Nummer 20 Berlin, den 25. November 1928 113. Jahrgang
Militärlll
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«- Dieneue italienischeFelddienstoorschrift. — Europas RüstungsstandzuLande«— Probleme in dertschechoslowakischenArmee. — Denkender Gehorsam.— Ansichtenüberherresmotorisierung — KampfwagenoderKampfwagen-Abwehrwaffen? —- Paniken1914—1916. Qberstlt.a.D.Benary. — GeschützundSchuß.
Maj.Justrow.—AusderWerkstattderTruppe: »Die Vorbereitung aufdieWehrkreisprüfung.«v.M.
desReichsheeresfür1926.« Frey.
»Die Kriminalstatiftik ,,Leibesiibungen.«— FranzösischeAufgabe7.—- Polnische Aufgabe8.—- Aus der smilitärischenFachpresse.— Verschiedenes. — Offizier-undTruppenoereinigungen. — Familiennachrichten. — Anzeigen.
Die neue italienische Felddienfivorschrifh
DieimSommer 1928 erschienenen»Normegenerali per L"lmpiegodelle grau-di Unitå« (Abkürzung »N.G·«[Allge- meine Richtlinien fürdieVerwendung der großenEin- heitenDbilden den erstenTeil einer ganzen Reiheneuer taktifcher VorschriftenItaliens. Es sollbaldeinHefter- scheinenfürdieVerwendung derDivision,dann Vorschrif- tenfiirdieeinzelnenWaffen.
hauptmerkmale der Vorschrift sind: Ausgesprochener Offensivgeift;auch in der Verteidigung werden immer Gegenangriffegefordert; hervorhebung der überragenden WichtigkeitderJnfanterie und desmoralisch-enEle'ments;
zur Jnfanterie zählenneben den Kampfwagenauchdie
Formationen der freiwilligen Miliz.
Die»N.G.« umfaßt173Seiten undenthält nebsteinem Vorwortfolgende9Kapitel: I.und II. Grundlagen und Mittel kriegerischerTätigkeit (große Einheiten, Kommun- dosundTruppen— Nachrichten— Luftstreitkräfte— Beob- achtung— Verbindungen — Richtlinien und Befehle).
HI-Marschgegen denFeind(Fernaufklärung— Bewegung großer Einheiten— Nahaufklärung— Vorhuten —- Rasten).
V.und V.Angriffsoperation einer großen, beiderseitsan-
gelehntenEinheit imfreien Gelände (Anlage der Opera- tspn— Annäherung— Gliederung,Vorbereitung undAus-
fUhkUngdesAngriffs— AusnutzungdesErfolges —- Ver-
folgung).VI.Angriffsoperation einer großen, beiderseits EngelehntenEinheit gegen einen Feind in oorbereiteter
erllung (Annäherung—- Gliederung, Vorbereitung und
Ausführungdes Angriffs). VlI. DieVerteidigung seitens Uner beiderseits angelehnten großen Einheit (Gliedserung DerVerteidigung—- Stärung derfeindlichenAngriffsvor- tEreitungen— Der Widerstand — Der Gegenangriff — Ase Verteidigungin einlgerichteterStellung). VIII. Die
WckzklgsoperaiionIX. Besondere Fälle offensiven und defenflvenVerhaltens (Wälder—- Ortschaften— Engen—
ewaltfame Flußübergänge und deren Verteidigung — Dunkelheit— Neben
Von den großenEinheiten hat nur die Division eine ganz feststehende Organisation DieArmee unddasArmee- korps werden nachBedarf zusammengesetzt Eine Neu- erscheinungist .,il Omspoers-leise«(der schnelle Körper);erwird gleichfalls nach Bedarfzusammengesetztund kann bestehen aus: Reiterei, Radfahrern, Artillerie, Kampfwagsen und Straßenpanzerwa«gen,dann Pirinieren nndJnfanterie, beide aufKraftwagen
Es gibt4Truppenartem 1.Jnfanterie mit ihren Son- derabteilungsen (einschließlich Miliz und Kampfwagen).
2.SchnelleTruppen (Reiterei und Radfahrer). 3.Artil- lerie undderen Sonderabteilungen. 4.Technische Truppen Bei denLuftstreitträften ist grundsätzlichdieAufgabeder selbständigen »Luftarmee«von jenerder Heeresluftftrelit- kräfte geschieden.DieLuftarmee hatAngriffe gegen diefeindliche Luftmacht, und zwar sowohlgegen deren Luft-wie Erdzielezurichten. Sie mußdieErkämpfung der Luftherrfchaftanstreben undden Angriffbisins herz derfeindlichenNation führen.Denhe e re sluftstr eit- lkräften hingegen obliegtdieZusammenarbeit mitdem Landheere. Wenn nötigwerden diehieeresluftstreitkräfte durchTeile derLuftarmsee verstärkt.
Jnteresfant istder hinweis, daßder Kriegnacheinem allgemeinenOperationsplan geführt wird,deraufderhar- monischen Zusammenarbeit desheeres, derMarine undden Luftstreitkräften beruht. Italien hatbekanntlichschonim Frieden für diesen ZweckdenhohenPostendesEhefsdes allgemeinen Generalstabes geschaffen,derwohlals Leiter dergemeinsamen Operationen der drei WehrteileItaliens imKriegezudenken ist.
Dem Rahmen desGesamtoperationsplanes iftdieerste Versammlung desHeeresangepaßt. Aus dieserGruppie- rung erfolgtderVormarschsgegendenFeind. Besondere Kräfte werden vorgesehen, um die feindlichenDeckungs- truppen zu Werfen. Jenen Sonderkräften folgen die
«großen Einheiten«.
enkiejdung
Feinde exnachMag is- ueuess stät-mess- Kaiser-will1elm—stral3e 52 Oeschättszeit von1J29—1-26 Uhr, Sonnabends von1129-—2 Uhr
steter-sit kss III-liesse- ssessIsleessesltleisekleasses etwa3Minuten vom schloBentfernt
Telephon:Norden 7589
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Jhre Vorhuten bilden die»schnellen"Körper«. Fürdie Armee isteinsolcher vorgesehen. Der»corpocelere« hat imwesentlichen folgende Aufgaben:FernaufklärungimVer- einmit derLufterkundung bis in den feindlichen Auf- marsch, Störung desselben, Wegnahme wichtig-erPunkte, Übergänge usw.zurSicherungdesVormarschesdereigenen Armee. Der »schnelle Körper«sollintiefer Gliederung vorrücken. DieRadfahrtruppen sind—- je nach Aufgabe und Gelände — entweder als Referven fürdieReiterei zuverwenden odererhalten ihrerSchnelligkeitentsprechend weit entfernte Ziele. hierfürkönnen sie durch Artillerie, Panzerwagen usw. verstärktwerden« DieJnfanterikeauf Kraftwagen bildetmeistdieReservedescorpo celere. Bei Vorsindengrößeren feindlichen Widerstandes kann beider Armee Verstärkung angesprochen werden, wie mittlere Artillerie aufKraftwagen, Jnfanterie verlastetusw. Das Armeekommando hat solche Kräfte bereitzuhalten, wenn der starkefeindliche Widerstandvorauszusehen ist. Kurz:»Die Art derTätigkeitdesCorpo cclere ist KraftundSchnellig- keit. hierdurch erreicht man das erstemoralische Über- gewicht übierdsenFeind.«
Als AnhaltfürdieEntfernung vom Gros des corpo celere zur erstenStaffel der nachfolgendenArmee wird mit3 bis4Tagmärschen= 40bis60kmangegeben. Dies imhügeligen Gelände und imnieder-en und mittleren Ge- birge. Nach Fühlungnahme mit dem Gegnerund Erfül- lungderdemcorpo celere obliegendenAufklärungs-und Sicherungsaufgaben, wird derArmeeführier nachdem Ein- treffenderAnfängederArmee denZeitpunkt fürdas Zu- rücknehmen descorpo celere wahrzunehmen haben.
DerBormarsch dergroßen Einheiten selbst geschieht so- wohlfernwienahevom Gegnervorzugsweise beiNacht.
Beim Vormarschentfernt vom Gegner ist hervorgehoben, daßalleVorbereitungen hierfür aufdasgenaueste schonim Friedengetroffenwerden müssen.DasNähere seiiin Son- dervorschriften enthalten. Es scheinen alsoganz genaue Vormarschpläne fürdas Einrücken indiieNachbargebiete
Italiens zubestehen· "
DieNahaufklärung hat mit der vorgeschobenen Fern-aufklärung (corpo celere) Verbindung zu erhalten.
Jn derDivisionwerden fürdieNahaufklärung imallge-
meinen 1-—2Schwadronen, 1—2Radfahrkompanien, auch
Straßenpanzerwagen oder leichte Kampfwagen undKraft- fahrartillerie verwendet. Es istdies also aucheinkleiner
»schneller Körper«, für dessen Verhaltendise gleichen Grund- sätzewiefürdas»corpocelere« gelten.
Vorhuten werden inder Regeldann ausgeschieden, wenn dieNahaufklärungeinsetzt. DieStärke derVorhut soll höchstensdendritten Teil derJnfanterie derbetreffen-
den Kolonne betragen. DieVorhuttruppen nehme-n ihre
Jnf.-Geschützemit. FallsdieDivision— ausnahmsweise —- ineiner Kolonne marschiert,werden 2———3kmEntfernung zwischendemEnde derVorhutunddemAnfangderhaupt- kolonne angegeben, so daßdieGesasmtentfernung von der hauptkolonne bis zur Spitze4——5 kmbeträgt. Von der zur hauptkolonne gehörenden Artillerie marschiert ein Teil nahedemAnfangderKolonne, um dieVorhut recht-·
zeitig unterstützenzukönnen.
Bezüglichder Gruppierung fürden Angriff ingroß-en Verhältnissenwird als Regeldie Dreistaffelung angenom- men: dieersteStaffelfürdenEinleitungskamps, diezweite zum EinsatzbehufsNährungdes Kampfes, schließlichdie dritte als ReservedesFührers zum Eingreifen. Es wird besonders auf dieNotwendigkeit hingewiesen, Transportmittel verfügbarzu halten, um Reserven rafch einsetzenzukönnen. An den Flügeln befindliche große Einheiten werden angewiesen, ihreFlanken durch»rasch—e Körper«zusichern.
Füreinen Durchbruch derfeindl.Front werden 5——6km Brescheals ausreichendbezeichnet,um erfolgreichdiefeind- liche Front aufrollen zukönnen· -
Mit besondere-mNachdruckwird betont, daßdas persön- liche·ErscheinendesFührersbeidsen ihm unterstellten Ein- heiten von größter Bedeutung fei,undniedurch Absen- dungvon foizieren desStabes ganz ersetztwerden könne.
schnelle
Angriff einer großen —- eingerahmten —
Einheit im offenen (vom Feind nicht be-
sonders herger.ichteten) Gelände: Die großen Einheiten der 1.Staffel gehenaus der Marschformation indieAnnäherungsformation über. Zeitpunkt hierfürmit dem Eintritt der Hauptkraft der Vorhut in den Wirkungsbereich der feindlichen mittleren Artillerie.
Dies entsprächeimebenen oder hügeligen Gelände einer Entfernung von 15bis 18km. Dietaktische Führunggeht indiehändedes Kdrs. desArmeekorps über. DieAn- näherungsformationderDivisionhatimebenen oderhüge- ligenGelände anfangs eine Breite von etwa 4—6 km, eine Tiefevon 8——10 km. FürdenAngriff verschmälert
sichdieFront aufetwa 11X2bis 272km. —
Der Angriff selbst erfolgtindenerstenMorgen- ftundendes folgenden Tages, fallsdie Annäherung bis indieAbenddämmerungdauerte.
DieAngriffsartillerie erhält folgende Aufgaben:
a)DieDivisionsartillerie: Vernichtungsfeuier, Fseuerschutz, Artilleriebekämpfung b)Die Korpsartillerie: Artillerie- bekämpfungoder Ergänzung desVernichtungsfeuers oder desStörungsfeuers· c) DieArmeeartilleriez Störungs- feuerund fallweise Verstärkungder Artilleriebekämpfung d)DieJnfanteriegeschütze:Ergänzung der Wirkungder Divisionsartillerie, dann Begleitung desJnfanterieangrisfs und Befchießungvon Kampfwagen, Jnfantersienestern aus nächsterEntfernung usw. DieArtillerie derDivisionender zweiten Staffel kann vorübergehendden Kdrn. der Divi- sionenderersten Staffel zugewiesenwerden.
DieVorbereitung desAngriffs ist hauptsächlichSacheder Artillerie. Diese Vorbereitungen können nur dann aufein Mindestmaß herabgesetztwerden oderganzwegfallen, wenn aufeigenerSeite eine überwältigendeArtillerieüberlegen- heitundalleinige Luftherrschaftbesteht,vereint mitgroßem Einsatzvon Kasmpfwagen WährendderArtillerievorberei- tungschiebt fichdieJnfanterie derDivisionender1.Staffel ohnezuschießen bisan nächste Entfernung andenGegner.
DerAngriffbeginnt, wenn dieJnfanterie gezwungen ist ihreeigenenWaffenzugebrauchen.
O DieJnfanterie soll gegen eineoder beide Flanken desGegnerswirken.
FürdenGebrauchder Reservegiltals Regel,daß sie dort eingesetztwerde, wo bereits Teilserfolgeerzwungen find,-undnichtdort,wo keine Fortschritte gemachtwurden.
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Angriff einer großen — eingerahmten —-
Einheit iineinem Gelände, das vom Gegner
vorbereitet wurde: Auchindiesem Fallehabedie
Wirkung durch Masseund Überraschungzuerfolgen. Die Front derDivisionwird auf 11-»-—184kmverschmälert,um foeine größer-e Tiefengruppierung zuermöglichen
Verteidigung einer großen —- eingerahm- ten — Einheit: hauptsache: Feuer, Gegenangriffund Beweglichkeit der Kräfte. Die Gliederung in die Tiefe erfolgtimallgemeinen inzweiStaffeln. Große Einheiten, dieam Flügelein-geteilt find, gliedernsichin 3Staffeln. DieFrontausdehnung derDivisionkann bis zu4—5kmbetragen·Sie kann erhöht werden,wenn vom Armeekorps dasMG.-Btl. oder Teile desselbenzugewiesen wurden. FürdenFlankenschutz sorgeninderRegel »schnelle Einheiten«.Siekönnen auchzum Einfatzgegen desFeindes FlankeoderRückenverwendet werden.
Der Verteidigungsraum gliedertsichimallge-
meinen: 1.Jn die vorgeschobene Sicherungszone. Vor
diesereventuell noch,,fchnelle Truppen«. 2.Jndieeigent- liche Abwehrzone. 3.Jneine rückwärtigeStellung.
Entfernungen: DieSiche rungszonesoweit von der eigentlichenAbwehrzone, daß sievon dieser durchdieMasse derleichtenArtillerie unterstütztwerden kann.
DieA bwehrzoneselbst wird,wenn man Zeitzuihrem Ausbau hatte,vorne aus schachbrettförmigangeordneten Widerstandszentren bestehen,zuje1bis2MG. undeiner Anzahl Schützen fürden Gegenangriff Normale Tiefe diesesTeiles dserAbwehrzone 1km. «Dahinter auf5—6 km Tiefeistdie Masseder Artillerie gruppiert. Zu deren
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Europas Rüstungsflandzu Lande.
K- Kisegssiame · . F-FriedensstaikedesHeeres-
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Frankreich F- 733 000 is-4500000 -
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Schutzseiesnötig,eineZwischen ftellung einzuschie- ben,welchedas Gras der Artillerie Vor einem Gegner sichert,der den vorderen Teil der Abwehrzone
brochenhätte. » » »
Eine zweite Abwehrzone (ruckwartige Stellung) ift sozuwählen, daßderFeindzuihremAngriffesichneu gruppieren müßte. Jm allgemeinen haltdie»it·al.N.G.
denriickwärtigenArtillerieraum fürdiezweckmäßigezweite Zone. Die2.Staffelder DivisionenersterLinie istge- wöhnlich zwischen ersterAbwehrzone und der Zwischen- stellungzugruppieren, zwecks örtlichenGegenaiigriffsJhre dritte Staffel,fallseinsesolche besteht,sonstTeile derDivi- sionen zweiter Linie, besetzendieZwischenstellung Die zweite Abwehrzonewird inderRegelvon Divisionenzwei-
terLinie gesichert. . »
DerVerteidiger mußvon Anfangan dieHochstzahlaller VerfügbarenArtillerie ausnutzen. DenDivisionen zweit-er Linie darfaber ihre Artillerie nichtweggenommen wer- den,um sieden Divisionen ersterLinie zuunterstellen.
Auchvorübergehend darfdasnichtgeschehen.Ganzaußer- gewöhnliche Fälle ausgenommen.» DieseBestimmung list also wesentlichanders als jenefurdenAngriff,wo eine
splcheZuweisung zulässigerscheint· . Es wird aber fürdieVerteidigung gestattet, daßdie Artillerieder Divisionen zweiter Linie Stellungen be- zleheii,um bereit zusein,dieZwischenstellungund die 2-Abwehrzonezu schützen. DieseArtillerie untersteht dem
KommandodesArmeekorps. . . , · .
Einen eigenen Kampfbegriff schafftdieital.»Vorschriftin Fl«»Contropreparazione«· Es Wird darunter dle StörungderfeindlichenVorbereitungenverstandenund Ulgsdie»wahre Vorbereitung derBerteidigungssbezeichnet.
letZbestehtinTätigkeitender Artiillerie (Storungsfeuer, LIkxllleriebekämpfung,Vernichtungsfeuer) und der Infan- tme (Vekeitelung der feindlichen Einleitungsmaßregeln,
efangenenmachenusw.).
.je»Contropreparazione«beginntmitdemEintritt der
feindlichenJnfanterie in den Wirkungsbereich derFern- ks3500000
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gesrhiitze Damit sollderGegnergezwungen werden,seine Marschkolonnen aufzugeben und die »Annäherungsform«
anzunehmen. Umdies möglichst frühzeitigzu erreichen, seien Vorgeschobene Verteidigungsstellungen sehrangezeigt, die«es ermöglichen, Mittelartillerie weitmöglichstvor- zuschieben.
Jnder AbwehrzonehatdieJnfantsersieihre einfache Auf- gabe:,,3)alten bisaufdenletztenMann-« FürdenNah-
kdcirkicgfmuß siebereit halten:Handgranatem Bajonettund
o .
Rückzugsbewegung. Jn großen Verhältnissen darfderRückng nie aufVeranlassung ein-er der Divi- sionenersterLinie beginnen. Kann derRückng nichtin derNacht angetreten werden, sokann esnützlich sein,zur Täuschungdes Gegiiersund um Zeitund Raum zuge- winn-en,einen heftig-en kurzen Angriff(»violenla ripresa otfensiva«) zumachen. Doch müssendieNachteileeines solchen Verfahrens mit erwogen werden. Jedenfalls istals nächste rückwärtige Stellung eine Zwischenstellungdurch Jnf u.ArtL zubesetzen
Waldkämpfe: Nichtzugroße Wälder können und sollenimBewegungskriege inder Regelvermieden wer- den. Sie sollendurchUmgebungfallen· Ausgedehnte Waldungen werden nichtimmer vermieden werden können.
Jm AngriffeschießtdieDivisionsartillerie nachMaßgabe des Vorrückens derJnfanterie in ein-er Art langsamer Feuerwalze. Die»Korpsartillerie,diemeistkeineGelegen- heitzum Niederkampfen derfeindl.Artillerie habendürfte, unterstütztzum TeildieDivisionsartillerie, zum Teil be- fchießt siedierückwärtigenSammel- undBewegungsräume des Feindes. Brand- undRauchgeschosse findenvielfache Verwendung. JnderVerteidigung handeltessich darum, durchWiderstandsnester undhindernisse den Gegner auf-
spraoiien
lernte : n lLeipzigerstr.110
magnukin zzk Z c Kurfursteniiamm 26a
EchoPasnneustr.
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zuhalten und ihndann durch Feuer undGegenangrisf zu überfallen. Jn vielen Fällenkann man dendurch den Waldkampfermüdeten undinUnordnung geratenen Gegner beiseinemAustritt aus demWalde aus einer vorbereiteten Gruppierung anfallen.
Kämpfe um Ortschaften: Für dieVerteidigung nur nützlich,wenn sieBombardements von Land undLuft widerstehen können. DerAngreifermeidet imallgemeinen Ortschaften. Erhält siemitArtillerie nieder. Brand- und Rauchgeschossekönnen besonders vorteilhaft sein. Jstder Angrisf aufeine Ortschaft nötig,dann intiefer Gliederung
Kämpfe um Engen: Vom Gegnernichtverteidigt-e ehestenserkunden durch,,schnelle Einheiten«u. Flugzeuge.·
Vom Gegnerbiesetzte womöglich nichtdirekt angreifen, son-
dernumgehen. ,
Angriff und Verteidigung von Gewäs-.
sern: Angriff:Vorbereitungen inderNacht.Licht hier- für durch Beleuchtung des himmels mittels Bündeln von Scheinwerfern. Feuerschutz für Übergang durch s. MG.Und Artillerie. Verteidigung Ununterbrochene Beobachtung.
NachtsdieWasserfläche beleuchten.Dasfeindl.Ufer solange alsmöglich besetzt halten. Das eigene Uferbesetz-en.,da- hinter raschbewegliche Truppen. Gegen Militärbrücken Brenn- und Explosivstoffe aufherabgelassenen Schwimm-
körpern. —
Kämpfe bei Nacht und Nebel. ZurBelichtung
werden wieder Scheinwerferbündelempfohlen. Jm Nah-
kampf Bajonett und Dolch. DieLuftstreitkräftekönnen in derNacht beobachtenundangreifen. Sie Verwenden hier- für besondere Beleuchtungsmittel undfliegenniedrig-
DieAngriffsziele können,wenn man damit nichtdie ÜberraschunginFrage stellt,zeitweisedurchScheinwerfer
beleuchtetwerden. .
Artillerievorbereitung nur gegen bekannte undgenau be- stimmteZiele.
Durchdieganze Vorschrift ziehtsichbeiallen einschlägi- gen Operationen und Tätigkeit-endie Mitwirkung der Luftstreitkräfte und Kampfwagen.
Bsemerkenswert ist schließlichdiebestimmte Anordnung, nur dieinderVorschriftgebrauchten taktischen Ausdrücke fürdieBezeichnungallertaktischen handlungem derFeuer- arten derArtillerie usw.anzuwenden. Andere Benennun-
gen sindverboten. 54.
Probleme in dertschechoflowakischen Armee.
DietschechoslowakischeArmee hat sichalseinederjüngsten mitteleuropäischsenArmeen inden 10Jahren ihres Be- stehensinverhältnis-mäßig kurzerZeitzu einem modern organisierten heereskörperentwickelt. Der Geistin der Armee istfortschrittlich,und dieArt der Lösungderver- schiedenen Fragen aufpiersonellemund organisatorischem Gebiet lassen erkennen,daßman sichderSchwächen,diein der Entwicklungsgeschichte derArmee begründet sind,be- wußt istundsie planmäßig auszugleichensucht.
Organisation. Das Jahr 1928 hatfürdieArmee einige Veränderungen gebracht, die, vom militärischen Standpunkt aus beurteilt,einen Fortschritt bedeuten.
Das bisherigeRahmensystembeidenJnf.Rgtrn. wurde zum hemmschuhinder Ausbildung, sobaldman inden Zeitabschnitt der Batls.-Übungenund Rgts.-Übungenein- trat. Jedes Jnf.Batl., dasimMob.-Falle zu3Jnf.Komp.
undeiner MG·Komp. organisiert ist, hattebisjetzt1 Voll- knmpanie und 1MG.Komp· ZweiJnf.Kompn. bestanden nur als Rahmen,d.h.es war lediglichdas zurVerwal- tungderBeständeundErledigungdiesSchriftverkehrs not- wendigePersonalvorhanden. Nachden heurigenManövern setztdieUmorganisation derJannt-erie-Reg1"m·enterinder
Form ein,daß2Vollbatlne. und1Rahmenbatl gebildet
werden. Der Vorteil liegt darin, daß stets übungsbrauch-
bare Bataillone zur Verfügung stehen, ohne daß lang-
wierige Zusammenziehungen notwendig werden. Allerdings
bedingtdieNeuorganisation eine umfangreiche Verlegung von Truppenteilen, erspart auf der anderen Seite aber wieder Neubauten von Kasernen.
Der weitere Ausbau dserschwerenArtillerie des Feld- heeres war eine zwangsläufigeFolgederbisherigen frie- densmäßigen Gliederung,beidereinigen Regimentern der Abteilungsverband noch fehlte. Nun erhalten die mitt- leren Artillerie-Regi«menter101—108 die Gliederung zu zweiAbteilungen, jedeAbteilungzuzweiVoll- und einer Rahmenbatterie.
DieFliegerwaffe isteinSchoßkindderArmee,und der fachmännische Beurteiler kann derEntwicklungdieserWaffe aus allerkleinsten AnfängenseineAnerkennung nichtab- sprech-en.
MiteinigenösterreichischenKriegsflugzeugen und 115fran- zösischen minderwertigen Flugzeugenmachteman den An- fangund erreichteinknapp10Jahren eine Fliegertruppe von 25Staffeln mit hochwertigemund«—- was am wich- tigsten ist— einheimischemMaterial. Man kann sagen, daß dieTschechoslowakei nunmehr unabhängigindergesamten Flugzeugindustrie dasteht. Probleme bleiben der Ersatz und dieOrganisation Die vorhandenen 3Flieger-Regi-
menter — in Kürze werden es 4sein— stehenin
einem organisatorisch zu losenZusammenhang mit den
Landes-Militärkommandos, den künftigen Armee-Oberkom- mandosspObdserneue Organisationsgedanke sich mehrin derRichtungein-er Erweiterung des Unterstellungsverhält- nisses unter die Landes-Militärkommandos oder in der Neuschaffung von Fliegerbrigaden oder Flieger-Landes- militärkommandos auswirken wird, isteine allerdingsnahe Zukunftsfrage. Entsprechend der Einschätzungder Waffe wird auch planmäßigderzahlenmäßigeAusbau imAuge behalten,so daßman dasProgramm derVermehrung auf 30——32Staffeln indennächsten Jahren alsVerwirklichung annehmen kann. DerErsatzdesFliegerpersonals geht nicht indem erwünschten Umfang-evor sich. DieMeldungen sind spärlich, so daßderMinister inseinem ofsiziellen Exposä darüber klagen mußte. Der Grund? Vielleichtweil man nurNationaltschecheninderFliegertruppe habenwill,viel- leichtdie allgemeineUnlust zum Längerdienen,das die Flugwaffeerfordert.
Motorisierung Wie in jedermodernen Armee, erfährtdas Problem derMotorisierung auchindertschech
Armee eine zeitgemäße Beachtung. Über den Wert der
Motorisierung undüber denerwünschtenund lebenswich- tigenUmfangimheereistman sichimklaren,wieaus der Militärliteratur hervorgeht. DieVerwirklichung derJdeen aber ist,wie überall,ein-eGeldfrage. Jmmerhin scheintman sich gegenwärtigmit besonderem Jnteresse der Motori- sierung der Artillerie —- auchder Feldartillerie — zu widmen.
DieMotorisierung der Artl.Rgtr. 51——54 und 125,126 istzwar nur beimArtl.Rgt. 51ganz durchgeführt,dadiese Regimenter aber imMob.-Falle zweifelloszudenArmee- truppen gehörenoder teilweiseverstärkten Kav.-Brigaden zugeteilt werden, istmit ihrerbaldigen Motorisierung zu rechnen. Flakartillerie und schwere Artillerie sindbereits durchwegmit Kraftzug ausgestattet-
Jn denManövern suchtman inden letzten Jahren die Erfahrungen über Motorisierung von gemischten Detache- ments, Pionierformationen und Kolonnenteilen »zu ver- tiefen, und siewerden wohl bald einen Niederschlagin einem umfangreichen Motorisierungsprogramm finden,vor- ausgesetzt,daßdieGeldmittel, diegerade diesesProblem fordert,bewilligtwerden.
DurchEntsendung von Offizieren,besonders nach Engl.
und auchnach Frankr., suchtman dieErfahrungen dieser Armeen auf technischemGebiet auszunutzen.
Ausbildungsfragen. Der Gesetzentwurfüber die Ersatzrseserve istvom Parlament unverändert angenommen worden undhatab1.10.1928 Gültigkeit.Eskommen also alleÜberzähligenüber das gesetzliche Rekrutenkontingent von 70000Mann indieErsatzreserve. JnersterLinie han-