erden kann, und daB ferner die U n terbrech u n g des StraB enverkehrs a u f m oglichst ku rze Z e it b esch ran kt b le ib t. W eiterh in muB das B a u w e rk die groB te S ich erh eit gegen Zusam m enstoBe, sowrohl fiir die Sch iffe, ais auch fiir das B a u w e rk selbst, bieten. U nd schlieBlich sind die G ęsich tspu n kte der gróBten W irtsch aftlich - k e it und B etrieb ssich erh eit v o n entscheidender B ed eu tu n g.

W en n w ir eine O berfu h ru n g des S traB en verkeh rs m ittels

einer H o ch b riicke oder m it H ilfe einer Sch w ebefah re sow ie eine

U n tertu n n elu n g ausschalten, w eil diese L ósun gen den Be-

dingungen des P rogram m es n ich t entsprechen w iirden, so kom -

men h ier ais L osun gsm oglich keiten die D reh bru cke, die K la p p -

b riicke und die H u b b riicke in B e tra ch t. W a s nun die D r e h -

b r i i c k e anlangt, bei der die B ew egu n g der B riick e um eine

lotrech te, a u f dem D reh p feiler angeord nete A ch se — den

K ó n igstu h l — vo r sich gch t, so d arf m an sich im vorliegen den

F a lle n ich t etw a a u s dem G runde dazu v e rleiten lassen, die

D reh bru cke ais unm odern und unzulanglich, also ais un geeign et

auszuschalten, w eil die a lte K ón igin nenb riicke, die ja dem

V erke h r durchaus n icht m ehr gew achsen ist, ais D reh bru cke

k o n stru ie rt ist. D iese D re h b ru cke ist in den sieb ziger Jahren

gebau t, ais die riesigen A n forderu ngen \an den V erkeh r noch

n ich t vo rh an den w aren ; die d am aligen A n ordnun gen sind

natiirlich v e ra lte t. D och ist die E n tw ick lu n g der D rehbriicken

m it der Z eit m itgegangen, und sie kann gan z allgem ein gegen-

iiber anderen bew eglichen B riicken soviel V o rziige p raktisch er,

technischer und auch w irtscb a ftlich e r A r t bieten, daB m an

die M oglich keit ih rer V erw end u n g ste ts ern sth a ft m it in E r-

w agu n g ziehen muB. D ie e in fliig e lig e , ungleicharm ige D reh-

b riicke nach A b b . 4 kom m t allerdings im vorliegen den F alle

w eniger in B e trach t, w eil sie bei der durch den starken V erkeh r

bedingten groBen B re ite der B riick e und bei der geford erten

gro B en S p a n n w eitezu sch w e rw e rd en w u rd e ; die z w e ifliig e lig e u n ­

gleich arm ige D re h b riick e — k u rz D op p eld reh b riicke gen an n t — ,

wie sie A b b . 5 zeigt, kann jed och sehr w ohl eine vo m technischen

und w irtsch aftlich en S ta n d p u n k t au s zweclcm aBige Losung

ergeben, die sich gegeniiber anderen System en, w as geringes

G ew ich t und sclinelle B ew eg u n g anlangt, w ohl w ird behaupten

konnen. A uB erdem g ib t sie ein ansprechendes B ild . F iir

die vo rliegen de B a u a u fga b e liegen allerdings einige N ach te ile

gru n dsatzlich er A r t vor, die ih re V erw end u n g gerad e hier, in

einer H a fen sta d t m it starkem V erke h r, n ich t zw eckm aB ig

erscheinen lassen. Z u n ach st der w ich tigste und schw erw iegendste

G rund: die B eh ind eru n g der S ch iffa h rt. W egen des grofien

KAMMER, WETTBEWERB ZUM NEUBAU DER KÓN1GINNENBR0CKE IN ROTTERDAM.

(5)

DER BAUINGENIEUIt

1928 HEFT 1. KAMMER, WETTBEWERB ZUM NEUBAU DER K6NIGINNENBRUCKE IN ROTTERDAM. 5

6egengewicht

Drehzopfen-Achsćfgi

W

StraB en verkehrs muB m an m it einer sehr breiten B riick e reclinen. oder U n tergu rt des K lap p e n -H au p ttrag ers, w ahrend R itz e l W ird nun diese breite B riicke ausgedreht, dann w ird dadurch m it Y o rg elcge und M otor fe stge la ge rt sind. O der aber das das D u ręh fah rtsprofil fiir die S ch iffah rt eingeengt. D ie D reh- Z ahn scgm cn t ist auGerhalb der B riick e am B riicken keller briicke h a t j a den N ach teil, daB sie im ausgedrehten Z ustan d eine b e festigt und das T riebrad m it Y o rgelege n ebst E lektro m o to r

W asserfiach e iiberdeckt, die gleich der F lach ę ist, die sie in gesclilossenem Z u stan d einnim m t; sie b ild et also in ausgedrehtem Z u stan d ein unbeąuem es, in gerin ger H óhe iiber dem W asser liegendes H indernis fiir die Sch iffah rt, denn diese durch die ausgedreh te B riick e iiberd eckte W asserfiach e ge h t der Sch ilf- fa h rt dauernd verloren, da sie , durch,_b ęsondere L e itw e rke ein- g e fa B tw e rd e n muB. B e i dem leb h aften S ch iffsverkeh r, bei der starken Stróm ung und dem haufigen A usdrehen und E in- drehen der B riick e lie g t daher die G efah r eines Zusam m enstoBes von S ch iff und B riick e nahe. S elb st w enn auch die K o sten fiir den U n terbau der D reh briicke sich giin stiger gestalten sollten, ais z. B . bei der K lap p b riick e, so erfordern doch die L eitw erk e einen bedeutenden K osten au fw an d und kostsp iclige Unter- h altu n g. D ann muB, w as den B etrieb der B riicke anlangt, ste ts die g a n z e B riic k e ausgedreh t w erden, auch w enn nur e in e S e i t e n d u r c h f a h r t ge b rau ch t w ird. F erner is t zu be- denken, daB bei der D reh briicke beim jedesm aligen Ausdrehen der S traB en verkelir fiir die g_ajŁŁa.Jkiicken 1 a n g c-unterbrochen w ir d ; daher w ird der Z eitrau m zw ischen Ó ffnen und SchlieBen der B riick e infolge der groBen L a n g e der unterbrochenen S trecke sehr groB. In dieser B ezieh u n g ste llt sich die K lapp- b riicke giinstiger. A u ch nach den A nforderu ngen der Aus- schreibung w iirde die D reh briicke insofern n ich t den Be- dingungen des vorliegenden W ettb ew erb s entsprechen, w eil hiernach beide Seitenóffnungen f e s t sein miissen. B e i einer doppelarm igen D reh briicke m iiBten dagegen die Seitenóffnungen durch die kurżen G egengew ichtsarm e iiberb ru ck t w erden.

E in e zw eite Lósu n gsm óglich keit b ild e t die K l a p p b r i i c k e , die um eine h orizon tale A ch se au f und nieder geld ap p t w ird.

D ie alteste, aber darum durchaus n ich t unzeitgem aB e Form dieses T rag w erks ist die B riick e m it f e s t e r D rehachse. Fiir den R o tterd am e r W e ttb e w e rb kann die e in fliig e lige K la p p - briicke w egen der erforderlichen B riicken b reite und der groBen zu uberbriickenden O ffnung n ich t in B e tra c h t kom m en. D a ­ gegen ersch ein t die D o p p elk lap p b riicke fiir die vorliegende A uf- gab e sehr geeignet. H ier inbgen zw ei Form en fiir dieses System an gefu h rt w erden, die sich durch auB ere G estalt und A n trieb vo ncinand er unterscheiden. D a s A u f- und Z u riickklap p en der B riicke geschieht in der W eise, daB ein T riebrad m it Vor-

gelege, das g e w ó h n lich ; yo n einem E le ktro m o to r angetrieben w ird, ą u f ein Z ahnsęgm ent w irk t. D as letztere kann ent- w eder d ire k t m it der K la p p e verbun den sein (Abb. 6), dann sitzt es u n m ittelb ar au f dem entsprechend geform ten Ober-

wird an dem R iicken d e der K la p p e drehbar au fgelagert, schw ingt also m it der K la p p e um die D rehachse. (Vgl. B au in g. 1920, S. 139, A b b . 55a.)

D er beim Ó ffnen der B riick e abw artsscliw in gen d e Gegen- gew ich tsarm sch lagt m it dem G egen gew ich t in einen wasser- dich t um bauten R a u m hinein, den B riicke n k eller. B ei zuneh- m ender D u rch fah rtsw eite der B riic k e n im m t nun auch die L an ge des G egengew ichtsarm es und d am it die GroBe des B riicken- kellers zu ; es wach sen so die G esam tkosten fiir das B au w e rk bedeutend, nam en tlich bei schłechtem B au gru n d , der ja gerade in H afen h a u fig vo rliegt. D ah er ist das B estreben der Ingenieure verstan d lich , den B riicken k eller .zu„\;erkleinern oder gan z zu um gehen. M an kan n das bei einer K la p p b riick e m it fester D rehachse a u f eine W eise erreichen, w ie es bei der 19 11 er bau ten K lap p b riick e in P h ilad elp h ia3 in sehr zw eckm aB iger und gesch ickter W eise geschehen ist; bei dieser L ó su n g ru h t die D rehachse a u f den F ach w e rk h a u p ttra g ern der Seitenóffnungen auf. G iinstiger sind in dieser B ezieh u n g jed och andere K lapp - b riick e n sy ste m e; ais dereń w ich tig ste seien die R o llklap p - b riicke und die P arallelogram m bru cke oder Strau B briicke ge- nannt. B eid e A rten w urden ungefa.hr zur selben Z eit zu erst in C hicago gebau t.

D ie R o llk lap p b riick e — n ach ihrem E rfin d e r Scherzer- b riicke gen an n t — ffihrtS eine R o llb ew egu ng aus, w enn sie geoffn et oder geschlossen w ird ; sie heiBt deshalb auch W iege-, W alz- oder S ch au kelbriicke. D er Sch w erp u n k t des B au w erkes lie g t im M ittelp u n k t des R ollsegm ents, das a u f einer R ollbahn sich abw alzt. D er Sch w erp u n k t b ew egt sich dabei parallel zur R o llbah n . (Vgl. B au in g. i9 2 i,'S . 382, A bb. x6.)

D ie A n ord nu n g des G egeńgew ichtes kan n auch so hocli ge w ah lt werden, dafi es bei geoffn eter B riick e n ich t in einen K eller h in ab zu tau ch en b rau ch t (Abb. 7).

In neuerer Z eit h a t die S ch erzerbru cke w eite V erbreitu n g gefunden. H ierzu h a t auBer dem genannten noch ein anderer V orzu g beigetragen;

der gesam te D reh- w inkel kann beim Ó ffnen der W alz- b riicke kleiner ge- h alten w erden ais bei der K la p p b riick e m it fester D re h ­ achse (700 gegen- iiber 8 i°).

D ie StrauB briicke (Abb. 8) ist eine K la p p b riick e m it fester D rehachse, ab e r zw anglaufigem G ew ichtsausgleich.

Ih r V o rlau fer ist

die alte Zug- oder P p rtalb riicke. Zw ischen D relip u n kt der K la p p b riick e und dem G egengew icht ist ein Parallelo-

3 H o to p p , B ew e g lich e

(6)

KAMMER, WETTBEWERB ZUM NEUBAU DER KÓNIGINNENBRt)CKE IN ROTTERDAM. DER BAUINGENIEUR 1028 HKFT 1.

gram m aus stark e n S ta b e n e in g e b a u t, w odurchdem G egengew icht ein b estim m ter W eg beim D rehen der B ru ck e vorgeschrieben wird. D ie B ew egu n g erfolgt m ittels einer am O b ergu rt an- greifenden Z ah n stange. A u f andere A rten der K lap pb riicke, wie Stro belbru ck e und die L e itk u rv e n b ru ck e (System . Page), soli h ier nur hingew iesen w erden; sie liabcn geringe V er- w endung gefu nd en 1.

Im G egensatz zu den D rehbriicken tr itt die K lap p b riick e n icht aus der im geschlossenen Z u stan d eingenom m enen Grund- flache heraus; sie b le ib t beim Offnen innerhalb dieser F lach ę und gib t rasch in der M itte einen T eil der W asserflache fiir die Sch iffah rt frei, so daB M aste und Schornsteine kleinerer Sch iffe schon durchfahren konnen, ehe nóch die K la p p e gan z geóffn et ist. D a m it ist eine V erm in derung der U n terbrechun gszeit des StraB enverkehrs verbunden. A u ch brauch t im G egensatz zur D rehbriicke die K la p p b riick e keine L eitw erk e; die P feilerkóp fe geniigen ais A bw eiser, D ie Sch ranken konnen bei der K la p p - b riicke wesentlich enger gestellt w erden. D ah er erfolgt das Freim achen der B ru ck e vo m StraB enverkehr in m oglichst kurzer Zeit. B ei jed er U nterbrechung kann au f diese W eise Z eit gespart werden.

D ie D o p pelk lap p b riicke h a t aber eine gew isse Schw ache.

Sie bildet in geschlossenem Zu stan d e nach der V er- riegelung einen B a lk e n iiber drei Ó ffnungen m it einem M ittel- gelenk in der m ittleren groBen Ó ffn u ng; es lie g t also statisch ein B alk en au f vie r S tiitzen m it einem M ittelgelenk vo r. B ei diesem S ystem ist nun die D u rch b iegu ng der m ittleren K rag - arm e b e tra c h tlic h ; das M ittelgelenk w ird sich sta rk senken.

D as S ystem ist sehr elastisch oder, w ie man zu sagen p flegt, cs ist ein w eiches S ystem . M it R iick sich t a u f den starken V erkeh r m it seinen E rsch iitteru n gen ist das eine unerw iinschte B egleiterscheinung. D er K o n stru k teu r w ird deshalb zu n aclist die D u rch biegu ng dadurch einzuschranken versuchen, daB er die H a u p ttra g er m oglichst steif m ach t und ihnen iiber den M ittelu nterstiitzu ngen eine m oglichst groBe H ohe g ib t. N euer- dings sind aber auch andere L ósun gsversuche bekannt- geworden, w elche die ungiinstige W irku n g des M ittelgelenkes auszuschalten versuchen. M an h a t die beiden K lappenhaJften in der M itte b i e g u n g s f e s t m iteinander verbunden, und zw ar durch eine obere und eine un tere V erriegelu ng (Abb. 9). So

____________________________

Gegengewicht / ... ~ H ff

A bb. 9.

konnen in B riicken m itte auch B iegungsm om ente ubernom m en w erden, das S ystem w irk t dann ais B alk en a u f v ie r Stiitzen .

N atiirlich b ie tet bei den auftreten den groBen K ra fte n die V erriegelu ng gew isse k o n stru k tiv e Sch w ierigkeiten . D eshalb ist in neuester Z eit noch ein anderer W eg zur V erm eidung groBer D urchbiegungen der D o p p elk lap p b ru ck e eingeschlagen w orden:

m an stiitz t die beiden B riicken klap p en gelenkig in der M itte gegeneinander, le g t jedoch dieses G elen k hóher ais die A u flager- p u n k te der K lap p en an den D rehpun kten und b ild et beide A u flagergelen ke ais feste D re h p u n k te aus, so daB eine D rei- gelenkbogenw irkung entsteht. So erh alt man ein steif es System . L ósungen fiir diese A nordnung liegen vo r: K la p p b riick e in R o tte rd am 5, K n ip p elsbriicke in A m sterdam 5, L im fjo rd -W ett- bew erb, K en n w o rt: S kagen 6, und K la p p b riick e in H am b u rg7.

1 N ah eres v erg l. Ilo to p p , B ew e g lich e B riick e n , S. 69 ff und 96 ff.

5 H o to p p , B ew e g lich e B riick en , S. 57/5S, 67/69.

6 S chaper, D e r W e ttb e w e rb fu r E n tw iirfe zu einer V e rb in d u n g iiber den L im fjo rd zw isch en A a lb e rg u n d N o rresu n d b y in D an em ark , D e r B au in g en ie u r 1921 S. 521.

7 S ch m uckler, Z w eiarraige K la p p b riick e a u f d er R eiherstieg- w erft in H am bu rg D er B au in g en ieu r 1923 S. 103.

A uch bei dieser Lósung sind Sch w ierigkeiten zu iiber- winden. Im Sch eitel muB ein genauer Zusam m enschluB der B riicken h alften erfolgen; an die B ew egungs- und A ntriebs- vorrichtungen w erden deshalb besonders hoh e A nforderungen f ge ste llt. D a die B ru ck en k lap p e iiber Seiten- und M ittelóffnung e i n l i e i t l i c h durchgefuhrt w ird, erzeugt die V erkeh rslast in der Seitenoffnung einen n e g a t i v e n H orizon talschub. D am it

\ en tste h t die G efahr, daB der Sch eitel sich offnen k a n n ; eine

unerw iinschte W irku n g der V erkeh rslast, der man durch kon- [ s tru k tiv e M afinahm en begegnen muB.

D ie H u b b r i i c k e kom m t ais d r i t t e s technisch und wirt- schaftlich erprobtes S ystem fiir eine bew egliche B ru ck e in B etrach t. H ier w ird die ga n ze B ru ck e, die in geschlossenem Zu stan d ais B alk en au f zw ei S tiitzen w irk t, in den Fiihrungs- tiirm en in die H ohe gehoben und g ib t das erforderliche D urch - fah rtsp rofil frei. D as E ig en gew ich t w ird durch G egengew ichte ausgeglichen, um beim H eben der gew altigen M assen m oglichst geringe A rb e it zu leisten. D er V o rteil der H u b b riicke ist vor allem die groBe S teifig k e it der K o n stru k tio n in geschlossenem Zustande. B ei groBer bew eglicher N u tzla s t — also bei Eisen- bahnbriicken — ist dieser G esich tspu n kt besonders ausschlag- gebenćT Tm vorliegenden F alle tr itt bei der Lósung der ge- stellten A u fg a b e ais H u b b riicke der N ach te il auf, daB das verlan gte ungew óhnlich hóhe D u rch fah rtsprofil (iiber 60 m) sowie die durch den V erkeh r geford erte groBe B re ite der B ru ck e sehr hohe und deshalb teu re ITub tu rm e n o jwgnęlig mach en .

b) A s t h e t i s c h e W e r t u n g b e w e g l ic h e r B r i i c k e n . B ei dem R o tterd am e r W ettb ew erb h an d e lt es sich nicht nur um eine w eitgesp an nte bew egliche B riick e fur sehr starken V erkehr, dereń A usfiihrun g auBerdem unter erschwerenden U m standen du rch gefu h rt w erden muB. D ie L ósun g des Problem s w ird noch dadurch ve rzw ick ter, daB beim Y e rsu ch einer be- friedigenden, schonheitlichen G estaltu n g der B ru ck e im R ahm en ihrer U m gebung ungew ohnliche Sch w ierigkeiten zu iiberA winden sind. L ie g t doch geradezu in bedróhlicher N ahe, nich t gan z 100 m entfernt, die E isenbah nbriicke, die m it ihren hochgelegenen festen Teilen, m it den gew altigen eisernen Turm en der H u b b riicke die L a g e beherrscht. A u s den Forde- rungen der A usschreibung g e h t k lar h ervo r, daB das Preis- gerich t — und zw ar m it R e ch t — allergróBten W e rt au f eine liarm onische E in passun g des neuen B au w erk es in seine U m ­ gebung verlan gt.

R ierdurch erw uclis den B ew erbern eine w eitere Schw ierig- keit, w elche u. U . die beste und zw eckm aB igste technische L osun g ausschalten konnte. E in e S ch w ierig keit auch deshalb, w eil fur die B eu rteilu n g der Sch ónheit gerade eines B au w erk es der vorliegenden A r t eigentlich gar keine allgem ein giiltigen M aBstabe und R ich tlinien zur V erfiigu n g stehen, und w eil deshalb eine rein gefiihlsm aBige B eu rteilu n g u n erw artete U berraschungen bringen kann.

B e i der B eu rteilu n g einer f e s t e n B ru ck e gelten bekannte R ichtlinien, die sich bei der B eu rteilu n g fester, dauernder W erke der B au k u n st im L au fe einer lan gen E n tw ick lu n g herausgebildet h aben ; es sind das bei Ingenieurbauw erken auBer dem harm onischen Zusam m enklingen der M afie der E in zelglieder h au p tsach lich D inge, die m it der S ta b ilita t zu- sam m enhangen, die also die richtigen statisclien V erhaltn isse zum A u sd ru ck bringen: das alles g ib t dem In genieurbauw erk erst die innere W ah rh eit und d am it Schónheit.

G anz anders liegen die D inge nun aber bei der b e w e g -

1

ic h e n B ru ck e, bei der n i c h t dieselbe G estalt dauernd in E rscheinung tr itt. W ah rend bei g e s c h l o s s e n e r B ru ck e ge- wólm lich der E in d ru ck einer festen B riick e h eryorgerufen wird

— und diesen Z u stan d a l l e i n p fle gt m an m. W . bei der

asth etisch cn B eu rteilu n g bew eglicher B riicken bisher zu be-

riicksichtigen — , a n d ert sich bei geóffn eter B ru ck e das B ild

vollkom m en: eine geó ffn ete oder im O ffnen begriffene K lapp -

briiclce a h n e lt in ihrer W irku n g m ehr den modernen Riesen-

kranen; w ie w ir sie in groBen H afenstadten antreffen. Solch

eine B riick e in ihręr Bew'egung ist, w ie die A b b . 10 und u

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J>KH BAUINGENIEUR 1928 HEFT 1.

w olil sin nfallig zeigen, ein vo m Ingenieur geschaffener riesiger Organism us, eine M aschine, die bestim m te F u nktion en zu erftillen h at. W ir mtissen uns also hier bei der schónheitlichen Bew ertung bew eglicher B riicken anders einstellen, ais w ir es bei H ochbauten oder festen B riicken zu tu n pflegen.

A u f diesem schw ierigen Sondergebiet der beweglichen Briicken mul

3

der Ingenieur vor allem sein H auptaugen m erk

7

riesige D oppelw ahrzeichen der A rb e it an dieser S telle vo n sehr eindringlicher W irliun g werden, und es w are d enkbar, daB die kunstsinnigen S ta d tv a te r dafiir etw as tiefer in den S ta d tsa ck el zu greifen b ereit waren.

F iir eine zum T rag w e rk der E isen b ah n b riick e g e g e n ś a t z - i i c h e L osun g kom m t w ohl au s technischen und w irtsch aftlichen U berlegungen in erster L in ie die K la p p b riick e in F rag e; doch w ird es ilir n ich t leich t fallen, sich gegeniiber den riesig auf- steigenden Massen der E isen b ah n b riicke durchzusetzen®.

K A M M E R , W E T T B E W E R B ZU M N E U B A U D E R K Ó N IG IN N E N B R O C K E IN RO T T E R D A M .

au f die O berw in dung techn ischcr Scliw ierigkeiten richten — was bei der rapiden E n tw ick lu n g schon angesp an nteste T a tig ­ k eit erfordert — , so daB au f schonheitlichem G ebiet noch vielcs, b ein ah e alles zu k laren b leibt. D as gan ze G eb iet ist neu; die A lita rb e ite r des Ingenieurs, die die a sth etisch e Seite pflegen

solJen, also in erster L in ie die A rch itek ten , miissen sich hier in die scbw ierige W esens- art des B au w e rk es einfiihlen, diesen reich geglied erten O rganism us innerlich zu ver- stehen suchen, um treffend e und nach- h altige W irku n gen zu erzielen. E rs t dann w erden w ir d am it rechnen kónnen, daB diese kom plizierten G eb ild e der Ingenieur- b au ku n st au ch einen fiir w eite K reise sinnfalligen A u s d ru c k erhalten. D ie H ub- b riicke b ild e t im gewissen Sinne vielleich t eine A u sn a h m e; sie k o m m t von allen b e­

w eglichen B riicke n w oh l am m eisten der W irkun g nahe, die von einer festen B ru ck e au sgeh t. Im m er, ob sie geschlossen oder ged ffnet ist, zeigt sie dieselbe M arę, stabilc F o rm ; auch a u f den L aien p fle g t die zwischen den lo trech te n T iirm en hangende w agerech te B alk en b riick e einen durchaus ruhigen, w u clitigen E in d ru ck zu m achen und b le ib t in ih rer B ew egu n g durchaus verstan d lich . E s scheint, ais ob einer L osung des R o tterd am e r Problem es durch eine H u b b ru cke zunachst ein Bedenken gegen iib erstan d e: die in ca.

ioo

m E n t- fernung liegendć E isenbah nbriicke. Fiir eine H u b b ru ck e vorgesehen, die durch

N ahe und ihre w uch tigen A usm aB e ste ts einen beherrschen- den E in d ru ck hervorrufen w ird. D er entw erfende Ingenieur w ird also abzuw agen haben, ob er sich fiir W iederholung des- selben B au ged an ken s oder fiir eine gegensatzlich e L osun g ent- scheiden soli. G erade w egen der N ah e und B ed eu tu n g der Eisen- bah n briicke kann der ersteLSsun gsgedanke w ohl Anspruch darau) m achen, grun dlich erwogen zu w erden; denn gelan ge es, die neue B ru c k e a is H u b b ru ck e in harm onischer A n passung an die gegebene E isenbah nh u bbriicke zu bringen, so kon n te dieses

5. D ie e i n g e r e i c h t e n E n t w i i r f e u n d d a s U r t e i l d e s P r e i s g e r i c h t e s .

D as P reisgerich t schloB seine A rb eiten zur B eu rteilu ng der eingereichten E n tw iirfe E n d e M arz 1925 ab und iiber- reich te dem B iirgerm eister u n d den S ta d tra te n vo n R o tterd am am 31. M arz 1925 den B e ric h t. D iesem B e rich t sind zwei A n lagen b eigefiigt; „B e sp rech u n g der einzelnen E n tw iirfe 11 und

„B e u rte ilu n g der A u sfiih ru n g des N eubaues m it oder ohne H ilfsb riicke ". W as die asth etisch en E igen sch aften der vcr- schiedenen E n tw iirfe b etreffe, so gingen sie, w ie der B erich t h ervo rh ebt, sehr auseinander, und es kom m e nur bei w enigen die arch itekto nisch e D arste llu n g der ch arakteristisch en te ch ­ nischen B ed eu tu n g der B ru c k e und ihrer T eile sow ie die harm o- nische A n passung an die U m gebun g zum A u sd ru ck. Besonders hervorgehoben wird, daB durch die Z u teilu n g des Preises zw ar ein bestim m ter E n tw u rf in den V ord ergru n d g e ste llt werde, der „d ie beste L osun g der A u fg a b e gib t, w ie diese im P rogram m und den zugehórigen E rlau teru n gen g e ste llt is t“ , daB jedoch hierm it keinesw egs ein U rteil dariiber gefjillt w erde, ais seien die anderen E n tw iirfe in ihren G ru nd satzen und G rundform en w eniger gelungen oder m it F eh lern b eh aftet.

N ach der ersten P riifu ng der eingegangenen 22 E n tw iirfe (im ganzen h ielt das P reisgerich t fiin f Sitzungen ab) w urden 9 E n tw u rfe ausgeschieden. E s w aren dies zu n ach st die E n t- w flrfe vo n einfliigligen und zw eifliigligen D rehbriicken m it den

diese ist bereits ihre un m ittelbare

A b b .l l . Einarraige Klappbriicke iiber dep TrollhattakanaJ, ausgefuhrt von Gollnow und Sohn, Stettin.

A . ... .

A u fsch riften „ F le v o “ {Abb. 12), „ \ V a te r k a n t“ (A b b .13 ) und

„ R u s t R o e st“ . D ie D rehbriicken h a lt das P reisg erich t fiir einen im vorliegenden F a lle n ich t em pfehlensw erten B riick e n ty p , und zwar in erster L in ie w egen der Scliw ierigkeiten, die fiir

W ie wahrend der Drucklegung dieses AufEatzes bekannt ge- worden ist, hat der Gemeinderat der Stadt Rotterdam in seiner Sitzung vom 19. Februar 1926 nach langeren Beratungen die Aus- fuhrung einer Doppelklappbrilcke nach dem verbesserten Entwurf

„Op hoop van zeegen" der M. A. N. beschlossen. Die Abstimmnng

ergab 26 Stimmen fiir die Doppelklappbrtickc, wahrend 17 Mitglieder

sich fur eine HubbrOcke nach dem Emmenschen Entwurf „Pentagram

in cirkel" aussprachen.

(8)

DER BAU1NGENIEUR 1928 HEFT 1.

K A M M E R , W E T T B E W E R B Z U M N E U B A U D E R K O N IG IN N E N B R U C K E IN ROT TERDAM .

die S ch iffah rt entstehen wurden, dann aber auch w egen des

erforderlichen P latzes, den diese B riick e n a rt m it d em aus- gedehnten M auersch utz sowie ihren S ch u tzpfeilern einnehm en w iirde. W ertv o lle K aim au erlan gen und eine betrach tlich e

W asserflache gchen fur den G ebraucli verloren.

A uB crdcm w urden in dieser ersten S itzu n g die E n tw iirfe ,,T e m p el“ (Abb. 14), „H o rs concours“ (Abb. 15) und „ I d ć e "

L ósungen eingereicbt, dereń eine in A b b . 21 d argestellt ist) sind beides H ubbrticken, bei denen die H u b tiirm e ais E isengeriist konstru iert sind. Sie w urden ebenfalls aus asthe- tischen Bedenken, aber auch aus k o n stru k tiven Griinden ausgeschieden, so da£S nunm elir noch 11 E n tw iirfe iibrigblieben.

In w eiteren sechs E n tw iirfen w ar ais S y ste m eine K lap p - briicke vorgesehen. D iese haben einen G rundgedanken gemein-

(Abb. 16) w egen U n vo llstan d ig ke it ausgesondert; an A usfiihr- lich k eit in der B earb eitu n g blieben sie h in ter den andern zuriick.

A u ch die L ósu n g m it dem M o tto „ O p e n en dich t, In e v en w ich t“

(A bb. 17), die eine B riicke n ach dem S ystem StrauB zeigt, w urde aus asthetisch en G riinden fiir u nannehm bar erachtet, ein U rteil, d as sich auch die E n tw iirfe „ E e n v o u d “ (K lappbru cke) und „M crk te e k e n “ (H ubbriicke nach A b b . 18) w egen kon- s tr u k tiv e r M angel gefallen lassen m uBten, V o n den iibrig- bleibenden E n tw iirfen w urde bei einer w eiteren D u rch sich t die L ó su n g „ J e m ain tien d rai“ , eine einfliiglige K la p p b ru ck e nach A b b . 19, h au ptsach lich aus asthetisch en G riinden zur S eite gelegt. D ie E n tw iirfe „W ilh e lm in a m et K ro o n “ (A bb. 20) und „ L e v e R o tte r d a m 11 (von diesem w u rd en zw ei

s a m : zu r E rzielu n g einer grofieren S teifig k e it w urde die D oppel- k la p p b riick e so kon stru iert, daC sie in geschlossenem Zustand einen D reigelenkbogen b ild et. E s sind dieses die E n tw iirfe

„ 3 Scharnieren w ip b ru g ", „ J u lia n a " , E n tw u rf: „B o g en - b riic k e ", „ J u lia n a " , „ E m m a " , ‘„D re ig e le n k b o g e n " und

„R o tte r d a m " V arian te I (A bbildungen siehe z. T . im T e il II). B e i diesen A rb eiten ist es n ach A n sich t des P reis- gerich tes nur den V erfassern der „ 3 Scharnieren w ip b ru g "

gelungen, eine B riick e zu entw erfen, die arch itekto n isch ais

bew egliche B riick e deu tlich fiir sich sp richt. V o n den anderen

fu n f Einsendungen w ird b eh a u p te t, dafi sie bei dem B etrach te r

keinen anderen E in d ru ck ais den einer festen B riicke hervor-

rufen w iirden. O bw ohl einige dieser E n tw iirfe sicherlich gu te

(9)

»E R BAUINGENIKIJR 1928 HEFT 1.

A bb.

B A U H O L Z .

A U S D E N E R G E B N I S S E N D E R S E I T 1914 IN D E U T S C H L A N D A U S G E F t lH R T E N V E R S U C H E M IT H O L Z . Von Otto Graf, Stuttgart.

N iederschrift zu einem V o rtrag, gehalten a u f dem In tern atio nalen K ongreB fu r die M aterialpriifungen der T ech n ik am 15. Septem ber 1927 zu A m sterdam .

D urch die V ersuche vo n B auschinger, T etm ajer, R udeloff, J an k a u . a. sind G rundlagen fiir die B eu rteilu n g der Eigen- sch aften der iii M itteleuropa zu r V erw end u n g kom m enden H ólzer geschaffen w orden; sie geben A ufschluB iiber das V er- h a lten der H ólzer bei D ruck-, Zug- u n d .B iegu n g sb elastu n g; das S ch w inden und das Quellen sowie die E la s tiz ita t der H olzer sind durch zahlreiche V ersuche ve rfo lg t worden. S eit dem letzten K o n g re B ' sind um fassende V ersuche vori R . B a u m a n n ve ró ffeiitlich t worden, die fiir zahlreiche H ó lzer w eiter- gehende Feststellungen iiber den A u fb a u sowie iiber die E la s tiz ita t und F e stig k e it bei D ruck-, Zug-, Biegungs-, Schlag- und V erdrehungsbeanspruchung en th alten 1; auch fiir die

V ersuchsdurchfiihrung h a t R . B au m an n V orsclilago ge m aclit2.

W eiter sind vo n S tam er3 und vo m B e rich te rstatte r4 V er- suche ve ró ffen tlich t worden, die iiber die W id erstan d sfah igk eit des H olzes quer zu r F aser A u fschliisse bringen. H u b er h a t Ver- suche iiber die E la s tiz ita t verschiedener H ó lzer b ei V erdreh u n g ausgefiih rt. S ch ach terle b erich te te iiber Y ersu clie m it N adelholz

1 H e ft 231 d er F o rscłiu n g sarb eiten a u f dem G e b ie te d es In g en ie u r- w esens, h erau sgegeben y o m Y e re in D e u tsch e r In g en ieu re, 1922.

2 V e rg l. L a n g -B a u m a n n , D a s H o lz a is B a u s to ff, 2. A u fla g e , 1927.

3 S tam er, M itte ilu n g en a u s dem M a te n a lp ru fu n g sa m t GroG- L ich te rfe ld e 1920, S . 28 u . f,

1 G ra f, B a u in g en ie u r 192 1, S. 498 u . f.

GRAF, BAUHOLZ.

schieden, w eil diese B riicke sich cbcnfalls n ich t v o n einer festen B riicke unterscheide, w eiterhin die L ó su n g „ J u lia n a " , E n tw u rf

„B a lk e n b riic k e " aus asthetisch en und k o n stru k tiven E inw anden.

D er E n tw u rf „ B r ie f" , bei dem das P reisgerich t zw ar die guten E igenschaften der m aschinellen A usriistun g riihm t, m uBte wegen der liolien B au k o sten zu riick gesetzt w erden. B eim E n tw u rf

„P e n ta g ra m in cirk e l" b eto n t das P reisgerich t a u f Grund ein geh en der. U ntersuchungen die h ervo rtreten den M angel bei der A u fstellu n g und bei der U n terh altu n g der Bew egungs-

A bb. 21.

einrichtungen. E tw aig e bei einer U m arb eitu n g erforderlichen Anderungen w iirden eine bedeutende U m w and lu ng des AuBeren zu r F olgę haben. D as P reisgerich t gla u b t zw ar, dafi diese Anderungen w ahrscheinlich der an sich harm onischen, archi- tekton isch reinen L ó su n g keinen A b b ru ch tu n w iirden. Sollte aber etw a dieser E n tw u rf fiir die A u sfiih ru n g in B e tra c h t kom m en und kónnten die Sch w ierigkeiten iiberw unden werden, die durch die sehr groBen Abm essuńgen b ed in gt seien, dann miisse der E n tw u rf dem AuBeren der U m gebu n g m ehr angepaB t werden. In w elchem MaBe dies m óglich ist, konne sich erst bei weiterem A u sarbeiten des P ro jek ts zeigen, w ozu dem E insender nach seinen A n gaben die Z e it gefeh lt habe.

Som it blieb schlieBlich ais einzige Lósung, die am m eisten dem P rogram m entspricht, der E n tw u rf „ O p hoop v a n ze g en "

iibrig (siehe T eil II, 1). B ei diesem E n tw u rf h e b t das P reisg erich t hervor, daB er k o n stru k tiv g u t d u rch d ach t und a u sge arb e itet sei und in bezug au f die M óglich keit der A u sfiih ru n g am m eisten den gestellten A nspriich en geniige. „ D ie vo rgesch lag en e A r t der A u sfu h ru n g ze ig t eine so rgfaltige B e a ch tu n g der F orde- rungen des Program m es und der besonderen U m stan d e, unter denen die A rb eit zustande gebrach t w erden m u B ." A u f G rund dieser E rw agungen w urde der E n tw u rf „ O p hoop v a n ze g e n "

m it dem einzigen Preise gekrón t. (F o rtsetzu n g folgi.)

2 0 .

E igenschaften hatten, iiberwiege doch das B edenken, daB das C harakteristisch e der B ew eg lich keit der B riicke n icht geniigend zum A u sdru ck kom m e. Sie w urden deshalb a b g cle h n t; bei dem E n tw u rf „ 3 Scliarnieren w ip b ru g" w urden h auptsach lich B e ­ denken gegen die hoch angebrach ten G egengew ichte geltend gem acht.

N ach der bisherigen Siebung standen nunm ehr noch fiinf

P ro jek te in engerer W ah l. V o n diesen w urde zu n ach st der

E n tw u rf m it dem M otto „R o tte rd a m " Y a ria n te II ausgo-

(10)

10

GRAF, BAUHOL1. DER BAUINGENIEUR 1023 HEFT 1.

fiir den H ochbau sowie uber V ersuche m it Sperrh olz5. K a y s e r h a t besondere B eob ach tu n gen uber das Schw inden der H olzer m itg e te ilt5*.

In w ichtigen G ebieten der T ech n ik (W agenbau 6, F lug- ze u g b a u 7, G eratebau u. a.) ist eine nutzbringende A nw endung der E rgebnisse zu erkennen; nicht zu le tzt im B auw esen w ird an- geśtreb t, die E rkenntnisse zur G eltu n g zu bringen. B ei dieser E in fiib ru n g der V ersuchsergebnisse in das R iistzcu g des B au - m cisters w ar liervorzuheben, daB die E igen sch aften des Holzes, w enn sie in iiblicher W eise erm itte lt w erden, im B au h o lz nur besch ran kt zur G eltu n g kom m en konnen, w eil in den groCen Q uerschnitten der B au h ó lzer erhebliche U nregelm aBigkeiten (verschiedene F e stig k e it und E la s tiz ita t an verschiedenen Stellen eines Stabes, EinfluB von A sten usw.) unverm eidlich sind, w eil in zu sam m engesetzten B augliedern órtlich zusatzlich e A n strengungen au ftreten , dereń B ed eu tu n g und GróBe nicht hinreichend b ek an n t ist usw. E s zeigten sich w ich tige A ufgaben, fiir die eine bald ige B ea rb citu n g n otig erschien. A u f Veran- lassung des ftihrenden Fach m ann s der deutschen R eichsbahn- G esellschaft, H errn R eich sbah no berrat D r. S ch ach terle8, sowie der F irm a K a rl K iib le r A .-G ., S tu ttg a r t9, und anderer H olzbau- unternehm ungen sind in den Jahren 1918 bis 1927 in der Ma- terialp rtifungsan stalt an der Technischen H ochschule S tu tt­

g a rt zahlrciche V ersuche m it B au h o lz zur D urch fiih rung ge- kom m en. D er B erich te rstatter, der die Y ersu chsarbeiten zu leiten h a tte , suchte, zu einer system atischen K larste llu n g be- strebt, Liicken- nach M oglich keit zu verkleinern oder w eitere U ntersuchungen einzuleiten. W a s dazu bis je tz t geschehen ist, w ird im folgenden kurz zusam m engefaBt, w obei nur m aterial- technische F ragen genannt sind; die A u fgaben des K on stru k- teurs muBten besonderer B eh and lu ng vo rbeh alten bleiben.

E s w ar unter anderem zu untersuchen:

1. In w iew eit die W id erstand sfah igkeit groBer H o lzstucke von der W id erstan d sfah igk eit kleiner H olzp roben abw eicht, auch die V eran d erlich keit der E igen sch aften des H olzes m it fort- sehreitendem A ustrocknen, w iederholtem D urchfeuchten und die E rk u n d u n g der G renzw erte, w elche u n ter praktischen V er- haltnissen G eltu n g haben;

2. ob bei órtlicher B elastu n g durch Schraubenbolzen, Zapfen, D iibel, Stem p el usw . hohere zulassige Anstrengungen angezeigt sind ais bei gleichm aBig ve rteilter A nstrengung;

3. w ie der Yerschiebungsw iderstand (Scherfestigkeit) des H olzes zu beurteilen ist;

4. die A b h an g igk eit des D ruclcwiderstandes der H olzstabe vo n ihrer L an ge, einzeln und in D ruckgliedern aus m ehreren

S ta b e n ;

5. der E influB h au fig w iederholter und langdauernder ruhender B elastu n g a u f die E la stiz ita t und F e stig k eit der H o lz e r ;

6. w eiterhin sind die E rken ntn isse iiber die E rh a ltu n g des H olzes (K onservierung) sowie iiber den S ch u tz gegen Feuer (E ntflam m ung) zu sam m eln.

Z u 1. G ew óhnlich w ird die D ru ck festig k eit von H olz an W iirfeln vo n 5 bis 10 cm K an ten lan ge ve rfo lg t. A u s solchen V ersuchen ist fiir abgelagertes, lufttrockenes, astfreies H olz

5 S ch ach terle, In g en ie u rh o lzb a u tcn b ei der R e ich sb ah n d ire k tio n S tu t tg a r t , 1925, S. 97 u. f.

Ł“ B au in g en ieu r 19 2 1, S. 237.

6 V e rg l. z. B . H a w a -N a ch ric h te n 192.1, 3- J a h rg a n g , H e ft 5 {H an noversch e W ag g o n fa b rik ).

7 V e rg l. u. a. W ein g a rten , Z e its c h rift fu r 1'lu g te c h n ik u n d M otor- lu fts c h iffa h rt 1922, H e ft 24; B a ra n o ff, D ie E r m ittlu n g des giln stigsten Q u ersch n itts eines a u f B ieg u n g bea n sp ru ch ten K a sten h o lm s, Z e it­

s c h r ift fu r F lu g te ch n ik u nd M o to rlu ftsc h iffa h rt 1927, H e ft 4; S ch renk u nd P ilg rim , D ie F e s tig k e it v o n B o lze n in H o lzb a u teile n , b is je t z t ais V e rsu c h sb e ric h t d er D e u tsch e n V e rs u c h s a n s ta lt ftir L u ftfa h r t, 1927.

8 S ch ach terle, In g en ie u rh o lzb a u te n bei d er R e ich sb ah n d ire k tio n S tu ttg a rt, 1925.

8 Jackso n , In g en ieu rh olzb a u ten , 19 2 1; S eitz, G ru n d lagen des In g en ieu rh olzb au es, 1925.

bekannt, daB die D ru ck festigk eit K und das R au m gew ich t r in — wenn auch b esch ran kter — A b h an gigk eit stehen. A b b . 1

•> ma-

xo- L

zeigt fiir S tu ttg a rte r Yersu clie 10, daB die 'A nnahm e vo n Bau- schinger (Linienzug B)

K = rooo r — 100 kg/cm 2

fiir die m eist in B e tra ch t kom m enden H olzer (r bis etw a 0,7) weniger gu t in der P u n ktsch ar liegt, ais die B eziehun g

K — 900 r kg/cm 2,

welche im L in ien zu g A dargestellt ist und etw a der von K oh ler fiir am erikanische H olzer m itgeteilten B eziehung

K = (12000 r) lbs/sq. in 11 entspricht.

U nter praktischen V erhaltnissen kom m t diese W id erstand s­

fah igk eit n ich t vo ll zur G eltung. Z u n ach st ist zu beachten, daB das H olz beim E inbauen m eist noch n ich t lu fttro cken ist und erst im L au fe der Z eit, in m anclien F allen iiberhaupt n ich t die F e stig k eit des lu fttrockenen H olzes e r la n g t 12.

B each ten sw ert ist auch, daB H o l z e r m it g r o B e n Q u e r - s c h n i t t e n in der R egel geringere D ru ck festigk eit liefern ais die E rgebnisse kleiner Proben anzeigen. D ie W id erstan d sfah ig­

keit der H olzer ist bekan ntlich im S tam m ąu ersch n itt m ehr oder m inder veranderlich. Z. B . fan d sich die D ru ck ­ festigk eit von altem lu fttrockenem H olz m it rund 25 x 32 cm Q uerschnitt und 64 cm H óhe beim Vorhandensein von zw ei kleinen festsitzen den A sten zu 309 kg/cm 2, wahrend W iirfel, die aus einem andern S tiick des gleichen H olzes iiber den ganzen Q uerschnitt ve rte ilt entnom m en waren, 344 bis 437 kg/cm 2, im M ittel 383 kg/cm 2 D ru ck festig k eit lieferten.

W ich tig ist der E i n f l u B v o n A s te n , V e r w a c h s u n g e n und sonstigen U nregelm aBigkeiten, da die D ru ck festigk eit des H olzes bei A bw eichungen der F aserrich tu n g von der D ruck- rich tu n g rasch abnim m t, wie spater noch naher zu erortern ist.

Besonders scharf t r itt der EinfluB vo n A sten und andern natiirlichen U nregelm aBigkeiten der H olzer bei Z u g b e a n - s p r u c h u n g auf. D as in A b b . 2 d arg estelltc H olz wies an der B ruchstelle m chrere A ststellen aiif (N adelholz); es lieferte die Z u gfestigkeit K z zu 140 kg/cm 2. In andern praktisch ais zulassig bezeichneten F allen sind zw ar gróBere W erte gefunden

10 R . B au m an n , H e ft 231 d er F orsch u n g sarb eiten a u f dem Ge- b ie t des Ingen ieun vesen s, 1922, so w ie sp a te re S tu ttg a r t e r V ersuche.

11 K o h le r, T h e p ro p erties and uses o f w ood , 1924.

12 W e ite r is t zu bem erken, daB die D ru ck fe stig k e it von Prism en , dereń H ó h e ein M eh rfaches d e r K a n t e des Q u ersch n itts d e r Prism en b e tra g t, etw a s k le in e r ais die W u rfe lfe stig k e it b le ib t (vergl. R . B a u ­ m ann, M itte ilu n g en iib er F o rsch u n g sa rb eiten , H e ft 231). S odan n ist a u fm erk sa m g e m a ch t w orden, daB d ie D ru ck iib ertra g u n g an den S tirn - flach e n d er H o lz e r im B a u w e rk d u rch roh g e sa g te F la c lie n erfolgt, w ah ren d b e i der ilblich en P ru fu n g gen au ebene S ta h lp la tte n an eben b e a rb e ite te n H o lzfla ch e n liegen. V e rsu ch e zeig ten , daB der E in flu B d er B e s ch a ffe n h e it d e r D ru ck fla c h en n ic h t b ed eu tend ist, w en n die D ru ck fla c h en g u t zu sam m en passen (vergl. G ra f, B a u in g en ie u r 1922, S. 144), a u ch u n ter p ra k tisch en V erh altn issen b e i g u te r A rb e it.a u B e r B e t r a c h t bleib en kan n , w en n d ie D ru ck stó B e m it L a sch en versehen sind , w a s a u s and eren G run d en erford erlich ist.

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A bb. 1.

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